Ich habe mir vor einigen Wochen meine erste Experimentierplatine mit einem RT8298 Step-Down Converter ausgelegt. Der Schaltplan folgt mehr oder weniger dem Datenblatt. Ich betreibe den Regler bei 18-20V Eingang und 4-7V Ausgang. Da komme ich mit einer 250W/24V Halogenlampe als Last auf etwa 4-5A Strom als ordentlicher Belastungstest. In meinen ersten Messungen hatte ich ziemliche Schwingungen am Ausgang. Diese lagen bei ca. 30kHz bei einer Amplitude von ca 0.7V (siehe IMG_0399). Der Regler arbeitet übrigens intern mit 600kHz. Nach kurzer Rücksprache hier im Board habe ich mal eine dynamische Auslegung durchgerechnet. Dazu habe ich vereinfacht einen Regler im voltage-mode angenommen. Hierbei ist herausgekommen, dass das Gesamtsystem tatsächlich ein instabiles Polpaar aufweist, das sich mit einem Kondensator parallel zu RV1 für weite Arbeitsbereiche stabilisieren lässt. Ich habe 5nF gewählt und damit reduziert sich die Amplitude der Schwingung am Ausgang - je nach Arbeitspunkt - auf deutlich unter 100mV. Damit könnte ich leben. Allerdings habe ich weiterhin starkes Schwingen am Eingang. Abhängig von der Ausgangsspannung schwankt die Frequenz zwischen 20 und 50 kHz. Die Amplitude würde ich mit über 2V als Schmerzhaft bezeichnen. Signalmäßig sehe ich verschiedenste Sägezähne (IMG_6244) und auch harmonischere Schwingungen (IMG_6246). Experimente bisher: * 1000µF am Eingang blocken alles ab. Aber laut Datenblatt sollen 20µ Kermamik reichen und bekämpfe ich da nicht eher nur die Symptome? Nach meinen Messungen bräuchte ich mindestens 470µF. Das finde ich zu viel. * Ein Wechsel der Spannungsquelle ändert nichts. Wie würdet ihr das angehen? Ich habe noch ein pdf von TI gefunden, in dem ein mathematisches Modell für current mode Regler beschrieben wird, aber irgendwie leuchtet mir eine genauere Rechnung nicht als sinniger nächster Schritt ein. Ich habe eher das Gefühl, die meisten Nutzer rechnen bei DCDC gar nichts. Ein Spice-Modell gibt's aber für den Chip nicht. Woher kommen denn die langsamen Schwingungen überhaupt? Also mit anderen Worten: welche Übertragungsfunktion will ich überhaupt kompensieren? Der Regler pumpt doch am Eingang mit 600kHz Strom ab. Der Ausgang steht einigermaßen stabil am Oszi. Wo "schwingt" die Energie hin? In die Spule?
Zeig mal deine Zuleitungen zum Wandler (Querschnitt, Länge). Woraus speist du deine Schaltung? Zeig mal ein Bild deines Aufbaus.
Zeig mal das Layout oder ein Foto der Schaltung. Das kann hier sehr wichtig sein.
Hi. Welche Kondensatoren sind denn am Eingang angeschlossen? Spannung, Typ, Bauform Im Datenblatt werden X5R Kerkos vorgeschlagen . Bei denen bleibt von den 10uF nicht mehr viel übrig wenn diemit Spannung beaufschlagt werden. Bei 600kHz Schaltfrequenz ist das korrekte Layout und die Bauteilauswahl entscheidend.
aw crap. Layout vergessen. Das Layout enthält noch einiges an Hühnerfutter, das sich als unnötig herausgestellt hat und mittlerweile aus dem Schaltplan rausgenommen wurde. Deswegen hängt auch noch der Shunt oben im Schematic. Ich habe die beiden 600kHz-Stromschleifen in blau eingezeichnet. Das einzige, was noch ein Problem sein könnte: der Pfad zur Spannungsmessung mittels RV1 und R12 ist etwas lang. Ich habe das organge markiert Spannungszufuhr läuft über normale Bananenstecker. Bei 1.5A am Eingang eher zweitrangig, oder?
