Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wiegen Digital-Waagen mit kleinerem Messbereich tendenziell exakter?


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von Dori (Gast)


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Hi,

als Beispiele diese beiden auf Ebay angebotenen Waagen:

Tragbare Schmuck Waage 0.001g Gold Waage Mini Digital Lcd Digitalanzeige 
100g
➔ https://www.ebay.de/itm/313424751566

20g/0.001g Digitalwaage Laborwaage Feinwaage Karatwaage Goldwaage C7B4
➔ https://www.ebay.de/itm/363331877479

Preisklasse ist dieselbe, ~20€, und auch messen beide auf einen mg 
genau.

Es erscheint mir logisch, dass die 20g-Waage exaktere Ergebnisse liefern 
sollte. Natürlich gälte das nur tendenziell, wäre bei der Wahl eines 
Messgerätes wie diesem ein entscheidendes Kriterium.

Kennt sich jemand aus damit?

Danke. LG,
Dori

: Verschoben durch Moderator
von Christian M. (likeme)


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Für 20 Euro kannst du generell nix genaues bekommen. Sind beides 
Schätzeisen... Aber prinzipiell sollte man Waagen so auslegen das man 
nicht eine 100Kilo Waage nimmt um 10g zu wiegen, das ist dir scheinbar 
klar, sondern eher eine 100g Waage, also eine, dessen Messbereich gut 
genutzt ist. Meines Wissens kann man für gute Waagen mehrere hundert bis 
tausend Euro hinlegen. Für einen Hobbyisten eher dann die von dir 
gewählten beiden. Was machst du wenn du mal einen 1Kg Barren hast? ;-)

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


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> [..] exaktere Ergebnisse [..]

Das sind wie Christian schon schrieb beides nur Schätzeisen. Wenn Du was 
brauchbares haben willst in der Größenordnung dann z.B. Kern TGD 
50-3CS05. Kostet etwa das Dreifache, und wenn Du nicht schon hast 
benötigst Du noch ein Kalibriergewicht (50g F2 oder besser) dazu - jenes 
kostet einzeln etwa so viel wie eine Deiner Waagen oben :-)

HTH

von Jack V. (jackv)


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Um solche Waagen zu testen, kann man Gegenstände in der passenden Größe 
in etwa einer Apotheke wiegen lassen, und damit schauen, um wieviel das 
eigene Gerät abweicht. Ich habe dazu einige Steinchen gehabt.

On-Topic: eine Wägezelle liefert ja erstmal nur einen rohen analogen 
Wert, der entsprechend aufgearbeitet werden muss. Je größer der 
Messbereich bei gleicher Auflösung, desto höher die Ansprüche, und desto 
teurer. Im Umkehrschluss würde ich also schon davon ausgehen, das bei 
gleichem Preis das Gerät mit kleinerem Messbereich tendenziell genauer 
sein könnte – wobei es ja oben mehr als einmal erwähnt wurde: in der 
gegebenen Preisklasse ist die Präzision, welche die Auflösung wohl 
suggerieren soll, sowieso nicht zu erwarten. Realistisch sind da 
vielleicht ±0,1g.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Dori schrieb:
> und auch messen beide auf einen mg
> genau.

... messen?
Nee, nur anzeigen auf mg aufgelöst wird irgendwas.

Ich habe mal vor Jahren die Firma Soehnle angeschrieben zu meiner "super 
genauen" digitalen Personenwaage bzgl. Anzeigegenauigkeit.

Anwort:
Gemessen wird mit +-600g Genauigkeit!
Wiederholbarkeit wäre auch noch ein extra Thema -also nicht +600g und 
bei der nächsten Messung dann vielleicht -600g) und dann ist da noch die 
Abhängigkeit von der Einsatztemperatur.

Die Anzeige löst 1g auf, also völlig sinnlos bei der Genauigkeit, aber 
die Hausfrau meint dann natürlich - was für eine tolles Teil. Zur 
Genauigkeit machen die Hersteller von Personenwaagen üblicherweise sonst 
keine Angaben.
Bei medizinnisch qualifizierten Waagen werden meistens auch nur +-300g 
Genauigkeit angegeben und die kosten dann 300-500€ stahtt 60-100€.

von Dori (Gast)


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Ich dachte, dass bei einem solchen Modell, dann wenigstens die 2 Stellen 
hinterm Komma einigermaßen
treffen -was von einem 15€-Gerät, das nur 2 Stellen hinterm Komma 
anzeigt, nicht erwarten kann wiederum.

