Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alten Wandwählfernsprecher SIP-fähig machen


von Telefonliebhaber32 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hab hier ein altes Wandtelefon rumhängen (Ähnlich, aber nicht exakt 
wie im Bild), welchem ich gerne neues Leben einhauchen würde.

Bin dafür auf der Suche nach einem halbwegs einfach nachbaubaren 
Projekt, was IWV->SIP umsetzt und den Audio-Teil verbindet.

Bisher gefunden habe ich Projekte, welche ein altes Nokia schlachten und 
das Telefon ins Mobilfunknetz bringen -> will ich nicht.

Projekte die das Telefon per Arduino/ESP zum Audio/Hörbuch-Player für 
Kinder umwandeln -> kein bidirektionales Audio.

Projekte die einen ESP32 mit Display und Tastenfeld zum vollwertigen 
WLan-SIP Telefon machen -> richtige Richtung, aber kein IWV, Display 
brauche ich nicht und unpassende Audio-Analogelektronik

Projekte die einen kompletten RasPi (nicht-Zero) in das Telefongehäuse 
prügeln -> Overkill und ich will was zum gelegentlichen benutzen, nichts 
was dauernd administriert werden will.

Also: Perfekt fände ich eine Lösung mit ESP32 + etwas 
Analog-Audio-Magie-Elektronik.

Und eigentlich gibt es für alle Teilbereiche schon fertige 
OpenSource-Projekte, vermutlich kann man sich aus allem was 
zusammensuchen und irgendwie verbinden. Aber ich bin mir nicht sicher, 
ob ich das auch hinkriege.

Insofern: Vielleicht kennt von euch ja jemand ein anfängerfreundliches 
Bastelprojekt, was besser zur Aufgabe passt als das was ich bisher 
gefunden habe.

Besten Dank!

von Stefan F. (Gast)


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Du willst die quadratur des Kreises.

Internet Telefonie ist eine komplexe Sache. Aber du willst es "ganz 
einfach" machen.

Der Raspberry Pi ist so ziemlich der primitivste und billigste Computer, 
auf dem gängige Open-Source Programme laufen können. Aber den willst du 
nicht verwenden.

Das ist ungefähr so, als ob du ein Fachwerk-Haus aus Rigips Platten 
bauen willst, die in einen Fahrrad-Anhänger passen.

Die ersten Mobil-Telefone, die "selbst" gebaut wurden, waren so groß wie 
Kühlschränke und kosteten so viel wie eine Villa.

von Telefonliebhaber32 (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Du willst die quadratur des Kreises.

Meinst du wirklich dass das so komplex ist?

z.B. das hier:
https://www.olimex.com/Products/IoT/ESP32/ESP32-ADF/open-source-hardware
mit
https://github.com/OLIMEX/sip_phone_example

würde den SIP-Teil doch schon komplett erschlagen, für mein Projekt 
müsste aber der Audio-Teil anders werden (alte Kohlemikrophonkapsel 
etc), die ganze tolle GUI müsste weg, und es müsste IWV/Wählscheibe 
statt Tasten als Eingabe nehmen...

von Telefonliebhaber32 (Gast)


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Nachtrag:
oder das hier:

https://heise.de/-4271249

Also scheint es ja schon prinzipiell möglich zu sein, SIP-Telefonate 
über einen ESP32 zu führen. Es müssen ja nicht alle denkbaren Codecs und 
Protokoll-Eigenheiten unterstützt werden.

von Oliver S. (phetty)


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Fritzbox kann (konnte?) IWV.

von Sascha W. (sascha-w)


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Was du noch vergessen hast - es soll doch bestimmt auch klingeln?
Das einfachste wäre wohl ein SIP-ab Adapter, müsste man mal schauen ob 
da was zu finden ist was IWV unterstützt. Eine ältere Fritzbox mit 
ab-Anschluss und IP-Telefonie sollte sich auch auftreiben lassen.

Sascha

von (prx) A. K. (prx)


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"AVM Support zu IWV-Unterstützung"
https://telexforum.de/viewtopic.php?t=1203

von asd (Gast)


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Bei dem Adapter ist in den Kommentaren erwähnt dass er Impulswahl kann.
https://www.amazon.de/Grandstream-HT802-SIP-ATA-Analog-VoIP-Adapter/dp/B01JH7MYKA

von Stefan F. (Gast)


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Telefonliebhaber32 schrieb:
> Meinst du wirklich dass das so komplex ist?

