hallo! es ist durchaus so, dass ich löten kann und auch tue. Aber das ändert nichts daran, dass ich irgendwie immer das Gefühl habe, die Spitze die ich habe ist suboptimal. Mal komme ich nicht richtig ran und mal scheint mir die Wärmeübertragung schlecht... ich habe nonch nichts gefunden wo ich mich richtig wohl und zu Hause fühle. Was setzt ihr für Spitzen ein? Ich habe kurze konische 0,4 und 0,8 Weller Lötspitze und eine angefaste 1,2. Aber gerade wenn es z.B. ums Auslöten geht stehe ich regelmäßig vor Problemen. Eine SMD Drossel... da komme ich kaum an die verzinnten Pads heran. Ich denke manchmal, dass eine Meißelform eigentlich angenehmer wäre, die kann man ja auf kurze und lange Seite setzen. Ich überlege schmale Meißel um 1mm und ein Messer oder große Komische zum Auslöten zu probieren, wäre aber über eure Erfahrungen im Vorfeld ganz dankbar.
Schmale Meißelform ist gut für viele Anwendungen. Bei der Wärmeübertragung besser als die konische.
Sven schrieb: > Was setzt ihr für Spitzen ein? Ich nutze eine angeschrägte Spitze mit 2,4mm Durchmesser, neudeutsch hoof type. Damit kann man von SMD 0603, QFP mit 0,5mm Pitch bis dickere Drähte alles problemlos löten. > Ich habe kurze konische 0,4 und 0,8 > Weller Lötspitze und eine angefaste 1,2. Das ist eher zu dünn, die Wärmeleitung in die Spitze ist eher schlecht. Aber gerade wenn es z.B. ums > Auslöten geht stehe ich regelmäßig vor Problemen. Eine SMD Drossel... da > komme ich kaum an die verzinnten Pads heran. Das ist allgemein ein Problem, das man eher mit Heißluft löst. > Ich denke manchmal, dass eine Meißelform eigentlich angenehmer wäre, die > kann man ja auf kurze und lange Seite setzen. > Ich überlege schmale Meißel um 1mm Viel zu dünn, das bringt mehr Stress als Gewinn. Wenn schon Meißel, dann eher 2-3mm Breite, ggf. mehr.
je kürzer und dicker die Spitze ist, umso mehr Energie wird übertragen
Sven schrieb: > es ist durchaus so, dass ich löten kann und auch tue. Aber das ändert > nichts daran, dass ich irgendwie immer das Gefühl habe, die Spitze die > ich habe ist suboptimal. Mal komme ich nicht richtig ran und mal scheint > mir die Wärmeübertragung schlecht... ich habe nonch nichts gefunden wo > ich mich richtig wohl und zu Hause fühle. Da muss nicht unbedingt die Spitzenform das Problem sein, es kann auch das Design des Lötkolbens sein. Klassische Lötkolben haben ein fest im Kolben integriertes Heizelement und darauf aufgesteckt die Spitze. Großer Nachteil an dem Konzept ist der recht hohe thermische Widerstand des Übergangs zwischen den beiden, außerdem der recht lange Weg dazwischen. Die Lötspitze kühlt z.B. beim Löten an einer Masseverbindung schnell ab und es dauert jetzt recht lang bis die Station das merken nachregeln kann. Ein deutlich besseres Design sind Lötspitzen mit integriertem Heizelement. Da gibt es keinen weiten Weg den die Wärme zurücklegen muss und auch keine Kante zwischen Heizung und Spitze. Daher kann hier die Lötstation viel schneller nachregeln. JBC war der Pionier dieses Konzepts, mittlerweile haben soweit ich weiß auch Weller und Ersa entsprechende Stationen im Angebot. Meiner Erfahrung nach funktionieren die von JBC hervorragend.
Die, für alles. ~2,5mm konisch mit angeschrägter Spitze.
