Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bastelboards / Eval / Anleitungen auf Papier pflicht?


von Jens (Gast)


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Frage:
Sind bei Bastelboards wie Arduino eigentlich Anleitungen in Papierform 
pflicht? Wenn ja, kann man als Nutzer auch sagen dass man es als PDF 
haben möchte? Oder kmuss man in der EU Papier bedrucken und dem Käufer 
aushändigen?

von Schlaumaier (Gast)


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Was soll den da drin stehen. ???

Besonders bei einen Arduino.

Aber ich denke grundsätzlich das PDF-Anleitungen reichen müssen. Weil 
fast jeden Hersteller den ich kenne, nur noch ein Link zu einer 
PDF-Datei liefert.

Ohne Internet gehörst du halt heut zum Mensch 2 Klasse.

von Jens (Gast)


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Schlaumaier schrieb:

> Aber ich denke grundsätzlich das PDF-Anleitungen reichen müssen.

Danke dir!

Ich warte dann auf Antwort von jemand der es sicher weis.

von Mister Miller (Gast)


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Jens schrieb:
> Sind bei Bastelboards wie Arduino eigentlich Anleitungen in Papierform
> pflicht?

Was soll so Deine Frage, ein Bastelboard ist eben ein Bastelboard und 
kein fertiges Gerät, für so ein Board gibt es auch keine Garantie oder 
Gewährleistung.
Wie Du damit zurecht kommst ist alleine Deine Sache.
Es gibt oftmals nichts anderes als einen Link wo man die Belegung des 
Boards herunterladen kann. Mit viel Glück gibt es dann noch einen 
Schaltplan.
Aber eine Anleitung in Papierform ist wohl die große Ausnahme, ist auch 
nicht verpflichtend. Die Zeiten von Papier sind längst vorbei.

von Schlaumaier (Gast)


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https://www.it-recht-kanzlei.de/bedienungsanleitung-deutsche-sprache-produkte.html

Lies mal Zitat:
Keine ausgedruckte Anleitung erforderlich

Die gute Nachricht ist, dass die notwendige Bedienungsanleitung nicht 
zwingend in Papierform zur Verfügung zu stellen ist.

Hinsichtlich der Form der Anleitung macht das ProdSG nämlich keine 
Vorgaben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Jens schrieb:
> Frage:
> Sind bei Bastelboards wie Arduino eigentlich Anleitungen in Papierform
> pflicht? Wenn ja, kann man als Nutzer auch sagen dass man es als PDF
> haben möchte? Oder kmuss man in der EU Papier bedrucken und dem Käufer
> aushändigen?

Grundsätzlich MUSS für jedes Produkt eine Papieranleitung bei liegen. 
Und zwar in Landessprache.
Wir, und viele Mitbewerber, legen aber nur einen Beibpackzettel in allen 
Sprachen mit den wichtigsten Sicherheitshinweisen bei. Anleitung 
natürlich nur per Download.
Das ist rechtlich eine Grauzone. Bisher aber akzeptiert.

von Mister Miller (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> dass die notwendige Bedienungsanleitung nicht
> zwingend in Papierform zur Verfügung zu stellen ist.

Eine Bedienungsanleitung ist für ein fertiges, funktionsfähiges Gerät 
vorgesehen. Nur so ein Arduino Board, das ist wie ein Bauteil zu 
behandeln.
Was soll in so einer Anleitung drin stehen? Eine Beschreibung zur 
Software Entwicklung für dieses Board? Ganz sicher nicht.
Deshalb ist es mit Beschreibung der Belegung und einem Schaltplan 
erledigt.

Wenn Du im Baumarkt einen Ringschlüssel kaufst, ist auch keine Anleitung 
dabei. Kommt vielleicht noch, wenn es mit dem EU Wahnsinn so weitergeht.

von MeierKurt (Gast)


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Mister Miller schrieb:
> Was soll so Deine Frage, ein Bastelboard ist eben ein Bastelboard und
> kein fertiges Gerät, für so ein Board gibt es auch keine Garantie oder
> Gewährleistung.