Ja. Ich bin sonst eigentlich für Basteleien, auch wenn es aufwändig 
wird. Aber du hast ja deutlich hervor gehoben, dass du eine einfache 
Lösung willst. Wenn du die nicht zufällig fix und fertig am Stück 
findest, dann wird es alles andere als einfach.

> ... würde den SIP-Teil doch schon komplett erschlagen,

Ja schon, aber das passt bei weitem nicht an dein analoges Telefon. Da 
fehlt noch eine ganze Menge drumherum. Und dann soll das ganze ja auch 
noch kompakter als ein Raspberry Pi sein.

von Harald (Gast)


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von Axel S. (a-za-z0-9)


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Telefonliebhaber32 schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Du willst die quadratur des Kreises.
>
> Meinst du wirklich dass das so komplex ist?
...

> https://github.com/OLIMEX/sip_phone_example
>
> würde den SIP-Teil doch schon komplett erschlagen, für mein Projekt
> müsste aber der Audio-Teil anders werden (alte Kohlemikrophonkapsel
> etc), die ganze tolle GUI müsste weg, und es müsste IWV/Wählscheibe
> statt Tasten als Eingabe nehmen...

Mit anderen Worten: alles das was wirklich komplex ist, ist schon 
gemacht, du scheiterst aber an den einfachsten Dingen...

→  Ja, für dich ist das zu komplex.

von Janvi (Gast)


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Grandstream oder Sipura Adapter konnten Impulswahl mal. Da brauchst du 
nicht mal was ändern sondern nur die Originalfunktion anschliessen

von Goethe (Gast)


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Nennt sich Fritzbox, oder Zyxel, oder.......

von Volker A. (pfriemler)


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Die Makerszene rund um ESP8266 / ESP32, Arduino und Raspi ist voll von 
Projekten, die mühselig etwas nachbauen, was es für einen kleinen Taler 
einfach zu kaufen gibt. Ist ja auch in Ordnung. Wenn da jemand wirklich 
mal etwas findet, um einen alten Fernsprecher internetfähig zu machen, 
täte es mich spaßeshalber auch interessieren.
Aber jede halbwegs aktuelle gebrauchte einfache Fritzbox hat die nötige 
Elektronik, um Schleifenstrom, Rufspannung und IWV-Erkennung zu bieten 
und ist mit ein paar Handgriffen als SIP-Client programmiert. Dazu muss 
man nicht mal eine Fritte als Master einsetzen. Und nach einmaligen 
Anschluss- und Einrichtungsaufwand gibt es auch nichts mehr zu 
administrieren. Freilich ist das etwas technischer Overkill, aber oft 
kann die Fritte nebenbei noch andere Aufgaben übernehmen, als WLAN-AP, 
Subnetzrouter, USB-over-Ethernet-Server, wasauchimmer...
Ich würde das immer lieber machen und den Fernsprecher originalgetreu, 
ggf. restauriert, belassen, anstelle das halbe Ding umzubauen. An zwei 
W48 habe ich tatsächlich nur die Kohlekapseln gegen dynamische getauscht 
und sie werden mit Freude benutzt. Allein das Wählen mit der Wählscheibe 
...

von Peter D. (peda)


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Einfach in die TAE-Buchse des DSL-Routers stecken. Damit ist dann auch 
die Stromversorgung und das Läuten gelöst.
Falls es Probleme mit IFW gibt, kann man einfach mit einem ATtiny einen 
Umsetzer auf MFV bauen. Mit der Erdtaste könnte man auch einen 
Kurzwahlspeicher programmieren.
Der ATtiny braucht kaum Strom, zwackt sich also etwas von dem 
Schleifenstrom ab.

von Grunz (Gast)


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Also die Fritzboxen der 7er reihe können eigendlich alle IWV allerdings 
sind die bei den Timings recht pingelig. Und da SIP ja  keine feste 
Rufnummernlänge hat muss man sehr zügig wählen da sonst die Nummer als 
abgeschlossen gilt.
Also es ist zwar möglich ist im Altag aber nicht zu gebrauchen.

Von daher kann man selbst ein IWV zu Tonwahl Umsetzer bauen und zwar wie 
Peta D. das schon sagte auf basis eines ATtiny. Dazu hat Harald auch 
schon den recht hilfreichen Link zur Uni Chemnitz geliefert.

