Man liest zwischenzeitlich immer mal von "Hochleistungs"-Ladesäulen. Wie werden die eigentlich technisch realisiert? 350kW 'verbrauche' ich in meinem Haushalt in 2,5 Monaten und an der Säule werden die in 15min hin und her geschoben?
Thomas G. schrieb: > Man liest zwischenzeitlich immer mal von "Hochleistungs"-Ladesäulen. Wie > werden die eigentlich technisch realisiert? 350kW 'verbrauche' ich in > meinem Haushalt in 2,5 Monaten und an der Säule werden die in 15min hin > und her geschoben? Also ich habe gehört dann braucht man wohl einen Mittelspannungsanschluss und die bauen dann da einen Trafo hin. Also wie bei einem Industriebetrieb oder einem großen Kaufhaus. Aber das wäre wohl alles direkt in dieser ladestation verbaut.
Thomas G. schrieb: > 350kW 'verbrauche' ich in meinem Haushalt in 2,5 Monaten und an der > Säule werden die in 15min hin und her geschoben? Du meinst wohl kWh. Und an welcher Säule werden die in 15min "hin und her geschoben"? Da wäre der große 80kWh-Akku ja in 3,5 Minuten voll - schön wär's.
DANIEL D. schrieb: > Thomas G. schrieb: >> Man liest zwischenzeitlich immer mal von "Hochleistungs"-Ladesäulen. Wie >> werden die eigentlich technisch realisiert? 350kW 'verbrauche' ich in >> meinem Haushalt in 2,5 Monaten und an der Säule werden die in 15min hin >> und her geschoben? > > Also ich habe gehört dann braucht man wohl einen > Mittelspannungsanschluss und die bauen dann da einen Trafo hin. Also wie > bei einem Industriebetrieb oder einem großen Kaufhaus. Aber das wäre > wohl alles direkt in dieser ladestation verbaut. Das EP beinhaltet per se zwei ganz gravierende Fehler. Der TE verwechselt Leistung mit Energie und wer mit einer Leistung von 350 aufgeladen wird, nutzt garantiert nur die "Hin"-Richtung und schiebt nichts zurück. Um Mittelspannung zu nutzen, braucht es lange einen Industriebetrieb oder grosses Kaufhaus. Bei mir vor Ort hat der örtliche Lidl, Aldi und REWE seinen eigenen Mittelspannungsanschluss mit jeweils eigener Trafostation. Und die Mittel-/Niedervolt-Trafos haben selten mehr als 500kWmax., egal wie gross ein Betrieb ist, eher weniger. In Wohngebieten sind z.B. (in DE) an einem Mittel-/Niedervolt-Trafo grob durchschnittlich 100 Haushalte angeschlossen, wobei in einer Trafostation dabei selbstverständlich mehrere untergebracht sein können. Dezentrale Umsetzet erhöhen die Ausfallsicherheit und reduzieren die Verlustleistung.
Ja sorry, der alte Fehler. Gemeint waren natürlich kWh. Enercon schreibt sogar von 600kW. https://www.amperio.eu/ladetechnik/enercon-e-charger-600kw-dc/ Ich weiss nicht mit welchen Spannungen da gearbeitet wird, bei 400V und 600kW komme ich auf 1500A; oder habe ich einen Denk- oder Rechenfehler?
