Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Messing zerspanen, spezielles Werkzeug erforderlich?


von Anton E. (Gast)


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Hallo,

es sollen in Messing mehrere Bohrungen (D3.3mm, Sackloch, 16mm tief) 
gebohrt werden. Braucht es spezielle Bohrer? Schmieren oder trocken?

Die gleiche Frage für die M4 Gewinde, die in die 12mm tief in die 
Bohrungen sollen. Braucht es spezielle Gewindebohrer? Schmieren oder 
trocken?

Die Zerspanung von Messing soll ja nicht so ganz trivial sein.
Wer hat Erfahrungen?

Anton

von Udo S. (urschmitt)


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von Genau (Gast)


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Nur so am Rande: die Uhr meines Rechners zeigte 1 Minute früher an als 
die angezeigte Uhrzeit der Thread-Erstellung.

von Teo D. (teoderix)


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Anton E. schrieb:
> Die Zerspanung von Messing soll ja nicht so ganz trivial sein.
> Wer hat Erfahrungen?

Alles Andere, muss sich mit der Zerspanbarkeit von Messing messen!
Mach dir also da mal keinen zu großen Kop. :)

von Walter T. (nicolas)


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Anton E. schrieb:
> Die Zerspanung von Messing soll ja nicht so ganz trivial sein.

Die meisten Messinglegierungen gehören zum am besten zerspanbaren 
Material überhaupt. Gewindeschneiden immer gut schmieren und ausspanen. 
Beim Bohren geht beides. Ich nehme immer wenig Öl.

Einziger Haken: Die Nadelspäne sind wirklich übel und bleiben auch mal 
gern bündig in der Haut stecken. Also blos nicht die Oberfläche mit der 
Hand prüfen! Staubsauger und Pinsel bereithalten ist auch nicht 
verkehrt.

von butsu (Gast)


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Messing bohrt man normalerweise trocken. Beim Austritt reißt sich der 
Bohrer gerne rein, daher nicht mit einem kleineren Bohrer vorbohren, 
sondern gleich ins Volle. Wenn du die Wahl hast, sind Bohrer mit 
kleinerem Spanwinkel aus diesem Grunde auch besser geeignet.

Ansonsten, wie von anderen oben gesagt: Problemlos.

von OldMan (Gast)


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Beim Bohren und Gewinde schneiden in Messing verwende ich ein paar 
Tropfen Nähmaschinenöl.
Bohrer mit Facettenschliff (vier Schneidkanten) vereinfachen das Ganze.

von WernerH (Gast)


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Anton E. schrieb:
> es sollen in Messing mehrere Bohrungen (D3.3mm, Sackloch, 16mm tief)
> gebohrt werden. Braucht es spezielle Bohrer? Schmieren oder trocken?
>
> Die gleiche Frage für die M4 Gewinde, die in die 12mm tief in die
> Bohrungen sollen. Braucht es spezielle Gewindebohrer? Schmieren oder
> trocken?

Also Messing lässt sich grundsätzlich erstmal sehr leicht bearbeiten.
Eine Schmierung ist normalerweise nicht erforderlich. Kann aber bei 
speziellen Legierungen doch ratsam sein.

Bzgl. der Werkzeuge: Beim Bohren, insbesondere kleinerer Durchmesser, 
besteht das Risiko, dass sich der Bohrer ins Metall reinzieht (wie eine 
Schraube). Dem wirkt man mit einem leicht negativen Spanwinkel entgegen.
Kommt aber auch drauf an, wie Du bohrst... auf einer CNC Maschine wird 
das eher kein Problem darstellen. Auf einer Tischbohrmaschine schon.

Beim Gewindeschneiden ist der Kerndurchmesser kritisch. Und beim 
Sackloch natürlich auch drauf achten, dass Du Dich nicht in Deinen 
Spänen einklemmst.
Je nach Gewindetiefe also zwischendurch ausblasen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Wenn man das Bohreranschleifen beherrscht – Spitzenwinkel etwa auf 120 
Grad und den Spanwinkel sehr klein machen (Gefahr des Reißens 
vermeiden). Dazu mit Spiritus schmieren. Beim Gewindescheiden lieber zu 
oft als „zu spät“ den Span brechen. Hier hilft auch Spiritus.

von michael_ (Gast)


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Für eine Handvoll Löcher lohnt spez. Werkzeug nicht.