Wunschdenken meine Annahme oder können das manche Billiggeräte leisten 
einigermaßen wenigstens?

von Teo D. (teoderix)


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Christian M. schrieb:
> Für 20 Euro kannst du generell nix genaues bekommen. Sind beides
> Schätzeisen...

Ich hab/hatte schon mehrere dieser "Schätzeisen" in den Händen!
Zwar nur bis 1/100g. Die Dinger haben alle das gehalten, was sie 
versprochen haben!
Erst nach einiger Zeit (Tage/Wochen), nach der Kalibrierung (ungeeichte 
Gewichte kosten auch nich viel mehr als so ne Wage... In DE 
hergestellt!) war eine Abweichung von +-1/100g festzustellen.


PS: Ein Model hate aber ne miese Macke. Hat ausgeschaltet die Batt/Akkus 
mit ~10mA entleert. :(

: Bearbeitet durch User
von butsu (Gast)


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Meiner Erfahrung nach sind Temperaturschwankungen bei diesen 
Billigst-Waagen ein großes Problem. Nimmt man sie aus dem Regal und 
stellt sie auf den Tisch, driften sie eine ganze Weile, bis sie wieder 
thermisch im Gleichgewicht sind.

Ich habe auch den Eindruck, dass diese Waagen nach dem Tarieren eine 
ganze Weile "0" anzeigen, und Schwankungen künstlich unterdrücken, um 
eine höhere Qualität der Messung vorzutäuschen...

Grundsätzlich sind sie für den Preis erstaunlich brauchbar. Halt nicht 
wirklich für wenige Milligramm Genauigkeit.

von Teo D. (teoderix)


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butsu schrieb:
> Meiner Erfahrung nach sind Temperaturschwankungen bei diesen
> Billigst-Waagen ein großes Problem. Nimmt man sie aus dem Regal und
> stellt sie auf den Tisch, driften sie eine ganze Weile, bis sie wieder
> thermisch im Gleichgewicht sind.

Konnte ich nicht wirklich beobachten. Lag alles, wenn auch nur knapp, 
unterhalb der Auflösung. Wie es da bei 1/1000g aussieht?-/
Egal, mir reichen 1/100g um 2K-Kleber, grammweise zu mischen. :)


butsu schrieb:
> Ich habe auch den Eindruck, dass diese Waagen nach dem Tarieren eine
> ganze Weile "0" anzeigen, und Schwankungen künstlich unterdrücken, um
> eine höhere Qualität der Messung vorzutäuschen...

Das dient wohl eher, dem ausschwingen der Wägefläche/Gewicht....

von Georg (Gast)


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g457 schrieb:
> Das sind wie Christian schon schrieb beides nur Schätzeisen

Ich hatte mir mal eine Küchenwaage gekauft, aus chinesischer Produktion, 
die muss ja nicht gerade mg messen. Aber da mir die Werte etwas seltsam 
erschienen, habe ich sie "kalibriert" mit einem Liter Wasser - die 
Anzeige war 700 g.

Sie war aber so billig dass sich eine Reklamation nicht gelohnt hätte, 
das ist halt auch ein Geschäftsmodell.

Georg

von Tim (Gast)


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Dori schrieb:
> wäre bei der Wahl eines Messgerätes wie diesem ein entscheidendes
> Kriterium.

Das alles entscheidende Kriterium findet man in der Spalte Hersteller:
-> Markenlos

Also von der Sonne ausgebrütet, in irgendeinem Hinterhof in China.
So Zeuch willst du kaufen?

Wenn das Teil morgen explodiert, kannst du nicht mal einen Hersteller 
haftbar machen, weil es keinen gibt.

von Horst S. (petawatt)



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Wer sich für Waagen interessiert, der muss sich zuerst einen genauen 
Satz Gewichtssteine zulegen. Hatte als Student Zugriff auf eine 
Feinwaage im Institut. Da hab ich mir zu den 2 schon vorhandenen 
Gewichten einen Satz aus Messingteilen und Metallfolie zurecht gefeilt 
(10mg - 50g).

