Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 100A Netzteil an Batterie auf Schiff


von Fridolin O. (muebau)


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Hallo,
auf meinem Schiff gibt es 200Ah Blei Batterien.

Im Hafen soll nun ein Netzteil ~63-100A bei 12-13.8 liefern (altes HP 
Servernetzteil).

Wenn ich nun einfach das Netzteil ans Bordnetz packe sollte es gehen, 
AUSSER die Batterien sind leer und werden dann mit 100A geladen.

Meine Idee war eine Umschaltung von Batterie zu Hafen zu machen. Damit 
es keinen Ausfall im Bordnetz gibt soll es mit einem Mosfet geschehen.

Ich bin sicher nicht der Erste der diese Idee hat und meine Lösung ist 
vermutlich auch nicht so durchdacht wie ich mir das erhoffe.

Gibt es einen Tipp wo ich lesen kann?
Was geht besser?

Tschuess muebau

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fridolin O. schrieb:
> Was geht besser?

Davon abgesehen, das es eine Schnapsidee ist - die meisten Leute nehmen 
einfach einen dicken Umschalter und sind glücklich. Aber warum pufferst 
du nicht die Bordbatterien einfach mit dem Ladegerät?

Man kann sowas mit Highside MosFet Switches machen, aber das ist sicher 
fehlerträchtiger. P-Kanaler sind i. A. nicht so stromtragefähig wie 
N-Kanal, die allerdings brauchen eine Spannung, die immer um etwa 8-12V 
höher ist als die Spannung an der Source, damit sie durchgeschaltet 
bleiben. Dazu könnte man einen DC-DC Wandler nehmen, der diese Spannung 
auf die Source aufstapelt oder gleich 20-22V erzeugt.
Ob das sinnvoll ist? Üblich ist es jedenfalls nicht. Ausserdem musst du 
unbedingt verhindern, das der Anlasser bei Landspeisung betätigt werden 
kann. Dann nämlich werden die MOSFets auf Rotbäckchen gehen (und dein 
Netzteil auch).

: Bearbeitet durch User
von Cello (Gast)


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Hallo Fridolin, kannst du mal genauer beschreiben, was du machen 
möchtest? Eventuell mit einer Skizze?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fridolin O. schrieb:
> AUSSER die Batterien sind leer und werden dann mit 100A geladen.

Ja, und? Was denkst du, was dann passiert.

Sie werden geladen, sonst nichts.

Vor Jahrzehnten habe ich mir für die MZ einen elektronischen Lima-Regler 
gebaut. Der mechanische hatte eine Strombegrenzung (auf 15 A), also 
sollte der elektronische das auch bekommen. Irgendwie „fehlten“ mir beim 
Einstellen aber immer 5 oder manchmal noch mehr Ampere – bis mir der 
Seifensieder aufgegangen ist, dass die einfach in die 9-Ah-Batterie 
fließen, denn die war zuvor etwas entladen worden.

100 A in einen 200-Ah-Bleiakku sind, solange die Gasungsspannung (14,1 
bis 14,4 V, je nach Temperatur) nicht erreicht wird, absolut kein 
Problem. Die fließen ohnehin nur ein paar Minuten, dann ist er soweit 
aufgeladen, dass der Strom schon zurück geht. Das macht er schon bei 
normalem Lichtmaschinenbetrieb recht schnell, bei den mickrigen 13,8 V 
noch viel schneller.

von Fridolin O. (muebau)


Angehängte Dateien:

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Cello schrieb:
> Hallo Fridolin, kannst du mal genauer beschreiben, was du machen
> möchtest? Eventuell mit einer Skizze?

Ja ich habe mal die verschiedenen Ideen gezeichnet.
1.png ist der aktuelle Stand
2.png ist das Netzteil einfach angeschlossen (da befürchte ich Probleme)
3.png schaltet das Bordnetz von Batterie auf Netzteil wenn Strom da ist 
(wie geht das Unterbrechungsfrei?)
4.png ist ein "Schutz" (keine Idee wie) der verhindern soll das zu 
heftig geladen wird

Das Netzteil (HP ....) kann angeblich modifiziert werden so das es mir 
13.8V liefert. Das ist noch nicht umgebaut.

