Hallo, Es geht um das Thema SI und die Verbindung zweier Module, die ich nicht umbauen kann, da von Drittherstellern zu erwerben. Diese sind für ein privates, nicht sicherheitsrelevantes Projekt, müssen aber sicher funktionieren. Bevor ich die kaufe, möche ich gerne sicherstellen, was ich da plane und ob das geht. Nun die Frage: Wie kann ich mit einer einfachen Verdrahtung einen Datenstrom von einem MicroController zum anderen verschieben, ohne Leitungstreiber nehmen zu müssen? Ich benutze u.a. einen LM3S9Bxx mit PWM-Ausgabe bei ideal bis zu 20MHz / bps. Im PWM steckt die Info drin, die übertragen werden soll. Es handelt sich um 16 Bit-Werte, die alle 16 Takte umgeladen werden. Kann ich da einfach Leitungen wie beim früheren IDE-Bus nehmen? Ich habe als Kontake nur 2,54er Pins und Lötaugen und die IDE-Kabel wären passend. Mit welchen Raten kann ich da sicher arbeiten? Die Ausgänge des Controllers gehen über 0-Ohm raus- es wäre also ein Serien-Term nachzubestücken (müsste von Hand gemacht werden, ginge aber). Mit dem Kabel könnte ich auch Abstände zwischen den Daten einhalten und dazwischen GNDs verdrahten. Optimal wäre allerdings ein Kontakt direkt am Controller. Dort sitzen an einigen Ausgängen Testpunkte / Lötaugen. Kann ich dort jeweils 2 Litzekabel nehmen und sie als wisted pair benutzen? Oder etwas Anderes besonders abgeschirmtes? Es sind wenigesten 4 Verbindungen, die auf den anderen Controller, sowie externe Schieberegister (595) laufen sollen. Das entfernte PCB hat mehrere solcher sequenziellen Schieberegister = 4 parallele Daten / Takteingänge als Belastung. Wenn ich spezielle abgeschirmte Leitungen wie COAX nehme, fürchte ich zuviel Kapaziztät, die der Controller gfs. nicht treiben kann. Leider habe ich keine Infos was der Controller kann. Oder wäre so eine flexibles Flachband, das man einlötet (es sind genug Lötaugen und Pins vorhanden) eine gute Wahl? Ich habe versucht, Infos über Kapazitäten zu bekommen, bin da aber noch nicht weit geklangt. Die Distanz der Platinen beträgt wenigstens 50cm, die Leitungslänge kann 70cm ausmachen.
Silvain Freiberg schrieb: > Es geht um das Thema SI SI - zwei Buchstaben - das ist sehr aussagekräftig. Kann man SI essen? Oder trinken? Oder kaufen oder leihen? Klasse, wie sich manche Autoren in die Leserschaft einfühlen können. Man wirft ihnen einfach was vor die Füsse, die werden dann schon was tolles damit machen. Mein Tipp: nur nicht zuviel Information preisgeben, es könnte ja dabei eine Lösung herauskommen.
Innerhalb eines funkdichten Gehäuses können 70cm noch funktionieren. Ich würde eher Ethernet STP Patchkabel nehmen, 4x Signal mit 4x GND verdrillt paßt doch genau. Ausgänge über 100Ω in die Leitung.
boooaaahh schrieb: > SI - zwei Buchstaben - das ist sehr aussagekräftig. Ja, wenn man sich in der Elektrotechnik etwas auskennt, dann assoziiert man diese beiden Buchstaben mit Signalintegrität, denn darum geht es offenbar. Silvain Freiberg schrieb: > Wie kann ich mit einer einfachen Verdrahtung Kommt immer auch darauf an, was der Empfänger tut und kann. Das vorgeschlagene Ethernetkabel klappt z.B. GBIT nur, WEIL der Empfänger deemphasis und echo canceling beherrscht. Und richtig getrieben werden die Signale durch den PHY ebenfalls. Vor allem ist es eine differentielle Übertragung. Hast du das ? Bei stumpfer Übertragung single ended macht man sich von den äußeren Einflüssen abhängig. >ohne Treiber Es hat seinen Grund, warum man Leitungstreiber benutzt, wenn es um längere Kabel geht. Aber: Irgendein taugliches Ausgangsverhalten werden deine PINs schon bringen, wenn sie auf Kontakte gedrahtet wurden. Da würde ich ansetzen. Fangen wir mal bei der Leitungslänge an und überlegen und die erste Reflektion. Silvain Freiberg schrieb: > Kann ich da einfach Leitungen wie beim früheren IDE-Bus nehmen? Die ersten IDE ATAPI Busse hatten so 10...33MB/s, bei 16 Leitungen für die Daten sind das rund 5...15mbps. Könnte knapp werden und auch die hatten entsprechende Leitungstreiber. Andererseits habe ich schon ähnlich geroutete parallele Daten mit Takt über die Platinen geschickt und 80MHz verschickt.
