Forum: Platinen Erste Leiterplatte immer für die Tonne?


von Ralf Liebau (Gast)


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Hallo,
leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist.
Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim 
DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen!

Geht das euch auch so?

von Stefan P. (form)


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Gewöhn Dir an, neben dem DRC auch ein ERC durchzuführen.

von Ralf Liebau (Gast)


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ERC?

von Ruhle Schecker (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> ERC?

Ja, richtig gelesen. Eh Er Ceh.

Wie dieser Test allerdings vergessene Verbindungspunkte entdecken soll, 
das bleibt unklar. Dazu müßte das Programm den Schaltplan genau so wie 
ein Mensch lesen können.

Fazit: Wer keine Zeit hat, den Schaltplan IN RUHE zu kontrollieren, der 
muß nachher Zeit haben, um Brücken auf der Platine zu ziehen.

von Helmut L. (helmi1)


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Ralf Liebau schrieb:
> Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim
> DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen!

Wo ist das Problem?  Dafuer gibt es Kupferlackdraht. Auch Grosskonzerne 
passiert das hin und wieder.

von Dirk K. (knobikocher)


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Wenn man alleine entwickelt: ja. Geschätzt steigt das Fehlerrisiko 
quadratisch mit der Komplexität an.

Wenn man fachkundiges Personal zur Verfügung hat: Design Review! Je 
kompetenter das Personal, desto mehr wird dein Design in der Luft 
zerrissen, aber das Fehlerrisiko wird drastisch gesenkt. Je genauer die 
Anforderungen an das Produkt definiert sind, desto besser wirkt das 
Design Review.

von Bauform B. (bauformb)


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Ralf Liebau schrieb:
> leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist.

Ja, irgendwas ist immer. Wenn beim ersten Versuch alles passt, war ein 
Fehler im Lastenheft.

> Habe leider im Schematic ein junction vergessen

Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes 
CAD-Programm?

von Ralf Liebau (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes
> CAD-Programm?

KiCad

von Manuel O. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Habe leider im Schematic ein junction vergessen

Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer?

von Ralf Liebau (Gast)


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Manuel O. schrieb:
> alf Liebau schrieb:
>> Habe leider im Schematic ein junction vergessen
>
> Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer?

Knotenpunkt?

von Erwin (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> KiCad

Dass bei Hobbyprojekten nicht alles glatt läuft ist doch kein Problem - 
dafür ist es doch ein Hobby? Learning by doing - nur eben worauf man 
gerade Lust hat.

Mit der Zeit gewöhnt man sich dann an gewisse Systematiken. Das fängt 
bei übersichtlichen Schaltplänen an und geht zu gewissen Routinen in 
Bezug auf die Schaltplanüberprüfung.

von Maxe (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Hab in meinem Leben erst ein paar gedruckte Schaltungen gemacht. Ja, bis 
jetzt war jedes Mal was, aber immer konnte ich es irgendwie retten, also 
ohne eine zweite Version. Dafuer mit Cutter, Draht und akrobatischen 
Bauteilen.

Beitrag #6716157 wurde vom Autor gelöscht.
von F. M. (foxmulder)


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Bauform B. schrieb:
> Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes
> CAD-Programm?

Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren.
Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert.

von Gargamel (Gast)


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Ja, geht mir auch so: Der Erste Versuch ist selten das optimale 
Ergebnis. Und sei es nur der Umstand, daß man erst beim Bestücken merkt, 
daß Bauteil Platzierungen nicht optimal sind.
Erste Versionen matsche ich meist  zuhause zusammen. Erst wenns gefällt 
muss JLC ran ...

von Toxic (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Aber das darf nun wirklich nicht passieren. Was ist das für krankes
> CAD-Programm?

Wer in Eagle z.B. "wire" statt "Net" verwendet bekommt das 
"Junctionroblem"
Das ist aber nicht Eagle's Fehler sondern die des Uers.

von Mucky F. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Hallo,
> leider scheint es so zu sein dass das erste PCB immer für die Tonne ist.
> Habe leider im Schematic ein junction vergessen und somit ist es beim
> DRC auch nicht aufgefallen. Ich könnt heulen!
>
> Geht das euch auch so?

Ja, hab mehrseitige aktiv nachgeführte Checklisten für alles mögliche 
was schief gehen kann. Die überfliege ich beim Prototypen aber nur. Da 
steckt sowieso irgendwo der Wurm drin. Hat am Anfang nie was gebracht 
außer das ich irgendwann müde werde das durchzugehen.