Thomas G. schrieb: > Denk- oder Rechenfehler? Denkfehler. Niemand kommt auf die Idee 600 kW nicht mindestens mit Drehstrom anzuschliessen. Matthias
Ralf X. schrieb: > Um Mittelspannung zu nutzen, braucht es lange einen Industriebetrieb > oder grosses Kaufhaus. > Bei mir vor Ort hat der örtliche Lidl, Aldi und REWE seinen eigenen > Mittelspannungsanschluss mit jeweils eigener Trafostation. > Und die Mittel-/Niedervolt-Trafos haben selten mehr als 500kWmax., egal > wie gross ein Betrieb ist, eher weniger. Der Absatz ist grob falsch. 1. Jeder der möchte kann ein MS Anschluss beantragen. Kostet halt. Aussiedlerhöfe, Sportplätze, Pumpwerke. Teils haben die kundeneigene Trafosationen, teilweise Ortsnetz. Oft nur 50-100kVA. Alles ganz gewöhnliche Anschlüsse. 2. So ziemlich jeder mittlere Betrieb hat hier eine kundeneigene Trafostation, denn wenn die gewünschte Netzanschlussleistung im NS-Netz mehr als 50% der vorgelagerten Trafostation entspricht, gibt's einen MS-Anschluss. Zumindest bei "uns", einem der größten VNB in Deutschland. Gewöhnlicher ONT ist so 400kVA groß. 3. Die wenigsten Discounter haben einen eigenen MS-Anschluss. Ich kenne in unserer Region keinen. Ist dort einfach überdimensioniert, die Anschlussleistung ist meist geringer. Selbst bei größeren Supermärkten ist das sehr selten, gerade wegen der Verrechnung bei Untervermietung (Bäckereien). Oft gibt's aber in der nähe eine neue Ortsnetzstation und ein Doppelkabel für den Betrieb. MS-Stationen sind einfach viel zu teuer. Niederspannungsanschlüsse kosten wenige hundert bis tausend, zweitausend Euro. Eine Station kommt locker auf 20-30k€ plus Anschlusskosten. Über 1MW kommt der Leistungsschalter noch dazu. 4. 500kW max? Gängige Größen sind 400kVA und 630 kVA (Und vor allem VA nicht W!). Industrie hat gelegentlich auch 1MVA. Die ganz großen mit eigenen 110kV Felder auch mal 1,5MVA oder 2MVA MS/NS Trafos. Im Schnitt hängen bei uns so 75 Haushalte an einem 400er Trafo.
Thomas G. schrieb: > Ja sorry, der alte Fehler. Gemeint waren natürlich kWh. Enercon > schreibt sogar von 600kW. > https://www.amperio.eu/ladetechnik/enercon-e-charger-600kw-dc/ > > Ich weiss nicht mit welchen Spannungen da gearbeitet wird, bei 400V und > 600kW komme ich auf 1500A; oder habe ich einen Denk- oder Rechenfehler? 350kW, aber insb. geplante 600kW Ladesäulen werden natürlich erst ab 800V gebaut/geplant. Und da mit DC geladen wird, fliessen dann ~440/750A im (gekühlten) Ladekabel zwischen Säule und BEV. Die Leistungszuführung zurLaesäule ist dann i.d.R. ganz anders aufgebaut, also mit geringerem Strom bei erhöhter Spannung, ggf. auch über Drehstrom. Wo welche Wandlung stattfindet, ist von vielen Umständen abhängig.
:
Bearbeitet durch User
Ralf X. schrieb: > Der TE verwechselt Leistung mit Energie und wer mit einer Leistung von > 350 aufgeladen wird, nutzt garantiert nur die "Hin"-Richtung und schiebt > nichts zurück. Für die Hinrichtung braucht man keine 350 kW.