Selbstverständlich gibt es die Sachmängelhaftung (Gewährleistung) auch 
für Bastelboards, wenn die an private Endverbraucher verkauft werden. 
Schliesslich hat das Ding zugesicherte Eigenschaften, die 
selbstverständlich auch vorhanden sein müssen - fehlen die, ist das ein 
Sachmangel, also ein Gewährleistungsfall.

von MeierKurt (Gast)


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Mister Miller schrieb:
> Was soll in so einer Anleitung drin stehen?

Sicherheits- und Entsorgehinweise - bestimmungsgemässer Gebrauch...
Spezifikationen der technischen Parameter.
Man könnte es auch Datenblatt nennen - ja, das ist streng genommen, 
keine Bedienungsanleitung...
Von Papierform oder dass man es sich aussuchen könnte ob elektronisch 
oder nicht wüsste ich in dem Bereich nichts.
Bedienungsanleitung auf Papier fordert - soweit ich weiß - nur die 
Maschinenrichtlinie - und die trifft hier ja definitiv nicht zu...

von Mister Miller (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> fehlen die, ist das ein
> Sachmangel, also ein Gewährleistungsfall.

Das ist zwar Grundsätzlich Richtig, nur das Problem dabei ist, diesen 
Mangel Nachzuweisen. Das wird auch niemand machen wenn es um so ein 
Board geht, das nur wenige Euro kostet.
Wenn das Board dann direkt aus China kommt, wird es nochmals schwieriger 
bis unmöglich.
Aber die meisten Verkäufer bieten dann die Rückgabe an, den Rückversand 
muss der Kunde dann auch bezahlen, den es wird darauf hingewiesen, der 
Käufer trägt die Rück Versandkosten. Mit dem Kauf hat der Käufer das 
akzeptiert.

Man sollte schon bei der Praxis bleiben und nicht ausloten was 
Juristisch möglich wäre.

von Mister Miller (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Sicherheits- und Entsorgehinweise - bestimmungsgemässer Gebrauch...
> Spezifikationen der technischen Parameter.

Das macht z.B. Conrad so, wer dort schon mal einen Bausatz oder ein 
Modul gekauft hat kennt das sicherlich.
Da ist dann auch eine Anleitung in Papierform dabei.

Was immer Lustig ist, auf der ersten Seite steht gleich mal, wie das 
Produkt entsorgt werden muss.

von Schlaumaier (Gast)


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Mister Miller schrieb:
> Das wird auch niemand machen wenn es um so ein
> Board geht, das nur wenige Euro kostet.

NAja, du + ich nicht. Aber Zwischenhändler schon. Die beziehen nämlich 
den Ärger. Nach den Motto bestelle nix bei XAXF weil die Teile alle 
kaputt sind.

Und da Zwischenhändler auch größere Mengen abnehmen geht es da schnell 
um einiger 10.000 Euro.

Das Gesetz ist halt für alle da.

Aber ich habe alle meine Nano's ohne Anleitung bekommen.

Ach noch ein kleiner Hinweis.

Es ist ein Unterschied ob das Board Steckkontakte hat oder nicht. Hat 
mir neulich ein Händler erklärt. Nach seiner Aussage ist es mit 
Steckkontakten FERTIG und ohne Steckkontakte nur ein Bauteil und kein 
Gerät da man es noch fertig löten muss. Die Logik kann sich nur ein 
Anwalt ausdenken finde ich.

von MaWin (Gast)


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Jens schrieb:
> Frage:
> Sind bei Bastelboards wie Arduino eigentlich Anleitungen in Papierform
> pflicht?

Nein.

Es handelt sich nicht um Geräte, für die eine Bedienungsanleitung in 
Landessprache nach CE Pflicht wäre.

von Mister Miller (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Die Logik kann sich nur ein
> Anwalt ausdenken finde ich.

Das kann man aus Sicht des Anwalts auch verstehen, der sagt, der Kunde 
hat selbst an dem Board herum gelötet und dadurch den Schaden 
verursacht.
Beweise mal das Gegenteil.
Um bei dem Board zu bleiben, es kann immer durch den Kunden zerstört 
werden, wenn z.B. eine zu hohe Spannung angelegt wird, das kann auch 
keiner Beweisen ohne ein Gutachten eines Sachverständigen zu haben.
Nur das wird auch kein Privater Kunde machen, damit einen 
Sachverständigen zu beauftragen.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

MeierKurt schrieb:
> Sicherheits- und Entsorgehinweise - bestimmungsgemässer Gebrauch...

