Hallo, ich soll so etwas wie eine Schraube mit einem Drehmoment X anziehen. Eine Nuss aufzusetzen ist nicht möglich, weil aus dieser Schraube eine Leitung kommt. Man kann an diese Schraube einzig einen Gabelschlüssel ansetzen. Wie leite ich nun ein Drehmoment X über einen Gabelschlüssel ein? Bert
Bert K. schrieb: > Wie leite ich nun ein Drehmoment X über einen Gabelschlüssel ein? Natürlich gibt's auch dafür Drehmomentgabelschlüsselsätze. Du bist ja nicht der erste mit dem Problem. Ich tät mir aber an Deiner Stelle erst mal überlegen, ob so was tatsächlich notwendig ist. Zur Not opfert man halt ne Nuss, in die mein seitlich ein Loch oder einen Schlitz rein flext, durch den man das Kabel zur Seite wegführen kann. Je nach Gegebenheiten, also Maße der Schraube, Drehmoment usw. gibt's sicher noch mehr Möglichkeiten.
Bert K. schrieb: > Wie leite ich nun ein Drehmoment X über einen Gabelschlüssel ein? Mit einer Federwaage? Gibt es auch als Kofferwaage elektronisch.
Bert K. schrieb: > Wie leite ich nun ein Drehmoment X über einen Gabelschlüssel ein? Google: "Drehmoment + Gabelschlüssel"
M.M.M schrieb: > Zur Not opfert man halt ne Nuss, in die mein seitlich ein Loch oder > einen Schlitz rein flext, durch den man das Kabel zur Seite wegführen > kann. Je nach Größe gibts das auch fertig, Stecknuss für Lambda-Sonde.
Markus B. schrieb: > M.M.M schrieb: >> Zur Not opfert man halt ne Nuss, in die mein seitlich ein Loch oder >> einen Schlitz rein flext, durch den man das Kabel zur Seite wegführen >> kann. > > Je nach Größe gibts das auch fertig, Stecknuss für Lambda-Sonde. Und in groß auch für die Stoßdämpfer Montage, ich denke für jede Normschlüsselweite wird es solche Nüsse geben, die Krähenfußvariante ist aber auch interessant, es gilt allerdings zu beachten, das aufgrund des längeren Hebels der eingestellte Wert je nach Länge stark vom tatsächlich Drehmoment abweicht. http://shovelschuppen.de/navi_m/technik/sonstiges/adapter/adapter.pdf
René F. schrieb: > es gilt allerdings zu beachten, das aufgrund des > längeren Hebels der eingestellte Wert je nach Länge stark vom > tatsächlich Drehmoment abweicht. > > http://shovelschuppen.de/navi_m/technik/sonstiges/adapter/adapter.pdf Hier will es nicht so recht einleuchten, dass die Länge des Drehmomentschlüssels (Griffmitte bis Mitte Antriebvierkant) in die Berechnung mit einfließt. Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, solange er auf das gleiche Drehmoment eingestellt ist. Oder doch?
Bert K. schrieb: > Hier will es nicht so recht einleuchten, dass die Länge des > Drehmomentschlüssels (Griffmitte bis Mitte Antriebvierkant) in die > Berechnung mit einfließt. Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn > ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, solange > er auf das gleiche Drehmoment eingestellt ist. Oder doch? Das Drehmoment ist das Produkt aus Weg und Kraft, wenn du nun aber die Länge veränderst, muss die Kraft geringer werden um das gleiche Drehmoment an der Schraube zu erreichen, siehe Verlängerung durch beispielsweise Rohre, beim lösen von Schrauben, du benötigst für den gleichen Lösemoment weniger Kraft. Die Skala am Drehmomentschlüssel bezieht sich aber nur auf die Strecke von Griffmitte bis zum Vierkantantrieb, der Drehmomentschlüssel kennt keine Verlängerung zwischen Schraubenkopf und Vierkant.
Bert K. schrieb: > Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn > ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, solange > er auf das gleiche Drehmoment eingestellt ist. Oder doch? sehe ich genauso: woher weiß der Drehmomentschlüssel, wo er angefasst wird, um dann entsprechend zu knacken?