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hier die Caps am Eingang und am Ausgang. > Bei 600kHz Schaltfrequenz ist das korrekte Layout und die Bauteilauswahl > entscheidend. können Layout und Bauteile allein 50kHz-Schwingungen verursachen, wenn das Ding mit 600kHz läuft?
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A. S. schrieb: > hier die Caps am Eingang und am Ausgang. > > >> Bei 600kHz Schaltfrequenz ist das korrekte Layout und die Bauteilauswahl >> entscheidend. > > können Layout und Bauteile allein 50kHz-Schwingungen verursachen, wenn > das Ding mit 600kHz läuft? Durchaus. Voltage mode sieht auf den ersten Blick zwar immer so schön einfach aus - neigt aber zur Instabilität, sog subharmonischen Oszillationen. Schon kleine Störungen auf dem feedback-Eingang können hier alles verderben. Habe zu dem Thema auch mein Lehrgeld bezahlen müssen...
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A. S. schrieb: > * 1000µF am Eingang blocken alles ab. Aber laut Datenblatt sollen 20µ > Keramik reichen und bekämpfe ich da nicht eher nur die Symptome? Die sollen nur die 600 kHz von der Versorgung freihalten. Das heißt nicht, dass mit 20µ im Eingang bei der Versorgung jetzt alles andere egal ist. > Nach meinen Messungen bräuchte ich mindestens 470µF. Das finde ich zu viel. Na, dass ist doch eine heiße Spur! Eine Quelle mit niedrigerer Impedanz beseitigt das Phänomen - habe ich das richtig verstanden? Wenn ich das richtig erkannt habe, führst du die Versorgung über 2 KLEPS 30 zu. Die sind ziemlich hochohmig. > * Ein Wechsel der Spannungsquelle ändert nichts. Wenn du die auch über die KLEPS 30 anschließt, würde ich das genau so erwarten. A. S. schrieb: > Allerdings habe ich weiterhin starkes Schwingen am Eingang Das ist doch der Beweis, dass die Quelle (incl. Kabel und KLEPS 30) alles andere als ausreichend niederimpedant (kann man das sagen?) bei Frequenzen von einigen 10 kHz ist.
Mark S. schrieb: > Schon kleine Störungen auf dem feedback-Eingang können hier alles > verderben. Genau diesen Feedback Pfad finde ich auch eher lang. Die Induktivität unnötig groß. Und Thermals würde ich rund um Schaltregler ausschalten, die machen die Anbindungen eher kaputt. Es hat auch einen Grund warum der Spannungsteiler für das Feedback nahe am Feedback Pin sitzen sollte. Denn dann ist der Weg zwischen Spannungsteiler und FB Pin kurz und auf diesem Weg kann das besonders leicht gestört werden. Zwischen Vout und Spannungsteiler ist das recht robust gegen Störungen weil das eine starke Quelle treibt.
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: >> Nach meinen Messungen bräuchte ich mindestens 470µF. Das finde ich zu viel. > Na, dass ist doch eine heiße Spur! Eine Quelle mit niedrigerer Impedanz > beseitigt das Phänomen - habe ich das richtig verstanden? Nicht unbedingt. Das Problem kann auch erst hinter dem Regler oder eben durch schlechte Regelung entstanden sein. Aber ja, die Eingangskapazität sollte genug Ladungen speichern können für einen Schalttakt wenn ich das richtig verstanden habe. Dann sollte man Keramikkondensatoren noch etwas deutlich überdimmensionieren.
A. S. schrieb: > hier die Caps am Eingang und am Ausgang. Auf der Seite von Murata findet man interessante Daten über diesen Kondensator. (siehe Anhang) Da bleibt bei 20V nicht viel mehr als 1uF über. Da muss auf jeden Fall mehr C dran.