Oder man verwendet Router mit Lantiq SLIC 1XX und Openwrt Support als 
ATA. Diese werden meistens in den Routern mit
Lantiq/xway und Lantiq/xrx200 Chipsätzen unterstützt (nicht aber die AVM 
Router da anderer SLIC).
Router bei denen das gut geht sind Easybox 802, 803 und O2-Box 6431.
Das gute an dieser Lösung die Timings sind nicht so pingelig und vor 
allem die Zeit zwischen den einzelnen Nummern lässt sich Einstellen, so 
das man das ganze auch problemlos im Altag verwenden kann.
Und man hat den gleich Zwei FXS ports.

von Kalle S. (kallebmw)


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habe den gleichen Wandapparat, aber noch über eine ISDN Unteranlage an 
der Fritzbox 7590 hängen. Ich bin also auch an einer Lösung 
interessiert.

: Bearbeitet durch User
von Kalle S. (kallebmw)


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Habe diesen Link eben gefunden

http://taeubl.de/IWV-MFV/

von nofelet (Gast)


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von Harald (Gast)


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nofelet schrieb:
> Habe auch welche gefunden:
>
> 
https://elektronikbasteln.pl7.de/asterisk-als-sip-server-auf-einem-raspberry-pi-zusammenfassung-der-installation-und-konfiguration

Genau das wollte der TE ja vermeiden. Ein Linux muss zwar kaum (nicht) 
administriert werden, ein RPi leidet aber immer noch unter diesem 
Powerfail-Problem. Das wird ja schon auf der Einstiegsseite des 
Projektes verlinkt.
Für mich immer noch eines der letzten ungelösten Rätsel der Menschheit: 
im Haushalt gibt es zig Linuxgeräte, wo ich nach Herzenslust den Stecker 
ziehen kann so oft ich will. Neu einschalten und alles geht wie gehabt. 
Nur die RPi Gemeinschaft bekommt das nicht auf die Kette oder wenn dann 
nur mit irgendwelchen aufwändigen USV Konzepten.

von Stefan F. (Gast)


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Harald schrieb:
> Neu einschalten und alles geht wie gehabt.
> Nur die RPi Gemeinschaft bekommt das nicht auf die Kette oder wenn dann
> nur mit irgendwelchen aufwändigen USV Konzepten.

Ich habe meinen bisher immer ohne Rücksicht auf Verluste aus gesteckt 
und damit noch nie ein Problem. An einer Basis-Installation mit MariDB, 
Apache, und PHP kann es schonmal nicht liegen.

von Harald (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> und damit noch nie ein Problem

Das freut mich, aber Fakt ist ja, dass das Netz voll von solchen 
Berichten ist. Im übrigen ist es mir selbst auch schon passiert. Auf der 
verlinkten Seite wird es ja auch direkt besprochen.

von nofelet (Gast)


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Grunz schrieb:
> Also die Fritzboxen der 7er reihe können eigendlich alle IWV allerdings
> sind die bei den Timings recht pingelig. Und da SIP ja  keine feste
> Rufnummernlänge hat muss man sehr zügig wählen da sonst die Nummer als
> abgeschlossen gilt.

Wie meinst du das? Ich kann mir schon zwischen den Ziffern
einige Sekungen Zeit lassen. Sonnst würde ja die
Sonderzeichenwahl, d.h. > 3 Sekunden Wählscheibe halten, dann
entsprechendes Sonderzeichen, nicht gehen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bei mir werkelt im Haus seit einem Jahr nun ein Glasfasermodem. 
Interessanterweise funktioniert damit immer noch das IWV. Trotz aller 
Nostalgie finde ich das IWV im Alltag in Anbetracht, daß bei uns 10 
Nummern gewählt werden müssen, doch etwas zu umständlich. Nur der schöne 
echte Glockenklang hat etwas in sich...

von Grunz (Gast)


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>Wie meinst du das? Ich kann mir schon zwischen den Ziffern
>einige Sekungen Zeit lassen. Sonnst würde ja die
>Sonderzeichenwahl, d.h. > 3 Sekunden Wählscheibe halten, dann
>entsprechendes Sonderzeichen, nicht gehen.

Ich hatte das damals auf einer FB 7360v1 OS6.30 probiert mein FeTap 791 
hatte ich zwar zum laufen gebracht aber man musste zügig wählen.
Meiner beobachtung nach scheint AVM auch die maximale Pausenlänge von 
der gewählten Rufnummer abhängig zu machen.
Es war jedenfalls ein Krampf damit rauszuwählen mein W28 dessen 
Nummernschalter ja etwas ungeauer ist hab ich gar nicht zum laufen 
gebracht.

