Hallo, wir haben hier auf einem alten Supermarktgebäude insgesamt 50kW PV installiert, wodurch es ja nahe liegt, für Mieter und Kunden unserer Mieter (mehrere Kleingewerbe) eine Ladesäule für E-Autos aufzustellen. Springender Punkt ist, dass der Netzanschluss des Gebäudes eine 2x22kW-Ladesäule eigentlich nicht hergibt (Aussage unseres Elektrikers). Laut unserem Elektriker ist eine solche Ladesäule nur gemeinsam mit einer PV-Batterielösung machbar, welche er jedoch weder anbieten noch installieren möchte (er "lässt allgemein die Finger von PV"). Nun zur eigentlichen Frage: Kennt sich hier jemand bezüglich "intelligenter" Lösungen (Lastmanagement) aus und kann mir mal auf die Sprünge helfen, etwa bezüglich bestehender Standards o.Ä. damit ich schonmal etwas informiertere Fragen an eventuelle Lieferanten stellen kann? Hinweise auf bestehende Systeme aus Batteriespeicher, Ladesäule bzw. Wallbox und PV-Anlage, sowie deren Integrierung nehme ich natürlich auch gerne entgegen.
Wenn der Hausanschluß zu schwach für 2x22kW ist, läßt sich das mit einem Lastmanagement erledigen. Dann werden die Ladesäulen so gesteuert, daß der Hausanschluß nicht überlastet wird. Wenn im Extremfall z.B. alle ihren Durchlauferhitzer laufen haben, steuert das die Ladesäulen auf minimale Abgabe runter. Dafür muß aber der Strom, den das Haus aufnimmt, gemessen werden.
Frag nach ob 3x 12A (3separate Phasen, nur einphasig aufladbar) möglich sind. Unter 12A starten etliche Autos nicht auch wenn sie sich später nach ca 30 Min auf 10A runterregeln lassen. Ohne Batterie. EV. auch nur 2x12A wenn bereits eine Schieflast besteht. Die Ströme sind in 1A Schritten einstellbar. Über 12A sind es 2.7KW/h , ungefähr 4 Stunden um 10KW zu laden.
Was in Grenzen auch noch geht, ist Verbrauchsmanagement. Geräte mit großem Speicher wie Wärmepumpenheizung oder Boiler können u.U. mal für ne halbe Stunde weggeschaltet werden, ohne das der Benutzer das überhaupt merkt.
Helge schrieb: > Wenn der Hausanschluß zu schwach für 2x22kW ist, läßt sich das mit einem > Lastmanagement erledigen. Dann werden die Ladesäulen so gesteuert, daß > der Hausanschluß nicht überlastet wird. Wenn im Extremfall z.B. alle > ihren Durchlauferhitzer laufen haben, steuert das die Ladesäulen auf > minimale Abgabe runter. Dafür muß aber der Strom, den das Haus aufnimmt, > gemessen werden. Tatsächlich sind Durchlauferhitzer die größten Geräte, größere Verbraucher gibt es nicht aber die ziehen ja auch schon 22kW maximal und es sind relativ viele. Was gibt es denn für Geräte, die direkt den Hausanschluss messen könnten und wie läuft dann da die Kommunikation ab? Die meisten Ladesäulen bringen ja eine Modbusschnittstelle mit. Schaltet man dann als Lastmanager eine kleine SPS dazwischen?
Hast du einen Zähler für das ganze Gebäude? Das lisgt ja nahe, wenn das ein ehemaliger Markt ist. Im Prinzip brauchst du eine zusätzliche eigene Wandlerzählung an dieser Stelle mit Modbus-Schnittstelle, mit diesem Zähler können Solaranlage und manche Ladesäulen reden. Ich weiß, daß es für Lastmanagement Pakete von vielen verschiedenen Herstellern gibt, aber hab ich selber noch nicht aufgebaut. Durchlauferhitzer und eigenen Strom verwenden beißt sich. Damit verschenkt man die Speicherfunktion und die Option Wärmekollektoren von normalen Boilern.