So groß muss die Kapazität gar nicht sein. Wichtig ist - so mein Verständnis - dass die zwischen zwei Schaltvorgängen wieder aufgeladen wird und genug Ladungen für jeweils einen Schaltvorgang speichern kann. Kann man das so rechnen? 5 A am Ausgang, 18 V am Eingang, 600 kHz Schaltfrequenz also (5 A*1 s/600000)/18 V = 463 nF Ob die Eingangskapazität passt kann man aber nachmessen, da misst du mit dem Oszi direkt über dem Eingangskondensator und schaust ob da die Spannung einbricht. Das sollte nicht der Fall sein oder nur minimal. Aber: Wird da wirklich genug Strom angeliefert? Auf deinem Foto zeigt das Netzteil 1,35 A bei 19 V. Das kann passen wenn der Regler nur 4 V und 4 A liefern muss, kann aber auch nicht passen wenn 7 V und 5 A gefordert sind.
>18V Eingang und 7V Ausgang. ... 5A Ballast
Ergibt einen durchschnittlichen Eingangsstrom von 2A. Bei d=39% ergibt
das Peaks von 5,2A für 650ns (600kHz = 1,7µs)
Somit "sieht" der Eingangs-C einen Strom von
-3,2A für 650ns
+ 2A für 1µs
welches einer Ladung von Q = 2µJ entspricht.
Bei 20µF Eingangs-C würde das ein dU von 100mV erzeugen. Der C wäre also
groß genug, unter der Bedingung, das die 20µF effektiv wirken und das
Anbindung Ce->IC->Spule->Ca->return induktionsarm genug ist.
Hast Du vielleicht so etwas wie "DC Link hochkapazitiver Folienkondensator" im Zufalls-Repertoire (Bauteilkiste)? Damit könnte man schön ausprobieren, ob die Oszillationen eher durch die hohe Kapazität des Elkos oder eher durch dessen ESR abgeschwächt werden. (Indem man den DC-Link statt des Elkos an den Eingang setzt - dieser hat den besagten ESR nicht, aber hohe C.) Kurz zu den verw. KerKos: Bei mir kommen zwar auch X5R zum regelmäßigen Einsatz, aber regelmäßig mit weniger als halber Nennspannung beaufschlagt und dann noch 2-3faches der in Switcher-Datenblättern anggbn. Nenn-Kapazität. Das Hauptproblem des Layouts hast Du ja schon erkannt.
Mark S. schrieb: > Voltage mode sieht auf den ersten Blick zwar immer so schön > einfach aus - neigt aber zur Instabilität, sog subharmonischen > Oszillationen. um Missverständnisse zu vermeiden: den voltage mode habe ich als Vereinfachenden ersten Schritt gerechnet. Der Regler arbeitet aber ausschließlich im current mode. Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Eine Quelle mit niedrigerer Impedanz > beseitigt das Phänomen - habe ich das richtig verstanden? Wenn ich die 1000µF auf anderen Seite des Kabels, am Netzteil reinhänge, verschwinden die niederfrequenten Schwingungen nicht. Aber ist damit wirklich sicher gesagt, dass das Kabel ein Problem ist? Ich habe ja schließlich auch ein anderes Netzteil ausprobiert. Das war ein Schaltnetzteil für die Wand. Das habe ich einfach mit Litze angeklemmt, aber vermutlich war die Litze wirklich etwas dünn. Dennoch, ich sehe immer noch nicht, wie das Kabel für 1.5A zu dünn sein soll. Seid ihr euch da sicher? Und würde nach der Theorie ein anderes, z.B. kürzeres Kabel dann nicht eine völlig andere Frequenz erzeugen? Wenn ich die beiden Leitungen bei 1.5A kurz schließe, messe ich 230mV. Gustl B. schrieb: > Genau diesen Feedback Pfad finde ich auch eher lang. Die Induktivität > unnötig groß. Und Thermals würde ich rund um Schaltregler ausschalten, > die machen die Anbindungen eher kaputt. Es hat auch einen Grund warum > der Spannungsteiler für das Feedback nahe am Feedback Pin sitzen sollte. Naja, sehr viel kürzer geht aber auch nicht; villeicht könnte man nochmal 20% Leitungslänge sparen; und der Spannungsteiler ist schon ziemlich weit "links", also am Pin. Ein paar mm kann man zugegebenermaßen noch rausholen. Aber viel wird's nicht. Warum darf die Induktivität nicht zu groß sein? Ich habe einfach mit der Untergrenze vom Datenblatt gearbeitet und dann großzügig aufgerundet. Was spricht dagegen das so zu machen? Ah Moment, der Wert ist ja gar nicht im Schaltplan. Ich habe eine Bourns SRP1265C-220M mit 22µH verbaut. Das sind nicht 220µH! Trotzdem zu viel? Xerxes schrieb: > interessante Daten über diesen > Kondensator. okay, das überrascht mich. Aber 10µF Elko ändern am Ergebnis fast gar nichts. Man braucht schon eher 100µF bis man an der Signalform etwas sieht. Außerdem ist mir immer noch nicht klar, wie ein zu kleines C solch niederfrequente Schwingungen verursacht. Ich hätte erwartet, dass da dann wieder eher 600kHz Überhand nehmen. Zugegebenermaßen, man sieht da ja auch ganz amtliche Spikes auf den Fotos, also werden die Keramiken in der nächsten Iteration auf jeden Fall größer! Gustl B. schrieb: > Wird da wirklich genug Strom angeliefert? der Strom sollte passen. In dem Fall ist die Spannung <5V.