Jetzt auf meiner Easybox 904xDSL (vergleichbar mit der O2-Box 6431) mit 
Openwrt und Asterisk läuft das Problemlos die Maximale pausenzeit hab 
ich auf 8 Sek. eingestellt.
Genug Zeit nochmal nachzudenken wie den die Nummer war.
Nachteil natürlich sobalt man die gewünschte Nummer gewählt hat muss man 
die 8 Sek. warten-

Davon ab hat man natürlich den Vorteil das man nur ein Gerät hat, das 
das ganze grösten teils opensource ist, das man sich nicht darauf 
verlassen muss das AVM das IWV weiterhin unterstützt, usw.

M.m Macht eine Fritzbox als ISDN Koverter Sinn um daran noch eine 
Telefonanlage (die noch IWV unterstützt) anzuschliessen wenn man 
Telefone sammelt.

Was cool wäre wenn es PiHat gäbe mit mehreren FXS-ports (8 oder so) und 
eventuell auch FXO damit man das Ding als Telefonanlage einsetzen kann.
Dann würde ein Raspberry Pi wieder sinn machen.

von nofelet (Gast)


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Bei mir ist eine 7390, dann ein Converter und daran eine 
Relais-Nebenstellenanlage.
Ich nutze die Kurzwahlen, wähle aber auch gerne längere Nummern
mit der Wählscheibe.
Ich vermisse nichts, und wenn ich meine die Rufnummer des Anrufenden
sehen zu müssen, reicht ein Blick auf das Smartphone mit der fritz app 
fone.
Wie lange die Pause sein darf, habe ich noch nicht probiert.

von Grunz (Gast)


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> dann ein Converter und daran eine
Was für ein Converter?
Wenn der IWV zu DTMF convertiert ist es ja genau das was der TE selver 
bauen möchte bzw. das logisch das dann funktioniert.

von nofelet (Gast)


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Na den aus dem Link, den ich weiter oben gezeigt habe.
Beitrag "Re: Alten Wandwählfernsprecher SIP-fähig machen"

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Harald schrieb:
> Für mich immer noch eines der letzten ungelösten Rätsel der Menschheit:
> im Haushalt gibt es zig Linuxgeräte, wo ich nach Herzenslust den Stecker
> ziehen kann so oft ich will. Neu einschalten und alles geht wie gehabt.

Schau mal in Richtung OpenWRT. Das Betriebssystem wird read-only 
gemounted. Für alles, was sich verändert, kommt eine RAM-Disk zum 
Tragen. Für dauerhafte Konfigurationen wird ein EEProm oder ebenfalls 
ein RO-Partition verwendet, die nur für Konfigurationsänderungen kurz RW 
geschaltet wird. Damit diese nicht kaputt geht, wird wechselweise eine 
dritte Backuppartion genutzt.

So ein System kann problemlos abgeschaltet werden.

von Datenblattleser (Gast)


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Ich habe zu Hause das Telefon auf deinem Bild an einem Digitalen IWV - 
MFV Konverter (https://www.phoneclassics.ch/shop/pi12/pd28.htm) 
angeschlossen und den Konverter dann an meiner Swisscom Box 
angeschlossen. Das Telefon klingelt richtig und funktioniert 
einwandfrei, die Kinder haben immer eine grosse Freude wenn sie mit der 
Wählscheibe eine Nummer einstellen können.

von Harald (Gast)


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Christian H. schrieb:
> So ein System kann problemlos abgeschaltet werden.

Wie das funktionieren kann ist mir schon relativ klar. Das ungelöste 
Rätsel der Menschheit ist für mich vielmehr, warum die ganze RPi 
Gemeinschaft seit Generationen von Raspis mit USV Gedöns und dergleichen 
drumherum arbeitet und es nicht einmal nach dem Stand der Technik löst.

von 900ss (900ss)


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Harald schrieb:
> und es nicht einmal nach dem Stand der Technik löst

Wie wäre es denn deiner Meinung nach zu lösen? Ich denke Kids haben 
keine Ahnung davon.

von Harald (Gast)


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900ss D. schrieb:
> Wie wäre es denn deiner Meinung nach zu lösen? Ich denke Kids haben
> keine Ahnung davon.

