Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was ist eine Ship-it Mentalität


von Frager (Gast)


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Hallo,

ich lese eben in einer Stellenanzeige

Wir bieten dir
...
    kurze Entscheidungswege, schnelle und pragmatische Umsetzung von 
spannenden   Projekten, Ship-it Mentalität
...

Übersetzen kann ich das ja aber was genau soll es aussagen?

von Heinz R. (heijz)


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ich würde es spontan verstehen als "verkauft ist verkauft" - die 
Probleme des bisherigen Kunden interessieren mich  nicht mehr, auf zu 
neuen Kunden und Projekten

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Das heißt einfach: So schnell wie möglich ein MVP raushauen, egal ob es 
funktioniert oder nicht. Lieber eine schnell eine Banking-App basteln, 
die ohne Verschlüsselung und funktionierende Authentifizierung arbeitet, 
als zu warten.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Die Stellenausschreibung heißt: "Wir rotzen einfach irgendeinen Mist hin 
und schicken ihn ungetestet an den Kunden. Wer hier auch nur eine 
Sekunde zu lange an dem Projekt arbeitet, bekommt sofort einen dicken 
Anschiss."

von Heiner (Gast)


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Hoffentlich ist es nicht wörtlich gemeint, wie die Vorschreiber 
angenommen haben. Ich würde das als "zupackende Art" beschreiben. Ob das 
in der gelebten Praxis nun wirklich eine Erfinderwerkstatt nach Daniel 
Düsentrieb ist (ein paar Gedanken machen, dann einfach mal ausprobieren, 
statt in der sechshundertsten Machbarkeitsstudie zu versumpfen) oder 
doch eher nur die Ausrede, halbgaren Mist an die Kundschaft 
auszuliefern, wirst du ausprobieren müssen.

Viel wahrscheinlicher ist aber, dass es weder das eine noch das andere 
ist, sondern wieder mal nur ein völlig unreflektiert eingesetzter 
Anglizismus, weil's so toll klingt. Das ist sowas wie "open door 
policy": Völlig bedeutungslos, jeder kann sich darunter vorstellen, was 
er mag, aber es klingt halt nach einer tollen Unternehmenskultur. Ob es 
wirklich so ist ... Versuch macht kluch.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Frager schrieb:
> Wir bieten dir
>     kurze Entscheidungswege, schnelle und pragmatische Umsetzung von
> spannenden   Projekten, Ship-it Mentalität
>
> Übersetzen kann ich das ja aber was genau soll es aussagen?

Najaaa... im Prinzip geht es um die Time To Market. Da gibt es 
einerseits eine... Philosophie, die an ihrem Produkt feilt, bis es 
ausgereift und marktreif ist. Das ist eine prima Idee, wenn man ein 
physisches, also dingliches Produkt hat, bei dem jede Veränderung, 
Verbesserung, Fehlerbehebung teurer ist als die reine Arbeit, die 
hineingesteckt werden muß.

Bei virtuellen Produkten wie einer Webapplikation oä. kann es dagegen 
sinnvoller sein, einen Markt möglichst früh zu besetzen und Kunden an 
sich zu binden -- und vor allem: zu verhindern, daß sie zum Wettbewerber 
gehen --, bevor das Produkt absolut ausgereift und perfekt ist. Das 
kennt man von der berühmten "Bananaware", also Software, die in einem 
eigentlich noch unfertigen Zustand ausgeliefert wird und dann, wie die 
Banane, beim Kunden reift.

Eine weitergehende Variante dieser Trickserei ist die "Vaporware" -- 
also eine Software, die lautstark angekündigt wird, obwohl die 
Entwicklung noch in ihren Kinderschuhen steckt und der posaunende 
Hersteller insgeheim weiß, daß es noch lange dauern wird, bis diese 
Software ausgeliefert werden kann. Ziel dessen ist ebenfalls, die 
potentiellen Kunden von der Beschaffung eines Konkurrenzprodukts 
abzuhalten, indem beim Kunden die Hoffnung erweckt wird, man selbst 
könnte bald etwas wesentlich Besseres herausbringen.

Klar, in diesem Forum werde ich sicherlich gleich darauf hingewiesen, 
daß das unseriös ist und sowieso gar nicht geht und... Aber ein 
Softwarehersteller, der in der Vergangenheit schon mehrfach mit solchen 
Aktivitäten aufgefallen ist und damit ausgesprochen erfolgreich war, 
heißt Microsoft. Dementsprechend wurde der Terminus "Vaporware" auch von 
einem Mitarbeiter von Microsoft erfunden, um MS' damaliges 
UNIX-Betriebssystem "Xenix" zu beschreiben...

Naja, im Endeffekt geht es heute aber nicht mehr nur um 
Marketingstrategien. In der heutigen Welt wird Software, vor allem 
Webapplikationen, anders entwickelt; nach jeder Änderung (oder, oft, 
nächtlich) die Software automatisch neu gebaut, diversen Integrations- 
und Funktionstests unterzogen, und dann vollautomatisch auf eine 
Staging- oder gleich auf die Produktionsplattform ausgerollt -- oder, 
wie wir hier jüngst in einer unheiligen Diskussion über KiCADs Nightly 
Builds diskutiert haben, als Vorabversion zur Verfügung gestellt werden.

Lustigerweise folgt die kommerzielle Softwareindustrie dabei im Prinzip 
einem bewährten Konzept aus der OpenSource-Bewegung: dem Konzept des 
"release early, release often" aus "The Cathedral and the Bazaar" von 
Eric S. Raymond. Jedoch ging es damals -- 1997 oder 1998? -- weder um 
marketingtechnische Tricksereien noch um CI/CD-Pipelines, sondern, ganz 
OpenSource, darum, möglichst früh Leute anzuziehen, sich zu beteiligen 
und das Projekt voranzubringen. Das ist übrigens der wichtigste Grund, 
warum OpenSource-Projekte sich oft so viel schneller und besser 
weiterentwickeln als kommerzielle Software, und warum so viel spannende 
Entwicklungen in aktuellen, komplexen Technologiebereichen wie KI, 
Distributed Computing etc. beinahe ausschließlich im OpenSource-Bereich 
stattfinden...

Naja, an den bisherigen Einlassungen dieses Threads kannst Du ja 
erkennen, was viele gestandene und erfahrene Entwickler von solchen 
Strategien halten. Wenig Verständnis und kein Interesse scheinen da zu 
überwiegen.

von Helge (Gast)


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Smudo? :D

von Konrad (Gast)


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Ship-It-Mentalität ergibt sich als logische Folge der 
Hands-On-Mentalität. Eine Analogie aus der Finanzbranche wäre die 
Pump&Dump Strategie. Daran schließt sich die Sue-us- oder 
Bail-out-Methode an.

Beitrag #6664371 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dunno.. (Gast)


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If it compiles, ship it -

Ist ein gängiges meme aus dem Dunstkreis der Softwareentwicklung, und 
wohl als Verhöhnung mangelnden Qualitätsbewusstseins von Entwicklern 
gedacht.

Auch Testen beim Kunden genannt.

Bewerben würde ich mich auf sowas nicht..

von Realist (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Bei virtuellen Produkten wie einer Webapplikation oä. kann es dagegen
> sinnvoller sein, einen Markt möglichst früh zu besetzen und Kunden an
> sich zu binden -- und vor allem: zu verhindern, daß sie zum Wettbewerber
> gehen --, bevor das Produkt absolut ausgereift und perfekt ist. Das
> kennt man von der berühmten "Bananaware", also Software, die in einem
> eigentlich noch unfertigen Zustand ausgeliefert wird und dann, wie die
> Banane, beim Kunden reift.
> Eine weitergehende Variante dieser Trickserei ist die "Vaporware" --
> also eine Software, die lautstark angekündigt wird, obwohl die
> Entwicklung noch in ihren Kinderschuhen steckt und der posaunende
> Hersteller insgeheim weiß, daß es noch lange dauern wird, bis diese
> Software ausgeliefert werden kann. Ziel dessen ist ebenfalls, die
> potentiellen Kunden von der Beschaffung eines Konkurrenzprodukts
> abzuhalten, indem beim Kunden die Hoffnung erweckt wird, man selbst
> könnte bald etwas wesentlich Besseres herausbringen.

