Forum: Offtopic Wie geht ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien bei Whatsapp um?


von Frank_G (Gast)


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Hallo,

wie geht Ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien 
bei Whatsapp zum 15.Mai 2021 um?

Sind die Änderungen wirklich so tragisch, wie hier dargestellt?
https://aktion.campact.de/datenschutz/whatsapp/teilnehmen
(Weiter unten ist ein Frage-Antwort-Katalog)

In meinem Bekanntenkreis wollen einige schon Whatsapp deinstallieren und 
dafür Telegram, Threema oder Signal benutzen (wobei ich mich frage, ob 
das wirklich besser/sicherer ist).

Im Grunde ist mir nicht klar, was da schlimmstenfalls passieren kann, 
hauptsächlich scheint es um Metadaten zu gehen und die persönlichen 
Gesprächsinhalte bleiben angeblich unberührt.
Bin trotzdem verunsichert.

von Chris K. (kathe)


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So löschst du deinen Account:

    Öffne WhatsApp.
    Tippe auf Weitere Optionen > Einstellungen > Account > Meinen 
Account löschen.
    Gib deine Telefonnummer im vollständigen internationalen Format ein 
und tippe auf Meinen Account löschen.
    Wähle in der Liste aus, warum du deinen Account löschen möchtest.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Was ist Whatsapp?
;-)

Beitrag #6682971 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas M. (elo-ocho)


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Yalu X. schrieb:
> Was ist Whatsapp?
> ;-)

So was ähnliches wie ICQ, nur auf dem Telefon.

Musste auch einen Freund fragen.

Schönes Wochenende Euch allen!

von Schlaumaier (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Was ist Whatsapp?
> ;-)

Der feuchte Traum eines Innenminister. ;)

Ich bin azsozial und bin stolz drauf. Einfach gesagt ich bin in KEINEN 
Sozialen Netzwerk.

Und mein Essen futtere ich, und fotografiere es nicht. Bin halt voll 
altmodisch. Aber ich hab ein Katzenvideo auf meiner VHS-C Kamera für die 
ich mal 10 Euro bezahlt habe. ;)

von Martin (Gast)


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Wer Whatsapp nutzt sollte mal sein Dasein einer näheren Überprüfung 
unterziehen oder gleich ein eigenständiges Leben führen.

von Hmmm (Gast)


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Frank_G schrieb:
> wie geht Ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien
> bei Whatsapp zum 15.Mai 2021 um?

Ich mache weiter wie bisher: Ich installiere es gar nicht erst.

Frank_G schrieb:
> Telegram, Threema oder Signal benutzen (wobei ich mich frage, ob das
> wirklich besser/sicherer ist).

Threema und Signal ja, Telegram ist mir persönlich suspekt.

Frank_G schrieb:
> Im Grunde ist mir nicht klar, was da schlimmstenfalls passieren kann,
> hauptsächlich scheint es um Metadaten zu gehen

Sie werten aus, mit wem Du wann, wo und wie lange kommunizierst. Wenn 
derjenige auch bei Facebook angemeldet ist, mit dem gesamten 
Tracking-Rattenschwanz dahinter, dank der ganzen "Teilen"-Buttons ist 
also der halbe Browser-Verlauf dabei.

Dass Du selbst kein Facebook benutzt, ist da fast egal - die Tatsache, 
dass Du mit 10 Leuten aus einem Tennisclub (oder mit wechselnden 
Single-Frauen aus dem Raum Hintertupfingen, die auch auf Dating-Portalen 
aktiv sind) kommunizierst, erlaubt auch Rückschlüsse auf Dich.

von rk (Gast)


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Frank_G schrieb:
> In meinem Bekanntenkreis wollen einige schon Whatsapp deinstallieren
Das kann ich mir von meinem Bekanntenkreis leider nur wünschen.

Frank_G schrieb:
> dafür Telegram, Threema oder Signal benutzen (wobei ich mich frage, ob
> das wirklich besser/sicherer ist).

Threema und Signal sind hinsichtlich des Datenschutzes definitiv weit 
besser. Telegram hingegen ist da nicht gerade empfehlenswert.

von 123 (Gast)


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Martin schrieb:
> Wer Whatsapp nutzt sollte mal sein Dasein einer näheren Überprüfung
> unterziehen oder gleich ein eigenständiges Leben führen.

Oder so:

Wer das Forum von www.mikrocontroller.net/ nutzt sollte mal sein Dasein 
einer näheren Überprüfung unterziehen oder gleich ein eigenständiges 
Leben führen.

von Armin H. (min)


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Whatsapp=Facebook=NoGO.
Telegram ist eine Alternative.
Signal ist mir suspekt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Frank_G schrieb:
> Im Grunde ist mir nicht klar, was da schlimmstenfalls passieren kann

Du musst taubblind sein.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/facebook-nutzerdaten-101.html

Whatsapp gehört zu Facebook, falls Du davon auch noch nichts gehört 
haben solltest.

von Johannes S. (Gast)


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'Forum: PC Hard- und Software' : WhatsApp läuft doch nichtmal auf dem 
PC, oder geht das mittlerweile? Da ist Telegram auch besser. Gegen WA 
kommt aber keiner an, weil die sich einfach wie ein Wurm über die 
vorhandenen Kontakte verbreitet haben.
Ich weiß nicht warum die mein Akkustand interessiert, der ist neuerdings 
sowieso immer früh leer, wohl wieder tolle neue Updates von Apps die 
24*7 laufen wollen.

von Hmmm (Gast)


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Da gibt's mal eine Übersicht: https://www.securemessagingapps.com/

von Ralf X. (ralf0815)


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123 schrieb:
> Wer das Forum von www.mikrocontroller.net/ nutzt sollte mal sein Dasein
> einer näheren Überprüfung unterziehen oder gleich ein eigenständiges
> Leben führen.

Und was hat Deine Daseinsüberprüfung ergeben?

von Jürgen F. (jue)


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Ich gehe auf Facebook und schreibe dort, dass ich den neuen 
Datenschutzrichtlinien von Whatsapp widerspreche :D

Schönen Freitag euch :)

von Andreas B. (bitverdreher)


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Yalu X. schrieb:
> Was ist Whatsapp?
> ;-)

Das ist die Plattform, auf der man sein Leben mit der NSA teilen möchte. 
So ähnlich wie Facebook. Nur daß hier noch ein paar Leute mehr mitlesen 
können.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Frank_G schrieb:
> bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien
> bei Whatsapp zum 15.Mai 2021

Ich denke das ist ein Irrtum, die Datenabsaugrichtlinien wurden laengst 
geaendert und implizit hast du durch die Nutzung schon zugestimmt. Nur 
die explizite Zustimmung wollen sie auch noch, weil der Zugriff auf 
Chatinhalte halt schon weitgehend ist.

