Forum: Haus & Smart Home Blockheizkraftwerk gegen Stromausfälle


von Mathias B. (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich habe in meinem Haus in Deutschland vorsichtshalber ein Generator, 
den ich als Notstrom nutzen kann und den Strom in mein Haus einspeisen 
kann. Zusätzlich sind viele Geräte mit einer USV abgesichert. Gebraucht 
habe ich den Generator bisher ein Mal für 30 Minuten.

Demnächst werde ich allerdings nach Bulgarien ziehen. In Bulgarien gibt 
es wahrscheinlich ein mal im Monat einen Stromausfall, der in der Regel 
nur wenige Minuten dauert, allerdings vor dem Ausfall macht das Netz 
Blödsinn, was oft zum Ausfall elektrischer Geräte führt.

Ich werde in Bulgarien entweder ein neues Haus bauen oder ein altes 
sanieren, sodass ich alles Mögliche an Technik einbauen kann. Und da kam 
mir die Idee eine "Powerwall" als USV zu nehmen und ein 
Blockheizkraftwerk für die Stromerzeugung, sollte der Strom mal für 
längere Zeit ausbleiben. Der größte Vorteil gegenüber einem Generator 
wäre, dass das Blockheizkraftwerk bei mir im Haus steht, fest 
angeschlossen ist, und nicht wie ein reiner Generator draußen Lärm 
erzeugt.

Was ist von der Idee zu halten?

von Donald (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Was ist von der Idee zu halten?

Solarzellen, kleines Windrad und LiFePo4 als Speicher, und natürlich ein 
Wechselrichter.

Beleuchtung und alles was sonst so geht würde ich direkt aus den Akkus 
versorgen.

von Bastler_HV (Gast)


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Kann Dein BHKW Inselbetrieb?
Und wie schaltest Du den Netzstrom im Inselbetrieb wieder auf?

von oszi40 (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> dass das Blockheizkraftwerk bei mir im Haus steht

Könnte man machen, jedoch regelmäßige Wartung kostet auch Geld. Dachs 
z.B. https://www.senertec.de/dachs-2-9/

von Mathias B. (Gast)


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> Kann Dein BHKW Inselbetrieb?
Ich habe ja noch keins.

> Und wie schaltest Du den Netzstrom im Inselbetrieb wieder auf?

Also die Idee ist ja eine Tesla PowerWall (PW2) zu verwenden, die eine 
Online USV ist und im Fall eines Stromausfalls erst einmal die 
Versorgung übernimmt.

Die Idee ist:

Es gibt ja Leitungswächter, die die Spannung und Frequenz überwachen und 
melden können, ob alles OK ist.

Ich nehme so einen Leitungswächter. Über eine SPS schaue ich nach, ob 
das Netz i.O. ist. Wenn nicht, dann schaltet die SPS über einen 
Leistungsumschalter auf BHKW. Und wenn der Netzstrom ok ist, schaltet 
die wieder zurück.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Ich würde anstelle des BHKW Photovoltaik bauen.

von Ryven (Gast)


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Naja wenn du die Quadros von Victron nimmst, diese haben zwei Ac 
Eingänge. Damit kannst du das Netz abwerfen wenn es zu schlecht wird. 
Und wenn der Akku leer wird das Bhkw anwerfen.
Aber Motoren solltest du selbst warten können.
Viel PV drückt die Treibstoff Kosten.

Ich selbst habe die Multiplus als Drehstromverbund mit 15 kVA. Damit 
kommt man schon recht weit.

von Matthias S. (da_user)


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Mathias B. schrieb:
> Wenn nicht, dann schaltet die SPS über einen
> Leistungsumschalter auf BHKW. Und wenn der Netzstrom ok ist, schaltet
> die wieder zurück.

Das Umschalten ist der Knackpunkt. Du musst das entweder mit 
Unterbrechung machen, oder die Netze vorher synchronisieren, bzw. mit 
anderen Lösungen dafür sorgen, dass die Netzumschaltung sauber abläuft. 
Auf jeden Fall ein Punkt in dem einiges an Hirnschmalz und/oder Geld 
hineinfließt.

von PV (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Ich werde in Bulgarien entweder ein neues Haus bauen oder ein altes
> sanieren, sodass ich alles Mögliche an Technik einbauen kann. Und da kam
> mir die Idee eine "Powerwall" als USV zu nehmen und ein
> Blockheizkraftwerk für die Stromerzeugung, sollte der Strom mal für
> längere Zeit ausbleiben. Der größte Vorteil gegenüber einem Generator
> wäre, dass das Blockheizkraftwerk bei mir im Haus steht, fest
> angeschlossen ist, und nicht wie ein reiner Generator draußen Lärm
> erzeugt.

