Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug DC-Getriebemotor oder Hybrid-Stepper für Gitarrentonabnehmer-Wickelmaschine


von Frank B. (bzb)


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Hallo, ich bin absoluter Rookie im Bereich Mikro-Controller und plane 
mein erstes Projekt, eine Wickelmaschine für Gitarrentonabnehmer.
Bevor ich mich aber an die Planung der Motorsteuerung begeben kann, muss 
ich wissen, welcher Motor die beste Wahl ist.

Als geeignete Motoren sehe ich einen DC-Getriebemotor oder einen 
Hybrid-Stepper. Die Anforderungen an den Moter liegen genau im Halbfeld 
außerhalb der Stärken dieser Typen.

Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups 
viel besser klingen. Der Motor darf also nicht zu schnell drehen. Die 
maximale Umdrehungszahl wird unterhalb von 1200 rpm liegen. Die 
Spulkörper der Tonabnehmer sind sehr unterschiedlich, mit Querschnitten 
im Format von 15 x 35 mm bis 38 x 89 mm. Die Wickelgeschwindigkeit wird 
entsprechend des Spulenquerschnittes variieren. So werden die großen 
Formate eher mit 500 rpm gewickelt, während die kleinen durchaus mit 
1200 rpm gewickelt werden können. Je nach Typ hat ein 
Gitarren-Tonabnehmer 4.000 bis 12.000 Wicklungen - 6.000 bis 8.000 ist 
der übliche Bereich. Die Extreme sind also eine Betriebsdauer von 3,3 
oder 24 Minuten für einen Tonabnehmer. Die 24 Minuten sind dann aber bei 
nur knapp 42% der möglichen Geschwindigkeit, was bei DC-Motoren zu hohem 
Bürstenverschleiß führt. Die Hitzeentwicklung kann ich gar nicht 
einschätzen. Um aber möglichst selten in den kritischen Bereich 
unterhalb von 60% der möglichen Geschwindigkeit zu kommen, sollte der 
Motor nicht mehr als 900 rpm drehen.

Der Hybrid-Stepper kommt genau von der anderen Seite und glänzt bei 
Umdrehungswerten von unter 200 rpm. 500 rpm sollten auch noch kein 
Problem darstellen. Oberhalb von 1000 rpm könnte es aber schon 
problematisch werden.
Die schwerste Spule wiegt voll bewickelt ca. 70 g. Die zu bewegende 
Masse incl. Rotor und Fixiereinheit wird wohl die 150 g nicht 
überschreiten. 42 AWG Kupferdraht wird in bester Qualität bei einer 
Belastung von 1,42 N reißen. Die Anforderungen an die Motorleistung 
bezüglich des Drehmomentes sind also sehr gering.

Die schwerste Spule ist aber auch der Langsamdreher, was für die 
Verwendung eines Hybrid-Steppers spricht. Die schnelldrehende 
Kleinstspule wird voll bewickelt um die 20 g wiegen.

Die Extrembelastung des Hybrid-Steppers sind also 3,3 Minuten eine Masse 
von 100 g mit 1200 rpm zu bewegen. Wie sich der permanente 
Spannungswechsel mit 4 kHz über die Zeit wärmetechnisch auswirkt, kann 
ich auch nicht einschätzen.

6-8 Minuten 120 g mit 1000 rpm sollten Normalbetrieb sein.
Könnt Ihr für diesen Anwendungsfall einen Motor empfehlen?

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank B. schrieb:
> Die 24 Minuten sind dann aber bei
> nur knapp 42% der möglichen Geschwindigkeit, was bei DC-Motoren zu hohem
> Bürstenverschleiß führt.

Wie kommst du darauf?

Beitrag #6683291 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Selberbastler (Gast)


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Hast Du vor damit in Serienproduktion zu gehen? Bist Du sicher, dass Du 
Winkelgeschwindigkeiten von 20 Umdrehungen pro Sekunde kontrollieren 
kannst?

Und wie viele willst Du wickeln? So ein DC Motor hat mit seinen Kohlen 
üblucherweise viele hundert Betriebsstunden bevor die Kohlen durch sind.

Ich würde trotzdem den Stepper nehmen und mit der längeren Dauer leben 
weil besser kontrollierbar ist wie viele Drehungen er gemacht hat - ohne 
extra Zähler...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Selberbastler schrieb:
> So ein DC Motor hat mit seinen Kohlen
> üblucherweise viele hundert Betriebsstunden bevor die Kohlen durch sind.

Vor allem dann, wenn er in seiner Vorzugsrichtung betrieben wird. Das 
sollte bei so einer Vorrichtung kein Problem sein.

von Rainer V. (a_zip)


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Selberbastler schrieb:
> Ich würde trotzdem den Stepper nehmen und mit der längeren Dauer leben
> weil besser kontrollierbar ist wie viele Drehungen er gemacht hat - ohne
> extra Zähler...

Quatsch...man führt den Draht mit der rechten Hand (Rechtshänder) und 
macht mit der Linken Striche auf das bereitgestellte Papier. Besonders 
wichtig ist, sich vorher! zu überlegen, wie man die Striche sauber 
bündelt. Hier hat(te) jeder sein eigenes System. Bei einer Drahtstärke 
von 0.05mm und einer Windungszahl von ca. 1500 ist absolute Sorgfalt 
wichtig.
Viel Spass bei der Arbeit und Gruß, Rainer

von zoggl (Gast)


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Ich hab so ein Ding gebaut, würde ber unbedingt empfehlen eine 
Drahtregelung mit einer Spannrolle zu machen und nur die Drahtposition 
von Hand zu führen.

Sprich zwei Schrittmotoren, einer dreht den Tonabnehmer und der andere 
die Drahtspule.

Die Geschwindigkeit wird mit einem alten Pedal einer Nähmaschine 
vorgegebeen, ein LCD zeigt die Umdrehungen an.

ich hab Schrittmotoren und dieses Set:
https://www.amazon.de/Kyrio-Erweiterungsplatine-Schrittmotor-Treiber-K%C3%BChlk%C3%B6rper-3D-Drucker/dp/B08KZRJDMD

und zwei nema 17 schrittmotoren

und diesen Sensor als deber für den Hebel der Drahtspannungsregelung:

https://www.amazon.de/OocciShopp-Absolutwert-Drehgeber-I2C-Anschluss-12-Bit-bürstenloser-Inkrementeller/dp/B0919T72ZC

ich überlege gerade einen dritten schrittmotor mit einem kleinen 
Verlegearm nachzurüsten.

sg

von MaWin (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Könnt Ihr für diesen Anwendungsfall einen Motor empfehlen?

Nur beim Gleichstrommotor kannst du das Drehmoment und damit die 
Zugspannung auf den Draht über die Stromaufnahme messen und regeln.

Das Feature des Steppermotors, mitten in einer Umdrehung definiert 
stehen bleiben zu können, brauchst du hingegen nicht.

Also klar den langsam aber leicht laufenden Gleichstrommotor  als 
Getriebe eventuell Riemenscheiben und Gummiriemen (aus einem 
Cassettenrecorder).

Willst du aber auch den Draht links und rechts über die Spule fuhren, 
sollte dazu ein Steppermotor z.B. eine Spindel bewegen aus einem 
Floppylaufwerk-Kopfantrieb.

von H. H. (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups
> viel besser klingen.

Man kann auch einfach Klanglack verwenden.

von Frank B. (bzb)


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Matthias S. schrieb:
> Wie kommst du darauf?

Ich habe das in verschiedenen Datenblättern gelesen, also konkret, das 
der Hersteller davor warnt den Motor unterhalb von 60% der Leistung zu 
betreiben, weil dann der Verschleiß zu hoch wäre.

von Frank B. (bzb)


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Selberbastler schrieb:
> Und wie viele willst Du wickeln? So ein DC Motor hat mit seinen Kohlen
> üblucherweise viele hundert Betriebsstunden bevor die Kohlen durch sind.

Da steht kein kommerzieller Gedanke hinter, ich erwartete eine 
Lebensleistung von max. 100 Stunden. (Mehr als 600 Pick Ups werde ich 
wohl kaum wickeln).
In einem Modellbau-Forun wurden den Motoren eine Lebensdauer um die 35 
Stunden unterstellt.
Ich finde den Stepper auch aufgrund der besseren Steuerungsmöglichkeit 
interessanter.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo MaWin,

MaWin schrieb:
> Frank B. schrieb:
>> Könnt Ihr für diesen Anwendungsfall einen Motor empfehlen?
>
> Nur beim Gleichstrommotor kannst du das Drehmoment und damit die
> Zugspannung auf den Draht über die Stromaufnahme messen und regeln.

Das geht mit einem Stepper auch, wenn über Encoder im Closed-Loop 
Betrieb läuft.

> Das Feature des Steppermotors, mitten in einer Umdrehung definiert
> stehen bleiben zu können, brauchst du hingegen nicht.

Das passiert aber nur, wenn der Motor unterdimensioniert ist.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Frank B. (bzb)


Angehängte Dateien:

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zoggl schrieb:
> Ich hab so ein Ding gebaut, würde ber unbedingt empfehlen eine
> Drahtregelung mit einer Spannrolle zu machen und nur die Drahtposition
> von Hand zu führen.

Die Materialspule wird einfach flach auf den Boden gestellt, die muss 
nicht bewegt werden, so wickelt sich der Draht ohne Widerstand von der 
Spule.
Ohne Abstandhalter wird man natürlich kein PickUp voll bekommen.
Ich orientiere mich schon an dem, was auf dem Markt angeboten wird. Aber 
400 € incl. Zoll finde ich dann doch extrem teuer.

von Frank B. (bzb)


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H. H. schrieb:
> Man kann auch einfach Klanglack verwenden.

Oh, ich dachte, ich bin hier nicht in einem Musiker-Forum.
Religionskriege, oder der daran angelehnte Sarkasmus geht wohl immer...

von Frank B. (bzb)


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Thorsten O. schrieb:
> Das passiert aber nur, wenn der Motor unterdimensioniert ist.

Ich denke, @MaWin meinte das steuerungstechnisch, er schrieb ja 
'kontrolliert'.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank B. schrieb:
> In einem Modellbau-Forun wurden den Motoren eine Lebensdauer um die 35
> Stunden unterstellt.

Keine Ahnung, was die Jungs da für Schrott benutzen, aber Bürstenmotoren 
können, wie o.a., hunderte von Stunden leben. Dabei ist Unterspannung 
sogar hilfreich, weil es das Bürstenfeuer vermindert. Konkret arbeiten 
hier zwei Motoren mit 5 und 8 Watt seit etwa 400 Stunden in einer 
Heizung ohne Störung - und zwar mit PWM auf meist 1/2 bis 2/3 Leistung.

von Frank B. (bzb)


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zoggl schrieb:
> ich überlege gerade einen dritten schrittmotor mit einem kleinen
> Verlegearm nachzurüsten.

Damit gehst Du aber in Richtung industrielle Produktion. Für High Gain 
Sound, wo maximale Wickungszahlen und möglichst wenig Interferenzen 
wichtig sind, passt das. Die brauchst Du aber nicht selber wickeln. Da 
kannst DU auch die Spulen aus billiger China-Ware entnehmen.
Wenn die PUs aber im cleanen oder angecrunchten Sound Verwendeng finden, 
dann werden sie eher steril klingen. Dann braucht deine Steuerung eine 
Randomisierung der Drahtspannung und -führung - und viele Versuche.
Für den professionellen Einsatz macht das Sinn. Da würde ich auch das 
Scannen einer handgeführten Wickelsession andenken...

von zoggl (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Die Materialspule wird einfach flach auf den Boden gestellt, die muss
> nicht bewegt werden, so wickelt sich der Draht ohne Widerstand von der
> Spule.

das macht nur Ärger. da wird der draht gedreht, bildet schlaufen und 
nervt nur rum.

aber mit 300€ musst du an teilen rechnen, wenn es ordentlich werden soll

von michael_ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Frank B. schrieb:
>> In einem Modellbau-Forun wurden den Motoren eine Lebensdauer um die 35
>> Stunden unterstellt.
>
> Keine Ahnung, was die Jungs da für Schrott benutzen, aber Bürstenmotoren
> können, wie o.a., hunderte von Stunden leben.

