Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Kleines Wasserbad mit genauer Temperaturregelung bei 25°C


von Nicole H. (nicolleen)


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Guten Morgen,

ich bin zwar eine Bastlerin, aber bei diesen Dingen totale Anfaengerin.

Ich brauche ein kleines Wasserbad, ein viertel bis halber Liter 
sinnvollerweise, wenns 1L ist, ists auch noch ok. Das moechte ich bei 
25°C  +/- max ein halbes Grad, besser weniger, temperieren.
In diesem Forum habe ich immer wieder gelesen, dass sich ein PT100 
dafuer am besten eignet. Ich haette ausserdem z.B. einige Attiny85 und 
einen Arduino, das ginge doch bestimmt. Den PT100 muesste ich noch 
besorgen. Ich habe einige DS18B20, einen DHT11, DHT22, LM35. Ist da 
irgendwas brauchbar fuer unter Wasser oder eine gebastelte Sonde?

Ueber das Heizelement bin ich mir auch noch nicht im Klaren. Ein 
normaler Tauchsieder ist zu vergessen. Das geht fuer richtiges Heizen, 
aber nicht fuer etwas, das kaum ueber der Raumtemperatur ist. Mit 
handelsueblichen Wasserbaedern wird alles einfach in Sekundenschnelle zu 
heiss und es ist unmoeglich, die Temperatur konstant zu halten: 
Einschalten: alles schnellt 10, 20 Grad rauf, gleich wieder ausschalten, 
dann 15min warten, bis alles wieder kalt ist,... Zu vergessen. 
Vielleicht kann man ja einen kleinen Tauchsieder auch "dimmen".  Es muss 
eine kleine, aber feine Waermequelle sein. Ich habe Netzteile, die bei 
der Voltanzahl regelbar sind, ich hab natuerlich auch Batterien, falls 
das sinnvoll ist. Vielleicht einfach einen eingedrehten Draht, der 
teilweise ins Wasser gehaengt wird und heizt, wenn der Strom an ist?

Ja, und der Controllerteil ist fuer mich fast komplettes Neuland.
Mit einem DS18B20 hab ich es mit verschiedenen heruntergeladenen und 
etwas modifizierten Scripts fuer den Arduino geschafft, die Temperaturen 
auszulesen, aber regeln, wie?

Bin ich bei euch richtig, oder entlockt das nur einen gelangweilten 
Seufzer? Ich wuerde mich um richtungsweisende Hilfe freuen.

lg
niki

von Bastler_HV (Gast)


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Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie das Wasser kräftig umgerührt 
wird?
Magnetrührer mit Rührfisch? Ohne wirst Du locker mehr als 1K 
Temeraturunterschied im Bad haben.
Und welche Isolation oben, damit keine Verdunstungskälte eingebracht 
wird?

Eine uniforme Temperatur ist auch im Wasserbad nicht einfach.

von Udo S. (urschmitt)


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Beim Heizen kommt es immer darauf an wie schnell aufgeheizt werden muss.
Du kennst die Wärmekapazität von Wasser, du kennst die Wassermenge und 
du kennst die Anfangstemperatur (z.B. Leitungswasser 15°C?)
Jetzt musst du dir die Grenze ziehen wie lange das Aufheizen dauern darf 
und damit kannst du die Mindestleistung der Heizung bestimmen.

Als Gefäß würde ich eine Edelstahlwanne nehmen und schauen ob es 12 oder 
24V Heizfolie zum aufkleben gibt, die genügend Leistung liefert. Die 
dann auf den Boden aufkleben und ggf noch mit Glaswolle oder ähnlichem 
isolieren.

Ansteuerung über einen Mosfet und PWM Regelung über den Arduino.

Die Verluste dürften bei Zimmertemperatur und 25°C Wassertemperatur 
vernachlässigbar sein.

Alternative wäre ein Peltierelement, das könnte heizen und kühlen, ist 
aber teurer und aufwändiger. Zudem sollte das dann stromgeregelt sein, 
kein reines PWM mehr.

PT100 messen genau, aber nur wenn die Auswertung auch genau ist. Das ist 
nicht ganz trivial, siehe dazu die DSE-FAQ:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32

Um wirklich eine Temperatur zu bekommen die im gesamten Becken nicht 
stärker als +-0,5K schwankt dürfte nicht ganz trivial sein, evt. musst 
du dazu rühren.