Siehe Tesla

von Realist (Gast)


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Dunno.. schrieb:
> If it compiles, ship it -

Kein Problem mit CI, Wenn die automatisierten Tests bestanden wurden. 
Man kann natürlich noch 3 Monate manuell im Labor knöpfchen drücken, 
aber das bringt keine neuen Erkenntnisse, sondern nimmt nur wichtige 
Zeit im Projekt.

von sucher (Gast)


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von A. S. (Gast)


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Dunno.. schrieb:
> If it compiles, ship it -

Bei IBM soll man doch überraschende Qualitätsverbesserungen erzielt 
haben, als die SW vor dem Release noch jemand eingeladen hat. Also keine 
Tests, kein ausprobieren, nur einfach ob sie lädt und startet.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Die Stellenausschreibung heißt: "Wir rotzen einfach irgendeinen Mist hin
> und schicken ihn ungetestet an den Kunden.

Genau das heisst es eigentlich nicht.

https://pragprog.com/titles/prj/ship-it/

Die Deutsche Entsprechung ist eher "Sachen abschliessen, statt ewig 
'rumdoktoren'", "es läuft wie geschmiert durch" oder "Komm doch mal zu 
Potte"

https://www.bildderfrau.de/article231101076/Woher-stammt-die-Redewendung-Zu-Potte-kommen.html

Bei der Softwareentwicklung wäre das also der Fall, wenn es von der 
Aufgabenstellung bis zum Projektabschluss ohne große Eingriffe vom 
Managment durchläuft und am Schluss alles 
(Programm,Support,Doku,Bucktracking, Werbung, Produktkatalog,billing) 
anständig fertig ist.

Ohne das über Klein-klein wie Codestyle, Synthax-zucker, 
Verantwortlichkeiten, Farbe des Entwicklungsrechners, ... stundenlang 
debattiert werden müsste.

Die englische Metapher für "einfach rausrotzen" wäre sagegen "fire and 
forget".

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Dunno.. schrieb:
> If it compiles, ship it -
>
> Ist ein gängiges meme aus dem Dunstkreis der Softwareentwicklung, und
> wohl als Verhöhnung mangelnden Qualitätsbewusstseins von Entwicklern
> gedacht.

Aus der Softwareentwicklung für "Open source" vielleicht, aber nicht im 
Profibereich.

Ich meine, das ist einer der Kerngedanken aus dem legendären Essay "The 
Cathedral and the Bazaar":

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kathedrale_und_der_Basar

Da wird im Sinne einer Community-getriebenen Software-Entwicklung alles 
veröffentlicht, was irgendwie den Kompiler verlässt (nightly build). Das 
würde ich nicht als 'Shiping' im Sinne von "Auslieferung an den Kunden" 
bezeichnen, sondern als "Tagesrelease für die Test-Group".

Dieser Basar-mentalität (alles wird veröffentlicht) wird die Dom-bau 
Mentalität  entgegengestellt (Nur freigegebene Releases sind der 
Öffentlichkeit (Anwender/Kunde) zugänglich, tägliche Testversionen 
verbleiben im geschlossenen Kreis der Developer/Tester).

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Dunno.. schrieb:
> If it compiles, ship it -
>
> Ist ein gängiges meme aus dem Dunstkreis der Softwareentwicklung, und
> wohl als Verhöhnung mangelnden Qualitätsbewusstseins von Entwicklern
> gedacht.
>
> Auch Testen beim Kunden genannt.

gibt es heute eigentlich überhaupt noch Entwickler,
die Ihre Produkte länger als ein paar Minuten testen?

Kürzlich wollte Scheffe ein DMS präsentieren,
das er für ach so toll fand.

Ich brauchte keine 20 sek, ums in die Tonne zu wünschen:
Suchbegriff eingeben und wenn es dazu viele Treffer fand,
dauert es quälend lange bis alles aufgelistet war,
der Rechner war dabei nicht bedienbar.

Ein Entwickler hat eben keine Firma, die ca 500Tausend Artikel führt...

von Dymo Fond (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Die Stellenausschreibung heißt: "Wir rotzen einfach irgendeinen Mist hin
>> und schicken ihn ungetestet an den Kunden.
>
> Genau das heisst es eigentlich nicht.

Du kannst da jetzt natürlich drüber philosophieren was es 'eigentlich' 
heißt. Real heißt es keine Rücksicht nehmen, so schnell wie möglich 
irgendetwas irgendwie zum Kunden zu bringen und die Rechnung 
einzutreiben.

> https://pragprog.com/titles/prj/ship-it/

Ach herr­je. Eines von tausenden von Büchern aus dem Consulting-, 
Konferenz- und Buzzword-Zirkus. ➜ 🗑️♻

> Die Deutsche Entsprechung ist eher "Sachen abschliessen, statt ewig
> 'rumdoktoren'", "es läuft wie geschmiert durch" oder "Komm doch mal zu
> Potte"

Also geht man der uralten, falschen Theorie aus, dass Mitarbeiter nie 
fertig werden wenn man sie nicht dauerhaft unter Druck setzt. Ist sicher 
ein ganz toller Arbeitgeber der die Stelle ausschreibt.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Naja, an den bisherigen Einlassungen dieses Threads kannst Du ja
> erkennen, was viele gestandene und erfahrene Entwickler von solchen
> Strategien halten. Wenig Verständnis und kein Interesse scheinen da zu
> überwiegen.

Aus der Stellenbeschreibung ist überhaupt nicht ersichtlich, ob es dabei 
überhaupt um die von Dir beschriebenen Vorgehensweisen oder Prozesse 
geht. Ansonsten wären die entsprechenden "Buzzwords" ja auch erwähnt 
worden. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass der TE die 
Ausschreibung stark und damit sinnentstellend gekürzt hat.

Die Praxis zeigt jedoch, dass in vielen Fällen das Pferd von hinten 
aufgezäumt wird. Irgendein Manager liest z.B. "Mit Methode X sparen Sie 
drölfzig Prozent!". Ich habe es selbst schon erlebt, dass mit der 
Budgetkürzung um drölfzig Prozent begonnen wurde. Die Hoffnung des 
Management war dann, dass sich damit automatisch Methode X ergeben 
würde. Das war jedoch ein Trugschluss, da ja keine Investionen 
(Schulungen, Arbeitszeit, Werkzeuge) genehmigt wurden. Ganz im Gegenteil 
wurde sogar noch betont, im Gegensatz zur Konkurrenz durch das Einsparen 
der Investitionen nochmals viel Geld sparen zu können. Das das ganze 
natürlich in die Hose ging, war klar.

Genau dieser technische Vorstand vertrat auch die Auffassung, dass 
Entwickler, die mehr Zeit für ihr Projekt hätten, damit auch mehr Zeit 
hätten, Fehler einzubauen. Außerdem wurde offiziell verboten, Zeit für 
die Implementierung von Fehlerbehandlungen in die Software einzubauen, 
denn damit würde man ja Fehlbedienungen durch den Kunden nur belohnen.

Genau so kann die Realität aussehen.

von Biggus Dickus (Gast)


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Dymo Fond schrieb:
> Real heißt es keine Rücksicht nehmen, so schnell wie möglich
> irgendetwas irgendwie zum Kunden zu bringen und die Rechnung
> einzutreiben.

Nö, weil Projektmanagment spielt sich nicht (nur) in den zwei 
Dimensionen "Budget" und "time" ab, sondern in drei - es kommt "Quality" 
hinzu.

