Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Windungsschluss an allen Polen?


von Steffen H. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich habe hier einen AC Bürstenmotor (230V) aus einer Tischkreissäge. Der 
Motor zeigt an allen 32 Polen einen Windungsschluss. Das heißt, ich 
messe an beliebigen Polen gegeneinander einen Kurzschluss.

Welche Ursache kann das (am Wahrscheinlichsten) haben?

Der Rotor sieht optisch gut aus. Er macht jedenfalls nicht den Eindruck, 
als wäre er zu heiß geworden.

Grüße
Steffen

Beitrag #6688958 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Steffen H. (Gast)


Lesenswert?

Ich fürchte, ich habe mich missverständlich ausgedrückt: ich messe 
zwischen zwei beliebigen Lamellen Durchgang. Das heißt, ich kann mein 
Ohmmeter an zwei beliebige Lamellen setzen und mir wird Durchgang 
angezeigt.

Sorry für die Verwirrung!

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> und mir wird Durchgang
> angezeigt.

Wie gut ist dein Schätzeisen? wie gesagt wurde, "Durchgang" kann auch 
ein sehr kleiner Wicklungswiderstand sein.
Zeigt dein Instrument bei Einstellung Ohm ebenfalls "Durchgang"? oder 
0,x?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Mike B. schrieb:

> oder 0,x?

oder den Widerstand der Ohmmeterstrippen.

von Steffen H. (Gast)


Lesenswert?

Ich brauche bitte etwas Nachhilfe von Euch: bei diesem Typ Motor startet 
doch eine Windung an einer einzelnen Lamelle und endet an einer anderen 
einzelnen Lamelle. Das heißt, bei 32 Lamellen (= mein Motor) habe ich 16 
getrennte Windungen. Ist das richtig?

Falls ja, dürfte doch mein Durchgangspiepser zwischen beliebigen 
Windungen gar nicht ansprechen. Sondern nur bei Lamellenpaaren, die 
durch eine Windung verbunden sind. Oder?

Ich Messe mit einem Voltcraft VC521, viel Genauigkeit, gar im mOhm 
Bereich, habe ich da nicht.

von Sinus T. (micha_micha)


Lesenswert?

Wenn du 32 Lamellen (Kollektorsegmente) hast, dann hast du auch 32 
Wicklungen. Du misst also immer irgendeinen "Durchgang".
Der Widerstand ist im einstelligen Ohm-Bereich. Wenn du also einen 
einfachen Piepser hast, dann wird er überall piepsen.
Ein einfaches Multimeter, dass im niedrigsten Bereich eine Auflösung von 
1 Ohm hat, ist zwar nicht der Hit, sollte aber schon einen kleinen 
Unterschied zwischen Kurzschluss der Messstrippen und Messung am 
Kollektor zeigen.

Edit: Habe gerade gesehen: Voltcraft VC521: Messbereich Widerstand 0.1 Ω 
- 40 MΩ. Da soltest du die 2..3..4 Ohm schon grob erkennen können

: Bearbeitet durch User
von Egon D. (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:

> Ich brauche bitte etwas Nachhilfe von Euch: bei diesem
> Typ Motor startet doch eine Windung an einer einzelnen
> Lamelle und endet an einer anderen einzelnen Lamelle.

Nein.


> Das heißt, bei 32 Lamellen (= mein Motor) habe ich 16
> getrennte Windungen. Ist das richtig?

Nein.

Die einzelnen Wicklungen sind i.d.R. über mehrere Nuten
verteilt und nach einem komplizierteren Schema mit den
Kollektorsegmenten verschaltet. Das dient der optimalen
Formung des Magnetfeldes.

Gurgel mal nach "Bruchlochwicklung" oder "Ganzlochwicklung";
Dir schlackern die Ohren, wie kompliziert das Ganze ist.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Welche Ursache kann das (am Wahrscheinlichsten) haben?

Kohlen alle.

von Harald W. (wilhelms)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

michael_ schrieb:

> Kohlen alle.

von Stromberg B. (Gast)


Lesenswert?