Beitrag #6700652 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bert K. schrieb: > Hier will es nicht so recht einleuchten, dass die Länge des > Drehmomentschlüssels (Griffmitte bis Mitte Antriebvierkant) in die > Berechnung mit einfließt. Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn > ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, Doch! Das Drehmoment auf die Schraube ergibt sich aus Kraft mal Hebelarm und, das ist der Knackpunkt, steigt vom Kraftangriffspunkt (Moment=0) linear an, je naeher man zur Schraube kommt. Was der Drehmomentschluessel also anzeigt, bzw. wann er knackt, haengt damit davon ab, auf welcher Position er zwischen Kraftangriffspunkt und Drehpunkt liegt.
A. S. schrieb: > Bert K. schrieb: >> Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn >> ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, solange >> er auf das gleiche Drehmoment eingestellt ist. Oder doch? > > sehe ich genauso: woher weiß der Drehmomentschlüssel, wo er angefasst > wird, um dann entsprechend zu knacken? Das ist auch genau meine Sichtweise. Ich kann über den Drehmomentschlüssel ein Rohr zur Verlängerung stecken, der Knackpunkt bleibt der gleiche. ICH muss am Rohrende nur weniger Kraft aufwenden. Die Gegenseite ist am Zug.
Bert K. schrieb: > ICH muss am Rohrende nur weniger Kraft aufwenden. Wenn du eine Verlängerung einsetzt, die den Drehpunkt verschiebt, dann erhöhst du das Drehmoment entsprechend. Der Schlüssel kann diese Verlängerung nicht ausregeln. Nur wenn du die Verlängerung am Griffende einsetzt, wird das vom Schlüssel ausgeregelt.
MaWin schrieb: > Nur wenn du die Verlängerung am Griffende einsetzt, wird das vom > Schlüssel ausgeregelt. So war es gemeint.
A. S. schrieb: > Bert K. schrieb: >> Es sollte doch keinen Unterschied machen, wenn >> ich einen längeren Drehmomentschlüssel an den Krähenfuß ansetze, solange >> er auf das gleiche Drehmoment eingestellt ist. Oder doch? > > sehe ich genauso: woher weiß der Drehmomentschlüssel, wo er angefasst > wird, um dann entsprechend zu knacken? Sowas kann nur jemand schreiben der die Teile noch nie in der Hand hatte. Natürlich hat as eine großen Einfluss wenn sich der Drehpunkt an dem gemessen wird an eine andere Stelle als der von dem Schlüsselhersteller vorgesehene verlagert wird. Da ganze ist nicht zu verwechseln mit "hinten" eine Verlängerung anbringen, wo aber der Drehpunkt/Messpunkt erhalten bleibt. - https://reichel-service.com/beschreibungberechnung/
Bert K. schrieb: >> Nur wenn du die Verlängerung am Griffende einsetzt, wird das vom >> Schlüssel ausgeregelt. > > So war es gemeint. Eben. Das ist aber hier nicht der Fall. Die Verlängerung verschiebt hier den Drehpunkt.
Beitrag #6700713 wurde vom Autor gelöscht.
N. A. schrieb im Beitrag #6700713: > Nein. Die Entfernung des "Knackpunktes" des Drehmomentschlüssels vom > Schraubenmittelpunkt bleibt gleich. Nein, bleibt sie nicht. Nimm ein System an, bei dem es gerade knackt. Nun verlängere die Verlängerung und behalte den Knackpunkt bei. Die Kraft am Griff bleibt also die gleiche. Sonst würde es ja nicht mehr knacken. Erhöht sich nun das Drehmoment an der Schraube nun? Die Antwort ist: Ja.
MaWin schrieb: > N. A. schrieb im Beitrag #6700713: >> Nein. Die Entfernung des "Knackpunktes" des Drehmomentschlüssels vom >> Schraubenmittelpunkt bleibt gleich. > > Nein, bleibt sie nicht. > Nimm ein System an, bei dem es gerade knackt. Nun verlängere die > Verlängerung und behalte den Knackpunkt bei. Die Kraft am Griff bleibt > also die gleiche. Sonst würde es ja nicht mehr knacken. > Erhöht sich nun das Drehmoment an der Schraube nun? Die Antwort ist: Ja. Ja, Du hast Recht, deshalb hatte ich meinen Beitrag auch wieder gelöscht.