> Sind die Änderungen wirklich so tragisch, wie hier dargestellt?

Habs nicht gelesen, sondern die Richtlinie direkt. Einfach gesagt 
erteilst du Fakebook das Recht auf alle Daten zuzugreifen. Die 
Ende-Zu-Ende-Verschluesselung ist in dem Zusammenhang irrelevant, bzw. 
sogar ein Feigenblatt, da sie ueber die App ja Zugriff auf die 
Schluessel haben. Die Ende-Zu-Ende-Verschluesselung ist ggue. 3ten 
Relevant. Wenn sich Fakebook nun die Rechte an deiner Kommunikation 
schon sichert, halt ich es fuer realistisch, dass sie auch Daten daraus 
abgreifen.

von Εrnst B. (ernst)


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Signal versucht zumindest "Aktive Verteidigung" gegen Versuche, 
Konversationen aus Telefon-Backups auszulesen.
Lustige Story, auch lesenswert wenn man selber kein Signal benutzt:

https://signal.org/blog/cellebrite-vulnerabilities/
1
In completely unrelated news, upcoming versions of Signal will be
2
periodically fetching files to place in app storage.
3
These files are never used for anything inside Signal
4
and never interact with Signal software or data,
5
but they look nice, and aesthetics are important in software.

von Ben S. (bensch123)


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Interessiert mich nicht, nutze ich nicht. Alternativ: Messengerdienst 
wechseln.

von Soul E. (Gast)


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Das erinnert mich an diese kostenlosen Email-Provider, bei denen dann im 
Kleingedruckten steht, dass sie Deine Mails lesen und daraus Kriterien 
für personalisierte Werbung ableiten. Vielleicht bekomt WhatsApp dann 
auch Werbebanner zwischen den Sprechblasen?

von Jörg (zwischenfrequenz)


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Ich habe auch keine Ahnung wer dieser Wotzäp ist, aber falls Du ein 
Messagingprotokoll suchst, bei dem Du die Kontrolle hast, dann XMPP. 
Client auf dem Schlaufon ist zum Beispiel Conversations 
https://f-droid.org/en/packages/eu.siacs.conversations/. Auf dem Desktop 
z.B. Pidgin.

von Reinhard S. (rezz)


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Johannes S. schrieb:
> 'Forum: PC Hard- und Software' : WhatsApp läuft doch nichtmal auf dem
> PC, oder geht das mittlerweile?

Es gibt sowohl für Windows als auch Linux einen "Clienten" bzw. GUI, der 
setzt aber voraus, das dein Handy mit Whatsapp zeitgleich auch online 
ist. Nichtsdestotrotz eine sehr praktische Sache.

> Gegen WA
> kommt aber keiner an, weil die sich einfach wie ein Wurm über die
> vorhandenen Kontakte verbreitet haben.

Ja, WhatsApp hat (bereits vor dem Einkauf durch FB) viele tolle Sachen 
sehr nutzerfreundlich umgesetzt. Gruppen, Verschicken von 
Bildern/Dateien/Kontakten, etc.

Und nur weil man WhatsApp nutzt heißt das nicht, das man ständig sein 
Essen fotografiert oder sonstwas. Es ist genauso ein Nachrichtendienst 
wie SMS oder Mail. Was man darüber verschickt ist jedem seine Sache und 
nützliche Dinge sind genauso möglich.

Versuch mal eine Gruppe von Leuten zu einem Termin zu bewegen, indem du 
jeden einzeln anschreibst. WhatsApp-Gruppe und das Ding ist recht 
schnell erledigt.

Nichtsdestotrotz hat jeder, der WhatsApp nicht nutzt, meinen Respekt. 
Spannenderweise nutzen aber selbst Leute, die im März zum Download von 
Signal aufgerufen haben und mit mir über WhatsApp oder Signal schreiben 
könnten, erstmal WhatsApp...

von Johannes S. (Gast)


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Ja, 20 Milliarden Nutzer weltweit aber  hier will es keiner kennen und 
installiert haben...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Armin H. schrieb:
> Signal ist mir suspekt.

Signal ist vom ursprünglichen WhatsApp-Entwickler, jedenfalls hat er 
finanzielle Hilfe geleistet um den Nachrichtendienst zu entwickeln.

Videotelefonie und Telefonate kann man mit Signal in hoher Qualität 
führen.
Läuft seit 3 Monaten bei mir und allen die ich kenne auf ihren Handys. 
WhatsApp nutze ich so gut wie gar nicht mehr, nur für Leute die eine 
recht geringe Medienkompetenz haben und vom Internet auch nicht so viel 
Ahnung haben und das ist unter meinen Bekannten nur eine Person.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> Ja, 20 Milliarden Nutzer weltweit aber  hier will es keiner kennen und
> installiert haben...

Aha. Habe ich was verpasst? Ich dachte, wir wären bei knapp 8 Milliarden 
auf der Erde insgesamt?

https://countrymeters.info/de/World

(ObInfo: ich habe es wirklich nicht installiert und werde es auch nicht 
tun.)

von Johannes S. (Gast)


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Der Trend geht zum Dritthandy... keine Ahnung, war so eine Zahl die ich 
gesehen hatte. Oder die zählen Installationen, aber ziehen die 
weggeworfenen Smartphones nicht mehr ab, cleveres Marketing :)

2,9 Milliarden Nutzer über alle FB Dienste, 21 Milliarden Umsatz im 
letzten Quartal, so wars.
https://www.google.de/amp/s/allfacebook.de/toll/state-of-facebook%3famp

von Mani W. (e-doc)


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123 schrieb:
> Wer das Forum von www.mikrocontroller.net/ nutzt sollte mal sein Dasein
> einer näheren Überprüfung unterziehen oder gleich ein eigenständiges
> Leben führen.

Warum schreibst Du dann hier?

Hast Du kein eigenständiges Leben samt Deinem Dasein?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Reinhard S. schrieb:
> Und nur weil man WhatsApp nutzt heißt das nicht, das man ständig sein
> Essen fotografiert oder sonstwas.
Das habe ich jetzt mal al Späßle verstanden, Du nicht?