Wenn Sie eine Perspektive haben, den Strom zu nutzen, wenn KEIN 
Netzausfall vorliegt, kann das eine gute Lösung sein. Das wäre ein 
Einspeisetarif, oder eine Anwendung für den Strom (Eigenverbrauch, der 
aber zum BHKW passen muss).
Ohne Einspeisetarif verschenken Sie den "übrigen" Strom an den 
bulgarischen Netzbetreiber, keine besonders gute Idee, denn der Anteil 
des Brennstoffs der in Strom umgewandelt wird fehlt bei der 
Heizleistung.

Ein BHKW ist außerdem deutlich teurer als eine normale Heizung und auch 
wartungsintensiver. Die Notstromfunktion allein kann das vermutlich 
nicht wirtschaftlich machen.

Eine Powerwall kann man auch in Kombination mit einer PV-Anlage 
betreiben, eventuell wäre das eine Idee?
Deren Strom kann man im Falle "kein Notstrom" wenigstens nutzen, 
speziell in Kombination mit einer Batterie.

von ??? (Gast)


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Ist heut wieder faseltag?

von Berry (Gast)


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@ TO

Unausgegoren.

von PV (Gast)


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??? schrieb:
> Ist heut wieder faseltag?

Auf was beziehen Sie sich?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Mathias B. schrieb:
>> Wenn nicht, dann schaltet die SPS über einen
>> Leistungsumschalter auf BHKW. Und wenn der Netzstrom ok ist, schaltet
>> die wieder zurück.
>
> Das Umschalten ist der Knackpunkt. Du musst das entweder mit
> Unterbrechung machen, oder die Netze vorher synchronisieren, bzw. mit
> anderen Lösungen dafür sorgen, dass die Netzumschaltung sauber abläuft.
> Auf jeden Fall ein Punkt in dem einiges an Hirnschmalz und/oder Geld
> hineinfließt.

da könnte man sich evtl überlegen, ob die kritischsten Dinge
nicht gleich dauerhaft auf Niederspannung, DC, laufen sollten.
Also ein batteriegepuffertes DC-Netz im Haus installieren.

von welchen Dingen reden wir überhaupt,
die "Überbrückungsstrom" brauchen?

Jetzt sage nicht sowas wie

Induktionsherd, Microwelle mit Digitaluhr,
KaffeeVollautomat etc.

Wenn doch, sage ich:
Vereinfache Dein Leben!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Über welche Leistung reden wir und
wieviel Bastelwut soll befriedigt werden?

Was ich machen würde wenn ich zuviel Langeweile habe: stationäre 
Notromaggregate ab 40..50kW elektrisch bringen oft bereits ihre 
Schaltschränke zum Netzparallelbetrieb bzw. Synchronisation zur 
unterbrechungsfreien Rückschaltung bei Netzwiederkehr mit und zuweilen 
bekommt man sie recht preisgünstig. Damit bräuchte man sich um den 
elektrischen Teil keine Gedanken mehr zu machen und ob man BHKW-like 
noch Wärme für die Heizung entnimmt ist im Selbstbau sehr viel einfacher 
zu bewerkstelligen als die Steuerungstechnik.

Ansonsten bin ich der Meinung, daß sich der Betrieb eines BHKW zu 
Heizzwecken für kleine Häuslebauer nicht lohnt. Das ist ja nicht nur der 
Kraftstoff, den man dann in größeren Mengen braucht, sondern auch die 
Wartung/Instandhaltung, gefühlt alle paar Betriebsstunden einen 
Ölwechsel. Das hat man bei Notstrombetrieb zwar auch (zumindest wenn man 
sich darauf verlassen möchte, daß der Generator auch zuverlässig losgeht 
wenn man ihn braucht).