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Hätte ich bloß die Finger von diesem Thema gelassen, denn vorher war meine mech. Welt in Ordnung, jetzt ist sie es nicht mehr :-( N. A. schrieb im Beitrag #6700713: > Nein. Die Entfernung des "Knackpunktes" des Drehmomentschlüssels vom > Schraubenmittelpunkt bleibt gleich. Das wäre auch meine Antwort gewesen. > Erhöht sich nun das Drehmoment an der Schraube nun? > Die Antwort ist: Ja. Hier wäre meine Antwort eindeutig nein gewesen. Denn am Knackpunkt wirkt weiterhin die gleiche Kraft. Die Schraube "sieht" den Hebel also gar nicht. Damit ist die Länge des Hebels völlig unerheblich. Wer kann den Knoten lösen?
Bert K. schrieb: > Hier wäre meine Antwort eindeutig nein gewesen. Denn am Knackpunkt wirkt > weiterhin die gleiche Kraft. Die Schraube "sieht" den Hebel also gar > nicht. Damit ist die Länge des Hebels völlig unerheblich. Wer kann den > Knoten lösen? Der "Knackpunkt" ist weiterhin am Vierkant des Schlüssels. Der Drehpunkt ist allerdings um die Adapterlänge von diesem "Knackpunkt" entfernt. Die Kalibrierung des Schlüssels nimmt aber an, dass der Drehpunkt auf dem Vierkant liegt. Der Drehmomentschlüssel kann das Drehmoment an der Schraube nicht messen. Er kann es nur am Vierkant messen. Wenn du jetzt den Adapter um etwa 90 Grad um den Vierkant drehst, dann ist der Drehpunkt wieder annäherungsweise beim Vierkant. Ein kleiner Fehler bleibt durch das entstehende Dreieck von Schlüssel und Adapter bestehen. Bei kurzem Adapter (Kathete) ist die Hypothenuse (effektive Länge) aber nur unwesentlich länger als die andere Kathete (Schlüssel).
Bert K. schrieb: > Denn am Knackpunkt wirkt > weiterhin die gleiche Kraft. Die Schraube "sieht" den Hebel also gar > nicht. Damit ist die Länge des Hebels völlig unerheblich. Am Knackpunkt ist die gleiche Kraft. Der Knackpunkt sieht den Hebel auch nicht. Und wenn der Hebel unendlich lang wäre, dann würde es niemals knacken.
Problem ist, dass ihr alle von so einem kruden Adapter ausgeht. Es gibt aber direkt diese Gabeleinsätze für die Drehmomentschlüssel. Hier wird einfach der Ratscheneinsatz durch den Gabeleinsatz ausgetauscht. Drehpunkt ist dann gleich und somit der Drehmoment unverändert. Es stimmt aber wenn der Drehpunkt an einem Hebel verändert wird, ändert sich der Drehmoment. Grüße
Meine sowas: https://dmt-onlineshop.de/Werkstatt-Werkzeuge/Drehmoment-Werkzeuge/Drehmomentschluessel-Satz-6-30-Nm::4914.html
MaWin schrieb: > Ein kleiner > Fehler bleibt durch das entstehende Dreieck von Schlüssel und Adapter > bestehen. Bei kurzem Adapter (Kathete) ist die Hypothenuse (effektive > Länge) aber nur unwesentlich länger als die andere Kathete (Schlüssel). Dann nimmt man halt 95°
EGS schrieb: > Problem ist, dass ihr alle von so einem kruden Adapter ausgeht. Das ist kein Problem, das ist die Praxis, die Frage vom TO setzt voraus, das er einen solchen Drehmomentschlüssel mit auswechselbaren Köpfen nicht besitzt. Ich habe bisher noch nie einen solchen Drehmomentschlüssel in der Praxis gesehen, die sind deutlich teurer als ein gewöhnlicher und andere Lösungen wie einen Krähenfuß oder geschlitzte Stecknüsse erfüllen den selben Zweck
MaWin schrieb: > Der Drehmomentschlüssel kann das Drehmoment an der Schraube nicht > messen. Er kann es nur am Vierkant messen. Das ist klar, genauso wie dass das Drehmoment abhängig von der Länge des Adapters (Krähenfuß) neu berechnet werden muss. Darum ging es aber auch nicht. Es ging darum, dass man bei dieser Anordnung (Bild) den Drehmomentschlüssel auch verlängern kann (sich also LD ändert), ohne dass neu berechnet werden muss. So wie ich für eine Anwendung OHNE einen Krähenfuß jederzeit den Drehmomentschlüssel verlängern kann, bzw. einfach den nächst größeren (=längeren) Drehmomentschlüssel verwenden kann, solange das eingestellte Drehmoment gleich ist.
