Forum: Fahrzeugelektronik Was sagt die Akkuspannung bei LiIon aus


von Robert W. (Gast)


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Hallo,

habe zwei gleiche Marken-Akkus (LiIon) der Größe 18650 zusammen aus der 
gleichen Charge gekauft. Beide sind nun ca. 2 Jahre alt, wurden aber 
unterschiedlich genutzt. Also unterschiedliche Anzahl Zyklen und auch 
unterschiedlich geschont (Entladestrom, Lade- und Endladeendspannungen).

Nun schalte ich beide Zellen parallel und lade den Verbund auf 4.20V, 
schalte aber bei Erreichen von 1A Ladestrom ab. Nach 10 min. Pause haben 
die Zellen eine leicht unterschiedliche Spannung (4.14V und 4.08V).

Welche ist nun die geschonte und welche die geschruppte Zelle?

Robert

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert W. schrieb:
> schalte aber bei Erreichen von 1A Ladestrom ab

Das ist zu früh.

Normalerweise soll man beim Erreichen von 1/10 des Anfangsladestroms 
abschalten. Deine Zellen sind daher unterschiedlich voll.

von H. H. (Gast)


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Das Problem ist doch, dass die Zellen einen unterschiedlichen 
Innenwiderstand haben, die mit 4,14V weniger, die mit 4,08V mehr. Man 
muss davon ausgehen, dass die letztere schon mehr mitgemacht hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Man muss davon ausgehen, dass die letztere schon mehr mitgemacht hat.

Denke ich auch.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ändert sich eigentlich immer nur der Innenwiderstand? Es findet sich ja 
auch oft eine Aussage über Kapazitätsverlust. Wenn eine Zelle weniger 
Kapazität hätte würde sie ja auch schneller eine höhere Spannung 
erreichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frank D. schrieb:
> Es findet sich ja auch oft eine Aussage über Kapazitätsverlust.

Wird sicher auch passieren, aber um das auszuwerten, müsstest du sie 
schon mal voll laden und dann die Entladung ausmessen.

von Robert W. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Das Problem ist doch, dass die Zellen einen unterschiedlichen
> Innenwiderstand haben, die mit 4,14V weniger, die mit 4,08V mehr. Man
> muss davon ausgehen, dass die letztere schon mehr mitgemacht hat.

Das war auch meine Einschätzung. Dumm nur, dass dann die "wüst" genutzte 
Zelle jetzt die bessere Zelle ist. Deshalb meine Anfrage. Ich kann es 
nicht glauben. Das Verhalten bzgl. Alterung von LiIon scheint absolut 
unvorhersehbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert W. schrieb:
> Das Verhalten bzgl. Alterung von LiIon scheint absolut unvorhersehbar.

Miss doch einfach mal die Kapazität, ob die dann auch noch die bessere 
ist.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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H. H. schrieb:
> Das Problem ist doch, dass die Zellen einen unterschiedlichen
> Innenwiderstand haben, die mit 4,14V weniger, die mit 4,08V mehr. Man
> muss davon ausgehen, dass die letztere schon mehr mitgemacht hat.

Ich nehme eher an der TO hat die Leerlaufspannung gemessen und nicht 
beide bei der gleichen Belastung. Ohne Strom auch kein Spannungsabfall 
am "Innenwiderstand"...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Irgend W. schrieb:
> Ohne Strom auch kein Spannungsabfall am "Innenwiderstand".

Es gab vorher schon einen Ladestrom, der über den Innenwiderstand muss.

von Arrhenius (Gast)


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Robert W. schrieb:
> Das Verhalten bzgl. Alterung von LiIon scheint absolut
> unvorhersehbar.

Hast du vielleicht die 4.14V Zelle bei geringeren Temperaturen 
betrieben/gelagert als die 4.08V Zelle?

von batman (Gast)


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Robert W. schrieb:
> Nun schalte ich beide Zellen parallel und lade den Verbund auf 4.20V,
> schalte aber bei Erreichen von 1A Ladestrom ab. Nach 10 min. Pause haben
> die Zellen eine leicht unterschiedliche Spannung (4.14V und 4.08V).

Tja dann hat die Zelle mit der höheren Spannung vielleicht einen höheren 
Ladestand, wie das üblicherweise auch gewertet wird. Solange der 
unbekannt ist, kann man da keine vernünftige andere Aussage treffen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Aber zwei Zellen parallel zu schalten bei unterschiedlichem Ladestand 
ist deiner "Messung" (Schätzung) auch nicht förderlich!

von Jens G. (jensig)


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Es kommt doch drauf an, bei welchen Parametern die Zellen schon gealtert 
sind. Es muß ja nicht unbedingt Kapazität und Innenwiderstand in 
gleichem Maße sein.
Wenn Kapazität noch gut, aber Ri schlecht, dann fällt die nach Ladeende 
halt um I*Ri wieder ab auf die 4,08V.
Wenn Ri noch rel. gut, aber C schlecht, dann ist die für die gerade 
aktuell anstehende Ladespannung trotzdem schon vergleichsweise voll, 
also höhere Spannung von 4,14V (die andere Zelle bestimmt sozusagen den 
Spannungsanstuieg, und die erste mit schlechtem C läuft einfach mit bei 
rel. geringem Ladestrom.
Also sagen kann man nix basierend auf der gemessenen Leerlaufspannung 
...

von Robert W. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Wenn Kapazität noch gut, aber Ri schlecht
> Wenn Ri noch rel. gut, aber C schlecht

Das gibt es? Dachte immer, beide Werte werden gemeinsam schlechter.

von rcc (Gast)


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Robert W. schrieb:
> Das gibt es? Dachte immer, beide Werte werden gemeinsam schlechter.

nein werden sie nicht. Alterung von LiIo ist komplex.

von Jens G. (jensig)


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Robert W. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Wenn Kapazität noch gut, aber Ri schlecht
>> Wenn Ri noch rel. gut, aber C schlecht
>
> Das gibt es? Dachte immer, beide Werte werden gemeinsam schlechter.

Ja, gemeinsam schlechter werden die schon werden. Aber eben nicht 
unbedingt im gleichen Maße, wie ich schon schrieb. Da ist eben entweder 
der eine, oder der andere Wert stärker betroffen.

von Armin X. (werweiswas)


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Die 60mV Spannungsdifferenz können beim Laden mit 1 A schon einer 
ungünstigen Parallelschaltung geschuldet sein wobei die Zelle die näher 
an der Einspeisung liegt eben die mit 4,14V ist...

Beitrag #6693939 wurde von einem Moderator gelöscht.
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