Hallo, leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist. Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen! Geht das euch auch so?
Gewöhn Dir an, neben dem DRC auch ein ERC durchzuführen.
Ralf Liebau schrieb: > ERC? Ja, richtig gelesen. Eh Er Ceh. Wie dieser Test allerdings vergessene Verbindungspunkte entdecken soll, das bleibt unklar. Dazu müßte das Programm den Schaltplan genau so wie ein Mensch lesen können. Fazit: Wer keine Zeit hat, den Schaltplan IN RUHE zu kontrollieren, der muß nachher Zeit haben, um Brücken auf der Platine zu ziehen.
Ralf Liebau schrieb: > Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim > DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen! Wo ist das Problem? Dafuer gibt es Kupferlackdraht. Auch Grosskonzerne passiert das hin und wieder.
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Wenn man alleine entwickelt: ja. Geschätzt steigt das Fehlerrisiko quadratisch mit der Komplexität an. Wenn man fachkundiges Personal zur Verfügung hat: Design Review! Je kompetenter das Personal, desto mehr wird dein Design in der Luft zerrissen, aber das Fehlerrisiko wird drastisch gesenkt. Je genauer die Anforderungen an das Produkt definiert sind, desto besser wirkt das Design Review.
Ralf Liebau schrieb: > leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist. Ja, irgendwas ist immer. Wenn beim ersten Versuch alles passt, war ein Fehler im Lastenheft. > Habe leider im Schematic ein junction vergessen Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes CAD-Programm?
Bauform B. schrieb: > Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes > CAD-Programm? KiCad
Ralf Liebau schrieb: > Habe leider im Schematic ein junction vergessen Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer?
Manuel O. schrieb: > alf Liebau schrieb: >> Habe leider im Schematic ein junction vergessen > > Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer? Knotenpunkt?
Ralf Liebau schrieb: > KiCad Dass bei Hobbyprojekten nicht alles glatt läuft ist doch kein Problem - dafür ist es doch ein Hobby? Learning by doing - nur eben worauf man gerade Lust hat. Mit der Zeit gewöhnt man sich dann an gewisse Systematiken. Das fängt bei übersichtlichen Schaltplänen an und geht zu gewissen Routinen in Bezug auf die Schaltplanüberprüfung.
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Hab in meinem Leben erst ein paar gedruckte Schaltungen gemacht. Ja, bis jetzt war jedes Mal was, aber immer konnte ich es irgendwie retten, also ohne eine zweite Version. Dafuer mit Cutter, Draht und akrobatischen Bauteilen.
Beitrag #6716157 wurde vom Autor gelöscht.
Bauform B. schrieb: > Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes > CAD-Programm? Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren. Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert.
Ja, geht mir auch so: Der Erste Versuch ist selten das optimale Ergebnis. Und sei es nur der Umstand, daß man erst beim Bestücken merkt, daß Bauteil Platzierungen nicht optimal sind. Erste Versionen matsche ich meist zuhause zusammen. Erst wenns gefällt muss JLC ran ...
Bauform B. schrieb: > Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes > CAD-Programm? Wer in Eagle z.B. "wire" statt "Net" verwendet bekommt das "Junctionroblem" Das ist aber nicht Eagle's Fehler sondern die des Uers.
Ralf Liebau schrieb: > Hallo, > leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist. > Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim > DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen! > > Geht das euch auch so? Ja, hab mehrseitige aktiv nachgeführte Checklisten für alles mögliche was schief gehen kann. Die überfliege ich beim Prototypen aber nur. Da steckt sowieso irgendwo der Wurm drin. Hat am Anfang nie was gebracht außer das ich irgendwann müde werde das durchzugehen. Mach ich jetzt nur noch wenn das Teil einen gewissen Reifegrad erreicht hat. Die erste ist bei mir immer quick & dirty, die zweite funzt dann meist. Leiterplatte, Mechanik, Testumgebung und -Verfahren sowie die Bedienungsanleitung "wachsen" miteinander, sozusagen. Machen Firmen oft anders, besonders bei Gruppenarbeit. Liegt m.E. auch an einer Fehlerkultur in der jeder als möglichst perfekt dastehen will. Bei den heutigen Preisen für PCB und PCBA in CN ist das für mich einfach zu teuer. Man muss sich nur von der Vorstellung verabschieden der tollste zu sein bei dem der erste Schuss sitzt. Macht das Leben auch leichter ;-).
Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man ob was fehlt oder zuviel/falsch ist.
Mindestens in EAGLE geht das intelligenter. Man geht aufs Auge und klickt dann die entsprechenden Leiterzüge an. Durch die andere Farbe ist dann alles gut ersichtlich.
Toxic schrieb: > Wer in Eagle z.B. "wire" statt "Net" verwendet bekommt das > "Junctionroblem" > Das ist aber nicht Eagle's Fehler sondern die des Uers. Der ERC (ab 9,x Bestandteil des DRC) meckert dann über nicht angeschlossene Pins. F. M. schrieb: > Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren. > Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert. Wie soll das gehen? Beim Adler kannst du kein Device mit sog. unconnected Pins speichern. Das wird hoffentlich in KiCad auch so gemacht.
Genau schrieb: > Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem > Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man ob was fehlt > oder zuviel/falsch ist. Ist das ernst gemeint? Schaltplan abstreichen ist Ende letzte Jahrhundert.
Mucky F. schrieb: > Genau schrieb: >> Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem >> Bleistift durchstricheln [..] > > Ist das ernst gemeint? [..] Mache ich bei der asic Entwicklung auch immer. Daher zurzeit der Engpass bei Holz.
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Nope, alle meine Designs der letzten 20 Jahre haben (fast) immer sofort funktioniert. Meistens (90%) nicht mal ein Fädeldraht, aber nie etwas, was sich nicht mit 1-2 Fädeldrähten reparieren hätte lassen. Für die Tonne war daher der erste PCB-Durchlauf eigentlich nie :-) In der Tonne landeten eigentlich dann die anderen 4 der 5 Platinen, die ich fertigen lassen musste und nicht benötigt hab^^
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Es ist durchaus normal, dass der erste Schuss daneben geht, aber kein Naturgesetz. Ich habe in der Arbeit mehr als 10 Platinen in Serie laufen, die die Leiterplatte Version 1.0 beinhalten. Fädelungen (Gebastel jeglicher Art) sind bei uns nicht möglich, weil das Handarbeit ist, das ist schlicht zu teuer. Das dürfte etwas im Bereich ein Viertel aller Platinen beim jetzigen Arbeitgeber sein. Damit meine ich jetzt aber schon komplexere Platinen, wo zumindest ein Microcontroller und ein paar Schaltregler drauf ist. Eine LED-Beleuchtungsplatine mit 7 Bauteilen gehört da nicht dazu. Es ist eine Frage der Sorgfalt, wie oft und wie genau man eine Platine oder Schaltung anschaut. Wir machen z.B. auch Reviews, und ein paar der Platinen haben auch Kollegen gerettet. Der hohe Kontrollaufwand ist gerechtfertigt, eine Prototypenproduktion kostet mehrere tausend Euros. Und ja libe Hobbyfrickler, das ist normal, wenn das über eine SMD-Produktionslinie läuft. Spass macht die Kontrolliererei genau gar keinen, darum liegt meine Erfolgsquote im Hobbybereich genau bei 0%, aber da stören ein paar Drähtchen auch nicht.
Genau schrieb: > Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit > dem Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man > ob was fehlt oder zuviel/falsch ist. Und zwar zu zweit, einer malt im Schaltbild, einer im Layout. Für 2-seitige ohne Durchkontaktierung gab es die Ansage "Via unterm IC!". Das hat man tatsächlich so gemacht und die Platinen brauchten keinen zweiten Versuch. Evt. war auch ein Anreiz da, in Form von so 500DM für eine 2-lagige Europakarte.