Bei den Netzersatzanlagen von Rechenzentren z.B. wird monatlich ein 
Testlauf gemacht, wo die Dinger in den Netzparallelbetrieb gehen und 'ne 
Stunde lang volle Nennleistung (heißt 2..3MW pro Aggregat) bringen 
müssen, ohne daß irgendwas heiß oder leer wird. Unter bestimmten 
Umständen wird dann auch mal das Netz einer USV weggeschaltet und 
geprüft, ob der Generator tatsächlich anläuft und die Last übernimmt... 
Ist zwar immer mit etwas Risiko verbunden, aber nur so bekommt man raus, 
ob die Anlage im Ernstfall auch zuverlässig macht was sie soll.

von Tim (Gast)


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Da gibt's auch schon fertige System für Photovoltaik die wie eine USV in 
Millisekunden übernehmen.
Warum das Rad neu erfinden!

https://www.batterx.io/produkte/home-serie/

von Christian M. (likeme)


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OffGrid PV Wechselrichter mit automatischer Netzumschaltung wenn die 
Batterie leer ist. Vorteil, ein bisschen umweltfreundlich, Nachteil, 
wenn die Batterie leer ist und er in ein stromloses Netz schaltet ist 
erst mal auch alles geresettet, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering 
das beides eintritt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also wenn man schon eine priorisierende Netzumschaltung baut, dann würde 
ich die auch mit entsprechenden Überwachungsfunktionen ausstatten, ob 
das Netz verfügbar ist oder nicht. Dann könnte man problemlos sagen 
nutze den Akku im Regelbetrieb bis 50% Ladestand, wenn Netz nicht 
verfügbar geh bis auf 25..10% Ladestand herunter bevor abgeschaltet 
wird.

von Helge (Gast)


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Vor ein paar Tagen gab es die Diskussion un WR mit Solar- und 
Netzversorgung und sauberem Hausnetz schon mal. Das war hier 
Beitrag "Re: Notstrom einspeisung erlaubt?"

Bei BHKW würde ich wegen der Wartung nichts mit Motor nehmen. Eher 
vielleicht den kleinen dachs, der arbeitet chemisch.

von Mathias B. (Gast)


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Von welcher Leistung sprechen wir?
Also ich habe gerade in meinem Haus einen Verbrauch von ca. 1-1,5kW. 
Darin sind Rechner, Server, Elektronik, Fernseher, Tablets, 
Kühlschränke, Gefriertruhen etc. enthalten.

Ich möchte aber bei einem Stromausfall nicht auf Geräte, wie den Herd, 
Mikrowelle, etc. verzichten.

100Ω W. schrieb:
> Ich würde anstelle des BHKW Photovoltaik bauen.

Das Problem ist, dass Strom in BG sehr billig ist. Regelpreis sind ca. 
10ct/kWh. Mit Tag und Nachttarif bin ich bei 6/12ct die kWh.

PV macht deshalb keinen Sinn, denn ich kann / will nicht einspeisen. Und 
es ist billiger den Strom aus dem Netz zu nehmen statt aus der PV. Und 
PV als Notstrom macht IMHO auch keinen Sinn, denn was ist in der Nacht 
oder wenn die Sonne verdeckt ist? Wahrscheinlich sagt man dann, dass man 
einfach die Akkus größer wählt. Die Akkus sind aber so ziemlich das 
Teuerste an einer PV Inselanlage. Da ist ein High-End Diesel-Generator 
dann ein Schnäppchen gegen.

von PV (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Von welcher Leistung sprechen wir?
> Also ich habe gerade in meinem Haus einen Verbrauch von ca. 1-1,5kW.
> Darin sind Rechner, Server, Elektronik, Fernseher, Tablets,
> Kühlschränke, Gefriertruhen etc. enthalten.

Puh. 1-1,5kW sind pro Jahr 8760-13140kWh. Uff.

Are you sure?

von Helge (Gast)


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Tesla Power wall ist ja nun auch nicht grad low cost. 1kW Solarmodule 
bekommt man ab ca. 300€. Die Inverter aus dem anderen Thread liefern 
gegen Netzstörungen geschützte 230V, 3 Stück davon. Dazu irgendeinen 
Akku. Blei, Li von BYD oder anderen. Muß ja nur den Netzausfall 
überbrücken. Läßt sich dann später erweitern mit paar Modulen über die 
Terrasse oder so.

von DANIEL D. (Gast)


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Mathias B. schrieb:
> Da ist ein High-End Diesel-Generator dann ein Schnäppchen gegen.