: Bearbeitet durch User
von Erwin (Gast)


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Nach meinen Erfahrungen ist der DS18B20 ideal dafür, die Auflösung ist 
gut genug, du kannst einfach 4 davon in dein Wasserbad setzen und den 
Mittelwert bilden (bei meinen war die Abweichung zueinander im 
steady-state nie grösser als 2 LSB).

Wie schon gesagt, wichtig ist ein Rührer und eine gute 
Wärmeübertragerfläche für die Regelung. Ich habe mir das ganze auch mal 
gebaut für ein Wasserbad bis 90°C und es hat gut funktioniert. Ich habe 
damals 4 DS18B20 genutzt sowie eine per SSR gesteuerte Heizpatrone. (SSR 
mit Nulldurchgangs-Schaltung nutzen, sehr langsames PWM aka 
"Paketwellensteuerung")

Wenn du nur 25°C erreichen willst, tut es natürlich auch der 
Heizwiderstand per Mosfet und PWM. Ich denke die Herausforderung hierbei 
wird eher sein, einen zuverlässigen (!) PID Regler zu programmieren.

Achja, es gibt den DS18B20 in einer schönen Edelstahl-Hülse mit 
Wasserdichten Anschlüssen, den habe ich damals auch verwendet, aber 
inzwischen gibt es davon wohl Fälschungen (?) mit teils mangelhafter 
Qualität & Zuverlässigkeit (??). Da vielleicht drauf achten, was man wo 
kauft.

von Harald W. (wilhelms)


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Nicole H. schrieb:

> Es wird alles einfach in Sekundenschnelle zu heiss.

Das ist ein sicheres Zeichen dafür, das die Leistung Deiner
Heizung viel zu gross ist.

Beitrag #6694441 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6694442 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fischi (Gast)


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Ich weiß nicht, was es werden soll.
Ich stelle mir gerade ein Pumpsystem mit einem Durchlauferhitzer vor, 
der einfach vortemperiertes Wasser reinströmen lässt und somit direkt 
für eine Umwälzung sorgt.

von MaWin (Gast)


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Nicole H. schrieb:
> Ich brauche ein kleines Wasserbad

Temperaturregelung ist eine handelsübliche Aufgabe, da muss man nichts 
bauen, das gibt es fertig.

Blöderweise liegt 25 GradC so niedrig, dass man im Sommer auch kühlen 
muss, also ein Peltierelement benötigt.

https://www.meerstetter.ch/de/kundencenter/kompendium/16-heizen-und-kuehlen-mit-einem-peltier-controller 
hat Schweizer Preise, zeigt aber, dass auch 0.01K kein Problem sind, 
wenn das Wasserbad ausreichend umgewälzt wird. Gibt es sicher auch 
billiger und schlechter, aber für dich ausreichend

Für 25GradC geht ein DS18x20, ist aber nicht genau genug um besser als 
1K zu regeln. Ein TSIC716 wiederum ist eher teuer. Ein Pt100 Klasse A 
erfordert Zusatzelektronik, kann aber die preiswerteste Lösung sein.

Vor allem, wenn man nichts digital anzeigen und einstellen will, sondern 
ein Poti reicht. Dann reicht ggf. schon ein Leistungs-OpAmp wie LM675.

Beitrag #6694460 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris K. (Gast)


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1L, wenn es mehr wäre könntest du schon fast ein Sous vide Bad / Stick 
nehmmen. Beim Stick einfach einen Gastro Normbehälter nehmen und in eine 
passende Gastro Isolierbox packen.

von Udo S. (urschmitt)


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Fischi schrieb:
> Ich stelle mir gerade ein Pumpsystem mit einem Durchlauferhitzer vor,
> der einfach vortemperiertes Wasser reinströmen lässt und somit direkt
> für eine Umwälzung sorgt.

Klar, genau so arbeiten ja alle elektrisch beheizten Wasserbäder.

Beitrag #6694470 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

das ist eine standard Aufgabe in der Photographie: BW-Entwickler haette 
gern 20Grad, konstant, Fabrentwickler 30Grad oder 38Grad.

Und da die Jungs und Maedels auch mit Fluessigkeiten rumspielen kenn sie 
auch das Problem mit den Fluessigkeiten.