Mach ich jetzt nur noch wenn das Teil einen gewissen Reifegrad erreicht 
hat.
Die erste ist bei mir immer quick & dirty, die zweite funzt dann meist.
Leiterplatte, Mechanik, Testumgebung und -Verfahren sowie die 
Bedienungsanleitung "wachsen" miteinander, sozusagen.

Machen Firmen oft anders, besonders bei Gruppenarbeit. Liegt m.E. auch 
an einer Fehlerkultur in der jeder als möglichst perfekt dastehen will.

Bei den heutigen Preisen für PCB und PCBA in CN ist das für mich einfach 
zu teuer.

Man muss sich nur von der Vorstellung verabschieden der tollste zu sein 
bei dem der erste Schuss sitzt. Macht das Leben auch leichter ;-).

von Genau (Gast)


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Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem 
Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man ob was fehlt 
oder zuviel/falsch ist.

von michael_ (Gast)


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Mindestens in EAGLE geht das intelligenter.
Man geht aufs Auge und klickt dann die entsprechenden Leiterzüge an.
Durch die andere Farbe ist dann alles gut ersichtlich.

von Mucky F. (Gast)


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Toxic schrieb:
> Wer in Eagle z.B. "wire" statt "Net" verwendet bekommt das
> "Junctionroblem"
> Das ist aber nicht Eagle's Fehler sondern die des Uers.

Der ERC (ab 9,x Bestandteil des DRC) meckert dann über nicht 
angeschlossene Pins.

F. M. schrieb:
> Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren.
> Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert.

Wie soll das gehen? Beim Adler kannst du kein Device mit sog. 
unconnected Pins speichern. Das wird hoffentlich in KiCad auch so 
gemacht.

von Mucky F. (Gast)


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Genau schrieb:
> Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem
> Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man ob was fehlt
> oder zuviel/falsch ist.

Ist das ernst gemeint? Schaltplan abstreichen ist Ende letzte 
Jahrhundert.

von Erwin (Gast)


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Mucky F. schrieb:
> Genau schrieb:
>> Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit dem
>> Bleistift durchstricheln [..]
>
> Ist das ernst gemeint? [..]

Mache ich bei der asic Entwicklung auch immer. Daher zurzeit der Engpass 
bei Holz.

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Nope, alle meine Designs der letzten 20 Jahre haben (fast) immer sofort 
funktioniert.

Meistens (90%) nicht mal ein Fädeldraht, aber nie etwas, was sich nicht 
mit 1-2 Fädeldrähten reparieren hätte lassen.

Für die Tonne war daher der erste PCB-Durchlauf eigentlich nie :-)

In der Tonne landeten eigentlich dann die anderen 4 der 5 Platinen, die 
ich fertigen lassen musste und nicht benötigt hab^^

von Entwiggler (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Es ist durchaus normal, dass der erste Schuss daneben geht, aber kein 
Naturgesetz.

Ich habe in der Arbeit mehr als 10 Platinen in Serie laufen, die die 
Leiterplatte Version 1.0 beinhalten. Fädelungen (Gebastel jeglicher Art) 
sind bei uns nicht möglich, weil das Handarbeit ist, das ist schlicht zu 
teuer. Das dürfte etwas im Bereich ein Viertel aller Platinen beim 
jetzigen Arbeitgeber sein.
Damit meine ich jetzt aber schon komplexere Platinen, wo zumindest ein 
Microcontroller und ein paar Schaltregler drauf ist.
Eine LED-Beleuchtungsplatine mit 7 Bauteilen gehört da nicht dazu.

Es ist eine Frage der Sorgfalt, wie oft und wie genau man eine Platine 
oder Schaltung anschaut. Wir machen z.B. auch Reviews, und ein paar der 
Platinen haben auch Kollegen gerettet.
Der hohe Kontrollaufwand ist gerechtfertigt, eine Prototypenproduktion 
kostet mehrere tausend Euros. Und ja libe Hobbyfrickler, das ist normal, 
wenn das über eine SMD-Produktionslinie läuft.

Spass macht die Kontrolliererei genau gar keinen, darum liegt meine 
Erfolgsquote im Hobbybereich genau bei 0%, aber da stören ein paar 
Drähtchen auch nicht.

von Bauform B. (bauformb)


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Genau schrieb:
> Das Layout ausdrucken und alle Verbindungen laut Schaltplan mit
> dem Bleistift durchstricheln (in Wellenform). Danach sieht man
> ob was fehlt oder zuviel/falsch ist.