> Es ist genauso ein Nachrichtendienst
> wie SMS oder Mail.
Naja, das würde ich so nicht stehen lassen wollen.

Was man darüber verschickt ist jedem seine Sache und
> nützliche Dinge sind genauso möglich.
bei nützlichen Dingen, ist die Gefahr noch viel höher, das auch sensible 
Daten verarbeitet werden.

Man muss sich einfach mal vorstellen, das ich einer Firma eine Mail 
schreibe, wo ich etwas anfrage und zwecks Angebot Bilder mitschicke. Der 
Chef ist nicht im Büro und der MA schickt die Inhalte der Mail per 
WhatsApp weiter. So kommen meine Daten in Mühlen, in den ich sie nicht 
will.

Noch krasser finde ich das bei angehörigen von FFW und Rettungsdienst. 
Da denkt doch keiner drüber nach, ob das nun zum versenden geeignet ist 
oder nicht. "Du kannst Du mir gerade mal den Standort schicken, wo ich 
Dich dann ablösen soll".

Das schlimme ist, das wenn man die Leute darauf hinweist, das man dies 
oder jenes Kritisch sieht, dann ist man der Böse und nicht etwas WhatApp 
und Co.


>
> Versuch mal eine Gruppe von Leuten zu einem Termin zu bewegen, indem du
> jeden einzeln anschreibst. WhatsApp-Gruppe und das Ding ist recht
> schnell erledigt.
So ist es halt bequem, ob's einfacher ist, wenn dann jeder etwas dazu zu 
kommentieren hat?

Allgemein nimmt Durch solche Dienste der Verbreitung von Datenmüll 
extremst zu. Wenn man mit WhatsApp anfängt, kann man gleich mit 
Instagram und YouTube etc. weitermachen. Wenn es reicht das man mit 
Werbevideos in denen man die Zuschauer mit Du und Ihr anspricht und 
abnsonsten nur irgendwelchen Müll labert, sein Geld verdient. Das ist 
traurig gegenüber jedem, der sein Geld noch mit richtiger Arbeit 
verdient und OffTopic.

Wie ging es früher.
>
> Nichtsdestotrotz hat jeder, der WhatsApp nicht nutzt, meinen Respekt.
> Spannenderweise nutzen aber selbst Leute, die im März zum Download von
> Signal aufgerufen haben und mit mir über WhatsApp oder Signal schreiben
> könnten, erstmal WhatsApp...
Teilweise sind das ja wohl auch Nachrichten, die es zu ICQ-Zeiten schon 
gab, wie "ICQ wird kostenpflichtig, darum schiecke das an alle Deine 
Kontakte" in der Heutigen Zeit: "ICQ wird kostenpflichtig, darum rufe 
zum Download von xy auf".

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes S. schrieb:
> Ja, 20 Milliarden Nutzer weltweit aber  hier will es keiner kennen und
> installiert haben...

Weil ich gerne anderen zunächst genauso das Recht zu eigener 
Entscheidung zugestehe, wie ich es für mir reklamiere, statt mich als 
Teil einer Elite zu verstehen, die anderen zu ihrem Besten etwas 
vorschreibt:

Das Problem von Whatsapp ist aus dieser Sicht nicht Whatsapp per se, mit 
dessen Sicherheit und Datennutzung. Sondern der entstehende 
Gruppendruck. Wenn die Bekannten etwas säuerlich darauf hinweisen, dass 
man ohne Whatsapp eben von der doch so einfachen Kommunikation 
abgeschnitten ist. Und das erleben auch 80-Jährige.

Viele in der für mich relevantesten Gruppe verwenden schon seit Jahren 
Threema, woran ich nicht ganz unschuldig bin. Manche nutzen freilich 
beides, weils gerade bei den jüngeren ohne Whatsapp "nicht geht". 
Whatsapps Wirbel der letzten Wochen zu Dank, hat sich immerhin etwas 
bewegt. Merkt man, wenn Signal fröhlich reintrompetet, wer nun auch 
dabei sei.

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes S. schrieb:
> Der Trend geht zum Dritthandy...

Ob da wirklich die Handys zählen? Oder vielleicht eine andere Zahl, die 
sich seitens Whatsapp besser zuordnen lässt: die Telefonnummern, und 
damit die Scheinidentitäten. Und da ist es wirklich nicht exotisch, 
mehrere zu haben.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Am Ende ist es doch alles ein Gruppenzwang, weil man Angst hat, das man 
auf der Strecke bleibt, wenn man WhatsApp etc. nicht nutzt.

Ich hab das bei Bekannten gesehen, da hat man sich lange Zeit gegen 
dieses Mist gewehrt, da bekommt man dann Handies von den Kindern 
geschenkt, wo entsprechende Programme schon installiert wurden. Und dann 
scheinen die Vorteile zu überwiegen und dann nutzt man es bedenkelos 
weiter.

Wenn dann aus anderen Richtungen kommt: "Ah, Ihr habt jetzt auch 
WhatsApp" dann ist die Falle zu geschnappt, weil sich keiner mehr traut 
einen Rückzieher zu machen!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Oder vielleicht eine andere Zahl, die sich seitens Whatsapp besser
> zuordnen lässt: die Telefonnummern, und damit die Scheinidentitäten.

Wobei es laut Wikipedia (die sich u.a. auf das CIA World Factbook 
berufen) gerade mal 8 Milliarden Mobiltelefone/-verträge überhaupt gibt.

Irgendwie sehen die 20 Milliarden nach wie vor übertrieben aus.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_number_of_mobile_phones_in_use

von (prx) A. K. (prx)


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Johannes S. schrieb:
> Ja, 20 Milliarden Nutzer weltweit aber  hier will es keiner kennen und
> installiert haben...

Woher kommt diese Zahl eigentlich? Nullen verzählt? Wo immer ich 
hinsehe, sind es Richtung 2 Mrd, nicht 20 Mrd.

2 Billionen hätte ich verstanden. Wär nachvollziehbar. ;-)

Beitrag #6683730 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Johannes S. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Woher kommt diese Zahl eigentlich? Nullen verzählt?

Beitrag "Re: Wie geht ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien bei Whatsapp um?"

aber auch 2,x Milliarden wären sehr viel, mindestens China und Russland 
haben ja ihre eigenen Dienste und weniger offenes Internet.

