Hallo zusammen, ich bin relativ neu in der Elektronik und ich habe kürzlich ein Projekt gestartet, in dem ich meine Tischfräsmaschine mit Schrittmotoren teilweise automatisieren will (Erstmal einen variablen automatischen Tischvorschub an nur einer Achse). Da ich den Tisch wahlweise von Hand per Handkurbel oder per Motor bewegen möchte, habe ich nun Bedenken wegen der Spannung, die so ein Schrittmotor beim Drehen von Hand induziert. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass diese Spannung meinen vorgeschalteten Treiber beschädigen kann. Ein befreundeter Elektroniker meinte kürzlich zu mir, ich solle Relais vorschalten, welche beim Umschalten auf Handbetrieb die Wicklungen miteinander kurzschließen. Aber sorgt das nicht auch dafür, dass sich die Achse dann schwerer dreht? Und löst das überhaupt mein Problem? Wie würdet ihr das lösen? PS. Eine mechanisch lösbare Kupplung würde ich gerne vermeiden. Grüße, Sven
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Verschoben durch Admin
Sven H. schrieb: > Da ich den Tisch wahlweise von Hand per Handkurbel oder per Motor > bewegen möchte, habe ich nun Bedenken wegen der Spannung, die so ein > Schrittmotor beim Drehen von Hand induziert. Ich habe schon mehrfach > gelesen, dass diese Spannung meinen vorgeschalteten Treiber beschädigen > kann. Ja. Kann passieren. Ist mit mit TB6560 passiert. > Ein befreundeter Elektroniker meinte kürzlich zu mir, ich solle Relais > vorschalten, welche beim Umschalten auf Handbetrieb die Wicklungen > miteinander kurzschließen. Nicht kurzschliessen, sondern vom Treiber abtrennen, mach ich auch so bald die elektronische CNC Steuerung abgeschaltet ist. > Aber sorgt das nicht auch dafür, dass sich > die Achse dann schwerer dreht? Kurzschliessen ja, deutlich schwerer, kann man nicht mehr drehen. > Wie würdet ihr das lösen? Relais zum abtrennen, 1 Kontakt pro Wicklung.
Danke für die schnelle Antwort. > Nicht kurzschliessen, sondern vom Treiber abtrennen, mach ich auch so > bald die elektronische CNC Steuerung abgeschaltet ist. Okay, aber was passiert dann wenn ich die Steuerung wieder zuschalte? Wenn ich in der Zwischenzeit Spannung erzeugt habe, entlädt die sich dann nicht trotzdem direkt?
Sven H. schrieb: > Okay, aber was passiert dann wenn ich die Steuerung wieder zuschalte? > Wenn ich in der Zwischenzeit Spannung erzeugt habe, entlädt die sich > dann nicht trotzdem direkt? Nein, da ein Schrittmotor keine Speicherkondensatoren hat. Wenn die Relaiskontakte zwischen den Wicklungsanschlüssen und dem Treiber angebracht sind, ist bei stehendem Motor an den Wicklungen keine Spannung mehr vorhanden.
Sehr stark vereinfacht: Du erzeugst nur Wechselspannung während sich der Motor dreht, durch die Spulen im Motor. Wenn du stoppst, ist die sofort weg. Du hast ja keinen Speicher in dem zu dem Zeitpunkt anliegende Spannung als Gleichspannung verbleiben könnte, außerdem wäre für die so eine Motorspule nur ein Stück Draht, baut sich also sofort ab. Mehr als ein paar ms zwischen Ende drehen und Anschalten Steuerung musst du kaum warten.
Sven H. schrieb: > Ein befreundeter Elektroniker meinte kürzlich zu mir, ich solle Relais > vorschalten, welche beim Umschalten auf Handbetrieb die Wicklungen > miteinander kurzschließen. Aber sorgt das nicht auch dafür, dass sich > die Achse dann schwerer dreht? Bei Kurzschluss erzeugt der induzierte Strom nur wenig Spannung an der Motorwicklung. Da die Spannung sehr klein bleibt, ist auch die erzeugte Leistung entsprechend niedrig. Zur Erinnerung: Leistung = Spannung x Strom. Dafür entstehen keine hohen Spannungen, die der Motorwicklung schaden könnten.
Der schreckliche Sven schrieb: > Der schreckliche Sven Wenn er EIN MAL versucht hätte, einen Schrittmotor mit kurzgeschlossenen Wicklungen mit der Hand zu drehen, würde er nicht immer so einen Stuss schreiben.
Hallo, ich nutze für meinen XY-Tisch günstige Treiber mit Toshiba ICs. Für die Positionierung schalte ich nur die Versorgungsspannung ab und drehe die Motore von Hand. Um sicher zu gehen kannst Du zusätzliche 2 Dioden pro Wicklungsende einbauen, die Spannungen über und unter Deiner Versorgungsspannung zu kappen. Das habe ich allerdings nicht gemach.