Wichtig wäre noch, wie tief das Gewinde sein soll.
Ich würde mit dem Handgewindebohrer vorschneiden und dann mit einem 
Maschinenbohrer fertigschneiden.

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Ich würde mit dem Handgewindebohrer vorschneiden und dann mit einem
> Maschinenbohrer fertigschneiden.

Nennt sich Sackloch und dafür gibts Gewindebohrer.

von michael_ (Gast)


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Was du nicht sagst, ich wäre da nie drauf gekommen.

von Schlaumaier (Gast)


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Also.

Messing ist weich und hat einen "relativ Niedrigen Schmelzpunkt".

Was 2 Sachen bedeutet für mich.

1.) WENIG Speed (sonst wird es schnell "bunt") weil das Zeug ein 
Schmelzpunkt von irgendwo bei ca. 450°C hat. Erfahrungsgemäß sind aber 
bei Materialien bei 60% diese Punktes schon sichtbare Auswirkungen zu 
sehen.

Also notfalls GUT KÜHLEN.

2.) Ein scharfes Werkzeug was nicht ausgenudelt ist, also keine Scharten 
hat.


Nebenbei gesagt. Es gibt "Kinderspielzeug" für 500 Euro wo die als 
Metall angeben, Messing verarbeiten zu können aber an besseren Material 
scheitern.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag : Ein kleiner Schlag mit einen Körner hat noch keinen Bohrer 
geschadet ;)

von Udo S. (urschmitt)


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Schlaumaier schrieb:
> 1.) WENIG Speed

Genau, deshalb wird in der Tabelle (siehe Link im 2. Post) auch eine 
fast doppelt so hohe Schnittgeschwindigkeit wie für unlegierte Baustähle 
empfohlen.

Dein Nickname und was dann im Beitrag steht sind schon manchmal ein 
Oxymoron.

von Schlaumaier (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Genau, deshalb wird in der Tabelle (siehe Link im 2. Post) auch eine
> fast doppelt so hohe Schnittgeschwindigkeit wie für unlegierte Baustähle
> empfohlen.

Die Tabelle ist mir Wurst. Wenn ich mehr Speed habe, muss ich mehr 
kühlen.

Ansonsten komme ich über die ca. 350 °C an der Bohrerspitze und das 
Material bekommt Farbe.

Google : bohrgeschwindigkeit messing

2 mm Bohrer  Messing : 5573   Kunststoff: 3185

Das sind Werte die ich nachvollziehen kann. Und was deine Tabelle 
angeht. Die bohren da IN ÖL. Ich spare mir die Sauerei. Ein paar feuchte 
Tropfen Wasser aus der Spritze und gemütlich Bohren geht nämlich auch 
prima.

von Thomas F. (igel)


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Schlaumaier schrieb:
> 1.) WENIG Speed (sonst wird es schnell "bunt") weil das Zeug ein
> Schmelzpunkt von irgendwo bei ca. 450°C hat.
> Also notfalls GUT KÜHLEN.

So ein Unsinn. Du machst deinem Namen wieder mal alle Ehre - ironisch.

Das richtige Vorgehen wurde ja schon genannt:
Bohrer mit wenig Freiwinkel damit er sich nicht reinzieht.
Messing zerspant sehr gut und braucht keine Kühlung.

von malsehen (Gast)


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Schlaumaier ist, nun ja, im Geiste schlicht.

von Teo D. (teoderix)


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michael_ schrieb:
> Was du nicht sagst, ich wäre da nie drauf gekommen.

Wieso gibst du dann solch blödsinnige Tipps?!


Thomas F. schrieb:
> Messing zerspant sehr gut und braucht keine Kühlung.

Keine Schmierung! ... Zumindest wenn genug Blei drinn is.
Messing != Messing!³
Es ist auch eher selten, dass das Werkstück Kühlung braucht....

von Thomas F. (igel)


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Teo D. schrieb:
> Thomas F. schrieb:
>> Messing ... braucht keine Kühlung.
> Keine Schmierung!