Und zwar zu zweit, einer malt im Schaltbild, einer im Layout. Für 
2-seitige ohne Durchkontaktierung gab es die Ansage "Via unterm IC!". 
Das hat man tatsächlich so gemacht und die Platinen brauchten keinen 
zweiten Versuch. Evt. war auch ein Anreiz da, in Form von so 500DM für 
eine 2-lagige Europakarte.

von Georg (Gast)


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Entwiggler schrieb:
> Es ist eine Frage der Sorgfalt, wie oft und wie genau man eine Platine
> oder Schaltung anschaut

Das "man" macht den Unterschied. Menschen neigen dazu die eigenen Fehler 
zu übersehen, sonst wären sie ja garnicht erst passiert, daher die 
Reviews durch Kollegen.

Die Erwartung ein "ordentliches" CAD-Programm würde jede fehlende 
Verbindung melden gehört in den Bereich des Voodoo-Glaubens.

Ob an einer Leitungskreuzung eine Junction gesetzt wird ist ja dadurch 
bestimmt was der Designer beabsichtigt. In manchen Firmen werden daher 
Kreuzungen mit Junction einfach komplett verboten, Junctions darf es nur 
an T-Verbindungen geben. Aber das ist natürlich eine ernsthafte 
Einschränkung beim Zeichnen.

Georg

von Hakan (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Bei wem alles von Anfang an perfekt fehlerfrei läuft, macht nur 
einfachen Mickerkram.

Es besteht natürlich die theoretische Möglichkeit, daß der Entwickler 
einfach nur keine Fehler macht, aber sowas ist die Ausnahme.

Ansonsten ist das genau der Grund schlechthin, warum ich immer auf klar 
lesbare, übersichtliche Schaltpläne bestehe. Und (zumindest privat) sehr 
viel Sorgfalt und durchaus hohen Aufwand bei der Bauteilerstellung 
betreibe.
Auf der Arbeit läuft das deutlich schlampiger...aber da geht es 
teilweise auch nicht anders, zu meinem Leidwesen. Dafür ist dann aber 
oft auch entsprechender Bastelaufwand angesagt.


Mucky F. schrieb:
> Ist das ernst gemeint? Schaltplan abstreichen ist Ende letzte
> Jahrhundert.

Ich mach das auch. Ich gehe, zumindest ab mittlerer Komplexität, jede 
einzelne Verbindung durch und prüfe diese auf Plausibilität. Und ja, das 
mache ich natürlich auf totem Baum.

von michael_ (Gast)


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Wenn schon Fehler, dann richtig.

Z.Bsp. einen Wannenstecker anstatt einer Wannenbuchse einsetzt.
Das merkt man erst, wenn man bestücken will.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Vor zwölf Jahren schoß ich einen kapitalen Bord-Design Bock der es aber 
in sich hatte. Nebenbei bemerkt hatte ich zu diesen Zeitpunkt schon 
einige hundert Bords hinter mir.

Damals musste ich einen Vorführgerät für eine Firmen Messe in den USA 
erstellen. Das Design hatte ein Touch/TFT Display mit externen Epson 
Graphicscontroller und LPC246x uC auf einer vierlagigen Bord. Da Eile 
nottat, war ich unter jede Menge Druck. Als die Bord zurückkam, 
funktionierte nichts bis ich herausfand, daß keine der GND Vias im GND 
Layer eine Verbindung zueinander hatten. Es stellte sich heraus, daß ich 
vergessen hatte dem inneren GND Plane Layer einen GND Netznamen zu 
verpassen. Folglich waren alle GND Vias nicht miteinander im GND Plane 
Layer miteinander verbunden.

Ich kann mich nicht erinnern warum der DRC das nicht merkte und ob ich 
es wegen der Eile es unterliess. Das ist sonst nicht meine Art weil ich 
immer darauf schaue im DRC Null Fehler und Warnungen zu bekommen.

Unser Prototypenguru schlug dann vor alle VIAS extern mit blanken Draht 
zusammenzulöten um herauszufinden ob das Design noch zu retten wäre. Er 
schaffte dann diese Notlösung und das Unglaubliche passierte: das Design 
funktionierte trotz diesem Malheur und wir schafften es noch rechtzeitig 
die Messe Deadline nicht zu überschreiten. (Die SW war auf einem 
ähnlichen Bord-Testsystem schon entwickelt).

Uff! Noch einmal gut gegangen. Um die Bords korrigiert neu zu bestellen 
wäre nicht genug Zeit da gewesen. Manchmal passieren diese Sachen und 
man fragt sich nachher wie so etwas nur passieren konnte. Zu meiner 
Ehrenrettung ist mir das nur das eine Mal passiert.