Als Whatsapp neu war, da waren das doch sehr innovativ und die noch 
nicht die Bösen. Kritisch finde ich eher das die Kartellbehörden die 
Übernahme durch die Riesen zulässt und so diese ungeheure Macht 
entsteht. Sowetas später wieder zu zerlegen ist nahezu unmöglich.

von Soul E. (Gast)


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WhatsApp per se war ja auch nicht verkehrt. Problematisch wurde es erst 
nach der Übernahme durch Facebook und deren Auswertung des 
Kommunikationsverhaltens zu Werbezwecken.

Wer die Russen lieber mag als die Amis, für den gibt es Telegram. Das 
hat immer noch so ein Anachie-Image, auch wenn ausser dem abweichenden 
Eigentümer keine weiteren Vorteile bestehen.

Wem Datenschutz wichtig ist, dem sei Signal empfohlen. Kann man auch als 
SMS-Client verwenden, dann erreicht man alle Kontakte über eine App. Ist 
für die Oma einfacher.

Beitrag #6683832 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Johannes S. schrieb:
> Kritisch finde ich eher das die Kartellbehörden die
> Übernahme durch die Riesen zulässt und so diese ungeheure Macht
> entsteht.

In der US Rechtstradition sind Monopole per se nicht verboten, erst der 
Missbrauch ist es. Die europäische Rechtstradition hingegen neigt dazu, 
ihn per vorbeugender Kontrolle zu verhindern, statt ihn anschliessend zu 
bestrafen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Johannes S. schrieb:
> Als Whatsapp neu war, da waren das doch sehr innovativ und die noch
> nicht die Bösen.

Vor allem war es eine Alternative für die SMS-Abzocke und hat dafür 
gesorgt, dass SMS nun in den meisten Handy-Tarifen als Flat enthalten 
ist.

Soul E. schrieb:
> Wem Datenschutz wichtig ist, dem sei Signal empfohlen. Kann man auch als
> SMS-Client verwenden

Ach, das mit dem SMS-Client kenne ich noch nicht. Muss ich mir mal 
ansehen. Bzw. weißt Du spontan, wo und was ich einzurichten habe? Signal 
ist auf dem Smartphone schon installiert.

Was ich bei Signal praktisch finde: Man kann es mit einem PC oder 
Notebook koppeln, d.h. dann kann z.B. die PC-Tastatur zuhause zum 
Schreiben benutzt werden.

von Mladen G. (mgira)


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Ich nutzte Whatsapp, Telegram, Facebook und wahrscheinlich andere 
"assoziale Medien" die mir gerade nicht einfallen.

Muss ganz ehrlich sagen dass mir das egal ist, ob da wer mitliest.
Ich halte mich nicht fuer so wichtig dass mich da ein Team in 3 
Schichten 24/7 ueberwacht.
Ist wohl nur die heutzutage normale Datensammelwut.

Das einzige was ich nicht so gerne habe sind Apps/Spiele die einem das 
Telefonbuch/FB Account auslesen, durch FB Freunde die nametest.de etc. 
spielen, dadurch ist meine Telefonnummer wohl schon bekannt, auch andere 
Daten.
Aber um das zu verhindern muesste ich wohl meinen FB Account schliessen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer Z. schrieb:
> Ach, das kenne ich noch nicht. Muss ich mir mal ansehen. Bzw. weißt Du
> spontan, wo und was ich einzurichten habe? Signal ist auf dem Smartphone
> schon installiert.

Im aktuellen Android: siehe "Standard-Apps". Du kommst da aber auch über 
die Signal-Einstellungen an oberster Position rein, "SMS und MMS".

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer Z. schrieb:
> Was ich bei Signal praktisch finde: Man kann es mit einem PC oder
> Notebook koppeln, d.h. dann kann z.B. die PC-Tastatur zuhause zum
> Schreiben benutzt werden.

Geht auch bei Threema. Ist nicht nur der Tastatur wegen nützlich, 
sondern auch, um Anhänge auf dem PC zu versenden.

von (prx) A. K. (prx)


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Kritisch sehe ich bei Signal deren Versuch, Zahlungsverkehr mit hinzu zu 
nehmen. Ich würde nicht darauf wetten, dass bei diesem Stierkampf der 
Torero gewinnt.

von Soul E. (Gast)


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Rainer Z. schrieb:

> Ach, das mit dem SMS-Client kenne ich noch nicht. Muss ich mir mal
> ansehen. Bzw. weißt Du spontan, wo und was ich einzurichten habe? Signal
> ist auf dem Smartphone schon installiert.

Einstellungen, ganz oben SMS und MMS. Üblicherweise wird man bei der 
Installation gefragt, aber das sollte sich auch nachträglich einschalten 
lassen.

von (prx) A. K. (prx)


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Mladen G. schrieb:
> Ich halte mich nicht fuer so wichtig dass mich da ein Team in 3
> Schichten 24/7 ueberwacht.

Der Unterschied zwischen Stasi 1.0 und heutigem Umgang mit Daten ist, 
dass das Überwachungsteam zwar 24x7 arbeitet, aber dafür keine 3 
Schichten teuren Personals benötigt. Sondern vollautomatisch 
Massenscreening durchführt, wo man sich früher aufgrund begrenzter 
Ressourcen auf wenige Ziele beschränken musste. Weshalb das auch nicht 
mehr primär staatlich erfolgt, sondern privatisiert und kommerzialisiert 
ist, und im Prinzip für beliebige Zwecke offen.

Ein harmloses Beispiel dafür zeigt
https://signal.org/blog/the-instagram-ads-you-will-never-see/

Wenn man etwas weiter denkt, und statistische Analysen mit einrechnet, 
die aus der Kombination solcher Eigenschaftsgruppen bestimmte 
Folgerungen ableitet, wie finanzielle Risiken, Neigung zu kommerziell 
oder gesellschaftlich unerwünschtem Verhalte uvam, dann wirds 
interessanter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Soul E. schrieb:
> Wer die Russen lieber mag als die Amis, für den gibt es Telegram.

Wobei das auch nur die Nationalität der Eigentümer ist – der Typ fühlt 
sich als Weltbürger, lebt und wohnt schon lange nicht mehr in Russland 
und hat sich zumindest schon mal einen (natürlich prestigewirksam 
breitgetretenen) offenen Streit mit russischen Behörden hinsichtlich der 
Nichtherausgabe von Kommunikationsdaten geleistet. Vergleichbares kann 
zumindest Whatsapp nicht von sich behaupten.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Problem bei Telegram habe ich mit der Finanzierung. Es klingt schön, 
dass jemand mit viel Knete das jahrelang aus eigener Tasche finanziert, 
und erst in neuester Zeit darüber geredet wird, damit auch Geld zu 
verdienen.

