Hallo, ich habe gerade einen Koten im Kopf und hoffe, dass ihr mir beim Lösen helfen könnt. In der Simulation eines einfachen Impedanzwandlers erreicht der Voltage Swing erheblich bessere Werte als im Datenblatt angegeben. Konkret geht es um den TLV9152 von TI. Die Simulation habe ich in PSpice mit dem zugrundelegenden Modell durchgeführt. Laut Datenblatt (siehe Anhang) soll der Voltage Swing bei 2k Last am Ausgang und maximaler Versorgungsspannung bei typisch 200mV liegen. PSpice gibt mir hier <80mV aus (TLV9152_dual_supply.PNG ). Sowohl Signalform als auch Spektrum zeigen hier einen sauberen 1kHz Sinus. Kurios wird es wenn der OP nur mit 16V versorgt wird, also V- auf GND liegt (TLV9152_single_supply.PNG ). Laut PSpice kommt der OP bis auf ~160mV an VCC und nach unten auf immerhin 22,7mV. Die obere Halbwelle wird hierbei schon abgeschnitten. Diese Asymmetrie zwischen single und dual Versorgung sowie die deutlich kleinere Differenz zu den Rails erscheint mir nicht realistisch. Was mache ich falsch in der Simulation? Vielen Dank für jede ernstgemeinte Hilfe
Ralph T. schrieb: > Was mache ich falsch Nichts. So genau sind Simulationsmodelle nicht. Die müssen sich z.B. zwischen typischem und garantiert schlechtestem Wert entscheiden.
Ralph T. schrieb: > Diese Asymmetrie zwischen single und dual Versorgung sowie die deutlich > kleinere Differenz zu den Rails erscheint mir nicht realistisch. Die Asymmetrie kommt daher, dass du den Lastwiderstand nicht an die Mitte zwischen V+ und V- (wie in der Dual-Supply-Schaltung), sondern an V- anschließt. Dadurch wird der Ausgang am oberen Rail doppelt so stark belastet und am unteren Rail praktisch überhaupt nicht.
MaWin schrieb: > Nichts. Schade, ich hatte mit dem passenden Modell genauere Ergebnisse erwartet Yalu X. schrieb: > Ausgang am oberen Rail doppelt so stark belastet Das war zu einfach Vielen Dank euch beiden!
Ralph T. schrieb: > Schade, ich hatte mit dem passenden Modell genauere Ergebnisse erwartet Ich hatte mal gelesen das die Simulationsmodelle immer gewisse Schwerpunkte haben. Gerade TI macht davon gerne gebrauch. Dein spezieller Fall wird wohl nicht abgedeckt. Schon nachgeschaut ob es Varianten gibt? mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > ob es Varianten gibt? Es scheint nur das eine Modell zu geben. Alternativen kann ich nicht finden. Ich habe paralle auch noch bei TI nachgefragt und folgende Antwort erhalten: "The voltage output swing is modeled after Figure 6-14 and Figure 6-15 in the datasheet. This data is taken at the following conditions (at 25C): (siehe Anhnag) Therefore the output swing is only available at RLoad of 10k and will not change according to load as noted in the electrical characteristics table. This is denoted in the model's netlist: (siehe Anhnag) As with any model, it is mostly an estimate to be taken with a grain of salt. If you would like to verify the headroom, according to datasheet, I recommend lab measurements." Ich ziehe daraus die Lehre, dass Simulationen in Grenzbereichen, zumindest bei Modellen von TI, mit äußerster Vorsicht zu genießen sind.
Ralph T. schrieb: > Ich ziehe daraus die Lehre, dass Simulationen in Grenzbereichen, > zumindest bei Modellen von TI, mit äußerster Vorsicht zu genießen sind. Simulationen bilden bestenfalls das Datenblatt ab. Nicht nur bei TI.
Mich wurmt es nur, dass die Simulation erheblich bessere Ergebnisse liefert als im Datenblatt angegeben. Würde ich mich darauf verlassen, könnte das mitunter problematisch werden. Selbst der von TI vorgeschlagene Testaufbau ist da wenig hilfreich, da er nur eine Momentaufnahme wäre und nicht repräsentativ für alle Bausteine bzw. Chargen ist.
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Ralph T. schrieb: > Ich ziehe daraus die Lehre, dass Simulationen in Grenzbereichen, > zumindest bei Modellen von TI, mit äußerster Vorsicht zu genießen sind. Anscheinend hast du wenig Erfahrungen mit Simulationen. Die sind nicht nur in Grenzbereichen und nicht nur mit Modellen von TI, immer mit Vorsicht zu genießen.
Wenn ich mir die Liste der implementierten Features im Kommentar der Spice-Datei anschaue, erscheint mir das Modell des TLV9152 sogar überdurchschnittlich detailliert zu sein. Da wird bei den meisten anderen Opamp-Modellen einiges mehr idealisiert. Diese haben deswegen auch nur einem Bruchteil der Codezeilen. Aber irgendwo muss der Modellentwickler auch mal eine Grenze ziehen, da ein sehr genaues und damit auch sehr komplexes Modell auch zu längeren Simulationszeiten und Konvergenzproblemen führt. In diesem Fall ist der Entwickler offensichtlich beim genauen Verlauf der Ausgangsspannung in Abhängigkeit von der Last einen Kompromiss eingegangen, der sich vor allem in den Randbereichen bemerkbar macht. Prinzipiell könnte der Hersteller eines Opamps ein sehr realistisches Modell erstellen, indem er den realen internen Aufbau 1:1 in Spice umsetzt. Das hätte aber neben der hohen Komplexität (viele nichtlineare Elemente wie bspw. Transistoren) auch den Nachteil, dass dadurch einiges an Firmen-Know-How offengelegt würde.
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