Kannst du selber ausrechnen.
Damals in der Fa. sind die "Bürstenmotoren" in den Wickelmaschinen in 1 
- 2 Schichten mehr als zehn Jahre gelaufen.

zoggl schrieb:
> Frank B. schrieb:
>> Die Materialspule wird einfach flach auf den Boden gestellt, die muss
>> nicht bewegt werden, so wickelt sich der Draht ohne Widerstand von der
>> Spule.
>
> das macht nur Ärger. da wird der draht gedreht, bildet schlaufen und
> nervt nur rum.

Vielleicht bei dickem Draht.
Bei dünnem Draht muß über Kopf abgezogen werden.
Sonst wird der Draht gedehnt, bzw. die Kraft reicht nicht aus um die 
Rolle zu drehen. Reißt.

von MaWin (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Ich orientiere mich schon an dem, was auf dem Markt angeboten wird. Aber
> 400 € incl. Zoll finde ich dann doch extrem teuer.

Vollkommen überzogener Preis für das dargestellte Teil.
Das hat auch nur 1 Motor, sicher DC Bürstenmotor, und eben 
Gummiriemengetriebe.

von Uli S. (uli12us)


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Mir erschliesst sich nicht, was an dem simplen Teil 400€ kosten soll.
1 mini DC Motor, Poti, ein billiger Zähler ein Gehäuse und vielleicht 
noch ein halbes Dutzend mechanischer Teile. Plus Schräubchen und Muttis.
www.schattendesign.com/PDF/B-Kit.pdf

Das kann man wahrscheinlich um unter 100€ leicht selber basteln. Wenn 
der Arduino zum zählen verwendet wird, sogar noch weniger, weil man 
keinen Zähler kaufen muss.

Aber mal grundsätzlich, 1200Umdrehungen zum wickeln kommen mir sehr hoch 
vor. Ich hab mal eine Relaisspule selbst gewickelt, die ist rund also 
sehr viel einfacher zu wickeln, da hab ich keine 500 Undrehungen 
benutzt. bei so einem extrem ungleichförmigen Teil wirds wohl noch viel 
weniger werden.

von ;) (Gast)


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MaWin schrieb:
> Vollkommen überzogener Preis für das dargestellte Teil.

Wenn der Markt keine Alternativen bietet, wird der Markt
entscheiden, ob der Preis gerechtfertigt ist.
Man muss dann aber mit bescheidenen Umsätzen rechnen.

von Uli S. (uli12us)


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von Frank B. (bzb)


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Na, das ist sogar noch die billigere von den beiden, die der Shop 
anbietet.
Das Teil hat nur ein Counter, ein Poti und zwei Schalter, noch nicht 
einmal eine Memory-Funktion:
https://www.stewmac.com/luthier-tools-and-supplies/tools-by-job/tools-for-electronics/pickup-building/schatten-pro-pickup-winder.html
Das teurere hat zwar schon ein wenig Motorsteuerung, aber dieses Modul 
bekommt man doch für unter 10 €:
https://www.stewmac.com/luthier-tools-and-supplies/tools-by-job/tools-for-electronics/pickup-building/mojotone-pickup-winding-machine.html

Es gibt aber auch deutlich bessere Winder auf dem Markt, mit denen auch 
ein Gitarrenbauer glücklich werden kann:
https://ukcnc.net/index.php?route=product/product&path=62&product_id=53
Das ist zwar deutlich teurer, kann aber auch als Bausatz bestellt 
werden.
Ob das Programm scatterwound unterstützt, habe ich aber noch nicht 
herausgefunden.
Ich habe drei YouTube Videos gefunden, und der Vergleich fällt schon 
erschreckend aus. Die Preise der Winder in der Reihenfolge der darunter 
stehenden YouTube-Links -> €361.64 : €452.22 : £650.00
https://www.youtube.com/watch?v=r7_h6uFEcck
https://www.youtube.com/watch?v=MgbHF2I2XQg
https://www.youtube.com/watch?v=DuSMk63nonc

Auf dem ersten Video wird das Vorgänger-Model gezeigt, was man für $100 
weniger auch als Bausatz bestellen konnte. Hier ist ein Video, das die 
Montage zeigt. Für ca. 250 €, die der Bausatz gekostet hat, finde ich 
die Bestandteile sehr ärmlich.

: Bearbeitet durch User
von Frank B. (bzb)


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Ooops, der Bausatz wird doch noch angeboten. HAtte ich übersehen.

von Frank B. (bzb)


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Uli S. schrieb:
> Aber mal grundsätzlich, 1200Umdrehungen zum wickeln kommen mir sehr hoch
> vor. Ich hab mal eine Relaisspule selbst gewickelt, die ist rund also
> sehr viel einfacher zu wickeln, da hab ich keine 500 Undrehungen
> benutzt. bei so einem extrem ungleichförmigen Teil wirds wohl noch viel
> weniger werden.

Ich wickel meine Pickups z.Zt. mit einem manuellen Winder. Die Kurbel 
drehe ich mit rechts, den Draht führe ich mit links. Das ist eher eine 
wackelige Angelegenheit, die Körperbewegung des rechten Arm macht sich 
auch links bemerkbar. Da wickel ich mit ca. 300 rpm.
Du brauchst für den Draht eine stabile Führungsschiene mit exakter 
Begrenzung, dann entscheidet eher die Reibungswährme des Drahtes an 
deinem Finger, wie schnell Du wickeln möchtest :)

von Frank B. (bzb)


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Ah. in de FAQs zur CNC Guitar Pickup Mini Coil Winding Machine finde ich 
angeben zur Umdrehungsgeschwindigkeit:

Also with stepper motors you need to ramp them up to speed and this is 
handled for you in the software.
We recommend that you wind at a max of 800 RPM, but a lot of people are 
going up to 1500 RPM with no issues.
Please check out the software manual for more information on ramping to 
get higher speeds.

von Uli S. (uli12us)


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Wenn du eh ein manuelles Wickeldingens hast, dann ersetz die Kurbel doch 
einfach durch einen Motor mit nem entsprechenden Riemen und passendem 
Riemenrad. Vielleicht in Verbindung mit ner eventuell vorhandenen 
Nähmaschine kostet das so gut wie nichts.

Erst neulich hat mich ein Kollege gefragt, ob ich nicht den Motor aus 
ner Waschmaschine.  Nein, so ein Trumm ist zum einen nicht so einfach 
anzusteuern und dann 230V mit möglicherweise offenliegenden Kontakten.
Wobei möglicherweise mit der Steuerung ausm Saugstauber?
Irgendnen Johnson oder Mabuchi mit passendem Drehzahlbereich, Wandwarze 
und entweder einstellbarem Linearregler oder Drahtpoti.
Als Zähler geht ein Taschenrechner schon, kommt halt auf die 
Geschwindigkeit an, mit der der noch mitkommt.

Wie schaut denn das mit so einem stark rechteckigen Teil aus, legt sich 
da die Wicklung sauber neben die andere oder ist das eher was, wos ein 
wildes über und untereinander gibt.

: Bearbeitet durch User
von Frank B. (bzb)


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Uli S. schrieb:
> Wenn du eh ein manuelles Wickeldingens hast, dann ersetz die Kurbel doch
> einfach durch einen Motor mit nem entsprechenden Riemen und passendem
> Riemenrad.

Das soll jetzt schon ein schönes Projekt werden. Vielleicht doch mit 
automatisierter Drahtführung. Mit einem kurzhubigen Micro Linear 
Actuator, der 30 mm in der Sekunde schafft und der zum einen manuell mit 
einem Poti, zum anderen über einen Micro-Controller gesteuert werden 
kann. Die Poti-Werte einer manuellen Session können dann aufgezeichnet 
und reproduziert werden. Wenn das dann auch mit den Umdrehungswerten 
gemacht wird, können das Scatterwounding reproduziert werden. Die 
Steuerung könnte via WiFi und Webinterface vom Rechner oder Mobile 
ausgeführt werden.

Uli S. schrieb:
> Wie schaut denn das mit so einem stark rechteckigen Teil aus, legt sich
> da die Wicklung sauber neben die andere oder ist das eher was, wos ein
> wildes über und untereinander gibt.

Die können sehr sauber gewickelt werden, dann passen 20 bis 25 % 
Wicklungen mehr drauf als bei Scatterwounds. Das beeinflusst natürlich 
gut hörbar den Sound. Je sauberer eine Spule gewickelt wird, desto 
gleichförmiger wird die Amplitude beim durchlaufen der Spule verzerrt.
Wenn der Sound extrem über den Verstärker verzerrt werden soll, klingen 
Pickups mit geringerer Verzerrung viel besser. Je weniger der Verstärker 
den Sound verzerrt, desto stärker kommen die von der Pickup-Spule 
erzeugten Verzerrungen durch. Das sind Interferenzen, die bei 
unterschiedlichen Frequenzen und/oder Anschlagskraft deutlicher oder 
schwächer auftreten.

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Uli,

Uli S. schrieb:
> Mir erschliesst sich nicht, was an dem simplen Teil 400€ kosten soll.
> 1 mini DC Motor, Poti, ein billiger Zähler ein Gehäuse und vielleicht
> noch ein halbes Dutzend mechanischer Teile. Plus Schräubchen und Muttis.
> www.schattendesign.com/PDF/B-Kit.pdf
>
> Das kann man wahrscheinlich um unter 100€ leicht selber basteln.

Mag sein. Die 100€ sind aber nur die Materialkosten. Wer das kommerziell 
macht, will auch seine Arbeit bezahlt haben sowie den 
Entwicklungsaufwand. Bei kleinen Serien wird das schnell teuer. Wer Spaß 
am Basteln hat macht es eben selbst, die anderen kaufen das fertige Teil 
und können direkt loslegen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Mark S. (voltwide)


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H. H. schrieb:
> Frank B. schrieb:
>> Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups
>> viel besser klingen.
>
> Man kann auch einfach Klanglack verwenden.
Nun ja, auf diese Weise läßt sich die Windungskapazität verringern und 
damit die Eigenresonanz erhöhen. In meiner single-coil PU-Sammlung gibt 
es Exemplare mit 10kHz Eigenresonanz - ob man das braucht ist natürlich 
eine andere Frage. Und wenn - ja dann nimmt man eben etwas dickeren 
Draht und weniger Windungen. Ein bisschen Mehr an Verstärkung zur 
Kompensation der verringerten Ausgangsspannung dürften heutzutage kein 
unüberwindbares Problem darstellen.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Sieht so aus, als ob du dafür nen CD-Player schlachten müsstest.
Da hast du StepperAntrieb und ne ordentliche Führung.
Als Wickelantrieb entweder einen grösseren Stepper, weil der je 
schneller er läuft umso weniger Kraft hat, oder einen DC-Motor mit nem 
geregelten Netzteil. Mit Arduino dann den Motor betreiben und den Motor 
für den Versatz ebenfalls damit hin und her fahren.

von Frank B. (bzb)


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Mark S. schrieb:
> Nun ja, auf diese Weise läßt sich die Windungskapazität verringern und
> damit die Eigenresonanz erhöhen.

Es ist nicht nur die Eigenresonanz, die hier den Ton ausmacht. Bei 
sauber gewickelten PUs entsteht aufgrund der unterschiedlichen 
Geschwindigkeit von Schall und Strom eine Welle in Sinusform mit einer 
kleinen Sägezahnstruktur. Bei Scatterwounds können dagegen viel wildere 
Strukturen entstehen. Mit einem Frequenzmodulator kann man das - 
natürlich in extremerer Weise - gut nachstellen.

> Frank B. schrieb:
>> da „scatterwound“ Pick Ups viel besser klingen.

Ja, diese Aussage ist subjektiv, ich habe im Verlauf des Threads schon 
versucht das zu relativieren.

: Bearbeitet durch User
von Clemens S. (zoggl)


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michael_ schrieb:
> Vielleicht bei dickem Draht.
> Bei dünnem Draht muß über Kopf abgezogen werden.
> Sonst wird der Draht gedehnt, bzw. die Kraft reicht nicht aus um die
> Rolle zu drehen. Reißt.