Bitte sich mal die Zeit nehmen um die Grundlagen von Managment von 
Softwareprojekten zu repetieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Projektmanagement#Stakeholdererwartungen

von Boomer (Gast)


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Das ist wohl einfach wieder so ein Buzzword, irgend so ein Hipster Ding, 
was irgendwelche jungen bärtigen Typen sich ausgedacht haben, damit es 
"cool" klingt. Klingt für mich, wie das schon jemand gesagt hat, nach 
Bananenware, d.h. reift beim Kunden. Scheint wohl bei vielen Firmen 
immer mehr "in" zu sein. Das Buzzword kommt wohl besonders bei Firmen 
vor, wo in der Stellenanzeige noch was von Obstkorb, offene Kultur mit 
Kickertisch steht.

von A. S. (Gast)


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Dymo Fond schrieb:
> Also geht man der uralten, falschen Theorie aus, dass Mitarbeiter nie
> fertig werden wenn man sie nicht dauerhaft unter Druck setzt.

SW-entwickler sind wie ein ideales Gas. Sie füllen jeden ihnen gegebenen 
Zeitrahmen aus.

SW ist nie fertig. Man kann nur sagen, jetzt höre ich auf.

Es braucht einen guten Mann für diese Aufgabe. Und einen besseren um zu 
sagen, wann es fertig ist.

von mkn (Gast)


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Frager schrieb:
> kurze Entscheidungswege, schnelle und pragmatische Umsetzung von
> spannenden   Projekten, Ship-it Mentalität

Um mal eine etwas positivere Interpretation zu liefern:
Es kann auch bedeutet das Du hier in einem Bereich arbeiten sollt in dem 
'rechtzeitig zum Termin' wichtiger ist als 'perfekt ausentwickelt'.

Das ist durchaus in einigen Bereichen der kundenspezifischen Entwicklung 
der Fall. Bereiche in denen der Kunde lieber eine schnelle Lösung nimmt 
und aktiv an deren Test und Fehlerbehebung im Betrieb mitwirkt, als das 
er bis zum sankt nimmerleinstag warten muss.

Das bedeutet dann auch, das es fast keine Dokumentation gibt, das 
Entscheidungen ohne großes Planen mehr oder minder aus dem Bauch heraus 
getroffen werden und das Du mit Stress und Chaos umgehen können musst.

Man kann so sehr schnell entwickeln.
Fehler werden quasi während der Produktion oder sogar des Betriebes beim 
Kunden wegmodifiziert.
Das meiste davon bleibt undokumentiert und irgendwann hast Du drei 
angeblich identische Geräte auf dem Tisch die alle Unterschiedlich 
modifiziert sind und dokumentiert ist nur bis zu dem Stand an dem es 
anfing richtig hektisch zu werden.

Nett umschrieben ist, das Du selbst Verantwortung für Deine 
Entscheidungen übernehmen musst, bzw. irgendwas 'pragmatisch' 
entschieden wird obwohl Dir klar ist, das das zwar jetzt ein Problem 
löst, dafür aber 5 neue schafft die euch noch schwer zu sschaffen machen 
werden.

Kann spannend sein, ist aber nix für jeden.

von Senf D. (senfdazugeber)


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mkn schrieb:
> Kann spannend sein, ist aber nix für jeden.

Fur mich wäre das nichts, Spannung hin oder her. In der Medizintechnik 
wird Gott sei Dank nicht so entwickelt, das wäre auch fatal (teilweise 
im wörtlichen Sinne).

von Abrissbirne (Gast)


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Frager schrieb:
> Ship-it Mentalität

Draufge*issen, Hauptsache Geld fließt

von Mladen G. (mgira)


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Du kannst ja mal suchen woher der Begriff "ShipIt Days" konkret kommt 
und warum der vorherige Begriff "FedEx Days" abgeloest wurde, das ist 
ein sog. Hackathon, 24 Stunden Zeit um etwas umzusetzten das man sich 
selber ausgesucht hat.

"Ship It" an sich bezeichnet IMO die Idee, dass es gut ist SW bzw. 
Features schnell zu "shippen", also dem Kunden verfuegbar zu machen.
Schlanke Prozesse, schnelle Reaktion, viel Zusammenarbeit, agil eben.

Passt sehr gut zur SaaS und PaaS, da man da sehr schnell neue Dinge and 
den Kunden/User ausliefern kann, und wenn etwas nicht funktioniert, dann 
ist das auch wieder schnell rueckgaengig zu machen.

So schnell, das viele Diskussionen damit ueberfluessig werden, weil 
Entscheidungen so schnell umgesetzt und wieder rueckgaengig gemacht 
werden koennen, dass darueber zu diskutieren - womoeglich in einem 
Meeting - laenger dauert und eben kein reales Ergebnis hat 
("Laberkultur", "Debatierclub", etc. pp.).

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Irgendein Manager liest z.B. "Mit Methode X sparen Sie drölfzig
> Prozent!". Ich habe es selbst schon erlebt, dass mit der Budgetkürzung
> um drölfzig Prozent begonnen wurde.
> Das das ganze
> natürlich in die Hose ging, war klar.
> Genau dieser technische Vorstand vertrat auch die Auffassung, dass
> Entwickler, die mehr Zeit für ihr Projekt hätten, damit auch mehr Zeit
> hätten, Fehler einzubauen. Außerdem wurde offiziell verboten, Zeit für
> die Implementierung von Fehlerbehandlungen in die Software einzubauen,
> denn damit würde man ja Fehlbedienungen durch den Kunden nur belohnen.
> Genau so kann die Realität aussehen.
Ich verstehe nach zig Jahren Berufserfahrung immer noch nicht,  wieso es 
solche Vollidioten zu einem "technischen Vorstand" berufen werden. So 
wie sich das anhört,  war das sicher ein Bwler ?
Mladen G. schrieb:
> womoeglich in einem Meeting - laenger dauert und eben kein reales
> Ergebnis hat ("Laberkultur", "Debatierclub", etc. pp.).
Bei uns auch;: Laber Meetings en masse. Die Entwickler stöhnen, da die 
vor lauter Meetings am Tag (manchmal mehr als 4 täglich) gar nicht mehr 
zum Arbeiten kommen.
Die alten Manager dort (meistens Ü50-60) verwechseln halt was: wer 
meetet, hat nämlich noch lange nicht gearbeitet!

Ich las bei "ship it": shit it, das is es nämlich meistens: shit in, 
shit out

D.h. Wenn banane geliefert wird,  kommt auch nix besonderes zurück

von mkn (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> "Debatierclub"

Ich bin schon mit derart dummen und desaströsen Entscheidungen aus 
endlosen Meetings gekommen, das mir eine fachlich fundierte ship-it 
mentalität von erfahrenen Kräften oft lieber ist.
Zertifizierte Geräte die regelmässig mit Rauch in der Kabine abbrennen 
und die mit einer 10€ Mod sicher wären.
Nur will niemand die sauteure Rezertifizierung bezahlen.
Früher haben wir das klammheimlich gemacht und es war allen egal.
Heute muss das so nach den Regeln sein, das man lieber Scheisse fliegen 
lässt als es fachlich richtig zu machen.

Senf D. schrieb:
> In der Medizintechnik
> wird Gott sei Dank nicht so entwickelt
Da siehst Du von Deiner Position aus nur nicht.
Ich komme aus einem speziellen Teilbereich der Luftfahrt, habe beim 
Medizintechnikhersteller gelernt und kann Dir versprechen das dieser 
ganze Zertifizierungszirkus nicht vor Mutwillen, Gier, Verzweiflung oder 
Dummheit schützt.
Boeing ist doch das beste Beispiel.
Die Dinger sind wieder zugelassen OBWOHL bekannt ist das nachgerüstet 
werden  muss sobald der 'virtuelle Sensor' fertig ist.
Nicht mal auf einen echten dritten Sensor haben die sich einigen können, 
weil das ja richtig Geld kostet.
Nur weil Boeing so groß ist das man auf die nicht verzichten kann, haben 
die die Zulassung nicht entzogen.
Jeden kleineren Laden hätte man dichtgemacht und bis auf die Grundmauern 
niedergebrannt.
Sind die Summen hoch genug ist es allen egal ob das Pfusch ist oder 
nicht.

von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> "Ship It" an sich bezeichnet IMO die Idee, dass es gut ist SW bzw.
> Features schnell zu "shippen", also dem Kunden verfuegbar zu machen.

