Hallo! In Datenblättern findet man üblicherweise keine Angabe, wie lange ein Quarz nachschwingt. Läßt sich das aus den Ersatzschaltbildparametern überhaupt herleiten? Also z.B. Güte Q bedeutet y % Amplitudenabnahme pro Schwingung. Der Quarz hat ja einen Ersatz-Serienwiderstand, an dem die Schwingungsenergie in Wärme gewandelt wird. Soweit ich weiß, kann man das Nachschwingen kaum von außen verkürzen, z.B. durch Kurzschließen des Quarzes. Stimmt das?
F. P. schrieb: > Hallo! > > In Datenblättern findet man üblicherweise keine Angabe, wie lange ein > Quarz nachschwingt. Läßt sich das aus den Ersatzschaltbildparametern > überhaupt herleiten? Also z.B. Güte Q bedeutet y % Amplitudenabnahme pro > Schwingung. Klar kann man das. > Der Quarz hat ja einen Ersatz-Serienwiderstand, an dem die > Schwingungsenergie in Wärme gewandelt wird. Eben. > Soweit ich weiß, kann man das Nachschwingen kaum von außen verkürzen, > z.B. durch Kurzschließen des Quarzes. Stimmt das? Er ist ja schon kurzgeschlossen, durch die parasitäre Parallelkapazität und die Bürde.
F. P. schrieb: > Soweit ich weiß, kann man das Nachschwingen kaum von außen verkürzen Es wäre wesentlich einfacher die Clk-Leitung zum Rest der Schaltung abzuschalten, sofern die Schaltung das zulässt. Das geht notfalls in ns. Georg
H. H. schrieb: > Er ist ja schon kurzgeschlossen, durch die parasitäre Parallelkapazität > und die Bürde. Nach außen nicht wirklich kurzgeschlossen, denn wenn er (plötzlich) frei schwingt, ist die vorher anstehende Spannung außen zunächst immer noch in voller Höhe vorhanden. Der innere Schwingkreis ist davon aber sehr wenig abhängig, weil seine innere und sehr kleine Ersatzkapazität der großen in Reihe geschaltet ist, und ob die kurzgeschlossen wird oder nicht, ändert nur minimal die Resonanzfrequenz des Systems (-> Ziehbereich) und die gesamte Energie im inneren System bleibt (zunächst) erhalten. Nur ein bisschen der Gesamt-Energie würde vernichtet, wenn bei maximaler Spannung die externe Kapazität kurzgeschlossen würde, und gar nichts würde bei einem Kurzschluss im Spannungs-0-Durchgang vernichtet. Georg schrieb: > Es wäre wesentlich einfacher die Clk-Leitung zum Rest der Schaltung > abzuschalten Die Frage war doch grundsätzlicher Natur. Da würde ich jetzt nicht unterstellen, dass er ein bestimmtes Ziel erreichen will, und schon gar nicht, ausgerechnet dieses.
Ein Quarz ist ein Pendel, das kann sehr lange pendeln.
Quarze wurden doch so entwickelt, daß sie möglichst konstante Frequenz abgeben. Für hohe Güte schwingen sie im Vakuum. Kein Entwickler hat sich Gedanken machen müssen, was nach dem Abschalten passiert... Ich mein ja nur...
F. P. schrieb: > Güte Q bedeutet y % Amplitudenabnahme pro Schwingung Ja, kann man ausrechnen. Ist ja auch eine gedämpfte Schwingung, die mit e^(-t) abklingt. Bei Schwingkreisen gibt es die in der Praxis bewährte Methode: abklingende Schwingung mit dem Oszi beobachten, Anzahl Schwingungen bis halbe Amplitude mal 5 = Güte Q. Das habe ich auch mal aus den Gleichungen der gedämpften Schwingungen hergeleitet, ich kam damals auf Faktor 4,5. Bei Schwingkreisen kommt es ja nicht auf exakte Werte an sondern ist eher eine Abschätzung in der Praxis: Q = 50 oder 150? Dann kannst Du natürlich auch die Amplitude zu jeder beliebigen Zeit berechnen. Gilt natürlich auch für Quarze. Ob das da praxistauglich ist bei so hohen Güten (Q > 10.000) weiß ich allerdings nicht.
Habe mal an einer RTC gemessen, dort habe ich tau = ca. 0,55 s. Der Quarz müßte lt. Datenblatt eine Güte um 40k haben. Man muß eigentlich nur die abklingende Spannung am Quarz beobachten, denn solange er schwingt, erzeugt er auch eine Wechselspannung.
von F. P. schrieb: >überhaupt herleiten? Also z.B. Güte Q bedeutet y % Amplitudenabnahme pro >Schwingung. Ersetze den Quarz gedanklich durch einen Schwingkreis mit der gleichen Frequenz und gleicher Güte. Nun kannst du, mit Hilfe der bekannten Güte, den scheinbaren Verlustwiderstand der dem idealen Schwingkreis parallel geschaltet ist, berechnen. Nun denke dir die Spule weg und entlade den Schwingkreiskondensator mit dem Verlustwiderstand. Die Entladekurve ist identisch mit der Abklingkurve des Schwingkreises. Verlustwiderstand = Resonanzwiderstand des Schwingkreises. http://gfs.khmeyberg.de/Materialien/IIPhysik/KondensatorSpuleMathematik.pdf https://de.wikipedia.org/wiki/Resonanzwiderstand
Ich denke in Q Schwinungen ist man auf 1/e der Amplitude, oder vielleicht auch auf 1/e^2 der Leistung. Die Guete Q eines Quarzes liegt bei 10^5, oder 10^6 Rechne
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