Käpt’n Balu ✈. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Um Mittelspannung zu nutzen, braucht es lange einen Industriebetrieb >> oder grosses Kaufhaus. >> Bei mir vor Ort hat der örtliche Lidl, Aldi und REWE seinen eigenen >> Mittelspannungsanschluss mit jeweils eigener Trafostation. >> Und die Mittel-/Niedervolt-Trafos haben selten mehr als 500kWmax., egal >> wie gross ein Betrieb ist, eher weniger. > > Der Absatz ist grob falsch. Nein, ist er nicht. Allerdings ist mir leider ein k verlorengegangen, es sollte heissen: >>> Um Mittelspannung zu nutzen, braucht es lange keinen Industriebetrieb >>> oder grosses Kaufhaus. Anders hätte der Satz aber auch kaum einen Sinn gemacht. "Hätte" man erahnen können... > 1. Jeder der möchte kann ein MS Anschluss beantragen. Kostet halt. > Aussiedlerhöfe, Sportplätze, Pumpwerke. Teils haben die kundeneigene > Trafosationen, teilweise Ortsnetz. Oft nur 50-100kVA. Alles ganz > gewöhnliche Anschlüsse. Richtig, anderes habe ich nirgens behauptet. Auch mit "Fehler" nicht! > 2. So ziemlich jeder mittlere Betrieb hat hier eine kundeneigene > Trafostation, denn wenn die gewünschte Netzanschlussleistung im NS-Netz > mehr als 50% der vorgelagerten Trafostation entspricht, gibt's einen > MS-Anschluss. Zumindest bei "uns", einem der größten VNB in Deutschland. > Gewöhnlicher ONT ist so 400kVA groß. Genau in die Grössenordnung ging doch mein Kommentar. Holst Du Dir gerade einen runter? > 3. Die wenigsten Discounter haben einen eigenen MS-Anschluss. Ich kenne > in unserer Region keinen. Ist dort einfach überdimensioniert, die > Anschlussleistung ist meist geringer. Selbst bei größeren Supermärkten > ist das sehr selten, gerade wegen der Verrechnung bei Untervermietung > (Bäckereien). Oft gibt's aber in der nähe eine neue Ortsnetzstation und > ein Doppelkabel für den Betrieb. MS-Stationen sind einfach viel zu > teuer. Niederspannungsanschlüsse kosten wenige hundert bis tausend, > zweitausend Euro. Eine Station kommt locker auf 20-30k€ plus > Anschlusskosten. Über 1MW kommt der Leistungsschalter noch dazu. Kann es sein, dass Du einen sehr beschränkten Horizont besitzt und über eine mangelhafte Lesekompetenz verfügst? Was hatte ich geschrieben? >>> Bei mir vor Ort hat der örtliche Lidl, Aldi und REWE seinen eigenen >>> Mittelspannungsanschluss mit jeweils eigener Trafostation. In DEINER Region kenne ich mich nicht aus. Allerdings habe ich reichlich die (behördlich genehmigten) Tarife der Netzbetreiber studiert. Die geschaffene Infrastruktur des Netzbetreibers bis Zähler/Übergabepunkt hat sich in wenigen Jahren zu armortisieren, auch wenn eine Lebenserwartung von 30 Jahren (mit Zwischenfällen) erwartet wird. Über Destatis/Eurostat kannst Du Dir grob einen Überblick verschaffen, wer was an Netzentgelten pro kWh zu löhnen hat und damit auch Rückschlüsse auf den Anschluss ziehen. Was sollen MS-Stationen sein? Wenn wird zwischen HS und MS transformiert, oder zwischen MS und NS. Eine reine MS-Station schaltet/transformiert nur zwischen MS... Was MS ist, ist nicht klar definiert. Zwischen 1 und 110kV ist (in DE) alles gebräuchlich. Da kann man also auch vieles umspannen. Ein langfristiger Investor mit dem entsprechenden Bedarf schafft sich seine Infrakstuktur selber bis zu einem Punkt, an dem die zwangläufig Zuständigkeiten wechseln. > 4. 500kW max? Gängige Größen sind 400kVA und 630 kVA (Und vor allem VA > nicht W!). Industrie hat gelegentlich auch 1MVA. Die ganz großen mit > eigenen 110kV Felder auch mal 1,5MVA oder 2MVA MS/NS Trafos. Was hast Du hier nicht an: >>> selten mehr als 500kWmax. verstanden? Bist Du krank? > Im Schnitt hängen bei uns so 75 Haushalte an einem 400er Trafo. Je nach Gebiet/Stadtteil kann das durchaus sein. Aber warum? Kennst Du die DIN 18015? Je nach gemeldeten und/oder genehmigten elektrischen Verbrauchern muss der Netzbetreiber ab 100 angeschlossenen Haushalten bis maximal 205kW/100 Haushalte für Überlastungsschäden in seinem NSN haften. Andere NS-Abnehmer in der gleichen Schleife erhöhen den Wert natürlich. Und bei einem kleinen Aussiedlerhof hängt ggf. ein Endverbraucher an einem Umsetzer. Und für den gelten nach DIN 18015 wieder ganz andere Werte, was etwas mit dem kalkulierten Gleichzeitigkeitswert zu tun hat.