Diesel ist aber nicht sehr lange lagerfähig. Also falls du einen 
Treibstoffvorrat haben willst würde ich auf Benzin setzen das ist 
deutlich länger lagerfähig in Metall Kanistern.

Blockheizkraftwerk ist auch nicht so das Wahre. Die liefern 
kontinuierlich eine bestimmte Leistung. Und sind eigentlich nur im 
Dauerbetrieb rentabel.

Die Solar Geschichte ist wirklich gar nicht so schlecht wenn man eine 
Notstromversorgung haben will.

Wenn du willst dass alles noch funktioniert inklusive Herdplatte 
brauchst du halt eine größere Anlage, sowohl Akkus als auch 
Wechselrichter die entsprechenden Strom abkönnen. Wenn es nur darum geht 
dass das Nötigste weiterläuft und du mit 500 Watt ist ein KW zufrieden 
bist wird das gar nicht mal so teuer.

Also ich würde eine kleine 12 Volt Inselanlage installieren welche die 
wichtigsten Verbraucher versorgen kann. Und zusätzlich würde ich eine 
Lichtmaschine und ein universaal Benzinmotor besorgen, welche im Notfall 
den Akku nach Laden kann.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich möchte aber bei einem Stromausfall nicht auf Geräte,
> wie den Herd, Mikrowelle, etc. verzichten.
Okay... das bedeutet zwingend drei Phasen. Solar will er nicht. Okay, 
dann ist der Sprung zu einem billig abgefassten 40..50kW 
Notstromgenerator zusammen mit seinen Schaltschränken wirklich nicht 
mehr groß.

Ich würde auch irgendwas altes nehmen. Einen alten großen Dieselmotor 
repariert in Bulgarien jeder Dorfschlosser. Irgendwas hochmodernes und 
auf Ersparnis aller möglichen Stoffe hochgezüchtetes wohl eher nicht.

Edit:
Sowas gibts heute schon kleiner als ich dachte.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/kipor-10kw-400v-notstromaggregat-im-gehaeuse/1793168236-84-1176

Und was ich wegen der Preise meine:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/notstromaggregat-500-kva/1795919269-276-4925
Sowas reicht in Bulgarien für ein ganzes Dorf...

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Diesel ist aber nicht sehr lange lagerfähig. Also falls du einen
> Treibstoffvorrat haben willst würde ich auf Benzin setzen das ist
> deutlich länger lagerfähig in Metall Kanistern.

Es gibt für Aggregate speziellen Diesel. Der übliche von der Tankstelle 
ist genau wie Benzin nicht ewig lagerbar. Auch altes Benzin zündet 
schlecht. Gas wäre auch eine Überlegung sofern der Motor es verträgt.

von QQ (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Bei den Netzersatzanlagen von Rechenzentren z.B. wird monatlich ein
> Testlauf gemacht, wo die Dinger in den Netzparallelbetrieb gehen und 'ne
> Stunde lang volle Nennleistung (heißt 2..3MW pro Aggregat) bringen
> müssen

Ich bin zufällig, bei einem ähnlichen Test, an den Toren der 
Generatorhalle (Betonbunker mit meterhohen Stahltoren) eines 
Krankenhauses vorbeigelaufen. Mehrere dicke Abgasrohre blasen dort in 
vielleicht 3m Höhe alles über den Fußweg. Wenn die kurz mit dem Anlassen 
gewartet, oder ein Schild aufgestellt hätten, hätte ich keine 
pechschwarze Rußwolke direkt ins Gesicht bekommen. Schalldämmen kann man 
jedoch selbst große Generatoren troz ungünstigem Auslassort erstaunlich 
gut.