Was passiert z.B. wenn die Batterien fast leer sind und z.B. 10.9V haben 
und dann mit 13.8V und 63A geladen werden. Ich denke das es dann 
Wasserstoff geben wird.

Ich bin bei Batterien auf Schiffen und Bordnetzen ganz am Anfang und bin 
da frisch im kalten Wasser.

Tschuess muebau

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Was passiert z.B. wenn die Batterien fast leer sind und z.B. 10.9V haben
> und dann mit 13.8V und 63A geladen werden. Ich denke das es dann
> Wasserstoff geben wird.

Nur wenn die Batterie kaputt ist. Aber für Belüftung muss ja eh gesorgt 
sein.


P.S.: Beim hochladen der Bilder ist dir was schiefgelaufen.

von H. H. (Gast)


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Noch eine Frage: Gehts da um Salz- oder Süßwasser?

von EK13 (Gast)


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Besorge dir besser ein CTEK MXS 10.
Das kannst du dann dauerhaft an deinen Akkus angeschlossen lassen.
10A sind zum schonenden Laden von 200Ah Pb völlig ausreichend.

von Olaf (Gast)


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Du solltest als erstes mal pruefen was denn der maximale Ladestrom
deiner Batterie ist. Da die ja sicher zyklenfest sind kann es da
Grenzen geben die dein Netzteil ueberschreitet. Das geht dann schnell
auf die Lebensdauer der Batterie.

Wenn deine Batterie leer ist und du den maximalen Strom deines
Netzteils ueberschreitet wird das entweder abschalten oder kaputt gehen
weil es nicht Spannungsweich ist.

Sollte deine externe Netzspannung mal ausgehen kann es passieren das 
deine
Batterie das Netzteil rueckspeist. Dadurch kann es zerstoert werden.


So im grossen und ganzen scheint mir das eine ungeschickte Idee zu sein.

Olaf

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Noch eine Frage: Gehts da um Salz- oder Süßwasser?

Sowohl als auch. Warum?

von Fridolin O. (muebau)


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EK13 schrieb:
> Besorge dir besser ein CTEK MXS 10.
> Das kannst du dann dauerhaft an deinen Akkus angeschlossen lassen.
> 10A sind zum schonenden Laden von 200Ah Pb völlig ausreichend.

Nun ein Ladegerät (8-16A) ist gerade verbaut. Es soll primär um den 
Landstrom gehen. Wenn das dann alles in einem Abwasch geht bevorzuge ich 
das natürlich.

von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Noch eine Frage: Gehts da um Salz- oder Süßwasser?
>
> Sowohl als auch. Warum?

Dann kann ich dir prognostizieren, dass so ein Server-NT nicht lange 
leben wird. Das Salzwasseraerosol mögen die gar nicht gerne.

von Fridolin O. (muebau)


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Olaf schrieb:
> Du solltest als erstes mal pruefen was denn der maximale Ladestrom
> deiner Batterie ist. Da die ja sicher zyklenfest sind kann es da
> Grenzen geben die dein Netzteil ueberschreitet. Das geht dann schnell
> auf die Lebensdauer der Batterie.

Ja genau darum die Idee der Trennung des Bordnetzes bei Landstrom. Die 
Batterien können dann ggf. geladen werden (z.B. durch das Ladegerät) und 
die Versorgung der Bordnetzes ist mit 63A sicher vollkommend 
ausreichend. Es soll nur nicht jedes mal zu einem kurzen Blackout führen 
wenn Landstrom kommt/geht.

>
> Wenn deine Batterie leer ist und du den maximalen Strom deines
> Netzteils ueberschreitet wird das entweder abschalten oder kaputt gehen
> weil es nicht Spannungsweich ist.