:
Bearbeitet durch User
205kW/100 Haushalte... von wann ist diese Zahl? 1990? Im Durchschnitt mag das hinkommen, aber in der Spitzenlast (die das Netz verkraften muß ohne daß etwas heiß wird) wird das deutlich übertroffen wenn hier alle ihr Auto aufladen wenn sie nachmittags von der Arbeit kommen. Bei flächendeckender Elektromobilität werden die EVUs noch mehrere böse Überraschungen erleben. Für meinen Ort mit 15.500 Einwohner plus zwei Nachbargemeinden mit zusammen bestimmt nochmal 10.000 Einwohnern müssen zwei 40MVA-Trafos reichen, die das Ganze aus der 110kV Netzebene versorgen. Genau genommen muß einer reichen, da in diesen Netzbereichen ein N-1 Kriterium gilt, wonach jederzeit ein Betriebsmittel (wie ein Trafo oder eine Leitung) ausfallen darf, ohne daß es zu Versorgungsunterbrechungen kommt. Nun habe ich keine Ahnung wieviele Autos es hier gibt, aber im Speckgürtel von Berlin sind das recht viele - weil wenn der letzte Bus um 20:30 fährt, ist man ohne aufgeschmissen, am Wochenende ist's noch schlimmer. So mal rechnen, 40MVA reichen für 114 dieser tollen Ladestationen. Finde ich nicht wirklich viel, wenn so ein dicker Trafo dann schon am Dampfen ist. Sicherlich werden's vielleicht nur 50 werden und die sind auch nicht rund um die Uhr ausgelastet, aber hier gibt's viele Einfamilienhäuser, die ihre eigenen Ladestationen aufbauen werden, teilweise für mehr als ein Auto - damit sie sich nicht um die 50 öffentlichen Ladestationen mitkloppen brauchen wie der Rest des elektromobilitätsgeplagten Volkes, das mit eigenen Ladestationen in der Mietwohnung so seine Probleme haben wird. Und da ist dann noch keine allgemeine Versorgung für den heimischen Kühlschrank oder den Fernsehabend mit dabei, kein Krankenhaus, kein Supermarkt und das kleine Industriegebiet mit mehreren verarbeitenden Betrieben möchte auch gerne noch was abhaben. Zu guter Letzt meldet sich dann noch die Straßenbahn, die schon länger ohne Pferde betrieben wird. Das wird verdammt knapp mit 40MVA, bin gespannt wann die EVUler das merken.
Ben B. schrieb: > Das wird verdammt knapp mit > 40MVA, bin gespannt wann die EVUler das merken. Naja, die EVU merken das sehr frühzeitig und unternehmen auch sehr viel. Allerdings verschwindet das in der öffentlichen Wahrnehmung, da das noch mehr Protest der "Ökos" gegen die bosen EVU hervorrufen würde. In den 00er Jahren habe ich selber viele PV-Anlagen in einem nahen Neubausgebiet der 90er in Südlage projektiert. Alle naslang konnte der Netzbetreiber die Umsetzer aufstocken, ohne dass sich die Haushalte erhöht habe, um z.B. Werktags der Einspeisung Herr zu werden. Erhöhte Netzentgelte, die natürlich auf alle Haushalte umgelegt werden... Zu den privaten Ladestationen exitieren seit Jahren zig Studien, welche Gefahren und Kosten daraus resultieren. Schon der einfache 10/16A-BEV-Lader mit 2,3 bis 3,7kW an 230V ist an sich im NS-Verteilernetz bisher nicht vorgesehen. Und jetzt kann man sogar 11kW-Stationen genehmigungsfrei installieren. Die Netzbetreiber rotieren und bauen aus, aber legen die Kosten selbstverständlich auf die Kunden um. Auf alle! Der Speckgürtelbewohner mit PV und BEV profitiert also nicht nur von den immensen staatlichen Subvensionen, sondern lässt automatisch den Rest der Bevölkerung auch über die Kostenverteilung bluten. Die Steigerung der Netzentgelte sind ja einsehbar.
