Forum: PC Hard- und Software Rechnerabsturz bei entferntem Blitzeinschlag


von Peter L. (Gast)


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Gestern hatten wir hier einen kurzen leichteren Hagelschauer, der
völlig überraschend um die Mittagszeit einsetzte. Dabei erfolgte ein
einzelner Blitzeinschlag, den ich allerdings nur akustisch wahrnahm.
Die eher geringe Geräuschentwicklung liess vermuten, dass er in
einiger Entfernung niederging.

Exakt zu diesem Zeitpunkt stürzte mein Desktop-PC ab. Unter Windows-
Protokolle/System erschien die Fehlermeldung: Kernel-Power - kritisch.

Mein Kabel-Modem/Router funktionierte weiterhin einwandfrei. Zwei
weitere Geräte zeigten ebenfalls keinerlei Ausfallerscheinungen. Bei
kurzzeitigem Netzausfall (ca. 200-300ms) verlieren sie üblicherweise
sofort ihre eingespeicherten Daten. Auch die LED-Schreibtischleuchte
zeigte keine Unterbrechung während des Blitzeinschlags.

Nun frage ich mich natürlich, wie kann das sein?

Beitrag #6693740 wurde vom Autor gelöscht.
von 2aggressive (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Nun frage ich mich natürlich, wie kann das sein?
Bei einer einmaligen Sache würde ich mir keine Gedanken machen. 
Ansosnsten: testweise ein "+besseres +Markennetzteil" verwenden.

von Gerald K. (geku)


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Oder eine kleine USV. Z.B. **Eaton 3S USV** . Damit kann man eine gute 
1/4 h überbrücken.

von ZF (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Bei kurzzeitigem Netzausfall (ca. 200-300ms)

Die ATX Spezifikation für Desktop PC Netzteile fordert lediglich 17 ms 
Überbrückung. Aber selbst das erreichen nicht alle bei Volllast, siehe 
Test in c't 15/2020.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter L. schrieb:
> Auch die LED-Schreibtischleuchte
> zeigte keine Unterbrechung während des Blitzeinschlags.

mit kleinen Glühbirnen direkt am Wackelsaft
sieht das garantiert anders aus.

erzeuge doch mal selbst eine kurze Unterbrechung von 0,2sec
für die LED-Lampe. deren  Netzteil puffert bestimmt etwas.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6693892 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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ZF schrieb:
> Die ATX Spezifikation für Desktop PC Netzteile fordert lediglich 17 ms
> Überbrückung. Aber selbst das erreichen nicht alle bei Volllast, siehe
> Test in c't 15/2020.

Wobei Vollast ein recht untypischer Betriebszustand eines 400W Netzteils 
von Standard-PCs ist.

von Manfred (Gast)


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● Des I. schrieb:
>> Auch die LED-Schreibtischleuchte
>> zeigte keine Unterbrechung während des Blitzeinschlags.
> mit kleinen Glühbirnen direkt am Wackelsaft
> sieht das garantiert anders aus.

Ich habe hier eine Leuchtstofflampe mit induktivem Vorschaltstecker, wie 
es sie vor Jahrzehnten zuerst bei Ikea gab. Das Ding geht bei jedem 
Netzwischer kurz aus, während es andere Verbraucher nicht interessiert.

Wenn es neben dem Tisch klick-klack macht, hat das Netz etwas länger 
gepupst und die USV meinte, aktiv werden zu müssen.

(prx) A. K. schrieb:
> ZF schrieb:
>> Die ATX Spezifikation für Desktop PC Netzteile fordert lediglich 17 ms
>> Überbrückung. Aber selbst das erreichen nicht alle bei Volllast, siehe
>> Test in c't 15/2020.
>
> Wobei Vollast ein recht untypischer Betriebszustand eines 400W Netzteils
> von Standard-PCs ist.

So ist das, mein (nicht ganz neuer i5-3570K) hat ein 350W-Netzteil, weil 
kleinere nicht handelsüblich waren. Sein tatsächlicher Verbrauch liegt 
um 35 Watt, selbst mit dem Testtool HeavyLoad bringe ich ihn nur knapp 
über 100 Watt.

Wenn ich zurück denke, ein P4 oder Athlon um 130 Watt bei einem 
Bruchteil an Rechenleistung, ist da doch viel passiert und auch am 
jährlichen Stromverbrauch ablesbar.

von MaWin (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Exakt zu diesem Zeitpunkt stürzte mein Desktop-PC ab.

Welcher Zeitpunkt?
Der Blitz- oder der Donnerzeitpunkt?

von Gerald K. (geku)


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Peter L. schrieb:
> Dabei erfolgte ein
> einzelner Blitzeinschlag, den ich allerdings nur akustisch wahrnahm

MaWin schrieb:
> Der Blitz- oder der Donnerzeitpunkt?

Den Blitz hat der TO nicht gesehen.

von MaWin (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Den Blitz hat der TO nicht gesehen.

Dann kann es eher keinen Zusammenhang geben, wenn der PC zum 
Donnerzeitpunkt abstürzt.
Er müsste kurz vorher abstürzen.

von Gerald K. (geku)


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MaWin schrieb:
> Er müsste kurz vorher abstürzen.