-> Suche ein Analog-Photograhie-Forum, z.B. https://aphog.com/forum/

Gruesse

Th.

von Babykost (Gast)


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Hatte auch mal sowas vor, wollte Chilisamen vorziehen. Leider nie 
umgesetzt.
Damals wollte ich diesen Babyflaschenwärmer benutzen: 
https://www.amazon.de/MAM-Babyartikel-66938900-Bottle-Warmer/dp/B0041M5GL6/ref=mp_s_a_1_3?dchild=1&keywords=mam+flaschenw%C3%A4rmer&qid=1621248458&rdc=1&sr=8-3

Hatte den nämlich eh da wg.Kleinkind. Der könnte bestimmt auch für dich 
passen. Daran nen Chinathermostat und fertig ist...

von Erwin (Gast)


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MaWin schrieb:
> Für 25GradC geht ein DS18x20, ist aber nicht genau genug um besser als
> 1K zu regeln.

Die Auflösung des Sensors gibt auch eine Regelung um +- ~0.2K her, die 
absolute Genauigkeit ist hier das Problem. Wenn man aber ein gutes (und 
teures) Thermometer als Referenz hat, dann lässt sich das auch mit dem 
Sensor erreichen. Natürlich muss man Offset und ggf. Drift (hatte ich 
praktisch nicht in 2 Monaten) berücksichtigen.

von (Gast)


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Nicole H. schrieb:
> Ich brauche ein kleines Wasserbad, ein viertel bis halber Liter
> sinnvollerweise, wenns 1L ist, ists auch noch ok. Das moechte ich bei
> 25°C  +/- max ein halbes Grad, besser weniger, temperieren.

Das klingt nach einer Anwendung für eine Aquarienheizung / Pumpe. Kommt 
aber natürlich auf die Anwendung drauf an, mit chaotischen "schnellen" 
Störgrößen wird eine Aquarienheizung nicht klar kommen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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rµ schrieb:
> Das klingt nach einer Anwendung für eine Aquarienheizung / Pumpe.

So genau sind die nicht. Die machen auch nur 2-Punkt-Regelung. Trotz 
Filter (mit Pumpe) stellen sich im normalen Aquarium deutliche 
Temperaturunterschiede ein. Die sind aber in der Natur natürlich auch 
vorhanden und daher für die Insassen nicht schlimm.

von wendelsberg (Gast)


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Welche Umgwbungstemperaturen kommen vor?

Welche Stoergroessen kommen vor?

Danach richtet sich alles andere.

wendelsberg

von Nicole H. (nicolleen)


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Wow, das sind ja viele Antworten, so schnell, vielen Dank!

Rueher: Ich haette eine ganz kleine Aquariumpumpe, aber ich denke, 
selbst die wird vielleicht sogar zu stark sein.
Ich sollte vielleicht dazusagen, dass die Temperaturregelung nicht 
dauerhaft sein braucht. Ich brauche es hin und wieder, und dann 
vielleicht 1-3 Stunden lang. In der Zeit steh ich auch da und kann hin 
und wieder mit einem Spatel oder Loeffel umruehren. Aber in der Zeit 
sollte es halt einigermassen konstant bei 25°C sein, und 1 Grad 
Differenz macht leider schon einen grossen Unterschied.
Magnetruehrer ist eine gute Idee, hab ich.

Die Auswertung zum PT100 werd ich mir anschauen, danke fuer den LInk.

Wenn ich den DS18B20 verwende, ich habe da ein Modul, wo schon der 
Widerstand etc. drangeloetet ist. Da nehme ich dann nur das 
Temperaturmodul selber, steck es wasserdicht wo rein und der Rest ist 
ausserhalb des Wassers verloetet?

Heizwiderstand per Mosfet und PWM werd ich mir anschauen. PID Regler - 
PID hab ich gegooglet und komme auf Photovoltaik?!

"DS18B20 in einer schönen Edelstahl-Hülse mit
Wasserdichten Anschlüssen, " - Ah - klingt gut.

Ich hab sogar ein kleines Peltier-Element. Was fuer eine Groesse muesste 
das denn haben fuer ca. 0.5L und wie regle ich das?

@ MaWin:
Danke fuer den schweizer Link und die diversen Tipps, die werde ich mir 
naeher anschauen.

"Blöderweise liegt 25 GradC so niedrig" - richtig. Genau das ist bisher 
immer das grosse Problem gewesen.
"dass man im Sommer auch kühlen
muss, also ein Peltierelement benötigt." kommt selten vor, da es dort 
nicht so heiss wird, aber kommt auch vor.

