Hi Leute, ich möchte auf meinem Grundstück zu Testzwecken ein kleines Wasserkraftwerk aufbauen. Es ist nur eine Spielerei und nicht als ernstzunehmendes Selbstversorgerprojekt zu sehen. Ich möchte mit einem Schaufelrad - eventuell übersetzt - einen Generator antreiben und vorerst mal einen alten Wasserkocher direkt dran hängen. Mich interessiert, ob ich damit, ohne gröberes elektronisches Equipment, Warmwasser erzeugen kann und damit evtl. meine Heizung im Winter zu unterstützen. Als Generator wollte ich einen 90W Bürstenmotor verwenden. Also so ist der gesamte Aufbau: Schaufelrad -> Motor -> Kabel ins Haus (zirka 55m) -> Wasserkocher Meine Frage betrifft nun den Motor (siehe auch Bild dazu): - Wenn ich mit einem Akku-Schrauber den Motor bewege kann ich zwischen den Kabeln zu den Bürsten die Werte mit der jeweiligen Multimeter-Einstellung messen: - Gleichstrom: 85V - Wechselstrom: 5V Ich nehme mal an, dass da Gleichstrom rauskommt und der gemessene Wechselstrom nur die Schwankung des Gleichstroms ist!? Der Motor hat dann fast keinen mechanischen Widerstand. - Wenn ich das Multimeter auf Strom (Ampere) stelle, dann ist der mechanische Widerstand sehr hoch aber ich messe keinen Strom. Ich vermute mal, weil ich damit den Motor kurzschließe. Wie kann ich dann den Strom am Besten messen, der rauskommt? Rein rechnerisch müssten das ja <=0,4A sein. Ich habe den Wasserkocher noch nicht reingeschaltet, müsste es dann in Serie mit dem Mulitmeter gehen? - Am Bild sieht man die Platine die vom Gerät dran ist. Ich schätze, das wir nur ein Gleichrichtung des Wechselstrom aus der Steckdose sein? Das müsste ich doch getrost weggeben können? - Was ich allerdings komisch finde und ich nicht weiß, ob ich dazu irgendeine Art von Ersatz brauche: Eine Litze vom Kabel zum Stecker des Geräts ist am Gehäuse des Motors angeschraubt. Erde ist es aber nicht, der Stecker hat keine Erde. Wozu könnte das sein? Brauche ich das noch, wenn ich Strom damit abnehmen will? Vielen Dank, Stephan
Du wirst enttäuscht sein für wie wenig Betriebsstunden dein Motor ausgelegt wurde.
Du kannst einen Allstrommotor nur dann verwenden, wenn die Erregerwicklung herausgeführt ist. Aus diesem Motörchen jedenfalls bekommst Du nichts heraus, was annähender der Leistung eines Stephan P. schrieb: > einen alten Wasserkocher direkt dran hängen Dabei solltest Du erstmal ausrechnen, wie viel kinetische Energie in Deinem Fluss steckt (und wieviel Du davon sinnvoll nutzen kannst). Die Berechnung ist eigentlich nicht schwer.
Es gibt schon Leute, die einen Gleichstrommotor als Generator benutzen, aber es sollte ein permanentmagnetischer sein. Beliebt war da mal ein Modell von Polymotor Italiana, das ich auch aus meiner Waschmaschine geplündert habe, bevor sie verschrottet wurde: https://www.kleinwindanlagen.de/Forum/cf3/topic.php?t=3627 Die Waschmaschine war übrigens eine Bosch WA190. Wasserkocher ist aber auch mit so einem Motor nicht drin.
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@hinz: wie gesagt, ist ja nur zum "schauen ob es geht" @Martin: ich weiß, der Wasserkocher hat 2200w. Aber ich den Rücklauf mit dem kalten Wasser wärmen, bevor es in den Speicher geht. Das Wasser muss ja nicht kochen, sondern nur wärmer als die passive Fußbodenheizung sein. @Matthias: im Motor sind rund um den Rotor mit dem Wicklungen permanent Magneten. Ist irgendwo das mit der Erregerleitung für Dummies erklärt? Das was ich gefunden habe, verstehe ich nicht. Kann sein dass der Anschluss an Gehäuse dieser Erreger ist?