So wie in jedem anderen Linuxgerät auch, das so im Haushalt 
herumschwirrt, als da wären Receiver, Router, AccessPoint, TV, 
Sonos/Teufel, Küchenmixer, etc. Alles Geräte, die allesamt auch kein 
üppiges Budget in der BOM hatten.

von 900ss (900ss)


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Harald schrieb:
> So wie in jedem anderen Linuxgerät auch

Ich hab keine Ahnung wie es da gelöst wurde. Ich denke es liegt an den 
SD-Karten, während des Blockschreibens geht ihnen der Saft aus.
Entweder Read-Only mounten oder Kondensator?

von Manfred (Gast)


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Datenblattleser schrieb:
> die Kinder haben immer eine grosse Freude wenn sie mit der
> Wählscheibe eine Nummer einstellen können.

Da kommt mir ein Kollege von DeTeWe in den Sinn, vor etwa 5 Jahren hat 
er sich in die Rente verabschiedet: Der hat Telefonzeugs in seinen 
Kindergarten getragen und erzählte mir halbwegs verwundert, dass keines 
der Kinder eine Wählscheibe kannte.

Ich kenne sowas noch und finde auch ein W48 anschauenswert, ich selbst 
hatte noch einen 'modernen' FeTap61, benutzen will ich sowas nicht mehr 
müssen.

Ich grübele gerade noch, wie das eigentlich mit den Anlagen war, Anlagen 
am analogen Amt hatten einen Timer "Wahlende", der irgendwo um 6..8s zu 
setzen war.

von Harald (Gast)


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Die SD müsste 100% read-only sein und für alles variable wie oben 
beschrieben andere Speicher, dabei immer doppelt schreiben mit 
Prüfsumme, dann bleibt immer etwas lesbar übrig.

von Harry L. (mysth)


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Harald schrieb:
> Die SD müsste 100% read-only sein und für alles variable wie oben
> beschrieben andere Speicher, dabei immer doppelt schreiben mit
> Prüfsumme, dann bleibt immer etwas lesbar übrig.

Wie das mit Raspbian geht, kann man sich am Beispiel von Pi-Star 
anschauen.
Da wird wirklich das kompl. System ro betrieben.
https://www.pistar.uk/

Das kann man so machen, aber ich sage bewusst "kann", weil mir der Weg 
nicht wirklich gefällt.

Die eleganteste Lösung wurde ja auch bereits genannt: OpenWRT
Das gibts m.W. auch für den RPi.
https://openwrt.org/

von nofelet (Gast)


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10 Sekunden gibt die Fritzbox mir Zeit.

von Dirk B. (dirkb2)


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nofelet schrieb:
> 10 Sekunden gibt die Fritzbox mir Zeit.

Ist für Mobilnummern zu wenig.

Ortsgespräche gehen, Kurzwahl auch.

Probiert mit Feldtelefon mit Wählzusatz.

von wendelsberg (Gast)


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Dirk B. schrieb:
> nofelet schrieb:
>> 10 Sekunden gibt die Fritzbox mir Zeit.
>
> Ist für Mobilnummern zu wenig.

Du brauchst zwischen zwei Ziffern mehr als 10 Sekunden zum waehlen?
Das ist dann doch sehr lange und immer mehr als ausreichend.

wendelsberg

von Dirk B. (dirkb2)


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wendelsberg schrieb:
> Du brauchst zwischen zwei Ziffern mehr als 10 Sekunden zum waehlen?
> Das ist dann doch sehr lange und immer mehr als ausreichend.

Ich hab das für die ganze Rufnummer verstanden, nicht für eine Ziffer.

von Stefan F. (Gast)


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Habt ihr mal erwägt, dass das Stromausfall-Problem schlicht an der SD 
Karte selbst liegen könnte? SD ist ja noch lange nicht gleich SD.

Im Allgemeinen hat Linux ja gar kein Problem damit, wenn die letzten 
Datenblöcke ab und zu mal verloren gehen. Die Anwendungen sind in der 
Regel auch darauf vorbereitet, dadurch nicht aus zu fallen (sogar 
MariaDB).

Ich glaube es war damals eine gute Idee, den Raspi als Set mit Netzteil 
und SD Karte von der Raspberry Pi Foundation zu kaufen. Das war zwar 
deutlich teurer, aber ich hatte seit dem keinen einzigen Ausfall - 
obwohl das Ding jede Nacht per Zeitschaltuhr* hart aus geht. Die Teile 
sind offenbar aufeinander abgestimmt ausgewählt worden.

*) Zeitschaltuhr deswegen, weil da noch einige andere Geräte dran 
hängen, die ich Nachts nicht brauche.

von Bernhard M. (boregard)


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Dirk B. schrieb:
> wendelsberg schrieb:
>> Du brauchst zwischen zwei Ziffern mehr als 10 Sekunden zum waehlen?
>> Das ist dann doch sehr lange und immer mehr als ausreichend.
>
> Ich hab das für die ganze Rufnummer verstanden, nicht für eine Ziffer.

