Forum: /dev/null IC-Knappheit 20-21 was sind die Ursachen? [Endet 14.11.]


von Swie (Gast)


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Hallo zusammen,
hat jemand eine Erklärung dafür dass die IC-Knappheit dieses mal 
heftiger ist? Nicht nur VW, DB, Audi, etc... sondern die ganze 
Elektronik-Industrie ist davon betroffen und teilweise sehr schwere 
Schaden erleiden. Ist diese (IC-Knappheit) ein Teil des grossen 
Great-Reset-Plans oder eher ein Zufall?

MfG
Swie

: Bearbeitet durch Moderator
von H. H. (Gast)


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Aluhüte sind auch sehr knapp...

von Paul (Gast)


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Die hat Bill Gates alle aufgekauft, um die in den Corona-Impfstoff zu 
packen.
Ihr bekommt auch garnichts mit.

und wo hab ich jetzt meinen Aluhut hingelegt

von Schlaumaier (Gast)


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Swie schrieb:
> hat jemand eine Erklärung dafür dass die IC-Knappheit dieses mal
> heftiger ist?

Die Knappheit ist m.M.n. künstlich weil die "On Top" Produzieren.

Dazu kommen 2 Gründe.

1) Das Schiffchen da im Kanal hat die ganze "moderne" Wirtschaft zum 
bremsen gebracht. Wäre ohne Corona noch viel schlimmer und braucht ca. 
4-5 Wochen bis das wieder alles rund läuft. (sind ja ca. 200 Schiffchen 
die im Stau standen, und einige die den Stau umfahren haben).

2.) Die E-Autos. Die sind voll gestopft mich Chips. Und die Firmen die 
Chips herstellen haben die Kapazitäten nicht erweitert. Ergo übervolle 
Auftragsbücher.  Inzwischen baut ja jeder der ein Auto mit 4 Rädern 
baut, ein E-Auto mit Display u.s.w. . Das erzeugt ne Menge Nachfrage.

von Schlaumaier (Gast)


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Swie schrieb:
> ein Teil des grossen Great-Reset-Plans

Naja eigentlich muss man das mit JA beanworten. kicher

Allerdings ist es nicht geplant. Der Great-Reset-Plans ist : "Sprit weg, 
E-Autos neu". Also ein Plan zum Reset der Autofahrer-Kultur.

von Swie (Gast)


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@Schlaumaier
Daumen hoch! das ist eine logische Argmentation.
Gruß

von Heiner (Gast)


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> ... Autofahrer-Kultur ...

Weder Autos noch deren Fahren haben etwas mit der Kultur am (Alu-)hut.

Eher mit der Unkultur: seit Gründung der BRD/DDR gab es 700.000 Tote, 
Millionen  Verletzte, gigantische Verschleuderung von Ressourcen durch 
das Auto.

Amerikaner -> Smith & Wesson. Deutscher -> Golf.

von Udo S. (urschmitt)


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Swie schrieb:
> @Schlaumaier
> Daumen hoch! das ist eine logische Argmentation.
> Gruß

Aber eine falsche

Warum wurde letztes Jahr das Klopapier knapp? Nein die Leute haben nicht 
plötzlich mehr geschissen.
Und die Knappheit der Chips war schon bevor sich "ever given" 
festgefahren hatte.
Fakt ist dass einige Chiphersteller in Asien kapiert haben dass in 
Zeiten der Pandemie es passieren kann dass man sich nicht mehr 
problemlos am Tagesmarkt bedienen kann und deshalb von bestimmten 
notwendigen Stoffen (und Halbzeugen) sich Vorräte angelegt haben.
Da die westlichen Volldeppen aka "Manager" incl. ihrer millionenteuren 
Berater zu doof sind weiter als bis zum nächsten Quartalsabschluss zu 
sehen kommts halt jetzt "plötzlich" zur Knappheit.
Corona ist insofern auch noch verantwortlich, als dass die Produktion 
letztes Jahr zumindest zum Teil für einige Wochen/Monate eingebrochen 
ist und dieser Rückstand nicht so einfach aufgeholt werden kann.

von oerks (Gast)


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Das Maerchen der IC-Knappheit ist Propaganda der Commiepigs!

Selbst TI verschickt noch Samples!
Da kann ja wohl keine Knappheit herrschen.

von (prx) A. K. (prx)


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Heiner schrieb:
> Amerikaner -> Smith & Wesson. Deutscher -> Golf.

