Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gekoppelte Induktivitäten


von Hans (Gast)


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Hallo Leute,

stehe gerade auf dem Schlauch bzgl. Gekoppelter Induktivitäten.
Eine gekoppelte Induktivität mit gleichem Wert soll laut Literatur für 
einen geringeren Stromrippel sorgen. Nach meinem Verständnis ist dies so 
nicht möglich ? Könnt ihr mir da weiterhelfen?

von Gerald K. (geku)


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Mit gekoppelten Drosseln lassen sich Gegentaktstörungen abschwächen.

**Siehe** :

https://m.youtube.com/watch?v=Ii1vdl0P-9I

**Achtung** :  gekoppelte Drosseln sind nicht Gleichstromkompensiert. 
Auf Sättigung achten, sonst nimmt die Wirksamkeit ab.

von Hans (Gast)


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Das Beispiel was ich gesehen hatte bezog sich auf einen sepic Wandler. 
Dort wurde durch die gekoppelte Induktivitäten ein geringerer 
Stromrippel erziehlt.

von Gerald K. (geku)


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Der Strom fließt in einer Schleife, ist  also ein Gegentaktsignal, wie 
der überlagerte Rippel. Wenn man diesen reduzieren will, dann braucht 
man eine Drossel in den Zuleitungen. Durch die Koppelung vervierfacht 
sich die Induktivität. Da sich das durch den Gleichstrom verursachte 
Magnetfeld nicht kompensiert, muss die Drossel den Gleichstrom 
verkraften.

Bei Drossel gegen Gleichtaktstörungen ist eine Drosselspule umgepolt, 
sodass sich der Gleichtaktstrom kompensiert.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Danke für deine Antwort.
Grundsätzlich verstehe ich die Funktion.

https://www.all-electronics.de/elektronik-entwicklung/gekoppelte-induktivitaeten-sepic-wandler.html#:~:text=Der%20Sepic%2DWandler%20ist%20recht,zwischen%20Eingang%20und%20Ausgang%20auftritt.

In diesem Link wird aber gesagt, dass eine gekoppelte Induktivität im 
Gegensatz zu zwei einzelnen Induktivitäten bei geringeren Wert einen. 
Geringen Funktionsrippel verursacht.
Oder verstehe ich das falsch ?

von Gerald K. (geku)


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Der Link zeigt, dass es sich in diesem Fall nicht um eine Entstördrossel 
in Leitung handelt, sondern um die Speicherdrossel eines Wandlers. Es 
ist durchaus möglich, dass bei gekoppelten Spulen der Rippel kleiner 
ist. Eine Simulation mit LtSpice wäre interessant.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Hast die vielleicht eine Idee warum das so sein könnte?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hans schrieb:
> In diesem Link wird aber gesagt, dass eine gekoppelte Induktivität im
> Gegensatz zu zwei einzelnen Induktivitäten bei geringeren Wert einen.
> Geringen Funktionsrippel verursacht.

Nein, wo denn? Was ist ein Funktionsrippel?

Es wird ausgesagt:
"Mit einem gemeinsamen Kern und magnetischer Kopplung können die 
einzelnen Induktivitäten kleiner ausfallen. Besonders bei höheren 
Strömen und nur geringer Restwelligkeit ist dies von Nutzen."

"Für magnetisch gekoppelte Induktivitäten ergibt sich eine Halbierung 
der notwendigen Induktivitätswerte:"

"Der Sepic-Wandler mit gekoppelten Induktivitäten benötigt gegenüber der 
Variante mit zwei separaten Induktivitäten weniger Platz und 
Materialaufwand bei höherem Wirkungsgrad (geringere Verluste in den 
Induktivitäten) und einer stabileren, einfacheren Regelung. "

Wer es vermag, kann den geringeren Rippel gerne herausrechnen und 
präsentieren.

mfG

von Hans (Gast)


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Hallo danke für die Antwort.

Die Gegeninduktivität berechnet ja wie folgt.

M=sqrt(L1*L2)

Daraus sehe ich aber nicht den Zusammenhang.

von Achim S. (Gast)


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Hans schrieb:
> Hast die vielleicht eine Idee warum das so sein könnte?

Die Idee dahinter ist, dass sich ripple-Ströme in beiden Spulen 
gleichzeitig abläuft und sich "konstruktiv überlagern". Die induktive 
bzw. induzierte Spannung teilt sich auf zwei Stromänderungen auf statt 
auf eine, so dass beide Stromänderung nur halb so groß sind. Es wirkt 
damit wie eine Verdopplung der wirksamen Induktivität. (und eine 
Verdopplung der Induktivität ergibt natürlich einen kleineren 
Stromripple.)

https://www.ti.com/lit/an/slyt309/slyt309.pdf

Es gibt aber auch Autoren die von gekoppelten Induktivitäten abraten, 
weil es sich dann um keinen "echten" SEPIC mehr handeln soll:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi46-DB687wAhWBgf0HHQDjDQkQFjAAegQIAxAD&url=https%3A%2F%2Fe2e.ti.com%2Fcfs-file%2F__key%2Fcommunityserver-discussions-components-files%2F234%2FSepic-Analysis.pdf&usg=AOvVaw34m7cz47lOuxavYdODXkuk

von Gerald K. (geku)


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Ich versteht im Bild4 die Polaritat der Spannungen an C1 und L1b nicht. 
Wenn der Schalter geschlossen ist, dann liegen C1 und L1b parallel. Dann 
können, wie im Bild4 eingezeichnet die Spannungen gegen einander gepolt 
sein. Die Spule L1b liegt mit + an GND, der Kondensator C1 mit - an GND, 
was bei einer Parallelspannung unmöglich ist.

**Siehe** :

 https://www.all-electronics.de/elektronik-entwicklung/gekoppelte-induktivitaeten-sepic-wandler.html#:~:text=Der%20Sepic%2DWandler%20ist%20recht,zwischen%20Eingang%20und%20Ausgang%20auftritt

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hans schrieb:
> Hast die vielleicht eine Idee warum das so sein könnte?

Das kommt ganz darauf an, welchen Vorteil Du mitnehmen möchtest. Die 
Kopplung der Spulen wirkt insgesamt wie eine Spule höherer Induktivität 
und daher fällt der Ripple geringer aus.

Nun kommt aber der Sparfuchs aus dem Bau gekrochen und spart an der 
Spule, weil er für die gleiche Ausgangsleistung weniger Induktivität 
benötigt. Desto geiler sein Geiz ihn vorantreibt, desto kleiner wird die 
Induktivität ausfallen, bis letztendlich auch der Ripple wieder gleich 
groß ausfallen würde.

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