Die Moral der Geschichtˋ: Auch Erfahrung hilft vor dummen Fehlern nicht.

Wie schon erwähnt wurde, sollte man, wenn es möglich ist, jemand anderen 
zum Überprüfen hinzuzuziehen. Man sieht leider viel zu selten die 
eigenen Fehler oder Balken vor den Augen. Das Gehirn ist da absolut 
brilliant eigene Fehler zu verschleiern, dafür sieht man aber meist 
immer nur die Fehler der Anderen mit schockierender Klarheit;-)

von W.S. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Z.Bsp. einen Wannenstecker anstatt einer Wannenbuchse einsetzt.
> Das merkt man erst, wenn man bestücken will.

Wannenstecker?

Nö - mir ist so etwas vor mittlerweile so etwa 2 Jahren passiert - aber 
mit einem DSUB25. Die Abhilfe war dann entweder ein Zwischenstecker oder 
den richtigen DSUB auf die andere Seite der LP gelötet. Also, passieren 
tut's wohl jedem einmal.

W.S.

von Manuel O. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Da Eile nottat, war ich unter jede Menge Druck.
> Auch Erfahrung hilft vor dummen Fehlern nicht.

Dummer Fehler? Von wem?
Finde den Fehler.

von Mucky F. (Gast)


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Hakan schrieb:
> Ich gehe, zumindest ab mittlerer Komplexität, jede
> einzelne Verbindung durch und prüfe diese auf Plausibilität. Und ja, das
> mache ich natürlich auf totem Baum.

Das mache ich manchmal auch. Nur streiche ich das hinterher halt nicht 
mit dem Layout ab. Meist benenne ich aber alle Netze selber, da fallen 
z.B. "tote" Netze und offene Pins schnell auf. Wenn es genau sein soll 
spendiere ich ein n.c. (not connect) Symbol für jeden ofenen pin.

Georg schrieb:
> Ob an einer Leitungskreuzung eine Junction gesetzt wird ist ja dadurch
> bestimmt was der Designer beabsichtigt. In manchen Firmen werden daher
> Kreuzungen mit Junction einfach komplett verboten, Junctions darf es nur
> an T-Verbindungen geben. Aber das ist natürlich eine ernsthafte
> Einschränkung beim Zeichnen.

Eigentlich sinnvoll, wird aber schnell unübersichtlich. Der Adler zeigt 
mir an wenn verschiedene Netze dicht beeinander liegen oder sich 
kreuzen. Da braucht man das weniger.

von Wolfgang (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Manuel O. schrieb:
>> alf Liebau schrieb:
>>> Habe leider im Schematic ein junction vergessen
>>
>> Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer?
>
> Knotenpunkt?

... und "Schaltplan"

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mucky.

Mucky F. schrieb:

> F. M. schrieb:
>> Bedienfehler, kann eigentlich bei jedem Package passieren.
>> Nur weil es Kicad ist, heißt das nicht, dass es solche Fehler generiert.

> Wie soll das gehen? Beim Adler kannst du kein Device mit sog.
> unconnected Pins speichern. Das wird hoffentlich in KiCad auch so
> gemacht.

Bei KiCad schmeisst der ERC halt Fehlermeldungen. Die Fehler kann man 
entweder beseitigen oder, wenn tatsächlich etwas offen bleiben soll, 
ignorieren (schlecht) oder den Pin explizit als elektrisch nicht 
verbunden kennzeichnen (gut).

Der TO hat weiter oben angedeutet, dass er noch nie etwas von einem ERC 
gehört hat. Daher hat er ihn vermutlich nicht gemacht, oder aber, falls 
er ihn doch durch zufälliges wildes Herumklicken ausgelöst haben sollte, 
ignoriert. ;O)

Für den TO:
Ein "ERC" ist ein "Electrical Rule Check" wobei der Schaltplan nach 
bestimmten Regeln auf Plausibilität untersucht wird. z.B. keine offenen 
Verbindungen, keine direkten Verbindungen zwischen Spannungsquellen ec. 
Das kann im Detail tatsächlich kniffelig werden. Insbesondere können bis 
KiCad 4 und 5 auch Feineinstellungen seines Verhaltens in einer Matrix 
vorgenommen werden.
Der ERC kann dort in einem Unterfenster, welches durch das 
"Käfer-Symbol" in der oberen Buttonleiste von EEschema aufgerufen wird, 
konfiguriert und gestartet werden.