Sinus T. schrieb:
> Da solltest du die 2..3..4 Ohm schon grob erkennen können.

Steffen H. schrieb:
> Falls ja, dürfte doch mein Durchgangspiepser zwischen beliebigen
> Windungen gar nicht ansprechen.

Bei den geringen Wicklungswiderstandswerten wird der Durchgangspiepser 
immer piepsen!

Im 200 Ohm Messbereich sollte man schon das ein- oder andere Öhmchen 
messen können.

Beitrag #6689620 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter O. (peter_o)


Lesenswert?

Hallo,für mich ist das völlig normal und der Anker scheint mir völlig in 
Ordnung. Wieviel Widerstand erwartest du denn bei diesen paar Wicklungen 
mit dem dicken Draht? Was hast du denn für ein Problem mit dem Motor?

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Hier kann man sehen wie der Anker geschaltet ist:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/02/Schema_Ankerwicklung.svg/1024px-Schema_Ankerwicklung.svg.png
Daran kannst Du erkennen, das Du zwischen allen Kollektorlamellen einen 
Widerstand messen kannst.

Grundsätzliches über den Allstrom Reihenschlussmotor gibt es hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einphasen-Reihenschlussmotor

von Axel R. (axlr)


Lesenswert?

Was ist eigentlich mit dem Motor? Dreht er nicht mehr, kommt der 
Motorschutzschalter, wird der Motor heiß?
Kannst ja mal (obgleich es nicht danach aussieht) die Ritzen 
sauberkratzen. Oft sammelt sich hier Kohleabrieb.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Axel R. schrieb:
> Kannst ja mal (obgleich es nicht danach aussieht) die Ritzen
> sauberkratzen. Oft sammelt sich hier Kohleabrieb.

Mache ich übrigens mit Zahnstocher. Die Lamellen selber putze ich mit 
einem Küchenschwamm (grüne Seite). Damit sollte nichts kaputt gehen. Das 
zur Ergänzung des Tipps von Axel.

Beitrag #6689952 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Steffen:

Windungsschluss ungleich Durchgang ungleich Kurzschluss.

3 völlig verschiedene Angelegenheiten.

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Da war ich richtig auf dem Holzweg, danke für Eure Erklärungen!


Peter O. schrieb:
> Was hast du denn für ein Problem mit dem Motor?

Die Tischkreissäge habe ich defekt erhalten. Beim Einschalten löste die 
Sicherung aus. Das Sägeblatt war aber freigängig.

Nach der Demontage habe ich festgestellt, dass von einer der Kohlen ein 
Stück abgebrochen war. Das hielt ich jedoch nicht für die Ursache. 
Deshalb habe ich als nächstes den Durchgang geprüft und mich gewundert, 
warum mein Messgerät bei allen Kontakten piept.

Nach Eurer Erklärung habe ich heute den Motor wieder zusammen gebaut. 
Ergebnis: Der Motor lief an, begann aber zu qualmen!

Danach habe ich die Kontakte am Kommutator gereinigt und die 
abgebrochene Kohle gerade geschliffen.

Der Motor hat danach beim ersten Versuch nur gebrummt. Nachdem ich das 
Sägeblatt etwas bewegt hatte, lief er beim zweiten Versuch erst an, 
begann dann aber wieder zu qualmen und verlor auch Drehzahl.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Ich stelle gerade fest, dass bei beiden Versuchen wieder die Sicherung 
geflogen ist (hatte zwischen beiden den Ort gewechselt, weil es so stank 
- deshalb ist es mir nicht gleich aufgefallen).