Wer wird sich Zuhause einen Schnelllader hinstellen, der teurer ist als das typische Auto? Selbst im öffentlichen Raum sind die eine klare Minderheit. Da gibt es doch zu 99% einfach ne Typ 2 Wallbox, meistens 3x16A (öffentlich oft 3x32A). (Und auch da macht natürlich irgendwann Lastmanagement Sinn, aber viel harmloser als diese "Schreckensrechnungen".)
Ben B. schrieb: > 205kW/100 Haushalte... von wann ist diese Zahl? 1990? Ergänzung: Erst mal sollte man wissen, dass dieser Max.-Wert auschliesslich Haushalte mit elktr.-WW-Versorgung betraf. Für Haushalte mit zentraler WW-Versorgung waren nur 108kW/100 Haushalte vorgesehen. Von 1990 aus gesehen haben übrigens viele Haushalte ihren Stromverbrauch reduziert.
Der gemeine Speckgürtelhausbewohner wird sich natürlich keine 350kW Schnellladestation hinstellen. Macht aber nix, denn 32 11kW-Lader haben den gleichen Effekt. Einige werden sich bestimmt auch gleich zwei davon installieren, damit das Laden des Tesla bzw. Sportwagens nicht für einen negativen WAF sorgt weil der elektrische Hausfrauenpanzer oder Pampersbomber nicht gleichzeitig geladen werden kann. Und was das problemlose Einspeisen größerer PV-Leistung angeht, damit haben nur die Eigner von Freiflächenanlagen oder größeren Fabrikdächern in ländlichen Gebieten Probleme. Freiflächenanlagen speisen deswegen direkt in 20kV-Netze ein bzw. übergeben ihre Leistung an ein 20kV-Netz oder stellen sich einen eigenen 110/20kV Trafo, über den der gesamte Park (oder mehrere eng benachbarte Parks) ins 110kV-Netz einspeisen kann. In Wohnanlagen liegt die entnommene Spitzenleistung praktisch immer über der eingespeisten Spitzenleistung durch z.B. Aufdach-Solaranlagen. Deswegen ist die Einspeisung in solchen Anlagen unproblematisch machbar, entlastet dann halt das übergelagerte MS-Netz.
Es ging mir eigentlich nicht so sehr um die Netzinfrastruktur, obwohl das auch noch "spannend " wird, sondern um die Ladeströme. Ich habe etwas von bis zu 750A gelesen. Das bräuchte, wenn ich es richtig überschlagen habe, 120mm². Wie wird sowas laienbedienbar und auf dutzende (?) Ladevorgänge am Tag ausgelegt? Was für Steckkontakte benötige ich dafür? In diese Richtung sollte meine Frage eigentlich gehen. Mit 11kW nachladen dürfte noch nicht das ganz große Problem werden, obwohl es da auch noch genügend Bedienfehler geben wird.
Ich denke die werden eher eine hohe Spannung bis 1000V oder so verwenden. Das macht sich auch für leistungsstärkere Motoren prima wenn man im Stromrichter keine so hohen Ströme hat, hohe Spannungen sind einfacher zu handhaben. Aber 350A auf einem Stecker, den man regelmäßig steckt und wieder trennt, da wirds sicherlich auch welche geben, die irgendwann abfackeln. Normalerweise nimmt man geschraubte Stromschienen für sowas und dabei muß man auch schon aufpassen, daß man alle Schrauben korrekt anzieht... sonst wird's heiß.