Auch das kleine Blockheizkraftwerk (Verbrennungsmotor) auf dem 
abgelegenen Hof von Bekannten ist in geringem Abstand deutlich leiser, 
als bei mir die vielbefahrene, mehrere Km entfernte Autobahn 
(unbeschränkt) bei ungünstiger Windrichtung.

von Matthias S. (da_user)


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QQ schrieb:
> Ich bin zufällig, bei einem ähnlichen Test, an den Toren der
> Generatorhalle (Betonbunker mit meterhohen Stahltoren) eines
> Krankenhauses vorbeigelaufen. Mehrere dicke Abgasrohre blasen dort in
> vielleicht 3m Höhe alles über den Fußweg. Wenn die kurz mit dem Anlassen
> gewartet, oder ein Schild aufgestellt hätten, hätte ich keine
> pechschwarze Rußwolke direkt ins Gesicht bekommen.

Sicher das es ein Test war? ;-)
M.W. werden solche Generatoren z.B. auch durch das EVU eingeschaltet, 
wenn Arbeiten am Netz anstehen. Zumindest traf das auf den 
Notstromgenerator für die EDV meiner alten Firma zu.

QQ schrieb:
> Schalldämmen kann man
> jedoch selbst große Generatoren troz ungünstigem Auslassort erstaunlich
> gut.

Klar. Im Gegensatz zu einem Automotor ändert sich ja die Drehzahl nicht. 
Wenn schon mal einer der relevanten Werte (hier Drehzahl) festgetackert 
ist, muss man bei vielen anderen Dingen weniger Kompromisse eingehen und 
kann die Maschine als ganzes effizienter gestalten.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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DANIEL D. schrieb:
> Diesel ist aber nicht sehr lange lagerfähig.
Marinediesel schon.
Das gibt es beim Schiffsausrüster / Bunker und nicht an jeder 
Tankstelle.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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DANIEL D. schrieb:
> Diesel ist aber nicht sehr lange lagerfähig.

wenns um ein BHKW geht müsste man ja auch Heizöl nehmen können.
Strom kommt dabei nur zu einem kleinen Teil raus

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Mathias B. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> ich habe in meinem Haus in Deutschland vorsichtshalber ein Generator,
> den ich als Notstrom nutzen kann und den Strom in mein Haus einspeisen
> kann. Zusätzlich sind viele Geräte mit einer USV abgesichert. Gebraucht
> habe ich den Generator bisher ein Mal für 30 Minuten.
>
> Demnächst werde ich allerdings nach Bulgarien ziehen. In Bulgarien gibt
> es wahrscheinlich ein mal im Monat einen Stromausfall, der in der Regel
> nur wenige Minuten dauert, allerdings vor dem Ausfall macht das Netz
> Blödsinn, was oft zum Ausfall elektrischer Geräte führt.
>
> Ich werde in Bulgarien entweder ein neues Haus bauen oder ein altes
> sanieren, sodass ich alles Mögliche an Technik einbauen kann. Und da kam
> mir die Idee eine "Powerwall" als USV zu nehmen und ein
> Blockheizkraftwerk für die Stromerzeugung, sollte der Strom mal für
> längere Zeit ausbleiben. Der größte Vorteil gegenüber einem Generator
> wäre, dass das Blockheizkraftwerk bei mir im Haus steht, fest
> angeschlossen ist, und nicht wie ein reiner Generator draußen Lärm
> erzeugt.
>
> Was ist von der Idee zu halten?

Zunächst:
Was sind deine Anforderungen?
Brauchst du blinkfreie Einkopplung und wenn ja für wieviel kVA?
Reicht eine Reserveversorgung? Wieviel kVA?

Normal teile ich bei meinen Kunden mit Bedarf teilen die Verteilungen 
auf:
- öffentlich netzversorgt
- öffentlich versorgt mit notstrom (short break)
- öffenlitich + Notstrom + USV (no break)

Blinkfreie Ein- und Auskopplung mit USV (no break) von Allem (=grossen 
Lasten) kostet immer zu viel Geld. Kaufen kann man das natürlich auch 
für Lasten wie sie in einem Rechenzentrum vorkommen. Batterien brauchen 
Wartung. Schneider-Electric et al. haben da was im Programm.

Vielleichst solltes du überlegen nobreak - USV dezentral zu machen, für 
die Geräte die es brauchen. Das ist dann Lagerware vom 
Privatkundenhändler.

Ein Reserveversorgung (shortbreak, Generator) ein- und auszukoppeln ist 
einfacher. Die kann man einfach durch einen Nulldurchgang ziehen, kein 
Netzsync.
Wenn das nur die vitalen Teile der Installation sein sollen, ist das 
wiederrum einfacher.