Nein, das ist nicht gut und das ist auch kein Shipment (Auslieferung). 
Was dem Kunden gezeigt wird (nicht verfügbar gemacht) ist lediglich eine 
'Demonstration', aber kein Endprodukt. Wem was schnell geliefert werden 
sollte ist die (Inhouse-) Testabteilung, aber nicht dem Kunden, 
jedenfalls nichts ungetestetes.

> Schlanke Prozesse, schnelle Reaktion, viel Zusammenarbeit, agil eben.

Nein Zusammenarbeit und agil sind zwei verschiedenen Dinge.

Auch will ich als Besteller als Software nicht diese mitentwickeln 
(sonst würde ich selber machen), sondern ich will geliefert haben, was 
ich bestellte.

von Mladen G. (mgira)


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Senf D. schrieb:
> Fur mich wäre das nichts, Spannung hin oder her. In der Medizintechnik
> wird Gott sei Dank nicht so entwickelt, das wäre auch fatal (teilweise
> im wörtlichen Sinne).

Da wo es wirklich um Menschenleben geht, ist es auch angebracht strenge 
Prozesse zu haben, dann sollten diese eben auch eingehalten werden 
(Boeing MAX zB.).

Meistens geht es bei SW allerdings nicht darum Krebs zu heilen, 
Atomkraftwerke zu regeln oder einen vollbesetzten Jet zu steuern.

Da darf man ruhig Fehler machen, solange man die schnell korrigieren 
kann merkt man das als Kunde auch nicht, PaaS/SaaS wird ja nach Region 
deployed bzw. hat "Canaries", also wie frueher im Berkwerk den 
Kanarienvogel, wenn der umkippt, ist es Zeit die Grube zu verlassen.

mkn schrieb:
> Ich bin schon mit derart dummen und desaströsen Entscheidungen aus
> endlosen Meetings gekommen, das mir eine fachlich fundierte ship-it
> mentalität von erfahrenen Kräften oft lieber ist.
> Zertifizierte Geräte die regelmässig mit Rauch in der Kabine abbrennen
> und die mit einer 10€ Mod sicher wären.
> Nur will niemand die sauteure Rezertifizierung bezahlen.
> Früher haben wir das klammheimlich gemacht und es war allen egal.
> Heute muss das so nach den Regeln sein, das man lieber Scheisse fliegen
> lässt als es fachlich richtig zu machen.

Zertifizierungen fuer HW sind oft problematisch weil langsam und sehr 
teuer.

Das Problem hat man mit PaaS/SaaS aber selten, d.h. dort darf man dann 
auch schon produktiver sein, muss man auch, da der Marktdruck enorm sein 
kann, sprichwoertlich ueber Nacht kann es da dazu kommen dass man 
ploetzlich mit grosser Konkurrenz zu tun hat.

klausi schrieb:
> Bei uns auch;: Laber Meetings en masse. Die Entwickler stöhnen, da die
> vor lauter Meetings am Tag (manchmal mehr als 4 täglich) gar nicht mehr
> zum Arbeiten kommen.
> Die alten Manager dort (meistens Ü50-60) verwechseln halt was: wer
> meetet, hat nämlich noch lange nicht gearbeitet!

Hatte das bei der EADSM, jeden Tag mehrere Meetings, keines davon 
"produktiv" Im Sinne von "ich kann jetzt meine Arbeit besser machen".

Ist halt eine Frage der Firmenkultur und ob man das mag.

von Mladen G. (mgira)


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Biggus Dickus schrieb:
> Nein, das ist nicht gut und das ist auch kein Shipment (Auslieferung).
> Was dem Kunden gezeigt wird (nicht verfügbar gemacht) ist lediglich eine
> 'Demonstration', aber kein Endprodukt. Wem was schnell geliefert werden
> sollte ist die (Inhouse-) Testabteilung, aber nicht dem Kunden,
> jedenfalls nichts ungetestetes.

Fangen alle deine Saetze mit "Nein" an?
Du hast bestimmt viele Freunde..

Schaue dir mal an wie die ganz grossen "Internet Firmen" das machen.

Bei Google kannst keine Zeile Code haben ohne dafuer Tests zu haben.. 
trotzdem liefern die schnell und regelmaessig.

Amazon mit AWS ist auch nix anderes, ein Ausfall da fuehrt oft zu 
interessanten Effekten (Haustuerklingel geht nicht mehr, 
Staubsaugerroboter auch nicht, usw.).

Innovation heisst Risiken eingehen, Fehlschlaege sind normal, daraus 
versucht man zu lernen und macht es dann besser.
Menschen lernen aus Fehlern, solange sie diese als solche anerkennt.
Immer dasselbe machen, was man schon vor 20 Jahren gemacht hat, ist das 
Gegenteil von Innovation.

von Martin H. (horo)


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● Des I. schrieb:
> gibt es heute eigentlich überhaupt noch Entwickler,
> die Ihre Produkte länger als ein paar Minuten testen?

Das passiert genau dann, wenn man mit dem Produkt auch selber arbeiten 
will/muss - das trifft z.B. auf die klassischen Entwicklerwerkzeuge wie 
Compiler (gcc,clang), Versionsverwaltungen (git, svn), 
Technikanwendungen (sigrok) bis hin zu ganzen Betriebssystemen und 
Distributionen (Linux, Debian) zu.

von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> Biggus Dickus schrieb:
>> Nein, das ist nicht gut und das ist auch kein Shipment (Auslieferung).
>> Was dem Kunden gezeigt wird (nicht verfügbar gemacht) ist lediglich eine
>> 'Demonstration', aber kein Endprodukt. Wem was schnell geliefert werden
>> sollte ist die (Inhouse-) Testabteilung, aber nicht dem Kunden,
>> jedenfalls nichts ungetestetes.
>
> Fangen alle deine Saetze mit "Nein" an?
> Du hast bestimmt viele Freunde..

Soll ich aus vermeidlicher Freundschaft zu Dir zu Deinem, Verzeihung, 
Bockmist, 'Ja sagen?
Die Vorführung eines Wochensprints ist keine Auslieferung aka shipment.

von Mladen G. (mgira)


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Biggus Dickus schrieb:
> Soll ich aus vermeidlicher Freundschaft zu Dir zu Deinem, Verzeihung,
> Bockmist, 'Ja sagen?

Meinetwegen musst du gar nichts.

> Die Vorführung eines Wochensprints ist keine Auslieferung aka shipment.

Wer hatte denn sowas behauptet?

Aspergers laesst sich uebrigens therapieren ;)

von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:

>> Die Vorführung eines Wochensprints ist keine Auslieferung aka shipment.
> Wer hatte denn sowas behauptet?
Du selbst: Beitrag "Re: Was ist eine Ship-it Mentalität"
Aber vielleicht wolltest du was anderes ausdrücken, als was du 
geschrieben hast.

> Aspergers laesst sich uebrigens therapieren ;)

Nein, Asperger ist nicht heilbar, lässt sich aber ruhigstellen.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/58210/Psychotherapie-bei-Menschen-mit-Asperger-Syndrom-Durchaus-liebenswerte-Persoenlichkeiten#:~:text=Die%20autistische%20St%C3%B6rung%20ist%20nicht,vom%20Asperger%2DSyndrom%20betroffen%20ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Software-Workaround zu einem Hardware-Problem.

von Mladen G. (mgira)


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Biggus Dickus schrieb:
> Du selbst: Beitrag "Re: Was ist eine Ship-it Mentalität"
> Aber vielleicht wolltest du was anderes ausdrücken, als was du
> geschrieben hast.

Zitiere doch bitte mal wo ich das gesagt haben soll
> Die Vorführung eines Wochensprints ist keine Auslieferung aka shipment.