Stephan P. schrieb: > Ist irgendwo das mit der Erregerleitung für Dummies erklärt? Das was ich > gefunden habe, verstehe ich nicht. Kann sein dass der Anschluss an > Gehäuse dieser Erreger ist? Du hast einen permanent erregten Motor, da gibts natürlich keinen Anschluss für Erregung.
hinz schrieb: > Du hast einen permanent erregten Motor, da gibts natürlich keinen > Anschluss für Erregung. Das klingt gut. Heißt das, dass ich damit Strom machen kann? Wenn ja, dann führt mich das wieder zu meinen Fragen 2, 3 und 4 :D 2) müsste ich Strom mit einem Verbraucher messen können? 3) kann ich die Elektrik einfach weggeben? 4) wozu ist dieser Anschluss an Gehäuse, brauche ich den?
Stephan P. schrieb: > hinz schrieb: >> Du hast einen permanent erregten Motor, da gibts natürlich keinen >> Anschluss für Erregung. > > Das klingt gut. Heißt das, dass ich damit Strom machen kann? Ja. > Wenn ja, dann führt mich das wieder zu meinen Fragen 2, 3 und 4 :D > > 2) müsste ich Strom mit einem Verbraucher messen können? Ja. > 3) kann ich die Elektrik einfach weggeben? Ja. > 4) wozu ist dieser Anschluss an Gehäuse, brauche ich den? Funkentstörung, nein.
Super, danke. Noch ein Letztes zu dieser Funkentstörung. Was sollte ich da anschrauben? Einen der beiden Pole? Beim Gerät aus dem der Motor ist, war ja eine Zuleitung dann, die erst ja dann nicht mehr gibt.
Ah sorry, du hattest eh "nein" zu brauche ich geschrieben, das hatte ich übersehen. Jetzt weiß ich auch wieder wegen der Entstörung. Danke!
Hast Du jetzt schonmal nachgerechnet? Angestoßen von Deiner Idee hat mich mal interessiert, ob das bei unserem Fluss ums Eck auch gehen würde. Er hat einen mittleren Abfluss von 2,14 m³/s und ist ca. 4m breit. Ein adäquates Schaufelrad hätte wohl eine Breite von 40 cm, Eintauchtiefe von 40 cm und wäre als Stoßrad (Teifschlächtiges Wasserrad) ausgeführt. Die mögliche Leistung des Flusses (bei gegebenen Daten) berechnet sich aus P = 0.5*A*rho*v^3 mit v = Fießgeschwindigkeit in m/s. Für den o.g. Fluss ergibt sich bei einer Wassertiefe von durchschnittlich 60 cm eine Fließgeschwindigkeit knapp 1 m/s. Die theoretische Leistung aus der Strömung ist also 80W. Für das Stoßrad gilt unter Idealbedingungen (hoher cw-Wert von 1,3, 1/3 Stromgeschwindigkeitsfaktor) von 0,19. Du kannst also gerade einmal 15W aus so einem Schaufelrad herausholen. Ich denke, Du siehst, wohin das führt.
Hmm...bei mir ist es noch viel kleiner. Aber danke, dass du deine Berechnung teilst!
Die Werte gelten aber nur für ein Schaufelrad im Leerlauf. Unter bremsender Belastung durch den Generator wird die Leistung noch kleiner. Irgendwo im www gibt es Berechnungen über eine im Fluß versenkte Turbine.
Das stimmt so nicht. Die höchste Effizienz hat ein tiefschlächtiges Schaufelrad, wenn die Strömung auf 1/3 durch das Rad gebremst wird.
Sinnvoller ist da so ein Motor ausm Küchenradar, mit dem der Drehteller angetrieben wird. Wenn der selbst in langsame Drehung versetzt wird, dann kommt schon ordentlich Spannung raus, Strom natürlich nur ganz wenig. Mit 3-6W bei 230V sind das im Höchstfall wenige mA.
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