Hallo Leute, ich bin ein ziemlicher Laie, was Bussysteme und serielle Datenübertragung angeht. Beruflich muss ich mich aber gerade mit dem CAN-Bus beschäftigen und hab gelesen, dass dieser Bus die Karosserie des Autos als Massepunkt benutzt, wobei auch der Minuspol der Batterie an der Karosserie angeschlossen wird. Ich frage mich wie kann eine ungestörte Signalübertragung so überhaupt stattfinden? Kommt es nicht zu Problemen, wenn man beispielsweise die Karosserie berührt oder wenn ein geladener Gegenstand die Karosserie brüht? Irgendwie habe ich einen Denkfehler glaube ich? Was habe ich übersehen bzw. nicht bedacht? Danke schon mal im Voraus.
Die Karosserie liegt im KFZ eben mal auf Masse. Die Transceiver hängen auf dem jeweiligen Steuergerät mit an der Fahrzeugmasse, ob über Kabel oder die Karosserie ist denen herzlich egal. Da der CAN differentiell ist interessiert ihn nicht mal eine Masseverschiebung, nicht umsonst haben die meisten Transceiver 24V oder mehr common mode Bereich.
ich würde es mal so beschreiben die CAN-Tranceiver haben eine Verbindung zur Masse, der CAN-BUS selber wertet aber nur die Differenz zw. CAN-L und CAN-H aus und im Auto hängt ja eh alles an der selben Masse. Problematischer ist es wenn hier ein CAN-BUS zw. verschiedenen Gebäuden führt, da könnte ein Gebäude nen schlechteren Erder haben und schon gibt es einen Potentialverschiebung, deswegen kann es hier besser sein das man auch eine Masse im Kabel mitführt.
Sami schrieb: > wenn ein geladener Gegenstand die Karosserie brüht Was soll dann passieren? Das Steuergerät hängt mit seiner Masse am Blech, der Transceiver läuft mit 5V gegen Masse. Wenn du jetzt das Blech auf z.B. 100V gegen Erde lädst, würdest du am Transceiver 105V gegen Erde messen. Der "sieht" aber trotzdem weiterhin nur seine 5V zum Blech hin. Es wird da sicherlich irgendwelche Störeffekte geben wenn ein Impuls einschlägt, kapazitive Kopplung usw., aber größtenteils sollte das unproblematisch sein. Außerdem wird in vielen modernen Kabelbäumen die Masse mitgeführt, da hat nicht jedes Steuergerät nur eine Anschraublasche zum Blech.
auf dem can-bus fließt ja keinerlei Strom. Das signal wird nur durch spannungsänderung erzeugt. richtig??
Sami schrieb: > auf dem can-bus fließt ja keinerlei Strom. Das signal wird nur durch > spannungsänderung erzeugt. richtig?? Das Ohm’sche Gesetz sowie die Impedanz von 120Ohm sagen dazu, lerne nochmals grundlegende physikalische Zusammenhänge. Zusammenfassung: -Ohne Spannung kein Stromfluss. -Wo Spannung über einem endlichen Widerstand anliegt, fließt immer ein Strom -Vorheriges ist nach uns bekannten Gegebenheiten immer der Fall. -letzteres kann oft bei genügend hohem Widerstand vernachlässigt werden -> 120 Ohm sind nicht genügend hoch... PS: Das klingt schwer nach Troll, kann mich aber auch irren.
Kevin M. schrieb: > Das Ohm’sche Gesetz sowie die Impedanz von 120Ohm sagen dazu, lerne > nochmals grundlegende physikalische Zusammenhänge. Ich muss halt jemanden Fragen der Ahnung hat. Weil aus den Büchern werde ich nicht schlau. Die physikalische Zusammenhänge die ich kenne sagen eben wenn ein Stromkreis berührt wird(in dem Fall fließt ein Strom ja über die Karosserie) verändert sich doch auch der Widerstand. Oder? Dadurch müsste dann die Signalübertragung irgendwie gestört werden. Das ist aber nicht der Fall. Das fuchst mich sehr, dass ich das nicht kapiere. Ich hab offensichtlich in dem Zusammenhang was falsch verstanden, weis aber nicht was.
Kevin M. schrieb: > Die Karosserie liegt im KFZ eben mal auf Masse. Die Transceiver hängen > auf dem jeweiligen Steuergerät mit an der Fahrzeugmasse, ob über Kabel > oder die Karosserie ist denen herzlich egal. Da der CAN differentiell > ist interessiert ihn nicht mal eine Masseverschiebung, nicht umsonst > haben die meisten Transceiver 24V oder mehr common mode Bereich. Hier wird Dir doch alles gesagt.