Amerikaner: S&M plus Chevrolet. Deutsche nur Golf.
Verkehrstote pro 100Tsd Einwohner: USA 12, D: 4.

In Ägypten sind es übrigens weniger als in den USA. Wer schon vom 
Verkehr in Ägypten gehört hat, mag das kaum glauben.

von Schlaumaier (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Fakt ist dass einige Chiphersteller in Asien kapiert haben dass in
> Zeiten der Pandemie es passieren kann dass man sich nicht mehr
> problemlos am Tagesmarkt bedienen kann

Schlaumaier schrieb:
> Die Knappheit ist m.M.n. künstlich weil die "On Top" Produzieren.

Da habe ich doch nix falsches gesagt.  Die von mir gebrachten Argumente 
habe das Thema nur so verschärft das es sogar einfachen User*innen hier 
im Forum auffällt.

Davon abgesehen was die normalen Chips PCF8475 etc. angeht, ist kein 
Engpass zu spüren. Denn gibt es nur bei den "edleren" Chips und diese 
Nutzen halt eine Spezielle Abnehmergruppe. Besonders halt die 
E-Auto-Technik. Ach und zu den Autos muss man auch Infrastruktur 
aufbauen. Dazu braucht man auch Chips. ;9

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Die Knappheit liegt an den hohen Kosten der Erntehelfer und an den 
kalten Temperaturen in Spanien.

Moment. Das waren Paprika.

von Axel R. (axlr)


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Kennt jemand noch das "General3000" Spiel? Du zahlst 3k ein und suchst 
Dir vier leute, die das gleiche Tun. Die dann auch wieder. Für jeden 
"neuen" bekommst du Provision. Schneeballprinzip.
Heute MultiLevelMarketing.
Wenn jeder 5% verdienen will, kracht es irgendwann.
(Wo sind übrigens meine 5%?)
https://youtu.be/T-iH4wUC-bo

von Dietrich L. (dietrichl)


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(prx) A. K. schrieb:
> Verkehrstote pro 100Tsd Einwohner: USA 12, D: 4.
>
> In Ägypten sind es übrigens weniger als in den USA. Wer schon vom
> Verkehr in Ägypten gehört hat, mag das kaum glauben.

Ich habe nicht nur davon gehört, ich bin da auch gefahren.
Aber die Ägypter haben von Kind an gelernt, mit Gefahren umzugehen. Hier 
dagegen wird das Risikobewusstsein systematisch abtrainiert: Gefahren 
gibt es nicht, denn sie sind ja verboten ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Dietrich L. schrieb:
> Gefahren gibt es nicht, denn sie sind ja verboten ;-)

Funktioniert hier ja auch. Die Deutschen halten sich brav ans Verbot und 
bauen weniger Unfälle. USA 12, Ägypten 10, D 4.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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Die Knappheit kommt einerseits aus einer enorm steigenden Nachfrage 
(Handy, Auto, Netzausbau weltweit usw) und nicht erhöhten 
Produktionskapazitäten.

Wenn Halbleiterhersteller nur eine Kapazität x haben, überlegen sie sich 
sehr gut, was sie dort produzieren. Leistungshalbleiter gehen weg, wie 
geschnitten Brot. Wo in einem Auto vorher vllt. 100 Stück waren, sind es 
jetzt 1000 und mehr.

Daher kommt es gerade zu einer enormen Verknappung an 
Leistungs-Halbleitern. Lieferzeiten von 48-54 Wochen sind bei Mouser für 
viele Artikel leider normal geworden.

Andere Sachen sind halt ICs, die zumeist auf alten Anlagen produziert 
werden (45nm + x). Die Nachfrage (siehe oben) steigt auch hier. So viele 
alte Fertigungsstraßen gibt's aber halt auch nicht. Und wer heute eine 
FAB baut, baut für 5nm und nicht für 50.

Dazu kam dann halt noch Corona und No fuck ever given oben drauf. Das 
ist aber ein Symptom und keine Ursache. Ursache ist, dass lange nicht 
investiert wurde, Sanktionen US-Unternehmen das Leben schwer machen, und 
die stark steigende Nachfrage nicht abgefangen werden kann.