Bei KiCad 6 hat sich Richtung ERC einiges getan, er ist ganz anders in 
der Handhabung und deutlich komfortabler, aber dafür auch komplizierter. 
Allerdings: so richtig damit experimentiert habe ich noch nicht.


Und ja, es ist normal, das der erste Versuch in die Hose geht, wenn es 
nicht etwas ganz triviales ist. Aber man sucht den Fehler und bastelt 
ihn weg (ok, eine fehlerhafte Verbindung bei QFN kann da kniffelig 
werden.....), aber nachfolgend verbessert man dann halt die Schaltung 
und das Layout.

Bei den meisten Struktogrammen und Flowcharts für die Organisation von 
Entwicklungsabteilungen wird die dafür nötige Rückkopplungsschleife oft 
unterschlagen (Fehler kommen in den Köpfen von Führungspersönlichkeiten 
halt nicht vor). Darum ist es Aufgabe der Entwickler, die doch 
auftretenden Fehler dezent weg zu räumen. ;O)

Es ist darum eigentlich immer ein Mittelweg zu suchen zwischen einem 
sehr Aufwändigen "first time right" oder einem iterativen Herangehen, 
was natürlich auch Aufwand darstellt. Je nach Situation wird der 
Kompromiss anders ausfallen....
Für das private Basteln ist das nicht anders, auch wenn der konkrete 
Kompromiss anders aussehen mag.

Merksatz am Rande: Fehlerfreie Designs sind gut, fehlertolerante Designs 
sind besser. ;O)

Nachtrag: Da KiCad den Umgang mit hierarchischen Unterschaltplänen sehr 
einfach macht, sollte man diese Möglichkeit bis zum gehtnichtmehr 
ausnutzen.
Das gibt sehr übersichtliche Subschaltpläne mit relativ wenigen 
Bauteilen.
Das hilft auch etwas, Fehler zu reduzieren.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Helge (Gast)


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Wenn man größere dinger allein durchzieht, kommen schnell mal paar 
Brücken dazu. Verbesserung erreichbar durch 1 Woche lang nicht drangehen 
nachdem es ferig ist, und dann nochmal alles durchchecken. Das gleiche 
nach dem Layout auch. Noch viel besser ist peer review, wenn die lieben 
Kollegen das Ding zerreißen. Als Einzelkämpfer fehlt das halt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Manuel.

Manuel O. schrieb:
> Ralf Liebau schrieb:
>> Habe leider im Schematic ein junction vergessen
>
> Gehts auch in deutsch oder hat man das heute nimmer?

Tja, ohne ein paar Englische Brocken wirst Du heute in der Elektronik 
nicht mehr weit kommen. In den Ausbildungsrahmenplänen für Elektroniker 
steht schon lange, dass die Auszubildenden eine englisches 
Bedienungsanleitung verstehen und umsetzten können.....das wurde einige 
Jahre nur so als "Idee" mitgeschleppt, aber bei der letzten Prüfung habe 
ich bei den Auszubildenden gesehen, das damit mittlerweile wirklich 
ernst gemacht wird.

Sei froh, wenn Du Datenblätter auf Englisch bekommst. Ich hatte schon 
genug Fälle, wo es nur welche auf Chinesisch gab, und ich musste beim 
Hersteller explizit um eine englische Übersetzung bitten.

Zusätzlich dazu das nun der meiste Zulieferkram aus dem Ausland kommt, 
gehen nun auch meist 70-90% der Produktion ins Ausland, weil der 
deutschsprachige Markt zu klein ist. d.h. wenn Du selber jetzt ein 
Handbuch zur Bedienung oder Reparatur Deines Gerätes schreibst, wird das 
auch im wesentlichen auf Englisch benötigt.
Das ist die Situation bei Investitionsgütern, bei Konsumgütern ist es 
viel schlimmer, da soll oft in die Landessprache übersetzt werden.

Englisch als lingua franca ist eigentlich eine feine Sache für 
Deutschsprachige, weil sich Englisch und Deutsch doch irgendwie sehr 
ähnlich sind. Chinesisch oder isiXhosa wäre deutlich unangenehmer......

So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Helge.

Helge schrieb:

> Verbesserung erreichbar durch 1 Woche lang nicht drangehen
> nachdem es ferig ist, und dann nochmal alles durchchecken.

Richtig. Wenn man es sofort macht, übersieht man viele Fehler. Besser 
als eine Woche wären drei Monate, aber das zieht das Projekt so 
furchtbar in die Länge,

> Das gleiche
> nach dem Layout auch.

Richtig.

