Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kunststoff mit einem Holzbohrer bohren?


von Joachim (Gast)


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In einem Gehäuse (Wandstärke 4 mm) soll eine Buchse (Kopf 10 mm) 
eingebaut werden. Das Gewinde (8 mm, fein) der Buchse ist etwas zu kurz. 
Wenn ich die Buchse im Gehäuse versenke reicht es. Kann ich mit einem 
Holzbohrer 10 mm ohne Probleme ein 2 mm Sackloch bohren? Mit Spiritus 
kühlen?

von Ich (Gast)


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Mit einem Holzbohrer könnten die Ränder leicht ausfranzen.
Ich würde eher zu einem Fräser tendieren. Hat den Vorteil das die 
Auflagefläche auch wieder schön plan ist.

von Axel R. (axlr)


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Wieviele Gehäuse stehen Dir zu Verfügung?
Haste zweie über? Probiers doch mal aus.
Darst eben nicht so doll drücken, das es schmilzt.
Das sollte schon gehen.
Dumm nur, wenn schon ein Loch im Kunststoff drinnen ist. dann musst du 
ein brettchen oä. obendrauf fixieren, wo die Zentrierspitze vom 
Holzbohrer greifen kann. Sonst eiert das umher. Oder man bekommt es 
ordentlich gespannt. ( Ständerbohrmaschine, Fräse )

von Helge (Gast)


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Bei weicheren Kunststoffsorten (ABS) geht das gut. Bei brüchigem, 
Bakelit oder GFK nicht. Kleinste Drehzahl nehmen. Alkohol nicht nötig.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Holzbohrer sind nicht unbedingt Plan, sondern die Außenkanten der 
Schneiden eilen vor. Also wenn dein Loch 2mm tief ist, kann es sein, 
dass außen schon ein Ring geschnitten wurde, an dem das Material nur 
noch 1mm stark ist.

von kenny (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Holzbohrer sind nicht unbedingt Plan, sondern die Außenkanten der
> Schneiden eilen vor. Also wenn dein Loch 2mm tief ist, kann es sein,
> dass außen schon ein Ring geschnitten wurde, an dem das Material nur
> noch 1mm stark ist.

Das ist der Nachteil von Holzbohrern und der Vorteil von Fräsern :-)

von MaWin (Gast)


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Joachim schrieb:
> Kann ich mit einem Holzbohrer 10 mm ohne Probleme ein 2 mm Sackloch
> bohren

Nein

Man nimmt eine 10mm Schaftfräser.

Da mittig bei dir schon ein Loch ist, brauchst du nicht mal einen über 
Mitte schneidenden

https://www.amazon.de/Fr%C3%A4ser-Zylinderschaft-Schaftfr%C3%A4ser-CNC-Datenverarbeitungszentren-geschnitzte/dp/B07R52LG65/


Auch dass diese billigen keine polierten Schneiden haben muss dich in 
deiner Anwendung nicht stören.

Und HSS reicht bei Plastik, VHM ist nicht nötig.

von Joachim (Gast)


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Vielen Dank an alle :)

Warum können die Dinge nicht auch mal zu meinen Gunsten laufen?

Da ich keine Reservegehäuse habe, kommt probieren nicht in Frage. 
Gedacht hatte ich mir, erst das Sackloch so bohren, dann in der Mitte 
eine kleine Bohrung zu setzen (die Spitze des Holzbohrers sollte eine 
gute Führung sein) und dann auf 8 mm aufzubohren.

Fazit: Werde einen Fräser anschaffen.

Beitrag #6722355 wurde von einem Moderator gelöscht.
von A. S. (Gast)


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Wenn Du einen Hartmetalbohrer hast, nimm den einfach. Macht nur 0,3mm 
aus.

Selbst beim normalen Bohrer sind es nur 0,6mm. Kannst ja ggf. noch mit 
dem Holzbohrer nachkratzen, dann sind es vielleicht 2 Zehntel.

von Andre (Gast)


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MaWin schrieb:
> Man nimmt eine 10mm Schaftfräser.

Oder einen Flachsenker mit Zapfen. Der lässt sich in 
Hobbywerkstatt-üblichen Bohrmaschinen deutlich besser beherrschen als 
ein Fräser.

Beitrag #6722430 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Johannes S. (Gast)


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mit einem Stufenbohrer könnte das gehen.

von Soso, sagt ein (Gast)


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Und keinen Alkohol zum kühlen!
Viele Kunststoffe neigen dann zu Spannungsrissen.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Johannes S. schrieb:
> mit einem Stufenbohrer könnte das gehen.

Vermutlich ist die nächstgrößere Stufe zum Durchgangsloch zu groß. Und 
ne ordentliche Fase gibts auch noch.


Ein Flachsenker ist noch eine gute Idee.

von LPG Pflanzenproduktion "Rote Rübe" (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> mit einem Stufenbohrer könnte das gehen.

Stand unmittelbar vor Deinem Beitrag schon einmal da, wurde aber 
(offenbar, um Stunk zu machen) entfernt.

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