A. S. schrieb: > Aber 10µF Elko ändern am Ergebnis fast gar nichts. Vielleicht zu hochohmig. Und 10µF FolKo? (Oder mehrere kleinere FolKos parallel?) - möglichst kurz und nieder- induktiv mit den Eingangs-Cs verbunden A. S. schrieb: > Außerdem ist mir immer noch nicht klar, wie ein zu kleines C solch > niederfrequente Schwingungen verursacht. Zusammen mit Zuleitung "Pumpen" des Reglers/der Regelung. Das passiert natürlich mow weit unterhalb f_Schalt, die ist dabei nicht "das Problem".
A. S. schrieb: > Warum darf die Induktivität nicht zu groß sein? Ich habe einfach mit der > Untergrenze vom Datenblatt gearbeitet und dann großzügig aufgerundet. > Was spricht dagegen das so zu machen? > > Ah Moment, der Wert ist ja gar nicht im Schaltplan. Ich habe eine Bourns > SRP1265C-220M mit 22µH verbaut. Das sind nicht 220µH! Trotzdem zu viel? Ich sehe im Datenblatt 2,2µH... Außerdem ist das "special Feature" eines Current Mode Reglers das "Cycle-by-Cycle Current Limit" - das heißt Du brauchst auch nicht wie bei einem LM2596 oder so eine L, deren I_sat >= des Current Limits ist, damit der Konverter kurzschlußfest ist - dieses_IC fährt stattdessen sogar Pulsdauer und Frequenz runter. Die L ist also zu hoch (Induktivität), und auch zu "stark" (sie soll nur den im Normalbetrieb auftretenden I_rms thermisch vertragen, und beim I_peak nicht voll sättigen). Daß sie im Ergebnis "riesig" ist, wundert nicht sehr. Geh mal nach dem Datenblatt, welche Werte kommen raus? (Das überlasse ich mal Dir, habe ich also auch nicht "zur Sicherheit schon mal durchgearbeitet" - ich bin auch so sicher, daß hier 'ne kleinere reichen würde.) Und daß eine riesige Bauform "im Weg stehen kann"... (und auch die SRF - hm - etwas niedrig ist für 600kHz) so etwas kommt vor, und/aber darf verbessert werden. ;)
Ach ja: https://www.mouser.de/datasheet/2/54/Bourns_SRP1265C_datasheet-1775834.pdf Die vorletzte im Datenblatt auf Seite 1.
Es ist aber schon klar wie ein Schaltregler funktioniert ? Wenn du von 24V auf 6V runtergehst, ist das Einschaltverhaeltnis 1/4. Die 4A am Ausgang muss das Powersupply waehrend der 25% trotzdem liefern. Eigentlich mehr. Denn waehrend der nichtleitungsphasen musst du auch liefern... Mit einen 1.5A Netzteil ist da nichts.