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Ich habe mir, um mit verschiedenen Spitzenformen etwas herumzuprobieren, vor einiger Zeit ein 12-teiliges Set ähnlich diesem besorgt: https://www.ebay.de/itm/133581726610 (allerdings nicht sauerstoffrei, also überhaupt nicht für die Arbeit an audiophilen Geräten geeignet ;-)) Darunter sind zwei sehr breite (4mm und 7mm), die ich höchstens mal für das Löten von ganzen Blechen oder zum Verzinnen von breiten Leiterbahnen für große Ströme (zur Vergrößerung des Querschnitts) verwende. Für letzteres ist der 7mm-Prügel (dritte Spitze von rechts im Bild) ganz praktisch, weil man ihn wie ein Buttermesser beim Schmieren von Brot benutzen kann. Dann gibt es zwei sehr spitze (≤0,5mm), die für das Löten von Bauteilen fast zu fein sind. Sie sind aber ganz gut dazu geeignet, an ICs mit sehr kleinem Pinabstand nachträglich Lackdrähtchen anzulöten (bei kaputten Platinen, für die Korrektur von Layoutfehlern oder zu Debug-Zwecken), ohne dabei Kurzschlüsse mit den Nachbarpins zu fabrizieren. Die restlichen acht (0,8mm bis 3mm) kann man für fast alles verwenden. Ich bevorzuge welche zwischen 1mm und 2mm. Die sind breit genug, um auch mal eine Massefläche zu löten und schmal genug für SMD-Dinge. Die breiteren (ab ca. 1,5mm) haben noch den (kleinen) Nachteil, dass sie beim Löten unnötig viel Zinn aufnehmen, das, nachdem das Flussmittel darin verdampft ist, nicht mehr sinnvoll genutzt werden kann und deswegen abgestreift oder -geschüttelt werden muss. Die abgeschrägte Form hat gegenüber der Meißel- und Rundform einen kleinen Vorteil beim Einlöten empfindlicher Bauteile auf große Masseflächen auf neue Platinen. Man kann die Spitze dann flächig auf die Platine aufsetzen und diese kurz aufwärmen, bevor man das Zinn zuführt und auch das Bauteil erwärmt. Sven schrieb: > Eine SMD Drossel... da komme ich kaum an die verzinnten Pads heran. Welche Sorte von Drosseln meinst du? Bei den meisten schaut ja an der Seite etwas Metall hervor, an das man ganz gut mit einer 1-2mm-Spitze herankommt, wenn es nicht gerade durch ein benachbartes Bauteil verdeckt wird. In diesem Fall muss man dieses halt ebenfalls auslöten oder zum Fön greifen. > Ich denke manchmal, dass eine Meißelform eigentlich angenehmer wäre, die > kann man ja auf kurze und lange Seite setzen. Auch die abgeschrägte Form kann man je nach Bedarf in verschiedene Richtungen drehen. Alle (auch die Rundform) kann man zusätzlich steiler oder weniger steil halten. Wie gesagt, die Form und Breite der Spitze ist relativ unkritisch. Mit deiner 1,2mm-Spitze solltest du eigentlich fast alles hinbekommen.
ich löte fast ausnahmslos mit 5mm messerform, auch 0402. damit ist es möglich, bei passiven bauelementen wie melf oder chipwiderständen beide seiten zu erwärmen, damit sie sich wie beim reflow 100% eben und winklig ziehen. die technik hat man schnell raus Auch tssop und qfn lässt sich damit prima machen. HAKKO typ K zum auslöten etc habe ich gleich noch einen kolben mit besagter spitze im standby, was damit nicht geht klappt dann mit heissluft. Wenn es enger wird, dann eine abgeschrägte runde oder kleine meissel.
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Ich finde die Messer auch sehr gut, aber vorzugsweise die halb so grossen mit 2,5 - 3mm. Damit hat man je nach Bedarf, Fläche, Kante oder Spitze zur Verfügung. Die Dinger eignen sich auch zum Auslöten nicht zu breiter mehrpoliger Teile, USB-Buchsen, kleine DIL-ICs, so 8 -10 polig gehen auch. Einlöten kann man damit aber fast beliebige.
Hab mir fuer meine JBC ueber die Jahre ein paar Kartuschen auf ebay gekauft zum ausprobieren, wenn man es nicht gerade eilig hat gibt es da schon gute Angebote. Fuer "SMD Zeugs": C245-906 - sehr feiner Meissel (1.2mm), gut fuer Sachen die sehr klein sind C245-007 und C245-907 - 2.2mm Meissel, 00* anstatt 90* ist die "alte" Serie fuer verbleites Loetzinn, ich merke deutlich dass das Zinn bei dieser Spitze etwas besser naesst als bei der 907 bzw. anderen fuer bleifreiee Loeten gedachten, die 907 hat aber ein groesseres Heizelement, alte JBC Stationen hatten ja max. 350C C245-065 - 1.8mm Minispoon, also das ist ein Reservoir in der Spitzte, ganz geil fuer Dragsoldering C245-939 - 6mm Messerklinge, nutzte ich eher wenig, ausser ich will zB. 6 beinige ICs ohne Heissluft ausloeten C245-029 - wenn alle anderen zu gross sind, nehme ich zB/ um kaputte Leiterbahnen durch Jumperwires zu ersetzen C245-911 - ein 3.2mm Meissel, nehme ich meistens fuer THT C245-908 - ein 4.8mm Meissel, die groesste Meisselspitzte die ich habe/brauche, sehr selten das ich die nutzte, zB. um die fuesse von USB/HDMI Ports in mehrlagigen Boards zu verloeten. Warte gerade auf ein gutes Angebot fuer C245-064, da scheint es grosse Nachfrage zu geben, sind teuer selbst bei ebay. Das ist eine sog. "RTS" - Reduced Tinning Surface, mein Einsatzzweck waere aehnlich der C245-065, Dragsoldering, aber mit weniger Reservoir, wollte ich mal probieren.