Entwiggler schrieb: > Es ist eine Frage der Sorgfalt, wie oft und wie genau man eine Platine > oder Schaltung anschaut Das "man" macht den Unterschied. Menschen neigen dazu die eigenen Fehler zu übersehen, sonst wären sie ja garnicht erst passiert, daher die Reviews durch Kollegen. Die Erwartung ein "ordentliches" CAD-Programm würde jede fehlende Verbindung melden gehört in den Bereich des Voodoo-Glaubens. Ob an einer Leitungskreuzung eine Junction gesetzt wird ist ja dadurch bestimmt was der Designer beabsichtigt. In manchen Firmen werden daher Kreuzungen mit Junction einfach komplett verboten, Junctions darf es nur an T-Verbindungen geben. Aber das ist natürlich eine ernsthafte Einschränkung beim Zeichnen. Georg
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Bei wem alles von Anfang an perfekt fehlerfrei läuft, macht nur einfachen Mickerkram. Es besteht natürlich die theoretische Möglichkeit, daß der Entwickler einfach nur keine Fehler macht, aber sowas ist die Ausnahme. Ansonsten ist das genau der Grund schlechthin, warum ich immer auf klar lesbare, übersichtliche Schaltpläne bestehe. Und (zumindest privat) sehr viel Sorgfalt und durchaus hohen Aufwand bei der Bauteilerstellung betreibe. Auf der Arbeit läuft das deutlich schlampiger...aber da geht es teilweise auch nicht anders, zu meinem Leidwesen. Dafür ist dann aber oft auch entsprechender Bastelaufwand angesagt. Mucky F. schrieb: > Ist das ernst gemeint? Schaltplan abstreichen ist Ende letzte > Jahrhundert. Ich mach das auch. Ich gehe, zumindest ab mittlerer Komplexität, jede einzelne Verbindung durch und prüfe diese auf Plausibilität. Und ja, das mache ich natürlich auf totem Baum.
Wenn schon Fehler, dann richtig. Z.Bsp. einen Wannenstecker anstatt einer Wannenbuchse einsetzt. Das merkt man erst, wenn man bestücken will.
Vor zwölf Jahren schoß ich einen kapitalen Bord-Design Bock der es aber in sich hatte. Nebenbei bemerkt hatte ich zu diesen Zeitpunkt schon einige hundert Bords hinter mir. Damals musste ich einen Vorführgerät für eine Firmen Messe in den USA erstellen. Das Design hatte ein Touch/TFT Display mit externen Epson Graphicscontroller und LPC246x uC auf einer vierlagigen Bord. Da Eile nottat, war ich unter jede Menge Druck. Als die Bord zurückkam, funktionierte nichts bis ich herausfand, daß keine der GND Vias im GND Layer eine Verbindung zueinander hatten. Es stellte sich heraus, daß ich vergessen hatte dem inneren GND Plane Layer einen GND Netznamen zu verpassen. Folglich waren alle GND Vias nicht miteinander im GND Plane Layer miteinander verbunden. Ich kann mich nicht erinnern warum der DRC das nicht merkte und ob ich es wegen der Eile es unterliess. Das ist sonst nicht meine Art weil ich immer darauf schaue im DRC Null Fehler und Warnungen zu bekommen. Unser Prototypenguru schlug dann vor alle VIAS extern mit blanken Draht zusammenzulöten um herauszufinden ob das Design noch zu retten wäre. Er schaffte dann diese Notlösung und das Unglaubliche passierte: das Design funktionierte trotz diesem Malheur und wir schafften es noch rechtzeitig die Messe Deadline nicht zu überschreiten. (Die SW war auf einem ähnlichen Bord-Testsystem schon entwickelt). Uff! Noch einmal gut gegangen. Um die Bords korrigiert neu zu bestellen wäre nicht genug Zeit da gewesen. Manchmal passieren diese Sachen und man fragt sich nachher wie so etwas nur passieren konnte. Zu meiner Ehrenrettung ist mir das nur das eine Mal passiert. Die Moral der Geschichtˋ: Auch Erfahrung hilft vor dummen Fehlern nicht. Wie schon erwähnt wurde, sollte man, wenn es möglich ist, jemand anderen zum Überprüfen hinzuzuziehen. Man sieht leider viel zu selten die eigenen Fehler oder Balken vor den Augen. Das Gehirn ist da absolut brilliant eigene Fehler zu verschleiern, dafür sieht man aber meist immer nur die Fehler der Anderen mit schockierender Klarheit;-)
michael_ schrieb: > Z.Bsp. einen Wannenstecker anstatt einer Wannenbuchse einsetzt. > Das merkt man erst, wenn man bestücken will. Wannenstecker? Nö - mir ist so etwas vor mittlerweile so etwa 2 Jahren passiert - aber mit einem DSUB25. Die Abhilfe war dann entweder ein Zwischenstecker oder den richtigen DSUB auf die andere Seite der LP gelötet. Also, passieren tut's wohl jedem einmal. W.S.