Ja das ist klar. Vermutlich sperrt ein Servernetzteil dann einfach und 
muss vom Netz getrennt werden. Es wird sich schützen. Mir macht da eher 
die Batterie sorgen.

>
> Sollte deine externe Netzspannung mal ausgehen kann es passieren das
> deine
> Batterie das Netzteil rueckspeist. Dadurch kann es zerstoert werden.
>

Ok das hatte ich bis jetzt nicht auf dem Schirm. Auch das waere durch 
eine Umschaltung abgegolten.

>
> So im grossen und ganzen scheint mir das eine ungeschickte Idee zu sein.
>

Nun es geht mir darum eine elegante Variante zu bewerkstelligen. Aktuell 
kommt bei mehr als 8A Dauerlast das Ladegerät nicht hinterher.

> Olaf

muebau

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Fridolin O. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Noch eine Frage: Gehts da um Salz- oder Süßwasser?
>>
>> Sowohl als auch. Warum?
>
> Dann kann ich dir prognostizieren, dass so ein Server-NT nicht lange
> leben wird. Das Salzwasseraerosol mögen die gar nicht gerne.

OK das muss ich also gut wegpacken und genug Kühlung vorsehen. Ich muss 
ja sowieso Modifikationen vornehmen.

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Fridolin O. schrieb:
>> Was passiert z.B. wenn die Batterien fast leer sind und z.B. 10.9V haben
>> und dann mit 13.8V und 63A geladen werden. Ich denke das es dann
>> Wasserstoff geben wird.
>
> Nur wenn die Batterie kaputt ist. Aber für Belüftung muss ja eh gesorgt
> sein.

Naja die Batterien sind zu und wartungsfrei. Da bekomme ich dann im 
schlimmsten Fall einen Luftballon und irgendwann ploppt das 
Überdruckventil.
>
>
> P.S.: Beim hochladen der Bilder ist dir was schiefgelaufen.

Ja ich konnte im GUI nicht erkennen das es bereits geklappt hatte. Ein 
Entfernen der Bilder ging auch nicht :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fridolin O. schrieb:
> Mir macht da eher die Batterie sorgen.

Der passiert nichts. So eine Batterie muss im Kfz auch kräftige Entlade- 
und Ladeströme wegstecken.

Bezüglich Gasung, wie Hinz schrieb, solange die nicht kaputt ist, gast 
allein von der Stromstärke nichts. Bleiakkus haben eine 
(temperaturabhängige) Gasungsspannung, unterhalb derer keine Elektrolyse 
einsetzt – egal, wie hoch der Strom ist. Das Limitierende beim Strom ist 
folglich nur die Erwärmung. Wenn du wirklich bei 13,8 V bleibst (und 
damit den Akku nie ganz voll lädst), gast die sowieso nie. Bei regulärem 
Ladebetrieb ist bei Bleiakkus eine gewisse Gasung am Ende der Ladung an 
sich nicht schädlich (dann natürlich nicht mehr mit so hohem Strom 
sondern eher mit den berühmten "C/10"), solange man den Verlust durch 
Nachfüllen destillierten Wassers später wieder ausgleichen kann. Nur 
damit erreicht man aber (zumindest mit brauchbarer Ladezeit) den vollen 
Ladezustand.

von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Fridolin O. schrieb:
>>> H. H. schrieb:
>>>> Noch eine Frage: Gehts da um Salz- oder Süßwasser?
>>>
>>> Sowohl als auch. Warum?
>>
>> Dann kann ich dir prognostizieren, dass so ein Server-NT nicht lange
>> leben wird. Das Salzwasseraerosol mögen die gar nicht gerne.
>
> OK das muss ich also gut wegpacken und genug Kühlung vorsehen. Ich muss
> ja sowieso Modifikationen vornehmen.