Die Erfahrung indes lehrt, dass man bei kostenlosen Diensten selbst das 
gehandelte Produkt ist. Nicht unbedingt offen, natürlich. Das macht, 
zusammen mit der öffentlich gut gepflegten Mystik, doch etwas skeptisch.

von Mladen G. (mgira)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der Unterschied zwischen Stasi 1.0 und heutigem Umgang mit Daten ist,
> dass das Überwachungsteam zwar 24h arbeitet, aber dafür keine 3
> Schichten teuren Personals benötigt. Sondern vollautomatisch
> Massenscreening durchführt, wo man sich früher aufgrund begrenzter
> Ressourcen auf wenige Ziele beschränken musste. Weshalb das auch nicht
> mehr primär staatlich erfolgt, sondern privatisiert und kommerzialisiert
> ist, und im Prinzip für beliebige Zwecke offen.

Das ist richtig, aber dann waeren ja diejenigen am interessantesten, die 
kaum Spuren hinterlassen ;)

Schwamm beiseite und Spass drueber, die staatlische Ueberwachung an sich 
ist ja nur eine Konsequenz von dem was da die Regierung so beschliesst, 
anscheinend ist es einfacher waehrend jeder Art von Krise da mehr und 
mehr zu beschliessen um mehr und mehr zu schnueffeln.

Das Privatunternehmen seit ca. 20 Jahren wirklich viel Daten 
abschoepfen, um im Gegenzug deren Dienste nutzten zu koennen, ist neu in 
dieser Form, und was da mit GDPR/DSGVO gemacht wurde ist ja wohl ein 
schlechter Witz, die Frage "wir nutzten Cookies, alle akzeptieren oder 
erst lange konfigurieren?" wird doch meist mit "nimm alles, lass mich 
rein" beantwortet.

Eine Bekannte nutzte die FB App zum Telefonieren/Videokonferenz, hate 
soch danahc gewundert warum sie danach wochenlang Werbung zum 
Gespraechsinhalt praesentiert bekam..

Mir ist der Aufwand ehrlich gesagt zu gross zum nutzten, aber das ist ja 
individuell unterschiedlich.

In Australien wurde jemand verurteilt, weil sein Alibi vor Gericht 
aufgeflogen ist da man nachweisen konnte dass er in Wirklichkeit mit den 
oeffentlichen verkehrsmitteln in die Naehe des Tatort fuhr, ziemlich 
genau zur Tatzeit und nicht wie behauptet, ganz woanders war.
Dass man mit Google Pay/Apple Pay, seiner Bankkarte oder eben wie in 
diesem Fall mit einer personalisierten "Opal Card" fahrten mit den 
oeffentlichen bezahlen kann ist sehr bequem, hinterlaesst aber mehr 
spuren als jedesmal bar in kleinen Scheinen zu zahlen.
Die Frage ist halt wer hat da Zugriff drauf, mir scheint dass dort das 
Vertrauen in private Firmen hoeher ist als in den Staat.

von (prx) A. K. (prx)


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Mladen G. schrieb:
> Das ist richtig, aber dann waeren ja diejenigen am interessantesten, die
> kaum Spuren hinterlassen ;)

Ach wo. Steganografie, etwas weiter gedacht: Man ertränkt interessante 
Information in langweiligem offenem Alltagskram. Damit man nicht genau 
diesen Eindruck hinterlässt. In Messagern, aber auch im alltäglichen 
Verhalten. Wer sich abkapselt mag interessant oder verschroben sein - 
aber wer es geradezu demonstrativ nicht tut, umso interessanter.

Wer sich peinlich genau an alle Regeln hält, nie falsch parkt, jede 
Rechnung pünktlich zahlt, über niemanden herzieht, sich stets 
staatstragend äussert - der muss doch etwas zu verbergen haben, das 
ist doch nicht normal!

von Reinhard S. (rezz)


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Johannes S. schrieb:
> Der Trend geht zum Dritthandy...

Da sind aber die wenigsten so frei, sich auch 3 verschiedene 
Whats-App-Accounts anzulegen.

Sven L. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Und nur weil man WhatsApp nutzt heißt das nicht, das man ständig sein
>> Essen fotografiert oder sonstwas.
> Das habe ich jetzt mal al Späßle verstanden, Du nicht?

Nein, ich nicht.

> Was man darüber verschickt ist jedem seine Sache und
>> nützliche Dinge sind genauso möglich.
> bei nützlichen Dingen, ist die Gefahr noch viel höher, das auch sensible
> Daten verarbeitet werden.

Natürlich. Und ich sage dir, das wird auch gemacht.

> Noch krasser finde ich das bei angehörigen von FFW und Rettungsdienst.
> Da denkt doch keiner drüber nach, ob das nun zum versenden geeignet ist
> oder nicht. "Du kannst Du mir gerade mal den Standort schicken, wo ich
> Dich dann ablösen soll".

Was wäre denn eine alternative, einfache Möglichkeit, den Standort mit 
anderen zu teilen? Und solange es nur der Standort ist...

> Das schlimme ist, das wenn man die Leute darauf hinweist, das man dies
> oder jenes Kritisch sieht, dann ist man der Böse und nicht etwas WhatApp
> und Co.

Das kritisch sehen ist völlig legitim und auch angebracht, siehe das 
hochladen vom Adressbuch. WhatsApp ist halt aber inzwischen der 
Quasi-Standard und es läuft einfach.

>> Versuch mal eine Gruppe von Leuten zu einem Termin zu bewegen, indem du
>> jeden einzeln anschreibst. WhatsApp-Gruppe und das Ding ist recht
>> schnell erledigt.
> So ist es halt bequem, ob's einfacher ist, wenn dann jeder etwas dazu zu
> kommentieren hat?

Einfacher auf jeden Fall. Leute, die viel labern für nix, hast du immer 
dabei.

> Allgemein nimmt Durch solche Dienste der Verbreitung von Datenmüll
> extremst zu. Wenn man mit WhatsApp anfängt, kann man gleich mit
> Instagram und YouTube etc. weitermachen.

Stimme ich nicht zu. Whatsapp kreiert keine Videos/Bilder/etc.

> Wie ging es früher.