Wird das jetzt Wortklauberei? Dann einigen wir uns doch auf 
Kühlschmiermittel.

von Schlaumaier (Gast)


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malsehen schrieb:
> Schlaumaier ist, nun ja, im Geiste schlicht.

OK dank ist es Google auch "im Geiste schlicht".

Teo D. schrieb:
> Es ist auch eher selten, dass das Werkstück Kühlung braucht....

STIMMT. Da ich auch langsam bohre, Keine Speed, keine große Hitze durch 
Reibung, ergo keine Kühlung.

von Chris K. (Gast)


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Messing ist so weich, da braucht es keien Drehzahl, Vorschub reicht. 
Okay Spaß bei Seite. Wenn ich das hier richtig überflogen habe, wurde 
alles wichtige schon genannt. Also ran an die Werkbank, dass 
Sonderwerkzeug kannst du dir sparen.

von Werkzeugmacher (Gast)


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Man kann den Freiwinkel am Bohrer auch so lassen wie er ist und nur 
vorne an der Schneide einen leichten negativen Freiwinkel von 1 bis 2 
Zehntel mm anschleifen, damit sich der Bohrer nicht ins Werkstück 
reinzieht.

von Heinrich U. (Gast)


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Anton E. schrieb:
> Die Zerspanung von Messing soll ja nicht so ganz trivial sein.
> Wer hat Erfahrungen?

Hochwertiges und scharfes Werkzeug verwenden. Wenn die Schneiden schon 
mal Stahl gesehen haben, taugt das eher nicht mehr für Messing.

Musste mal mit einem gebrauchten GeBo Gewinde in Messing schneiden. Das 
ging trotz Schmierung schwer rein und mit reichlich Gequitsche nur 
schwer wieder raus. Aus reinem Interesse habe ich dann das selbe Gewinde 
in Messing mit einem hochwertigen und neuem GeBo geschnitten, das ging 
wie in Butter.

von Heinrich U. (Gast)


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Werkzeugmacher schrieb:
> einen leichten negativen Freiwinkel von 1 bis 2 Zehntel mm anschleifen

Mit einem negativen Freiwinkel schneidet da gar nichts mehr.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Man nehme eine Kiste Bohrer in 1mm Abstufung und schleife sie jeweils 
für Messing, Alu und Stahl um. Der Meister prüft anschließend die Löcher 
auf Rundheit und Maßhaltigkeit. Am Ende der Woche kann man Bohrer 
anschleifen – ein Leben lang. So geschehen bei mir im 2. Lehrjahr vor 42 
Jahren, allerdings war die Abstufung 0.1mm ;-)

von Schlaumaier (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Am Ende der Woche kann man Bohrer
> anschleifen – ein Leben lang.

Ej. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Wer kann den heute noch 
Bohrer schleifen. Wenn der Stumpf ist, und der Benutzer merkt es (was 
selten ist) geht es in den Baumarkt neue laufen.

von Udo S. (urschmitt)


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Joe G. schrieb:
> Man nehme eine Kiste Bohrer in 1mm Abstufung und schleife sie jeweils
> für Messing, Alu und Stahl um. Der Meister prüft anschließend die Löcher
> auf Rundheit und Maßhaltigkeit.

Dazu fehlen dem TO (und nicht nur dem) mindestens 3 Dinge:
1. DIe Kiste Bohrer
2. Eine geeignete Schleifmaschine
3. Ein Meister
...

von Schlaumaier (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Dazu fehlen dem TO (und nicht nur dem) mindestens 3 Dinge:
> 1. DIe Kiste Bohrer
> 2. Eine geeignete Schleifmaschine
> 3. Ein Meister
> ...

 s.o. ;)

von Thomas F. (igel)


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Schlaumaier schrieb:
> Wer kann den heute noch
> Bohrer schleifen. Wenn der Stumpf ist, und der Benutzer merkt es (was
> selten ist) geht es in den Baumarkt neue laufen.

Du offensichtlich nicht sonst würdest du keinen solchen Unsinn erzählen.

https://metallmaschinen.at/produkte/bohrwerkzeuge-145/bohrer-set-mk3-mk4-421

Und wenn diese Bohrer dann stumpf sind wirft man sie also weg und holt 
im Baumarkt schnell mal neue.  Werd erwachsen.

von Teo (Gast)


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Thomas F. schrieb:
> Und wenn diese Bohrer dann stumpf sind wirft man sie also weg und holt
> im Baumarkt schnell mal neue.  Werd erwachsen.