"1L, wenn es mehr wäre " - Wenn es mehr waere, koennte man aus dem 
Vollen schoepfen, was Laborbedarf angeht. Klar ginge das auch. Erstens 
ist es ein Platzproblem, zweitens ein finzanzielles Anliegen, und 
drittens haette ich gern etwas, was genau meinen Anforderungen 
entspricht, und es scheint, die Mittel sind da, nur meine Bildung hierzu 
reicht nicht.

Aha, gute Idee mit dem Photographie-Forum, darauf waere ich nicht 
gekommen!

Flaschenwaermer: Die Idee ist auch gut, aber ich weiss aus eigener 
Erfahrung (bin selber Mama), dass der zu stark heizt, der geht halt auf 
37°C, und da ist es wurscht, wenn es kurz mal 39 oder 35 Grad hat, und 
ausserdem ist das dann doch gar klein vom Platz her.

Aquarienheizer hab ihc hier auch, die Hysterese (heisst das so?) ist bei 
denen viel zu gross, leider.

Aber da waren schon sehr viele Tipps dabei, vielen Dank, dann schaue ich 
mich da mal durch.
Das naechste Mal melde ich mich dann mit der Programmierung ;-)

lg
Niki

von Schlaumaier (Gast)


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Ist relativ einfach.

Man nehme :
1 Peltier Heizelement passender Größe.
1 Membranenpumpe mit Schlauch.
1 Arduino-Nano.
1 Relaiskarte
1-2 DS18B20

Das Heizelement über ein Relais ansteuern (an/aus schalten)

Die Membranenpumpe kann man von Hand anschalten. Ihr Job ist es das 
Wasserbad in Bewegung zu halten.  Falls die Luftblasen kontraproduktiv 
sind, die Membranenpumpe gegen eine Tauchpumpe tauschen mit Winkelauslaß 
für gezielten Wasserfluss.

Werte der/des Temperatursensors auslesen und dementsprechende das 
Heizelement schalten.

Durch die Bewegung des Wassers bekommt man klare Werte der Temperatur 
die im Wasser herrscht. Da das "heiße" Wasser von unten ja durch die 
Bewegung umgerührt wird.

Der Nano überwacht /steuert das ganze.

Normale Peltier Heizelemente schaffen so ca. 40°C.


Ist im Prinzip wie mein Aquarium damals. Da habe ich das Heizelement 
außen gehabt, und die Filterpumpe hat das dreckige Wasser LINKS in der 
Ecke abgesaugt und Rechts wurde das saubere Warme Wasser wieder ins 
Becken gelassen.  Egal wo ich gemessen hab, ab 5 cm nach den Einlassdüse 
war die eingestellte Temperatur.

Eine Heizung im Becken machte Temperaturzonen und DAS wollte ich nicht.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag: Ich der Photographie wurde damals die Doppelwassertechnik 
benutzt.

Die funktioniert wie mein Simmertopf. Man erhitzt Wasser auf ein 
bestimmten Wert und da diese Temperatur gleichmässig abgeben wird, wird 
das Objekt innen nicht überhitzt und hat weniger Temperaturschwankung.

Ich erinnere mich noch an die JOBO-Entwicklungsmaschinen-Rolle. Die hat 
genau SO funktioniert.

von Nicole H. (nicolleen)


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Ich hab eigentlich in meinen vorigen Post noch ein Edit eingebaut, weil 
sich einer der letzten Posts ueberschnitten hat, aber offenbar nicht 
ordentlich gespeichert:

Welche Umgwbungstemperaturen kommen vor?
Zwischen etwa 18 und 26 Grad.

Welche Stoergroessen kommen vor?
Zugabe von Fluessigkeiten oder Pulver aus Raumtemperatur, und dass der 
Deckel viel offen sein wird.

@ Schlaumeier
Vielen DAnk fuer den detaillierten Fahrplan, so in etwa hatte ich mir 
das grob vorgestellt.
"Werte der/des Temperatursensors auslesen und dementsprechende das
Heizelement schalten." Ja genau das waere dann so der Knackpunkt!

Simmertopf kenn ich noch nicht, schau ich mir an, danke!

lg
niki

von Dirk B. (dirkb2)


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Nicole H. schrieb:
> PID Regler -
> PID hab ich gegooglet und komme auf Photovoltaik?!