Früher gabs keine Handy, man konnte/musste seine Termine ewig im voraus 
planen (was nicht unbedingt schlecht sein muss) und wenn was schief lief 
stand man blöd da und konnte keinen erreichen.

>> Nichtsdestotrotz hat jeder, der WhatsApp nicht nutzt, meinen Respekt.
>> Spannenderweise nutzen aber selbst Leute, die im März zum Download von
>> Signal aufgerufen haben und mit mir über WhatsApp oder Signal schreiben
>> könnten, erstmal WhatsApp...
> Teilweise sind das ja wohl auch Nachrichten, die es zu ICQ-Zeiten schon
> gab, wie "ICQ wird kostenpflichtig,

Kettenbriefe habe ich via WhatsApp schon Jahre nicht mehr bekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Ein Problem bei Telegram habe ich mit der Finanzierung.

Ist bei Signal aber nicht anders.

von Johannes S. (Gast)


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Gerade kam diese Top Secret Nachricht in der Freundesgruppe:
‚Hollandaise ist das WD-40 unter den Saucen. Damit schmecken sogar 
Tischbeine.‘
Viel Spaß beim Auswerten, sowas wird ja millionenfach geteilt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes S. schrieb:
> Viel Spaß beim Auswerten

Du hast noch nicht begriffen, dass Geheimdienste eh nicht an Inhalten 
interessiert sind (daher ist den eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung 
erstmal wurscht), sondern in erster Linie an den Metadaten.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> Ist bei Signal aber nicht anders.

Weshalb ich das auch nur als erweiterten SMS-Dienst nutze.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Ist bei Signal aber nicht anders.
>
> Weshalb ich das auch nur als erweiterten SMS-Dienst nutze.

Sicherer als SMS sind sie wohl alle. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> Du hast noch nicht begriffen, dass Geheimdienste eh nicht an Inhalten
> interessiert sind (daher ist den eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
> erstmal wurscht), sondern in erster Linie an den Metadaten.

Das hat unsere liebe Bundesregierung aber leider nicht verinnerlicht:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/staatstrojaner-bundestag-101.html

von Mladen G. (mgira)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wer sich peinlich genau an alle Regeln hält, nie falsch parkt, jede
> Rechnung pünktlich zahlt, über niemanden herzieht, sich stets
> staatstragend äussert - der muss doch etwas zu verbergen haben, das
> ist doch nicht normal!

Ja, die Leute die Flugzeuge am 11. September in das World Trade Center 
gesteuert hatten, haben bei ihrem Aufenthalt in D immer brav ihre GEZ 
Gebuehren gezahlt, und das als Studenten, das ist dem BND aufgefallen 
(GEZ wurde damals nicht automatisch berechnet mit der Gruendung eines 
Haushaltes).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Das hat unsere liebe Bundesregierung aber leider nicht verinnerlicht

Das ist ja aber erst nach der automatisierten Auswertung der 
Metadaten.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
>> Das hat unsere liebe Bundesregierung aber leider nicht verinnerlicht
>
> Das ist ja aber erst nach der automatisierten Auswertung der
> Metadaten.

Aber nur weils derzeit viel zu aufwändig für flächendeckenden Einsatz 
ist. Die deutschen Schwierigkeiten, effizient mit Digitalisierung 
umzugehen, die Ineffizienz des föderalen Neben- und Gegeneinanders, das 
bietet auch Vorteile fürs Volk. Aber ob das immer so bleibt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber nur weils derzeit viel zu aufwändig für flächendeckenden Einsatz
> ist.

Nicht nur.

Die schiere Menge an (nutzlosen) Daten will sich niemand freiwillig an 
Land ziehen, das kostet nur sinnlos Ressourcen. Daher ja die Metadaten: 
es ist erstmal viel wichtiger, wer mit wem kommuniziert und wann und wo.

von Johannes S. (Gast)


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Die Inhalte sind auch nicht ganz unwichtig, da gibt es nicht nur 
Präsidenten die da neugierig sind.

Es gibt eine gute Doku 'The Cleaners', über den verzweifelten Versuch 
das Netz sauber zu halten.
https://www.arte.tv/de/videos/069881-000-A/im-schatten-der-netzwelt-the-cleaners/

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Jörg W. schrieb:
> Du hast noch nicht begriffen, dass Geheimdienste eh nicht an Inhalten
> interessiert sind (daher ist den eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
> erstmal wurscht), sondern in erster Linie an den Metadaten.

Ich glaub du bist ein paar Jahre hinterher. Inhalte sind hochinteressant 
und die diversen "Datenschutz"-Richtlinien einfach mal lesen: Die Firmen 
sichern sich Rechte an den Inhalten, nicht an den Metadaten. Die 
Metadaten sind trotzdem nach wie vor relevant.

Mladen G. schrieb:
> Die Frage ist halt wer hat da Zugriff drauf, mir scheint dass dort das
> Vertrauen in private Firmen hoeher ist als in den Staat.

Du hast Recht, das Vertrauen ist riesig, aber es ist halt ein falsches 
Vertrauen.

Es ist doch nun wirklich kein Geheimnis, dass die amerikanischen 
Geheimdienste Zugriff auf alle Firmendaten haben (Patriot Act). Die NSA 
und Konsorten mieten sich bei Amazun, Gugel usw ein, das wird als 
"Cloudlösung"  gehandelt. D.h. breitbandige Anbindungen an die 
Krakenserver sind vorhanden. Da geht es um Milliardenaufträge. Es drängt 
sich sogar die Vermutung auf, dass es für private Daten keinen besseren 
und zahlungswilligeren Kunden gibt, wie die Geheimdienste.

Jetzt ist es auch kein Geheimnis, dass der deutsche Geheimdienst mit den 
Amerikanern kooperiert und dort munter Daten ausgetauscht werden.


Das ist mittlerweile ein dermaßen abgefuckter Sche*ß, dass mans gar 
nicht glauben mang, "kann ja gar nicht sein".

von Soul E. (Gast)


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Thorsten M. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Du hast noch nicht begriffen, dass Geheimdienste eh nicht an Inhalten
>> interessiert sind (daher ist den eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
>> erstmal wurscht), sondern in erster Linie an den Metadaten.
>
> Ich glaub du bist ein paar Jahre hinterher. Inhalte sind hochinteressant
> und die diversen "Datenschutz"-Richtlinien einfach mal lesen: Die Firmen
> sichern sich Rechte an den Inhalten, nicht an den Metadaten. Die
> Metadaten sind trotzdem nach wie vor relevant.