Nein. Desswegen wird ja die Drahtspannung abspulende Rolle mit einem 
Tänzer geregelt und dessen Auslenkung steuert den Motor für den 
Rollenmotor an

von Uli S. (uli12us)


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Um was für Riesenrollen gehts denn da, wenn der Draht nicht in der Lage 
sein soll, die Rolle zu drehen. zuerstmal würde ich die auf eine Stange 
legen.
Falls das nicht reicht, dann kann man der Stange noch ein paar 
Kugellager spendieren, vielleicht die Abec7 Dinger von Skates.

von Frank B. (bzb)


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Uli S. schrieb:
> Um was für Riesenrollen gehts denn da, wenn der Draht nicht in der Lage
> sein soll, die Rolle zu drehen.

Der Draht ist sehr dünn und reißt bei 1 - 1,5 N. Auf einer Trägerspule 
passen 2,5 kg.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen (Gast)


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Gut geeignet wären BLDC Motoren, dh bürstenlose Gleichstrommotoren.
Drehmoment und Drehzahl lassen sich sehr gut einstellen.

Bei einem Stepper führen Drehmomentüberschreitungen zu einem
unangenehmen, ruckartigen Schrittverlust, selbst bei sinusförmiger
Ansteuerung.

von Uli S. (uli12us)


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hier hab ich noch was entdeckt. 
https://reverb.com/item/170589-thomas-pickup-winder-schatten-style-pickup-coil-winder

Angeblich stärker wie dieser doch wahrscheinlich eher schmalbrüstige 
Schatten Winder.

Andere Idee, du schlachtest dir einen Akkuschrauber und treibst den 
Motor mit nem regelbaren Netzgerät an. Eventuell lässt sich der Poti 
auch mit nem Gaspedal ersetzen. Entweder Selbstbau oder eins für 
irgendwelche Musikinstrumente, vielleicht auch Nähmaschine.

von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> Bei
> sauber gewickelten PUs entsteht aufgrund der unterschiedlichen
> Geschwindigkeit von Schall und Strom eine Welle in Sinusform mit einer
> kleinen Sägezahnstruktur.

Das must du uns aber mal genauer erklären.

Ralph Berres

von Axel R. (axlr)


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H. H. schrieb:
> „scatterwound“ Pick Ups

https://revelcustompickups.com/what-is-scatter-wound/

Mussten wir wieder alle nach dem "Begriff" googlen, oder nur ich?

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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von Percy N. (vox_bovi)


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Ralph B. schrieb:
> Frank B. schrieb:
>
>> Bei
>> sauber gewickelten PUs entsteht aufgrund der unterschiedlichen
>> Geschwindigkeit von Schall und Strom eine Welle in Sinusform mit einer
>> kleinen Sägezahnstruktur.
>
> Das must du uns aber mal genauer erklären.

Ja, ich würde auch gern wissen, was die Schallgeschwindigkeit für einen 
Einfluss auf elektromagnetische Tonabnehmer haben soll. Wahrscheinlich 
braucht man dafür die höheren Weihen des Scatter-Voodoo.

Ich werfe mal einen link in die Runde:
https://www.gitarrenphysik.de/literatur

Aber das ist natürlich nichts für die Fans von Udo Pippers 
Horoskop-Seiten in G&B ...

: Bearbeitet durch User
von Marc (gierig) Benutzerseite


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Prolog:

Esoterische Audiophilie ist leider nicht nur unter den Konsumenten
verbreitet(neben dem ganzen Installation Nonsens mag ich persönlich
immer noch die Kaltgeräte Anschlussleitung für über 1000 Gold am 
meisten)
sondern auch bei der Musik schaffenden. Hier scheint gerade der
„lokale Gitarren Held“  öfters das Opfer zu sein evtl. auch weil 
Gitarristen
im Verhältnis zu Schlagzeugern sich ungefähr verteilen wie Ratten zu 
Elefanten
im Berliner Tierpark.

Percy N. schrieb:
> Ja, ich würde auch gern wissen, was die Schallgeschwindigkeit für einen
> Einfluss auf elektromagnetische Tonabnehmer haben soll. Wahrscheinlich
> braucht man dafür die höheren Weihen des Scatter-Voodoo.

Seite wird in Schwingung versetzt (sagen wir leere „A“ Seite mit 110Hz)
Die Schwingung breitet sich über die Luft aus und kann durch die noch 
nicht
tauben Ohren gehört werden. Der Technische Laie hat die Vorstellung das 
genau
dieser Schall in den Pickup induziert wird. Der nicht Laienhafte weiß 
natürlich
das es nicht der der Schall ist sondern die Änderung im Magnetischen 
Feld die das
schwingen der Metallseite hervorruft.
Er (weil Esoteriker) denkt aber immer noch an Schallgeschwindigkeit bei 
der Ausbreitung
der „Induktion Welle“. Sprich: Die Seiten nahen Windungen der Spule 
bekommen „eher“
Informationen als die weit weg liegenden (wir sprechen hier von ca. 8-15 
mm im Durchschnitt)

Damit einher gehen dann natürlich allerlei Interferenzen, Selbinduktion, 
Dämpfung

Es ist deutlich das hierfür viel Glauben von Nöten ist.

Etwas Physikalischer wird es dann aber wenn du einen gradegewickelten 
Herzlosen
Industrie Pickup abwickelst und diesen mit dem gleichen Draht schief neu 
wickelst
Damit kann man eine Vergrößerung der oberen Grenzfrequenz erreichen
(mehr Amplitude bei gleich hohen Frequenzen) da die Induktivität singt
Und das halt auch nur ein „Überträger" ist.

Nun der Nicht Esoteriker wird einfach ein wenig mehr höhne an Gitarre 
und Amp einstellen und
Fertig. Der Esoteriker wird Wickel Techniken testen (oder sich kaufen)
Und da ist dann alles bei. Kreuzstich, Achten, Schlaufen, Papier lagen, 
hier mal 50 Windungen in
die andere Richtung oder mittendrin einfach mal den Draht splitten und 
100 Windungen parallel
ausführen und dann wider zusammen führen.

Technisch gesehen (auf den Scope) gibt es unterscheide, manche von ihnen 
könnte Mann bestimmt
auch hören. Viel mehr (um Potenzen) Einfluss hat aber eher die Lage des 
Picknicks zur Seite,
Magnetisierung, und die bekannten Prinzipien zur Induktion über Anzahl 
der Windungen x mit Drahtstärke y.
Plus natürlich die Belastung des Picknicks durch den Amp (oder dem 
eingebauten vorverstärke)

von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> Frank B. schrieb:
>
>> Bei
>> sauber gewickelten PUs entsteht aufgrund der unterschiedlichen
>> Geschwindigkeit von Schall und Strom eine Welle in Sinusform mit einer
>> kleinen Sägezahnstruktur.
>
> Das must du uns aber mal genauer erklären.

Percy N. schrieb:
> Ja, ich würde auch gern wissen, was die Schallgeschwindigkeit für einen
> Einfluss auf elektromagnetische Tonabnehmer haben soll. Wahrscheinlich
> braucht man dafür die höheren Weihen des Scatter-Voodoo.

Nun, Schall ist vereinfacht geschrieben und eigentlich die falsche 
Welle. Gemeint ist die Ton-Welle. Und die Erklärung ist etwas länger:

Ein Strat-PU mit 7.000 Windungen trägt ca. 220 m Kupferdraht (42 AWG), 
die Lichtgeschwindigkeit bringt 299.792.458 m/s und legt in der Zeit 
einer Amplitude in Kammertonfrequenz gerundet 681 km zurück - 3097 mal 
so lang wie die Kupferdraht auf dem PickUp. Da befinden wir uns im 
Bereich des Ultraschalls, weswegen ich auf die zeitliche Verschiebung 
der Frequenz erst später eingehen möchte.
Offensichtlicher wird die Intensität der Amplitude durch 
Unregelmäßigkeiten in der Wicklung verzerrt. Hat eine Saite eine 
Schwingungsweite von einem Millimeter in Kammertonfrequenz, sind das 
26,4 m/s. Hat die Saite eine Schwingungsweite von 1,2 mm, sind das 31,68 
m/s.
Hat die scatterwound Spule nun einen leichten Bauch von nur 0,2 mm, 
verschiebt sich der Zeitpunkt der Aufnahme des Signals zwischen Tal und 
Kuppe, bei 440 Hz und 1 mm Saitenschwingung um die Amplitudendauer von 
527 Hz. Bei einer Saitenschwingung von 1,2 mm um die von 360 Hz. Bei der 
Frequenz ist es jedoch noch deutlicher. Der Querschnitt einer 
Strat-PU-Spule ist ca. 12 mm hoch, 42 AWG hat einen Durchmesser 0,0632 
mm. Kalkuliere ich einen Platzbedarf von ca. 0,07 mm für eine saubere 
Wicklung passen gut 170 Windungen auf eine Lage. Das sind je nach 
Position 2,67 bis 8,011 Meter Kupferdraht, im Schnitt 5,34 m pro Lage. 
Nehmen wir den mittleren Schnitt als imaginäre Achse, durch die eine 
Magnetwelle fließt. Auf deiser Achse wird der Impuls dann in 
gleicherbleibender Frequenz 170 mal aufgenommen. Bei einer 
unregelmäßigen Wicklung passen auf diese Achse vielleicht nur 155 
Windungen die dann aber unregelmäßig verteilt über vielleicht 12 Meter 
Kupferdraht diese imaginäre Achse durchfließen. Und die einzelnen 
Abstände der Impulsaufnahme können auf der im Draht zurückzulegenden 
Strecke durchaus um 300% und mehr variieren. Diese unterschiedlichen 
Impulse sehe ich als simple Frequenzverschiebungen, die natürlich auf 
jede Frequenz eine unterschiedliche Wirkung haben. Das homogene 
Klangbild der sauber gewickelten Spule geht verloren. Durch die vielen 
Diversifikationen entsteht ein lebendigeres Klangbild.
Das ist reine Physik und hat mit Mojo rein gar nichts zu tun. Zollner 
hat sich damit aber nicht wirklich befasst. Er hat das zwar erwähnt, 
aber nur in zwei drei Sätzen abgehandelt. Dafür hat er ein ganzes 
Kapitel in seinem Buch benötigt, um ehemalige Geschäftspartner (zum Teil 
sehr chauvinistisch) zu verreißen. Das hätte er sich einfach sparen 
können. Es hat wissenschaftlichen keinen Wert.
Sei's drum, mit den richtigen Algorithmen könnte man Scatterwounds mit 
genau definiertem Klangbild in Massen produzieren, sogar abgestimmt auf 
bestimmte Tonarten und -lagen. Da fehlt den Gitarristen aber die Story 
mit dem goldenen Wickelhändchen - Kein Mojo, kein Umsatz...

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Frank B. schrieb:
> Durch die vielen
> Diversifikationen entsteht ein lebendigeres Klangbild.

vs.

Frank B. schrieb:
> Das ist reine Physik und hat mit Mojo rein gar nichts zu tun.

… ja, was denn nun?

von Mark S. (voltwide)


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jau, Gitarristen Esotherik vom Feinsten. Das Ganze Ansinnen ist in 
meinen Augen die pure Zeitverschwendung und ein völliger Nebenschauplatz 
der am eigentlichen Ziel vorbeiführt: Den Klang zu verbessern durch 
Weiterentwicklung der der eigenen Spielfähigkeiten.

von Percy N. (vox_bovi)


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Frank B. schrieb:
> . Das homogene Klangbild der sauber gewickelten Spule geht verloren.
> Durch die vielen Diversifikationen entsteht ein lebendigeres Klangbild.
> Das ist reine Physik und hat mit Mojo rein gar nichts zu tun.

Wickel einfach eine breitere Spule; durch die größere Apertur hast Du 
den gleichen Effekt. Und das ist dann tatsächlich Voddio-freie Physik.

Ja, das Ding hat dann weniger Höhen,  genau wie Dein Scatter-Trumm.

Frank B. schrieb:
> in der Zeit einer Amplitude in Kammertonfrequenz gerundet 681 km zurück
> - 3097 mal so lang wie die Kupferdraht auf dem PickUp.

Du gehst also davon aus, dass der Strom sich im Draht mit 
Lichtgeschwindigkeit (300 Mm/s) fortbewegt? Hier mal was zum Einstieg:

https://amp.welt.de/wissenschaft/article160310104/Was-Sie-garantiert-noch-nicht-ueber-Strom-wussten.html

von Ralph B. (rberres)


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Ich denke das es völlig egal ist, ob die Spule sauber oder wild 
gewickelt ist. Die Saite erzeugt einzig und alleine durch die 
Abstandsänderung zum Pickup eine elektrische Spannung in der Spule.