Wikipedia kennt den: https://de.wikipedia.org/wiki/Regler#PID-Regler ist 
aber Theorie.

von Dirk B. (dirkb2)


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Nicole H. schrieb:
> Erstens
> ist es ein Platzproblem,

Wie soll denn der Behälter grob aussehen?

10 cm x 10 cm x 10 cm
oder
1 m x 1 m x 1 mm

ergibt beides 1 Liter

von Erwin (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> 1 Peltier Heizelement passender Größe.
> [..]
> Das Heizelement über ein Relais ansteuern (an/aus schalten)

Genau das wird nicht funktionieren. Sobald das Relais auf "aus" geht und 
das Peltier vorher kühlen sollte, heizt es plötzlich, da die Wärme von 
der warmen auf die kalte Seite zurück strömt. Kühlen wird es so nie 
gescheit können, heizen schon eher. Nur wenn es zu schnell ein und aus 
geschaltet wird, geht es auch bald kaputt, es mag das nicht.

Nein, wenn du auf 25°C nicht nur heizen sondern ggf. auch Kühlen musst, 
würde ich dir auch die Produkte der Kollegen von Meerstetter empfehlen.

von Gerald K. (geku)


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Wenn es nur um eine Temperatur (25°C) geht, reicht ein Temperaturfühler 
mit nachgeschaltem Fensterkomperator aus.

Schaltschwellen :

24,5°C Heizung ein
25,5°C Heizung aus

Einstellung des Temperaturwertes und der Hysterese mit Potentiometer.

Kalibrieren mit exteren genauen Thermometer.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Nicole H. schrieb:
> Simmertopf kenn ich noch nicht, schau ich mir an, danke!

Das ist ein Doppelwandiger Topf wo in den Zwischenraum Wasser ist. Bei 
Kochen brennt die Milch NIE WIEDER an, da Wasser bei ca. 100°C zu Dampf 
wird. Ergo ist die Innentemperatur wegen den Wärmeübergang immer 
niedriger.

https://de.wikipedia.org/wiki/Simmertopf  <- die können das besser 
erklären als ich.

Nachteil des Teils. Das Pudding kochen dauert länger aber dafür habe ich 
kein "Angebrannt schmecken" mehr. ;) So ein Teil kostet im Schnitt 35-60 
Euro.

Dein Problem bei der Geschichte ist das du das "heiße" Wasser am Boden 
im Topf verteilen musst. Durch die Wärmetausch-Eigenschaft des Wasser 
(Nimmt schnell Hitze auf, kann sie aber nicht lange halten) wird dann 
das ganze Wasser gleich warm. Deshalb die Pumpe.

Ansonsten hast du das selbe Problem wie beim Gillen/Steaks braten.  In 
der Mitte ist es heiß und am Rand kälter.

Wenn du das Wasser in Bewegung hältst verteilt sich auch die Wärme.

von Gerald K. (geku)


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Gerald K. schrieb:
> Temperaturfühler
> mit nachgeschaltem Fensterkomperator

http://hobbyelektronik.de/praxis/projekte/temperatur-schaltstufe/

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag : Irgend wie erinnert mich das Problem an eine Ätzanlage mit 
Kuvette. Liege ich da so falsch. ???

von Nicole H. (nicolleen)


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Gerald K. schrieb:
> 24,5°C Heizung ein
> 25,5°C Heizung aus
>
> Einstellung des Temperaturwertes und der Hysterese mit Potentiometer.

Die Frage ist, ob ich bei 25,0 bereits abstellen kann, denn das Ding ist 
warm und heizt sicher bisschen nach. Aber das ist ein so kleiner 
Bereich, dass der wohl dauernd an und abschalten wird, und ob das geht?

Danke fuer die Verlinkung auf die Hobbyseite! Vielleicht reicht das fuer 
mich aus.

Den Simmertopf hab ich auch schon gefunden, aber wie ich das umsetzen 
soll, glaub das ist zu komplex fuer die Aufgabenstellung.