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Ich würde auch auf einen Messfehler tippen!
Warum: Weil ich nicht glaube dass ALLE Windungen einen Kurzschluss 
haben.
Widerstände im unteren Bereich messen, sind ein Problem für 
08/15-Meßgeräte und der integrierte Durchgangsprüfer ist mit so was 
schnell überfordert.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

>Ich stelle gerade fest, dass bei beiden Versuchen wieder die Sicherung
>geflogen ist (hatte zwischen beiden den Ort gewechselt, weil es so stank
>- deshalb ist es mir nicht gleich aufgefallen).
Das erinnert mich an: Ich wusste nicht, dass es brennt - bei dem vielen 
Rauch konnte ich doch kein Feuer sehen.

von Mucky F. (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Der Motor hat danach beim ersten Versuch nur gebrummt. Nachdem ich das
> Sägeblatt etwas bewegt hatte, lief er beim zweiten Versuch erst an,
> begann dann aber wieder zu qualmen und verlor auch Drehzahl.

Klingt nach defektem Anlaufkondensator

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Mucky F. schrieb:
> Klingt nach defektem Anlaufkondensator

Das hingegen klingt nach Stuss!

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Das heißt, ich messe an beliebigen Polen gegeneinander einen Kurzschluss.

Dann hast du ein Messproblem. Wenigstens den Übergangswiderstand deine 
Prüfspitzen solltest du sehen. Mach mal eine vernünftige 4-Pol-Messung.

von Tim Mälzer (Gast)


Lesenswert?

Nichtverzweifelter schrieb:
> Das hingegen klingt nach Stuss!

Steffen H. schrieb:
> begann dann aber wieder zu qualmen

Ja, aber warum qualmt der denn dann? Das macht mich nämlich auch langsam 
stutzig.

von wendelsberg (Gast)


Lesenswert?

Tim Mälzer schrieb:
> Ja, aber warum qualmt der denn dann? Das macht mich nämlich auch langsam
> stutzig.

Da wird wohl min. eine der Statorwicklungen einen Windungsschluss haben, 
halt mal die Nase dran.
So wie der Anker aussieht, wuerde ich nicht zuerst auf den tippen.

wendelsberg

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Anker prüfen:

12V-Halogentrafo, in Reihe Anker und 20-50W Glühbirne. Beim drehen 
sollte sich die Helligkeit nur in 2 Stufen ändern, sonst kaputt.

Wahrscheinlich ist wenigstens die Statorspule kaputt. Besser beides 
zugleich wechseln.

von Steffen H. (steffenh)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

wendelsberg schrieb:
> Da wird wohl min. eine der Statorwicklungen einen Windungsschluss haben,
> halt mal die Nase dran.

Das ganze Gerät stinkt, deshalb habe ich statt der Nase lieber die 
Kamera dran gehalten. Siehe Anhang. Auf dem Detailfoto erkennt man, dass 
sich der dünne Draht in die Isolierung gedrückt hat. Der dicke Draht ist 
etwas angeschwärzt. Mehr für mich auffälliges kann ich am Stator nicht 
entdecken.

Zur Spule führen zwei Kabel, ein schwarzes und ein blaues. Wenn ich den 
Widerstand vom schwarzen Kabel messe, bekomme ich folgende Werte:
- Zum dicken Draht (unter der Isolierung): 0,7 Ohm
- Zum dünnen Draht (unter der Isolierung): 16,2 Ohm
- Zur blauen Leitung: 30,0 Ohm


Helge schrieb:
> Wahrscheinlich ist wenigstens die Statorspule kaputt. Besser beides
> zugleich wechseln.

Wechseln kann ich daran nichts. Es ist ein reines Konsumer-Produkt, für 
das es keine Ersatzteile gibt.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Rainer Z. schrieb:

> Die Lamellen selber putze ich mit einem Küchenschwamm (grüne Seite).

Ja, man sollte stets "grüne" Artikel bevorzugen. :-)

von Tim Mälzer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Biege den rot eingekreisten Draht weiter nach Außen, damit er nicht bei 
jeder Umdrehung den Rotor berührt! Der Draht sieht an dieser Stelle 
abgescheuert aus.

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Tim Mälzer schrieb:
> Der Draht sieht an dieser Stelle abgescheuert aus.

Danke für den Hinweis!