Das gilt für die gesamte Rufnummer, d.h. ab Beginn der ersten Ziffer 
muss der Wählvorgang dann nach ca. 10 sec. abgeschlossen sein.
Ausserdem war bei mir die Fritzbox für die Wählscheibe eines alten W48 
nicht tolerant genug, andere Wählscheibentelefone gingen.

Beitrag #6661942 wurde vom Autor gelöscht.
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich würde ein billiges (gebrauchtes) SIP-Tischtelefon bei Ebay oder auf 
dem Flohmarkt kaufen (z.B. Grandstream Budgetphone, ca. 20,-) und die 
Platine in das historische Gehäuse implantieren.

Die größte Herausforderung ist dann wohl die Adaption der Wählscheibe.
Dazu kann man einen MC (Arduino, ESP) nehmen, um die Wählscheibe zu 
analysieren und dann per Optokoppler oder Reedrelais den Tasten des 
SIP-Fons parallel schalten ...

So ein "fertiges" SIP-Fon hat eine Web-GUI, über die man es bequem 
programmieren kann. Auf die zusätzlichen Tasten des SIP-Fons muss man 
entweder verzichten, oder diese (in historischem Outfit) irgendwo 
seitlich unterbringen, evtl. auch unter einer Art Abdeckklappe.

: Bearbeitet durch User
von nofelet (Gast)


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Bernhard M. schrieb:
> Das gilt für die gesamte Rufnummer, d.h. ab Beginn der ersten Ziffer
> muss der Wählvorgang dann nach ca. 10 sec. abgeschlossen sein.

Auf was für Gedanken ihr kommt. Du darfst dir für jede Ziffer 10 
Sekunden Zeit nehmen.
Natürlich kannst du beliebig lange Ziffern wählen, muß halt gültig sein.

von Bernhard M. (boregard)


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nofelet schrieb:
> Bernhard M. schrieb:
>> Das gilt für die gesamte Rufnummer, d.h. ab Beginn der ersten Ziffer
>> muss der Wählvorgang dann nach ca. 10 sec. abgeschlossen sein.
>
> Auf was für Gedanken ihr kommt. Du darfst dir für jede Ziffer 10
> Sekunden Zeit nehmen.
> Natürlich kannst du beliebig lange Ziffern wählen, muß halt gültig sein.

Nein, nicht bei der Fritzbox 7490 mit aktueller Software. Ortsgespräche 
gehen, Mobilnummern definitv nicht. Beim Wählen der ersten Ziffer wird 
das Freizeichen abgeschaltet (wie es so üblich ist...), nach denm 
Timeout (habe ich selbst nie gemessen, können aber 10 sec. sein) kommt 
das "tüt tüt ..." Zeichen und nichts geht mehr....
Sonst hätte ich es mir sparen können, einen Adapter zu bauen, das wäre 
mir auch lieber gewesen.
Das mag einer der Gründe sein, warum die Fritzbox Impulswahl offiziell 
nicht mehr unterstützt.

von Anarchist (Gast)


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Nimm eine uralte Fritzbox, 54XX.
Aber die kann kein IPv6.

von nofelet (Gast)


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Bernhard M. schrieb:
> Nein, nicht bei der Fritzbox 7490 mit aktueller Software. Ortsgespräche
> gehen, Mobilnummern definitv nicht. Beim Wählen der ersten Ziffer wird
> das Freizeichen abgeschaltet (wie es so üblich ist...), nach denm
> Timeout (habe ich selbst nie gemessen, können aber 10 sec. sein) kommt
> das "tüt tüt ..." Zeichen und nichts geht mehr....
> Sonst hätte ich es mir sparen können, einen Adapter zu bauen, das wäre
> mir auch lieber gewesen.

Das muss dann aber eine sehr frische Software sein.
Man wird AVM die Tür einrennen mit Beschwerden.
Was glaubst du wieviele Leute noch ein Fax oder dect-Telefon
am analogen Eingang haben. ...

Selbstverständlich habe ich selbst bei einem Bekannten über
eine 7490 mein Smartphone angerufen.
Gestern war ich dort und habe mit Kurzwahl, die 3 Sek. Methode,
eine Nummer gewählt und konnte mit der Gegenstelle sprechen.

von Harald (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Teile
> sind offenbar aufeinander abgestimmt ausgewählt worden.