Moin Moin, Ich würde dir empfehlen mal OpenWB anzusehen. Das ist eine Open-Source Wallbox, die Lastmanagement beherrscht. Im Prinzip muss der Strom am Hausanschluss gemessen werden, pro Phase. OpenWB unterstützt viele verschiedene Datenquellen für den Strom am Hausanschluss. In meinem Fall ist es eine Tesla Powerwall, von der die Informationen abgerufen werden. Die OpenWB Steuerung verteilt dann die momentan Verfügbare Leistung auf verschiedene Ladepunkte, eine Priorisierung ist auch möglich. OpenWB ruft auch die Leistung der PV-Anlage ab. Wenn also deine PV 50kW liefert und gerade keiner Strom verbraucht, wir 44kW Netzleistung + 50kW PV auf die installierten Ladepunkte verteilt. Wenn eine Wolke kommt, dann wird gedrosselt. Im Bereich Energie-Magagenemt und EV-Laden ist momentan leider viel im Fluss. Z.B. ist die iso 15118 noch kaum verbreitet, weder bei Fahrzeugen, noch bei Stationen. (Damit kann das Auto besser mit der Ladestation reden, wann wieviel Energie benötigt wird) Oder auch EEBUS...
Hallo, leider kann ich die Aussage von dem Elektriker nicht nachvollziehen. Ich nehme an du darfst 70% einspeisen (das wäre 35kW und dafür brauchst du ungefähr 55A Sicherung an den Phasen) - das bekommst du bei der Inbetriebnahme am EVU-Termin gesagt. Wieviel Ampere gibt der EVU maximal pro Phase vor ? Darf ich dich vielleicht noch fragen warum du 22kW Wallbox brauchst, der Standard ist 11kW (16A pro Phase) - die 22kW Wallbox wird schon sehr bald (wahrscheinlich schon nach 2-3 Jahren fast komplett) aus dem Markt verschwinden. Willst du die Wallboxen (einzeln) abrechnen lassen (kosten anfordern oder wegen Steuer abrechnen lassen), dann brauchst du zusätzlich pro Wallbox einen geeichten Stromzähler (oder für alle ein einzigen Stromzähler falls nicht Einzel abgerechnet werden muss). Welche Funktionalität brauchst du - nur Schnellladefunktion oder intelligente Lösung (regelbare Strom bzw. Leistung, nur Überschuss laden,... - bekommst dann sogar 900€ Zuschuss pro Wallbox) ? (Höchstwahrscheinlich) Recht hat er aber - Batteriespeicher (8x2,4kWH = 19,2kWh) + 10kW Hybridwechselrichter (3 Phasig) würde bei dir sehr viel Sinn machen - kannst dadurch jede Menge sparren. Da du eine große Anlage hast könntest du die Wallboxen über Modbus-RTU so steuern, dass diese nur mit Überschuss(kostenlos) geladen werden. Die Anlage darf dadurch besonders bei sonnigen Tagen mehr erzeugen weil es nicht abgereglt werden muss (wegen 70% Einspeisung). Benötigst dafür ein Stromzähler - eins ist aber schon sicherlich wegen 70% Einspeisung bereits installiert. Ich bin Entwickler und arbeite für eine Firma die genau solche (komplett) Lösungen anbietet. Möchte hier jedoch keine Werbung machen - kann dir aber privat am Handy paar Tipps geben - bsp. wie du am besten vorgehen kannst, auf was du achten solltest, ob sich Speichersystem bei dir überhaupt lohnt (hängt vom Hausverbrauch ab) oder du vielleicht nur Wallbox mit intelligente Steuerung brauchst oder doch nur ein einfaches Wallbox-System was nicht die Sicherung raushaut.... Vielleicht brauchst du sogar nur Wallbox (kannst dann selbst vom Internet bestellen) + Elektriker den du paar Informationen (Einstellungen durch die DIP-Schalter und Anschlussplan) gibst. Viele Grüße
Christopher J. schrieb: > Springender Punkt ist, dass der Netzanschluss des Gebäudes eine > 2x22kW-Ladesäule eigentlich nicht hergibt (Aussage unseres Elektrikers). > Laut unserem Elektriker ist eine solche Ladesäule nur gemeinsam mit > einer PV-Batterielösung machbar, welche er jedoch weder anbieten noch > installieren möchte (er "lässt allgemein die Finger von PV"). OpenWB wurde ja schon genannt. Lastmanagement bieten mehrere Firmen an, aber das ist quelloffen. Es geht aber einfacher: Nicht 2x22kW anzubieten, sondern 2x11kW. Klingt erst mal "langsam", aber der praktische Hintergrund dazu ist, dass es kaum Autos gibt, die 22kW nutzen können, soweit mir bekannt eigentlich nur Zoes. 11kW scheint sich dagegen als Standard für AC zu etablieren. Wenn Autos länger stehen (wie z.B. Autos von Handwerkern, die über Nacht geladen werden sollten) kann auch 1x16A pro Ladepunkt reichen. Ist halt sowas wie eine Notlösung. Dazu würde ich noch vorschlagen, eine 22kW Wallbox zu nehmen, wo man das einstellen kann, und die Installation für 22kW auszulegen. Wenn später einmal aus einem andren Grund die Installation verbessert wird, kann man da umjumpern.