An dieser Stelle sind übrigens die beiden Spulendrähte miteinander 
verlötet. Deshalb glänzt es.

von ??? (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Was ist das da? Bitte den kompletten Rotor zeigen und nicht nur einen 
Ausschnitt.

von Tim Mälzer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

??? schrieb:
> Was ist das da? Bitte den kompletten Rotor zeigen und nicht nur
> einen Ausschnitt.

Bitteschön.

Und das Original:

https://www.mikrocontroller.net/topic/518452#6691208

von Tim Mälzer (Gast)


Lesenswert?


von ??? (Gast)


Lesenswert?

Tim Mälzer schrieb:
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/516540/IMG_20210512_170922.jpg

Das ist auch nur ein Ausscnhnitt, Voderseite, Rückseite, Ansicht von 
rechts und von links... Ja, das ist schon wichtig.

von Nautilus (Gast)


Lesenswert?

Windungsschluss lässt sich mit dem Ohmmeter nur schwer feststelle, da 
davon meist benachbarte Windungen betroffen sind und der Unterschied bei 
den Widerstandsmessungen im Bereich der Messungenauigkeiten fallen 
dürfte.
Ein anderer Weg ist von außen die Rotorwicklungen einem magnetischen 
Wechselfeld auszusetzen und die induzierten Spannungen jeder 
Rotorwicklung mit den anderen zu vergleichen.
Hilfsweise sollte es möglich sein, an die Feldwicklung des Stators eine 
kleine, ungefährliche Wechselspannung anzulegen und an den 
Kohleelektroden die induzierte Spannung der Rotorspulen zu messen. Beim 
Durchdrehen sollten sich keine größeren Abweichungen ergeben. Hat eine 
Wicklung Windungsschluss wird das verringert das magnetische Feld und 
damit die induzierte Spannung.
Früher, als Haushaltsgeräte noch durch Handwerksbetriebe repariert 
worden sind, waren Ankerprüfgeräte für die eingesetzten Motoren, die 
nach diesen Prinzip arbeiteten vorhanden.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> reines Konsumer-Produkt, für das es keine Ersatzteile gibt.

Sowas ist ärgerlich. Das wird von den größeren Ketten immer wieder 
behauptet. Manchmal läßt sich mit etwas Spürsinn herausfinden, wer der 
wirkliche Hersteller ist, und manchmal hat man da Glück.

Ich sehe ich immer wieder gleichartige Bauteile, als gäbs nur 10 
Fabriken (oder Konstrukteure) auf der Welt für den Kram. Ein Betonrührer 
von Bauhaus hatte den gleichen Stator + Anker wie eine Flex vom Aldi. 
Bauteile von SKIL finden sich in Maschinen namens TIP, manche elemente 
von Bosch und Ryobi sind baugleich, usw..

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Ich sehe ich immer wieder gleichartige Bauteile, als gäbs nur 10
> Fabriken (oder Konstrukteure) auf der Welt für den Kram. Ein Betonrührer
> von Bauhaus hatte den gleichen Stator + Anker wie eine Flex vom Aldi.
> Bauteile von SKIL finden sich in Maschinen namens TIP, manche elemente
> von Bosch und Ryobi sind baugleich, usw..

Wenn du dann noch einen Tip hast, wie man herausfindet, welches Teil mit 
welchem gleich ist, könnte das bei vielen Reparaturen helfen.

Ich suche z.B. noch einen Anker der Kreissäge ELU MH 182 
(Ersatzteilnummer 155100200), wobei der Anker der ELU MH65 die gleiche 
Ersatzteilnummer hat.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Schau mal genauer was da raucht. Der Motor sieht für Rauch eigentlich 
viel zu gut aus. Kann das auch der Schalter oder irgend ein Softanlauf 
oder eine Bremsschaltung gewesen sein?

von Steffen H. (steffenh)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nautilus schrieb:
> Ein anderer Weg ist von außen die Rotorwicklungen einem magnetischen
> Wechselfeld auszusetzen und die induzierten Spannungen jeder
> Rotorwicklung mit den anderen zu vergleichen.
> Hilfsweise sollte es möglich sein, an die Feldwicklung des Stators eine
> kleine, ungefährliche Wechselspannung anzulegen und an den
> Kohleelektroden die induzierte Spannung der Rotorspulen zu messen. Beim
> Durchdrehen sollten sich keine größeren Abweichungen ergeben. Hat eine
> Wicklung Windungsschluss wird das verringert das magnetische Feld und
> damit die induzierte Spannung.