Eine Änderung des Abstandes bedeutet eine Änderung des magnetischen 
Flusses in der Spule, und zwar für alle Windungen gleichzeitig.

Was einen Unterschied machen könnte, ist die Tatsache, das eine wild 
gewickelte Spule eine andere parasitäre Wicklungskapazität hat als eine 
sauber gewickelte Spule, und somit auch die Resonanzfrequenz der aus 
Wicklungsinduktivität und parallel liegende parasitäre 
Wicklungskapazität ändert. Da dieser Schwingkreis eine ziemlich hohe 
Güte hat, wird das hörbar sein.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Jack V. (jackv)


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Marc hat schon Recht: aus irgendeinem Grund sind gerade E-Gitarristen 
ziemlich anfällig für derlei Humbug (Obacht: nicht „Humbuck(er)“). Leo 
hat damals das billigste Holz für seine Brettgitarren genommen, die 
heute der heilige Gral sind (also: konkret die Klampfen aus der Zeit), 
und heute fabulieren sie über Klanghölzer und wasnichtalles – während 
sie im Blindtest nicht mal zwischen Holz und Kunststoff unterscheiden 
können. Da wird jegliches digital arbeitende Bauteil im Tonweg 
abgelehnt, weil das ja den Klang negativ beeinflussen würde, und dass 
spätestens am Mischer, oft genug aber bereits direkt am Ausgang der 
Klampfe im Wireless-Transmitter, alles digitalisiert wird, wird 
ausgeblendet.

Ich spiel selbst Gitarre, und muss gestehen, am Anfang auch einige Dinge 
für wichtig gehalten zu haben, die sich bei näherer Betrachtung als 
Unsinn herausstellten (dafür aber in der Regel gut zum Preis des 
Equipments beitrugen).

von Axel R. (axlr)


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Ralph B. schrieb:
> könnte, ...
> das eine wild
> gewickelte Spule eine andere parasitäre Wicklungskapazität hat

Wieso "könnte"?
Meiner Meinung nach liegt es an nichts anderem, nüchtern betrachtet.

von Axel R. (axlr)


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Ich mache mir eher Sorgen um den Draht:
bei einer runden Spule (Relais zB.)ist die Zugkraft immer gleich. Hier 
wird, bedingt durch den rechteckigen Querschnitt ständig am Draht 
gezupft. Ich bin erstaunt, dass da nix abreißt.
Ebenso bin ich darüber verwundert, den Draht von der Trommel "über Kopf" 
abrollen zu lassen. Gibt das nicht, wie oben bereits vermutet, Schlaufen 
und "Zöpfe"?

Der Wickel-Voodo hat mich amüsiert, geb' ich zu.
Im Detektor-Thread werden extra Wabenspulen auf Plexiglas gewickelt um 
eine hohe Güte mit möglichst geringen parasitären Effekten zu erreichen.
Um nun hier genau das Gegenteil erreichen zu wollen, nämlich einen 
flachen Frequenzgang über alle Frequenzen, braucht man also eher ne 
"schlechte" Spule, welche man nahezu im Kurzschluss betreibt?
Na: wie auch immer.
Für mich war spannend, was sich so als Erklärung hält und von vielen für 
"nachvollziehbar" angenommen wird.

Mir ist es egal: schön, wenn man mechanisch begabt ist und solch eine 
Wickelmaschine selbst bauen kann.
(Ich hatte sowas mal für kleine Ringkerne überlegt.)

Bei mir ist meist nach bestückter Platine Schluss ;)
Mechanik ist nicht so meins...

Liebe Grüße
Äxl

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralph B. schrieb:
> Was einen Unterschied machen könnte, ist die Tatsache, das eine wild
> gewickelte Spule eine andere parasitäre Wicklungskapazität hat als eine
> sauber gewickelte Spule, und somit auch die Resonanzfrequenz der aus
> Wicklungsinduktivität und parallel liegende parasitäre
> Wicklungskapazität ändert. Da dieser Schwingkreis eine ziemlich hohe
> Güte hat, wird das hörbar sein.

Ich hatte oben einen Link gepostet; dort wirst Du fündig.

Statt wild am PU herumzuwickeln kannst Du auch je nach gewünschter 
Klangänderung das Gitarrenkabel tauschen, verkürzen, verlängern oder 
einfach einen kleinen Kondensator verbauen. Und das muss noch nicht 
einnal ein schief gewickelter Folienkondensator sein. ..

Obwohl: richtig gut klingen ausschließlich kreuzweise gewickelte 
Ölpapierkondendatoren. Doch, doch. Bestimmt!

von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> das eine wild
> gewickelte Spule eine andere parasitäre Wicklungskapazität hat als eine
> sauber gewickelte Spule, und somit auch die Resonanzfrequenz der aus
> Wicklungsinduktivität und parallel liegende parasitäre
> Wicklungskapazität ändert. Da dieser Schwingkreis eine ziemlich hohe
> Güte hat, wird das hörbar sein.

Wenn das die physikalische Beschreibung ohne Gitarristen-Gelaber ist, 
kann ich damit gut leben...

von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> Wenn das die physikalische Beschreibung ohne Gitarristen-Gelaber ist,
> kann ich damit gut leben...

Ich hoffe das das, was du um 9:30 geschrieben hatte nicht aus deiner 
Feder stammt, sondern irgendwo aufgeschnappt hast.

Diese Erklärung passt zu jemanden der irgendwelche physikalische 
Halbwahrheiten aufgeschnappt hat, sie nicht im entferntesten verstanden 
hat, und dann auf seinen Erklärungsversuch angepasst hat.

Das kennt man ja auch von einer Gruppe von audiophielen und 
Aluhutträgern.

Wenn hier jemand andere Meinung ist, dann aber bitte mit physiklaisch 
nachvollziehbaren Erklärungen.


Axel R. schrieb:
> Um nun hier genau das Gegenteil erreichen zu wollen, nämlich einen
> flachen Frequenzgang über alle Frequenzen, braucht man also eher ne
> "schlechte" Spule, welche man nahezu im Kurzschluss betreibt?

Naja eine Gitarre soll Sound machen und keinen flachen Frequenzgang 
haben.
Genauso wie der Gitarrencombo. Da ist auch nicht das Ziel Hifi zu 
übertragen.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Henrik V. (henrik_v)


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Also wozu der Aufwand mit dem Wickeln, teures dünnes Kupfer, usw.
Magnet,etwas Trafoblech und ein Hallsensor :)

Den Woodoo dann über die Wahl des Magneten, und das Blech(!) (die Form.. 
und fühle das Material..)
Der Hallsensor aus dem ein P*llin-Restposten wird in 10 Jahren dann 
teuerstes Unoptanium :D

Aber jeder darf seinen heiligen Gral suchen, insbesondere als Hobby :)

von Henrik V. (henrik_v)


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Ralph B. schrieb:
> Naja eine Gitarre soll Sound machen und keinen flachen Frequenzgang
> haben.
> Genauso wie der Gitarrencombo. Da ist auch nicht das Ziel Hifi zu
> übertragen.

Genau so ist das!
Die Kette von Nichtlinearitäten und Frequenzgängen (+ all den Tretminen, 
...) macht den Sound. Unendliche Weiten .. dies sind die Abenteuer des 
TOs auf seiner analogen Reise ....

von MaWin (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Diese unterschiedlichen Impulse sehe ich als simple
> Frequenzverschiebungen

Nein, die Frequenz ändert sich, egal wie der Pickup aufgebaut ist, kein 
bisschen, die Frequenz des elektrisch vom Pickup gelieferten Signals 
entspricht EXAKT der Frequenz der Saite.
Eventuell passt das Obertonverhältnis nicht, es kann auch eine 
Phasenverschiebung oder Filterwirkung geben  aber die Frequenz ändert 
sich garantiert nicht.

Frank B. schrieb:
> Das ist reine Physik

Nein, dein Beitrag ist so offensichtlich Esoterik, dass es kracht.

von Frank B. (bzb)


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MaWin schrieb:
> Nein, die Frequenz ändert sich, egal wie der Pickup aufgebaut ist, kein
> bisschen, die Frequenz des elektrisch vom Pickup gelieferten Signals
> entspricht EXAKT der Frequenz der Saite.

Ich habe nicht von einer Verschiebung der gesamten Frequenz geschrieben, 
sondern das die Abstände sich während der Bewegung der Welle durch den 
Tonabnehmer verändern.
Schau dir meine Skize an und google mal nach Frequenzmodulation durch 
Doppler-Effekt.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> Schau dir meine Skize an und google mal nach Frequenzmodulation durch
> Doppler-Effekt.

jetzt wird es wirklich esotherisch.

Ralph Berres

von Frank B. (bzb)


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Schau dir die angehängte Abbildung an:
Du empfindest die Behauptung, das sich Schnittmenge und Schnittpunkte 
der roten und blauen Linie auf den Abbildungen der oberen Reihe deutlich 
von denen der unteren Reihe unterscheiden, und das sich dieser 
Unterschied krass verändert, wenn sich die blaue Amplitude in Frequenz 
oder Hub verändert, ist esoterisch?

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> wenn sich die blaue Amplitude in Frequenz
> oder Hub verändert, ist esoterisch?

Dann rechne doch mal aus  welche Auslenkung der Saite welche 
Frequenzverschiebung zur Folge hat. Und bewerte dann mal ob die ein paar 
milihertz tatsächlich hörbar werden.

Es gilt f′=f⋅c/(c−v) wenn die Saite sich vom Tonabnehmer wegbewegt und 
f′=f⋅c/(c+v) wenn sich die Saite auf in Richtung Tonabnehmer bewegt.

Akustisch müsste man jetzt für C die Schallgeschwindigkeit zu Grunde 
legen. Elektromagnetisch aber weiterhin die Lichtgeschwindigkeit,da sich 
Magnetfeldänderungen mit Lichtgeschwindigkleit ausbreiten.

Ob sich die Geschwindigkeit der Saite V sich gegenüber der 
Lichtgeschwindigkeit C noch nennenswert bemerkbar macht?


Ich hatte diesbezüglich mal ein paar Versuche mit einen 
Tieftonlautsprecher gemacht, da geht es darum , wieviel Modulationshub 
eine 2 KHz Frequenz durch den Dopplereffekt erfährt, wenn gleichzeitig 
ein 30Hz Ton mit übertragen wird. Ausgegangen wurde davon das der 2KHz 
Ton akustisch den gleichen Pegel hat wie der 30Hz Ton. Da die Auslenkung 
mit zunehmender Frequenz mit 12db/Oktave abnimmt, kann man ja die 
Auslenkung der Membran bei 2KHz relativ leicht ausrechnen wenn man eine 
bestimmte Auslenkung bei 30Hz annimmt.

Ich habe sowohl gehörmäßsig als auch messtechnik versucht das zu 
beurteilen.

Fazit. Bei einen 20cm Lautsprecher messtechnich und gehörmäßig nicht 
nachweisbar. Hub ca 5mm. Selbst bei einen 13cm Tieftöner war es noch 
nicht hörbar, aber messtechnich gerade noch nachweisbar, Hub ca 10mm.

Bei höheren Frequenzen als 30Hz war es überhaupt nicht mehr nachweisbar.