Christopher J. schrieb: > Springender Punkt ist, dass der Netzanschluss des Gebäudes eine > 2x22kW-Ladesäule eigentlich nicht hergibt (Aussage unseres Elektrikers). Das kann schon stimmen. Wenn z.B. das Gebäude bereits einen Anschluss für 50kw hat und bereits gut ausgelastet ist, dann sind weitere 44kW nicht möglich. Mit der Einspeisung fließt auch nur die Differenz von Verbrauch minus Solaranlage durch diese Leitung. Die Elektrik müßte um eine Überwachung ergänzt werden, die zuverlässig bei erreichen der Anschlussgrenzleistung die Ladesäulen vom Netz wirft. Problem ist aber, das bei Wiedereinschalten der Ladesäulen die Fahrzeuge in der Regel nicht wieder anfangen weiter zu laden. Der Vorgang würde sich mit jedem Wolkenschatten wiederholen. Die Ladesäule müsste daher einen eigenen Kreis bilden und direkt aus der Solarenergie mit Pufferung gespeist werden. Wenn noch Puffer beim Netzanschluss vorhanden sein sollte, dann darf eine Einspeisung vom Netz auf den Pufferakku auch nur diese Leistungsdaten besitzen.
ACDC schrieb: > Chris schrieb: > >> Unter 12A starten etliche Autos nicht > > Welche z.B.? Mir ist nur die ZOE dafür bekannt. Die konnte tatsächlich erst ab 10A laden. Das Problem ist aber ab Bj. 2016 behoben worden.
Name: schrieb: > Dazu würde ich noch vorschlagen, eine 22kW Wallbox zu nehmen, wo man das > einstellen kann, Es gibt auch einstellbare Wallboxen (B3200) die sich auch ohne Konfiguration bequem mit einem Handpoti von 6A bis 32A einstellen lassen. Alle B3200 haben einen 0V bis 10V Eingang (oranger und gelber Draht), mit dem man in Zukunft den Ladestrom während des Ladens kontinuierlich stufenlos rauf- und runterregeln kann. Dieser Eingang ist nicht bei allen B3200 mit einer Buchse nach Außen geführt, aber er ist intern bereits vorhanden, so dass man diesen 0-10V Eingang später für das Lastmanagement (Load Sharing) nutzbar machen könnte.
11kW Wallbox ist vollkommen ausreichend. Wenn man über Nacht laden kann dann kommt man auch mit viel weniger aus. Ich lade im Normalfall mit max. 3,6kW walta
Vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen. Helge schrieb: > Hast du einen Zähler für das ganze Gebäude? Ja, ein zentraler Zähler ist vorhanden, allerdings ohne Modbus-Schnittstelle, o.Ä. Da müsste also definitiv ein zusätzlicher Zähler zwischengeschaltet werden, der per Modbus, etc. die aktuelle Netzentnahme ausgeben könnte. > Durchlauferhitzer und eigenen Strom verwenden beißt sich. Damit > verschenkt man die Speicherfunktion und die Option Wärmekollektoren von > normalen Boilern. Da hast du sicherlich recht aber daran ist leider ohne einen größeren "Aufriss" nichts mehr zu ändern, weil das Gebäude schon seit fünf Jahren so in Betrieb ist. Arno Nym schrieb: > Ich würde dir empfehlen mal OpenWB anzusehen. Das ist eine Open-Source > Wallbox, die Lastmanagement beherrscht. > Im Prinzip muss der Strom am Hausanschluss gemessen werden, pro Phase. > OpenWB unterstützt viele verschiedene Datenquellen für den Strom am > Hausanschluss. OpenWB werde ich mir definitiv mal ansehen. Bin schon im Netz darauf gestoßen aber dachte, dass das eher für Heiminstallationen sei. Klingt aber definitiv interessant. Name: schrieb: > Es geht aber einfacher: > Nicht 2x22kW anzubieten, sondern 2x11kW. > Klingt erst mal "langsam", aber der praktische Hintergrund dazu ist, > dass es kaum Autos gibt, die 22kW nutzen können, soweit mir