Danke für den Tipp! Ergebnis siehe Anhang (Eingangsspannung 12VAC 50Hz). 
Die Messung ist mit Vorsicht zu genießen, weil es nicht einfach war, das 
richtige Kontaktpaar im zusammengebauten Zustand zu treffen.

Trotzdem: Das heißt dann, dass in (mindestens) einer Wicklung ein 
Windungsschluss ist. Richtig?

Kann ich nun noch irgendetwas ausrichten? Kann ich bspw. die betroffene 
Wicklung herausfinden und dann stilllegen? Würde der Motor dann trotzdem 
noch funktionieren, vielleicht mit 15/16 der Leistung?

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Schau mal genauer was da raucht. Der Motor sieht für Rauch eigentlich
> viel zu gut aus. Kann das auch der Schalter oder irgend ein Softanlauf
> oder eine Bremsschaltung gewesen sein?

Ja, das hatte ich auch gehofft!

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Nautilus schrieb:
>> Ein anderer Weg ist von außen die Rotorwicklungen einem magnetischen
>> Wechselfeld auszusetzen und die induzierten Spannungen jeder
>> Rotorwicklung mit den anderen zu vergleichen.
>> Hilfsweise sollte es möglich sein, an die Feldwicklung des Stators eine
>> kleine, ungefährliche Wechselspannung anzulegen und an den
>> Kohleelektroden die induzierte Spannung der Rotorspulen zu messen. Beim
>> Durchdrehen sollten sich keine größeren Abweichungen ergeben. Hat eine
>> Wicklung Windungsschluss wird das verringert das magnetische Feld und
>> damit die induzierte Spannung.
>
Stimmt
> Danke für den Tipp! Ergebnis siehe Anhang (Eingangsspannung 12VAC 50Hz).
> Die Messung ist mit Vorsicht zu genießen, weil es nicht einfach war, das
> richtige Kontaktpaar im zusammengebauten Zustand zu treffen.
>
Wieso? Du hast ein Kohlenpaar, da muß man messen. markiere die Lamellen 
mit 1,2,3,... voll durch.
> Trotzdem: Das heißt dann, dass in (mindestens) einer Wicklung ein
> Windungsschluss ist. Richtig?
>
???
> Kann ich nun noch irgendetwas ausrichten? Kann ich bspw. die betroffene
> Wicklung herausfinden und dann stilllegen? Würde der Motor dann trotzdem
> noch funktionieren, vielleicht mit 15/16 der Leistung?

Sorry, mit dem Diagramm kann wohl niemand etwas anfangen.

Beitrag #6692376 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6692417 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Kann ich die betroffene Wicklung herausfinden und stilllegen? Ist das 
möglich?

Da ich die Tischkreissäge sonst entsorgen müsste, hätte ich lieber eine 
mit weniger Leistung, als gar keine. Sofern das denn sinnvoll möglich 
ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Nein.

Im Betrieb entsteht im Anker ein magnetisches Wechselfeld (durch die 
intakten Wicklungen). Dieses würde in der defekten Wicklung 
(angenommener Windungsschluss) weiterhin Strom induzieren, ähnlich wie 
bei einem Trafo mit kurzgeschlossener Sekundärwicklung. Das Ergebnis 
davon ist Hitze.

Wahrscheinlich läuft der Motor auch sehr bescheiden, evtl. gibts 
Probleme mit dem Bürstenfeuer wenn der Stromfluß plötzlich unterbrochen 
wird... wenns wirklich gar nicht anders geht und Du die Maschine 
wirklich retten willst, probiere einen neuen Anker für den Motor zu 
finden. Oder falls Du einen Motorwickler kennst, neu wickeln lassen. 
Kann aber sein, daß sich das nicht lohnt. Wicklungen auf solchen schnell 
drehenden Teilen müssen die Fliehkräfte aushalten und nach dem Wickeln 
muß der ganze Anker ausgewuchtet werden.