Bert K. schrieb: > Es ging darum, dass man bei dieser Anordnung (Bild) den > Drehmomentschlüssel auch verlängern kann (sich also LD ändert), ohne > dass neu berechnet werden muss. Das ist falsch. Wenn du LD verlängerst, dann verändert sich das Drehmoment am Vierkant nicht. Soweit richtig. Aber: Das Drehmoment an der Schraube erhöht sich anteilig, je nach Adapterlänge. Dass der Angriffspunkt am Schlüssel (LD) egal ist, gilt nur für Adapterlänge = 0. Also ohne Adapter.
MaWin schrieb: > Aber: Das Drehmoment an der Schraube erhöht sich anteilig, je nach > Adapterlänge. Soweit auch richtig. > Dass der Angriffspunkt am Schlüssel (LD) egal ist, gilt nur für > Adapterlänge = 0. Also ohne Adapter. Das will nicht einleuchten. Denn die Schraube "sieht" nur das Drehmoment am Vierkant des Drehmomentschlüssels über den Abstand LA. Mit welchem Hebel LD(bzw. Verlängerung am Drehmomentschlüssel) dieses Drehmoment erzeugt wird, kann der Schraube egal sein. Denn: MaWin schrieb: > Wenn du LD verlängerst, dann verändert sich das Drehmoment am Vierkant > nicht.
Bert K. schrieb: > Denn die Schraube "sieht" nur das Drehmoment > am Vierkant des Drehmomentschlüssels über den Abstand LA. Nein
Bert K. schrieb: > Denn die Schraube "sieht" nur das Drehmoment > am Vierkant des Drehmomentschlüssels über den Abstand LA. Ebenso nein. Ohne Adapter: Drehmoment = Kraft F am Knackpunkt x Entfernung zwischen Knackpunkt und Vierkantmitte F am Knackpunkt ist konstant Jetzt mit Adapter: Drehmoment = Kraft F am Knackpunkt [bleibt gleich] x (Entfernung zwischen Knackpunkt und Vierkantmitte PLUS der Länge von Vierkantmitte zur Schraube [LA]).
N. A. schrieb: > Drehmoment = Kraft F am Knackpunkt x Entfernung zwischen Knackpunkt und > Vierkantmitte Vielleicht sollten wir mal klären, wo sich dieser "Knackpunkt" befindet. Siehe Beitrag "Re: Wie Drehmoment in Schraube einleiten?" Denn da gibt es nur die Distanzen LA und LD.
Bert K. schrieb: > Vielleicht sollten wir mal klären, wo sich dieser "Knackpunkt" befindet. Der Knackpunkt ist das eingestellte Drehmoment am Vierkant.
Mit "Knackpunkt" ist die Stelle innerhalb der Gesamtlänge des Drehmomentschlüssels gemeint, an der die Mechanik auf das Drehmoment reagiert (sozusagen die Kraft "misst"). Anders ausgedrückt, die effektive Hebellänge für die Mechanik des Drehmomentschlüssels. Edit: https://data.epo.org/publication-server/document?iDocId=3360611&iFormat=2 Dem Aufbau dieser Patentschrift nach wäre das an der Stelle wo sich Nr 13-14 befindet (ganz runter scrollen).
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MaWin schrieb: > Bert K. schrieb: >> Vielleicht sollten wir mal klären, wo sich dieser "Knackpunkt" befindet. > > Der Knackpunkt ist das eingestellte Drehmoment am Vierkant. Ja. Soweit Konsens. Der Arm des Drehmomentschlüssels dreht nun diesen Vierkant, bis er knackt. Drehmomentschlüssel und Krähe sind in einer Linie. Wieso knackt der Vierkant jetzt später oder früher, wenn die Schlüssel woanders angefasst wird? Oder wirkt der Drehmomentschlüssel unterschiedlich auf den Vierkant, je nachdem wo ich anfasse?
A. S. schrieb: > Wieso knackt der Vierkant jetzt später oder früher, wenn die Schlüssel > woanders angefasst wird? Tut er nicht. > Oder wirkt der Drehmomentschlüssel unterschiedlich auf den Vierkant, je > nachdem wo ich anfasse? Tut er nicht.