Warum, die sind doch schon vor dem kauf stumpf. .... Die verkaufen 
Shampoo und Kekse... Da würd ich nich mal'n Hammer kaufen!
Da würd ich ja noch eher Conrad für empfehlen. :)

von Schlaumaier (Gast)


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Die Bohrer die ich zu 90% nutze sind max. 3 mm dick.

Und JA, ich bin zu doof die kleinen Dinger nach zu schleifen. Und der 
Baumarkt hat eine Proxxon-Regal da hängen für ca. 5 Euro neue. Dafür 
mache ich mir auch nicht die Arbeit.

von Uli S. (uli12us)


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Im Baumarkt hab ich zumindest noch nie Messing Bohrer gesehen.
Die haben nur das Standardzeug was für Messing eher ungeeignet ist.
Wichtig ist ein Spanwinkel von 0° bis leicht negativ. Dazu schleift man 
sich die scharfe Schneide einfach ganz leicht an. Dasselbe gilt für den 
Gewindebohrer, für ein paar wenige lohnt sich die Arbeit nicht, wenn man 
aber eine grössere Zahl machen muss, dann ists schon sinnvoll, entweder 
den Winkel zu korrigieren oder sich einen speziellen dafür zu 
beschaffen. Schmierung muss nicht sein, schadet aber auch nicht.

von Schlaumaier (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Im Baumarkt hab ich zumindest noch nie Messing Bohrer gesehen.

Der Baumarkt hat auch selten Spezialbohrer. Proxxon ist da schon die 
Ausnahme. Die haben nur "ich kann alles" Bohrer. z.b. 
https://www.obi.de/metallbohrer/lux-metallbohrer-sortiment-classic-100-teilig/p/5802103

Lt. HP auch für Messing.

von herbert (Gast)


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Bei Messing muss der Bohrer bzw. die Schneide leicht angeschliffen 
werden,so dass der Bohrer leicht "drückt". Ein normaler Bohrer reisst 
sich gerne fest. Geschmiert wird mit Petroleum.
Bohrer schleifen ist schon eine kleine Kunst. Gut geschliffene Senker 
zb. habe ich nie ausgeliehen...weil meistens hat man die nie wieder 
bekommen...

von MaWin (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Wer kann den heute noch
> Bohrer schleifen. Wenn der Stumpf ist, und der Benutzer merkt es (was
> selten ist) geht es in den Baumarkt neue laufen.

Da gibt es keine Bohrer für Messing, Alu Plexiglas, keine Kurzbohrer, 
keine Zentrierbohrer, keine Bohrer im Gewinde-Kernlochdurchmesser 
(ausser im Billig-Gewindeschneiderset), keine 3-Flanken Bohrer, keine 
Vollhartmetallbohrer, keine Stufenbohrer, keine Karosserieblechbohrer, 
die musst du dir aus Baumarktware alle (bis auf 3-Flanken) selber 
schleifen.

Wer allerdings keine Stichelschleifmaschine hat, bekommt eh nichts 
ordentliches hin, freihand wird immer Murks, solche Bohrer zentrieren 
sich nicht selbst.

Ein Automat zur Herstellung von Spiralbohrern haut die Dinger so 
problemlos raus, da lohnt der Aufwand des selber-machens kaum - wenn es 
die denn im Baumarkt gäbe. Denn Versand wird man sich sparen, das Porto 
wäre teurer.

von herbert (Gast)


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MaWin schrieb:
> freihand wird immer Murks,

Quatsch, ein guter Feinmechaniker oder Werkzeugmacher der alten guten 
Schule schleift dir jeden Bohrer so,dass dir die Glupscher herausfallen.
Eine gängige gute Bohrerschleifmaschine hat auf Messing keine Antwort. 
Da muss man händisch mit Erfahrung nacharbeiten.

von Udo S. (urschmitt)


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herbert schrieb:
> Eine gängige gute Bohrerschleifmaschine

Was meinst du da, Beispiel.

herbert schrieb:
> Bohrerschleifmaschine hat auf Messing keine Antwort.