Gerhard O. schrieb: > Da Eile nottat, war ich unter jede Menge Druck. > Auch Erfahrung hilft vor dummen Fehlern nicht. Dummer Fehler? Von wem? Finde den Fehler.
Hakan schrieb: > Ich gehe, zumindest ab mittlerer Komplexität, jede > einzelne Verbindung durch und prüfe diese auf Plausibilität. Und ja, das > mache ich natürlich auf totem Baum. Das mache ich manchmal auch. Nur streiche ich das hinterher halt nicht mit dem Layout ab. Meist benenne ich aber alle Netze selber, da fallen z.B. "tote" Netze und offene Pins schnell auf. Wenn es genau sein soll spendiere ich ein n.c. (not connect) Symbol für jeden ofenen pin. Georg schrieb: > Ob an einer Leitungskreuzung eine Junction gesetzt wird ist ja dadurch > bestimmt was der Designer beabsichtigt. In manchen Firmen werden daher > Kreuzungen mit Junction einfach komplett verboten, Junctions darf es nur > an T-Verbindungen geben. Aber das ist natürlich eine ernsthafte > Einschränkung beim Zeichnen. Eigentlich sinnvoll, wird aber schnell unübersichtlich. Der Adler zeigt mir an wenn verschiedene Netze dicht beeinander liegen oder sich kreuzen. Da braucht man das weniger.
Ralf Liebau schrieb: > Manuel O. schrieb: >> alf Liebau schrieb: >>> Habe leider im Schematic ein junction vergessen >> >> Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer? > > Knotenpunkt? ... und "Schaltplan"
Hallo Mucky. Mucky F. schrieb: > F. M. schrieb: >> Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren. >> Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert. > Wie soll das gehen? Beim Adler kannst du kein Device mit sog. > unconnected Pins speichern. Das wird hoffentlich in KiCad auch so > gemacht. Bei KiCad schmeisst der ERC halt Fehlermeldungen. Die Fehler kann man entweder beseitigen oder, wenn tatsächlich etwas offen bleiben soll, ignorieren (schlecht) oder den Pin explizit als elektrisch nicht verbunden kennzeichnen (gut). Der TO hat weiter oben angedeutet, dass er noch nie etwas von einem ERC gehört hat. Daher hat er ihn vermutlich nicht gemacht, oder aber, falls er ihn doch durch zufälliges wildes Herumklicken ausgelöst haben sollte, ignoriert. ;O) Für den TO: Ein "ERC" ist ein "Electrical Rule Check" wobei der Schaltplan nach bestimmten Regeln auf Plausibilität untersucht wird. z.B. keine offenen Verbindungen, keine direkten Verbindungen zwischen Spannungsquellen ec. Das kann im Detail tatsächlich kniffelig werden. Insbesondere können bis KiCad 4 und 5 auch Feineinstellungen seines Verhaltens in einer Matrix vorgenommen werden. Der ERC kann dort in einem Unterfenster, welches durch das "Käfer-Symbol" in der oberen Buttonleiste von EEschema aufgerufen wird, konfiguriert und gestartet werden. Bei KiCad 6 hat sich Richtung ERC einiges getan, er ist ganz anders in der Handhabung und deutlich komfortabler, aber dafür auch komplizierter. Allerdings: so richtig damit experimentiert habe ich noch nicht. Und ja, es ist normal, das der erste Versuch in die Hose geht, wenn es nicht etwas ganz triviales ist. Aber man sucht den Fehler und bastelt ihn weg (ok, eine fehlerhafte Verbindung bei QFN kann da kniffelig werden.....), aber nachfolgend verbessert man dann halt die Schaltung und das Layout. Bei den meisten Struktogrammen und Flowcharts für die Organisation von Entwicklungsabteilungen wird die dafür nötige Rückkopplungsschleife oft unterschlagen (Fehler kommen in den Köpfen von Führungspersönlichkeiten halt nicht vor). Darum ist es Aufgabe der Entwickler, die doch auftretenden Fehler dezent weg zu räumen. ;O) Es ist darum eigentlich immer ein Mittelweg zu suchen zwischen einem sehr Aufwändigen "first time right" oder einem iterativen