Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DP++ und HDMI und DP-Pinning


von Stefan  . (phreakshow)


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Hi zusammen.

Viele (wenn nicht sogar alle aktuellen?) Grafikkarten bieten DP++ fähige 
Ausgänge. Nach dem Lesen diverser Forenthreads hab ich das so 
verstanden:

An der Quelle wird ein DP-Kabel gesteckt. CONFIG1 (Pin13) liegt über 
Pullup an DP Power (Pin20). Die Grafikkarte merkt, oha da hängt ein 
Adapter, und schaltet logisches HDMI auf den Ausgang. Elektrisch ist es 
weiterhin DP.
Das einzige was sich auch logisch ändert ist der DP AUX. Der wird zum 
I2C.

Danach kommt ein Pegelwandler wie zB der PTN3361B, der aus dem 
AC-gekoppelten DP das DC-gekoppelte TMDS schnitzt. Außerdem passt er den 
DP 3,3V Pegel auf 5V für den I2C an.

Ich hoffe soweit wars richtig...

Jetzt nehmen wir einen Wandler von HDMI auf RGB wie zB den ADV7611, und 
unterstellen ihm er hätte im Datenblatt den Vermerk "kann direktes 
DP++".
Das heißt man kann sich den Pegelwandler sparen? Müsste man dann auch 
die Lanes an der DP-Buchse vertauschen?

An der DP-Buchse der Senke also Pins 10/12 für TMDS0, Pins 7/9 für 
TMDS1, Pins 4/6 für TMDS2 und Pins 1/3 für Clock? Oder wo landet in dem 
Beispiel der Takt?

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Fast. DP ist nicht TDMS. Der Host sendet schon TDMS was dann vom 
Pegelwandler DC-gekoppelt wird. Den Pegelwandler kann man auch zu Fuß 
aufbauen.

Bei DP hast du embedded clock. Deshalb 4 lanes, TDMS hat 3 lanes + 1 
clock.

: Bearbeitet durch User
von Stefan  . (phreakshow)


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Danke. TMDS muss die Graka ja senden, sonst würde ein popliger 
Pegelwandler nicht reichen.

Die Frage wäre noch, wie ich die Lanes aufteilen müsste? Also auf 
welcher DP-Lane kommt dann der dedizierte Clock, und wo landen die 
Datenlanes, wenn die Graka auf HDMI-Betrieb schaltet?

von X2 (Gast)


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Stefan  . schrieb:
> Die Grafikkarte merkt, oha da hängt ein
> Adapter, und schaltet logisches HDMI auf den Ausgang. Elektrisch ist es
> weiterhin DP.
> Das einzige was sich auch logisch ändert ist der DP AUX. Der wird zum
> I2C.

Bei Intel zumindest funktioniert das anders, aber vielleicht meinst du 
auch garnicht DP++...

Das Interface nach außen nennt sich dort DDI (Direct Display Interface). 
Dieses ist nicht auf einen Standard festgelegt, weder logisch noch 
physikalisch. Das DDI kann entweder als HDMI oder als DP konfiguriert 
werden. Will man DP++, kann man das ebenfalls konfigurieren, dann gibt 
es aber einen zusätzlichen Input, welcher wie von dir erwähnt an Config1 
angeschlossen wird. Je nach Pegel an diesem Input, wird das Interface 
auf HDMI oder DP eingestellt. Damit funktioniert das ganze ohne aktive 
Adapter.

DP AUX und I2C liegen als 2 dedizierte Interfaces am Chipsatz vor. Daher 
muss über das Signal an Config1 ebenfalls zwischen diesen beiden 
Interfaces umgeschaltet werden (MUX). Im DP Fall liegt dann DP AUX am DP 
Stecker, bei HDMI I2C.

von Stefan  . (phreakshow)


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Eigentlich meinte ich schon DP++. Das steht jedenfalls am Gehäuse drauf.

Die Frage wär für mich noch wie ich rausfinde, wie die Lanes dann 
aufgeteilt sind.

von X2 (Gast)


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Stefan  . schrieb:
> Die Frage wär für mich noch wie ich rausfinde, wie die Lanes dann
> aufgeteilt sind.

https://dewiki.de/Lexikon/DisplayPort

Dort gibt es im Abschnitt DisplayPort 1.1 eine Tabelle.
1
LVDS-Leitung 0         TMDS-Kanal 2
2
LVDS-Leitung 1         TMDS-Kanal 1
3
LVDS-Leitung 2         TMDS-Kanal 0
4
LVDS-Leitung 3         TMDS-Takt
5
AUX-Kanal+         DDC-Takt
6
AUX-Kanal−         DDC-Daten
7
Hot Plug-Erkennung     Hot Plug-Erkennung
8
Config 1         DVI/HDMI-Kabeladapter-Erkennung
9
Config 2         Consumer Electronics Control (CEC), nur bei HDMI

von Stefan  . (phreakshow)


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Uff... danke. Auf der Seite war ich tatsächlich, aber entweder ich hab 
drübergescrollt oder zu früh aufgehört mit Lesen. Peinlich.

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