Du weisst was eine

MaWin schrieb:
> Stichelschleifmaschine

ist?

von Werkzeugmacher (Gast)


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Heinrich U. schrieb:
> Mit einem negativen Freiwinkel schneidet da gar nichts mehr.

Und ob und gerade bei Messing. Wir schneiden sogar gehärtete Walzen mit 
20mm quadratischen Keramikschneidplatten mit einem negativen Freiwinkel 
von 3°.

Uli S. schrieb:
> Wichtig ist ein Spanwinkel von 0° bis leicht negativ. Dazu schleift man
> sich die scharfe Schneide einfach ganz leicht an.

Genau

herbert schrieb:
> Quatsch, ein guter Feinmechaniker oder Werkzeugmacher der alten guten
> Schule schleift dir jeden Bohrer so,dass dir die Glupscher herausfallen.

Richtig! Und zwar für jeden beliebigen Anwendungsfall. Einschließlich 
Forstnerbohrer.

von Uli S. (uli12us)


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Stimmt schon, eine Bohrerschleifmaschine schleift nur die Stirnfläche,
die Spanfläche lässt sich damit nicht bearbeiten. Dafür brauchts schon 
eine echte Werkzeugschleifmaschine. Es ist aber problemlos möglich die 
Spannut leicht zu modifizieren um den Spanwinkel von 0 bis -5° 
hinzubringen.
Zur Not tuts dafür sogar bloss ein Abziehstein oder ne Diamantfeile. 
Wenigstens bei dem kleinen 3, Bohrer.

von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, ne Stichelschleifmaschine haben wirklich nur sehr gehobene 
Heimwerker daheim...

Aber eine Bohrerschleifhilfe wie z.B. die HBM-13 steht schön häufiger 
herum, und wenn du die hast, kaufst du keine Bohrer über 3 mm mehr neu - 
warum auch.

Unter 3 mm wird es sowohl mit dem Maschinchen als auch freihand 
kitzelig, da braucht's dann schon viel Übung. Irgendwer hier im Forum 
meint, er könne auch 0,8er Bohrer freihand anschleifen, weigert sich 
aber hartnäckig, mal ein Foto oder gar Video zu zeigen - dabei wäre das 
wirklich interessant, da muss doch ein Trick dabei sein!?

Mawin hat IMHO bei fast allen Baumärkten Recht, außer bei Hornbach. Die 
haben auch HSS-Holzbohrer, anständige Kegelsenker, Stufenbohrer und 
Kegel-Schälbohrer. Das ist in allen anderen Baumärkten, die ich kenne, 
nicht zu finden.

Für Messing einfach die Schneidkante senkrecht zur Bohrerachse ganz 
leicht brechen, das reicht schon - ggf. hinterher wieder neu 
schleifen...

Uli S. schrieb:
> Zur Not tuts dafür sogar bloss ein Abziehstein oder ne Diamantfeile.
> Wenigstens bei dem kleinen 3, Bohrer.

Uuups, da war ich zu langsam - ja, genau so!

: Bearbeitet durch User
von Werkzeugmacher (Gast)


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Werkzeugmacher schrieb:
> Wir schneiden sogar gehärtete Walzen mit 20mm quadratischen
> Keramikschneidplatten mit einem negativen Freiwinkel von 3°.

Ich meinte natürlich Spanwinkel.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich hab sogar neulich beim Lidl ein Bohrerschleifgerät gesehen. Unter 30 
Euro wenn ich mich noch wage erinnere.

Aber mit meinen 0.5 - 3 mm Bohrern kommt das Teil eh nicht zurecht. Und 
mein 48er Betonbohrersatz lebt schon seit ca. 15 Jahren. ;) Genau wie 
mein 48 Teiliger Holzbohrersatz. War/ist alles in eine ca. 200 Teile 
Koffer von HSE24 den ich damals gekauft habe. Halt für Reparaturen und 
arbeiten in der Wohnung.

Also habe ich noch nie ein Bohrer geschliffen. :-(

Und die dünnen Bohrer brechen eher als das sie Stumpf werden bei mir. 
Einmal die Proxxon falsch abgelegt und ich darf den Bohrer wechseln ;)

von Anton E. (Gast)


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Teo schrieb:
> Die [Baumarkt] verkaufen Shampoo und Kekse...
> Da würd ich nich mal'n Hammer kaufen!