Herangehen, was natürlich auch Aufwand darstellt. Je nach Situation wird der Kompromiss anders ausfallen.... Für das private Basteln ist das nicht anders, auch wenn der konkrete Kompromiss anders aussehen mag. Merksatz am Rande: Fehlerfreie Designs sind gut, fehlertolerante Designs sind besser. ;O) Nachtrag: Da KiCad den Umgang mit hierarchischen Unterschaltplänen sehr einfach macht, sollte man diese Möglichkeit bis zum gehtnichtmehr ausnutzen. Das gibt sehr übersichtliche Subschaltpläne mit relativ wenigen Bauteilen. Das hilft auch etwas, Fehler zu reduzieren. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Wenn man größere dinger allein durchzieht, kommen schnell mal paar Brücken dazu. Verbesserung erreichbar durch 1 Woche lang nicht drangehen nachdem es ferig ist, und dann nochmal alles durchchecken. Das gleiche nach dem Layout auch. Noch viel besser ist peer review, wenn die lieben Kollegen das Ding zerreißen. Als Einzelkämpfer fehlt das halt.
Hallo Manuel. Manuel O. schrieb: > Ralf Liebau schrieb: >> Habe leider im Schematic ein junction vergessen > > Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer? Tja, ohne ein paar Englische Brocken wirst Du heute in der Elektronik nicht mehr weit kommen. In den Ausbildungsrahmenplänen für Elektroniker steht schon lange, dass die Auszubildenden eine englisches Bedienungsanleitung verstehen und umsetzten können.....das wurde einige Jahre nur so als "Idee" mitgeschleppt, aber bei der letzten Prüfung habe ich bei den Auszubildenden gesehen, das damit mittlerweile wirklich ernst gemacht wird. Sei froh, wenn Du Datenblätter auf Englisch bekommst. Ich hatte schon genug Fälle, wo es nur welche auf Chinesisch gab, und ich musste beim Hersteller explizit um eine englische Übersetzung bitten. Zusätzlich dazu das nun der meiste Zulieferkram aus dem Ausland kommt, gehen nun auch meist 70-90% der Produktion ins Ausland, weil der deutschsprachige Markt zu klein ist. d.h. wenn Du selber jetzt ein Handbuch zur Bedienung oder Reparatur Deines Gerätes schreibst, wird das auch im wesentlichen auf Englisch benötigt. Das ist die Situation bei Investitionsgütern, bei Konsumgütern ist es viel schlimmer, da soll oft in die Landessprache übersetzt werden. Englisch als lingua franca ist eigentlich eine feine Sache für Deutschsprachige, weil sich Englisch und Deutsch doch irgendwie sehr ähnlich sind. Chinesisch oder isiXhosa wäre deutlich unangenehmer...... So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Helge. Helge schrieb: > Verbesserung erreichbar durch 1 Woche lang nicht drangehen > nachdem es ferig ist, und dann nochmal alles durchchecken. Richtig. Wenn man es sofort macht, übersieht man viele Fehler. Besser als eine Woche wären drei Monate, aber das zieht das Projekt so furchtbar in die Länge, > Das gleiche > nach dem Layout auch. Richtig. > Noch viel besser ist peer review, wenn die lieben > Kollegen das Ding zerreißen. Als Einzelkämpfer fehlt das halt. Richtig. Aber Teamarbeit ist auch nicht jedermanns Sache. Leider kommt es dabei eben nicht darauf an, lieb und nett und verträglich zu sein, sondern verstehen, was der andere meint und sich selber auch so auszudrücken, damit unmissverständlich klar ist, was gemeint ist. Das ist sehr schwer. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb: > So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch. Hi, do you use deutsche Wörter in english text, when there are englische Ausdrücke? Merkst Du's? DAS meinten Manuel und die anderen. Und nein, "junction" und "schematic" sind keine besonders speziellen Bezeichnungen, sondern sie haben exakte deutsche Entsprechungen.
Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne. Meistens muss man ein oder zwei Kleinigkeiten anpassen, aber grundsätzlich funktioniert es immer.
Hallo Rainer Z. Rainer Z. schrieb: >> So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch. > > Hi, do you use deutsche Wörter in english text, when there are englische > Ausdrücke? > > Merkst Du's? DAS meinten Manuel und die anderen. Nö. Ich merk da nix, und wenn doch, ist es mir egal. > Und nein, "junction" > und "schematic" sind keine besonders speziellen Bezeichnungen, sondern > sie haben exakte deutsche Entsprechungen. Das ist richtig, aber darum geht es mir nicht. Ich bin sprachlich eher leicht unterdurchschnittlich begabt. Verwende ich nun verschiedene Sprachen nebeneinander, so beginnen sie irgendwie zwangsläufig, ineinander zu zerfließen. Mich auf eine einzige Sprache zurückzuziehen scheitert an der Realität. Ich muss immer darum kämpfen, etwas zu verstehen bzw. mich so auszudrücken, dass es verstanden wird, auch auf deutsch. Wenn jetzt noch jemand daherkommt und stellt die ästhetische Anforderung eines Sprachpurismus, so sehe ich das nur als zusätzliche Komplikation und empfinde es als Schikanierung. Wenn es Dir so wichtig ist, dann kannst Du für Dich ja alle Lehnwörter aus dem aktiven Wortschatz entfernen, aber nerve nicht andere Leute damit, indem Du verlangst, das andere diese Kapriolen auch mit schlagen. So nach dem Motto: "Ich hab ne tolle Zwangsvorstellung und alle anderen sollen die jetzt auch haben" Ich verkneife mir aber jetzt zu verlangen, dass Du dann auch alle Lehnwörter aus dem Griechischen, Lateinischen, Hebräischen, Italienischen, Französischem, Polnischem ec. mit entfernst. Weil dann währest Du fast sprachlos ;O) Tatsächlich ist eine Forderung nach "leichter Sprache" (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Leichte_Sprache ) gerechtfertigt, allerdings stösst dieses Konzept bei komplexeren Problemstellungen und Fachsprachen an Grenzen. Und so sieht das Konzept für leichte Sprache eben auch vor, Fremdwörter und Fachwörter zu erklären, und nicht zu ersetzten. Wenn Du Fremd- oder Lehnwortes durch deutsche Begriffe ersetzt, kommst Du oft, aber nicht immer, zu einer sehr bildhaften Sprache, die künstlerisch wertvoll sein mag und auch pädagogisch unter guten Voraussetzungen hilfreich sein kann, aber auch hohe kognitive Anforderungen stellt. Das ist im Widerspruch zum Konzept der leichten Sprache. Edit: Ich habe eine Gruselgeschichte für Sprachpuristen, das "Sprachwandelgesetz". Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachwandelgesetz ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Roland E. schrieb: > Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht > üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne. Wenn es nicht noch die netten Fehler an den Rändern bzw. Schnittstellen gäbe: Pins des zweireihigen Headers in der falschen Reihenfolge belegt (linksrum, rechsrum, gerade-ungerade ?), Schaltplansymbol selbst erstellt und dabei Anschlüsse vertauscht, notwendige Terminierung für den I2C-Bus auf der Add-On Platine schlicht nicht eingeplant (das macht doch die CPU auf dem Hauptboard, Teensy läßt grüßen), OpAmp mit /SHUTDOWN auf GND gelegt usw. ... Gegen solche Fehler hilft nur Review durch eine andere Person (auch nicht immer). Als Hobby-EinzelkämpferIn darf man sich dann halt in den eigenen Hintern beißen und das ganze unter "Versuch macht Fluch" verbuchen.