> Noch viel besser ist peer review, wenn die lieben
> Kollegen das Ding zerreißen. Als Einzelkämpfer fehlt das halt.

Richtig. Aber Teamarbeit ist auch nicht jedermanns Sache. Leider kommt 
es dabei eben nicht darauf an, lieb und nett und verträglich zu sein, 
sondern verstehen, was der andere meint und sich selber auch so 
auszudrücken, damit unmissverständlich klar ist, was gemeint ist. Das 
ist sehr schwer.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Bernd W. schrieb:
> So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch.

Hi, do you use deutsche Wörter in english text, when there are englische 
Ausdrücke?

Merkst Du's? DAS meinten Manuel und die anderen. Und nein, "junction" 
und "schematic" sind keine besonders speziellen Bezeichnungen, sondern 
sie haben exakte deutsche Entsprechungen.

von Roland E. (roland0815)


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Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht 
üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne. Meistens muss man 
ein oder zwei Kleinigkeiten anpassen, aber grundsätzlich funktioniert es 
immer.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rainer Z.

Rainer Z. schrieb:

>> So auf die deutsche Sprache zu pochen ist überheblich und unrealistisch.
>
> Hi, do you use deutsche Wörter in english text, when there are englische
> Ausdrücke?
>
> Merkst Du's? DAS meinten Manuel und die anderen.

Nö. Ich merk da nix, und wenn doch, ist es mir egal.

> Und nein, "junction"
> und "schematic" sind keine besonders speziellen Bezeichnungen, sondern
> sie haben exakte deutsche Entsprechungen.

Das ist richtig, aber darum geht es mir nicht.

Ich bin sprachlich eher leicht unterdurchschnittlich begabt. Verwende 
ich nun verschiedene Sprachen nebeneinander, so beginnen sie irgendwie 
zwangsläufig, ineinander zu zerfließen. Mich auf eine einzige Sprache 
zurückzuziehen scheitert an der Realität.

Ich muss immer darum kämpfen, etwas zu verstehen bzw. mich so 
auszudrücken, dass es verstanden wird, auch auf deutsch. Wenn jetzt noch 
jemand daherkommt und stellt die ästhetische Anforderung eines 
Sprachpurismus, so sehe ich das nur als zusätzliche Komplikation und 
empfinde es als Schikanierung.

Wenn es Dir so wichtig ist, dann kannst Du für Dich ja alle Lehnwörter 
aus dem aktiven Wortschatz entfernen, aber nerve nicht andere Leute 
damit, indem Du verlangst, das andere diese Kapriolen auch mit schlagen. 
So nach dem Motto: "Ich hab ne tolle Zwangsvorstellung und alle anderen 
sollen die jetzt auch haben"

Ich verkneife mir aber jetzt zu verlangen, dass Du dann auch alle 
Lehnwörter aus dem Griechischen, Lateinischen, Hebräischen, 
Italienischen, Französischem, Polnischem ec. mit entfernst. Weil dann 
währest Du fast sprachlos ;O)

Tatsächlich ist eine Forderung nach "leichter Sprache" (siehe: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Leichte_Sprache ) gerechtfertigt, 
allerdings stösst dieses Konzept bei komplexeren Problemstellungen und 
Fachsprachen an Grenzen. Und so sieht das Konzept für leichte Sprache 
eben auch vor, Fremdwörter und Fachwörter zu erklären, und nicht zu 
ersetzten. Wenn Du Fremd- oder Lehnwortes durch deutsche Begriffe 
ersetzt, kommst Du oft, aber nicht immer, zu einer sehr bildhaften 
Sprache, die künstlerisch wertvoll sein mag und auch pädagogisch unter 
guten Voraussetzungen hilfreich sein kann, aber auch hohe kognitive 
Anforderungen stellt. Das ist im Widerspruch zum Konzept der leichten 
Sprache.

Edit: Ich habe eine Gruselgeschichte für Sprachpuristen, das 
"Sprachwandelgesetz". Siehe 
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachwandelgesetz ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Burkhard K. (buks)


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Roland E. schrieb:
> Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht
> üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne.

Wenn es nicht noch die netten Fehler an den Rändern bzw. Schnittstellen 
gäbe:
Pins des zweireihigen Headers in der falschen Reihenfolge belegt 
(linksrum, rechsrum, gerade-ungerade ?), Schaltplansymbol selbst 
erstellt und dabei Anschlüsse vertauscht, notwendige Terminierung für 
den I2C-Bus auf der Add-On Platine schlicht nicht eingeplant (das macht 
doch die CPU auf dem Hauptboard, Teensy läßt grüßen), OpAmp mit 
/SHUTDOWN auf GND gelegt usw. ...