Auch hier gilt für C die Schallgeschwindigkeit von 334m/sek

Ralph Berres

von Rainer D. (rainer4x4)


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Ralph B. schrieb:
> jetzt wird es wirklich esotherisch.
> Ralph Berres
Frank B. schrieb:
> Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups
> viel besser klingen.
@Ralph
Das ist eher was für Querdenker!

von Frank B. (bzb)


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@rberres: Wie jeder hier wohl mitbekommen hat, bin ich weder Physiker 
noch Elektroniker, Pickup-Wickeln ist Teil eines Hobby. Eigentlich ist 
meine naturwissenschaftliche Auffassungsgabe recht brauchbar, weswegen 
ich hier noch einmal nachfragen möchte. Was an meinem Verständnis zum 
zeitlichen Ablauf des Aufnahmeprozesses nicht logisch ist, und wo mein 
Denkfehler steckt?
Ich behalte die zuvor genannten Parameter für meine Beschreibung bei: 
Stat-PU, 7.000 Wicklungen, 220 m Kupferdraht (42 AWG) und eine sich 1mm 
ausdehnende Saitenschwingung mit 440 Hz.
Bei der Aufnahme eines elektromagnetischen Tonabnehmers spielt die 
Schallgeschwindigkeit keine Rolle. Aber - anders als in deinem Versuch 
mit dem Dopplereffekt - breiten sich nicht zwei Impulse im selben 
Medium, sondern ein Impuls in zwei Medien aus.
Die Impuls gebende Saitenschwingung bewegt sich linear im Magnetfeld mit 
der Geschwindigkeit eben dieser Schwingung und erzeugt in der Spule eine 
elektrische Spannung analog zu Magnetkraft, Saitenschwungschnelle und - 
Richtung, die dann mit ca. Lichtgeschwindigkeit nicht linear durch den 
Kupferdraht fließt. Vom Anfang der Spule muss diese Spannung nun über 
220 Meter bis zum Ende der Spule transportiert werden. Hierbei 
durchläuft sie 7.000 mal den Schwingungsbereich, wo jedes mal die 
Spannung erhöht wird. Der Wert der Spannung ändert sich dann aber 
entsprechend des räumlichen und zeitlichen Versatzes im Makrobereich. 
Ändert sich der Winkel der Laufrichtig des Drahtes, verändert sich zum 
einen die Lorentzkraft und zum andern die Wegstrecke und damit
a) die Verweildauer im Bereich der Spannungsaufnahme und b) die 
Flussdauer einer Windung. Wie beschrieben, alles im sehr kleinem 
Makrobereich, aber man kann es nachrechnen.
440 Hertz bedeutet 440 Hin- und Rückbewegung in einer Sekunde und bei 1 
mm Frequenzhub eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 440 x 2 x 60 / 1000 
= 52,8 m/s. Da die Schwingung jedoch sinusförmig erfolgt, errechne ich 
der Einfachheit halber die Spitzengeschwindigkeit grob mit 440 x Math.PI 
x 60 / 1000 = 82,938 m/s.
Der Strom schafft das Durchlaufen des Spuldrahtes in 220 / 299.792.458 = 
0.000007338410094359345 Sekunden.
In dieser Zeit hat die Durchschnittsgeschwindigkeit 52800 x 
0.000007338410094359345 = 0.3874680529821734 mm Vorschub und die 
Spitzengeschwindigkeit 82938 x 0.000007338410094359345 = 
0.6086330564059753 mm Vorschub.
Rein statistisch sehe ich da ein Modulationspotential von knapp 39 % und 
das Zeitfenster der Spitzengeschwindigkeit wird komplett überschattet. 
Mit steigender Frequenz oder Amplitudenhub erhöht sich das 
Modulationspotential.
Was ist falsch an dieser Theorie?

Frank B. schrieb:
> Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups
> viel besser klingen.

Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass das eine sehr subjektive 
Beschreibung ist. 'Mit Hand geführt' hatte ich aus meiner 
Planungssituation heraus geschrieben. Scatterwounding kann 
selbstverständlich auch maschinell erstellt werden. Und sie klingen 
nicht besser, sonders anders als sauber gewickelte Pick Ups. Die Töne 
unterscheiden sich mehr in der Klangfarbe und ändern diese auch stärker 
bei verändertem Anschlag. Das akzentuiert die Dynamik des Spiels.
Ich hoffe, das jetzt ein bisschen technischer erklärt zu haben :)

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Die 7,6uS werden aber für alle 7000 Wdg benötigt. In einer Wdg ist die 
Zeit etwas über 1nS. Die Periodendauer eines 440Hz Signales aber 
immerhin 2mS

Das ist immerhin ein Verhältnis von 2 Millionen

Das heist nach jeder Wdg wird das Signal um 1 nS verzögert dem 
Summensignal hinzuaddiert.

Ich kann mir nicht vorstellen, das man das hört.

Frank B. schrieb:
> Rein statistisch sehe ich da ein Modulationspotential von knapp 39 % und
> das Zeitfenster der Spitzengeschwindigkeit wird komplett überschattet.

von welcher Modulation redest du jetzt? AM oder FM? was sollen die 39% 
sein?

Modulationshub wird immer noch in Hz gemessen.

Ralph Berres

von Mark S. (voltwide)


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Du hast hat ziemlich falsche Vorstellungen von Magnetismus. Verstehe das 
Induktionsgesetz und die Sache mit der magnetischen Durchflutung und Du 
wirst erkennen, das die genaue Form der Windungen hinsichtlich 
Magnetismus völlig irrelevant sind. Ein gutes Beispiel aus der Praxis 
ist der magnetische Ringkern-Stromwandler.
Der einzige Unterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen 
Windungskapazität - und das hat mit Magnetismus nichts zu tun. Deine 
"Geschwindigkeitsberechnungen" sind dementsprechend auch sinnfrei.

von Ralph B. (rberres)


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Mark

Ich beginne zu ahnen, worauf er hinaus will.

Er meint das die Signallaufzeit in den einzelnen Windungen  eine 
Phasenverschiebung zwichen erster und letzter Windung verursacht, und er 
meint dadurch entsteht eine treppenartige Kurve durch eine Art 
Laufzeiteffekt, weil die induzierte Spannungen zwischen erster und 
letzter Windungen sich nicht mehr phasengleich addieren.

Aber dafür sind die Phasenverschiebungen viel zu gering, als das sich 
das wirklich bemerkbar macht.

Ralph Berres

von Mark S. (voltwide)


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Diese Phasenschiebung ist ein Hirngespinst. Die magnetische Flußänderung 
durchströmt alle Windungen gleichzeitig. Und sollte ich irgendwelche 
Quanten-Effekte im femto-Sekundenbereich übersehen haben, so sind sie 
mit Sicherheit hier weit unterhalb des Radars.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Mark S. schrieb:
> Diese Phasenschiebung ist ein Hirngespinst. Die magnetische Flußänderung
> durchströmt alle Windungen gleichzeitig.

ja richtig.

Aber Frank meint das die Spannung die in der ersten Windung induziert 
wird durch die Laufzeit in der Leitung von 220m Länge sich einen Tick 
später zu der induzierten Spannung in der letzten Windung hinzu addiert.

Allerdings dürfte die Phasenverscheibung durch die Laufzeit nur um 
Bruchteile von einen Grad betragen, so das sie keine Auswirkung hat.

Ralph Berres

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralph B. schrieb:
> Allerdings dürfte die Phasenverscheibung durch die Laufzeit nur um
> Bruchteile von einen Grad betragen, so das sie keine Auswirkung hat.

Dabei hat er sich "zu seinen Ungunsten" vertan; die von ihm angenommene 
Lichtgeschwindigkeit ist um 50 % zu hoch angesetzt. Der Effekt ist also 
dramatisch stärker ;-))

So richtig beeindruckend wird das Ganze, wenn man stattdessen die 
Elektronenflussgescheindigkeit heranzieht, da wird es dann richtig übel. 
So ließe sich auch erklären, warum e-Gitatren so leise sind: es kommt ja 
kaum etwas heraus, weil die Elektronen jedesmal, kaum, dass sie 
aufgebrochen sind, göeich wieder umkehren müssen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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H. H. schrieb:
> Frank B. schrieb:
>
>> Der Draht muss mit der Hand geführt werden, da „scatterwound“ Pick Ups
>> viel besser klingen.
>
> Man kann auch einfach Klanglack verwenden.

Das hat im Gegensatz zum 'Klanglack' tatsächlich einen echten 
(technischen) Hintergrund. Ein 'wild' gewickelter Gitarren-PickUp hat 
höhere Kapazitäten und die sind hier (in Grenzen) erwünscht. Das 
Ersatzschaltbild eines PickUps besteht aus L (paar H), Längs-R und 
Parallel-C. Zusammen mit dem Kabel ergibt sich eine Resonanzüberhöhung 
bei einigen kHz und die macht den Klang aus!

Ein 'perfekt' gewickelter PickUp würde einfach nicht 'klingen'. Das ist 
kein Klang-Voodo sonder Physik. Hier muß man sich lösen von Begriffen 
aus dem HiFi-Bereich. Gitarre plus Verstärker = Instrument. Wer jemals 
eine E-Gitarre an einen HiFi-Verstärker angeschlossen hat und sich über 
den dürren Klang wundert, weiß was ich meine.

Jetzt kannst Du mich auslachen Hinz, aber ich mache das (Musik + 
Elektronik) schon ein paar Jährchen und ich weiß wovon ich rede. 
Irgendwo habe ich auch noch Spice-Simulationen dazu. Meine PickUps habe 
ich übrigens alle per Hand gewickelt ... kommt Freude auf wenn nach paar 
1000 Windungen der Draht reißt.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Frank B. schrieb:
> Scatterwounding ...
> Und sie klingen nicht besser, sonders anders als sauber gewickelte Pick Ups.

Die Erklärung mit den Laufzeiten halte ich für falsch aber die 
Schlußfolgerung stimmt dennoch. Das oben beschriebene Ersatzschaltbild 
ist nur vereinfacht, kann sich jeder selber überlegen wie das aussieht. 
Unterschiedlich gewickelte PickUps klingen einfach unterschiedlich. Und 
die Frequenzüberhöhung bei 3 .. 5 kHz ist nur ein Teil der Wahrheit, es 
gibt auch dynamische Effekte (Anschlag).

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Frank B. schrieb:
> Durchschnittsgeschwindigkeit 52800 x 0.000007338410094359345 =
> 0.3874680529821734 mm Vorschub und die Spitzengeschwindigkeit 82938 x
> 0.000007338410094359345 = 0.6086330564059753 mm Vorschub

Mir wird schwindelig ;-) besser Du rechnest seriöser mit 10er-Potenzen 
und 2 Stellen Genauigkeit (das ist keine präzise Rechnung sondern eine 
überschlägige). Oder: was nützt Dir bei 10 Nachkommastellen die 
letzte(n)? Das ist das Drama mit Taschenrechnern ...

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Frank B. schrieb:
> wo mein Denkfehler steckt?

Die Laufzeiten sind bei diesen Längen im Vergleich vernachlässigbar. Im 
Kabel läuft das Signal mit etwa 2/3 c, rechne mal aus was da 200m 
bedeuten (man rechnet in der Praxis 5ns pro Meter oder 20cm = 1ns).

von Percy N. (vox_bovi)


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Jetzt muss nur noch einer mit dem höheren Gleichstromwiderstand des 
längeren Drahtes um die Ecke kommen.

von Axel R. (axlr)


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Also watt'n jetzt?
Getriebemotor oder Schrittmotor?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Percy N. schrieb:
> Jetzt muss nur noch einer mit dem höheren Gleichstromwiderstand des
> längeren Drahtes um die Ecke kommen.
Das hört man auch nur wenn der Verstärker über einen Audio-FI versorgt 
wird, und noch besser wenn Toslink Leitungen mit vergoldeten Steckern 
zum Einsatz kommen.
Ach ja, ich hätte beinahe vergoldete Netzstecker vergessen .... :-))

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Percy N. schrieb:
> Jetzt muss nur noch einer mit dem höheren Gleichstromwiderstand des
> längeren Drahtes um die Ecke kommen.

Wenn sich das auf meinen Beitrag bezog: Ich gehöre auf jeden Fall nicht 
zu den Voodo-Anhängern was Musik betrifft. Das ist reine Physik (und 
Erfahrung - wie gesagt: ich mache das schon eine Weile, sowohl PickUps 
als auch Verstärker und Effektgeräte).

Gegenbeispiel: ein 'idealer' PickUp, kapazitätsarm (kreuz)- gewickelt, 
in mehreren Lagen. Angeschlossen mit kapazitätsarmem Kabel an einen 
Verstärker 20 ... 20.000 Hz mit 0,1% Klirr usw. Das würde sich keiner 
anhören wollen. Damit das dann 'klingt' müßte man das digitalisieren und 
anschließend eben diese Effekte nachahmen.