Roland E. schrieb: > Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht > üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne. Dann ist er technisch korrekt was heute Standard ist. Der Inhalt kann aber immer noch Mist sein. Hab gerade die +/- Anschlüsse von einem IC für Strommessung vertauscht. Kann ich natürlich rausprüfen, aber es war auch noch ein Denkfehler drin den ich mit keiner Software der Welt hätte finden können. Das Teil hab ich in 2 Stunden zusammengekloppt, ging mit 3 ähnlichen und einem wichtigen ausgetesteten Layout zu JLC. Alle wieder hier, alle mit Fehlern (bis auf das wichtige) alle geändert und noch erweitert. Kosten ca. 30 Euro inkl PCBA. Aufwand 1 Tag + 2 Tage Fehlersuche / Änderung für alle Designs. Wenn ich das mit nur einem Schuss schaffen will brauche ich min. 3x so lange..
Ralf Liebau schrieb: > Geht das euch auch so? Nobody is perfect und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mehr kann dazu nicht beigetragen werden. Wenn es allerdings nur eine Platine mit einem NE555 und noch bis zu zehn zweibeiniges Hasenfütter war, dann wäre das als eine schwache Leistung zu werten. 😁
Bernd W. schrieb: > Tja, ohne ein paar Englische Brocken wirst Du heute in der Elektronik > nicht mehr weit kommen. Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten Sprache gibt, dies auch verwenden und muss nicht überall dokumentieren, dass man ganz Stolz ist, ein paar englische Brocken aufgeschnappt zu haben.
my2ct schrieb: > Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten > Sprache gibt, dies auch verwenden Und wenn man das urdeutsche Wort Verbindung statt Junction verwendet und bei Google nachschaut bekommt man Verbindung Normannia Tübingen, Akademische Verbindung Igel, AV Guestfalia Tübingen - das trägt ungeheuer zur Klarheit des Verständnisses bei. Abgesehen davon kannst du ja mal versuchen, eine Forschungsarbeit auf Treudeutsch zu veröffentlichen - die internationale Sprache der Wissenschaft ist nun mal englisch, auch wenn dir das nicht passt, und in der Elektronik ist das genauso. Dafür dass Deutsch in der Wissenschaft nicht mehr gefragt ist kannst du dich bei einem gewissen Herrn Hitler bedanken. Georg
my2ct schrieb: > Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten > Sprache gibt, dies auch verwenden und muss nicht überall dokumentieren, > dass... Das Programm und die damit erzeugten Dateien haben aber das "schematic" und nichts von "stromlaufplan" oder "schaltung" im Namen und "junction" ist ein stehender Begriff für das Setzen einer elektrisch bedeutsamen Verbindung zwischen zwei Linien, die Leitungen darstellen sollen. Kurzum, der Jargon ist schon ein bissel programmspezifisch, denke mal an sowas wie "decal", was mir an jeder Stelle bei einem anderen Programm untergekommen war. Die Rede, die du kritisierst, klingt zwar etwas nach Plastik, ist so aber verständlich. Nach einer Zwangseindeuschung klänge sie für den Literaten zwar besser, wäre aber weniger verständlich. W.S.
Hallo, vielen Dank für euere Antworten. Natürlich ist das für die Tonne stark übertrieben und föllt in einem Forum wie diesem schon fast unter Klickbite. Etnschuldigung dafür. :-) Dennoch es regte mich einfach soo auf. (Meine eigene Blödheit) DAs Schlimme i daran ist ja eigentlich dass es mir aufgefallen ist kurz nach dem Hochladen bei JLCPCB als ich warum auch immer nochmal kuru auf die "Leiterplatte" geschaut habe und mir aufgefallen ist dass da ein Pin so unlogisch angeschlossen ist. Aber es sind ja nur ca. 20 Bauteile und es lässt sich mit 1cm Fädeldraht beheben. Dennoch sehr unschön!
