Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik antike Bauteile identifizieren


von Peter N. (alv)


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Hi

In einer alten Schachtel habe ich diverse antike Leistungstransistoren 
gefunden.

Darunter waren auch die folgenden Bauteile, die ich nicht identifizieren 
konnte.

Auf den TO-3 links steht "466  113  6330",

auf dem 2. "AEG TD3T (oder /D3I) 800 H44 4 H 28" dazu noch ein 
Thyristor- und Diodensymbol,

auf dem nächsten "RCA  4057G  kopfstehendes J G  OOJ",

auf dem letzten "BBC  CS1 05go3" und ein Thyristorsymbol.

Durchgangsprüfung ergab seltsame Diodenverschaltungen.
Thyristoren müßten doch zwischen Gate und Kathode eine Diodenstrecke 
haben, während die Anode keinen Durchgang zu irgendwas hat?
haben manche Thyristoren noch antiparallel geschaltete Dioden zwischen A 
K und G?

Was sind das für Teile und wie lautet die googelbare Bezeichnung?

von H. H. (Gast)


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Der RCA 40576 ist ein 400V/15A Triac.

Der BBC CS1-05 ist ein 500V/1A Thyristor.

von Helge (Gast)


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Die beiden mittleren halte ich für TV-Thyristoren (aus der Erinnerung). 
Der rechte könnte für die ersten Berker-Universaldimmer passen. Die 
Dinger waren echt gut.

von Günni (Gast)


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Peter N. schrieb:
> Auf den TO-3 links steht "466  113  6330",
Ich habe vor langer Zeit mal bei einer AEG-Tochter gearbeitet. Da wurden 
ähnliche Transistoren verbaut. Hersteller war Delco. Teilweise waren das 
noch Germaniumtransistoren. Am besten mal probieren, ob von einem 
(Basis-) Anschluss 2 Diodenstrecken ausgehen. Je nach Polarität sieht 
man, ob es sich um einen PNP- oder einen NPN-Transistor handelt. 
(Collector war bei allen Transistoren, die ich kenne, immer das 
Gehäuse.) Die Frage nach Germanium- oder Silizium klärt sich aus der 
Schwellspannung der Basis-Emitter-Diode: unter 0,5 V: Germanium, über 
0,5 V: Silizium.
Die Delco-Transistoren waren damals übrigens sehr gut.

von Werner H. (werner45)


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Der Autozulieferer Delco war übrigens einer der ersten, der 
"Hochspannungs"-Transistoren gefertigt hat, wohl für die 
Transistorzündung.
Der Typ 723 hatte eine Uce von 1200 V und wurde auch kommerziell für die 
Regelungung der Hochspannung für Fotomultiplier eingesetzt.

Der "113" mit Kupfergrundplatte ist ein guter Ge-Leistungstransistor, 
der in Schrott-Computerplatinen vertrieben wurde (Generation 
Ringkernspeicher). Die Transistoren wurden wohl vom Hersteller 
selektiert und mit dieser Kodierung an die Industrie verkauft. Welcher 
Originaltransistor (2N..., AD..., OC...) sich dahinter verbirgt, weiß 
ich nicht.

von Peter N. (alv)


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Der TO3 benimmt sich folgendermaßen:

C -|>|- B 0,09V

E -|>|- B 0,09V

Gegenrichtung jeweils kein Durchgang

E + - C 0,02V

E - + C 0,07V

Ein kaputter Germanium-Transistor?

Nebenbei: wie kann man hier einen Zeilenumbruch erzwingen?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Der AEG-TELEFUNKEN-Thyristor schreibt sich richtig TD3F800H und ist Teil 
eines Horizontalendstufen-Konzepts, das in den Siebziger Jahren weit 
verbreitet war. Sein Gegenstück heisst mit letztem Buchstaben R.

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