A. S. schrieb: > Wieso knackt der Vierkant jetzt später oder früher, wenn die Schlüssel > woanders angefasst wird? > Oder wirkt der Drehmomentschlüssel unterschiedlich auf den Vierkant, je > nachdem wo ich anfasse? Da passiert nichts wenn Du ihn woanders anfässt, er knackt immer beim selben Drehmoment. Hier geht es darum den Drehmomentschlüssel nach vorne zu verlängern, sodaß der Vierkant aussermittig zur Schraube ist.
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Anbei noch eine Veranschaulichung zur Funktionsweise von HAZET: https://lp.hazet.de/drehmomentschluessel Stichwort: "Kippwürfel"
Definitionen: Adapterlänge: la Schlüssellänge: ls Parameter: Einstellung = 1 Nm Ausgangszenario: la = 1 m ls = 1 m Schlüssel knackt bei 1 N am Griff Was 2 Nm (1 N * 2 m) an der Schraube ergibt. Gleicher Adapter, aber Schlüssel weiter hinten angefasst: la = 1 m ls = 2 m Schlüssel knackt bei 0.5 N am Griff. Was 1.5 Nm (0.5 N * 3 m) an der Schraube ergibt.
MaWin schrieb: > Gleicher Adapter, aber Schlüssel weiter hinten angefasst: > la = 1 m > ls = 2 m > Schlüssel knackt bei 0.5 N am Griff. > Was 1.5 Nm (0.5 N * 3 m) an der Schraube ergibt. Ja, Danke!
Bert K. schrieb: > Wie leite ich nun ein Drehmoment X über einen Gabelschlüssel ein? Weißt du, wie das Drehmoment definiert ist? Daraus ergibt sich unmittelbar die Antwort auf deine Frage. Das Problem reduziert sich damit auf eine Längenmessung und eine Krafteinleitung.
wer glaubt, dass die Verlängerung egal sei, stelle sich einfach das folgende vor: die Verlängerung ist 100m lang, jetzt kann man mit dem kleinen Finger eine M20 Schraube abreißen ohne dass der Drehmomentschlüssel auslöst
Walter schrieb: > Verlängerung ist 100m lang, jetzt kann man mit dem kleinen Finger eine > M20 Schraube abreißen ohne dass der Drehmomentschlüssel auslöst Diese Erklärung führt in die Sackgasse. Da Du erklären müsstest, warum er nicht auslöst. Bzw. Warum die Länge bei normalem gebreauch egal ist, hier aber nicht. Zudem ist der Effekt genau andersrum: kurzer Hebel, mehr Drehmoment. (Mit Hebel ist der Griffpunkt des Drehmomentschlüssels gemeint) Nochmals Dank an MaWin
Walter schrieb: > die Verlängerung ist 100m lang, jetzt kann man mit dem kleinen Finger > eine M20 Schraube abreißen ohne dass der Drehmomentschlüssel auslöst Das ist richtig. Es reicht aber nicht, nur die Adapterlänge zu betrachten. Der Griffpunkt am Schlüssel spielt auch eine Rolle, wenn ein Adapter verwendet wird. Im Gegensatz zu einer Verwendung ohne Adapter, denn ohne Adapter ist der Griffpunkt egal. Der Knackpunkt (höhö) ist, dass der Schlüssel das Moment am Vierkant einregelt. Schaue dir meine Beispielrechnung weiter oben an. Ich denke dann wirds klar.
MaWin schrieb: > Das ist richtig. Eben nicht: in diesem Thread ist Verlängerung nur für den Griffpunkt verwendet worden. Walter will offenbar den Schlüssel verlängern (bei Dir Griffpunkt), nicht den Krähenfuß (bei dir Adapter). Hätte er den Krähenfuß verlängern wollen, wäre sein Post sinnlos, da über dessen Einfluss zwischen allen Usern hier Konsens besteht.