Man muß einfach verstehen, daß vieles was für HiFi gilt, bei 
Gitarren-Amps eben nicht gilt. Weiter werde ich das hier nicht 
ausführen, wer Ahnung von Musikelektronik hat weiß das sowieso. Und das 
in eine Schublade mit diesen Typen zu werfen die 'sauerstoffarme Kabel' 
oder ähnliches verwenden ... naja.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Mohandes H. schrieb:
> Gegenbeispiel: ein 'idealer' PickUp, kapazitätsarm (kreuz)- gewickelt,
> in mehreren Lagen. Angeschlossen mit kapazitätsarmem Kabel an einen
> Verstärker 20 ... 20.000 Hz mit 0,1% Klirr usw. Das würde sich keiner
> anhören wollen.

Worauf bezog sich wohl
Percy N. schrieb:
> Statt wild am PU herumzuwickeln kannst Du auch je nach gewünschter
> Klangänderung das Gitarrenkabel tauschen, verkürzen, verlängern oder
> einfach einen kleinen Kondensator verbauen. Und das muss noch nicht
> einnal ein schief gewickelter Folienkondensator sein. ..

von Ralph B. (rberres)


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Mohandes H. schrieb:
> Die Laufzeiten sind bei diesen Längen im Vergleich vernachlässigbar. Im
> Kabel läuft das Signal mit etwa 2/3 c, rechne mal aus was da 200m
> bedeuten (man rechnet in der Praxis 5ns pro Meter oder 20cm = 1ns).

ich habe das auch angezweifelt. Ich habe nur versucht wiederzugeben was 
Frank mit seinen ellenlangen Beitrag wohl meinte.

Nach meiner Meinung ist die Reosnanzfrequenz und eventuell auch Güte das 
was den Unterschied der verschiedene Wickeltechniken ausmacht.

Ob di Signallaufzeit jetzt 2/3 oder 3/4 oder sonst einen 
Verkürzungsfaktor der Lichtgeschwindigkeit beträgt kann keiner von uns 
sagen, weil wir das Dielektrikum der Spule nicht kennen.

Ralph Berres

von 2aggressive (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> rechne mal aus was da 200m
> bedeuten
Es sind doch nicht einmal keine 200m nicht, das zu betrachtende 
Magnetfeld welches in jede -(!)- Windung induziert wird hat "etwas" 
kleinere Dimensionen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Ralph B. schrieb:
> Signallaufzeit jetzt 2/3 oder 3/4 oder sonst einen
> Verkürzungsfaktor ...

Ja, gleiche Größenordnung. Kann ich mir auch nicht vorstellen, daß 
Laufzeiten da einen Unterschied machen.

2aggressive schrieb:
> Es sind doch nicht einmal keine 200m

Das wollte ich andeuten: 200m sind für die Ausbreitung keine Länge. 200m 
x 5ns = 1µs.

Percy N. schrieb:
> je nach gewünschter
>> Klangänderung das Gitarrenkabel tauschen, verkürzen, verlängern oder
>> einfach einen kleinen Kondensator verbauen.

So wird das ja auch in der Praxis gemacht. Kabel möchte man nicht 
dauernd tauschen aber im PickUp ist ja ein kleines C (ca 150p). Das Poti 
dazu macht dann die Höhe der Resonanzüberhöhung.

Gerade noch mal nachgeschaut: übliche Kabel für Gitarren haben 
50..150pF/m. Bei eingebauten 130p verschiebt sich die Resonanzfrequenz 
von 4,3 kHz (100p Kabel) auf 6,7 kHz (500p Kabel), macht schon einen 
deutlichen Unterschied. Werte für Fender Strato Single Coil mit 2,5H.

von Ralph B. (rberres)


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Mohandes H. schrieb:
> Bei eingebauten 130p verschiebt sich die Resonanzfrequenz
> von 4,3 kHz (100p Kabel) auf 6,7 kHz (500p Kabel), macht schon einen
> deutlichen Unterschied. Werte für Fender Strato Single Coil mit 2,5H.

Das musst du mir jetzt mal genauer erklären.

Wird nicht bei größer werdende Kapazität im Schwingkreis die 
Resonanzfrequenz niedriger?

Ralph Berres

von Rainer D. (rainer4x4)


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Mohandes H. schrieb:
> Das ist reine Physik
Erstaunlich ist, wenn es tatsächlich um Physik geht, man findet nirgens 
wirklich verifizierbare Messergebnisse.

> und Erfahrung - wie gesagt: ich mache das schon eine Weile
Also doch nur rein subjektiv!

Aber egal, hier im Forum gibt js auch einen Edi, der gibt vor Musiker 
und Radio/FS Techniker zu sein, der glaubt ernsthaft mit simpelsten 
Lautsprechern und Verstärkern den Ton einer 32 Fuß Orgelpfeife 
übertragen zu können :-)))

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Ralph B. schrieb:
> Das musst du mir jetzt mal genauer erklären.
> Wird nicht bei größer werdende Kapazität im Schwingkreis die
> Resonanzfrequenz niedriger?

Sorry, hatte ich falsch abgelesen: ist natürlich genau umgekehrt! Je 
länger das Kabel desto niedriger die Resonanzfrequenz. Bis hin zum 
dumpfen Klang.

Also:
Mohandes H. schrieb:
> verschiebt sich die Resonanzfrequenz von 6,7 kHz (100p Kabel) auf 4,3 kHz (500p 
Kabel)!

von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> Er meint das die Signallaufzeit in den einzelnen Windungen  eine
> Phasenverschiebung zwichen erster und letzter Windung verursacht, und er
> meint dadurch entsteht eine treppenartige Kurve durch eine Art
> Laufzeiteffekt, weil die induzierte Spannungen zwischen erster und
> letzter Windungen sich nicht mehr phasengleich addieren.

Ja, fast so meinte ich das, aber bei der Auslöschung durch einen anderen 
Effekt.

Percy N. schrieb:
> So ließe sich auch erklären, warum e-Gitatren so leise sind: es kommt ja
> kaum etwas heraus, weil die Elektronen jedesmal, kaum, dass sie
> aufgebrochen sind, göeich wieder umkehren müssen.

Der Wirkungsgrad ist wohl noch schlechter. Die Saitenschwingung wirkt 
auf der Gegengeraden der Spule natürlich auch in Gegenrichtung, und 
diese gekonterte Auslöschung wirkt in einem unregelmäßigen Wickelmuster 
quadriert.
Im Querschnitt parallel zur Magnetachse sollte das keinen Effekt haben, 
weil in der Summe der Auslöschungen sich nichts ändern sollte. Aber im 
Querschnitt parallel zur Seitenachse hat es stake Auswirkung da in diese 
Richtung das Magnetfeld an Kraft verliert.

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


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Was nehmen wir denn nun für einen Motor? Was ist zuz tun, damit das 
dünne Drähtchen nicht kopfüber von der trommel genommen werden muss und 
löckchen und schlaufen wirft, aber trotzdem durch die ruckartige 
Belastung an den Eckpunkten der Umschlingung am rechteckigen 
Spulenkörper nicht reisst?
Mich würde die (Änderung der) Abrollgeschwindigkeit des Drahts und die 
auftretenden Kräfte beim Wickeln eines rechteckigen Spulenkörpers 
interessieren. Ob nun kreuz und quer oder brav orthodox, ist mir 
eigentlich wurscht.

von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> Der Wirkungsgrad ist wohl noch schlechter. Die Saitenschwingung wirkt
> auf der Gegengeraden der Spule natürlich auch in Gegenrichtung, und
> diese gekonterte Auslöschung wirkt in einem unregelmäßigen Wickelmuster
> quadriert.

??????

Bei einen Humbucker nutzt man es aus um eingestreutes Brummen zu 
unterdrücken. Hier hat man es aber mit zwei getrennten Spulen zu tun.

Wenn die Saite quer zu den einzelnen Magneten schwingt, kommt natürlich 
auch ein Übersprechen in die benachbarten Magnete zustande. Wie groß 
diese sind weis ich nicht. Diese ist aber unabhängig davon ob die Spule 
wild oder sauber gewickelt ist.

Anders könnte es aussehen wenn jede Saite seine eigene Wicklung hat.

Aber da die Windungen alle Magnete erfassen erschließt sich mir nicht 
was unterschiedliche Wickelformen der Spule an der Signalform des 
induzierten Signales ändern soll, außer halt die unterschiedlichen 
Resonanzfrequenzen und Güten.

Ralph Berres

von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> Bei einen Humbucker nutzt man es aus um eingestreutes Brummen zu
> unterdrücken. Hier hat man es aber mit zwei getrennten Spulen zu tun.

Und mit mit gedrehter Magnetachse. Eine Spule Nord/CW, die andere 
Süd/CCW.
Dadurch wird das Netzbrummen ausgelöscht, das Gitarrensignal aber nicht.

: Bearbeitet durch User
von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> Aber da die Windungen alle Magnete erfassen erschließt sich mir nicht
> was unterschiedliche Wickelformen der Spule an der Signalform des
> induzierten Signales ändern soll

Bei den unregelmäßig gewickelten Spulen verteilen sich auch die 
Auslöschungen ungleichmäßig.
Um das zu zeigen, habe ich die Abb. rauschen_1 (gleichmäßig) und 
rauschen_2 (ungleichmäßig) mit angehangen. Oben ist der Querschnitt 
parallel zur Magnetachse, unten im rechten Winkel dazu. Die Intensität 
der Magnetstärke habe ich mit der Transparenz der Farbe dargestellt.

von Frank B. (bzb)


Angehängte Dateien:

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Ralph B. schrieb:
> Es gilt f′=f⋅c/(c−v) wenn die Saite sich vom Tonabnehmer wegbewegt und
> f′=f⋅c/(c+v) wenn sich die Saite auf in Richtung Tonabnehmer bewegt.

Die Saiten schwingen im rechten Winkel zur Nord/Süd-Achse der Magnete.
Schau dir die Angefügte Grafik an, die konträre Wirkung der Schwingung 
ist doch räumlich klar zu erkennen.

Axel R. schrieb:
> Was nehmen wir denn nun für einen Motor? Was ist zuz tun, damit das
> dünne Drähtchen nicht kopfüber von der trommel genommen werden muss und
> löckchen und schlaufen wirft, aber trotzdem durch die ruckartige
> Belastung an den Eckpunkten der Umschlingung am rechteckigen
> Spulenkörper nicht reisst?

Es wird wohl ein Stepper, weil der kontrollierter zu starten ist. Dazu 
eine automatisierter Drahtführung, mit einem kurzhubigen Micro Linear
Actuator, der 30 mm in der Sekunde schafft und der zum einen manuell mit
einem Poti, zum anderen über einen Micro-Controller gesteuert werden
kann. Die Poti-Werte einer manuellen Session können dann aufgezeichnet
und reproduziert werden. Wenn das dann auch mit den Umdrehungswerten
gemacht wird, können das Scatterwounding reproduziert werden. Die
Steuerung soll via WiFi und Webinterface vom Rechner oder Mobile
ausgeführt werden.
In diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=DuSMk63nonc) geht der 
Stepper locker auf 1050 rpm. In dem Video kannst Du auch ab 1:40 sehen, 
wie der Draht tanzt, wenn die Spule einfach flach auf den Boden gelegt 
wird.
Zöpfe bilden sich dann nur, wenn der Draht zu stramm geführt wird. Und 
wenn die Führung lockerer gehalten wird, ziehen sich auch die Schlaufen 
raus.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Frank B. schrieb:
> Die Saiten schwingen im rechten Winkel zur Nord/Süd-Achse der Magnete.

Damit betrachtest Du lediglich den transversalen Anteil der Schwingung.

von Ralph B. (rberres)


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Frank B. schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> Es gilt f′=f⋅c/(c−v) wenn die Saite sich vom Tonabnehmer wegbewegt und
>> f′=f⋅c/(c+v) wenn sich die Saite auf in Richtung Tonabnehmer bewegt.
>
> Die Saiten schwingen im rechten Winkel zur Nord/Süd-Achse der Magnete.
> Schau dir die Angefügte Grafik an, die konträre Wirkung der Schwingung
> ist doch räumlich klar zu erkennen.

auch hier wird der magnetische Einflus nicht messbar sein und vor allem 
durch den Effekt überlagert, das beim Schwingen der Saite sich die 
Saitenspannung ändert, und somit die Tonhöhe. Das nutzen gute 
Gitarristen auch beim spielen aus, in dem sie die Saite seitwerts ziehen 
um den Ton zu modulieren. Violinisten machen das übrigens auch.

Das hat aber nichts mit der magnetischen Abnahme der Schwingung zu tun 
und tritt rein akustisch auch auf.