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A. S. schrieb: > Wenn ich die 1000µF auf anderen Seite des Kabels, am Netzteil reinhänge, > verschwinden die niederfrequenten Schwingungen nicht. Genau das habe ich vorausgesagt - oder, genau genommen, vermutet. > Aber ist damit wirklich sicher gesagt, dass das Kabel ein Problem ist? Nein, die Kabel sind es vermutlich nicht. Ich "sage voraus": Es sind die KLEPS 30 am Ende de Kabels. (Hinweis für die, die die Dinger nicht kennen: KLEPS 30 sind "Klemm-Prüf-Spitzen" der Fa. Hirschmann, die vor einigen Jahren oder Jahrzehnten ziemlich populär waren. Die sind im flexiblen Teil so hochohmig, dass sie bei einigen Ampere heiß werden. Mir ist deswegen bei einigen die Isolation geschmolzen.) (Wer findet den Satz mit 3½ mal "die" hintereinander?)
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > (Wer findet den Satz mit 3½ mal "die" hintereinander?) 'Hinweis für die, die die Dinger nicht kennen' -> 'Hinweis für alle, die solche Dinger nicht kennen'. ;-) Kannte ich tatsächlich noch nicht (die Klemmen schon, aber nicht die Bezeichnung), wieder was gelernt.
A. S. schrieb: > * 1000µF am Eingang blocken alles ab. > Aber laut Datenblatt sollen 20µ Kermamik reichen Laut Datenblatt "reichen" für die Funktion des Reglers diese mickrigen Kondensatoren. Und funktionieren tut er ja eigentlich durchaus. > Aber laut Datenblatt sollen 20µ Kermamik reichen Welche Kondensatoren hast du denn da tatsächlich drin? Welche Spannungsfestigkeit haben die? Denn 20µF X7R sind nur bei 1V Messpannung 20µF. Bei der Maximalspannung des Kondensators sind davon nur noch etwa 6µF übrig. > und bekämpfe ich da nicht eher nur die Symptome? Nein, ich sehe die mickrige Eingangskapazität und die hochohmige Zuleitung als Ursache. Und wenn mit einem anständigen Pufferkondensator der Ripple verschwindet, dann ist das schon der Beweis dafür.
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Viele gute Punkten sind oben schon erwähnt. Ich habe noch einen zusätzlichen (obwohl ein paar Mal kurz gesagt): Der IC selber kann auch seinen Senf dazu geben. Ich schließe mich an Lothar M. Das Datenblatt ist schon "merkwürdig". Das Teil erwähnt nur Raum-temperatur Specs im DB. Und das sogar nur mit sehr wenigen min/max.. Ich hoffe das ist nicht für Industrie-Elektronik :-)
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Ich "sage voraus": Es sind die KLEPS 30 am Ende de Kabels. Wenn ich die beiden in den Kabelkurzschluss mit rein hänge, werden aus den 230mV in Summe 310mV. Also ja, die Steigerung ist groß für die kurze Kabelstrecke (15cm), aber ist das wirklich zu viel Spannungsabfall? Alle meine Kabel kommen zusammen auf 200mR. Wenn ich das richtig sehe, haben die Caps bei der Problemfrequenz einen viel höheren ESR: https://www.murata.com/en-eu/products/productdetail?partno=GRM21BR6YA106ME43%23 Fritz schrieb: > Und 10µF FolKo? (Oder mehrere kleinere FolKos parallel?) Habe ich tatsächlich ein paar ganz unten in der Kiste gefunden. Wenn ich da etwa 20µF dazu hänge (sehr hübsch), dann sind die Schwingungen deutlich reduziert. Laut meinen Messungen bleiben von den 2V noch 0.4V Amplitude übrig. Das ist schonmal ein großer Erfolg. Ich denke, ich werde dann in der nächsten Iteration 47µF bei der korrekten Spannung einplanen! Danke! Trotzdem bin ich mir sicher, wenn ich von Anfang an die richtigen caps drin gehabt hätte, würde ich jetzt hier stehen und fragen, ob man noch etwas verbessern kann? Fritz schrieb: > Die L ist also zu hoch (Induktivität), und auch zu > "stark" (sie soll nur den im Normalbetrieb auftretenden > I_rms thermisch vertragen, und beim I_peak nicht voll > sättigen). seltsam. Als ich hier zuletzt gefragt habe, hieß es, das wäre schon okay. Kannst du nochmal erklären, warum die Induktivität nicht zu groß sein darf? Je nach Parameter in der Auslegungsrechnung mach dem Datenblatt komme ich schon auf 10µH - da finde ich 22µH nicht übertrieben, da ja oft mal 20% Toleranz drin sind. Über den Sättigungsstrom, denke ich, kann man wirklich reden. Es stimmt schon, dass die Spule nicht bis 2*I_rms voll läuft. Meine Überlegung war, dass der Maximalstrom des Reglers die Spule nicht in die Sättigung bringen soll. Der Maximalstrom sind 10A, laut Tabelle auf Seite 5 im RT8298 Datenblatt. Die SRF liegt bei 7MHz. Darauf habe ich tatsächlich nicht geachtet. Wie sollte man die denn wählen? ElektroFH schrieb: > Ich hoffe das ist nicht für Industrie-Elektronik :-) keine Sorge. Mein Geld verdiene ich mit etwas, das ich kann :P
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Eine zu große Spule als Ursache des Problems würde ich ausschließen.