Kauf dir besser was taugliches, z.B. Meanwell HEP-600C-12.

von Fridolin O. (muebau)


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Ist es denkbar einfach eine Diode zu nehmen und ein Relais:
1
======
2
     =-----|>--------
3
     =  |
4
     = ++++++++++
5
NT   = + relais + 
6
     = ++++++++++
7
     =  |
8
     =---------------
9
======

Das Netzteil liefert 0.7V mehr und das Relais schaltet um.

Noch besser: erst schaltet Relais #1 das Netzteil dazu (kurz gibt es 
einen dicken "Ladestrom") und direkt danach (0.5Sek) trennt Relais #2 
die Batterien vom Bordnetz. Jetzt fehlt nur noch eine Idee für den 
Wegfall des Landstroms. Wenn dieser Wegbricht müssen die Batterien ja 
"sofort" wieder übernehmen damit es keinen Blackout gibt.

Darum die Idee da mit Mosfets so schnell zu schalten das es keinen (oder 
nur wenige Millisekunden) Blackout gibt.

PS: ASCII Art ist alle paar Jahre immer wieder eine Freude :-)

von Fridolin O. (muebau)


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Jörg W. schrieb:
> Fridolin O. schrieb:
>> Mir macht da eher die Batterie sorgen.
>
> Der passiert nichts. So eine Batterie muss im Kfz auch kräftige Entlade-
> und Ladeströme wegstecken.
Ok das beruhigt.
>
> Bezüglich Gasung, wie Hinz schrieb, solange die nicht kaputt ist, gast
> allein von der Stromstärke nichts. Bleiakkus haben eine
> (temperaturabhängige) Gasungsspannung, unterhalb derer keine Elektrolyse
> einsetzt – egal, wie hoch der Strom ist. Das Limitierende beim Strom ist
> folglich nur die Erwärmung. Wenn du wirklich bei 13,8 V bleibst (und
> damit den Akku nie ganz voll lädst), gast die sowieso nie. Bei regulärem
> Ladebetrieb ist bei Bleiakkus eine gewisse Gasung am Ende der Ladung an
> sich nicht schädlich (dann natürlich nicht mehr mit so hohem Strom
> sondern eher mit den berühmten "C/10"), solange man den Verlust durch
> Nachfüllen destillierten Wassers später wieder ausgleichen kann. Nur
> damit erreicht man aber (zumindest mit brauchbarer Ladezeit) den vollen
> Ladezustand.

Ok ich verstehe nun deutlich besser warum mein 3 
Ladungsphasen-Ladegeraet die Temperatur misst, den Strom hält und danach 
mit der Spannung "spielt". Besonders hatte mir bis jetzt extrem 
unterschiedliche "Endspannung" sorgen gemacht. Da war es im Dezember 
einfach extrem kalt und jetzt im April einmal schon "richtig warm". Da 
habe ich also schon gesehen (noch nicht verstanden) was dort passiert.

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Kauf dir besser was taugliches, z.B. Meanwell HEP-600C-12.

Nein. Erst basteln, dabei lernen und dann mit der Loesung leben. Nach 
einiger Zeit kann es dann weiter gehen. :-) Es ist Teil der Freude am 
Schiff.

Etwas ernsthafter: Ich denke das es für 15 Euro (Preis Netzteil) eine 
pragmatische Lösung werden kann.

Die Frage ist nur wie.

von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Etwas ernsthafter: Ich denke das es für 15 Euro (Preis Netzteil) eine
> pragmatische Lösung werden kann.

Dann viel Spaß noch.


> Die Frage ist nur wie.

Tja...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Fridolin O. schrieb:
>>> Mir macht da eher die Batterie sorgen.
>>
>> Der passiert nichts. So eine Batterie muss im Kfz auch kräftige Entlade-
>> und Ladeströme wegstecken.
>
> Ok das beruhigt.
>>

Worauf du natürlich achten solltest, sind brauchbare Kontakte. Denk auch 
an die Korrosion durch Salzwasser.  1 mΩ setzt bei 100 A schon mal 10 W 
um.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Fridolin O. schrieb:
> Im Hafen soll nun ein Netzteil ~63-100A bei 12-13.8 liefern (altes HP
> Servernetzteil).
>
> Wenn ich nun einfach das Netzteil ans Bordnetz packe sollte es gehen,
> AUSSER die Batterien sind leer und werden dann mit 100A geladen.