Uns wird das Problem noch eine ganze Weile begleiten.

von (prx) A. K. (prx)


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Fabrikationsanlagen für Highend-ICs aufzubauen dauert Jahre. Wenn man 
sie dann aufgebaut hat, gibt es vielleicht zu viel Herstellungskapazität 
und eine Firma, die darin zu viel investiert hat, gerät in finanzielle 
Nöte.

Wo es nur noch sehr wenige Hersteller gibt, und ein derartiger 
Zeitfaktor eingerechnet werden muss, investieren diese Hersteller nur 
sehr vorsichtig und riskieren lieber eine Unterdeckung des Marktes als 
Überproduktion. Konkurrenz erwächst ja kurzfristig keine, das ist also 
nicht sonderlich riskant.

von (prx) A. K. (prx)


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In den nächsten Jahren könnte allerdings eine teilweise 
De-Globalisierung mit hineinspielen. Die Abhängigkeit von z.B. TSMC ist 
mittlerweile derart gross, und die Situation Taiwans unsicher, dass es 
Bestrebungen gibt und geben wird, Produktion besser zu verteilen. Die 
Effizienz einer Versorgungssicherheit zuliebe zu opfern, wird die 
Produkte verteuern oder Hersteller subventionieren (mit Geld, was 
irgendwo wieder rein muss).

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (dachs)


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Gerade im Arte-Magazin:
Wassermangel in Taiwan.

Matthias

von Reinhard S. (rezz)


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Matthias S. schrieb:
> Gerade im Arte-Magazin:
> Wassermangel in Taiwan.

Schlimmste Dürre seit 50 Jahren, Trinkwasser rationiert. Und TSMC 
braucht 156.000.000 Liter pro Tag.

https://fm4.orf.at/stories/3013663/

: Bearbeitet durch User
von Jörg (zwischenfrequenz)


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Der Chef vom TSMC sagte vor ein paar Wochen im Interview, Europa oder 
Amerika sollten keine eigenen vergleichbaren Fabriken bauen, weil dann 
nicht genug Auslastung für alle da ist. Das ist zur einen Hälfte 
durchsichtig eigennützige Konkurrenzvermeidung, aber zur anderen Hälfte 
Schweinezyklus, denn es dauert, bis so eine Fabrik steht. Und zu dritten 
Hälfte ist der Vorteil in den Produktionskosten beim Ersten, der die 
Fabrik mit guter Ausbeute ans Laufen bekommt bzw. das schon geschafft 
hat, das ist nämlich gar nicht so einfach.

(prx) A. K. schrieb:
> In den nächsten Jahren könnte allerdings eine teilweise
> De-Globalisierung mit hineinspielen. Die Abhängigkeit von z.B. TSMC ist
> mittlerweile derart gross, und die Situation Taiwans unsicher, dass es
> Bestrebungen gibt und geben wird, Produktion besser zu verteilen.
Ja, das bringt ein Moment in die Sache, für das es in den letzten 
Jahrzehnten im globalen Consumermarkt keine Übung gab.

> Die
> Effizienz einer Versorgungssicherheit zuliebe zu opfern, wird die
> Produkte verteuern oder Hersteller subventionieren (mit Geld, was
> irgendwo wieder rein muss).
Ich bin auch gespannt, ob sich ein Subventionierer findet, und wenn wo 
zuerst.

: Bearbeitet durch User
von René F. (Gast)


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Hatten wir das Thema nicht erst kürzlich?

Martin S. schrieb:
> Wenn Halbleiterhersteller nur eine Kapazität x haben, überlegen sie sich
> sehr gut, was sie dort produzieren. Leistungshalbleiter gehen weg, wie
> geschnitten Brot. Wo in einem Auto vorher vllt. 100 Stück waren, sind es
> jetzt 1000 und mehr.
>
> Daher kommt es gerade zu einer enormen Verknappung an
> Leistungs-Halbleitern. Lieferzeiten von 48-54 Wochen sind bei Mouser für
> viele Artikel leider normal geworden.