Firmen, also private Unternehmen, interessieren sich für die Inhalte. 
Die wollen wissen worüber Du gerade diskutierst um Dir die passende 
Werbung präsentieren zu können.

Geheimdienste interessieren sich mehr für Metadaten. Also wer hat wann 
mit wem gesprochen. Die Inhalte sind wenn es drauf ankommt meist ohnehin 
wertlos, denn kein Terrorist ist so blöd, bei WhatsApp Klartext zu 
schreiben. Statt "Murat, hast Du die Bombe fertig? Dann können wir 
morgen den Präsidenten ermorden." steht dann da "Hast Du den Kuchen 
gebacken? Denk dran, morgen ist Opas Geburtstag". Und schon greifen 
Wortfilter, die auf "Präsident" und "Bombe" reagieren nicht mehr. Wenn 
aber dieser fiktive Murat tatsächlich was anstellen sollte, dann ist es 
natürlich hochinteressant mit wem er vorher Kontakt hatte.

von (prx) A. K. (prx)


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Geheimdienste sind zwar die üblichen Verdächtigen für Sorgen darüber, 
wer wo welche Daten hinterlässt. Andere sammeln aber ebenfalls Daten - 
und zwar Inhalte, nicht nur Metadaten. Und wieder andere interessieren 
sich brennend dafür.

https://www.wired.com/story/vastaamo-psychotherapy-patients-hack-data-breach/
https://www.sueddeutsche.de/digital/vastaamo-erpresser-cyberkriminalitaet-1.5097181

Sind wir in D nicht gerade dabei, ähnliche Daten möglichst passend zum 
Missbrauch aufzubereiten? Und es waren in Finnland keine Geheimdienste, 
die sich für sie interessierten.

von Stefan M. (derwisch)


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Solange man Nachrichten auf digitalem Wege verbreitet, gibt es keinen 
Schutz.
Egal welche Plattform benutzt wird.
Die Datenschutz-Disskussionen sind vergeblich.
Soetwas kann es in der vernetzten Welt nicht geben.

Ich persönlich benutze ausser Whatsapp keine sozialen Medien, aber nicht 
aufgrund von "Datenschutz Paranoia" sondern weil ich meine sozialen 
Kontakte doch lieber persönlich von Angesicht zu Angesicht pflege.
Da bleiben dann auch nur die wirklichen Freunde übrig.

Whatsapp nutze ich seit einigen Jahren, aber notwendig ist das auch 
nicht.
Und wenn ich da meine Frau frage, was wir am Wochende essen wollen, 
dürfte diese Nachricht von mir aus auch auf der Leinwand im Stadion 
sichtbar sein.

Wer über digitale Medien unbedingt hoch sensible und exterm private 
Inhalte übermitteln muss, ist ja selbst schuld.

Die Alternativen zu Whatsapp nutzt in meinen Kreisen kaum jemand.
Und wenn doch, ist er oder sie halt "draussen" und kann mit den 
restlichen 99 Prozent der Whatsapp user nicht mehr kommunizieren... Pech 
gehabt.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Typischer "ich hab nix zu verbergen"-Quatsch.

Das du deiner Frau "heute gibt's Pizza" schickst ist völlig egal, sogar 
der NSA. Wenn du ihr "zieh dir was heißes an, ich hab eine Überraschung 
für dich" hinterherschickst, laden die vielleicht den Kameratreiber, 
aber das war's auch. Sooo wichtig bist du nicht.
Aber: Wann, Wo, mit wem und über was du kommunizierst, das sind 
geldwerte Daten, die man verkaufen kann und tut.

Siehe den Post Beitrag "Re: Wie geht ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien bei Whatsapp um?" von 
prx.

Und: Kann man auch für lustige Profile nutzen, um z.B. zu ergründen wann 
und wo du arbeitest, bzw. invertiert: wann man dich besuchen kann ohne 
das du das merkst.

von Le X. (lex_91)


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Jens M. schrieb:
> um z.B. zu ergründen wann
> und wo du arbeitest, bzw. invertiert: wann man dich besuchen kann ohne
> das du das merkst.

Wer dich besuchen möchte ohne dass du es merkst muss überhaupt kein 
Profil erstellen.
Diese Leute können auch ganz altmodisch deine Standortdaten abgreifen 
(auch  mit einem 90er Jahre Handy, Stichwort Funkzelle) oder dich 
einfach beschatten/aufhalten lassen und in Ruhe dein Haus nach 
Schmuddelfotos absuchen.

Profile dagegen können eine statistische Unschärfe haben, z.B. "hab 
heute keinen Bock mehr auf Arbeit, ich mach Mittag Feierabend" oder "ich 
fühl mich heut zu müde für Yoga".

Daraus folgt: ein ungebetener Besucher der deine WA-Metadaten nutzt hat 
ein höheres Risiko von dir erwischt zu werden als der NSAler der 
klassisch auf deinen Provider zugeht ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Frank_G schrieb:
> wie geht Ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien
> bei Whatsapp zum 15.Mai 2021 um?

Wie bisher: Nicht nutzen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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what is whatsapp
ist das so etwas wie Telegramm in old style?

von Reinhard S. (rezz)


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Winfried J. schrieb:
> what is whatsapp
> ist das so etwas wie Telegramm in old style?

Telegram in standardmäßig sicherer und mit 
wirtschaftlichem/kapitalistischem Anstrich. Ansonsten siehe
Beitrag "Re: Wie geht ihr mit der bald kommenden Änderung der Datenschutzrichtlinien bei Whatsapp um?"

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Michael B. schrieb:
> Wie bisher: Nicht nutzen.

Ganz normal weiter nutzen. Man muss ja keine "dreckeligen 
Schmutzbildchen" verschicken. Es dient lediglich zur Kommunikation von 
Smalltalk oder wichtigen Eckdaten, wie zum Beispiel Einkaufslisten von 
Lebensmitteln an die Frau schicken, oder ein einfaches "ich bin gut 
angekommen". Damit kann kein anderer was anfangen und das hat mir schon 
geholfen.

von Soul E. (Gast)


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Michael M. schrieb:

> (...) Damit kann kein anderer was anfangen und das hat mir schon
> geholfen.