Auch der Eigenbau einer Feinwaage bis 10 mg als Balkenwaage ist machbar. 
Mein Eigenbau ist vor über 40 Jahren entstanden, und funktioniert auch 
heute noch. Als Lager wurden Tapetenmesserklingen eingesetzt. Der Balken 
muss möglichst steif sein. Mit den Gewindestangen wird der 
Massenschwerpunkt eingestellt (Seite 2 in Anlage).

Hab hier eine ältere China-5000g-Küchenwaage mit einer Auflösung von 1g 
der 10€-Klasse. Bei aufgelegten Gewichten von 50g und 5000g werden 50g 
und 4995g angezeigt. Das 5000g-Gewicht ist allerdings über 100 Jahre 
alt, und wurde mit einer Dezimalwaage für Getreidesäcke eingesetzt. Muss 
ich mich da beschweren?

Grüße von petawatt

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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butsu schrieb:
> Ich habe auch den Eindruck, dass diese Waagen nach dem Tarieren eine
> ganze Weile "0" anzeigen, und Schwankungen künstlich unterdrücken, um
> eine höhere Qualität der Messung vorzutäuschen...

Das kenne ich auch. Bei meiner war das Problem, wenn ich zu langsam 
winzige Mengen zugegeben habe, änderte sich die Anzeige nicht oder nur 
wenig. Das funktionierte dann nur, wenn ich den Behälter entfernt, neu 
genullt und dann wieder draufgestellt hatte. Dann musste ich natürlich 
das Leergewicht zu Fuß abziehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Horst S. schrieb:
> Wer sich für Waagen interessiert, der muss sich zuerst einen genauen
> Satz Gewichtssteine zulegen. Hatte als Student Zugriff auf eine
> Feinwaage im Institut. Da hab ich mir zu den 2 schon vorhandenen
> Gewichten einen Satz aus Messingteilen und Metallfolie zurecht gefeilt
> (10mg - 50g).

Noch ein Tipp: die meisten Eichämter bieten die Möglichkeit, gegen 
geringes Geld seine Gewichte ziemlich genau (Klasse E1/E2/F1) wiegen zu 
lassen. Meine zehn Gewichte haben mich damals insgesamt nur wenige 
Euronen gekostet. Mit Protokoll ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Teo D. (teoderix)


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Dietrich L. schrieb:
> Das funktionierte dann nur, wenn ich den Behälter entfer

Leichtes antippen, hat bei mir immer ausgereicht...


Horst S. schrieb:
> Auch der Eigenbau einer Feinwaage bis 10 mg als Balkenwaage ist machbar.

Super Teil. :)

ABER.... Neee, nich hier, ist alles nich wirklich relevant!

von HAL9000 (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
>> Ich habe auch den Eindruck, dass diese Waagen nach dem Tarieren eine
>> ganze Weile "0" anzeigen, und Schwankungen künstlich unterdrücken, um
>> eine höhere Qualität der Messung vorzutäuschen...

Das Verhalten nennt sich Zerotracking und ist erlaubt.
Bei Emax = 100g würde das einem v-Wert von 100000 entsprechen.
Die elektronische Auflösung müsste dann um den Faktor 10 höher sein.
So etwas gibt es nicht, jedenfalls nicht für den Preis.
Die Badezimmerwaagen schummeln auf eine ganz andere weise, das haben wir
in der Firma mal erpobt. Die merkt sich wer draufsteht anhand des
Messwertes, und merkt was diejenige Person zuletzt angezeigt wurde.
Dann wird halt irgendein Fakewert angezeigt. Das kann man evaluieren
in dem man eine Gewicht zb. 80Kg auflegt und dann kleine Gewichte
nachlegt. Auf dem Typenschild der Waage müssten Emax, Emin, v und n
draufstehen, dann ist die Waage auch genau. Erschwingliche Waagen
gibt es bis V=6000

von A. S. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Leichtes antippen, hat bei mir immer ausgereicht...

Beim Nullpunkt? Es geht darum, ob der 0-punkt auf z.b. 3 Stellen genau 
ist. Also 1kg Küchenwagen oder 150kg Personenwaage, wenn Du da auf 0 
stellst, dann wackelst und 1g bzw 150g dazu tust, ob sie dann 0 oder 
wirklich 1 bzw 0,15 anzeigen.