Wenn das ein Blockheizkraftwerk sein soll und das laufen soll weil 
Wärmebedarf besteht, und den Strom loswerden muss, brauchst du wiederrum 
eine blinkfreie Netzeinkoppelung und -auskoppelung.
Nicht alle Blockheizkraftwerke sind ab Werk ohne Extrazübehör für den 
Inselbetrieb geeignet.

Generatoren die eine zu erwartende Lebensdauer von +5000h haben sollen 
sehen anders aus und kosten was anderes als die kleinen Mobilgeräte, die 
auf wenige 100h ausgelegt sind. Was olivgrünes oder ein Feuerwehrgerät 
mit wenigen Betriebsstunden kann eine Alternative zu einem Neugerät 
sein.

Rregelmässige Generatorerprobung, Kraftstoffhaushalt etc sind ganz 
normale Wartungs- und Betriebsarbeiten. Muss man halt organisieren und 
machen. Wenn man das verschlampt dann funktioniert das alles nicht, wenn 
man es braucht.

Die bulgarischen Grafahrenstoff-, Brandschutz- und Umweltbestimmungen 
kenne ich nicht. In Deutschland kannst du max. 5 m3 Diesel/Heizöl in 
festen Behältern stehen haben ohne dass du SV-Brand und 
Umweltgenehmigung etc pp. brauchst.

von Klaus W. (mfgkw)


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DANIEL D. schrieb:
> Diesel ist aber nicht sehr lange lagerfähig. Also falls du einen
> Treibstoffvorrat haben willst würde ich auf Benzin setzen das ist
> deutlich länger lagerfähig in Metall Kanistern.


Wenn kein Wasser in Diesel kommt, ist Diesel ewig haltbar.
Deswegen auf Benzin in geschlossenen Metallkanistern auszuweichen, macht 
keinen Sinn. Darin würde Diesel mindestens genauso lange halten.

von DANIEL D. (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Wenn kein Wasser in Diesel kommt, ist Diesel ewig haltbar.
> Deswegen auf Benzin in geschlossenen Metallkanistern auszuweichen, macht
> keinen Sinn. Darin würde Diesel mindestens genauso lange halten.

Falsch hat schon seinen Grund warum es speziellen Diesel für soetwas 
gibt. Oder warum sich im Heizöltank Ölschlamm bildet.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es gibt Bakterien, die normalen Diesel oder auch Heizöl angreifen und 
zersetzen wenn keine antibakteriellen Additive enthalten sind. Heizöl 
hat auch keine so rohe Reinheit wie Diesel, da setzt sich bei längerer 
Lagerung gerne mal was ab. Kerosin wäre evtl. eine Möglichkeit wenn es 
um längere Lagerung geht, aber da braucht man einen Motor, der 
zuverlässig bzw. zugelassen mit sowas betrieben werden kann. Heizöl in 
modernen Dieselmotoren z.B. würde ich unterlassen. Die alten 
Vorkammermotoren blasen das durch, aber moderne Common-Rail-Einspritzer 
mit der ganzen Abgasnachbehandlung... keine gute Idee.

Größere Netzersatzanlagen könnten natürlich ein schwaches Ortsnetz 
unterstützen, allerdings ist das für das EVU verdammt teurer Strom. Der 
Betreiber dieser Anlagen wird sich den Bereitschaftsbetrieb bezahlen 
lassen, dazu im Anforderungsfall die Betriebsstunden und 
Beschaffungskosten für den Treibstoff.

Diesel schon bei einfachen Arbeiten des EVU anschmeißen? Nö, hat "mein" 
RZ nicht gemacht. Die hatten aber auch eine redundanten Anbindung ans 
Mittelspannungsnetz, da kamen mindestens zwei Systeme an. Wenn eines von 
beiden ausfiel oder für Arbeiten abgeschaltet war, hing halt alles am 
anderen. Und wenn tatsächlich ein kompletter Ausfall passiert, dann hat 
man immer noch die USV für die Kurzzeitüberbrückung und dann springen 
natürlich auch die Generatoren automatisch an. Aber dann werden sie eben 
auch tatsächlich gebraucht und müssen nicht nur "für den Fall dass" 
mitlaufen.

