Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transimpedanzverstärker Daten plotten lassen


von Emil V. (warlock123)


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Guten Tag,

mein Name ist Emil und ich bin neu hier im Forum.
Ich studiere an einer deutschen Hochschule Maschinenbau im zweiten 
Semester.
Ich würde gerne die Ausgangsspannung eines Tranzimpedanzverstärkers
messen und wenn möglich auch gleich digital als Graph plotten lassen. 
Der Transimpedanzverstärker wird zur Messung eines Photostroms 
eingesetzt.
Natürlich kann ich mir das Signal mit einem Oszilloskop anschauen, 
allerdings habe ich mich gefragt, ob es nicht vielleicht auch 
geschicktere Möglichkeiten gibt die Spannung auszulesen, zum Beispiel 
mit einem Arduino oder Ähnlichem. Meine Aufgabe ist letztendlich 
charakteristische Werte der Photodiode wie U-I- Kurve, Signal-to-Noise 
Ratio, spektrale Empfindlichlkeit etc. zu bestimmen. Um den 
Transimpedanzverstärker soll es hier bitte gar nicht gehen, er wird 
Werte von 0 bis 5V und bis maximal 20 Mhz liefern.
In der Regel werde ich aber vermutlich eher mit 1-10 khz arbeiten denke 
ich.
Ich bitte um Verständnis, ich habe keinen wirklichen elektrotechnischen 
Hintergrund.

Meine generelle Frage wäre, wie ihr das Auslesen des 
Transimpedanzverstärkers angehen würdet.

Vielen Dank, ich freue mich auf eure Antworten.

von xyz (Gast)


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> Werte von 0 bis 5V und bis maximal 20 Mhz liefern

> zum Beispiel mit einem Arduino
Damit also schon mal nicht.

von Philipp (Gast)


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xyz schrieb:
> Damit also schon mal nicht, aber...

...mit einem Datenlogger, hätte da noch im zweiten Teil des Satzes 
hingemusst.

von H. H. (Gast)


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Das dafür übliche Messgerät nennt man Oszilloskop. Speziell für deine 
Problemstellung nimmt man ein DSO. Welche Speicherbreite und -tiefe 
nötig ist, das gibt dein Posting allerdings nicht her.

von Fachmann (Gast)


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Emil V. schrieb:
> wie ihr das Auslesen des
> Transimpedanzverstärkers angehen würdet.

mein Geheimtipp: mit dem Gebrauch eines A/D Wandlers.

von F. M. (foxmulder)


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Dafür wirst du entweder ein speziell entwickeltes Testboard brauchen, 
oder ein Testsystem aus kommerziellen Messgeräten.
Eine Eigenentwicklung wird für einen Maschinenbauer kaum in Frage 
kommen, mit solchen Spezialsachen sind wahrscheinlich auch manche 
Elektrotechniker überfragt.

Du wirst einen Funktionsgenerator brauchen, oder eine präz. 
Stromquelle/SMU die du per Computer zB. über LAN oder GPIB ansteuerst.
Um den Ausgang zu messen ein Oszilloskop oder schnelles 
Digitalmultimeter oder einen Spektrumanalysator.

Jetzt kommt es darauf an wie schnell das Teil tatsächlich ist und wie 
genau es sein soll, 1kHz oder 20Mhz sind ein Wahnsinns Unterschied, das 
ist der Unterschied zwischen einfacher Lösung und riesen Messaufwand.
Welche Eingangsströme willst du erreichen?

10pA bei 20Mhz zB. da wirst du deinen Spaß damit haben......

Willst du nur den TIA vermessen oder TIA+Photodiode??
Das entscheidet ob du elektrisch oder optisch anregen musst.

Emil V. schrieb:
> spektrale Empfindlichlkeit

Dafür brauchst du eine einstellbar optische Quelle, evtl. eine 
Abschwächerbank.

Das ist alles andere als Trivial und als Fachfremder so kaum machbar.

mfg

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von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Emil V. schrieb:
> Aufgabe ist letztendlich charakteristische Werte der Photodiode wie U-I-
> Kurve, Signal-to-Noise Ratio, spektrale Empfindlichlkeit etc. zu
> bestimmen.

Das sieht so aus, als wenn Du den Transimpedanzverstärker samt 
Photodiode komplett vermessen möchtest. Das sind ganz verschiedene 
Messungen und ein Arduino ist da absolut keine gute Idee.

Z.B. die spektrale Empfindlichkeit ist eine physikalische Messung, dafür 
mußt Du verschiedene Wellenlängen auf die Photodiode geben.

U/I-Kurve und Rauschen sind rein elektrisch Messungen. S/N vermutlich 
über die Temperatur?