Wenn der Nullpunkt nicht stimmt, kann der Rest nicht genauer sein.

von Teo D. (teoderix)


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A. S. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Leichtes antippen, hat bei mir immer ausgereicht...
>
> Beim Nullpunkt?

Quatsch.... Lies noch mal!

Dietrich L. schrieb:
> Bei meiner war das Problem, wenn ich zu langsam
> winzige Mengen zugegeben habe, änderte sich die Anzeige nicht oder nur
> wenig. Das funktionierte dann nur, wenn ich den Behälter entfernt, neu
> genullt und dann wieder draufgestellt hatte. Dann musste ich natürlich
> das Leergewicht zu Fuß abziehen.

von A. S. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Quatsch.... Lies noch mal!

Die SW ist in jeder Waage anders.

Bei einigen ist nur der Nullpunkt betroffen. Z.b. bei Personenwaagen, 
die eh kurz danach abschalten.

Bei anderen ist auch der Anzeigewert "stabilisiert".

Probier bei Dir halt aus, ob der Nullpunkt betroffen ist. Falls ja, ist 
das ein Indiz für beschönigungen.
 .

von Toxic (Gast)


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Ich denke mal ,dass diese billigen Waagen immer noch besser sind als 
Eigenbauten mit einem Itzibitziteenymini-uC

https://www.youtube.com/watch?v=a2D4bh1A-QY

von Teo D. (teoderix)


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A. S. schrieb:
> Bei anderen ist auch der Anzeigewert "stabilisiert".

Ich bin ziemlich sicher, das all diese billig Dinger, eine Stabilisierte 
Anzeige haben. Das aber natürlich über den gesamten Bereich. Daher 
werden alle zu geringen Änderungen ignoriert. Durch das antippen, also 
größere Änderung, muss sich die SW eine neu, stabile Anzeige 
rauspolieren.

von A. S. (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Durch das antippen, also größere Änderung, muss sich die SW eine neu,
> stabile Anzeige rauspolieren.

Ja, sollte man meinen. Da aber das wegnehmen und wiederhinstellen ein 
usecase ist, reagieren einige mit dem zuvor stabilem Gewicht. Teilweise 
in der Art, dass ein paar digits drumherum ignoriert werden, und darüber 
hinaus der Wert sich neu einpendelt.

von Helge (Gast)


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Natürlich messen Waagen mit kleinerem Bereich genau diesen Bereich 
genauer als Waagen mit größerem Bereich. Meist werden 
Dehnungsmeßstreifen zur Erzeugung eines Signals genutzt. Die sind auf 
einem federnden Stück Material aufgeklebt. Die Form der Meßstreifen, die 
Art des Klebstoffs und die Federkonstante des Materials ergeben eine 
Größe pro Gewichtskraft. Die Federn sind aber nur begrenzt elastisch, 
bei zu großer Belastung verbiegen die sich und damit wäre die 
Meßgenauigkeit dahin. Dann hilft auch keine Tarierung auf Null mehr, 
weil sich die Federkonstante durch plastische Verformung erhöht. Werf 
ich nen Zentner Kartoffeln auf eine 10kg-Waage, wird die nachher nur 
noch, beispielsweise, 9,5kg anzeigen statt 10kg.

Diese Federkonstante ist nun aber auch nicht so konstant, wie der Name 
suggeriert. Das ist häufig eine Schlangenlinie, wenn auch nur schwach.

Das Signal muß groß genug sein, um aus dem Rauschen und der Drift und 
den Temperaturspannungen zwischen den Kontaktmaterialien herauslesbar zu 
sein. Bei Meßverstärkern in den früher gebräuchlichen DIL-Gehäusen, mit 
bedrahteten Widerständen drumherum, waren 10.000 Skalenteile schon sehr 
gut (6.000 SKT waren damals Standard). Die Miniaturisierung erlaubt bei 
Bauteilen kaum größer als ein Fliegenschiss schon problemlos 100.000 
Skalenteile.

