Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hilfe bei Messtechnik


von Joachim K. (joachim882)


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Sehr geehrte Damen und Herren,
könnte mir bitte jemand sagen, ob eine Erfassung vom Strom 
beziehungsweise von abgefallener Spannung an einem Shuntwiderstand mit 
einem anschließendem Verstärker, dessen Ziel eine sehr geringe Spannung 
im Bereich von µV in V zu verstärkern, eine gute Messung darstellt.

Ich bin jedem für jegliche Hilfe dankbar.

Schöne Grüße
Joachim Schuster

von Markus E. (markus_e176)


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Ja, das ist definitiv eine gute Messung.

Meiner Meinung nach eine der besten!

Spaß beiseite: "gut" nach welchen Kriterien?

Kommt sehr auf die Anforderungen an. Z.B. maximal zulässiger Strom, 
nötige Genauigkeit, nötige galvanische Trennung usw...

von Joachim K. (joachim882)


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Es kommt also auf die Genauigkeit an.
man möchte geringe Messfehler bekommen.

von Markus E. (markus_e176)


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Dann ist ein Shunt im Allgemeinen einer berührungslosen Variante 
überlegen, wenn der Widerstand groß genug ist.
Der muss dann natürlich entsprechend Verlustleistung vertragen und 
erzeugt prinzipbedingt Spannungsabfall, der in der restlichen Schaltung 
unter Umständen fehlen kann. Wenn der Widerstand klein genug wird, um 
Spannungsverlust und Verlustleistung in praktischen Grenzen zu halten, 
muss das Signal verstärkt werden. Daraus ergeben sich dann neue 
Fallstricke.

Es bleibt bei einem qualifizierten "kommt drauf an"...

von Markus E. (markus_e176)


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Ein paar Beispiele:

Reinen AC-Strom in Netzanwendungen: Rogowski-Spule, weil 
potentialgetrennt und keine Verlustleistung.

Strom einer einzelnen kleinen LED im Laboraufbau: Shunt mit großem Wert 
(10 Ohm), weil direkt messbar und Verlustleistung nicht nennenswert oder 
nicht relevant.

Strommessung in DC-Systemen mit mehreren 100A mit moderaten 
Genauigkeitsanforderungen: Hall-basierter Sensor, weil keine 
Verlustleistung und DC-fähig. Für etwas höhere Genauigkeit Wandler nach 
Kompensationsprinzip.
Für sehr hohe Genauigkeit oder wenn auch noch hochfrequente Anteile 
dabei sind: doch wieder Shunt, aber in groß mit Luftkühler und 
Messverstärker dahinter.

Die Liste könnte man noch fortsetzen...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Joachim K. schrieb:
> im Bereich von µV in V zu verstärkern, eine gute Messung darstellt.

Das Fällt eher in die Kategorie "extrem". Du willst hier also um den 
Faktor 10^6 verstärken. Dein größter Feind bei so geringen Spannungen 
und so großen Verstärkungen ist das Rauschen. Je nach Qualität von 
deinem Verstärker und der Messumgebung ist das ggf. größer als dein 
Nutzsignal.

https://de.wikipedia.org/wiki/Signal-Rausch-Verh%C3%A4ltnis

https://home.zhaw.ch/kunr/ASV/scripts/ASV%20FS2009%20Verstaerker_2009.pdf

Du wirst hier schon einiges an Aufwand treiben müssen um da noch 
haltwegs was vernüftiges messen zu können.

Welche Genauigkeit erwartest du denn hinzubekommen?

von No Y. (noy)


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von Egon D. (Gast)


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Joachim K. schrieb:

> könnte mir bitte jemand sagen, ob eine Erfassung vom
> Strom beziehungsweise von abgefallener Spannung an
> einem Shuntwiderstand mit einem anschließendem Verstärker,
> dessen Ziel eine sehr geringe Spannung im Bereich von µV
> in V zu verstärkern, eine gute Messung darstellt.

Im Allgemeinen nicht.


> Ich bin jedem für jegliche Hilfe dankbar.

ETWAS mehr Hintergrundinformation wäre hilfreich.

von Joachim K. (joachim882)


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Es handelt sich eigentlich um eine Kapazitätsmessung von einer 
Hochfrequenzkabel. Der durch die Kabel fließende Strom muss am Schunt 
gemessen werden. Danach wird die Signal verstärket und durch einen A/D 
Wandler in digital gewandelt, um die Kapazität der Kabel zu berechnen.
Könnten sie mir sagen, ob solche eine Messung Fehlerfrei ist 
beziehungsweise eine Kombination von Schunt und Verstärker Vorteilhafte 
Lösung Der Strom-Messproblem darstellt. Wenn ja . Was könnte man nun 
statt des Schunts benutzen?
Viele Grüße

von Stefan F. (Gast)


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Keine Methode ist fehlerfrei und ohne Nachteile. Mit dem Shunt liegst du 
jedenfalls nicht völlig falsch.

Mehr kann man dazu ohne detaillierte Infos zur Anwendung nicht sagen. Es 
gibt keine vernünftige allgemein gültige Empfehlung.

von Thilo R. (harfner)


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Soll jetzt der Strom, der durchs Kabel fließt, gemessen werden, oder die 
Kapazität des Kabels?
Wenn es um ein Hochfrequenzkabel geht, um welche Frequenz geht es? Wie 
lang ist das Kabel?
Welche Größenordnung wird der Strom bzw die Kapazität haben? Wie genau 
soll das Ergebnis sein, 10%, 1% oder 1ppm?

von Georg (Gast)


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Joachim K. schrieb:
> eine sehr geringe Spannung
> im Bereich von µV in V zu verstärkern

Shuntwiderstände mit einem Spannungsabfall von µV sind nicht üblich, 
weil die nötige Verstärkung problematisch ist. Genormt sind z.B. 60 mV.

Also: keine gute Lösung.

Offen ist auch die Frage, welche Frequenzen, wenn es sich um HF-Kabel 
handelt. Mit den vorhandenen Kenntnissen dürfte ein Verstärker (und 
Gleichrichter) im GHz-Bereich nicht realisierbar sein.

Georg

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