Nö, dein Servernetzteil ist kein Ladegerät das die Spannung entsprechend 
Regelt damit einen bestimmten Strom nicht überschritten wird. Dein 
Netzteil wird sich einfach hart abschalten, wenn es eine Überlast 
erkennt. Und wenn du Pech hast schaltet es sich nach etlichen mSek. 
wieder ein und stellt erneut die Überlast fest und schaltet wieder ab 
usw.. Das ganze wiederholt sich dann solange bis auch das letzte daran 
angeschaltet stück Elektronik den Geist aufgegeben hat und die Überlast 
sich quasi aufgelöst hat.

Wenn du so ein Netzteil verwenden willst musst du selbst sicherstellen 
das da im Regelbetrieb keine so höhen Ströme auftreten können.

von H. H. (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Nö, dein Servernetzteil ist kein Ladegerät das die Spannung entsprechend
> Regelt damit einen bestimmten Strom nicht überschritten wird. Dein
> Netzteil wird sich einfach hart abschalten, wenn es eine Überlast
> erkennt.

Das harte Abschalten ist gerade bei Servernetzteilen nicht üblich, die 
gehen linear in Strombegrenzung. Das ist ja wegen der 
Parallelisierbarkeit zur Redundanz so nötig.
Ob die vom TE geplante Umbastelei das allerdings richtig berücksichtigt?

von Andrew T. (marsufant)


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Fridolin O. schrieb:
> Das Netzteil liefert 0.7V mehr und das Relais schaltet um.

D.h. es schließt mit dem (Arbeits-)Kontakt die Plus Verbindung NT zu 
Batterie?

In Dem Fall schaltet es nie wieder aus, wenn das NT abschaltet -- da die 
Relaisspule weiter an Spannung liegt (über den geschlossenen Kontakt)

Also: Selbsthaltung.

von Andrew T. (marsufant)


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Fridolin O. schrieb:
> Etwas ernsthafter: Ich denke das es für 15 Euro (Preis Netzteil) eine
> pragmatische Lösung werden kann.

In der Schiffahrt war noch nie etwas pragmatisches langlebiges 
schiffstaugliches für "kleines Geld" zu haben.

Vorschläge hast Du ja nun genug bekommen,
fang halt einfach an und berichte später, was für Deine Zwecke tauglich 
wurde.

von Fridolin O. (muebau)


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Jörg W. schrieb:
> Worauf du natürlich achten solltest, sind brauchbare Kontakte. Denk auch
> an die Korrosion durch Salzwasser.  1 mΩ setzt bei 100 A schon mal 10 W
> um.

Ja scheinbar nimmt man da Polfett oder Polpaste. Beides ist bis jetzt am 
Schiff Mangelware. Der Vorbesitzer war bei Elektrik wirklich nicht 
hinterher und Vieles ist mit 0.75mm2 ueber 12 Meter quer druch das 
Schiff verlegt. Da dran kommt dann 2-3 mal Gluehfadenlicht. 
Vorwiederstaende sind also schon eingebaut.

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Ob die vom TE geplante Umbastelei das allerdings richtig berücksichtigt?

Das muss er im Kopf behalten.

von Fridolin O. (muebau)


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Andrew T. schrieb:
> Also: Selbsthaltung.

Stimmt. :-) Ich habe vorhin überlegt ob es nicht schlicht mit 2 Dioden 
getan ist. Eine geht vom Netzteil ins Bordnetz, eine geht von den 
Batterien ins Bordnetz.