Dann noch 'etc'. Das hört sich also nach einem ganzen Zoo verschiedener 
Messungen an! Zuerst würde ich mir eine möglichst detaillierte Liste 
aller Messungen machen. Dazu den Versuchsaufbau skizzieren. Was brauchst 
Du alles? Daraus ergeben sich dann die Meßgeräte - ein Oszilloskop wird 
das Elementarste sein. Vielfachmeßgerät, Temperaturmeßgerät.

Es ist ja heutzutage modern alles automatisiert zu messen (Arduino & Co) 
aber bei derart unterschiedlichen Messungen an einem Exemplar würde ich 
das alles 'altmodisch' von Hand messen und dokumentieren. (Vor langer 
Zeit hatte ich im Studium eine sehr ähnliche Aufgabe - je tiefer man 
einsteigt desto mehr wird es aber man wächst an seinen Aufgaben).

Viel Erfolg!

von Falk B. (falk)


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Emil V. schrieb:
> Meine generelle Frage wäre, wie ihr das Auslesen des
> Transimpedanzverstärkers angehen würdet.

Für schnelle Sachen (Bandbreite, Anstiegszeit) mit einem DSO.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop#Digitale_Speicheroszilloskope

Für Rauschen ggf. ein Spektrumalayzer.

Für U/UI Kurven und die spektrale Empfindlichkeit reicht ein DMM 
(Digitalmultimeter), welches ggf. per USB auslesbar ist, wenn man das 
automatisieren will.

Nahezu alle modernen Meßgeräte tragen im Namen "Digital", was bedeutet, 
daß man die Daten speichern und in den PC übertragen kann. Da muss man 
nix extra bauen oder kaufen.

Aber all das sind keine typischen Aufgaben für einen Maschinenbauer.

von Emil V. (warlock123)


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Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten. Ich gehe jetzt mal 
nur auf die etwas konstruktiveren ein, die mehrere Sätze umfassen. Das 
soll keine Kritik an den ersten Beiträgen sein, ich verstehe es wenn man 
gerade einfach nicht die Zeit hat ausführlicher zu antworten. Bitte 
schlagt euch in diesem Thread nicht die Köpfe ein :)

Um meine Aufgabe nochmal etwas präziser darzustellen: Es soll im Rahmen 
einer studentischen Arbeit eine elektrische und optische 
Charakterisierung vorgenommen werden und eventuell noch ein Vergleich 
mit dem Verhalten eines Phototransistors. Präziser ist die 
Aufgabenstellung nicht, aber ich denke die im Eingangsposting erwähnten 
Messungen gehören schon dazu. Die Photodiode wird dabei von einer 
Laserdiode in einigen Zentimetern Abstand beleuchtet. Falls ein etwas 
genauerer Eindruck der Diode hilft: Es handelt sich um die KPEIMC-UDCOM 
der Marke Kyosemi. Diese wird mittels Wirebond
und leitendem UV-Kleber auf eine Platine aufgebracht.

Die Diode hat eine sehr große Bandbreite (bis über 1GHz), da der 
Signalgenerator im Labor aber nur 25Mhz packt, werde ich die 
Frequenzantwort wohl nicht wirklich (vollständig) messen können 
(korrigiert mich wenn ich falsch liege). Da ich einige Eigenschaften mit 
denen eines Phototransistors vergleichen möchte dachte ich mir es wäre 
praktisch das Verhalten auch für höhere Frequenzen (20MHz...) 
untersuchen zu können, da der Transistor ja wesentlich "langsamer" sein 
sollte. Den Transistor würde ich dann mit entsprechend geringerer 
Verstärkung messen.

Zur spektralen Empfindlichkeit: Es ist im Labor kein Gerät vorhanden, 
mit dem ich ein kontinuierliches Spektrum für eine sinnvolle messung 
erzeugen könnte. Ich habe mich mit meinem Betreuer geeinigt, dass eine 
Messung mit drei Laserdioden verschiedener Wellenlängen ausreicht. Die 
ermittelten Werte werde ich dann mit denen aus dem Datenblatt 
vergleichen.

Das mit dem digitalen Speicheroszilloskop klingt sehr interessant, ich 
werde mich diesbezüglich mal einlesen. Mein generelles Problem ist eben 
momentan einfach noch wie ich die Werte aufnehme und darstelle. 
Natürlich wäre es gut wenn man das irgendwie "automatisieren" könnte, 
zur Not geht es natürlich auch von Hand.

von Mark S. (voltwide)


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Wenn Du Dich mit 10kHz Meßfrequenz begnügen kannst - dann reicht eine 
USB-Soundkarte am PC und Du kannst Frequenzgänge, Rauschen etc nicht nur 
mit hoher Auflösung messen sondern auch gleich noch automatisch 
dokumentieren.
Allerdings kannst Du damit nur Wechselspannungen verfolgen.

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