Genau der Teil welchen, sicherlich nicht nur ich, gleich nach der 
Garantiekarte, Werbung auf dicken Edelpapier  und irgendwelchen 
Anmeldegebettel (auch in diesen Jahrzehnt oft noch in Papierform 
dabei...) direkt der Wiederverwertungskette zuführe bzw. wenn als PDF 
und Co. umgehend "überlese"

Eine Anleitung (wenigstens einen Link zu einer aussagekräftigen 
deutschsprachiger und verständlichen Version) vermisse ich hingegen, 
wenn es mal eine Nummer unter Sony, Canon und Co. geht (die sind -waren- 
teilweise wirklich sehr gut und für meinen Geschmack schon zu 
Detailliert wobei man aber auch bedenken muss das sich die Anleitungen 
auch von Anfängern genutzt wird) regelmäßig.
Teilweise muss man sich die Anleitung, gerade bei aller Art von 
"Chinamodule" selbst zusammensuchen, bzw. hoffen das jemand schon ein 
hilfreiches Video bei YT hochgeladen hat - und nein es geht da nicht nur 
um sowas wie DCDC Wandler und Co. sondern durchaus im recht tief gehende 
Anleitungen bezüglich der Bedienung abhängig von der vorhanden Firmware 
bzw. Update.

Praktiker

von Marek N. (Gast)


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Rein zufällig habe ich heute Vormittag bei einem großen deutschen 
Händler ein Amateurfunkgerät (2m / 70cm) entdeckt, das explizit beworben 
wurde, keine deutsche Anleitung zu haben. Schon irgendwie dubios!?

von Anita H. (anita1995)


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Schlaumaier schrieb:
> 
https://www.it-recht-kanzlei.de/bedienungsanleitung-deutsche-sprache-produkte.html
>
> Lies mal Zitat:
> Keine ausgedruckte Anleitung erforderlich


Cyblord -. schrieb:
> Grundsätzlich MUSS für jedes Produkt eine Papieranleitung bei liegen.

Also was jetzt? Papier oder nicht Papier?

Wer hat recht? Der Anwalt oder Cyblord?

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Wenn man sieht was man bei den "großen" Namen bzw. alles was man im 
Elektonikmarkt vor Ort (spätestens in einigen Monaten wieder ohne 
Türsteher und Nachverfolgbarkeit...) bekommt, so beiligt hat wohl "der 
Anwalt" recht.

Das es bei Modulen, "billigen No Name" 3D Druckern und ähnlichen, die 
mehr oder weniger nur Online bezogen werden können anders aussieht, 
beweist das in diesen Gebiet wohl nicht generell alles so heiß gekocht 
wird wie es gekocht wird, bzw. das die dort übliche Kundschaft in der 
Lage ist zu denken und handeln...

Praktiker

von Schlaumaier (Gast)


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Anita H. schrieb:
> Wer hat recht? Der Anwalt oder Cyblord?

Ich tippe auf den Anwalt. Weil der Link ja von mir war. ;)  Und weil das 
seit Jahren in der Praxis so gehandhabt wird.

Frage : Wer hat eine Anleitung zu seinen Windows in Papierform bekommen. 
??

Frage : Hat sich jemand eine TV gekauft und eine fette Anleitung 
bekommen. Bei meinen 10 Jahre alten Gerät war eine Kurzanleitung dabei 
wie ich das Teil anklemmen, ein BUCH (Kein Witz) mit 
Sicherheits-/Entsorgungshinweise und die wirkliche Anleitung war IN den 
Fernseher versteckt. (Setup->Hilfe-> da eine Menüstruktur mit Texten).

Ich habe bei neuen Geräten (besonders bei technisch hochwertigen 
Geräten) seit 10 Jahren nur so Mini-Anleitungen bekommen.

Der neue Mixerstab meiner Schwester (gestern geliefert) hatte mehr 
PAPIER-Anleitung als mein Drucker.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag : Als ich DBASE IV bekommen habe habe ich 1 Regal-Meter (kein 
Witz nachgemessen) an Anleitung im ca. a5 Format bekommen. In Form von 
Ordnern und Büchern.