MaWin schrieb: > Der schreckliche Sven schrieb: >> Der schreckliche Sven > > Wenn er EIN MAL versucht hätte, einen Schrittmotor mit kurzgeschlossenen > Wicklungen mit der Hand zu drehen, würde er nicht immer so einen Stuss > schreiben. Es gibt Lichtmaschinenregler, die bei Ladeschlussspannung die Lima kurzschließen, ohne daß das Moped stehenbleibt. Weil Du davon keine Ahnung hast, bist heute DU der Depp.
Sven H. schrieb: > Wieder was gelernt! :-) Das ist eigentlich Thema der 9 Klasse - Induktionsgesetzes ;-)
> Das ist eigentlich Thema der 9 Klasse - Induktionsgesetzes ;-)
Mag sein, früher hat mich das auch nie so interessiert. Ich komme aus
der Mechanik und deshalb ist das jetzt alles neu für mich 😉
Der schreckliche Sven schrieb: > Es gibt Lichtmaschinenregler, die bei Ladeschlussspannung die Lima > kurzschließen, ohne daß das Moped stehenbleibt. Weil Du davon keine > Ahnung hast, bist heute DU der Depp. Wer den Unterschied zwischen einer Dynamowicklung mit Stromquellencharacteristik (ähnlich einem Klingeltrafo gewickelt) und einem Schrittmotor mit hoher magnetischer Kopplung nicht kennt, sollte seine Finger von Grossbuchstaben lassen. Du hast hier nur plakativ deine gigantische Ahnungslosigkeit zur Schau gestellt.
Gibt es hier noch irgendwelche Schrittmotorenbesitzer, die irgendwelche Behauptung unterstützen könnten??
Der schreckliche Sven schrieb: > Gibt es hier noch irgendwelche Schrittmotorenbesitzer, die irgendwelche > Behauptung unterstützen könnten?? gerne doch: sobald man die Anschlüsse kurzschließt, lässt sich der Stepper kaum noch drehen. Der schreckliche Sven schrieb: > Bei Kurzschluss erzeugt der induzierte Strom nur wenig Spannung an der > Motorwicklung. Da die Spannung sehr klein bleibt, ist auch die erzeugte > Leistung entsprechend niedrig du betrachtest, wie viel Leistung an den Klemmen abgegeben wird. die ist im Kurzschluss natürlich gleich null. aber die Leistung, die dabei an den Spulenwiderständen verbraten wird, ist maximal.
Hallo, das hat mich jetzt doch mal interessiert. Ich habe die Spannung an einer Wicklung vom Motor beim Drehen mit der Hand gemessen: es waren ca. 6V Spitze und beim schnellen Drehen auch mal 10V Spitze. Das Brücken einer Wicklung war kaum spürbar. Es fühlte sich nur etwas anders an, ging aber kaum schwerer zu drehen. Wenn Du wie schon beschrieben jeweils 2 Dioden in Sperrichtung an Deine Versorgungsspannung legst und die Mitte an Deine Wicklung, kann eigentlich nichts mehr zerschossen werden. Für jeden 2-Phasen Motor brauchst Du also 8 Dioden. Meine Treiber habe ich nicht geschützt. Denen macht diese doch geringe Spannung nichts aus. Motor: Phyton Type ZSS 80.200.4 4A je Wickl. 4,8VDC Also nicht gerade vom CD-Player. Gruß Carsten
Achim S. schrieb: > gerne doch: sobald man die Anschlüsse kurzschließt, lässt sich der > Stepper kaum noch drehen. Carsten-Peter C. schrieb: > Das Brücken einer > Wicklung war kaum spürbar. Es fühlte sich nur etwas anders an, ging aber > kaum schwerer zu drehen. Bis jetzt: 1:1 War das alles, oder ist die Luft schon raus?
2:1 Alle meine Steppermotoren lassen sich deutlich schwerer drehen, wenn man die passenden Spulenenden kurzschließt. Auf diese Weise läßt sich übrigens einfach herausfinden, welche Anschlüsse zu welcher Spule gehören.
Lötlackl *. schrieb: > 2:1 Hallo, ich hab gerade noch mal einen anderen Motor getestet. Der lief auch deutlich schwerer mit einer kurzgeschlossenen Wicklung. Lies sich aber mühelos drehen. Motor: Lenze 4,7V 2,6A Eigentlich zeigt mir das nur, das unterschiedliche Motoren sich sehr unterschiedlich verhalten. Ich denke, das jeder Motor beim Drehen von Hand mit den Dioden keinen Schaden anrichtet. Gruß Carsten
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