@ Schlaumeier:
nein :-) Sondern einfach um Labortests in einem sehr kleinen, einfachen 
Labor.

lg
niki

von Gerald K. (geku)


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Nicole H. schrieb:
> Vielleicht reicht das fuer
> mich aus

Noch zwei Tipps :

- der Einstellbereich kann durch Widerstände vor und nach den 
Potentiometer eingegrenzt werden. z.B. zwischen 20 und 30°C

- Kalibrierung mit externem Thermometer:

1. Hystereseeinsteller und auf kleinsten Wert, Temperatureinsteller auf 
großten Wert stellen

2. kleines Gefäß mit kaltem Wasser und Thermometer bereitstellen und mit 
Thermofühler versehen

3. Gefäß auf einer Heizplatte auf 25°C erwärmen

4. Temperatureinstellung runterdrehen drehen bis Relais abschaltet

5. jetzt kann noch die Hysterese größer gestellt werden

von Helge (Gast)


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Billigen Reiskocher dauerhaft an 24V betreiben. Die kosten so 20-30€.

Da hat man den Vorteil eines vernünftigen Topfes mit Deckel. Wenn ich 
was entkalke, will ich 30-38° erreichen und betreibe den an 15-20V. Die 
230V/1.000W-Heizspirale hat eine Leistung von ca. 10-15W bei 24V. Meist 
geht sich sich ein Arduino, Temperaturpoti, paar LED und 18B20 noch gut 
aus im Gehäuse. 24V/1A schalten ist keine Kunst, und fixfertige 
24V-Steckernetzteile mit 1A sind auch kein Problem.

Den Temperatursensor kann man super unterbringen im Federkontakt in der 
Mitte, statt (oder neben) dem mechanischen Thermostat.

von eProfi (Gast)


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> Die Frage ist, ob ich bei 25,0 bereits abstellen kann, denn das
> Ding ist warm und heizt sicher bisschen nach. Aber das ist ein
> so kleiner Bereich, dass der wohl dauernd an und abschalten wird,
> und ob das geht?
Genau deswegen nimmt man einen PI- oder PID-Regler:
Der reduziert die Heizleistung z.B. bei 24,8°, genau so, dass bei 25,0
der "Wärmeüberschuss" im Heizelement "verbraucht" ist.
Den I-Anteil wählt man so stark, dass die statischen Wärmeverluste 
ausgeglichen werden.
Der D-Anteil korrigiert schnell die Störgrößen.

von oszi40 (Gast)


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Früher habe ich solche Experimente einfach mit einen ALTEN Heizkissen 
und Phasenschnitt auf Temperatur gehalten. Kunst dabei ist nur, die 
RICHTIGE Leistung für das jeweilige Volumen bereitzustellen. Störgrößen 
ermitteln und angemessen nachregeln ohne über das Ziel hinaus zu 
schießen. Moderne Heizkissen haben leider zu viel Elektronik drin, die 
schon nach einer Stunde abschaltet und evtl. Brände verhindert.

von wendelsberg (Gast)


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Nicole H. schrieb:
> Welche Umgwbungstemperaturen kommen vor?
> Zwischen etwa 18 und 26 Grad.
> Welche Stoergroessen kommen vor?
> Zugabe von Fluessigkeiten oder Pulver aus Raumtemperatur, und dass der
> Deckel viel offen sein wird.

Mein Ansatz:
(vorausgesetzt es entsteht keine Waerme durch Reaktionen im Gefaess)
Raumtemperatur auf 25 halten und alles andere vor der Zugabe 
temperieren.

wendelsberg

von oszi40 (Gast)


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Alles auf 25 Grad halten, klappt nicht immer, da z.B. Salze Temperatur 
beim lösen verändern. Die Kunst ist, auf Störungen nur angemessen zu 
reagieren. Sonst gibt es Regelspitzen. Frage Aquarien-Freunde.

von Uli S. (uli12us)


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Es gibt doch Magnetrührer mit Heizung, viele haben einen Anschluss für 
einen externen Sensor. Da bräuchte man normalerweise höchstens den doch 
recht groben Poti gegen einen Wendelpoti tauschen. Leider weiss ich 
nicht, wie genau da die Regelung klappt, notfalls kann man die immer 
noch extern ansteuern. Ich würde da 2 Gefässe ineinanderstellen und mit 
Wasser füllen, den zweiten vielleicht auf irgendwas isolierendes 
stellen, paar Silikonklötzchen oder ähnliches.
Da hätte man dann dasselbe wie nen Simmertopf. Oder man nimmt so eine 
Blechthermoskanne wie von Sigg, bohrt oben und unten ein Loch und leitet 
da temperiertes Wasser durch.

