Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PFC für 48V-Drehstrom


von Bernd K. (bkohl)


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Ich betreibe einen Inverter-Stromerzeuger als BHKW. Der 3-Ph-Generator 
liefert 300Hz und hat 10% Ohmsche Verluste, die ich verringern möchte.
Ein Weg ist eine PFC, die gegenüber der Spitzengleichrichtung den 
Stromwinkel vergrößert.
Weiss jemand, ob es einen Unterschied macht, für jede Spule (Phase) 
separat eine aktive PFC-Gleichrichtung durchzuführen (12 Mosfets), oder 
ob 3 Halbbrücken (6 Mosfets) den gleichen Job erledigen. Gemeinsam ist 
ja, dass man drei Synchronwandler braucht, um auch Strom während der 
Talphase zu generieren.

Einen Lesetip zum Thema Gesteuerte Gleichrichte/PFC würde mir auch 
weiterhelfen.

von noob (Gast)


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Von der Topologie wären es doch klassisch Bootswandler. Also je Phase 
ein FET und eine Diode.

von back bord (Gast)


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noob schrieb:
> Von der Topologie wären es doch klassisch Bootswandler.

Vom Gummiboot zum Segelboot zum Motorboot...

von Bernd K. (bkohl)


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Um Diodenverluste zu vermeiden würde ich lieber mit geschalteten 
Halbbrücken Synchronwandler bilden. (HIP4086 und 6x STF30N10F7 mit 50nC 
Qrr)
Diese Topologie nutze ich schon zum Sensorlosem Motorstart gemäß dem 
Artikel hier: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Sensorlose_BLDC_Ansteuerung
Der Energiefluss ist aber umkehrbar. Die variable Spannungserhöhung 
(boot converter) bietet außerdem die einfache Möglichkeit der 
Drehzahlregelung des Motors. Aber hierzu müsste ich weiter ausführen. 
VG, Bernd

von Flip B. (frickelfreak)


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3 Halbbrücken reichen, einfach den Feld-Winkel nacheilend stellen, statt 
wie beim start vorauslaufend. Über den Winkel kann auch das abgenommene 
drehmoment gesteuert werden.

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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Generator in Stern. Gleichrichtung mit 6x ideal Diode und eine PFC (wenn 
überhaupt) hinter der Gleichrichtung. Besser wirds nicht. Modell zum 
spielen angehängt mit Induktivität als PFC.

von Peter D. (peda)


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Bernd K. schrieb:
> die gegenüber der Spitzengleichrichtung den
> Stromwinkel vergrößert.

Das geht ganz einfach mit einer Drossel hinter dem Gleichrichter.
Drosselgleichrichtung hat man früher oft genommen, da Elkos mit großer 
Kapazität sehr teuer waren.

von Bernd K. (bkohl)


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Danke erstmal an alle!
Die Ergebnisse werden ich in ein paar Wochen posten. Das Umschalten der 
Modi Spitzenwert/Ideal-Diode/Synchronwandler geht in Software. Das 
Ergebnis sollte sich direkt im Leistungsgewinn bzw. Temperatur der 
Generatorwicklung zeigen.

@peda: eine passive PFC mit Drossel nach dem Gleichrichter geht leider 
nicht. Die würde beim Anlassen des Motors stören. Vielen dank an dieser 
Stelle auch für Dein Bootloaderprojekt "FastBoot" aus 2007. Ich liebe 
es!

von Peter D. (peda)


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Bernd K. schrieb:
> @peda: eine passive PFC mit Drossel nach dem Gleichrichter geht leider
> nicht. Die würde beim Anlassen des Motors stören.

Die soll ja auch keine riesen Induktivität haben. Für Lastschwankungen 
muß natürlich noch ein Elko dahinter.

Aktiver Kram hat ja nen Haufen Schaltverluste. Da wird es schwer, die 
10% zu verringern.
Ein Drossel mit dickem Draht dürfte da einfacher sein.

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