Wenn die Batterien voll oder leer sind wird das Netzteil (wenn am Strom) 
die Ampere liefern (bei 13.8V). Da wird dann nichts geladen (ggf. nur 
durch ein weiteres Ladegeraet welches schon vorhanden ist).

Selst wenn mal mehr als 63A gezogen werden wird die Batterie ggf. 
helfen.

von Fridolin O. (muebau)


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Andrew T. schrieb:
> Vorschläge hast Du ja nun genug bekommen,
> fang halt einfach an und berichte später, was für Deine Zwecke tauglich
> wurde.

Ja leider bin ich da fast genau an dem Punkt wo ich gestartet bin. ;-) 
Vielen Dank für den Input.

Mit einfach etwas zu kaufen bin ich schlicht nicht zufrieden.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Ich habe vorhin überlegt ob es nicht schlicht mit 2 Dioden
> getan ist. Eine geht vom Netzteil ins Bordnetz, eine geht von den
> Batterien ins Bordnetz.

Das werden richtig dicke Dioden, und selbst dann fällt an denen noch 
nennenswert Spannung ab. Man könnte natürlich ideale Dioden nehmen, wenn 
man kann.

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Das werden richtig dicke Dioden, und selbst dann fällt an denen noch
> nennenswert Spannung ab. Man könnte natürlich ideale Dioden nehmen, wenn
> man kann.

Ich hab da mal was von VE gesehen.
https://www.victronenergy.com/battery-isolators-and-combiners/argo-fet-battery-isolators

Hierbei handeld es sich um eine "Weiche" die genau wie die Dioden 
trennt. Meine Idee mit den MOFETs kommt ein wenig daher. Ich finde nur 
kein Schaltbild dazu.

Was ist also wenn man sich das mit einer Metallplatte und MOSFETs selbst 
baut.

Da ist dann mein Anspruch von selbst machen gedeckt. :-)

von Einer (Gast)


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Ich würde zum Umschalten ein einschaltverzögertes 230V Schütz nehmen.
Dieses fällt dann schon beim abschalten der Netzversorgung ab, bevor die 
Ausgangsspannung des Netzteils einbricht.

von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Ich finde nur
> kein Schaltbild dazu.

https://www.microfarad.de/blog/the-ideal-diode/

Geht natürlich auch professioneller.

von Fridolin O. (muebau)


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Einer schrieb:
> Ich würde zum Umschalten ein einschaltverzögertes 230V Schütz nehmen.
> Dieses fällt dann schon beim abschalten der Netzversorgung ab, bevor die
> Ausgangsspannung des Netzteils einbricht.

Ok das verstehe ich gerade noch nicht. Das Google gleich mal.

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> https://www.microfarad.de/blog/the-ideal-diode/
>
> Geht natürlich auch professioneller.

Ok das finde ich total cool. Das muss ich unbedingt verstehen und ggf. 
ausprobieren. Wenn ich es richtig verstehe dann kann ich ein 150A 
(~200V) MOSFET dafür nehmen und die Batterien und das Netzteil spielen 
brav nebeneinander.

von H. H. (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Wenn ich es richtig verstehe dann kann ich ein 150A
> (~200V) MOSFET dafür nehmen und die Batterien und das Netzteil spielen
> brav nebeneinander.

Ein einzelner 150A MOSFET wird bei weitem nicht reichen, an dem würde ja 
auch wieder ordentlich Spannung abfallen.

von Peter D. (peda)


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Fridolin O. schrieb:
> Ich bin bei Batterien auf Schiffen und Bordnetzen ganz am Anfang und bin
> da frisch im kalten Wasser.

Ich frag bei Pilotenfragen auch immer im Häkelforum nach.

von Andrew T. (marsufant)


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Fridolin O. schrieb:
> Stimmt. :-) Ich habe vorhin überlegt ob es nicht schlicht mit 2 Dioden
> getan ist. Eine geht vom Netzteil ins Bordnetz, eine geht von den
> Batterien ins Bordnetz.