Irgendwann ca. um 2000 herum gab es eine Studie die besagt das 95% der 
Leute keine Anleitungen lesen, und man deshalb die Kosten sparen kann. 
Das ging so weit das gar keine Anleitungen mehr dabei waren, was dann 
durch das BGH gestoppt wurde.

Und wie oft ich schon RTFM im Foren / Chats gelesen habe, will ich gar 
nicht wissen.

RTFM = Read the fu*c*ing Manuell = LIES DIE VERDAMMTE ANLEITUNG 
)Freundlich übersetzt=

von svensson (Gast)


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Alle meine Nanos kamen mit "Anleitung", ob original oder Clone. Die 
Anleitung ist aber eher Papierverschwendung...

Habe gerade von Pollin sog. Entwicklerbords bezogen, die hatten einen 
Zettel und sogar einen Aufkleber mit der durchgestrichenen Mülltonne.

von svensson (Gast)


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>Wer hat eine Anleitung zu seinen Windows in Papierform bekommen. ??
Zu DOS6.22/Windows 3.1 habe ich ein ganzes Buch dazu bekommen.

>Als ich DBASE IV bekommen habe habe ich 1 Regal-Meter
Das ist aber auch ein Datenbankentwicklungssystem. Als ich damals 
Borland Pascal gekauft habe, gab es 14 Handbücher dazu - und ich habe 
diese Bücher sehr oft benutzt. Bei Delphi waren es dann schon weniger 
und die waren auch noch voller Fehler...

von Schlaumaier (Gast)


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svensson schrieb:
> Bei Delphi waren es dann schon weniger
> und die waren auch noch voller Fehler...

Eben. Je "besser" das System deso weniger Anleitung. Wobei ich in DBase 
iV inkl. Clipper kaum Fehler hatte.

Heutzutage bekommt jeder Windows-10 auf die Kiste und wenn du GANZ VIEL 
Gück hast, bekommst du eine Mainboard-Anleitung. (Die einzige die ich 
übrigens öfters mal brauche, damit ich weiß was das Mainboard 
kann,können soll.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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svensson schrieb:
>>Wer hat eine Anleitung zu seinen Windows in Papierform bekommen.
> ??
> Zu DOS6.22/Windows 3.1 habe ich ein ganzes Buch dazu bekommen.
>
>>Als ich DBASE IV bekommen habe habe ich 1 Regal-Meter
> Das ist aber auch ein Datenbankentwicklungssystem. Als ich damals
> Borland Pascal gekauft habe, gab es 14 Handbücher dazu - und ich habe
> diese Bücher sehr oft benutzt. Bei Delphi waren es dann schon weniger
> und die waren auch noch voller Fehler...

Bei DOS dachte ich immer die Disketten wären die Beigabe zum Buch 
gewesen:-)
Ich hatte den halben Regalmeter damals für Turbo C.

Zu der Zeit war das Thema Datenfernübertragung (erst sehr viel Später 
mal Internet genannt) höchstens als Schatten in der Zukunft zu erahnen. 
Und mal so eben eine Beschreibung mit mehreren Tausend Seiten auf dem 
heimischen Computer anschauen hat deren Leitungsfähigkeit meist doch 
deutlich überstiegen (ganz zu schweigen von gängigen Datenträgern. Einen 
Zweitrechner auf dem mal schnell im Internet nachschlagen kann warum man 
den Rechner nicht Installiert bekommt hatte damals wohl auch kaum 
jemand.

Da gab es also kaum andere Möglichkeiten als bedrucktes Papier. Aber 
heutzutage wird man ja schon Angezählt, wenn die Verpackung auch nur ein 
Eckchen zu viel Karton verschwendet. Da noch dicke Bücher beilegen und 
man hat wohl sämtliche Umweltschutzorganisationen sofort gegen sich...

Beim Bastelbedarf gäbe es aber auch früher schon nichts dazu, da musste 
man die Datenbücher zu den Bauteilen/Baugruppen usw. noch für viel Geld 
selber separat dazukaufen und konnte die nicht einfach für lau irgendwo 
herunterladen. Das ganze Bastelzeug ist ja auch nicht für "normale 
Endverbraucher" die gar nicht wissen wie sie damit umgehen sollen 
gedacht.

Wenn man den TO mal wörtlich im extrem nimmt müsste ja zu jedem 
Wiederstand das ausgedruckte Datenblatt beigelegt werden:-)

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