Biggus Dickus schrieb:
> Nein, Asperger ist nicht heilbar, lässt sich aber ruhigstellen.

Deine Leseschwaeche und Verhaltenstoerungen sind nicht meine 
Verantwortung, sondern deine.

von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> Biggus Dickus schrieb:
>> Du selbst: Beitrag "Re: Was ist eine Ship-it Mentalität"
>> Aber vielleicht wolltest du was anderes ausdrücken, als was du
>> geschrieben hast.
>
> Zitiere doch bitte mal wo ich das gesagt haben soll

Scrollrad verklemmt?
""Ship It" an sich bezeichnet IMO die Idee, dass es gut ist SW bzw.
Features schnell zu "shippen", also dem Kunden verfuegbar zu machen.
... agil eben.
... sehr schnell neue Dinge and
den Kunden/User ausliefern kann, und wenn etwas nicht funktioniert, 
dann
ist das auch wieder schnell rueckgaengig zu machen."

Sorry, aber etwas auszuliefern, das man nach erster Begutachtung durch 
den Kunden wieder rückgängig gemacht werden muß, ist ein absolutes NO-GO 
in der professionellen Software-Entwicklung. Man liefert nichts aus, von 
dem Nachbesserungen von vornherein klar sind.

>> Die Vorführung eines Wochensprints ist keine Auslieferung aka shipment.
>
> Biggus Dickus schrieb:
>> Nein, Asperger ist nicht heilbar, lässt sich aber ruhigstellen.
>
> Deine Leseschwaeche und Verhaltenstoerungen sind nicht meine
> Verantwortung, sondern deine.

Soso Kritik an deinen Äußerungen anzubringen ist eine Verhaltensstörung 
- du musst Dich echt für ein Geschenk Gottes an die Menschheit halten. 
Naja, vielleicht kommt ja mit den Jahren noch die charakterliche und 
fachliche Reife.

von Karl (Gast)


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Biggus Dickus schrieb:
> Man liefert nichts aus, von
> dem Nachbesserungen von vornherein klar sind.

Oh, dann lösch bitte dein Windows, das wird seit seiner Existenz 
nachgebessert (und Linux ist da nicht besser)

von Karl (Gast)


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Frager schrieb:
> Ship-it Mentalität
> ...
>
> Übersetzen kann ich das ja aber was genau soll es aussagen?

Aussage: Wenn du ein µC.net Forentroll oder UKW/Wimdows XP - Nostalgiger 
bist, dann bewirb dich nicht. Wir wollen moderne Technik verkaufen und 
keine Bedenken.

von Biggus Dickus (Gast)


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Karl schrieb:
> Biggus Dickus schrieb:
>> Man liefert nichts aus, von
>> dem Nachbesserungen von vornherein klar sind.
>
> Oh, dann lösch bitte dein Windows, das wird seit seiner Existenz
> nachgebessert (und Linux ist da nicht besser)

Nein, wenn Mängel an der gelieferten Ware bestehen, dann vernichtet man 
diese nicht, sondern besteht auf Nachbesserungen und/oder auf 
Rückabwicklung.

Hier ist anscheinend nicht klar was an unter Lieferung (engl. Shipment) 
verstanden wird, nämlich die Übereignung einer bestellten Ware an den 
Käufer (§433 BGB).

https://de.wikipedia.org/wiki/Lieferung

von Mladen G. (mgira)


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Biggus Dickus schrieb:
> Sorry, aber etwas auszuliefern, das man nach erster Begutachtung durch
> den Kunden wieder rückgängig gemacht werden muß, ist ein absolutes NO-GO
> in der professionellen Software-Entwicklung. Man liefert nichts aus, von
> dem Nachbesserungen von vornherein klar sind.

SW ist niemals fertig.

Da wird es immer etwas zu verbessern geben, der Trick ist zu 
identifizieren was dem Kunden/User am meisten bringt und das dann zu 
liefern, so schnell wie moeglich. In SaaS/Paas kann das innerhalb einer 
Stunde gehen wenn die Pipeline schnell ist.

Biggus Dickus schrieb:
> Soso Kritik an deinen Äußerungen anzubringen ist eine Verhaltensstörung
> - du musst Dich echt für ein Geschenk Gottes an die Menschheit halten.
> Naja, vielleicht kommt ja mit den Jahren noch die charakterliche und
> fachliche Reife.

Brauche deine Ratschlaege nicht :)
Falls du es immer noch nicht gemerkt hast, ich habe dir welche gegeben.

Mir zu unterstellen ich haette behauptet das Sprint Ergebnisse 
"praesentieren" waere im Sinne von "ShipIt" ist schlicht nicht richtig 
sondern falsch, da haettest du ja deinen Fehler auch einfach eingestehen 
koennen.
Dazu braucht man Selbstbewusstsein, kein eingebildetes, sondern einfach 
nur die Einsicht dass man als Mensch eben Fehler macht, und zwar wir 
alle.

Beitrag #6664990 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> Mir zu unterstellen ich haette behauptet das Sprint Ergebnisse
> "praesentieren" waere im Sinne von "ShipIt" ist schlicht nicht richtig
> sondern falsch, da haettest du ja deinen Fehler auch einfach eingestehen
> koennen.

Nenne es sprint oder wie auch auch immer in dem Zitat von Dir drückst du 
aus, das kurz und schnell gemachte Softwärestände wie in der agilen 
software-Entwicklung essentiell gut und wunschenswerte Lieferungen 
wären.

Auch das so erzwungenen 'Mitarbeit' des Belieferten Kunden wünschenswert 
wäre, ist mindestens fragwürdig. Lieferung/Shipment bedeudet Abschluß. 
Und somit bedeudet eine Ship-it Mentalität eben nicht, das man dem 
Kunden halbgare 'Schnellschüße' vor den Bug knallt, die man bei 
geäusserten Unmut (weil sie eben nicht funktionieren) wieder rückgängig 
macht.

von Biggus Dickus (Gast)


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Mladen G. schrieb:

>
> SW ist niemals fertig.

Doch, wenn die Verifikation ergibt, das die Specifikation erfüllt ist, 
dann ist das Produkt fertig und kann geliefert werden. Und dann wird 
auch die Zahlung für die geleistetet Arbeit fällig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Werkvertrag

von Mladen G. (mgira)


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Biggus Dickus schrieb:
> Nenne es sprint oder wie auch auch immer

Mein Aussage war:

Mladen G. schrieb:
> "Ship It" an sich bezeichnet IMO die Idee, dass es gut ist SW bzw.
> Features schnell zu "shippen", also dem Kunden verfuegbar zu machen.

Vielleicht hast du das ja als "Sprint Demos" oder irgendeine 
Praesentation verstanden, zumindest hattest du das dann behauptet.

Biggus Dickus schrieb:
> Nein, das ist nicht gut und das ist auch kein Shipment (Auslieferung).
> Was dem Kunden gezeigt wird (nicht verfügbar gemacht) ist lediglich eine
> 'Demonstration', aber kein Endprodukt. Wem was schnell geliefert werden
> sollte ist die (Inhouse-) Testabteilung, aber nicht dem Kunden,
> jedenfalls nichts ungetestetes.

Schon seitdem habe ich nicht dass Gefuehl, dass wir uns verstehen, aber 
eigentlich eine aehnliche Sichtweise haben, dazu kommt dass du immer 
noch deine Saetze mit "Nein" beginnst, ich schliesse daraus dass es dir 
ums widersprechen an sich geht.

https://www.youtube.com/watch?v=xpAvcGcEc0k

von Medizintechnik (Gast)


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Biggus Dickus schrieb:
> Doch, wenn die Verifikation ergibt, das die Specifikation erfüllt ist,
> dann ist das Produkt fertig und kann geliefert werden.