Falsch.

du benötigst KEINE Diode.

Es genügt das Relais.
Lediglich für dessen Spule benötigst Du ein zweites, sehr kleines 
Netzteil, das nur die Spule versorgt. Diese hat vermutlich nur einige 
wenige Watt Leistungsbedarf.

Fällt der "Landstrom" weg, schalteten HP Server NT und das kleine NT ab, 
und der Relaiskontakt öffnet.

Das ist es doch, was Du wolltest.
Deine gesamte restliche Schiffselektrik lässt Du fest mit dem Pluspol 
der Batterien verbunden.
Denn dieser Pufferbetrieb ist die einfache Lösung.

von Andrew T. (marsufant)


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Fridolin O. schrieb:
> Ok das finde ich total cool. Das muss ich unbedingt verstehen und ggf.
> ausprobieren. Wenn ich es richtig verstehe dann kann ich ein 150A
> (~200V) MOSFET dafür nehmen und die Batterien und das Netzteil spielen
> brav nebeneinander.

Das ist bei weitem komplexer, als es dort erscheint. Insbesondere wenn 
bei 100A einige zig uH Leitungsinduktivität in < 1ms geschaltet werden.

Lass Dir das als guten Rat  für DEIN Projekt gesagt sein, das die 
Relaislösung  "the way to go" ist.

von aysxdcfvg (Gast)


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Wie ging (oder geht) es denn nun weiter?

von Fridolin O. (muebau)


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aysxdcfvg schrieb:
> Wie ging (oder geht) es denn nun weiter?

In der Tat klappt meine "2 idiale Dioden Idee" nicht da die FETs 
schlicht offen bleiben da immer Spannung von der Batterie bleibt.

Ich werde also schlicht für den Sommer das Gerät benutzen und selbst das 
"Relais" sein. Die große Tour im Sommer klappt damit gut. Richtung 
Winter geht es dann weiter mit FETs. Die Relais-Idee passt da schlicht 
nicht.

Vielen Dank für den Start und die Tipps.

muebau

von Fridolin O. (muebau)


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Nebenbei: FET mache ich dann schlicht mit einem Komparator so das bei:
1
A>B => offen
2
B<=A => zu

Ich plane mehrere FETs (z.B. 4) nebeneinander die sowas wie 100V/50+A 
machen. Das auf eine Metallplatte und gut. Ich habe einen alten Segler 
gefragt und der hatte den Tipp. Das klappt seit Jahren.

muebau

von Wolfgang (Gast)


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Fridolin O. schrieb:
> Was passiert z.B. wenn die Batterien fast leer sind und z.B. 10.9V haben
> und dann mit 13.8V und 63A geladen werden. Ich denke das es dann
> Wasserstoff geben wird.

Wasserstoff gibt es, wenn die Spannung über der Gasungsspannung liegt. 
Und die dürfte 14.4V betragen.

von H. H. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wasserstoff gibt es, wenn die Spannung über der Gasungsspannung liegt.
> Und die dürfte 14.4V betragen.

Allerdings auch von der Temperatur abhängig.

von Fridolin O. (muebau)


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Wolfgang schrieb:
> Wasserstoff gibt es, wenn die Spannung über der Gasungsspannung liegt.
> Und die dürfte 14.4V betragen.

jep darum ist man selbst im Sommer mit 13.8 V relativ sicher. Das wird 
jetzt im Sommer im Auge behalten und dann sollte das schon klappen. 
Pragmatisch eben.

muebau

von H. H. (Gast)


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Hier eine Tabelle, ohne Gewähr.

https://666kb.com/i/cf2oi06nobje3ao3n.png

von Fridolin O. (muebau)


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H. H. schrieb:
> Hier eine Tabelle, ohne Gewähr.
>
> https://666kb.com/i/cf2oi06nobje3ao3n.png

Vielen Dank. Da muss ich also über den Sommer ein weiteres Auge drauf 
halten.

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