Thomas G. schrieb: > Ich habe > etwas von bis zu 750A gelesen. Das bräuchte, wenn ich es richtig > überschlagen habe, 120mm². CCS 2.0 ist spezifiziert für <500A, was aber auch schon ganz nett ist. Um also die Kabel dünner zu bekommen, das ein normaler Nutzer die handeln kann, werden die aktiv gekühlt und ein etwas höherer Verlust in kauf genommen. Bei den aktuell verbreiteten die "nur" 50-120kW liefern, braucht es das noch nicht. > Wie wird sowas laienbedienbar und auf > dutzende (?) Ladevorgänge am Tag ausgelegt? Was für Steckkontakte > benötige ich dafür? https://de.wikipedia.org/wiki/Combined_Charging_System Typ-2-Stecker mit unten zusätzlichen DC-Kontakten. > Mit 11kW nachladen dürfte noch nicht das ganz große Problem > werden, obwohl es da auch noch genügend Bedienfehler geben wird. Da ist der Typ 2 Stecker recht "idiotensicher" gemacht worden (in Kombination mit der Ladeelektronik). Da erwarte ich eher wenig Probleme. (Eher genervte Autofahrer, weil da irgendwo nicht geladen wird. Der Renault Zoe ist wohl dafür bekannt, dass dem nicht jede Säule "schmeckt" weil die Prüfungen auf Erdschluss & Co wohl sehr sensibel sind.)
:
Bearbeitet durch User
Ben B. schrieb: > Aber 350A auf einem Stecker, den man regelmäßig steckt und wieder > trennt, da wirds sicherlich auch welche geben, die irgendwann abfackeln. Da fackelt nichts ab. Einerseits sind die Leitungen und Stecker bei so hohen Strömen wassergekühlt, was den möglichen Strom massiv erhöht, andererseits sind im Stecker Temperaturfühler und die Anlage schaltet bei zu hohen Temperaturen (z.B. als Folge eines hohen Übergangswiderstandes eines schlechten Kontaktes) ab. Selbst in Steckdosenladern für Schuko mit 10 A einphasig sind schon solche Absicherungen drin. Eine zerstörte Ladebuchse am Auto weil der Stecker der Ladestation verschlissen ist, könnte sich kein Ladestationsbetreiber leisten wenn das mehrfach vorkäme. Die Kabel sind dann auch noch immer gut hantierbar. Ich kenne gerade den Querschnitt nicht, aber bei Ladestationen mit 350 kW, wie z.B. an den Ionity Ladern ist die Leitung mitsamt Wasserkühlung dann in etwa so dick und schwer wie der Schlauch an einer normalen Zapfsäule für Diesel. Dort gehen dann bis zu 920 V und 500 A. Die meisten Autos sind noch auf sogenannter "400 V" Technik, mit Spannungen bis etwa 450 V wenn der Akku voll ist. Aber selbst da gehen dann ja schon über 200 kW. Mit der sogenannten "800 V" Technik gehen aktuell bis etwa 270 kW beim Porsche Taycan oder Audi e-tron GT.
:
Bearbeitet durch User
Ralf X. schrieb: > Kann es sein, dass Du einen sehr beschränkten Horizont besitzt und über > eine mangelhafte Lesekompetenz verfügst? Warum beleidigst du mich? Sofern das von mir so rüberkam, tut's mir leid. Ralf X. schrieb: > "Hätte" man erahnen können... Ich habe da ein fehlendes "e" bei "braucht" gelesen, also so Ralf X. schrieb: > Um Mittelspannung zu nutzen, brauchte es lange einen Industriebetrieb > oder grosses Kaufhaus. > Bei mir vor Ort hat der örtliche Lidl, Aldi und REWE seinen eigenen > Mittelspannungsanschluss mit jeweils eigener Trafostation. Gut, kann man so und so lesen. Ich hatte dich so verstanden, dass auch LIDL, ALDI oder REWE große Kaufhäuser sind. Was meine Annahme mit dem "e" weiter bestätigte. Aber immerhin hast du die Negation vergessen, das ist etwas mehr als nur ein Buchstabe. Der "Fehler" liegt also eher bei dir. Egal. Ralf X. schrieb: > In DEINER Region kenne ich mich nicht aus. Meine Region, die ich hier betreue, ist 10.000km² groß. Insgesamt betreut unsere Abteilung/Firma 50.000km² und knapp 7 Millionen Kunden... Wo arbeitest du denn? Und generell ist es egal ob Stadt oder Dorf. In Deutschland ist zu 90-95% jeder Discounter der gleiche Norm-Bau. Bei uns beantragen die immer die gleiche Leistung. Du wirst fast keinen finden, der nicht nach deren Norm gebaut wurde. Je