bekannt > eigentlich nur Zoes. 11kW scheint sich dagegen als Standard für AC zu > etablieren. Auch vielen Dank für den Hinweis mit den 11kW. Hatte ich so bisher nicht auf dem Schirm. Ich dachte halt "mehr ist mehr". Sonne schrieb: > Hallo, > leider kann ich die Aussage von dem Elektriker nicht nachvollziehen. > Ich nehme an du darfst 70% einspeisen (das wäre 35kW und dafür brauchst > du ungefähr 55A Sicherung an den Phasen) - das bekommst du bei der > Inbetriebnahme am EVU-Termin gesagt. > Wieviel Ampere gibt der EVU maximal pro Phase vor ? Ich muss ehrlich sagen, dass ich das selbst gar nicht genau weiß wie viel der Hausanschluss her gibt, muß ich unbedingt mal in Erfahrung bringen. Gerade den Punkt mit den 70% max. Einspeisung hatte ich auch noch nicht auf dem Schirm. Für weitere Infos zu Ladetechnik und Lastmanagement gerne PN mit Kontaktdaten schicken. Unser Ziel ist wie gesagt, den PV-Strom mittels Ladesäule möglichst vor Ort "zu verbrauchen" statt einzuspeißen. Mittlerweile denke ich sogar eher, dass eine 50kW-DC-Ladestation mehr Sinn macht, selbst wenn die dann auf 25kW "gedrosselt" würde, als eine 22kW-AC-Säule. Ob die Säule oder Wallbox komplett öffentlich nutzbar sein wird hängt noch ein bisschen von den Kosten ab. Unsere Mieter haben teilweise selbst Elektroautos (mobile Altenpflege) und teilweise könnte man auch Kooperationen mit denen eingehen, so dass deren Kunden dort kostenlos laden können (z.B. "cut'n'charge" beim Frisör). Die Preise für "richtige" Ladesäulen mit EC-Kartenleser, etc. sind leider ziemlich gesalzen. Ich hatte zuerst eine "Wallbe Max" angepeilt, weil die eben den ganzen EC-Karten-Firlefanz mitbringt und mit 2x22kW (auf den ersten Blick) viel Leistung bringt aber die kostet eben auch 15k€ netto zzgl. Montage. Das ist wirtschaftlich gesehen mit Sicherheit ziemlicher Nonsense. Was mir bei Wallbe aber auf den ersten Blick sehr gut gefallen hat, ist das flexible Abrechnungssystem und die große Auswahl an Bezahl- und Autorisierungsmöglichkeiten (EC-Karte, RFID, QR-Code, etc). Die klassischen "Roaming-Provider" (sprich Abrechnungsdienstleister) bieten lediglich die Möglichkeit einen Preis pro kWh und noch einen Minutenpreis anzugeben, was mir ehrlich gesagt ein bisschen wenig ist. Ziel sollte es sein für unsere Mieter bzw. deren Kunden den Strom an der Ladesäule möglichst günstig anzubieten, so lange sowieso genug PV-Strom da ist, d.h. etwa von 10-16 Uhr kostet dann die kWh nur 20 Cent, so dass eine Win-Win-Situation entsteht, d.h. für den Kunden ist der Strom günstiger als "aus der Steckdose" aber für uns ist es auch lukrativer als den Strom einzuspeißen.
> wir haben hier auf einem alten Supermarktgebäude > insgesamt 50kW PV installiert Das muß ein komischer Supermarkt gewesen sein, wenn der unter 50kW Hausanschlußleistung hatte. Die gehen ja schon alleine für die Kühlaggregate drauf, die Klima- und Lüftungsanlage hat auch nicht weniger.
Ben B. schrieb: > Das muß ein komischer Supermarkt gewesen sein, wenn der unter 50kW > Hausanschlußleistung hatte. Die gehen ja schon alleine für die > Kühlaggregate drauf, die Klima- und Lüftungsanlage hat auch nicht > weniger. Ich hab ja nie gesagt, dass der Hausanschluss weniger als 50kW hat. Genau kann ich es noch nicht sagen aber ich vermute der Hausanschluss ist mit 100A bzw. 125A abgesichert, d.h. so 65-80kW.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.