Ralph Berres

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralph B. schrieb:
> Violinisten machen das übrigens auch.

Streicher setzen eher schnelles Vibrato ein, das durch rasches "Zittern" 
der Greifhand entlang der Achse des Halses erzeugt wird.  Auf der 
Gitarre geht das auch und wird dort insbesondere auf akustischen 
Instrumenten eingesetzt. Pitch bending auf den bundlosen 
Streichinstrumenten hingegen ist weitgehend sinnfrei.

von Frank B. (bzb)


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Ralph B. schrieb:
> Das nutzen gute
> Gitarristen auch beim spielen aus, in dem sie die Saite seitwerts ziehen
> um den Ton zu modulieren. Violinisten machen das übrigens auch.

Das hat überhaupt nichts mit Spieltechnik zu tun. Du kannst eine Saite 
gar nicht so stark zupfen, dass ein großer Impakt in der Nord/Süd-Achse 
der Magneten entsteht, dann schlägt die Saite gegen die Bünde, es 
schnarrt unschön und bremst die Saite wieder auf ein Minimum der 
Schwingung.
Es ist normal, das die Saitenschwingungsrichtung im rechten Winkel zur 
Magnetachse verläuft. Und das bedeutet, dass die Aufwärtsschwingung auf 
der einen Seite der Spule in Richtung Phase und auf der anderen Seite in 
Richtung Masse schwingt. Egal welcher Ton wie gespielt wird.

von M.M.M (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Der Wirkungsgrad ist wohl noch schlechter. Die Saitenschwingung wirkt
> auf der Gegengeraden der Spule natürlich auch in Gegenrichtung, und

Unsinn, Du hast wesentliche Dinge überhaupt nicht verstanden. Die 
Saitenschwingung wirkt auf das Magnetfeld und dieses auf die Spule und 
zwar im gleichen Drehsinn an jeder Stelle des Leiters.

> diese gekonterte Auslöschung wirkt in einem unregelmäßigen Wickelmuster
> quadriert.

Aus Unsinn folgt bei Dir quadrierter Unsinn.

Frank B. schrieb:
> Es ist normal, das die Saitenschwingungsrichtung im rechten Winkel zur
> Magnetachse verläuft. Und das bedeutet, dass die Aufwärtsschwingung auf
> der einen Seite der Spule in Richtung Phase und auf der anderen Seite in
> Richtung Masse schwingt. Egal welcher Ton wie gespielt wird.

Blödsinn, s.o.

von Frank B. (bzb)


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M.M.M schrieb:
> Unsinn, Du hast wesentliche Dinge überhaupt nicht verstanden. Die
> Saitenschwingung wirkt auf das Magnetfeld und dieses auf die Spule und
> zwar im gleichen Drehsinn an jeder Stelle des Leiters.

Und diesen Unsinn findest Du auf Wikipedia:
> Der Betrag der Lorentzkraft ergibt sich dabei aus...
> Da die Richtung der Lorentzkraft vom Vorzeichen der Ladung q abhängt,
> werden entgegengesetzt geladene Punktladungen gleicher Bewegungsrichtung
> in entgegengesetzte Richtungen abgelenkt.
> ...
> mit alpha  als dem Winkel zwischen der Bewegungsrichtung von q und der
> Richtung des Magnetfelds bzw. seiner Flussdichte B.

Die magnetisierten Saiten erzeugen die zu berechnende Lorentzkaraft:
1 x sin(90°) = 1 und 1 x sin(270°) = -1.

: Bearbeitet durch User
von M.M.M (Gast)


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Frank B. schrieb:
> M.M.M schrieb:
>> Unsinn, Du hast wesentliche Dinge überhaupt nicht verstanden. Die
>> Saitenschwingung wirkt auf das Magnetfeld und dieses auf die Spule und
>> zwar im gleichen Drehsinn an jeder Stelle des Leiters.
>
> Und diesen Unsinn findest Du auf Wikipedia:
>> Der Betrag der Lorentzkraft ergibt sich dabei aus...

Du machst Nebenkriegsschauplätze auf, die mit Deinem eigentlichen 
Verständnisproblem nix zu tun haben. Bau weiter schöne wohlgeordnete 
Abnehmer, die gut klingen. Aber bitte hör auf, Deine halbgaren Theorien 
zu verbreiten.

von Percy N. (vox_bovi)


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M.M.M schrieb:
> Bau weiter schöne wohlgeordnete Abnehmer, die gut klingen.

Das istxein Widerspruch in sich, da nur solche PUs gut klingen können, 
die möglichst wirr gewickelt sind, meinen ihre Erbauer. Und die haben 
Erfahrung mit wirren schiefen Wicklungen.

von Frank B. (bzb)


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@M.M.M Sind das wirklich ein Nebenkriegsschauplätze? Ist das nicht Der 
Weg wie die magnetische Spannungsinduktion im Pick Up funktioniert?
Zollner schreibt in seinem Buch 'Physik der Elektrogitarre':

4.10.1 Magnetische Spannungsinduktion
In einer Leiterschleife wird eine elektrische Spannung induziert, die 
der zeitlichen Änderung des durch sie hindurchtretenden magnetischen 
Flusses entspricht. Dies ist das Grundprinzip der Spannungserzeugung 
beim Magnettonabnehmer. Der Fluss ist das Produkt (allg.: Integral)
aus Flussdichte und Fläche, eine Änderung kann folglich als Flussdichte- 
und/oder Flächenänderung auftreten. Die Leiterschleife wird beim 
Tonabnehmer von dem in vielen Windungen aufgewickelten Kupferdraht 
gebildet. Bei hochwertiger Herstellung sind die einzelnen Windungen so 
miteinander verklebt, dass die Wicklungsfläche konstant bleibt, sodass 
als Änderungen
nur Flussdichteänderungen in Betracht kommen. Quelle und Ursache der 
Flussänderungen ist die schwingende Saite, deren Wirkung auf zwei Arten 
beschrieben werden kann:
Ortsänderungen der Saite ändern den magnetischen Widerstand im 
Magnetkreis, woraus Flussänderungen resultieren (magnetischer Wandler). 
Alternativ kann aber auch die Saite als vom Tonabnehmer magnetisiert 
betrachtet werden; Saitenbewegungen sind somit Relativbewegungen 
zwischen Saitenmagnet und Wicklung (dynamischer Wandler).

In Abb. 4.34 ist ein Drahtring gezeichnet, der von einem über der Zeit 
ansteigenden Fluss durchströmt wird. Als Folge der Flussänderung 
entsteht die eingezeichnete Spannung u(t). Das Induktionsgesetz wird 
manchmal auch mit einem Minuszeichen geschrieben, was auf umgekehrter 
Pfeildefinition beruht.
Beim Gitarrentonabnehmer ist nicht nur eine Windung vorhanden, der Draht 
ist vielmehr zu einer Spule mit N = 5000 – 10000 Windungen aufgewickelt. 
Rechnet man von u~ =1V auf die Magnetparameter zurück, erhält man für f 
= 2kHz, N = 6200, und 18 mm2 Magnetfläche eine Flussdichteänderung von 1 
mT (Spitzenwert Bˆ ). Gegenüber der vom Dauermagnet erzeugten statischen 
Flussdichte (ca. 100 mT) beträgt die von der schwingenden Saite 
hervorgerufene relative Flussdichteänderung also nur ungefähr 1%.

M.M.M schrieb:
> Unsinn, Du hast wesentliche Dinge überhaupt nicht verstanden.
Ich habe genau danach gefragt, nach dem was ich nicht verstanden habe.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Frank B. schrieb:
> Zollner schreibt in seinem Buch die Physik der E-Gitarre:

"Mit der Lorentz-Kraft wird eine weitere Kraft erläutert, die beim 
Magnet-Tonabnehmer keine direkte Bedeutung hat."
A.a.O. 4.11.7

Warum auch, schließlich soll nicht der PU die Saiten antreiben.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Es wird immer bizarrer hier...

Eine angeschlagene Seite schwingt in der Schlagrichtung am stärksten
das stimmt, sie schwingt aber auch in alle anderen Richtungen.
Die Seite ist an zwei punkten festgemacht (mehr oder weniger)
es gibt Reflektionen am Steg, am Sattel oder auch über den Bundsteg.
Die Magneten des Pickups zerren und dämpfen. Seiten Dicke, Länge,
Spannung, das minimale justieren des Anstands Magnet <-> Seite
selbst die Schwubbelfedern bei dem Tremolo System einer Strat
ändern den Sound mehr als ein schief gewickelter Pickup.

Du sagst doch es selbst. Es ist kein Problem eine Mechanik zu bauen
die ein immer gleiches Wickelschema knüpfen könnten.
Wenn der Sound dadurch "besser" (wie auch immer definiert) würde warum 
machen Firmen wie Fender oder Gibson das nicht gleich in der Fabrik und 
machen dick Werbung damit ihre Pickups nach einem geheimen Cola Rezept 
gewickelt sind und einfach besser klingen als die anderen ?

Fender selber verkauft aber nur Standart Pickups, deren Customer shop
kennt noch "Emalierten Metaldraht" oder Isoliert mit "Formvar"
was einige in der "Szene" als Ultimative sache ansehen
(also Dicke Isolierung des Kupferlack Drahts = Mehr Abstand der 
Windungen = "besserer" Sound) und kommt in die richtigun "Papierlage 
einflechten"
was ich oben schon sarkastisch erwähnt habe.

Gründe für "Dick Lack Draht" gibt/gab es aber eher aus technischer Sicht
um Windungsschlüsse zu vermeiden da dieser Draht sicherer herzustellen 
und handzuhaben ist. Das hat sich aber auch eigentlich erübrigt.
Die Lackdraht Bauer haben ihre Prozesse schon  länger im griff.


M.M.M schrieb:
> Bau weiter schöne wohlgeordnete
> Abnehmer, die gut klingen.

Na das will er ja Grade nicht, wohlgeordnet ist doch Pfui.

von Percy N. (vox_bovi)


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Marc D. schrieb:
> Wenn der Sound dadurch "besser" (wie auch immer definiert) würde warum
> machen Firmen wie Fender oder Gibson das nicht gleich in der Fabrik und
> machen dick Werbung damit ihre Pickups nach einem geheimen Cola Rezept
> gewickelt sind und einfach besser klingen als die anderen ?

"Lace Holy Grail Sidewinder PU"
Der Blödsinn ist sogar (in Usanistan ...) patentiert.

von MaWin (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Ein 'wild' gewickelter Gitarren-PickUp hat höhere Kapazitäten und die
> sind hier (in Grenzen) erwünscht.

Schade, dass er niedrigere Kapazitäten hat

von Frank B. (bzb)


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Percy N. schrieb:
> Warum auch, schließlich soll nicht der PU die Saiten antreiben.

Ja, da habe ich die falsche Kraft erwähnt. Berufen sich Reluktanzkraft 
und Lorentzkraft nicht auf das selbe Phänomen aber aus unterschidlichen 
Sichtweisen?

von Mark S. (voltwide)


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Frank B. schrieb:
> Zollner schreibt in seinem Buch 'Physik der Elektrogitarre':
Wenn Du dieses Buch gelesen und verstanden hättest würdest Du hier nicht 
solche krausen Theorien verbreiten.

von Frank B. (bzb)


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Marc D. schrieb:
> Wenn der Sound dadurch "besser" (wie auch immer definiert) würde warum
> machen Firmen wie Fender oder Gibson das nicht gleich in der Fabrik und
> machen dick Werbung damit ihre Pickups nach einem geheimen Cola Rezept
> gewickelt sind und einfach besser klingen als die anderen ?

https://www.google.com/search?q=scatterwound+pickups&tbm=shop

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Frank B. schrieb:
> Marc D. schrieb:
>> Wenn der Sound dadurch "besser" (wie auch immer definiert) würde warum
>> machen Firmen wie Fender oder Gibson das nicht gleich in der Fabrik und
>> machen dick Werbung damit ihre Pickups nach einem geheimen Cola Rezept
>> gewickelt sind und einfach besser klingen als die anderen ?
>
> https://www.google.com/search?q=scatterwound+pickups&tbm=shop

Was soll der Link sagen ? Also außer Ja der hat Recht ?
keine Offiziellen vom Hersteller hergestellten wild gewickelten
Sound Optimierten Pickups erhältlich ? Die großen Major Hersteller
wie Fender, Gibson, Ibanez, JBL überlassen den Markt also komplett
den kleinen Klitschen. Alles Customs Shops.

