Hallo mal eine evtl. banale Frage zur "Funktionale Sicherheit". Auf welche art von Geräten, Maschinen usw trifft die zu? "Die": damit geht schon los, ist das ein Konzept, eine Richtline oder Norm? Der konkrete Fall: Labormaschine 230V mit Pumpen, Magnetventile, Kleinsteuerung. Ist FS dann ein Thema? Danke.
mach doch einfach mal kleine HARA auf nem Stück Papier. Dann hast Du die Antwort.
Alex schrieb: > Auf > welche art von Geräten, Maschinen usw trifft die zu? Auf komplexe, automatisierte Systeme, bei denen direkt Menschen oder Umwelt gefährdet werden können. Z.B. in Kernkraftwerken. Wenn da ein Sensor ausfällt und die Steuerung nicht mitbekommen kann, dass der Sensor defekt ist, dann ist das ziemlich doof. Ich habe z.B. Überlast-Erkennungen für Krananlagen entwickelt. Wenn zu viel Last am Kran hängt, muss das sicher erkannt und der Kran abgeschaltet werden, weil das sonst schwere Folgen haben kann, wenn das Ding umkippt. Alex schrieb: > ist das ein Konzept, eine Richtline oder Norm Im Prinzip ein Konzept, dass durch Normen definiert wird. IEC 61508 und IEC 61511 zum Beispiel. Unterteilt wird in SIL (Safety Integrity Level) und PL (Performance Level). Also wie sicher eine Anlage/Komponente ist, und wie wahrscheinlich es ist, dass sie ausfällt. Alex schrieb: > Der konkrete Fall: Labormaschine 230V mit Pumpen, Magnetventile, > Kleinsteuerung. Eher nicht. Maschinenrichtlinie, DGUV,... sollten reichen https://www.functional-safety.solutions/funktionale-sicherheit-pragmatisch-einfach-erklaert/
Superbrain schrieb: > Norm > ISO26262 Für eine Labormaschine dürfte die Kraftfahrzeug-Norm nicht relevant sein.
Hi, hängt auch davon ab, was für eine Labormaschine es ist. Ich habe mal als Eselsbrücke für die Safety Integrity Level (SIL) gesagt bekommen: SIL1: Kaum Verletze und kein zu teuerer Schaden SIL2: Einige Verletze oder Kosten halten sich noch in Grenzen SIL3: Viele Verletzte oder beträchtlicher Schaden SIL4: SuperGAU - Atomkraftwerk geht hoch Wir verkaufen unsere Sicherheitssysteme auch an Kunden die einfach das Risikio minimieren wollen und nur "SIL2" haben wollen. Gruß Daniel
Daniel F. schrieb: > SIL1: Kaum Verletze und kein zu teuerer Schaden > SIL2: Einige Verletze oder Kosten halten sich noch in Grenzen > SIL3: Viele Verletzte oder beträchtlicher Schaden > SIL4: SuperGAU - Atomkraftwerk geht hoch SIl2 lässt sich meist schon durch zwei redundante SIL1-Systeme erreichen. Und SIL4 hat meist die gleichen Anforderungen an die Hardware wie SIL3. Nur bei SIL4 werden noch Prozesse und Arbeitsabläufe (Faktor Mensch) mit einbezogen.
Alex schrieb: > Der konkrete Fall: Labormaschine 230V mit Pumpen, Magnetventile, > Kleinsteuerung. Da sind elektrische Sicherheit und ggf. weitere spezifische Anforderungen vermutlich vorrangig. Funktionale Sicherheit sagt auch nichts zur Zuverlässigkeit der Funktion. Sondern dass das Gerät keine Gefahr für Mensch und Umwelt ist bzw. Kapitalschäden. Meist ist "funktionale Sicherheit" durch elektrische/elektrohydraulische Steuergeräte gemeint (die auch die elektrische, mechanische Auslegung der sicherheitsrelevanten Teile beinhaltet!). Andere Maßnahmen sind eher passiv, wie die mechanische Begrenzung der Geschwindigkeit oder Sicherungen gegen Überstrom. In der Regel ist aber die Funktion getrennt zu betrachten (HW, SW) von den Sicherheitsfunktionen. Funktion: heizen eines Kessels auf 50 .. 300° Sicherheitsfunktion: abschalten der Energieversorgung bei > 330 nach spätestens 3s
Alex schrieb: > Der konkrete Fall: Labormaschine 230V mit Pumpen, Magnetventile, > Kleinsteuerung. Ist FS dann ein Thema? Kommt drauf an, was ist das für eine Labormaschine? Mischt die chemische Stoffe welche größeren Schaden anrichten oder für den Mensch gefährlich werden können? Dann is FS wohl ein Thema.
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