Ein Hammer geht gerade noch, da kann man nicht viel falsch machen. Aber 
alles, was technologisch darüber angesiedelt ist: Finger weg!

von Anton E. (Gast)


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Werkzeugmacher schrieb:
> Werkzeugmacher schrieb:
>> Wir schneiden sogar gehärtete Walzen mit 20mm quadratischen
>> Keramikschneidplatten mit einem negativen Freiwinkel von 3°.
>
> Ich meinte natürlich Spanwinkel.

Hat er es gerade noch gemerkt. Habe mich schon gewundert, was ein 
Werkzeugmacher da zusammen schreibselt. Die Winkel an der 
Werkzeugschneide müssen sitzen, selbst wenn man einen Nachts um 3 Uhr 
angesoffen aus dem Bett holt, meinte mal mein Meister. Und so ganz 
unrecht hatte er damit nicht.

von MaWin (Gast)


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Anton E. schrieb:
> Ein Hammer geht gerade noch, da kann man nicht viel falsch machen

Oh doch.

Statt Standardkopf mit ersetzbarem Eschestiel einen aus Metallrohr oder 
gleich von Fiskars.

Und es gibt so viele Hämmer: leine grosse Schlosserhammer, 
Vorschlaghammer, Latthammer, Ausbeulhammer, rückschlagreie Hämmer, 
Holzhämmer, Fäustel, Klüpfel, Polsterhammer, Schieferhammer, und wohl 
noch hundert mehr, aber der Baumarkt hat nur Standardware da.

Nichtmal einen Auktionshammer haben die.

von Uli S. (uli12us)


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Wir im Dorf haben sogar nen Bürgermeisterhammer.

von michael_ (Gast)


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Teo D. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Was du nicht sagst, ich wäre da nie drauf gekommen.
>
> Wieso gibst du dann solch blödsinnige Tipps?!

Nein, das ist die normale Vorgehensweise.
Nur du kennst sie nicht.

Matthias L. schrieb:
> Unter 3 mm wird es sowohl mit dem Maschinchen als auch freihand
> kitzelig, da braucht's dann schon viel Übung. Irgendwer hier im Forum
> meint, er könne auch 0,8er Bohrer freihand anschleifen, weigert sich
> aber hartnäckig, mal ein Foto oder gar Video zu zeigen - dabei wäre das
> wirklich interessant, da muss doch ein Trick dabei sein!?

Ja, ich!
Fotogen bin ich nicht und auch nicht meine Finger.
Influenzer-Video kann (will) ich auch nicht.

Aber ich habe die Vorgehensweise und auch das Schleifmaschinchen 
beschrieben.

Heinrich U. schrieb:
> Anton E. schrieb:
>> Die Zerspanung von Messing soll ja nicht so ganz trivial sein.
>> Wer hat Erfahrungen?
>
> Hochwertiges und scharfes Werkzeug verwenden. Wenn die Schneiden schon
> mal Stahl gesehen haben, taugt das eher nicht mehr für Messing.

Hier wird sich über das Loch bohren ausgetobt.
Dazu braucht es keine spez. Bohrer oder Anschliffwinkel.

Aber beim Gewindebohren ist Obacht geboten.
Die Bohrer sollten scharf sein. Bei in Stahl abgenudelten kann es 
schwierig werden.
Wenn es weder vor noch zurück geht und der Bohrer wie im fetten Speck 
elastisch federt, dann ist Alarmstufe Rot.
Und dazu noch quitscht.
Einen abgebrochenen Gewindebohrer aus einem Messing-Sackloch 
herauszuholen ist Hohe Schule.

von Uli S. (uli12us)


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Wegen den Bohrern, alles unter 5mm schleif ich grundsätzlich nur im 
4-Flächenschliff. Unter 1mm wirds dann aber schon haarig, da geht dann 
nur mehr was mit ner feinen frisch abgezogenen Scheibe, guter 
Beleuchtung und ner Lupenbrille. Und den Bohrer dann am besten in ein 
kleines Bohrfutter wies das auch für Proxxon, Dremel gibt einspannen. Da 
hab ich mir vor vielen Jahren nen Handgriff dazu gemacht mit nem M8*1 
Gewinde. Da lassen sich dann kleine Bohrer, Gewindebohrer, Feilen, 
Schaber usw einspannen.

von Teo (Gast)


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michael_ schrieb:
> Wenn es weder vor noch zurück geht und der Bohrer wie im fetten Speck
> elastisch federt, dann ist Alarmstufe Rot.
> Und dazu noch quitscht.