Mein Gott. Zeichnet das statische System und schneidet die Kräfte frei. Dann werdet ihr sehen, dass: a) Neben dem Moment immer eine Querkraft wirkt. Diese ist von der (gesamt) Hebellänge abhängig b) MaWins Aussagen stimmen
Hallo das ist eine durchaus interessante Diskussion die aber in der Praxis meistens von geringen Belang ist. Bei den relativen "Grobkram" mit den ich bisher in Kontakt gekommen bin - aber durchaus auch im Sicherheitsrelevanten Bereich - kann das tatsächliche Drehmoment immer recht großzügig ausgelegt werden - teilweise steht es schon so in der Anweisung und fast noch mehr zeigt es die Praxis das die Abweichungen wo weiterhin alles so funktioniert wie es soll recht groß sind. Es müssen schon recht Exotische Anwendungen sein, wo es "nebenbei" auch nicht auf mehrere 100 Euro für ein Werkzeug ankommt was mehr oder weniger nur an wenigen Punkten genutzt wird ankommt und ansonsten kaum genutz wird (werden darf), wo es tatsächlich auf ein Drehmoment ankommt was irgendwo bei 1% oder auch 5% von Nennwert sicher eingehalten werden muss. Bei den meisten "normalen" Anwendungen dürften wohl deutlich über 10% Abweichung (schon allein durch das Werkzeug und dessen Bedienung) überhaupt kein Problem sein - nicht umsonst wird das Anzugsdrehmoment recht selten oder halt ziemlich Allgemein angegeben. Handfest, Kräftig, leicht, gefühlvoll sind die "Werte" die man letztendlich doch vorrangig findet. Praktiker
Praktiker schrieb: > Handfest, Kräftig, leicht, gefühlvoll sind die "Werte" die man > letztendlich doch vorrangig findet. Das kommt ganz auf den Einsatzzweck an. Am KFZ würde ich mich schon möglichst genau an die Drehmomentvorgaben halten. Bei weniger kritischen Anwendungen stimme ich dir aber durchaus zu. Da würde ich den Adapter entweder auf etwa 90° stellen, oder nach Gefühl etwas weniger Drehmoment einstellen. Trotzdem finde ich die Diskussion in dem Thread sehr interessant, weil das Thema durch die Regelung im Schlüssel eben nicht ganz intuitiv ist.
Beitrag #6702582 wurde vom Autor gelöscht.
Karl schrieb: > Mein Gott. Zeichnet das statische System und schneidet die Kräfte frei. Ich bin kein Mechaniker. So wie Mechaniker manchmal scheitern, wenn sie Spannung statt Strom betrachten, bin ich hier an Kraft vs. Drehmoment gescheitert. Ich ging irgendwie davon aus, das Drehmoment an der Verbindung Adapter/Vierkant wirkt irgendwie auf die Schraube. Ja, das war dumm. Das Drehmoment am Vierkant spielt keine Rolle. Es ist nur indirekt ein Maß für die Auslösekraft am Griffpunkt. Ja, im Nachhinein ist es klar, denn wenn man das Drehmoment z.B. mit einem Windeisen einbringt, wirkt gar keine Kraft auf die Schraube. > b) MaWins Aussagen stimmen Ja. Von daher bin ich froh über diesen Thread. Und wie beim WD40-Thread ist es gut, Dinge zu klären, sonst bleibt es beim Voodoo: Passt schon, einfach zugeben, immer alles zweimal kompilieren, 10-facher Querstrom, einfach ausprobieren, alles volatile, keine Optimierungen einschalten, immer casten, ...
Jaja ... Momente sind in der Ebene frei verschiebbar*). Der Drehmomentschlüssel erzeugt auch so ein Moment, das frei verschiebbar ist. Es spielt keine Rolle wie lang der Gabeleinsatz ist. *) https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%A4ftesystem Schlauberger können ja versuchen, an das Ende eines auf 10 Nm eingestellten Drehmomentschlüssels noch einen mit 5 Nm anzuspaxen um dann damit auf 15 Nm zu kommen. Die Schraube wird einfach mit 5 Nm angezogen wenn es knackt.
twin42 schrieb: > Es spielt keine Rolle wie lang der Gabeleinsatz ist. Na dann rechne doch mal vor. Ich bin gespannt.
MaWin schrieb: > Na dann rechne doch mal vor. Du musst nur dem Link folgen, lesen und verstehen. Da gibt es absolut nichts zu rechnen. Es genügt der Satz von Pierre de Varignon. Welche MaWin-Inkarnation bist du eigentlich? Nicht, dass es wieder irgendwelche Dementies gibt.