Der Knackpunkt ist die Kalibrierung. Wird sowas 1x mit 100g belastet und 
das als linearer Skalenendwert reinprogrammiert, ergeben sich 
Linearitätsfehler. Wird die fertige Waage dann im Eisenbahnwaggon 
hin-und hergeworfen und erst durch die Wüste Gobi und dann durch 
Sibirien gekarrt, ist auch der Endwert dahin. Das kann bei einer 
Goldwaage genauso passieren wie bei einer Personenwaage. Ich hab hier 
eine, die wiegt bei +/-4kg Ungenauigkeit (von einer Messung zur 
nächsten!) durchschnittlich 3kg zu wenig.

von Teo (Gast)


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A. S. schrieb:
> Ja, sollte man meinen. Da aber das wegnehmen und wiederhinstellen ein
> usecase ist, reagieren einige mit dem zuvor stabilem Gewicht. Teilweise
> in der Art, dass ein paar digits drumherum ignoriert werden, und darüber
> hinaus der Wert sich neu einpendelt.

Das zu programmieren, sind "Die" doch fiel zu "faul"!

Oder anders: Man sollte nicht jeden Blödsinn glauben!
Eine Wage für <20€, die sich den letzten Wert merkt, um danach bei ein 
ähnliches Gewicht, das selbe anzuzeigen. Wow, was ein schwachsinn³, das 
fällt doch jedem Omachen nach 5 min. Mehl abwiegen auf!

von butsu (Gast)


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Teo D. schrieb:
>> Meiner Erfahrung nach sind Temperaturschwankungen bei diesen
>> Billigst-Waagen ein großes Problem. Nimmt man sie aus dem Regal und
>> stellt sie auf den Tisch, driften sie eine ganze Weile, bis sie wieder
>> thermisch im Gleichgewicht sind.
>
> Konnte ich nicht wirklich beobachten. Lag alles, wenn auch nur knapp,
> unterhalb der Auflösung. Wie es da bei 1/1000g aussieht?-/
> Egal, mir reichen 1/100g um 2K-Kleber, grammweise zu mischen. :)

Na gut. Es ging aber nicht darum, was dir reicht, sondern darum, wie es 
mit der Messgenauigkeit einer Waage mit mg-Auflösung bei max. 20g bzw. 
50g aussieht. Bei den Teilen, die ich in der Hand hatte, driftete der 
Wert anfänglich um etliche 10mg / min, bei einer Auflösung von 1mg.

Ich habe mir aus Interesse mal das Datenblatt der oben erwähnten Kern 
TGD
50-3CS05 angeschaut. Ich vermute sie hat einen etwas besseren Aufbau / 
bessere Verarbeitung, als die 20€-Dinger, fällt aber grundsätzlich in 
dieselbe Klasse. Hier wird eine "Anwärmzeit" von 2h angegeben. Das 
scheint mir meine Beobachtung zu bestätigen, bzw. bedeutet wohl auch, 
dass die Waage solange eingeschaltet sein sollte, bis sie in Bezug auf 
ihre Eigenerwärmung im thermischen Gleichgewicht ist. Das ist natürlich 
etwas schwierig, da diese 20€-Teile sich nach ein paar Minuten selbst 
ausschalten...

von herbert (Gast)


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Meine digitale Waage kann ich bis 5KG belasten und wenn ich Euro Münzen 
als bekannte Gewichte benutze, dann passt das ziemlich genau. Die kann 
man auch beliebig stapeln und so andere Messbereiche kontrollieren. Die 
Waage sollte dabei auf Gramm  stehen und nicht auf ml.Teuer war die 
nicht, 10 Euro glaube ich ...

von A. S. (Gast)


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Teo schrieb:
> Das zu programmieren, sind "Die" doch fiel zu "faul"!

Die 10€-Waagen sind nur deshalb so billig, weil die SW aus einem 
Rauschen was plausiblen macht.

Ich habe so ähnlichen Voodoo früher selbst gemacht: aus alle 3s ein 
Impuls poissonverteilt  eine Echtzeit-Anzeige mit 3 Stellen.

von Teo (Gast)


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A. S. schrieb:
> Teo schrieb:
>> Das zu programmieren, sind "Die" doch fiel zu "faul"!
>
> Die 10€-Waagen sind nur deshalb so billig, weil die SW aus einem
> Rauschen was plausiblen macht.