nach Discounter wollen die meist so um die 80-100kW, also ganz klar Niederspannung. Und wenn da eine Station steht, dann ist das höchstwahrscheinlich Ortsnetz. ah, und die Netznutzung: Du weißt auch, dass diese Kunden keine normale Netznutzung zahlen, sondern die singulär genutzten Betriebsmittel anteilig abgerechnet werden? Bilanztechnisch werden die also aus Mittelspannung versorgt, obwohl sie technisch an der Niederspannung hängen. Nochmal: 70kVA gehen ja über einen 100A Zähler, da baut keiner für 10kW mehr eine MS-Station mit Mehrkosten von 20k Euro. Außer der VNB, weil er muss. Ralf X. schrieb: > Was sollen MS-Stationen sein? Reine MS-Schaltanlagen oder Kompaktstationen, auch in Kombination mit NSHV. Du nennst sie scheinbar "Umsetzer". > Was MS ist, ist nicht klar definiert. Keine Ahnung, kann sein. Spielt aber auch keine Rolle, denn in den TABs jener Netzbetreiber kann man das nachlesen. Mittelspannung ist meist so zwischen 1-60kV. In Städten sind es oft 11kV, auf dem Land 20kV. > Zwischen 1 und 110kV ist (in DE) alles gebräuchlich. 110kV ist Hochspannung, da wirst du kein deutsches EVU/VNB finden, dass da noch Mittelspannung spricht. Ralf X. schrieb: > Was hast Du hier nicht an: >>>> selten mehr als 500kWmax. > verstanden? > Bist Du krank? Weil 630kVA und 1MVA eben nicht selten sind. Und in KW da spricht man da nicht mehr. Ralf X. schrieb: > Kennst Du die DIN 18015? Die Netzplaner interessiert diese Norm nicht. Gängigeres Verfahren ist die Betrachtung der Standartlastprofile der verschiedenen Zählpunktverwendungen. Bei uns wird bei Haushalten im Schnitt eine Dauerlast von 3 bis 5 kW angenommen, um die Stationen ausreichend zu dimensionieren. Die zugesicherte Leistung von 30kW in unserem Netzgebiet können daher nur 10% zum gleichen Zeitpunkt ziehen.
:
Bearbeitet durch User
Käpt’n Balu ✈. schrieb: > Und generell ist es egal ob Stadt oder Dorf. In Deutschland ist zu > 90-95% jeder Discounter der gleiche Norm-Bau. Bei uns beantragen die > immer die gleiche Leistung. Du wirst fast keinen finden, der nicht nach > deren Norm gebaut wurde. Je nach Discounter wollen die meist so um die > 80-100kW, also ganz klar Niederspannung. Das kann ich so bestätigen. Und es sind einige Gebäude welche ich komplett begehen kann. Im Radius von 200km und mehr. Ich habe schon einige Trafo Räume auch von innen gesehen, aber nicht in einem Rewe Aldi oder Lidl Markt. Aber meistens bleiben diese wegen der hohen Gefahr verschlossen.
DANIEL D. schrieb: > Das kann ich so bestätigen. Und es sind einige Gebäude welche ich > komplett begehen kann. Im Radius von 200km und mehr. Ich habe schon > einige Trafo Räume auch von innen gesehen, aber nicht in einem Rewe Aldi > oder Lidl Markt. Danke :)
Also auf Baustellen werden viele Horrorgeschichten über Mittelspannungstrafos erzählt, zum Beispiel habe ich eine Geschichte gehört, das mal ein Schraubenschlüssel auf so einen Mittelspannungstrafo gefallen ist, der wäre dann explodiert und flüssiges Kupfer ist durch die gegend geflogen. Dass man den Dinger nicht zu nahe kommen soll wenn sie in Betrieb sind ist mir ja klar, ich habe einen Heidenrespekt vor den Teilen. Bin auch schon öfter auf einem ausgeschalteten herum geklettert und habe oben einen Rauchmelder montiert. Zum Auslösen der Rauchmelder haben wir immer ein Stück PG Kunststoffrohr an die Wand gedübelt, damit niemand auf die Idee kommt seine Aluminium Prüfstange über den Mittelspannungstrafo zu halten. Aber sehr oft kann auch keiner den Raum aufschließen, weil einfach niemand diesen Raum aufschließen darf. Diese Trafos sind ja mit Öl gefüllt, welches nicht ewig haltbar ist und irgendwann getauscht werden muss. Die letzten Male wo ich Montagen in solchen Räumen machen musste, war zeitgleich die Wartungsfirma für die Transformatoren vor Ort. Ansonsten werden die Teile ja nie ausgeschaltet.