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Schlaumaier schrieb:
> Ist relativ einfach.
>
> Man nehme :
> 1 Peltier Heizelement passender Größe.
> 1 Membranenpumpe mit Schlauch.
> 1 Arduino-Nano.
> 1 Relaiskarte
> 1-2 DS18B20
>
> Das Heizelement über ein Relais ansteuern (an/aus schalten)

Es ist sehr störend, wenn das Peltierelement nur ein- und ausgeschaltet 
wird. Der Wärmerückfluss stellt sich unmittelbar ein und macht den 
Regelkreis nicht einfacher. Eine Vollbrücke mit PWM Steuerung hat sich 
bei mir sehr bewährt für ein Laborgerät. Eine analoge Endstufe geht 
auch, hat aber entsprechende Verluste.

von Udo S. (urschmitt)


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Schorsch X. schrieb:
> Es ist sehr störend, wenn das Peltierelement nur ein- und ausgeschaltet
> wird. Der Wärmerückfluss stellt sich unmittelbar ein und macht den
> Regelkreis nicht einfacher. Eine Vollbrücke mit PWM Steuerung hat sich
> bei mir sehr bewährt für ein Laborgerät. Eine analoge Endstufe geht
> auch, hat aber entsprechende Verluste.

Nicht nur störend, es kann das Peltier Element sogar killen, weil 
ständig thermischer Stress es langsam zerlegt.
Ein PWM ist genauso Unsinn, weil damit immer der Maximalstrom oder null 
geschaltet wird. Der Wirkungsgrad geht aber mit dre Stromhöhe nach 
unten, weil der Wärmetransport linear zum Strom ist, die Verluste aber 
quadratisch zum Strom.
Also macht man eine Stromregelung. Da die SPule schon erfunden wurde 
muss die auch nicht analog sein, sondern man baut eine geschaltete 
STromquelle. 10% Ripple sind unerheblich.

von Nicole H. (nicolleen)


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Danke fuer die weiteren Ideen!
Hm, wenn was einleuchtend klingt, dann wirds vom naechsten 
auseinandergenommen. Ich kenn mich leider nicht aus, also werd ich 
angefangen von den einfachen Vorschlaegen einfach ausprobieren.

@ wendelsberg: :-))

lg
niki

von Hugo H. (hugo_hu)


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Der Klassiker dazu ist ein Aquarium. Dort werden eine Aquarien-Heizung 
und eine Pumpe zur Umwälzung verbaut. Bekommst Du beides im Baumarkt / 
Aquaristik-Geschäft. Passt auch von der Temperatur her. Wenn Du das 
Ganze im Keller aufbaust brauchst Du (vermutlich) auch keinerlei 
Kühlung.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Nicole H. schrieb:
> ein viertel bis halber Liter
> sinnvollerweise, wenns 1L ist, ists auch noch ok.

Bei der "Menge" ist 1/2 Grad +/- aus meiner Sicht schon sportlich. Da 
muss man den Wärmeeintrag sehr gering halten und über einen etwas 
längeren Zeitraum auf den Sollwert "einheizen".

von Michael (Gast)


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Nicole H. schrieb:
> Ich brauche ein kleines Wasserbad, ein viertel bis halber Liter
> sinnvollerweise, wenns 1L ist, ists auch noch ok. Das moechte ich bei
> 25°C  +/- max ein halbes Grad, besser weniger, temperieren.

Hmmmh, Afug Info hat doch mal in einem Video ein kleines Wasserbad mit 
einem NTC beheizt, vllt das was du suchst ? Die Tabelle finde ich auf 
alle Fälle sehr nützlich.

http://afug-info.de/Download/tab/NTC/

Fertigkauflösung wäre ein Aqarium Heizstab mit voreinstellbarer 
Temperatur

von Nicole H. (nicolleen)


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Die Idee mit dem Aquariumheizer ist sehr gut und beschaemend 
naheliegend!
Ich werde das gleich ausprobieren, irgendwo hab ich noch einen kleinen 
Heizstab rumliegen. Wenn da die Hysterese einigermassen passt, waere das 
ideal, schnell und im Optimalfall auch gratis, auch wenn ich gern was 
gebastelt haette :-)

@Hugo: Ja das mit dem Keller ist halt so nicht bewerkstelligbar. Das 
Labor ist nunmal wo es ist, und nicht im Keller.

lg
niki

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