Immer Gesetz dem Fall, daß es wirklich ein defekter Anker ist und nicht 
irgendwas anderes in der Maschine raucht. Meine, die Wicklung ist 
nirgendwo schwarz, der Kollektor ist nicht verbrannt sondern sieht noch 
richtig gut und gleichmäßig aus... da bin ich bei rauchenden Motoren 
anderes gewohnt.

: Bearbeitet durch User
von ??? (Gast)


Lesenswert?

Stimmt, er könnte auch ruhig die an ihn gestellten Fragen beantworten.

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Im Betrieb entsteht im Anker ein magnetisches Wechselfeld (durch die
> intakten Wicklungen). Dieses würde in der defekten Wicklung
> (angenommener Windungsschluss) weiterhin Strom induzieren, ähnlich wie
> bei einem Trafo mit kurzgeschlossener Sekundärwicklung. Das Ergebnis
> davon ist Hitze.

Vielen Dank für die verständliche Erklärung! Das leuchtet mir gut ein.

Ben B. schrieb:
> Immer Gesetz dem Fall, daß es wirklich ein defekter Anker ist und nicht
> irgendwas anderes in der Maschine raucht. Meine, die Wicklung ist
> nirgendwo schwarz, der Kollektor ist nicht verbrannt sondern sieht noch
> richtig gut und gleichmäßig aus... da bin ich bei rauchenden Motoren
> anderes gewohnt.

Aber zeigt der von Nautilus vorgeschlagene Test nicht, dass es ein 
Windungschluss sein muss? Ich messe reproduzierbar (über mehrere 
Umdrehungen), dass am Kontaktpaar 8 + 24 keine Spannung abfällt, wenn 
ich die Statorspule bestrome. Da ich aber an den beiden Kontakten einen 
Widerstand messe, kann es keine offene Leitung sein, sondern nur ein 
Kurzschluss. So mein Verständnis.

Aber Du hast schon Recht, optisch schaut der Motor gut aus.

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

??? schrieb:
> Stimmt, er könnte auch ruhig die an ihn gestellten Fragen beantworten.

Welche Frage war offen geblieben? Dein Beitrag ist schwer einzuschätzen 
und Dein Benutzername hat mich schnell in eine bestimmte (vielleicht ja 
falsche?) Richtung geleitet.


??? schrieb:
> Wieso? Du hast ein Kohlenpaar, da muß man messen. markiere die Lamellen
> mit 1,2,3,... voll durch.

Ich kann im zusammengebauten Zustand nichts erkennen, weil das Gehäuse 
im Weg ist. Auf die Lamellen könnte ich nur durch das Loch gucken, in 
dem die Kohlen stecken.


??? schrieb:
> Sorry, mit dem Diagramm kann wohl niemand etwas anfangen.

Das Diagramm zeigt die Spannungen (Y-Achse) der Rotorwicklungen, 
gemessen an den jeweiligen Lamellen (X-Achse). So, wie es von Nautilus 
vorgeschlagen wurde:

Nautilus schrieb:
> Ein anderer Weg ist von außen die Rotorwicklungen einem magnetischen
> Wechselfeld auszusetzen und die induzierten Spannungen jeder
> Rotorwicklung mit den anderen zu vergleichen.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6693360 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ;) (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Kann ich die betroffene Wicklung herausfinden und stilllegen? Ist das
> möglich?

Herausfinden nur mit entsprechenden Messtechnik, die man aber auch 
beherrschen muss.
Die 4-Pol-Messung wurde dir doch schon vorgeschlagen.

Was soll die Stillegung denn bringen? Irgendwann bleibt der
Motor mit hoher Wahrscheinlich auf dem stillgelegten Pol stehen
und kann nicht mehr anlaufen.
Mit einem Stück Holz über das Sägeblatt den Motor anwerfen potenziert
die Unfallgefahr.