Ja, in Messing ein gerades Gewinde schneiden, ist halt nicht so einfach. 
Also entweder mit Führung oder mit dem Winkel öfter kontrollieren. Aber 
wenns quietscht, is eh schon zu spät, das wird nix mehr.

von 2aggressive (Gast)


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SCNR +OT aber Eierhart -Danke an herbert für diese Steilvorlage :D

herbert schrieb:
> Quatsch, ein guter Feinmechaniker oder Werkzeugmacher der alten guten
> Schule schleift dir jeden Bohrer so,dass dir die Glupscher herausfallen.
Glupscher herausfallen??? Ok, geteiltes Leid ist halbes Leid, ich freu 
mich schon darauf. Grrrmmblfffxx.

Ich lese und lerne gerne hier im Forum, aber der Faden erzeugt beim 
lesen Angst! "Sacklochbohrer" brennt sich ein, tief, sehr tief ins 
Gehirn. Ich bin ja für jeden Gedanken offen, Fachausdrücke inklusieve.

Keiner redet gerne über seinen Intimbereich. Ich bin vom Hausarzt zum 
Chirurgen überwiesen.

Entweder man hat sie, oder man hat sie nicht. Mit Sacklöchern ist nicht 
zu spassen!

Fragen über Fragen
Sollte ich mich besser an einen Metaller überweisen lassen? Sind 
Gelbmetaller die besseren Mataller?

Und was ist mit Bassmetallern?
Chirurgische Präzision:
Metallica - Jason Newsted Bass Solo (San Diego 1992)
https://www.youtube.com/watch?v=27MsYObFmqQ

/OT


Die Gretchenfrage
Anton E. schrieb:
> Schmieren oder trocken?
Wie auch immer: zusätzliches schmieren schadet "normalerweise" nicht. Es 
gibt sicherlich einzelne Ausnahmen (Präzision wird eher geschliffen als 
zerspant), aber bei selbstschmierenden Metallen sollte das keine Frage 
sein.

von Ryven (Gast)


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Das Problem hat man nur wenn man Freihändig bohrt. Warm wird das 
Werkstück wenn das Werkzeug stumpf ist.

von Uli S. (uli12us)


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Sacklochbohrer ist auch nur Slang. Korrekt heissts 
Grundloch-Gewindebohrer.
Aber, für MS sind mir Durchgangsloch GB lieber. Eben weil man da den 
Spanwinkel korrigieren kann, bei nem gewendelten tut man sich damit sehr 
hart, zumindest wenns um Grössen unterhalb Gartenschlauch geht.

von herbert (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Sacklochbohrer ist auch nur Slang. Korrekt heissts
> Grundloch-Gewindebohrer.

Ich kenne nur "Sackloch",Grundloch-Gewindebohrer ist nicht "westlich"...

von MaWin (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich kenne nur "Sackloch"

Dann hast du ja wieder was gelernt.
Grundloch ist richtig.

von MaWin (Gast)


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> von MaWin (Gast)09.06.2021 17:14

Mal wieder ein Beitrag des Psychopathen, der seinen richtigen Namen 
immer noch nicht gelernt hat. Man fragt sich, was das soll.

von herbert (Gast)


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MaWin schrieb:
> herbert schrieb:
>> Ich kenne nur "Sackloch"
>
> Dann hast du ja wieder was gelernt.
> Grundloch ist richtig.

Als Grundloch wird in der Fertigungstechnik der untere Teil eines 
Sacklochs mit Gewinde bezeichnet (siehe Abbildung).
Quelle Wikipedia...

von MaWin (Gast)


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herbert schrieb:
> siehe Abbildung

nein

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Jetzt mal aus der Sicht eines normalen "Hobbymetaller".

