Hallo alle zusammen, ich habe vor eine kleine Solarinsel für mein Tiny Haus aufzubauen. Leider bin ich ein wenig unwissend in welcher Dimension der MPPT Regler ausgelegt werden sollte. Verbaut werden zwei in Serie geschaltete Solarmodule der Marke Aleo X61L270. In Bild 1 habe ich mal alle Daten ausrechnen lassen bezüglich der Kenndaten für den MPPT Regler. Des Weiteren habe ich über Victron noch den MPPT berechnet (siehe hier: https://mppt.victronenergy.com#djE7Y3VzdG9tLDIsMSw1NCwtMTAsNzAsMTIsOC4wNiwwLjA1LDEwLjY3LDI3MCwyNDgsLTAuMjksMzAuNiw2LDY= ) Von einem bekannten könnte ich einen Victron SmartSolar MPPT 150/45-Tr für sehr kleines Geld bekommen. Jedoch habe ich das Gefühl das der nicht ordentlich passt und der Regler nicht in seinem Optimalbereich läuft. Leider wird im Victron Rechner auch nie der MPPT 150/45-Tr/ angezeigt?! Bin ich da richtig das man die MPPT am Spannungsmaximum betreiben sollte? Welchen Regler von Victron würdet Ihr mir empfehlen? Da ich das ganze auch gerne ein wenig verstehen möchte, wäre es toll wenn Ihr mir villt auf die Sprünge helfen könntet auf was am besten zu achten ist. Vielen Dank für eure Unterstützung und beste Grüße aus dem Süden, Fabi
Ich bin kein Solar Spezialist, aber soweit mir bekannt ist legt man den optimalen Arbeitspunkt nicht mathematisch fest, sondern er wird vom Regler automatisch ermittelt und fortlaufend an die aktuelle Leistung des Solar Panels angepasst.
Fabian Z. schrieb: > Bin ich da richtig das man die MPPT am Spannungsmaximum betreiben > sollte? Beim MPPT Regler passt sich das von alleine an. Deine 2 Panels in Reihe haben 65V, 11A, das muss der Regler aushalten. > Welchen Regler von Victron würdet Ihr mir empfehlen? Deiner ist mit 150V/45A überdimensionier, aber wenn er billig ist, nimm ihn, er reicht aus. Es täte auch ein kleinerer, im Neupreis billigerer.
Um es besser zu verstehen: Die entnommene Leistung einer Fotodiode ist, da Gleichstrom recht simpel: P = U * I Spannungsmaximum ist be I = 0 (Leerlauf) daher auch P = 0. Strommaximum ist bei U = 0 (Kurzschluß) daher auch P = 0. Der Regler versucht nun das Produkt U * I zu maximieren, das ist MPP (Maximal Power Point). Hier ein Link wo Du das ganze im Detail noch genauer nachlesen kannst auf Seite 79. https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjfzfXe8KfwAhUxuqQKHX-sAK0QFjATegQIHBAD&url=https%3A%2F%2Fwww.uni-kassel.de%2Feecs%2Ffileadmin%2Fdatas%2Ffb16%2FFachgebiete%2FFSG%2FDownload%2FLehre%2FETP1%2FPhotovoltaik.pdf&usg=AOvVaw0U1xGnnBbew9Y2uMm2oAd6 Worauf Du beim montieren des Moduls achten solltest ist die Verschattung. D. h. das Modul sollte so montiert werden, dass es möglichst gleichmäßig beleuchtet wird. Wenn ein Teil im Schatten eines z.B. Kamins liegt sinkt die Leistung stark ab, was mit der Paralel- bzw. Serienschaltung der einzelnen PDs im Modul und darüberliegenden Kurzschlußdioden zusammenhängt.