Steffen H. schrieb:
> Da ich die Tischkreissäge sonst entsorgen müsste, hätte ich lieber eine
> mit weniger Leistung, als gar keine. Sofern das denn sinnvoll möglich
> ist.

Du kannst die Säge ja, korrekt beschrieben, z.B. bei Ebay verticken.
Andere haben dann vielleicht bessere Möglichkeiten und brauchen auch
nicht in Fachforen nach dem Unmöglichen fragen.

Steffen H. schrieb:
> weil es nicht einfach war, das
> richtige Kontaktpaar im zusammengebauten Zustand zu treffen.

Über die Kohlen nicht einfach? Selbst wenn die Kohlen zwei Kontakte
nebeneinander brücken, ist so eine Messung immer noch Aussagekräftig
genug.
Ich würde das Diagramm mal mit einem intakten Anker machen, zum
Vergleich. Im Übrigen braucht man im Anfangsstadium bei so einem
Defekt keine Schwärzungen erwarten. Im Anker bilden sich durch
Überhitzung schnell Gasblasen in der Wicklung, der lokal dann verrust
und den Kurzschluss bewirkt. Das ist oft von Außen nicht sichtbar.


Dietrich L. schrieb:
> Ich suche z.B. noch einen Anker der Kreissäge ELU MH 182
> (Ersatzteilnummer 155100200), wobei der Anker der ELU MH65 die gleiche
> Ersatzteilnummer hat.

https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2334524.m570.l1313&_nkw=anker+rotor+&_sacat=12576&LH_TitleDesc=1&_osacat=12576&_odkw=anker+rotor+elu+MH+65

Hier werden ja einige angeboten, aber verbindlich nur für die
Maschinen, die auch im Angebot erwähnt werden. Wenn man ein optisch
Passenden findet, ist das natürlich ein Risiko da möglicherweise
doch den Falschen zu erwerben.

von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

;) schrieb:
> Irgendwann bleibt der
> Motor mit hoher Wahrscheinlich auf dem stillgelegten Pol stehen
> und kann nicht mehr anlaufen.
> Mit einem Stück Holz über das Sägeblatt den Motor anwerfen potenziert
> die Unfallgefahr.

Die Chance dafür ist 1 zu 16. Für mich wäre das okay, so wenig, wie ich 
das Gerät überhaupt verwende. Die einzig wirtschaftliche Alternative 
wäre halt entsorgen.

;) schrieb:
> Über die Kohlen nicht einfach? Selbst wenn die Kohlen zwei Kontakte
> nebeneinander brücken, ist so eine Messung immer noch Aussagekräftig
> genug.

Ja, richtig gelesen: nicht einfach. Ich kann den Rotor nur über das 
Sägeblatt bewegen. Das Gerät hat aber ein Getriebe, ich schätze 3:1. 
Damit muss ich nun einen von 32 Kontakten treffen. Das macht dann 360° / 
(3 * 32 Kontakte) = 3,75°/Kontakt. Das ist schwer!

Ich verstehe auch nicht, warum da so drauf rumgeritten wird. Mag ja 
sein, dass das für andere ganz einfach ist. ICH fand es schwierig und 
hab deshalb auch nur darauf hingewiesen, dass die Messung mit Vorsicht 
zu genießen ist. Mehr nicht!

;) schrieb:
> Ich würde das Diagramm mal mit einem intakten Anker machen, zum
> Vergleich.

Wenn ich einen intakten Anker hätte, würde ich gar nichts machen, außer 
den einzubauen und mich über eine gelungene Reparatur freuen!

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Immer an Murphys Gesetz denken.
Was schief gehen kann, geht mit Sicherheit schief.

Oder wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Sache zu erledigen und 
eine einzige davon endet in einer gigantischen Katastrophe, dann wird es 
irgend jemand genau so machen.

Meine Meinung dazu: Angenommen der Rauch kommt tatsächlich aus dem 
Rotor, wenn Du keinen neuen Rotor bekommst bzw. zu teuer, dann schmeiß 
die Maschine weg und kauf Dir eine gute gebrauchte. Alles andere ist 
vergebene Liebesmüh.