Silvain Freiberg schrieb: > Ich habe versucht, Infos über Kapazitäten zu bekommen, bin da aber noch > nicht weit geklangt. Kann man leicht selber ausrechnen wenn man den Wellenwiderstand und den Verkürzungsfaktor (notfalls messen) weiß. Eine 50 Ohm Koaxleitung (Verkürzungsfaktor 0.67) hat ~100 pF/m. Eine (verdrillte) 2-Draht-Leitung (~100 Ohm) und angenommen gleichem Verkürzungsfaktor (Dielektrikum) dann 50 pF/m. Dazu kommt noch die Eingangskapazität des Empfängers (3-5pF) und ggf. noch Stecker und Durchkontaktierungskapazitäten (1-2 pF jeweils). Silvain Freiberg schrieb: > Im PWM steckt die Info drin, die übertragen werden soll. Es > handelt sich um 16 Bit-Werte, die alle 16 Takte umgeladen werden. > Es sind wenigesten 4 Verbindungen, die auf den anderen Controller, sowie > externe Schieberegister (595) laufen sollen. Du redest wirres Zeugs: ist das jetzt ein PWM mit 20 MHz oder eine SPI-Verbindung? Die größten Probleme (ohne differentielle Treiber) sind durch externe Störungen zu erwarten. (konventionelle Leuchtstofflampen, Motoren und andere geschaltete Induktivitäten). Aber da es nicht Sicherheitskritisch ist darf ja die eine oder andere Übertragung auch mal fehlschlagen. Nicht wahr? Gruß Anja
Anja schrieb: > ist das jetzt ein PWM mit 20 MHz oder eine > SPI-Verbindung? Es handelt es sich um mehrere (momentan 4) PWM-Generatoren, die alle 16 Takte neu geladen werden und mit ideal 20MHz (das vertragen die Empfänger) getaktet sind. Diese 20*4/16=5MHz sind durch die Ansteuerung gerade so leistbar. Möglich, es werden auch nur 16 MHz PWM. Die PWM trägt damit 16 serielle Bits hinaus und ist somit eine Art SPI. Interpretationsfrage also. Anja schrieb: > Aber da es nicht Sicherheitskritisch ist darf ja die eine oder andere > Übertragung auch mal fehlschlagen. Das nicht, es wird nur niemand dafür haftbar gemacht, d.h es kommt kein Staatsanwalt oder sonst einer, der dich verzeigt. Sehr wohl schon kommen die Kunden und lamentieren. Anja schrieb: > Die größten Probleme (ohne differentielle Treiber) Habe ich leider nicht.
Andi schrieb: > Fangen > wir mal bei der Leitungslänge an und überlegen und die erste Reflektion. Das wären bei 50cm .. 80cm etwa 3..4ps. Was fange ich mit denen an? boooaaahh schrieb: > Mein Tipp: nur nicht zuviel Information preisgeben, es könnte > ja dabei eine Lösung herauskommen. Mein Tipp: Ruhig bleiben, oder rückfragen, wenn man kein Wissen hat und nichts beitragen kann. Helge schrieb: > Innerhalb eines funkdichten Gehäuses können 70cm noch funktionieren. Ich > würde eher Ethernet STP Patchkabel nehmen, 4x Signal mit 4x GND > verdrillt paßt doch genau. Ausgänge über 100Ω in die Leitung. Die Lösung ist mir sehr symphatisch. Aber warum 100 Ohm? Und wie schließe ich die Leitungen auf der Empfängerseite ab?
Silvain Freiberg schrieb: > Andi schrieb: >> Fangen >> wir mal bei der Leitungslänge an und überlegen und die >> erste Reflektion. > Das wären bei 50cm .. 80cm etwa 3..4ps. Das würde ich nochmal nachrechnen. > boooaaahh schrieb: >> Mein Tipp: nur nicht zuviel Information preisgeben, >> es könnte ja dabei eine Lösung herauskommen. > > Mein Tipp: Ruhig bleiben, oder rückfragen, wenn man > kein Wissen hat und nichts beitragen kann. AKüFi ist behandelbar. Kümmer' Dich mal drum. > Helge schrieb: >> Innerhalb eines funkdichten Gehäuses können 70cm noch >> funktionieren. Ich würde eher Ethernet STP Patchkabel >> nehmen, 4x Signal mit 4x GND verdrillt paßt doch genau. >> Ausgänge über 100Ω in die Leitung. > > Die Lösung ist mir sehr symphatisch. Aber warum 100 Ohm? Weil das der Wellenwiderstand der Leitung ist?! > Und wie schließe ich die Leitungen auf der Empfängerseite > ab? Gar nicht. Suchwort: "Serienterminierung". Achtung: Das funktioniert nur für EINEN Empfänger vernünftig, nicht für Bussysteme mit mehreren Empfängern je Strang.
Silvain Freiberg schrieb: > Die PWM trägt damit 16 serielle Bits hinaus und ist somit eine Art SPI. Zeige mal das Signal. Normalerweise gibt es bei PWM eine fest Pulswiederholfrequenz und die Information wird im Duty-Cycle kodiert.
Man kann eine differentielle Leitung jederzeit mit 2 OPs selber aufbauen, z.B. in Form eines Adapters, um schmutzige Umgebungen zu überwinden. Habe ich schon mit I2C gemacht, um es 100m weit zu verkabeln.
Eigentlich würde ich bei diesen Frequenzen und Kabellängen LVDS nehmen aber Ultra-SCSI hat das mit Single-ended 5V Pegeln über Flachbandkabel geschafft. Allerdings war aktive Terminierung notwendig was auch nicht wesentlich weniger Aufwand als Leitungstreiber sein dürfte. Bei der folgenden SCSI-Generation wurde differentielle Übertragung dann zwingend. Für LVDS sieht auf die schnelle das MAX9121/MAX9129 Paar passend aus. Auf einer TSSOP-Platine in Sender bzw. Empfänger reinverdrahten und mit Ethernetkabel plus Masse verbinden. Sind mit 3,3 V und GND nur zwei Adern mehr zu löten als bei deiner Variante ohne Treiber.
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