(Grundkurs metallbearbeitung an der Berufsschule mit glatter 2. ;-) )


Bei Messing mache ich mir wenig bis keine Sorgen, ich nehme da 
stinknormale HSS Bohrer (Metabo) und ab und an ein Tröpfchen Spiritus 
oder wenn grade keins da ist Wasser/Spucke zum kühlen beim bohren. Somit 
kann ich auch entsprechend "Schnell" (Drehzahl) Bohren.

Beim gewindeschneiden ein Tröpfchen Öl und immer wieder die Späne 
entfernen. Bedeutet also den gewindeschneider auch immer und immer 
wieder rausdrehen und ordentlich mit der Bürste saubermachen. Ein 
Tropfen Öl, wieder sauber eindrehen, 3-5 gewindegänge schneiden, raus, 
saubermachen. Und so lange weiter auf die art bis das Gewinde seine 
endgültige Länge hat.

Messing ist im Gegensatz zu Alu (Grr, Es Schmiert, braucht Kühlung ohne 
Ende und am besten bei geringer Drehzahl bohren) oder meinem letzten 
Projekt (A2-70) eines der am leichtesten zu bearbeitenden Materialien.

Schon seit Schulzeiten mein lieblingsmaterial, neben Kupfer, was die 
Bearbeitung angeht.

Einen frischen scharfen Bohrer, gut einspannen, Kühlen und gut ist's.
Es sei denn du brauchst es absolut hochpräzise wie beim Uhrmacher.

Selbst A2-70 (M10 Schraube, einseitig angefeilt als verschlussbolzen für 
ein vorhängeschloss) lässt sich mit viel kühlen langsam und stetig mit 
normalen HSS bohrern bearbeiten. (Siehe Bild im Anhang)

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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herbert schrieb:
> Als Grundloch wird in der Fertigungstechnik der untere Teil eines
> Sacklochs mit Gewinde bezeichnet (siehe Abbildung).
> Quelle Wikipedia...

MaWin schrieb:
> herbert schrieb:
>> siehe Abbildung
>
> nein

https://de.wikipedia.org/wiki/Sackloch

von MaWin (Gast)


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herbert schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Sackloch

Es ist immer wieder einfach, den Psychopathen, der MaWin ins Namensfeld 
schreibt um Verwirrung zu stiften, auf Grund seiner Dummheit zu 
entlarven.

von Jens Span (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Beim Gewindescheiden lieber zu oft als „zu spät“ den Span brechen. Hier
> hilft auch Spiritus.

Wer kennt sie nicht, die langen Wirrspäne bei der Messingbearbeitung.

Gewindebohren in Messing immer in einem Zug durch. Mit der Maschine. Wer 
keine Gewindebohrmaschine hat und keinen Gewindebohrkopf für die Fräse, 
nimmt eben den Akkuschrauber.
Und Spiritus nimmt man nicht zum schmieren sondern vielleicht zum 
Reinigen oder fürs Raclette.
Wenn überhaupt geschmiert werden muss, dann zum Gewindebohren z.B. mit 
Paste wie Antilope.

von Dieter W. (dds5)


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Jens Span schrieb:
> Wer kennt sie nicht, die langen Wirrspäne bei der Messingbearbeitung.

Falls das ironisch gemeint sein sollte - bei CuZn37 (MS63) treten solche 
Späne durchaus auf, bei dem wesentlich häufiger anzutreffenden CuZn39Pb3 
(MS58) natürlich nicht.

von Bernd F. (metallfunk)


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Jetzt muss ich als uralter Schlossermeister auch noch meinen
Senf dazugeben.
Spezielles Werkzeug? Nein.

Probleme gibt es höchstens bei Spiralbohrern.
Die wollen sich ins Material ziehen. Dagegen hilft ein kleiner
Handläpper (so ein blaues Plastikdingens), die Schneiden
etwas entschärfen und gut ist.

Die anderen Werkzeuge (Gewindeschneider, Senker usw. sollten
scharf sein, dann wird das Kinderkram.

Geschmiert wird nicht.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Jens Span schrieb:
> Und Spiritus nimmt man nicht zum schmieren

Aber zum Kühlen.

von MaWin (Gast)


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> von MaWin (Gast)12.06.2021 16:45

Der Psychopath bleibt an seiner Dummheit leicht zu erkennen.

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