Hallo zusammen, ist es eigentlich möglich, ein unbekanntes Design nachträglich mit eigener Logik zu erweitern? Konkret geht es um einen Spartan 2E (XC2S300E). Ich habe Zugriff auf den Bitstream und möchte gerne eigene Logik hinzufügen. Grüße Steffen
Nur der Bitstream reicht nicht. Eine Netzliste wäre mindestens notwendig.
Moin, es gibt Tools, die aus dem Bitstream Netzlisten machen. Moeglich, dass es da fuer die aelteren Spartaner auch was in der Opensource gibt. Aber mit den Netzlisten kann man nicht sonderlich viel mehr machen als Blackbox-Simulationen, unterm Strich also: Lohnt nicht gegenueber Neuentwicklung.
Ich möchte gerne einen Datenstrom, der vom FPGA verarbeitet wird, ausleiten. Und, wenn es sich anbietet, auf dem FPGA auch noch vorverarbeiten. Da ich noch am Beginn des Projekts stehe, würde ich mir den Datenstrom auch gerne einmal anschauen. Dafür würde ich Chipscope verwenden, wenn das möglich ist. Aber wenn ich Euch richtig verstehe, ist es einfach, neben dem existieren FPGA einen weiteren anzuflanschen?
Steffen H. schrieb: > Aber wenn ich Euch richtig verstehe, ist es einfach, neben dem > existieren FPGA einen weiteren anzuflanschen? Naja, je nachdem, wie man "einfach" definiert. Der übliche Weg wäre, an die interessanten Leitungen Pods eines hinreichend potenten Logic-Analyzers anzuschließen und den Datenstrom aufzuzeichnen.
Lothar M. schrieb: > Der übliche Weg wäre, an die interessanten Leitungen Pods eines > hinreichend potenten Logic-Analyzers anzuschließen und den Datenstrom > aufzuzeichnen. Ja, stimmt. Allerdings handelt es sich um LVDS. Die unterstützt mein Logikanalysator leider nicht nativ. Also würde ich einen Umsetzer benötigen. Den müsste ich dann an meine Leitungen anschließen und hoffen, dass er mir das Signal nicht verfälscht. (Ich weiß nicht, wie robust LVDS ist - ich habe noch nicht damit gearbeitet.) Es wäre sehr schön gewesen, ich hätte einfach ein Chipscope hinzufügen können und mir die Signale direkt anschauen können. Vielen Dank für Eure Hilfe! Steffen
Steffen H. schrieb: > Konkret geht es um einen Spartan 2E (XC2S300E). Hast Du schon die passende Toolchain installiert und getestet? Wenn ich das richtig sehe, ist ISE 10.1 die letzte Version, die den Spartan 2E unterstützt. Duke
Duke Scarring schrieb: > Hast Du schon die passende Toolchain installiert und getestet? Noch nicht. Zunächst möchte ich meine Möglichkeiten prüfen. Aber ich meine mich zu erinnern, mit dem Spartan 2 früher gearbeitet zu haben. Eine passende ISE Version müsste ich noch da haben.
Steffen H. schrieb: > Ich weiß nicht, wie > robust LVDS ist - ich habe noch nicht damit gearbeitet. LVDS ist ziemlich robust. LVDS-zu_CMOS-Wandler gibt es z.B: bei TI, auch mit mehreren Kanälen. Du brauchst wahrscheinlich die ohne interne Terminierung, um sie nah an der Quelle oder dem Ziel parallel mit anzuschließen. Ich nehme mal an, das nicht alle 120 Pins (von einem FG456) als LVDS verwendet werden. Aber ggf. muß damit gerechnet werden, das auf den Leitungen ein SERDES-Protokoll gefahren wird. > Es wäre sehr schön gewesen, ich hätte einfach ein Chipscope hinzufügen > können und mir die Signale direkt anschauen können. Dafür braucht man freien Blockram und das Design... Martin S. schrieb: > es gibt Tools, die aus dem Bitstream Netzlisten machen. Vermutlich hat nur Xilinx selbst sowas. Und die Mitarbeiter die sich mit dem Spartan 2 auskennen, sind bestimmt auch schon in Rente... Duke
Duke Scarring schrieb: > Vermutlich hat nur Xilinx selbst sowas. Und die Mitarbeiter die sich mit > dem Spartan 2 auskennen, sind bestimmt auch schon in Rente... Fuer den Spartan3 hatte ich mal eine obskure .exe aus Fernost im Gebrauch, mit einem ollen ISE-Tool konnte man aus der annotierten ncg wieder (unlesbares) VHDL machen. Und fuer spaetere Architekturen gibt's BIL, BRT, und vermutlich findet man auch in Projekt X-Ray ein paar Skripte. Trotzdem kann man mit der Netzliste nicht viel anfangen, ausser einige wenige Detailinformationen extrahieren, oder da und dort ein 'enable' kippen. Roundtrip (re-compilieren in Bitstream) geht fast immer schief, weil die Timing-Constraints natuerlich fehlen. Der Aufwand, da eigene Trace-Logik dranzuflanschen duerfte insofern immens groesser sein als derjenige der Nachbildung.
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Steffen H. schrieb: > Dafür würde ich Chipscope verwenden, wenn > das möglich ist. Kaum, denn der XC2S300E ist so klein, dass dort kaum Platz sein wird. Martin S. schrieb: > Fuer den Spartan3 hatte ich mal eine obskure .exe aus Fernost im > Gebrauch, welche?
fpga_editor aus der ISE-tool-suite kann Designs ohne den Umweg VHDL/Verilog verändern (*.ncd genügt). Ist aber nur für kleine Änderungen (i.e. signal invertieren) praktikabel. Außer für Halbgötter und andere ausgerottete Fabelwesen. https://www.xilinx.com/support/documentation/sw_manuals/help/iseguide/mergedProjects/fpga_editor/fpga_editor.htm
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