Der "Victron SmartSolar MPPT 150/45-Tr" ist eine gute Wahl, einen anderen Typ von dieser Firma habe ich schon seit Jahren und funktioniert zuverlässig. Fabian Z. schrieb: > Bin ich da richtig das man die MPPT am Spannungsmaximum betreiben > sollte? Nein, man betreibt den mit den Solarzellen wie man die eben hat, so dass die Zellen in jedem Fall keine größere Spannung haben als wie in dem Datenblatt erlaubt sind. Dazu sollte noch ein Blitzschutz von Dehn mit 75V bei den Solarzellen installiert sein. In Reihe-Schaltung verdoppelt sich die Spannung. In Parallel-Schaltung verdoppelt sich der Strom. Also bei Parallel Schaltung werden dickere Kabel benötigt, um den Strom vom Dach zum MPPT Regler zu bekommen. Daher ist die Reihenschaltung vor zu ziehen, bzw. eine Kombination daraus. > Welchen Regler von Victron würdet Ihr mir empfehlen? Der gewählte Regler "150/45-Tr" ist gut, zwar etwas überdimensioniert, dafür hat man "Luft nach oben", wenn man seine Anlage etwas vergrößern möchte. Die Regler von Victron können per BlueTooth und Handy App konfiguriert werden um den maximalen Ladestrom anhand dem Datenblatt vom Akku zu begrenzen. Wegen dem halbierten Strom bei doppelter Spannung: Eine Akku-Anlage mit 24V ist dem daher ebenfalls vor zu ziehen. Damit halbiert sich der Strom bei gleicher Leistungsentnahme gegenüber 12V Systemen. Dazu kommt dass es für 24V eine große Auswahl an Geräten gibt da 24V Industriestandard ist. Man sollte also schon bei Kauf darauf achten dass der Laderegler sowie die anderen Geräte 12V und 24V können. Damit kann man zu einem späteren Zeitpunkt sehr einfach auf 24V umbauen. Einziger Haken: Es gibt fast keine Wechselrichter die für 12V und 24V gleichzeitig tauglich sind. Jedoch Auto-Adapter für USB oder Laptop-Ladegeräte oder andere Netzteil-Adapter können meist 12V und 24V (achten beim Kauf). Damit können so ziemlich alle Kleingeräte wie z.B. Router, Switch usw. gut versorgt werden ohne dass man einen Wechselrichter benötigt.
Du hast bei der Berechnung eine etwas falsche Spannung eingegeben. Ja, passt. Du kannst Panels bis zu 650W Gesamtleistung Anschlüssen und max 150V Leerlaufspannung im Winter. Aber -10 Grad ist wenig gerechnet, denn es ist ein wert, dass wenn 150V auch nur um 1V Überschritten wird, dann geht der Kontroller garantiert in Rauch auf. Da misst du schon die Maximalwerte in deiner Zone mit etwas Sicherheitsabstand nehmen, aber du hast noch etwas Luft. Und nein, der Kontroller ist nicht unterdimensioniert da der kleinere 150/35 in Rauch aufgehen würde da dieser nur 504Wp schafft und du hast 540 - 691Wp. Also wenn ich hier von Rauch aufgehen spreche meine ich nur dass das das Bauteil einen Hitzetod erleided und durchbrennt nicht jedoch dass ein Feuer ausbricht.
Fritz schrieb: > ... Paralel- ... Ich schenke dir ein "l". Für "parallel" brauchst du drei "l", zwei vor dem "e" und eins dahinter ;-)
Nachtrag, der Kontroller ist für max 720Wp spezifiziert, da deine Berechnungen mit -10 Grad schon 692Wp ergeben solltest du dir sicher sein dass diesen Wert nicht ueberschritten wird. Sollte dies der Fall sein dann würde ich die Solarzelle im Winter nicht optimal aufstellen, es gibt da Tabellen wieviel Grad Fehler welche Leistungseinbußen ausmachen. Zwischen Sommer und Winter sind unterschiedliche Winkel zu verwenden. Dieser Diskurs gilt aber nur wenn der Winkel verändert werden kann, teilweise ist dies nicht möglich.
Chris schrieb: > dass wenn 150V auch nur um 1V Überschritten wird, dann > geht der Kontroller garantiert in Rauch auf. Nein der Controller von Victron Energy geht nicht so schnell in "Rauch" auf. Das ist kein China Billig zeug, sondern richtig gute hochwertige Qualität, die Reserven drin haben sowie sich selbst vor Überlastung schützt. Der geht auch nicht kauputt wenn man Solarzellen mit 100KW Leistung an schließt, da kommt am Ausgang nur nicht mehr raus, als wie er kann. Natürlich sollte man schon so planen dass man nicht die 150V im Leerlauf ausreizt, jedoch Blitz und kurzzeitige Überspannung verkraften die schon, bzw. schalten dann einfach ab. Der kann das wirklich im Dauerbetrieb was auf dem Verkaufsprospekt drauf steht.
Da ist aber wirklich ein 150V und 50A MOSFET drin was bei 14.4V 720W ausmacht. Reserve sind 5A und im Handbuch ist dies klargestellt. Wegen Überspannung, das ist wirklich so dass dann der Power MOSFET sich verabschiedet sobald danach wie bei Solar entsprechende Leistung nachher durchgeht.
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