Das, was man damit anfangen kann (und nach Inkrafttreten der Änderung 
auch wird) ist, das man Dir passend zu Deiner Einkaufsliste 
personalisierte Werbung schicken wird. Um nichts anderes geht es bei 
dieser hochumstrittenen Änderung. Letztendlich also genau das was die 
meisten Webseiten ohne Adblocker seit Jahren tun.

von Heute V. (Gast)


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Soul E. schrieb:
> WhatsApp per se war ja auch nicht verkehrt. Problematisch wurde es erst
> nach der Übernahme durch Facebook und deren Auswertung des
> Kommunikationsverhaltens zu Werbezwecken.
>
> Wer die Russen lieber mag als die Amis, für den gibt es Telegram. Das
> hat immer noch so ein Anachie-Image, auch wenn ausser dem abweichenden
> Eigentümer keine weiteren Vorteile bestehen.
>
> Wem Datenschutz wichtig ist, dem sei Signal empfohlen. Kann man auch als
> SMS-Client verwenden, dann erreicht man alle Kontakte über eine App. Ist
> für die Oma einfacher.

Das hinkt IMHO gewaltig. der Betreiber von Telegram ist zwar gebürtiger 
Russe, lebt aber soviel ich weiß außerhalb Rußlands und finanziert den 
Dienst werbefrei aus eigener Tasche. Der russische Einfluß auf den 
Dienst ist deshalb nicht wirklich gegeben.

Bei den anderen Anbietern siehts wohl etwas beschissener aus, whatsapp 
gehört erstens der Facebook Krake die schon selbst anch allen mögliche 
Daten graben. Threema und Signal unterliegen aber genauso wie facebook 
und whatsapp dem Digital Millennium Copyright Act und kommen deshalb um 
Offenlegung von Daten im Auftrage des Staates (No Such Agency) auf 
Anfrage gar nicht herum. Man kann sich zwar versuchen zu wehren, wird 
aber am Ende immer verlieren.

Das habe ich so irgendwo gelesen, bitte Jemand korrigieren wenn das so 
nicht stimmt.


Ich persönlich mißtraue den Russen noch eher am wenigsten, dann kommt 
China und dann die USA. Das soll jeder mit sich selbst ausmachen, aber 
ich als Ossi weiß, mit was ich hinsichtlich Russei und China zu rechnen 
habe. Die Friedensmacht USA hat mich aber bisher jedes Mal überrascht so 
daß mit die Kinnlade runterklappte und unten einrastete. Bei einem 
deutschen Dienst habe ich keine Bedenken, nicht das ich denke meine 
Daten wären da sicher, aber die sind nach dem Peterprinzip alle schon 
viel weiter oben auf der Leiter der persönlich erreichbaren Inkompetenz. 
So wie wir hier Bahnhöfe, Philharmonien und Flugplätze bauen, so läuft 
hier auch die Überwachung. Macht aber nichts, Fakten können auch frei 
erfunden werden, war in der DDR auch schon so.

Bei 609 Abgeordneten und 12 unter Korruptionsverdacht ist die Inzidenz 
1672.

it_depends

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Heute V. schrieb:
> Threema [...] unterliegen aber genauso wie facebook
> und whatsapp dem Digital Millennium Copyright Act und kommen deshalb um
> Offenlegung von Daten im Auftrage des Staates (No Such Agency) auf
> Anfrage gar nicht herum.

Warum sollte eine Schweizer Firma einem US-Gesetz unterliegen?
Von der üblichen Erpressung der US-Behörden mal abgesehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Won K. schrieb:
> Warum sollte eine Schweizer Firma einem US-Gesetz unterliegen?

Denke ich auch, die dürfte noch mit den besten Abstand haben (wobei die 
NSA bekanntlich alles unterwandert, dessen sie habhaft werden kann).

Beitrag #6693361 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6693367 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frido H. (Gast)


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Na na, eine Firma mit Sitz in der Schweiz (Schweitzer?) muss noch lange
keine Schweizer Firma sein. Zum Beispiel: Google, Swiss (Ehemals 
Swissair)
ABB usw.

Gruss Frido

von Soul E. (Gast)


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Ausser einem Stellenangebot in der Kriminaltechnik hat mir noch keiner 
der o.g. Dienste personenbezogene Werbung geschickt. Insofern sehe ich 
eine Datenauswertung durch Facebook oder Google kritischer als eine 
durch den Mossad oder die NSA.


Zur Erinnerung: es geht hier um den Zugriff von Facebook auf 
Gesprächsinhalte und Adressbücher zum Zwecke der werbewirtschaftlichen 
Auswertung. Nicht um möglicher Überwachung irgendwelcher 
Kommunikationswege durch staatliche Stellen.

Beitrag #6693447 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6694440 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Letzte Nacht hat WA eigenmächtig die Gruppeneinstellungen geändert auf 
'jeder'. D.h., jeder Idiot kann in deinen Gruppen mitlesen und 
rumwurschteln.
Wieder zurück ändern geht so:
1. 'Einstellungen' bei WA öffnen
2. 'Account' -> 'Datenschutz'
3. Je nach Wunsch 'Profilbild', 'Info' und 'Gruppen' zurück auf 'Meine 
Kontakte' stellen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Soul E. schrieb:
> Zur Erinnerung: es geht hier um den Zugriff von Facebook auf
> Gesprächsinhalte und Adressbücher zum Zwecke der werbewirtschaftlichen
> Auswertung. Nicht um möglicher Überwachung irgendwelcher
> Kommunikationswege durch staatliche Stellen.

Na, wenn's nur das ist, können wir ja beruhigt sein.

https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/cambridge-analytica-facebook-daten-illegal-fuer-trump-wahlkampf-genutzt/21088976.html

von M. P. (matze7779)


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Matthias S. schrieb:
> Letzte Nacht hat WA eigenmächtig die Gruppeneinstellungen geändert auf
> 'jeder'. D.h., jeder Idiot kann in deinen Gruppen mitlesen und
> rumwurschteln.
> Wieder zurück ändern geht so:
> 1. 'Einstellungen' bei WA öffnen
> 2. 'Account' -> 'Datenschutz'
> 3. Je nach Wunsch 'Profilbild', 'Info' und 'Gruppen' zurück auf 'Meine
> Kontakte' stellen.

Blödsinn. Nicht jeden Kettenbrief glauben und weiter verbreiten.

Diese Einstellung besagt ob dich jeder in eine Gruppe einladen darf! 
Oder ob das nur Leute aus deinen Kontakten können.
Das hat nix mit mitlesen zu tun.

PS: Die Einstellung gibts seit 2019...

von Thomas K. (thomas2021)


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