Forum: Platinen SMD-ElKo's über Dampfphase?


von Luzian F. (lutz87)


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Hallo zusammen,

ich recherchiere und analyse zur Zeit die Möglichkeit, dass wir bei uns 
im Haus SMD-ElKo's via Dampfphase löten. Vor knapp 10 Jahren gab es 
hierzu mal Versuche, die aber (auch aus design-technischen Gründen) 
dazugeführt hatten, dass sich das Thema erstmal erledigt hatte.

Letztes Jahr haben wir 48x ElKo's über die Dampfphase geschoben. Dabei 
haben wir drei Testreihen gemacht:

- 48x mit 1 Dampfphasen-Durchgang
- 32x mit 2 Dampfphasen-Durchgängen
- 16x mit 3 Dampfphasen-Durchgängen

Fazit: Die technischen Eigenschaften haben sich selbst beim dritten 
Durchgang nur im niedriegen, einstelligen Prozentwertbereich verändert. 
Auch nach dem dritten Durchlauf war ein Aufblähen kaum sichtbar.

Ich kenne mittlerweile zwei Dampfphasenhersteller, die SMD-ElKo's ohne 
Probleme über die Dampfphase schieben und ich gehe davon aus, dass es 
andere Dampfphasen-Anwender genauso machen. Ich sehe da großes Potential 
für uns.

Frage in die Runde:

Wie sind eure Erfahrungen & habt ihr bestimmte Design-Richtlinien, die 
sich bei der Verwendung von SMD-ElKo's in Kombination mit der Dampfphase 
bewährt haben? Ich bin gespannt :-D

Gruß & schönes WE
Lutz

von Sebastian (Gast)


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Dort, wo ich arbeite, ist es schon länger üblich, die SMD-Elkos genauso 
durch die Dampfphase laufen zu lassen wie sonst durch den Infrarot-Ofen, 
ohne besondere Maßnahmen. Probleme dadurch sind nicht aufgefallen.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Sollte nicht sogar im Gegenteil die Lötung über die Friteuse viel 
schonender funktionieren als die anderen Methoden, weil man eine 
"Temperaturbremse" auf den Siedepunkt hat, wo die anderen deutlich 
heißer reinlangen müssen damit alles in den Liquidus kommt???

von Sebastian S. (amateur)


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Ich/Wir haben etliche Jahre mit der Dampfphase gelötet. Ohne jegliche 
Probleme.
Grundsätzlich gilt hier:
Schließt der Hersteller diesen Weg nicht explizit aus, so sollte das 
Bauteil auch dafür geeignet sein. Natürlich gibt es, vor allem im 
Bereich von Sensoren, Bauteile, die auf die Galdensuppe allergisch 
reagieren.

...aber. Das heißt nicht, dass Du die Bauteile ewig in der Suppe lassen 
kannst. 230° sind nun mal 230°. Also fummel nicht unnötig an den 
Heizprofilen rum.

von Luzian F. (lutz87)


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Hallo zusammen,

besten Dank für das Feedback & die Info's!

Ich sehe mich auf jeden Fall bzgl. meiner bisherigen Recherche bestätigt 
- das Thema SMD-ElKo's in der Dampfphase zu verlöten ist auf jeden Fall 
machbar und wird auch aktiv genutzt.

@Jens M.

Die Frage/Aussage mit der Friteuse verstehe ich nicht ganz... Worauf 
willst du hinaus?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Luzian F. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> besten Dank für das Feedback & die Info's!
>
> Ich sehe mich auf jeden Fall bzgl. meiner bisherigen Recherche bestätigt
> - das Thema SMD-ElKo's in der Dampfphase zu verlöten ist auf jeden Fall
> machbar und wird auch aktiv genutzt.
>
> @Jens M.
>
> Die Frage/Aussage mit der Friteuse verstehe ich nicht ganz... Worauf
> willst du hinaus?

Ich arbeite bei einem EMS.
Wir sind auch gerade im Prozess, uns eine Friteuse (umgangssprachlich 
für Dampfphasenlötmaschine, zumindest bei allen Partnern, mit denen wir 
in der Hinsicht zu tun hatten) anzuschaffen.
Und die bisherigen Tests usw. zeigen, das die durch den Galden auf 230° 
begrenzte Temperatur auf den Boards sehr viel schonender ist als das 
normale Heißluftverfahren, wo mit 280° o.ä. gefahren wird, damit das 
Material überall ausreichend warm wird.
Deine Frage im OP müsste also m.E. invertiert werden: "welche besonderen 
Probleme gibt's beim Löten bei anderen Verfahren als einer Dampfe?"...
Also, wenn man empfindliche Bauteile verarbeiten will/muss, dann eher in 
die Dampfe damit, weil es da drin 50° kälter ist. Außer natürlich, die 
Flüssigkeit an sich ist ein Problem, z.B. bei Sensoren oder Mikrofonen.

von Luzian F. (lutz87)


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@ Jens M.

haha, ok - Friteuse ist mir neu und das obwohl ich mittlerweile auch 
Kontkt zu dem einen oder anderen EMSler hatte... Was sich aber deckt ist 
die Aussage bgzl. des thermomechanischen Stresses, also dass der Galden 
aufgrund der begrenzten Temperatur wesentlich schonender mit den 
Bauteilen umgeht.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Naja, ein Pott mit siedender Flüssigkeit, in dem Dinge gegart werden...
Wenn auch eher im Dampf, aber gewisse Ähnlichkeit ist da schon, je nach 
Funktionsprinzip der Maschine. :)

Die ganz billigen für's Labor sind ja sogar Friteusen aus der 
Gastrotechnik, umgefrickelt mit einem Loch im Deckel zum zukucken.

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