Falls es noch aktuell ist: Für diesen Einsatzzweck gibt es auch "Gabelsteckschlüssel mit integrierter Verlängerung". Wenn ich mich richtig erinnere waren die, welche mein Vater genutzt hatte von Hazet. //EDIT: Der Drehpunkt verändert sich bei den von mir genannten "Teilen" nicht. mfG Patrick
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twin42 schrieb: > Du musst nur dem Link folgen, lesen und verstehen. ja, dann mache das doch mal. Und danach darfst du gerne den Fehler in meiner Beispielrechnung aufzeigen.
twin42 schrieb: > Welche MaWin-Inkarnation bist du eigentlich? Nicht, dass es wieder > irgendwelche Dementies gibt. Solange die Inkarnation rational ist, wäre es mir egal. Bei Dir hingegen scheint nicht klar, was genau Du meinst. twin42 schrieb: > Es spielt keine > Rolle wie lang der Gabeleinsatz ist. Wenn Du hier die in einen Drehmomentenschlüssel einsteckbaren Maulschlüssel meinst, dann wäre das schon ungewöhnlich, dass deren Länge keine Rolle spielt twin42 schrieb: > Schlauberger können ja versuchen, an das Ende eines auf 10 Nm > eingestellten Drehmomentschlüssels noch einen mit 5 Nm anzuspaxen um > dann damit auf 15 Nm zu kommen. Die Schraube wird einfach mit 5 Nm > angezogen wenn es knackt. Hier kann es sein, dass "anspaxen" eine ungewöhnliche Konstruktion meint. Bei allen mir vorstellbaren sehe ich aber keine, die im Zusammenhang mit Krähenfüßen steht. Falls Du meinst, man setzt einen 5NM-Schlüssel auf die Nuss und an das Griff-Ende des 5NM-Schlüssels etwas zusätzlich, dann wäre Deine Aussage so richtig wie unnütz hier.
twin42 schrieb: > Schlauberger können ja versuchen, an das Ende eines auf 10 Nm > eingestellten Drehmomentschlüssels noch einen mit 5 Nm anzuspaxen um > dann damit auf 15 Nm zu kommen. Die Schraube wird einfach mit 5 Nm > angezogen wenn es knackt. hab mal in einem Motorradforum gelesen, wie man ein 10er Loch, ohne 10er Bohrer bohrt. Empfehlung war, 2x mit einem 5er Bohrer zu bohren, dann braucht man nicht mal umspannen. Irgendwie erinnert mich die Diskussion daran...^^ Ich glaub auch nicht, dass der TO an der Theorie von Anzugsverfahren oder Drehmomentschlüsseln interessiert ist. Drehmomentgesteuertes Anziehen ist sowieso nur eine "Schätzung" mit ca. 10 % Toleranz. Beölung, Schmutz, Oberflächenrauhheit, Kopfauflage (Verwendung einer anderen Schraube/Mutter), oder zusätzlicher Beilagscheibe, Schnorrscheibe (vll. gut gemeint), etc. haben erheblichen Einfluss darauf. Wichtig ist die Vorspannkraft, die schlussendlich aus dem Anziehen der Schraube/Mutter resultiert. Was ist das denn überhaupt für eine Schraube? Vll. ist das ja total unkritisch und du kannst einfach nach Gefühl anziehen. Ansonsten würde ich, wie schon vorgeschlagen, einen verlängerten, vll. mit einem Rohr angeschweißten Gabelschlüssel mit einem Gewicht beaufschlagen (Hebel sollte natürlich horizontal sein bei Endlage).
Hermann S. schrieb: > Ich glaub auch nicht, dass der TO an der Theorie von Anzugsverfahren > oder Drehmomentschlüsseln interessiert ist. Interessant ist es aber trotzdem und wenn die Frage des TOs geklärt ist kann man durchaus die Diskussion noch weiterführen. Im Fall des TOs wird das genaue Drehmoment vielleicht nicht wichtig sein, es gibt aber auch Fälle, bei denen unbedingt korrekt angezogen werden muss, beispielsweise können sich Ölwannen verziehen und undicht werden wenn die Reihenfolge nicht eingehalten wird oder ein zu großes Drehmoment aufgebracht wird.
Hermann S. schrieb: > Ich glaub auch nicht, dass der TO an der Theorie von Anzugsverfahren > oder Drehmomentschlüsseln interessiert ist. Doch. Der TO hat explizit zur Rechnung mit Krähenfuß nachgefragt.
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