Würde an deiner Stelle erstmal den Unterschied zwischen Verifikation und 
Validierung lernen.

von Helmut Hungerland (Gast)


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mkn schrieb:
> Kann spannend sein, ist aber nix für jeden.

https://youtu.be/vY_LqH_pb5o

von Senf D. (senfdazugeber)


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Medizintechnik schrieb:
> Biggus Dickus schrieb:
>> Doch, wenn die Verifikation ergibt, das die Specifikation erfüllt ist,
>> dann ist das Produkt fertig und kann geliefert werden.
>
> Würde an deiner Stelle erstmal den Unterschied zwischen Verifikation und
> Validierung lernen.

Nun, lieber Kollege, welche Erwartungshaltung hast du gegenüber einem 
Nutzer, der sich "Biggus Dickus" nennt, ob sich dahinter wohl eine 
gebildete Person verbirgt?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Medizintechnik schrieb:
> Biggus Dickus schrieb:
>> Doch, wenn die Verifikation ergibt, das die Specifikation erfüllt ist,
>> dann ist das Produkt fertig und kann geliefert werden.
>
> Würde an deiner Stelle erstmal den Unterschied zwischen Verifikation und
> Validierung lernen.

Ist doch hier völlig korrekt verwendet, mit der Verifikation wird 
überprüft ob alles nach Spezifikation abgearbeitet resp. implementiert 
wurde.

Damit ist der ERntwicklungsauftrag abgearbeitet und der Kunde bekommt 
das Produkt samt Rechnung geliefert.

Die Validierung aka Praxicheck obliegt dann dem Spec-lieferanten,also 
dem Kunden, nicht dem implementierer.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Senf D. schrieb:

> Nun, lieber Kollege, welche Erwartungshaltung hast du gegenüber einem
> Nutzer, der sich "Biggus Dickus" nennt, ob sich dahinter wohl eine
> gebildete Person verbirgt?

Naja nach seinem Inhalt ist er offensichtlich intelligenter, als der 
Blindflansch, der aus einem Nicknamen auf den IQ des Namensträger 
schliessen will. So nach dem Motto, das nur Doofe Kevin hiessen.

Andere erkennen in 'Biggus Dickus' ein Filmzitat aus einem KlassiKer, 
der unter Cineasten Kultstatus erreicht hat. Eben wegen der Ablehnung 
des Kadavergehorsams gegenüber irgendwelchen Messiasen oder sonstige 
selbstgefälligen Titelträgern.
https://youtu.be/4v_zB1IZvsE?t=81

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> Ich verstehe nach zig Jahren Berufserfahrung immer noch nicht,  wieso es
> solche Vollidioten zu einem "technischen Vorstand" berufen werden.

Der Anlass für die Berufung war sogar sehr angebracht, da er in diesem 
verkrusteten Beamtenladen, der kurz vor der Pleite stand, mal so richtig 
aufräumte, ohne auf persönliche Befindlichkeiten zu achten. Allerdings 
stieg ihm dieser Erfolg doch zu sehr zu Kopf, so dass er irgendwann 
ziemlich durchdrehte. Kaum jemand wagte es noch, zu widersprechen. Der 
Typ wollte nur noch Erfolgsstories hören. Es gibt durchaus erhebliche 
Ähnlichkeiten mit einem ehemaligen US-Präsidenten.

> So wie sich das anhört,  war das sicher ein Bwler ?

Der Typ war promovierter Nachrichtentechniker und hochintelligent.

von mkn (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Kaum jemand wagte es noch, zu widersprechen. Der
> Typ wollte nur noch Erfolgsstories hören.

Management by fear:
Funzt eine Weile, bis alles das was man dem schnellen Erfolg 
untergeordnet hat mit Wucht zurückkommt, bis Druck und Überarbeitung die 
Fehlerrate hoch und Motivation runterdrückt, bis auch der Letzte 
verstanden hat das es ohnenhin kein gutes Wort gibt, man ohnehin immer 
zu langsam, immer zu teuer und immer zu dumm ist.
Die Zielvereinbarungsgespräche verkommen zur clownesken 
Unterdrückungsveranstaltung, in der einem Leute die man 4mal im Jahr 
sieht sagen wie man tickt und das man doch froh sein kann überhaupt 
einen Job zu haben. Irgendwie kommen die nicht mit Leuten zurecht die 
selber Ahnung haben und wissen was sie tun. Aus deren Perspektive sind 
wir alle nur Kistenschlepper die ohne deren überragende Führung sabbernd 
in der Ecke stehen würden.
Dabei geht es meist trotz dieser Traumtänzer vorran und nicht wegen 
ihnen.

Statt die Strukturen zu ändern, werden noch mehr Projektmanager 
eingestellt, noch mehr Meetings einberufen, noch mehr Zusatzaufgaben in 
die Entwicklung gedrückt um 'Kennzahlen fürs Cockpit' zu generieren.
Auf jeder Ebene werden die Kennzahlen dahin manipuliert, das man nicht 
wöchentlich aufs Maul bekommt und die GF glaubt daraufhin sie seien die 
Geilsten unter der Sonne und würden einen effizienten Laden führen.
Wer das nicht tut, die unangenehme Wahrheit sagt, wird degradiert, die 
die das Spiel zu spielen wissen steigen auf.
Jeder in der 'Führung' deckt den anderen der den gleichen Dreck am 
Stecken hat und so kann man auch nicht mehr absteigen, denn dazu weis 
man zuviel von dem der das entscheiden könnte.
Die Entwicklungsleitung betrügt bei der Forschungsgeldabrechnung, der 
Finanzvorstand weiß wie es tatsächlich um den Laden bestellt ist und die 
QM deckelt den Kram der eigentlich nie hätte den Laden verlassen dürfen.
Der GF hängt in der Durchgriffshaftung, wenn das rauskommt, will aber 
das Gehalt erhalten das er für Rumsitzen und Maul halten bekommt, also 
was soll sich wohl ändern, wenn die Leute die den Laden an die Wand 
fahren auch die sind die man nicht loswerden kann?

Der fortlaufende neue Finanzbedarf wird hinter einem unübersichtlichem 
Wachstum versteckt, denn das man nur eine jämmerliche Eigenkapitalquote 
hat, die ohne die überbewerteten Immobilien und Patentrechte noch 
schlechter wäre, und ständig neues Geld braucht ist ja klar wenn man so 
schnell wächst. Solange man die Zinsen durch ständige neuverschuldung 
bezahlen kann, sehen die Banker nur die Profite, denn auch die wollen 
gegenüber ihrer Führung glänzen.
Die Wirtschaftprüfer sind entweder blind und taub, oder sich der 
Tatsache sehr bewusst das sie auch nur Kunden des Auftraggebers sind.
Kommt dann doch mal jemand vom Finanzamt der lesen und schreiben kann, 
wird der zur Not abgeworben bevor das häßlich wird.

Bis dann das Kartenhaus zusammenbricht und nach dem Einpeitscher der 
extern eingekaufte Sanierer kommt oder der neue Besitzer, mit all den 
guten Ideen, die schon vor 5,10 und 15J nicht funktioniert haben, was 
natürlich nicht wahr sein kann, weil es nicht wahr sein darf und die die 
schon ewig in dem Stall arbeiten ja eh keine Ahnung haben.
Dann heißt es: Besinnung auf die Kernkompetenzen, was nichts anderes 
bedeutet als Bereiche zu verkaufen, zu schliessen und natürlich 
Entlassungen.
Zur not dann bombastische Abfindungen, damit Hein Daddel den Mund hält.

Das schlimme ist, das 'die da oben' immer nur die Umsätze sehen die sie 
machen, aber nie die Umsätze die sie machen könnten, wenn der Laden nur 
solide aufgebaut wäre und die Menschen dort motiviert wären und gerne 
dort arbeiten würden.
Denn nichts ist effizienter und befriedigender als ein starkes Team das 
gemeinsam an einem Strang zieht und Dinge möglich macht die kein 
Kadavergehorsam jemals möglich machen könnte.

Ausbaden kann das immer der, der die eigentliche Arbeit macht, die da 
oben ja nur verwaltet und verkauft wird.
Ich dachte ja auch lange, das die schon wissen was sie tun, aber nach 
genug verschwendeter Lebenszeit im Meetingraum sind mir dann doch 
erhebliche Zweifel gekommen.