>Habe ich tatsächlich ein paar ganz unten in der Kiste gefunden. Wenn ich
da etwa 20µF dazu hänge (sehr hübsch), dann sind die Schwingungen
deutlich reduziert.
Es geht eben nichts über eine möglichst niederohmig zugeführte
Betriebsspannung, wenn man einen Regler, hier insbesondere einen
Schaltregler, damit versorgen möchte. Das kann auch nicht die Nähe zum
hier verwendeten höherwertigen DSO aus vergangenen Jahrzehnten wieder
wett machen.
Zusatz: Die Niederohmigkeit sollte im relevanten Frequenzbereich gegeben
sein und nicht durch hochinduktive Kabel zunichte gemacht werden.
mfG
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> Woher kommen denn die langsamen Schwingungen überhaupt? Also mit anderen > Worten: welche Übertragungsfunktion will ich überhaupt kompensieren? Der Regler selbst stellt am Eingang einen negativen Widerstand da und kann deshalb dort schwingen. Ich hab dazu vor ein paar Monaten mal irgendein Paper oder eine Applikation gelesen. Leider weiss ich nicht mehr genau was das war. Ich glaube Wuerth hatte auch ein Video wo sie das mal kurz angesprochen haben. Olaf
A. S. schrieb: > Aber laut Datenblatt sollen 20µ Kermamik reichen Wenn deine Versorgung eine stabile Spannung liefert. Tut sie aber in deinem Fall nicht. Diese Prinzipschaltbilder gehen immer von einer idealen Quelle direkt an den Eingangsklemmen aus. Selbst wenn du eine dicke Batterie als Quelle verwenden würdest, müsste man immer noch die Wirkung der Zuleitungen berücksichtigen. Je höher die Schaltfrequenz, umso problematischer. Bei meinen Basteleien (auf Lochraster) verwende ich daher immer Schaltregler mit höchstens 100kHz. Gustl B. schrieb: > So groß muss die Kapazität gar nicht sein. Wichtig ist - so mein > Verständnis - dass die zwischen zwei Schaltvorgängen wieder aufgeladen > wird und genug Ladungen für jeweils einen Schaltvorgang speichern kann. Das würde auf ein zyklisches Auf- und Entladen hinaus laufen, was das Oszilloskop gezeigt hat. A. S. schrieb: > Alle meine Kabel kommen zusammen auf 200mR... > Der Maximalstrom sind 10A 200mΩ · 10A = 2V (kein Zufall) Langer Rede, kurzer Sinn: Viel mehr Kapazität am Eingang halte auch ich für richtig.
A. S. schrieb: > Problemfrequenz Soi ma an Jager rufen?! ;D Stefan ⛄ F. schrieb: > Langer Rede, kurzer Sinn: Viel mehr Kapazität am Eingang halte auch ich > für richtig. Wenn Ihm das nich sein NT Killt!