Da könntest Du Recht haben - es gibt viele Berichte, bei denen die SD 
Karte nach diesen Crashes nicht nur im Dateisystem beschäftigt sondern 
völlig unbrauchbar geworden ist. Gibt aber auch Meldungen, wo es nach 
Neuaufspielen dann wieder funktionierte.
Passt ebenfalls dazu, dass Systeme mit eigener EMMC (wie z.B. Beagle 
Bone Black) in dieser Disziplin zuverlässig sind.

Bliebe noch die Frage, nach welchen Kritierien man „gute“ SD Karten 
auswählen soll. Alle bei Raspberry kaufen?

von Bernhard M. (boregard)


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nofelet schrieb:
> Was glaubst du wieviele Leute noch ein Fax oder dect-Telefon
> am analogen Eingang haben. ...

Na die aber wohl mit Tonwahl, dann gehts ja...

von nofelet (Gast)


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Bernhard M. schrieb:
> nofelet schrieb:
>> Was glaubst du wieviele Leute noch ein Fax oder dect-Telefon
>> am analogen Eingang haben. ...
>
> Na die aber wohl mit Tonwahl, dann gehts ja...

Jetzt doch? Da dann kann ich ja in Zukunft noch weiter telefonieren. ;-)

von Bernhard M. (boregard)


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nofelet schrieb:
> Bernhard M. schrieb:
>> nofelet schrieb:
>>> Was glaubst du wieviele Leute noch ein Fax oder dect-Telefon
>>> am analogen Eingang haben. ...
>>
>> Na die aber wohl mit Tonwahl, dann gehts ja...
>
> Jetzt doch? Da dann kann ich ja in Zukunft noch weiter telefonieren. ;-)

Wenn du meine Beiträge gelesen hast, hast Du gesehen, dass ich von einem 
W48 gesprochen habe, und weiter betonte:

"Das mag einer der Gründe sein, warum die Fritzbox Impulswahl offiziell
nicht mehr unterstützt"

D.h. das Problem tritt nur bei Impulswahl auf.

von nofelet (Gast)


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Bernhard M. schrieb:
> Wenn du meine Beiträge gelesen hast, hast Du gesehen, dass ich von einem
> W48 gesprochen habe,

Witzbold.
Beitrag "Re: Alten Wandwählfernsprecher SIP-fähig machen"

Und die Fritzboxen, die tatsächlich Impulswahl können,
haben natürlich auch die Pausenzeit.
Deine und meine Box können das nicht, erkennen einen Flash und warten
auf die interne Wahl.

von Dirk B. (dirkb2)


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nofelet schrieb:
> Selbstverständlich habe ich selbst bei einem Bekannten über
> eine 7490 mein Smartphone angerufen.

Das hat selbst mit einer 7270 nicht vernünftig funktioniert - und die 
soll eigentlich Impulswahl noch können.

Also die komplette 11-Stellig Rufnummer per Hand drehen.

von nofelet (Gast)


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Dann nimm halt eine 7390 oder 7490. Mit Converter klappt das sicher.
Bei manchen Leuten auch ohne. Die können übrigens auch Hookflash
mit der Fritte. Ich kann das nicht.
Schon wegen der 3Sek. Sonderzeichenwahl rate ich deshalb immer zum 
Converter.

von Stefan F. (Gast)


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Jemand (der TO) der den Raspberry Pi schon als Overkill bezeichnet wird 
sich wohl kaum mit einer Fritz Box wohler fühlen.

von Grunz (Gast)


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> Na den aus dem Link, den ich weiter oben gezeigt habe.
Ach so das gehört alles zusammen jetzt hab ich mir das auch mal genauer 
gelesen.

Mich wundert das der Converter die Impulse nicht wegg fängt ( das tut er 
wohl noch ) und dann gebündelt wählt.
Darüber hinaus ist so ein vorsatz converter auch immer sehr aufwending.
Der Converter den Harald verlinkt hat auf Atiny basis brauch nur ein 
Bruchtel an Bauteilen und keine eigene Stromversorgung

Und den Raspberry die Fritzbox und den Converter könnte man sich sparen 
wenn man zum Bsp. eine O2-Box 6431 mit Openwrt und Asterisk betreibt. 
Ist natürlich nur was für Leute die mit Linux umgehen können und eine 
Asterisk programmieren können.
Also keine Lösung wenn man das Telefon verschenken will.