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Zu 99% reicht mir ein Meißel in der richtigen Größe (immer so groß wie möglich für maximalen Wärmeübertrag). Oft sind auch die angesprochenen abgeschrägten "hoof type"-Spitzen sehr gut geeignet. Konische Spitzen hingegen sind ein absoluter Graus und wahrscheinlich nur in sehr wenigen Fällen wirklich die beste Lösung.
P. S. schrieb: > Konische Spitzen hingegen sind ein absoluter Graus und wahrscheinlich > nur in sehr wenigen Fällen wirklich die beste Lösung. Sehe ich genauso, die die ich habe, hab ich genau einmal genutzt, zum ausprobieren.. nutzlos IMO.
Neben der "richtigen" Lötspitzenform und -breite dürfte fürs "gute" Löten auch die Verwendung von zusätzlichem Fluxer vorteilhaft sein. Entweder fertig angemischtes oder selbst hergestellte Kollophonium-Spiritus-Mischung. Ich persönlich gebe bei jeder Lötung zusätzlich frisches Lot zu, das überflüssige streife/ziehe ich wieder ab. Gruß Ralf
Welche Spitze mann nimmt ist voellig egal wenn sie nur genuegend heiss ist. Ich finde bleistiftspitz immer noch am besten.
CRT schrieb: > Welche Spitze mann nimmt ist voellig egal wenn sie nur genuegend > heiss ist. Nee, das ist so nicht richtig. Heiß assoziiert: hohe Temperatur - und das ist beim Weichlöten grottenfalsch. Wichtig ist die RICHTIGE Temperatur. Richtig wäre zudem: die Spitze muss genügend Wärmeenergie gespeichert haben und die Heizung muss schnell genügend Energie nachliefern können. Weiterhin gilt zu beachten: Lote (bleihaltig, bleifrei etc ) nicht vermengen. Das verändert die Eigenschaften der Lötung unter Umständen dramatisch - in der Regel zum negativen hin. Das gilt auch für die Lötspitzen. Nie nicht die Lötspitzen für bleihaltiges Löten beim bleifreien verwenden - und umgekehrt ;-) > Ich finde bleistiftspitz immer noch am besten. Da kann man nix meckern ;-) Gruß Ralf
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Optimal ist nur die konische Meißelfase. Im Ernst: Es gibt keine optimale Spitze, nur eine Spitze, die optimal für einen Zweck ist. Deshalb kommt man nicht darum herum mehrere Spitzentypen zu haben und die auch mal zu wechseln. Jedoch bekommt man mit einer Meißelspitze bereits die meisten Lötprobleme gelöst. Was diese beliebten Bleistiftspitzen sollen, verstehe ich aber auch nicht. Die sind eigentlich ein schlechter Kompromiss aus allen Formen und für nichts so wirklich zu gebrauchen. Schlechter Wärmeübergang, da Kontaktstelle nur punktförmig. Wird zur Spitze hin sehr dünn, was den Wärmenachtransport erschwert. Lötzinn bleibt undefiniert bzw. nur durch die Schwerkraft definiert "irgendwo" hängen. Geschlagen wird das nur noch von diesen extralangen und extradünnen Bleistiftspitzen. Die sind komplett nutzlos.
MaWin schrieb: > Geschlagen wird das nur noch von diesen extralangen und extradünnen > Bleistiftspitzen. Die sind komplett nutzlos. Nö, mit denen kann man ganz nett auf Holzbrettchen malen - ist aber nix elektronisches... W.S.
Ich löte eigentlich alles mit einer Hohlkehle, das klappt bei vielbeinigen ICs, kleine SMDs und bedrahtete Bauteile gleichermaßen gut.
W.S. schrieb: > Nö, mit denen kann man ganz nett auf Holzbrettchen malen Danke. Endlich weiß ich, wozu die gebaut werden. :)
MaWin schrieb: > Was diese beliebten Bleistiftspitzen sollen, verstehe ich aber auch > nicht. Die sind eigentlich ein schlechter Kompromiss aus allen Formen > und für nichts so wirklich zu gebrauchen. Schlechter Wärmeübergang, da > Kontaktstelle nur punktförmig. Wird zur Spitze hin sehr dünn, was den > Wärmenachtransport erschwert. Lötzinn bleibt undefiniert bzw. nur durch > die Schwerkraft definiert "irgendwo" hängen. > Geschlagen wird das nur noch von diesen extralangen und extradünnen > Bleistiftspitzen. Die sind komplett nutzlos. Die braucht man wirklich nur, wenn es mal extrem eng wird. Ich hab die bei der Weller und jetzt auch bei der JBC, aber es stimmt schon: die Einsätze kann ich über die Jahre auf vielleicht ein bis zwei Dutzend schätzen, die an speziellen Bauteilen zum Einsatz kam. Da allerdings war ich froh, sie zu haben. Ansonsten zum Thema: Meissel in zwei bis drei Größen (ein dickes Ding sollte man haben für große "Zinnseen"), vielleicht noch eine Hohlkehle, das reicht für praktisch alles.
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