Wie es so schön heißt:
'Personalführung ist die Kunst den Mittarbeiter so schnell über den 
Tisch zu ziehen, das er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.'

Das Spiel kann man mitspielen und seinen Profit daraus ziehen, oder man 
sieht das als Job den man zwischen Stempeluhr und Ausgang schon abgehakt 
hat. Alles andere ist Selbstbetrug, um Dingen einen tieferen Sinn zu 
verleihen, die einfach nur ein Geschäft auf Gegenseitigkeit sind.
Die Loyalität gegenüber der Fa. die immer eingefordert wird, wird 
zumindest nicht zurückgegeben sobald man auch mal die lang versprochenen 
Früchte seiner Arbeit einfahren will. Das sollte jedem klar sein, der 
sich mit blumigen Zukunfsvisionen und fadenscheinigen 
Weltenrettungsfantasien für viel zuwenig Geld abmüht, obwohl er woanders 
mehr bekommen könnte wenn er es nur ersthaft versuchen würde.

von Karl (Gast)


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Biggus Dickus schrieb:
> Doch, wenn die Verifikation ergibt, das die Specifikation erfüllt ist,
> dann ist das Produkt fertig und kann geliefert werden. Und dann wird
> auch die Zahlung für die geleistetet Arbeit fällig.

Klar, die Spezifikation ist auch immer eindeutig und bei SW gibt es auch 
nie externe Abhängigkeiten. Man merkt, du lebst im echten Leben. 
Projekte bei denen schon die Spezifikation uneindeutig ist und der Kunde 
noch nachträgliche Änderungen wünscht gibt es nur im Unilehrbuch.

von Arno (Gast)


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[OT]
mkn schrieb:
> Auf jeder Ebene werden die Kennzahlen dahin manipuliert, das man nicht
> wöchentlich aufs Maul bekommt und die GF glaubt daraufhin sie seien die
> Geilsten unter der Sonne und würden einen effizienten Laden führen.

Ersetze "GF" durch "Politbüro" und man erkennt - stark verkürzt - den 
Unterschied zwischen real existierendem Kapitalismus und real 
existierendem Sozialismus.

MfG, Arno[/OT]

von mkn (Gast)


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Arno schrieb:
> real existierendem Kapitalismus

Komisch, kaum drückt man mit ein paar Mausklicks und fragwürdigen 
Entscheidungen noch ein paar Milliarden mehr frisches Geld in den Markt, 
während man Strafzinsen auf Bankguthaben erhebt, schon explodieren 
Aktienkurse, Gold und Cryptowährungen...
Pflicht zur Insolvensanmeldung ausser Kraft gesetzt, jedes fragwürdige 
Finanzistrument wird von der EZB gekauft um das Geld in den Markt zu 
bekommen.

Und schon ist es da, das Wirtschaftswachstum, der floriendende Markt.
Aber Frau Lagarde hat ja gerade die Quadratur des Kreises angekündigt, 
d.h. die weiterhin expansive Geldpolitik aber ohne die Inflation.
Ungebremster Konsum, ohne Knappheit der Recourcen bei gleichzeitigem 
Umweltschutz.
Schon toll wie man jeden Zweifel an der Schuldentragfähigkeit mit noch 
mehr Schulden ersticken kann.

18% Zombieunternehmen Weltweit sagt das IFO.
Die reissen dann mit ihren Verbindlichkeiten nochmal so viele ins 
Verderben wenn die hopps gehen.
Aber das können wir sicher durch eine Ausweitung der Anleihekäufe 
beheben, weil das ja schon seit vielen Jahren so gut funktioniert.

Also langsam frage ich mich ob der Kapitalismus wirklich gewonnen hat, 
oder nur richtig Fahrt aufnimmt bevor er über die Klippe geht.

Ein großer Krieg könnte helfen.
Das lenkt von den Problemen ab und hat schon in der Vergangenheit immer 
gut funktioniert in Wirtschaftskrisen.
Hauptsache Popcorn im Haus.
Nudeln, Mehl und Klopapier haben wir uns alle ja schon mit eingedeckt 
:-)

von klausi (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Der Anlass für die Berufung war sogar sehr angebracht, da er in diesem
> verkrusteten Beamtenladen, der kurz vor der Pleite stand, mal so richtig
> aufräumte, ohne auf persönliche Befindlichkeiten zu achten. Allerdings
> stieg ihm dieser Erfolg doch zu sehr zu Kopf, so dass er irgendwann
> ziemlich durchdrehte. Kaum jemand wagte es noch, zu widersprechen. Der
> Typ wollte nur noch Erfolgsstories hören. Es gibt durchaus erhebliche
> Ähnlichkeiten mit einem ehemaligen US-Präsidenten.
Sehr interessant, klingt nach einer Erfolgsstory. Wenn ihm aber das zu 
Kopf gestiegen ist,  hilft das auch nicht mehr. Man kann sich nicht ewig 
drauf ausruhen.

Andreas S. schrieb:
> Der Typ war promovierter Nachrichtentechniker und hochintelligent.
Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Der trifft ja Entscheidungen auf 
Bwler Niveau..

von klausi (Gast)


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mkn schrieb:
> Management by fear:
> ....

Chapeau für den Beitrag !! Gut geschrieben ;-)

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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mkn schrieb:
> Management by fear: ...

Gut gebrüllt Löwe 🦁👍👍👍

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Mladen G. schrieb:
> "Ship It" an sich bezeichnet IMO die Idee, dass es gut ist SW bzw.
> Features schnell zu "shippen", also dem Kunden verfuegbar zu machen.
> Schlanke Prozesse, schnelle Reaktion, viel Zusammenarbeit, agil eben.
>
> Passt sehr gut zur SaaS und PaaS, da man da sehr schnell neue Dinge and
> den Kunden/User ausliefern kann, und wenn etwas nicht funktioniert, dann
> ist das auch wieder schnell rueckgaengig zu machen.

Endlich mal einer mit Ahnung vom Thema. ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Biggus Dickus schrieb:
> Sorry, aber etwas auszuliefern, das man nach erster Begutachtung durch
> den Kunden wieder rückgängig gemacht werden muß, ist ein absolutes NO-GO
> in der professionellen Software-Entwicklung. Man liefert nichts aus, von
> dem Nachbesserungen von vornherein klar sind.

Sehr lustig. Hast Du schon einmal in der professionellen 
Softwareentwicklung gearbeitet? ;-)

von Nihilist (Gast)


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mkn schrieb:
> Also langsam frage ich mich ob der Kapitalismus wirklich gewonnen hat,
> oder nur richtig Fahrt aufnimmt bevor er über die Klippe geht.

Bei diesem Spiel gibt es keine Gewinner, daher ist es Letzteres. Solche 
Abstürze gab es immer wieder in der Geschichte, dieses mal wird er 
global und die Fallhöhe gigantisch sein...

> Ein großer Krieg könnte helfen.
Der läuft schon, nur auf subtiler Ebene. Denn die Leute glauben nicht 
mehr an die hohen Ideale wie früher und haben daher keinen Bock mehr, 
sich an an den Fronten verheizen zu lassen.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Senf D. schrieb:
> Nun, lieber Kollege, welche Erwartungshaltung hast du gegenüber einem
> Nutzer, der sich "Biggus Dickus" nennt, ob sich dahinter wohl eine
> gebildete Person verbirgt?

Du willst nicht wissen, unter welchen Namen meine Chefs hier so 
schreiben

von Klaus (Gast)


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Man sollte immer daran denken dass der Schreiber der Anzeige nicht immer 
versteht was er macht. Alleine wegen einem Begriff sich nicht zu 
bewerben ist Blödsinn. Das Vorstellungsgespräch ist viel besser für 
einen Eindruck.

