Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IC identifizieren


von Arno T. (arno_t)


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Hallo zusammen,

*Einleitung:*
Ich möchte hier einen vorhandenen Chinawecker umbauen und dazu die 
vorhandene Platine mit vier 7-Segment-RGB-LED beibehalten (da mir 
Anzeige und Gehäuse gefallen). Der vorhandene µC soll dabei durch einen 
ESP8266 ersetzt werden um die Zeit per NTP zu beziehen.

Es sind vier 74HC595 vorhanden, ursprünglich dachte ich, der Aufbau wäre 
simpel, jedes steuert ein Segment an, fertig. Aber da RGB-LED haben die 
Chinesen das anders gemacht und multiplexen.
So, die Schieberegister werden nicht direkt vom µC angesteuert, sondern 
von einem weiteren Chip, vielleicht um den µC nicht ständig Schleifen 
laufen lassen zu müssen.

Dummerweise sagen die Bezeichnungen auf den beiden IC dem Internet rein 
gar nichts. Aber vielleicht könnt ihr euch einen Reim drauf machen was 
dahinter stehen könnte.

*Also lange Rede, kurzer Sinn:*
IC 1 hat den Aufdruck STL6018A und scheint ein µC zu sein. 
SOP20-Gehäuse, 1,27mm Pitch. Zwischen Pins 16 und 17 befindet sich ein 
länglicher Quarz ohne Aufruck. Pin 6 ist GND, Pin 15 VCC, zwischen Pins 
7 und 9 ist ein NTC angeschlossen, einer davon ist also wohl als ADC 
verwendbar.
Den zu erkennen wäre toll, aber nicht so wichtig.

IC 2 hat den Aufdruck STL6018B und liegt als SOP14 mit 1,27mm Pitch vor.
Bisher ermittelte Pinbelegung:
Pin 4 - VCC
Pin 11 - GND
Pin 10 - zum µC
Pin 9 - STCP der 595
Pin 8 - SHCP der 595
Pin 5 - DS dreier 595
Pin 6 - DS des vierten 595
Dieser IC ist mir wichtig. Ich vermute, dass dieser das Multiplexing der 
Anzeige nach Vorgabe durch den µC durchführt solange sich die Daten 
nicht ändern damit sich der µC sich ausruhen kann. Aber ich habe 
überhaupt keine Ahnung wonach ich da suchen soll.
Aber hoffentlich habt ihr ja eine Idee.

Gespannte Grüße,
Arno

Beitrag #6660830 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Harald (Gast)


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Machma Bild!

von Arno T. (arno_t)


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Harald schrieb:
> Machma Bild!

Das hatte ich nicht als wichtig erachtet, liefere es aber dennoch gerne 
nach.

Noch ein Nachtrag: Die Pins 1,2,3 und 14 des B-Chips sind mit den OE-Pin 
der 595 verbunden. Die machen damit PWM für die Mischung der drei 
Farbkanäle bzw. der Helligkeit.

von hinz (Gast)


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Arno T. schrieb:
> Harald schrieb:
>> Machma Bild!
>
> Das hatte ich nicht als wichtig erachtet, liefere es aber dennoch gerne
> nach.

Kundenspezifisches Marking.

Beitrag #6661055 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arno T. (arno_t)


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Ja, das ist anzunehmen. Aber ist es wirklich ein Custom-IC oder nur ein 
umgelabelter Standard-IC?
Ich hoffte wie gesagt darauf, dass die beschriebenen Funktionen auf 
einen Standard-IC hinweisen.

von ich wieder (Gast)


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SLT6018A ist ein PIC ? Richtige Bezeichnung  bringt die Spur

von Thomas M. (tmueller)


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Die ICs sagen mir auch nichts. Ich halte diese Information aber auch für 
unnötig. Wichtig für dich erscheint mir wie die Ansteuerung der 
7-Segment Anzeigen funktioniert. Auf Grund des Bildes kann ich nur eine 
Theorie entwickeln, wie die Ansteuerung funktioniert.

Ein 74HC595 wird verwenden um jeweils die gemeinsame Annode/Kathode von 
einer 7-Segment Anzeige anzusteuern. Dafür sprechen auch die vier 
Transistoren.
Die drei anderen 74HC595 werden verwendet um die 21 anderen Leitungen 
Leitungen der 7-Segment Anzeige anzusteuern (7 Segmente x 
Rot,Grün,Blau).
Der 74HC959 verträgt maximal 70mA. Eine LED verbraucht bei 
Vollansteuerung üblicher Weise 20mA, leuchtet aber auch hinreichend hell 
bei nur 10mA. Ein einzelner 74HC959 kann dann alle 7 Segmente 
gleichzeitig ansteuern.
Die Software im Pseudo Code:
1
deactivate all segmens
2
loop:
3
  define output pins to activate according to time for segment[1...4]
4
  define pwmvalues for R,G,B [0...255]
5
  for i=0...255:
6
    for j=1...4:
7
      activate segment[j]
8
      for color=R,G,B:
9
        if (i < pwmvalue[color]):
10
          set pins segment[j]
11
        else
12
          clear pins segment[j]
13
        endif
14
      endfor
15
    endfor
16
  endfor
Alles reine Theorie, aber so würde ich das vermutlich bauen ;-)

von Arno T. (arno_t)


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Hallo Thomas,

Deine Beschreibung deckt sich soweit mit dem, was ich ermittelt habe.

Den anderen Antworten, bzw. deren Fehlen entnehme ich, dass nicht nur 
der A-, sondern auch der B-IC ein Mikrocontroller sein muss. 
Wahrscheinlich haben die Chinesischen Entwickler aus dem Grund einen 
zweiten genommen, aus dem ich ihn auch gerne übernehmen würde. Nämlich 
um dem Hauptchip von der "Drecksarbeit zu entlasten".

Was mich am meisten wundert, ist, dass der A-Chip mit dem B-Chip nur 
über zwei Leitungen verbunden ist. Die eine wird beim "Bootup" nur kurz 
auf High gezogen, auf der gibt es im Halbsekundenrythmus immer wieder 
etliche Pegelwechsel.

Ok, dann versuche ich also, das Protokoll selbst zu entschlüsseln. Aber 
vielleicht kann mir ja doch jemand von euch einen Tipp geben.

Ich hätte sowas wie I2C oder SPI erwartet, aber das ist es nach meinem 
Dafürhalten nicht, da kein Clock vorhanden ist.
Die High-Zustände sind alle gleich lang (~300µS), danach kommt immer ein 
Low-Zustand (~300µS). Dann entweder wieder ein High-Zustand (also wohl 
1) oder keiner (also wohl 0).

Momentan habe ich die Idee, dass das eine 3200 Baud-UART-Kommunikation 
mit invertiertem Level ist. Mal sehen.

Gruß,
Arno

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