Hatte ich vor ein paar Tagen erst in der Autowerkstatt, dort benutzen 
wir eine Tauchpumpe um aus einem vorbeilaufenden Gewässer etwas Wasser 
für den Rasen zu pumpen. Diese Pumpe lief vor ein paar Tagen nicht mehr 
selbständig an weil die Hilfswicklung des Kondensatormotors irgendwo 
eine Unterbrechung hat. Den Kondensator hätte man tauschen müssen, aber 
nöö, muss ja die Wicklung sein, die keinen Durchgang mehr hat. Klar 
hätte man die Pumpe nun noch eine Weile benutzen können indem man den 
Motor bei jedem Start mit einem Schraubendreher anstupst - aber da auch 
schon etwas Wasser im Gehäuse war und sich mit schnellen Schritten auf 
den Weg in Richtung Motor machte ... nee, weg die Scheiße in den 
Schrotthänger und für paar Euro neues Billigteil, 2..3 Jahre Ruhe.

Beitrag #6693601 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6693609 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ;) (Gast)


Lesenswert?

Steffen H. schrieb:
> Wenn ich einen intakten Anker hätte, würde ich gar nichts machen, außer
> den einzubauen und mich über eine gelungene Reparatur freuen!

Keine Flex, Oberfräse oder Handkreissäge vorrätig?
Da dürften vergleichbare Motore verbaut sein, auch wenn die
von den Maßen und Werten nicht passen, kann man da zumindest
ohne Beschädigung eine Messung für die Erstellung der Kurve
intakter Motore hin bekommen.

EsIstVorbeiHier schrieb im Beitrag #6693609:
> Willst Du Dich wirklich weiter mit solchen Idioten unterhalten?

Auch Idioten haben Ihre Daseinberechtigung.

Beitrag #6693647 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Steffen H. (steffenh)


Lesenswert?

Vielen Dank an alle für Eure Hilfe! Ich hab einiges gelernt!

Die Säge werde ich dann (leider) entsorgen.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Dann lass es vorher noch richtig qualmen !
Damit endlich die wahre Ursache erkannt wird.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Das würde ich allein schon deswegen machen, damit ich mich nie wieder 
mit dem Gedanken herumschlage, solchen Schrott doch aufzuheben um ihn 
irgendwann nochmal reparieren zu können. Das kostet dann nur nochmal 
Zeit.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Dann lass es vorher noch richtig qualmen !
> Damit endlich die wahre Ursache erkannt wird.

Das Video bitte in der vga Auflösung.

von micheal_ (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Mach mal eine vernünftige 4-Pol-Messung.

was ist eine 4-Pol-Messung-?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?


von micheal_ (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Vierleitermessung

Die Vierleitermessung kenne ich nur von Temperatursonden. Was bringt die 
bei einem Kurzschlussläufer? Er will den Durchgang bzw. den Widerstand 
messen und nicht die Temperatur.

von ??? (Gast)


Lesenswert?

Du kennst halt nicht viel

Beitrag #6696239 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6696263 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

micheal_ schrieb:
> Er will den Durchgang bzw. den Widerstand
> messen und nicht die Temperatur.

und für milli Ohm ist 4w Messung angezeigt

der Wiki Link erklärt es!
Statt hier von Temperaturmessung zu erzählen einfach mal lesen und sich 
schlau machen!
Damit werden auch die Übergangswiderstände relativ vernachlässigbar, 
weil bei der Spannungsmessung hohe Ri wirken und so die 
Übergangswiderstände ihren miesen Einfluß verlieren.

??? schrieb:
> Du kennst halt nicht viel

+1

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


Lesenswert?

micheal_ schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Mach mal eine vernünftige 4-Pol-Messung.
>
> was ist eine 4-Pol-Messung-?

.... micheal_ ....schrieb: ...

Absicht?

Also ich kenne den Unterschied.

Beitrag #6696698 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6697014 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6697026 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #6698256 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.