Die Anzeige meiner ersten Stelle war eine Katastrophe. Schlechter kann 
man eine Stellenausschreibung nicht machen.
Aber der Job dahinter war später fantastisch.

von Thomas M. (elo-ocho)


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Senf D. schrieb:
> Nun, lieber Kollege, welche Erwartungshaltung hast du gegenüber einem
> Nutzer, der sich "Biggus Dickus" nennt, ob sich dahinter wohl eine
> gebildete Person verbirgt?

Ich halte "Biggus Dickus" für einen verhohnepipelten Namen, ähnlich wie 
Stechus Kaktus, oder Schwanzius Longus.

von Biggus Dickus (Gast)


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Thomas M. schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Nun, lieber Kollege, welche Erwartungshaltung hast du gegenüber einem
>> Nutzer, der sich "Biggus Dickus" nennt, ob sich dahinter wohl eine
>> gebildete Person verbirgt?
>
> Ich halte "Biggus Dickus" für einen verhohnepipelten Namen, ähnlich wie
> Stechus Kaktus, oder Schwanzius Longus.

Ah, ein Kenner der Filmklassiker ...

wobei:
Chwanzus Longus (dt.) = Biggus Dickus (Brit.)

Weitere Beispiele aus dem 'Epos':
Nixus Minimax     (Brit.: Nortius Maximus),
Ikontinenzia Pro.. (Brit: Incontinentia Buttocks)
Sillius Soddus

von Experte (Gast)


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Frager schrieb:
> ich lese eben in einer Stellenanzeige

Naja, eine Stellenanzeige eben. Die hat mit der Realität doch eh nix zu 
tun, oder? Sollte jeder, der schon länger als 1 Jahr angestellt ist, 
verstanden haben.

Einfach mal überlegen, wie werden Stellenanzeigen gemacht:

Die Perso-Abteilung hat eine Vorlage. Manchmal auch eine Jahre-alte 
Vorlage. Irgendwann merkt man, es melden sich zu wenig Bewerber. Dann 
bricht Hektik aus: Die Stellenanzeige muss modernisiert werden. Neuer 
Look und so. Dazu guckt man, was andere so in ihre Stellenanzeige 
schreiben. Und da taucht dann "ship it" und haste nicht gesehen auf. 
Flugs werden diese tollen Worthülsen in die eigene Stellenanzeige 
eingebaut, und fettich.

Irgend ein Schulabgänger liest den Kram, und denkt sich: "Cool..."

Win-Win, für beide Seiten.

von Eulenspiegel (Gast)


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mkn schrieb:
> Man kann so sehr schnell entwickeln.
> Fehler werden quasi während der Produktion oder sogar des Betriebes beim
> Kunden wegmodifiziert.
> Das meiste davon bleibt undokumentiert und irgendwann hast Du drei
> angeblich identische Geräte auf dem Tisch die alle Unterschiedlich
> modifiziert sind und dokumentiert ist nur bis zu dem Stand an dem es
> anfing richtig hektisch zu werden.

Es kann auch heißen, erst einmal möglichst wenig zu shippern (aber dafür 
richtig und gut gemacht) und den Rest halt inkrementell. So halten wir 
das bei uns im Unternehmen im Übrigen auch. Natürlich gibt es eine 
Grenze, ab der es sich überhaupt erst einmal lohnt, ein MVP zu 
präsentieren, aber es funktioniert in unserem Unternehmen durchaus gut. 
Es gibt natürlich nichts umsonst -- Overhead durch diese Art der 
Herangehensweise gibt es natürlich auch.

von politbüro5041 (Gast)


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eher shit up, eine Haltung mit Schulterzucken, ist mir egal dass ich 
Projekte versemmele morgen kommt das Amt mit neuen Fördermitteln, DU 
KUNDE bist mir scheiß egal, hauptsache ich hab Geld gemacht.

Heute funktioniert eine Firma nur so gut, dass die kaffe kotzende 
Vorzimmerdamme ihre Spaltung gut pentrant präsendiert.
Andere Skills sind nicht gefragt bei Freuch und Bummeljobbing sind 
meisten deshalb nur damen die aus den vertkal geschäelt kommen.

Heute sind andere skills gefragt, die Projekte macht sowieso der billig 
dussel im Keller. Den Rum kassieren die nazissen ein und die 
Vorzimmerdame mit großen schicken Balkon...

Jungs steck eure nasen nicht zu tief in die Bücher sondern ihn auf mal 
gassi gehen lassen in der gespannten Spaltung der Vorzimmerdame...

von klausi (Gast)


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politbüro5041 schrieb:
> Heute sind andere skills gefragt, die Projekte macht sowieso der billig
> dussel im Keller. Den Rum kassieren die nazissen ein und die
> Vorzimmerdame mit großen schicken Balkon...
Ja, heute noch meistens der deutsche Endwiggler, morgen Billigsklaven 
aus Osteuropa, Indien, China. Und meistens gehen die Chinesen gern 
wieder zurück nach Hause und bauen sich dort etwas auf. Die haben dort 
mehr Perspektiven als in DE! Unglaublich wie modern ihre Arbeitswelt und 
Lebensqualität geworden ist. War 2018 mal in Shanghai und haben uns 
einiges angeschaut. Blockchain, 3D Druck Startups etc., Startup Tempel, 
Firmeneingangshallen so gross wie Fussballfelder, Milliarden an 
Investitionen, 97-stöckige Firmensitz, pinke Lamborghinis,  mehr 
deutsche Automobile auf Shanghai Highways als wie auf deutschen 
Autobahnen etc.

Noch was:
P.S. besser nochmal in die 4. Klassen und im Fachgebiet Rechtschreibung 
nachsitzen!

> Jungs steck eure nasen nicht zu tief in die Bücher sondern ihn auf mal
> gassi gehen lassen in der gespannten Spaltung der Vorzimmerdame...
Eindeutig zweideutig?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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klausi schrieb:
> politbüro5041 schrieb:
>> Heute sind andere skills gefragt, die Projekte macht sowieso der billig
>> dussel im Keller. Den Rum kassieren die nazissen ein und die
>> Vorzimmerdame mit großen schicken Balkon...

>> Jungs steck eure nasen nicht zu tief in die Bücher sondern ihn auf mal
>> gassi gehen lassen in der gespannten Spaltung der Vorzimmerdame...
> Eindeutig zweideutig?

Eindeutig gestört, nicht untypisch für ein Pubertier. Hoff' mer mal - 
der is bald drüber.

von Helge (Gast)


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Wer meint, Programmierfehler kann man später korrigieren: Auf der Insel 
wurden über 15 Jahre wenigstens 200 Postbedienstete in den Knast 
gesteckt wegen einem einzigen Softwarefehler 
https://www.theguardian.com/business/2021/apr/23/former-subpostmasters-expected-to-have-names-cleared-after-court-appeal

von politbüro5041 (Gast)


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Da sind wohl welche in ner fetten Spalte steckengeblieben :_P

Ab da an hieß es dann knechten gehen und Familie bezahlen, naja das 
zahlt ja das Amt fleißig aus, wenn man Frauchen besteigt.
Gibt dann auch fleißig Fördermittel eine weitere Genertion genie's zu 
produzieren, nicht umsonst heißt es doch DFG...

Hauptsache der Balkon wackelt gut.

Wer über die Fehler anderer stolpert und sich das Bein bricht, der hat 
noch sehr viel Lern- und Leidesweg vor sich.
Wünsche Euch gute besserung und steckt die Nasen nicht zu tief ins 
Fachbuch

von A. S. (Gast)


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Experte schrieb:
> Einfach mal überlegen, wie werden Stellenanzeigen gemacht:

Ja, da ist was dran. Die Fachabteilung braucht einen, der einen total 
veralteten µC mit einem zusammengefrickeltem Protokoll an einen 
Doppelmuffensaugbaggerarm anflanscht.

Und da man das nicht alles schreiben kann und die Stellenausschreibung 
damit schon im ersten Buchstaben der ersten Zeile ("C/C++ Erfahrung") zu 
Ende wäre, listet man noch all jene Buzzwörter auf, von denen man mal 
gehört hat.

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