Gegen solche Fehler hilft nur Review durch eine andere Person (auch 
nicht immer). Als Hobby-EinzelkämpferIn darf man sich dann halt in den 
eigenen Hintern beißen und das ganze unter "Versuch macht Fluch" 
verbuchen.

von Mucky F. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Bei Verwendung von ERC und DRC mit sinnvollen Regeln entsteht
> üblicherweise auch der Erste Wurf nicht für die Tonne.

Dann ist er technisch korrekt was heute Standard ist. Der Inhalt kann 
aber immer noch Mist sein. Hab gerade die +/- Anschlüsse von einem IC 
für Strommessung vertauscht. Kann ich natürlich rausprüfen, aber es war 
auch noch ein Denkfehler drin den ich mit keiner Software der Welt hätte 
finden können.

Das Teil hab ich in 2 Stunden zusammengekloppt, ging mit 3 ähnlichen und 
einem wichtigen ausgetesteten Layout zu JLC.

Alle wieder hier, alle mit Fehlern (bis auf das wichtige) alle geändert 
und noch erweitert. Kosten ca. 30 Euro inkl PCBA. Aufwand 1 Tag + 2 Tage 
Fehlersuche / Änderung für alle Designs.

Wenn ich das mit nur einem Schuss schaffen will brauche ich min. 3x so 
lange..

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ralf Liebau schrieb:
> Geht das euch auch so?

Nobody is perfect und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mehr 
kann dazu nicht beigetragen werden.

Wenn es allerdings nur eine Platine mit einem NE555 und noch bis zu zehn 
zweibeiniges Hasenfütter war, dann wäre das als eine schwache Leistung 
zu werten. 😁

von my2ct (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Tja, ohne ein paar Englische Brocken wirst Du heute in der Elektronik
> nicht mehr weit kommen.

Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten 
Sprache gibt, dies auch verwenden und muss nicht überall dokumentieren, 
dass man ganz Stolz ist, ein paar englische Brocken aufgeschnappt zu 
haben.

von Georg (Gast)


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my2ct schrieb:
> Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten
> Sprache gibt, dies auch verwenden

Und wenn man das urdeutsche Wort Verbindung statt Junction verwendet und 
bei Google nachschaut bekommt man Verbindung Normannia Tübingen, 
Akademische Verbindung Igel, AV Guestfalia Tübingen - das trägt 
ungeheuer zur Klarheit des Verständnisses bei.

Abgesehen davon kannst du ja mal versuchen, eine Forschungsarbeit auf 
Treudeutsch zu veröffentlichen - die internationale Sprache der 
Wissenschaft ist nun mal englisch, auch wenn dir das nicht passt, und in 
der Elektronik ist das genauso. Dafür dass Deutsch in der Wissenschaft 
nicht mehr gefragt ist kannst du dich bei einem gewissen Herrn Hitler 
bedanken.

Georg

von W.S. (Gast)


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my2ct schrieb:
> Trotzdem kann man dort, wo es angestammte Worte in der verwendeten
> Sprache gibt, dies auch verwenden und muss nicht überall dokumentieren,
> dass...

Das Programm und die damit erzeugten Dateien haben aber das "schematic" 
und nichts von "stromlaufplan" oder "schaltung" im Namen und "junction" 
ist ein stehender Begriff für das Setzen einer elektrisch bedeutsamen 
Verbindung zwischen zwei Linien, die Leitungen darstellen sollen.

Kurzum, der Jargon ist schon ein bissel programmspezifisch, denke mal an 
sowas wie "decal", was mir an jeder Stelle bei einem anderen Programm 
untergekommen war. Die Rede, die du kritisierst, klingt zwar etwas nach 
Plastik, ist so aber verständlich. Nach einer Zwangseindeuschung klänge 
sie für den Literaten zwar besser, wäre aber weniger verständlich.

W.S.

von Ralf Liebau (Gast)


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Hallo,
vielen Dank für euere Antworten.
Natürlich ist das für die Tonne stark übertrieben und föllt in einem 
Forum wie diesem schon fast unter Klickbite.
Etnschuldigung dafür. :-)

Dennoch es regte mich einfach soo auf. (Meine eigene Blödheit)
DAs Schlimme i daran ist ja eigentlich dass es mir aufgefallen ist kurz 
nach dem Hochladen bei JLCPCB als ich warum auch immer nochmal kuru auf 
die "Leiterplatte" geschaut habe und mir aufgefallen ist dass da ein Pin 
so unlogisch angeschlossen ist. Aber es sind ja nur ca. 20 Bauteile und 
es lässt sich mit 1cm Fädeldraht beheben.
Dennoch sehr unschön!