Sami schrieb: > Ich muss halt jemanden Fragen der Ahnung hat. Weil aus den Büchern werde > ich nicht schlau. Die physikalische Zusammenhänge die ich kenne sagen > eben wenn ein Stromkreis berührt wird(in dem Fall fließt ein Strom ja > über die Karosserie) verändert sich doch auch der Widerstand. Oder? Alle KFZ-Steuergeräte nutzen die gleiche Masse. Die ist mit dem Minuspol der Autobatterie verbunden, mit dem Motorblock und mit der Karosserie. Meistens direkt über Kabel, in seltenen Fällen wird aber auch das Blech der Karosserie als Rückleiter benutzt. Und ja, Ströme durch Leiter verusachen Spannungsabfälle und damit Potentialverschiebungen. Wenn früher der Mantafahrer eine dicke Endstufe in sein Prollomobil geschraubt hat, dann zog er ein 16 mm2-Kabel von der Batterie zum Booster, und schraubte den Minuspol an die Karosserie. Das führte dann dazu, dass an der Ampel die Rücklichter im Takt der Musik blinkten. > Dadurch müsste dann die Signalübertragung irgendwie gestört werden. Das wird sie auch, aber nur in einem Maß welches das Übertragungsverfahren locker wegsteckt. Bei CAN sind bis zu 30 V common mode erlaubt. D.h. dem Bus ist es egal ob da 0 und 5 V anliegen, oder 30 und 35 V, oder ob sich das alle paar Sekundne zwischen den beiden Zuständen ändert. Nur die Differenz ist wichtig.
Sami schrieb: > Die physikalische Zusammenhänge die ich kenne sagen > eben wenn ein Stromkreis berührt wird(in dem Fall fließt ein Strom ja > über die Karosserie) verändert sich doch auch der Widerstand. Oder? Nein
Sami schrieb: > Ich muss halt jemanden Fragen der Ahnung hat. Weil aus den Büchern werde > ich nicht schlau. Die physikalische Zusammenhänge die ich kenne sagen > eben wenn ein Stromkreis berührt wird(in dem Fall fließt ein Strom ja > über die Karosserie) verändert sich doch auch der Widerstand. Oder? > Dadurch müsste dann die Signalübertragung irgendwie gestört werden. Das > ist aber nicht der Fall. Du darfst ein Inselnetz (KFZ Bordspannung) nicht mit dem (geerdeten) 400/230V Versorgungsnetz gleich setzen. Verdeutliche dir folgendes: damit ein Strom fließen kann muss es einen geschlossenen Stromkreis geben. Wenn du mit deinen Fingern an die Phase der Steckdose im Haus greifst so bildest du einen Teil des Stromkreises, da der Rückleiter hierbei annähernd das gleiche Potential hat wie die Erde, auf der du stehst. Wenn du nun aber ein Auto berührst, dessen Bordspannung von einem Generator und einer Batterie erzeugt wird, welche beide keine Verbindung zur Erde haben, auf der du stehst (und diese als Leiter missbrauchen, wie das im Versorgungsnetz passiert) dann ist es egal, ob du die Karosse anfasst oder nicht. Das Potential zwischen Batterie Plus und Minuspol ändert sich dabei nicht und es bildet sich auch kein weiterer Stromkreis. Zeichne dir das zum besseren Verständnis mal auf, dann sollte es klar werden. Du kannst in einem PKW nur für einen Stromfluss sorgen, indem du Plus und Minus der Batterie leitfähig überbrückst. Bloses dran fassen genügt nicht, da deine Haut einen zu hohen Übergangswiderstand hat. Wenn du aber mal an einem 9V Block "geleckt" hast wirst du wissen, dass der Hautwiderstand von Feuchtigkeit heruntergesetzt wird und dann eben auch bei den 12-14V im Auto ein Strom fliesen könnte.
Sami schrieb: > Das fuchst mich sehr, dass ich das nicht kapiere. Ich hab offensichtlich > in dem Zusammenhang was falsch verstanden, weis aber nicht was. Mal den oder die Stromkreise auf. Stromkreise sind Kreise, also Plus und Minus eng zusammen und eine äußere Verbindung dazwischen. Wenn CAN für Dich Neuland ist, nimm eine Glühbirne mit 5V, die immer gleich hell brennen soll. Wenn es dann nach einer Nacht nicht klar wird, stell deine Zeichnung als Bild hier ein.
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