Naja die Halbleiterhersteller, produzieren selten große Mengen auf 
Verdacht. Es gibt die Factory Lead Time, diese Zeit vergeht zwischen 
Bestellung und Lieferung und ermöglicht eine Planung bei Abnahme großer 
Stückzahlen. Unsere Automobilzulieferer (und natürlich andere 
Elektronikhersteller) setzen also früh genug ihre Bestellung ab und auf 
Basis der Bestellungen erfolgt die Produktionsplanung. Die Pandemie ist 
eindeutig eine Krisensituation und in einer solchen Situation, ist man 
vorsichtiger was Stückzahlen und Investitionen angeht. Dies hat dazu 
geführt, das einige Elektronikhersteller ihre Bestellungen storniert 
haben und weniger Chips hergestellt wurden. Der Bedarf ist aber nun doch 
größer als erwartet und die Chiphersteller können nicht liefern, in 
dieser Notsituation müssen eben andere Bezugswege genommen werden. Große 
Elektronikhersteller grasen nun die Distributoren und Broker (welche den 
Trend gesehen und sich eingedeckt haben) ab und kaufen somit den 
restlichen Markt auf.

Einen generellen Chipmangel gibt es eigentlich nicht. Wir produzieren 
zwar nur mittlere Stückzahlen, beziehen viele Chips aber direkt von den 
Halbleiterherstellern und haben unsere nicht durch uns stornierten Chips 
alle pünktlich erhalten. Wir beliefern ebenfalls Automobilzulieferer und 
öfters bin ich dann auch mal beim Kunden vor Ort, beim üblichen 
Kaffeeklatsch mit meinen Ansprechpartnern hat sich selbiges 
herauskristallisiert, auch diese haben nicht stornierte Bestellungen 
pünktlich erhalten, sind aber auch darauf angewiesen Redesigns mit 
anderen (verfügbaren) Bauteilen zu entwerfen, um selbst liefern zu 
können.

von Kyberdyn- X. (kyberdyn-x)


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René F. schrieb:
> Einen generellen Chipmangel gibt es eigentlich nicht.

Doch natürlich wird es einen generellen Chipmangel geben. Und zwar für 
immer. Die Preise werden auch nicht mehr zurückgehen. Siehe Raspberry 
Pi, die sind fast immer ausverkauft. Entweder müssen sie die Preise 
anheben oder sie werden fast immer ausverkauft sein. Nicht mal 1 oder 2 
Stückzahl pro Kunden helfen wirklich.

Egal wie groß die Kapazitäten der Chipproduktion sind, es wird niemals 
ausreichen für die ganze Welt. Ihr müsst nun mal zur Kenntnis nehmen 
dass Deutschland hier wirklich nichts anzubieten hat. Bürokratie, Ethik 
und Nörgler braucht die Welt nicht. Autos kann jeder bauen. Andere 
Länder haben bessere Einnahmen und geben für die Chips mehr Geld aus. 
Sogar Indien ist bereit dafür, mehr Geld auszugeben. Sie liefern 
Medikamente, also wollen sie immer mehr Chips dafür.

Hier werden die Chips für immer viel teurer sein und sogar noch teurer. 
Schau dir mal die Grafikkartenpreise an. Glaubst du wirklich dass sie 
jemals zurückgehen? Ich nicht. Ich kenne viele Miner, die werden die 
Grafikkarten niemals verkaufen, selbst wenn Ethereum auf PoS umstellt. 
Immer mehr Unternehmen weltweit benötigen Hardware und Chips. Die 
Energiekonzerne werden den Strom lieber an andere Länder verkaufen. Zum 
Beispiel Flüssiggas beliefert die USA nicht mehr an Deutschland sondern 
an China, weil die kräftiger zahlen. Die LNGs hier in DE an den Häfen 
stehen leer rum.

Intel befürchtet den Chipmangel weit bis Ende 2023. Das sind 2 Jahre!!! 
Doch in 2 Jahren werden die Krisen viel größer sein. Zum Beispiel 
Blackout, andere Ressourcen-Knappheiten... all das sind Faktoren die 
Intel, AMD, Nvidia nicht mit ein berücksichtigen können, weil die 
Komplexität sehr hoch ist.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bist du die Schwester vom F.B.?

von Wendels B. (wendelsberg)


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Cyblord -. schrieb:
> Bist du die Schwester vom F.B.?

Nee, der Bruder vom KybernetikerX.

von Arben N. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Bist du die Schwester vom F.B.?

Wendels B. schrieb:
> Nee, der Bruder vom KybernetikerX.

In beiden Fällen mein Beileid!

Aber auf den F.B. wollte ich gerade verweisen, der hat doch genug RasPis 
eingekauft laut eigener Aussage.

von Cyblord -. (cyblord)


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Arben N. schrieb:
> In beiden Fällen mein Beileid!

In jedem Fall schwer zu sagen, da sein Stammbaum sicher ein Kreis ist.

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