Ruhig Blut, er will ja höhere C_ein verwenden... A. S. schrieb: > Fritz schrieb: >> Und 10µF FolKo? (Oder mehrere kleinere FolKos parallel?) > > Habe ich tatsächlich ein paar ganz unten in der Kiste gefunden. Wenn ich > da etwa 20µF dazu hänge (sehr hübsch), dann sind die Schwingungen > deutlich reduziert. Laut meinen Messungen bleiben von den 2V noch 0.4V > Amplitude übrig. Vielleicht liegt es (der Rest) nur noch an den langen Anschlußdrähten, und mit den 47µF ist alles weg. A. S. schrieb: > bei der korrekten Spannung (die da wäre? ;) bitte eindeutig ausdrücken) > Fritz schrieb: >> Die L ist also zu hoch (Induktivität), und auch zu >> "stark" (sie soll nur den im Normalbetrieb auftretenden >> I_rms thermisch vertragen, und beim I_peak nicht voll >> sättigen). > > seltsam. Als ich hier zuletzt gefragt habe, hieß es, das wäre schon > okay. > Kannst du nochmal erklären, warum die Induktivität nicht zu groß sein > darf? Sie "steht einem kompakteren Layout etwas im Weg". ;) > Je nach Parameter in der Auslegungsrechnung mach dem Datenblatt komme > ich schon auf 10µH - da finde ich 22µH nicht übertrieben, da ja oft mal > 20% Toleranz drin sind. Und wieso sollten (gesetzt den Fall, man möchte oder braucht >= 10µH) dazu 15µH -20% nicht reichen? Und dann noch das miteinbezogen: > Über den Sättigungsstrom, denke ich, kann man wirklich reden. Es stimmt > schon, dass die Spule nicht bis 2*I_rms voll läuft. Meine Überlegung > war, dass der Maximalstrom des Reglers die Spule nicht in die Sättigung > bringen soll. Der Maximalstrom sind 10A, laut Tabelle auf Seite 5 im > RT8298 Datenblatt. Das ist bei diesem Reglertyp unnötig. Hier darf man die Drossel so dimensionieren, wie dargelegt. Daß sie thermisch I_rms verträgt, ist das wichtigste - die übertragene Leistung bei Kurzschluß begrenzt dieses IC durch starke Absenkung der Schaltfrequenz. Also könnte sie viel kleiner. (I_sat ist übrigens auch nicht der Wert, bei dem nichts mehr übrig ist von der L, sondern ein Wert relativ nahe I_rms - bei welchem die L (laut Datenblatt) 30% gesunken ist... was kein echtes Problem darstellt.) > Die SRF liegt bei 7MHz. Darauf habe ich tatsächlich nicht geachtet. Wie > sollte man die denn wählen? Ich suche mir ehrlich gesagt möglichst welche aus im Bereich SRF ca. 20fache (oder mehr) Schaltfrequenz. Erhöhte Koppelkapazität (Förderung von Instabilität, und auch erhöhte - unnötige - Verluste) und deutlich höhere L als nötig (Reaktion langsam) sollten sich eben nicht zu negativ auswirken. (Nur, wenn ich nichts finde, nehme ich auch mal was mit z.B. nur 15facher Schaltfrequenz - im Notfall.) Zu Marks Einwurf: Dieses Problem mag vielleicht nicht speziell dadurch verursacht werden (also eine Drossel kleinerer Bauart mit 15µH und z.B. 7A I_rms würde sicher nicht alles ändern), aber positiv wirkt sich das auch nicht aus. Und wer weiß, ob ein viel kleinerer Footprint nicht sogar zu deutlicher Erleichterung beim Neudesign d. Layouts (das ich Dir vor der Anfertigung noch mal hier zur Diskussion zu stellen rate) führen würde. Was ich grade noch gelesen habe (zuerst übersehen): A. S. schrieb: > wie das Kabel für 1.5A zu dünn sein soll Bei Schaltwandlern wird doch in der Einschaltphase die Drossel (mit U_ein als "treibende Spannung") auf- geladen - d.h. es fließt mindestens 1/Tastgrad des durchschn.-Eingangsstromes (bzw. der Ausgangsstrom) währenddessen. Und da eben nicht (oft "reichlich" dimensionierte) Elkos wie bei niederfrequenter schaltenden Wandlern dort sitzen, kommt es auf die (Rest-)Kapazität der KerKos und die Impedanz der Zuleitung sehr stark an. Daß o.g. KLEPS sich ebfs. negativ auswirken, glaube ich sofort - ich habe keine, aber vertraue DZDZ.
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