Wäre logisch. Die Frage ist wie schnell die Netzspannung infolge ded 
Blitzschlages einbricht und wie weit der TO in der Lage ist unerwartete 
Gleichzeitigkeiten zu erfassen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich weiß auch nicht ob das zu dem Blitz passt.

Blitze schlagen normalerweise in die 10/20kV Mittelspannungsnetze ein 
und können in diesen größeren Schaden verursachen (Isolation in den 
Trafos). Oder sie blasen die Sicherungen für die getroffene Phase weg, 
das sind oft noch Schmelzsicherungen und dann muß ein Elektriker 
hinfahren um das Ding zu wechseln. Das dauert länger als ein paar 
Millisekunden.

Werden Hoch- und Höchstspannungsleitungen getroffen, so daß ein 
Lichtbogen zündet oder Erdschluß erkannt wird, schalten die 
Schutzeinrichtungen die Leitung für kurze Zeit frei (vielleicht eine 
Sekunde) und machen dann einen Wiedereinschaltversuch (KUAWE). Bleibt 
der Fehler, wird die Leitung abgeschaltet und bleibt aus. Auch in diesem 
Fall merkt man die Abschaltung für längere Zeit, entweder für eine 
Sekunde Strom komplett weg oder stark verringerte Spannung. Bei 
Höchstspannungsleitung merkt man es meistens überhaupt nicht, da andere 
Leitung die Last übernehmen.

Kabelnetze machen meistens keinen Wiedereinschaltversuch, da ist die 
Gefahr zu groß, daß man den Schaden nur unnötig vergrößert.

von oszi40 (Gast)


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Peter L. schrieb:
> den ich allerdings nur akustisch wahrnahm.
> Die eher geringe Geräuschentwicklung liess vermuten, dass er in
> einiger Entfernung niederging.
>
> Exakt zu diesem Zeitpunkt stürzte mein Desktop-PC ab. Unter Windows-
> Protokolle/System erschien die Fehlermeldung: Kernel-Power - kritisch.

1. Mal am an Netzteil riechen. Evtl. hat ein VDR das Gröbste verhindert?

2. Hast Du noch Glück gehabt, dass Dein Schaltnetzteil es überstanden 
hat. In meiner Straße kam dann der TV-Techniker und sammelte einen 
Transporter voll defekter Fernseher zur Reparatur ein. Von den 
restlichen elektronischen Geräten wie Heizungselektronik war auch noch 
jede Menge durch Überspannung defekt.

von Gerald K. (geku)


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Ben B. schrieb:
> Oder sie blasen die Sicherungen für die getroffene Phase weg, das sind
> oft noch Schmelzsicherungen und dann muß ein Elektriker hinfahren um das
> Ding zu wechseln. Das dauert länger als ein paar Millisekunden.

Nicht ohne Grund gibt es daher Redundanzen.
Im Strom- und Datennetzen wird in kurzer Zeit auf andere Wege 
umgeschaltet.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das ist auf der berühmten letzten Meile so gut wie nie möglich.

Wenn der outdoor-DSLAM, auf dem man draufsteckt,
ausfällt, dann war's das mit Internet.

Beim Strom das gleiche, wenn der MS/400V-Trafo für Deinen Straßenzug 
nach einem Blitztreffer in die speisende Leitung ausfällt oder nicht 
mehr versorgt werden kann, geht das Licht aus. Die MS-Netze sind oft 
noch vermascht oder als Ringnetz ausgeführt, aber spätestens wenns den 
Trafo selbst erwischt, geht erstmal nichts mehr. Die 400V-Abgänge lassen 
sich nicht von anderen Punkten aus speisen (insofern ein Straßenzug 
überhaupt an mehr als eine Trafostation angeschlossen ist) weil man 
dafür erst die NH-Sicherungen ziehen müsste.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> ● Des I. schrieb:
>>> Auch die LED-Schreibtischleuchte
>>> zeigte keine Unterbrechung während des Blitzeinschlags.
>> mit kleinen Glühbirnen direkt am Wackelsaft
>> sieht das garantiert anders aus.
>
> Ich habe hier eine Leuchtstofflampe mit induktivem Vorschaltstecker, wie
> es sie vor Jahrzehnten zuerst bei Ikea gab. Das Ding geht bei jedem
> Netzwischer kurz aus, während es andere Verbraucher nicht interessiert.

meine Küchenbeleuchtung mit "Langröhren", auch mit Vorschaltdrossel,
zeigt auch nicht jedes "Stromzwinken" an.

Während eine Lichterkette
sich da deutlich anders verhält (kleine Glühlampen)
Hier auffem Land kommen solche Zwinkerer öfters vor.

von Gerald K. (geku)


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Ben B. schrieb:
> Wenn der outdoor-DSLAM, auf dem man draufsteckt,
> ausfällt, dann war's das mit Internet.

Außer man verbindet den PC mit dem Smartphon.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Gerald K. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Wenn der outdoor-DSLAM, auf dem man draufsteckt,
>> ausfällt, dann war's das mit Internet.
>
> Außer man verbindet den PC mit dem Smartphon.

dann ballert der Blitz in den Mobilfunkmast

von Gewitter ist manchmal bitter (Gast)


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