Ben B. schrieb: > Aber 350A auf einem Stecker, den man regelmäßig steckt und wieder > trennt, da wirds sicherlich auch welche geben, die irgendwann abfackeln. Unter Spannung gesteckt und gezogen gäbe das ein hübsches Schauspiel.
:
Bearbeitet durch User
DANIEL D. schrieb: > Also auf Baustellen werden viele Horrorgeschichten über > Mittelspannungstrafos erzählt, zum Beispiel habe ich eine Geschichte > gehört, das mal ein Schraubenschlüssel auf so einen Mittelspannungstrafo > gefallen ist, der wäre dann explodiert und flüssiges Kupfer ist durch > die gegend geflogen. Klar, bei der Leistung die nachgeschoben wird und der Netzkapazität ganz normal... Bei Schaltversuchen mit Leistungshalbleitern knallt es bei uns auch öfters mal ordentlich. Bei einem der Schaltversuche gibt es den sogenannten harten und den halbweichen Kurzschluss. Bei letzterem nimmt man ein Stück Draht, schaltet aus einem Zwischenkreis mit z.B. 3000 uF und 800 V die Spannung direkt auf den Draht der dann als Kurzschluss mit relativ niedriger Induktivität wirkt. Der Treiber des IGBT wird so modifiziert, dass seine Sicherheitsabschaltungsmechanismen nicht mehr greifen. Dann wird je nach Spezifikation des Halbleiters z.B. 10 us durch Einschalten des IGBT kurzgeschlossen und dann wieder abgeschaltet und der IGBT muss sicher abschalten ohne zerstört zu werden. Da werden dann schon mal einige 10 Megawatt umgesetzt in diesen 10 us. Da die Zeit aber sehr kurz ist, reicht da ein Stück 4 mm² Leitung als Last, z.B. auch eine Laborleitung. Dumm ist es dann nur wenn was schief geht. Unsere alten Doppelpulsgeneratoren haben da auch mal an der falschen Dezimalstelle den Wert verändert und wenn man nicht aufgepasst und das vor der Pulsauslösung nicht korrigiert hat, waren es halt mal 1000 statt 10 us. Das war dann doch zu viel für den Draht und ein Kollege hat mir den Aufbau mal gezeigt nachdem es geknallt hat. Die Messleitung war noch da, aber sie war über die ganze Länge aufgeschlitzt und es war kein Kupfer mehr drin. Unter der Schutzhaube war auch nirgends welches zu finden. Das ist wohl einfach verdampft ;-)
(prx) A. K. schrieb: > Ben B. schrieb: >> Aber 350A auf einem Stecker, den man regelmäßig steckt und wieder >> trennt, da wirds sicherlich auch welche geben, die irgendwann abfackeln. > > Unter Spannung gesteckt und gezogen gäbe das ein hübsches Schauspiel. Das wäre es tatsächlich. Aber da müssten schon alle Sicherheitsmechanismen auf einmal versagen. Das ist praktisch ausgeschlossen.
Normalerweise leben ölgefüllte MS-Trafos ewig solange sie keine Feuchtigkeit ziehen oder regelmäßig überlastet werden. Was das Öl auch nicht besonders mag sind oft genutzte Stufenschalter z.B. in 110kV/MS Trafos. Aber sonst brummt so ein Ding über 50 Jahre zufrieden und zuverlässig vor sich hin, das müssen die neueren trockenen Kunstharz-Trafos erstmal nachmachen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.