: Bearbeitet durch User
von M.M.M (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Zollner schreibt in seinem Buch 'Physik der Elektrogitarre':

Was nutzen ellenlange dahin geworfene Zitate, wenn man sich nicht damit 
beschäftigt.

Im dem Zitat kommt > 8x Fluß(dichte)änderung vor. Die und deren Wirkung 
auf die Leiterschleife(n) (Spule) ignorierst Du völlig.

Stattdessen schwurbelst Du in 
Beitrag "Re: DC-Getriebemotor oder Hybrid-Stepper für Gitarrentonabnehmer-Wickelmaschine": "Die 
Saitenschwingung wirkt auf der Gegengeraden der Spule natürlich auch in 
Gegenrichtung, und diese gekonterte Auslöschung wirkt in einem 
unregelmäßigen Wickelmuster quadriert."
Genau da wird von Dir völlig außer acht gelassen, das sich die 
Saitenschwingung auf das Magnetfeld auswirkt und erst dann durch dessen 
Änderung eine Spannung in der Spule induziert wird. Würdest Du Dir das 
Magnetfeld und dessen Wirkung auch nur einmal anschauen, sollte auch Dir 
klar werden, daß es da keine "Richtung oder Gegenrichtung" und 
"Auslöschungen" gibt.

von Marc (gierig) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:

> "Lace Holy Grail Sidewinder PU"
> Der Blödsinn ist sogar (in Usanistan ...) patentiert.

Ah Lace hatte diesen "besonderen" Magnetkern (Magnetpulvern in
Plastik) dadurch "besser" gekapselt. Die haben auch
diese hochkant Spulen links und recht, quasi so eine art Singel Coil 
Humbucker.

Duraus geeignet um einen anderen Sound zu bekommen oder
Störungen zu unterdrücken. Ist ja schließlich auch kein "original" teil
muss ja anders klingen. Die Spulen scheinen aber auch da nicht
wild gewickelt zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Marc D. schrieb:
> Ah Lace hatte diesen "besonderen" Magnetkern (Magnetpulvern in
> Plastik) dadurch "besser" gekapselt. Die haben auch
> diese hochkant Spulen links und recht, quasi so eine art Singel Coil
> Humbucker.

Alles nicht so richtig neu. So richtig innovativ waren die dreieckigen 
Spulen,  die antparallel nontiert waren. Dazu gibt es auch einen schönen 
Artikel auf Zollners aktuelller Site, die ich oben verlinkt hatte.

: Bearbeitet durch User
von Marc (gierig) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Alles nicht so richtig neu. So richtig innovativ waren die dreieckigen
> Spulen,  die antparallel nontiert waren. Dazu gibt es auch einen schönen
> Artikel auf Zollners aktuelller Site, die ich oben verlinkt hatte.

"Z36 Der Lace-Tonabnehmer "Holy Grail" "

Ja da steht ja eigentlich alles insbesondere das das Zeugs
auch schon ein paar tage älter ist als einen das Marketing
glauben lassen mag. Zwischen den Zeilen lese ich bei Zöllner
raus das es bei den dreieckspulen auch mehr drum geht ein Patent zu 
bekommen als wirkliche Eigenschaften (na eigentlich steht das da 
direkt), wobei ich mir durchaus vorstellen kann das die Spulen zusammen 
mit den Magneten dann ggf. etwas empfindlicher für die jeweiligen drei 
Seiten sind. Da fängt dann aber sind wir auch schon dich an der grenze 
zum esoterischen :-)

Aber: auch die Burschen sind Maschinell sauber gewickelt, auch Lance
will seine x Tausend Windungen möglichst kompakt gewickelt haben und
kein Hand gewickeltes Wollknäuel.

Mehr noch die Firma gibt als einer der wenigen sogar Prominent Einbau 
tips und Parameter auf den weg im Bezug auf Einbau läge, abstand zur 
Seite und Verdrahtung zum Poti und zum dazugehörigen C bei anlog Strom
Guitarren...

von Percy N. (vox_bovi)


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Marc D. schrieb:
> Zwischen den Zeilen lese ich bei Zöllner
> raus das es bei den dreieckspulen auch mehr drum geht ein Patent zu
> bekommen als wirkliche Eigenschaften (na eigentlich steht das da
> direkt), wobei ich mir durchaus vorstellen kann das die Spulen zusammen
> mit den Magneten dann ggf. etwas empfindlicher für die jeweiligen drei
> Seiten sind.
Nach meiner Vorstellung sollte diese Geometrie allenfalls die Apertur 
des PU beeinflussen.
>  Da fängt dann aber sind wir auch schon dich an der grenze
> zum esoterischen :-)
Ich ahne zu meinen, was Du verstehen könntest ;-)))

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (axlr)


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Hallo zusammen
Hab jetzt mal die "Beobachtung" dieses Threads abgeschaltet.
Ist mir zu esoterisch geworden.
Wichtiger ist die Frage, wie man den Draht dort schonend drauf bekommt.
Einmal gerissen, kann man alles nochmal machen. Ich denke auch nicht, 
dass es gut ist, wenn der Draht beim eigentlich Wickelprozess in sich 
gewunden/verdreht ist (auch wenn er noch keine Locken warf) und gedehnt 
wird.
Aber streitet ihr euch mal eher über die Lorentzkräfte und die
"drei - Finger - Regel". Völlig abstruse Diskussion. Komplett am Thema 
vorbei.
Bin sowieso erstaunt, dass eine derartig thematische 
Entfernung/Entgleisung vom Thema weg hier geduldet wird. Ging es doch um 
die Wahl eines geeigneten Motors für den Selbstbau einer Wickelmaschine.
Naja -...

: Bearbeitet durch User
von Marc (gierig) Benutzerseite


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Axel R. schrieb:

> Wichtiger ist die Frage, wie man den Draht dort schonend drauf bekommt.
> Einmal gerissen, kann man alles nochmal machen.

Beim Handwickeln: Übung, Übung, Übung, weiche Handschuhe und Übung.
Langsam anfangen, Anfänger sollten sich Zeit nehmen beim wickeln
Gespür aufbauen fürs Material. Nicht gleich brachial 8 Tausend Windung
in 3 Minuten schaffen wollen beim ersten Versuch.

> Ich denke auch nicht,
> dass es gut ist, wenn der Draht beim eigentlich Wickelprozess in sich
> gewunden/verdreht ist (auch wenn er noch keine Locken warf) und gedehnt
> wird.

Der Metaller an sich lernt "Nach fest kommt ab"
Der Wickel Neuling lernt die drei stufen: "Draht strecken,
Isolierung defekt, Draht kaputt. Daher ja das ist nicht gut
und sollte vermieden werden. Über da wie lang darf ich den am Draht
zerren sollte das Datenblatt Auskunft geben.


> Aber streitet ihr euch mal eher über die Lorentzkräfte und die
> "drei - Finger - Regel". Völlig abstruse Diskussion. Komplett am Thema
> vorbei.

Dieses Thema zeig aber das Diskussionen und sich Streiten nicht
ausarten muss in wüste Beschimpfungen.

> Bin sowieso erstaunt, dass eine derartig thematische
> Entfernung/Entgleisung vom Thema weg hier geduldet wird. Ging es doch um
> die Wahl eines geeigneten Motors für den Selbstbau einer Wickelmaschine.

Themen die beim Thema bleiben sind Themen bezogene Thementhreds die
thematisch nicht von ihren Thema abweichen. Und das ist echt selten
nicht nur hier sondern auch in echten leben und überall.

Und nun jeder Motor der die Last Schaft und sich regeln lässt ist der
richtige. Stepper finden in kauf Geräten als Wickel Motor
eher keine Anwendung. Nen Zählwerk reicht und meist kommt
es auch nicht an auf 1-5 Windungen mehr oder weniger.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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MaWin schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>
>> Ein 'wild' gewickelter Gitarren-PickUp hat höhere Kapazitäten und die
>> sind hier (in Grenzen) erwünscht.
>
> Schade, dass er niedrigere Kapazitäten hat

Stimmt, da hast Du tatsächlich recht. Siehe kreuzgewickelte Spulen im 
LW- & MW-Bereich.

Frank B. schrieb:
> M.M.M schrieb:
>> Unsinn, Du hast wesentliche Dinge überhaupt nicht verstanden.
>
> Ich habe genau danach gefragt, nach dem was ich nicht verstanden habe.

Ganz simpel betracht: die Saite schwingt in einem (zunächst) konstanten 
Magnetfeld. Durch die Schwingung ändert sich das Magnetfeld und dadurch 
wird im Pickup eine Spannung induziert.

> "Die Saitenschwingung wirkt auf der Gegengeraden der Spule natürlich
> auch in Gegenrichtung, und diese gekonterte Auslöschung wirkt in einem
> unregelmäßigen Wickelmuster quadriert."

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Dem Magnetfeld ist es egal woher die 
Schwingung kommt, 'Gegengeraden' gibt es da nicht. Und wieso gerade 
quadriert?

Das einzige was einen scatterwound Pickup 'auszeichnet' ist die 
geänderte Kapazität und dafür der externe Kondensator.

Wenn da Laufzeiten tatsächlich eine Rolle spielen würden, könnte man ja 
zwei Pickups zusammen schalten. Wird ja auch gemacht, aber da spielen 
nur rein elektrische Auslöschungen eine Rolle, nicht magnetische.

Wenn Du tatsächlich einen Unterschied zwischen einem straigt- und einem 
scatterwound Pickup (ansonsten identisch aufgebaut) hörst, dann berichte 
bitte hier.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Den größten Einfluß auf den Klang hat die Resonanzfrequenz (meist 2 .. 5 
kHz) und die Resonanzüberhöhung. Bei gegebenem Kabel steht die Frequenz 
fest, die Überhöhung hängt dann von der Eingangsimpedanz des Verstärkers 
(meist 1Meg) und der Einstellung an der Gitarre ab.

Eigentlich könnte man in die Gitarre einen kleinen Drehkondensator 
200-500p einbauen um die Resonanzfrequenz zu variieren. Habe ich noch 
nie gesehen, hat vielleicht Gründe. Werde ich bei Gelegenheit 
ausprobieren.

von Achim B. (bobdylan)


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Mohandes H. schrieb:
> kleinen Drehkondensator 200-500p

"Kleinen" und "200-500p" schließen sich leider gegenseitig aus. 
Vielleicht ist das der Grund zur Nicht-Veranlassung. Was ginge: 
Drehschalter.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Achim B. schrieb:
> "Kleinen" und "200-500p" schließen sich leider gegenseitig aus.
> Vielleicht ist das der Grund zur Nicht-Veranlassung. Was ginge:
> Drehschalter.

Drehschalter geht leider nicht stufenlos. Einen 5-fach habe ich 
eingebaut.
Doch, ich habe einen 'Quetscher' mit 250p und in meine E-Gitarre habe 
ich schon einige Öffnungen für Experimente gefräst.
Kapazitätsdiode ginge auch, aber ich mag lieber rein passive Pickups 
ohne Batterie.

Das mit dem Stufenschalter ist aber die bessere Idee, da ich eh meistens 
mit demselben Pickup spiele.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Achim B. schrieb:
> "Kleinen" und "200-500p" schließen sich leider gegenseitig aus.
> Vielleicht ist das der Grund zur Nicht-Veranlassung

So etwas
https://www.ebay.de/itm/203382268065?_trkparms=aid%3D1110006%26algo%3DHOMESPLICE.SIM%26ao%3D1%26asc%3D20210218154537%26meid%3Dfde53757a33f4cc3b3135e2391d67a1f%26pid%3D101306%26rk%3D2%26rkt%3D12%26sd%3D203283680342%26itm%3D203382268065%26pmt%3D0%26noa%3D1%26pg%3D2332490%26algv%3DDefaultOrganic%26brand%3DLinear&_trksid=p2332490.c101306.m5375
unter Acrylglashaube auf der Axt sähe bestimmt spaßig aus. Hinter oder 
neben dem Steg findet sich bestimmt ein Plätzchen.

Alternativ könnte man das Dingen in eine Tretmine einbauen. Nur Wahs 
sind schöner ...

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