> Und die Fritzboxen, die tats\u00e4chlich Impulswahl können,
> haben natürlich auch die Pausenzeit.
> Deine und meine Box können das nicht, erkennen einen Flash und warten
> auf die interne Wahl.
Wenn dem so wäre würde das ja gar nicht funktionieren, tat es  aber wenn 
man sehr zügig gewählt hat.
(bei einer Fritzbox 7360v1 OS 6.30)
Das mit den 10sek gesamt Zeit würde passen.

>> Na die aber wohl mit Tonwahl, dann gehts ja...
> Jetzt doch? Da dann kann ich ja in Zukunft noch weiter telefonieren. ;-)
bei einem normalen Tonwahl Telefon lassen sich die Nummern aber viel 
schneller wählen.
Die 0 beim IWV dauert ja so ca 1,1 sek + Aufziehen des Numernschalters = 
min 2Sek

> Auf was für Gedanken ihr kommt. Du darfst dir für jede Ziffer 10
> Sekunden Zeit nehmen.
heist das dass du am ende 10sek warten must ?

OT:
@nofelet
Ist das deine NSt Anl W322 1-5 auf der Webseite ?
Du solltest ein Video von der Anlage in aktion drehen und dazustellen.
Ich finde diese Anlagen ja einfach herrlich in Aktion.

von nofelet (Gast)


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Grunz schrieb:
> Der Converter den Harald verlinkt hat auf Atiny basis brauch nur ein
> Bruchtel an Bauteilen und keine eigene Stromversorgung

Dafür hängt der Arduino (mit USB) potentialfrei. Für mich ist das 
wichtig.

Grunz schrieb:
> und dann gebündelt wählt.

Zum Glück muss ich das nicht machen. Ich bin so schon mit meinen
Softwarefähigkeiten am Limit und arbeite mich langsam vor.
Mit der Hardware habe ich viele Optionen.

Grunz schrieb:
> Die 0 beim IWV dauert ja so ca 1,1 sek + Aufziehen des Numernschalters =
> min 2Sek
>
>> Auf was für Gedanken ihr kommt. Du darfst dir für jede Ziffer 10
>> Sekunden Zeit nehmen.
> heist das dass du am ende 10sek warten must ?

Also habe ich 8 Sekunden Zeit für eine Ziffer. Natürlich muss ich
nicht warten. Auch schnell Tippen am TWB75 klappt.
(Das ist ein Impuls-Tastenwählblock.)
Witzigerweise ist, durch die 3 Sekunden Methode, die Wählscheibe
funktionaler als der Tastenwählblock.

Ja, ist meine Anlage. Und das Relaistechnik so genial sein kann,
hatte ich bis Dato gar nicht gewusst.

von Christian S. (uhrenfreak)


Lesenswert?

Hallo Telefonliebhaber32!

Ich beschäftige mich hobbymäßig ebenfalls mit alten Telefonen, von daher 
kann ich die Probleme gut nachvollziehen.

Mein Tipp: ersteigere dir in der "Bucht" für wenige Euro eine Fritzbox 
7112. Die ist schön klein, die Platine ist in etwa quadratisch. Mit 
etwas Glück könnte die sogar noch mit in das Gehäuse des schmucken 
Wandfernsprechers passen. Da sie zur Familie rund um die ältere Fritzbox 
7170 gehört, ist auch zumindest grundsätzliche IWV-Unterstützung 
vorhanden.

Ansonsten hatte ich auch mal Pläne, einen schönen, eleganten Adapter zu 
entwerfen, der alte Telefone mit der modernen Welt verbindet. Leider ist 
es gar nicht mal so einfach.
Es gab mal einen Entwurf von diversen Tüftlern - glaube einer kam aus 
Griechenland (oder jedenfalls Südeuropa). Das war ein ATA-Adapter 
Telefon zu SIP/VoIP über USB mit minimalem Aufwand (nur ein USB-fähiger 
AVR oder PIC plus etwas Hühnerfutter). Leider ist dieses interessante 
Projekt irgendwie im Sande verlaufen, ich finde die Internetseite nicht 
mal mehr. Kann auch sein, dass es aufgrund technischer Gründe (VoIP 
braucht so DSP-typische Sachen wie Echokompensation) nicht erfolgreich 
war.

Falls jemand das Projekt kennt und weiß, ob es einen nachbausicheren 
Nachfolger gibt, würde ich mich über Hinweise freuen.
WIMRE kam im Namen noch so etwas wie DAHDI (asterisk-Treibername) vor 
...

Grüße Christian

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