Im Bereich Fehler entdecken bei fremden Schaltplänen bin ich ein Profi. Ich weiß noch als ich einen 80 Seiten A3 Schaltplan gereviewed habe. Die eine sehr schwer zu entdeckende Signalvertauschung habe ich entdeckt und damit das Projekt gerettet :-D. Mein Layout was über 3 Monate dauerte war dann auch noch so gut, dass wir nur diese eine Leiterplattenrevision brauchten :-D. Das ist ein Beispiel wie es auch mal richtig gut laufen kann. Platinen für die Tonne habe ich auch schon zu genüge produziert. Das war immer dann der Fall wenn der Chef Druck machte und unmenschliches verlangte. Nach 12h Schaltplan zeichnen am Samstagabend übersieht man halt auch mal etwas.
Ralf Liebau schrieb: > DAs Schlimme i daran ist ja eigentlich... Nix daran ist schlimm. Sowas oder ähnliches passiert einfach hin und wieder und es kostet nur ein paar leere Leiterplatten. Es ist also überschaubar. Und solange du beim SichDrüberÄrgern keinen Infarkt kriegst, ist das Ganze auch für dich nicht schlimm. W.S.
Ralf Liebau schrieb: > kurz nach dem Hochladen bei JLCPCB da kannst du aber so lange die Gerbers tauschen bis die in Produktion gehen.
Zero V. schrieb: > Im Bereich Fehler entdecken bei fremden Schaltplänen bin ich ein Profi. > Ich weiß noch als ich einen 80 Seiten A3 Schaltplan gereviewed habe. > Die eine sehr schwer zu entdeckende Signalvertauschung habe ich entdeckt > und damit das Projekt gerettet Es gibt Menschen die präzise und genau arbeiten und sehr wenig Fehler machen. Wäre mir unmöglich. Mein Arbeitsstil ist eher chaotisch, mehrere Designs, 3D-Mechanik / Druck und Firmware nebeneinander dazu noch diverse andere Projekte. Kommt aber auch was bei raus. Hab mal mit einem zusammengearbeitet der ne komplette CPU mit Speicher I/O Stromversorgung etc gefädelt hat und das Teil lief nach dem einschalten ohne Fehler. Der war aber auf der anderen Seite so kreativ und flexibel wie ein Amboss.
Hallo W.S. W.S. schrieb: > Nix daran ist schlimm. Sowas oder ähnliches passiert einfach hin und > wieder und es kostet nur ein paar leere Leiterplatten. Es ist also > überschaubar. > > Und solange du beim SichDrüberÄrgern keinen Infarkt kriegst, ist das > Ganze auch für dich nicht schlimm. Problematischer sind dann die Fälle, wo etwas schon mehrere Jahre in voller Produktion ist und dann auffällt, das wegen eines Fehlers z.B. eine Schutzschaltung nicht funktionieren kann. Kommt häufiger vor als man denkt. Nicht nur in Bezug auf einen Schaltplan, sondern auch auf Stücklisten. Ich erinnere mich an einen Fall aus einer Zeit, als papierne Stücklisten noch manuell bearbeitet wurden, das wegen eines Fliegenschisses aus einem 10k Widerstand ein 10M Widerstand geworden ist. Was sehr häufige bei Varianten und Versionsfertigung vorkommt ist, das zur richtigen Platine eine alte oder komplett andere Stückliste verwendet worden ist. Manchmal ist es dann einfacher, statt zu Reparieren neue Platinen bestücken zu lassen und die fehlerhaften auf eine zum "Fehler" passende Version um zu labeln. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Bearbeitet durch User
Der wichtigste Tipp wurde noch nicht genannt: Wenn Deine erste Platine immer Murks ist, fang halt gleich mit der zweiten an! Oder anders ausgedrückt: Überlege Dir was schief gehen könnte und plane Gegenmaßnahmen mit ein. Wie z.B. Testpunkte an denen man den Kupferlackdraht dann auch anlöten kann und nicht direkt auf ein SMD-Pad ala DHVQFN16 löten muss. Es ist noch immer legitim Prototypen zu bauen.
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