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Im Bereich Fehler entdecken bei fremden Schaltplänen bin ich ein Profi.
Ich weiß noch als ich einen 80 Seiten A3 Schaltplan gereviewed habe.
Die eine sehr schwer zu entdeckende Signalvertauschung habe ich entdeckt 
und damit das Projekt gerettet :-D. Mein Layout was über 3 Monate 
dauerte war dann auch noch so gut, dass wir nur diese eine 
Leiterplattenrevision brauchten :-D.
Das ist ein Beispiel wie es auch mal richtig gut laufen kann.
Platinen für die Tonne habe ich auch schon zu genüge produziert.
Das war immer dann der Fall wenn der Chef Druck machte und 
unmenschliches verlangte. Nach 12h Schaltplan zeichnen am Samstagabend 
übersieht man halt auch mal etwas.

von W.S. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> DAs Schlimme i daran ist ja eigentlich...

Nix daran ist schlimm. Sowas oder ähnliches passiert einfach hin und 
wieder und es kostet nur ein paar leere Leiterplatten. Es ist also 
überschaubar.

Und solange du beim SichDrüberÄrgern keinen Infarkt kriegst, ist das 
Ganze auch für dich nicht schlimm.

W.S.

von Mucky F. (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> kurz nach dem Hochladen bei JLCPCB

da kannst du aber so lange die Gerbers tauschen bis die in Produktion 
gehen.

von Mucky F. (Gast)


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Zero V. schrieb:
> Im Bereich Fehler entdecken bei fremden Schaltplänen bin ich ein Profi.
> Ich weiß noch als ich einen 80 Seiten A3 Schaltplan gereviewed habe.
> Die eine sehr schwer zu entdeckende Signalvertauschung habe ich entdeckt
> und damit das Projekt gerettet

Es gibt Menschen die präzise und genau arbeiten und sehr wenig Fehler 
machen. Wäre mir unmöglich. Mein Arbeitsstil ist eher chaotisch, mehrere 
Designs, 3D-Mechanik / Druck und Firmware nebeneinander dazu noch 
diverse andere Projekte. Kommt aber auch was bei raus.

Hab mal mit einem zusammengearbeitet der ne komplette CPU mit Speicher 
I/O Stromversorgung etc gefädelt hat und das Teil lief nach dem 
einschalten ohne Fehler. Der war aber auf der anderen Seite so kreativ 
und flexibel wie ein Amboss.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo W.S.

W.S. schrieb:

> Nix daran ist schlimm. Sowas oder ähnliches passiert einfach hin und
> wieder und es kostet nur ein paar leere Leiterplatten. Es ist also
> überschaubar.
>
> Und solange du beim SichDrüberÄrgern keinen Infarkt kriegst, ist das
> Ganze auch für dich nicht schlimm.

Problematischer sind dann die Fälle, wo etwas schon mehrere Jahre in 
voller Produktion ist und dann auffällt, das wegen eines Fehlers z.B. 
eine Schutzschaltung nicht funktionieren kann.

Kommt häufiger vor als man denkt. Nicht nur in Bezug auf einen 
Schaltplan, sondern auch auf Stücklisten. Ich erinnere mich an einen 
Fall aus einer Zeit, als papierne Stücklisten noch manuell bearbeitet 
wurden, das wegen eines Fliegenschisses aus einem 10k Widerstand ein 10M 
Widerstand geworden ist.

Was sehr häufige bei Varianten und Versionsfertigung vorkommt ist, das 
zur richtigen Platine eine alte oder komplett andere Stückliste 
verwendet worden ist.

Manchmal ist es dann einfacher, statt zu Reparieren neue Platinen 
bestücken zu lassen und die fehlerhaften auf eine zum "Fehler" passende 
Version um zu labeln. ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Der wichtigste Tipp wurde noch nicht genannt: Wenn Deine erste Platine 
immer Murks ist, fang halt gleich mit der zweiten an!

Oder anders ausgedrückt: Überlege Dir was schief gehen könnte und plane 
Gegenmaßnahmen mit ein. Wie z.B. Testpunkte an denen man den 
Kupferlackdraht dann auch anlöten kann und nicht direkt auf ein SMD-Pad 
ala DHVQFN16 löten muss.

Es ist noch immer legitim Prototypen zu bauen.

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