Sicher, da müssen auch die teuren mit leben.
Nur ne Schummel-SW, die zu erkennen versucht, ob man x mal 
hintereinander das selbe Gewicht auflegt?! :DDD

von Wolfgang (Gast)


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butsu schrieb:
> Es ging aber nicht darum, was dir reicht, sondern darum, wie es
> mit der Messgenauigkeit einer Waage mit mg-Auflösung bei max. 20g bzw.
> 50g aussieht.

Früher (tm) waren 5-Pfennigstücke (ziemlich genau 3.000g - nachgemessen) 
für den Bereich nicht die schlechtesten Kalibriergewichte und relativ 
preiswert.
Die Massen der heutigen Euro-Münzen besitzen nicht so schön glatte 
Werte.

Dori schrieb:
> Kennt sich jemand aus damit?

Erstmal musst du dir klar machen, dass diese Art von Waagen nicht die 
Masse bestimmen kann, sondern nur die Ortsschwerkraft misst. Das setzt 
der Genauigkeit einer nicht am Standort kalibrierten Waage schon mal 
Grenzen - unabhängig davon, wie teuer sie war. Nur Balkenwaage (oder 
Abkömmlinge davon) vergleichen wirklich die Masse mit Referenzmassen.

von A. S. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Masse mit Referenzmassen.

Nein. Sie vergleichen die resultierende Gewichtskraft.

Es ist also wichtig, die Differenz-auftriebskraft von etwa 1,3mg/cm³ mit 
zu berücksichtigen.

von Horst S. (petawatt)


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A. S. schrieb:
> Es ist also wichtig, die Differenz-auftriebskraft von etwa 1,3mg/cm³ mit
> zu berücksichtigen.

und natürlich den Einfluss von elektrostatischer Aufladung!
https://h681906737k773.catalogus.de/pdf/615/bm_pdf.pdf

Grüße von petawatt

von Geert H. (geerth)


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Dori schrieb:
> Hi,
>
> als Beispiele diese beiden auf Ebay angebotenen Waagen:
>
> Tragbare Schmuck Waage 0.001g Gold Waage Mini Digital Lcd Digitalanzeige
> 100g
> ➔ https://www.ebay.de/itm/313424751566

Achtung: "Maximale Kapazität: 50 g" (nicht 100g)

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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herbert schrieb:
> Meine digitale Waage kann ich bis 5KG belasten und wenn ich Euro Münzen
> als bekannte Gewichte benutze, dann passt das ziemlich genau. Die kann
> man auch beliebig stapeln und so andere Messbereiche kontrollieren.

Meine Küchenwaage kann nur 2kg, auch diese passt mit Euromünzen sehr 
gut. Geärgert habe ich mich über Nullpunktdrift nach dem Einschalten, 
anstatt der CR2032 ist da seit ein paar Jahren nun eine LiIon mit einem 
MCP1702 drin, laden nach 2 Jahren reicht.

Wolfgang schrieb:
> Früher (tm) waren 5-Pfennigstücke (ziemlich genau 3.000g - nachgemessen)
> für den Bereich nicht die schlechtesten Kalibriergewichte und relativ
> preiswert.
> Die Massen der heutigen Euro-Münzen besitzen nicht so schön glatte
> Werte.
1
 1 ct  2,30 g
2
 2 ct  3,06 g
3
 5 ct  3,92 g
4
10 ct  4,10 g
5
20 ct  5,74 g
6
50 ct  7,80 g
7
  1   7,50 g
8
  2   8,50 g

Geert H. schrieb:
> Achtung: "Maximale Kapazität: 50 g" (nicht 100g)

Immerhin gibt es eine Angabe in der Beschreibung:
'Wiegefehler: ≤ 0,003'

Eigentlich egal, mi so einem Teil lose auf dem Tisch auf 3mg genau 
wiegen zu wollen, klingt extrem sportlich.

von Teo (Gast)


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Manfred schrieb:
> Immerhin gibt es eine Angabe in der Beschreibung:
> 'Wiegefehler: ≤ 0,003'

Euromünzen können/sollen nicht mehr als -2% +1% vom Sollgewicht 
abweichen.
https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2005:184:0060:0063:DE:PDF
(Weiter unten, Artikel 10)

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