> Wenn die kurz mit dem Anlassen gewartet, oder ein Schild
> aufgestellt hätten, hätte ich keine pechschwarze Rußwolke
> direkt ins Gesicht bekommen.
Das ist einfach schlecht aufgebaut. Die Anlagen, die ich kenne, hatten 
entweder Rohre bis übers Dach oder bei einer war die Halle in einem 
abgezäunten Bereich mit Auslässen in so 3..4 Metern Höhe, wo man sich 
beim Anlassen höchstens selbst einnebeln konnte.

Im städtischen Gebiet stehen die Generatoren aber fast immer so 
eingebaut, daß man gar keinen Blick auf die Abgasrohre hat. Da ist 
einfach kein Platz für 'ne eigene Generatorenhalle, wo der interessierte 
Passant evtl. an einer offenen Tür merken könnte, daß es dort evtl. 
gleich laut und rußig wird. Wenn er also in die Rohre glotzt und sich 
fragt, woher denn diese durchgängig einwandfrei geschwärzten Leitungen 
kommen mögen während man unten auf den Knopf drückt, wird er drei 
Sekunden später eine unmißverständliche Antwort bekommen... inkl. 
Kriegsbemalung und einer neuen Frisur. Aber dafür kann der Techniker 
nichts. Meistens gibts bei kleinen bis mittleren Anlagen gar keinen 
richtigen Haustechniker mehr, das machen heute externe Firmen, die 
erstmal gar nicht wissen wo die Abgase rauskommen.

von DANIEL D. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Aber dafür kann der Techniker nichts. Meistens gibts bei kleinen bis
> mittleren Anlagen gar keinen richtigen Haustechniker mehr, das machen
> heute externe Firmen, die erstmal gar nicht wissen wo die Abgase
> rauskommen.

Die mir bekannten notstromanlagen werden einmal im Monat für eine Stunde 
laufen gelassen. Das gehört irgendwie wohl zur Wartung dazu. Genau das 
gleiche wird mit Sprinkleranlagen gemacht. Diese haben oft eine 
elektrische und eine Diesel Wasserpumpe.

von Matthias S. (da_user)


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DANIEL D. schrieb:
> Genau das
> gleiche wird mit Sprinkleranlagen gemacht.

Sprinkler sogar wöchentlich.

DANIEL D. schrieb:
> Diese haben oft eine
> elektrische und eine Diesel Wasserpumpe.

Die Sprinkler meiner jetzigen "Firma" haben nur eine elektrische. Dafür 
aber, wie das Rechenzentrum von Ben B. - im Gegensatz zu dem 
Rechenzentrum meiner alten Firma - eine zweite Einspeisung die über ein 
benachbartes Mittelspannungsnetz läuft.
Da wäre auch nicht genügend Platz für einen Diesel inkl. Tanks...

von cyplort (Gast)


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Okay Boomer!!!

von Schlaumaier (Gast)


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Donald schrieb:
> Solarzellen, kleines Windrad und LiFePo4 als Speicher, und natürlich ein
> Wechselrichter.

Da braucht die Alarmanlage für die Zellen zuviel Strom.

Mein Tipp. Kauf dir ein anständigen Dieselgenerator wie sie den in Groß 
auch in den Krankenhäusern haben. Die Teile gibt es in jeder Form und 
Größe.

Und sie sind schwer. Also kann man sie auch nicht so leicht klauen. 
Starten kann man so was in 1-2 Minuten. Die Zwischenzeit wenn es sich um 
kritische Bereiche handelt werden mit Batterien überbrückt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sprinkleranlagen "kenne" ich nur eine einzige von einer 
Brandschutzübung. Die konnte nicht gut getestet werden, man konnte nur 
die beiden elektrischen Feuerlöschpumpen kurz trocken drehen lassen um 
zu prüfen ob sie anlaufen können.

Ansonsten war das Rohrsystem luftgefüllt. Erst wenn die Luft aus den 
Rohren schnell entweicht öffnen Wasserventile zu einem großen Tank und 
die beiden Pumpen laufen an. Die sind dann auch nicht mehr so einfach zu 
stoppen, sowas wie einen Not-Aus, wo man aus Versehen drankommen könnte, 
gab's da nicht.

Die Rechenzentren hatten alle Gaslöschanlagen, die durch 
Sauerstoffverdrängung funktionieren. Damals noch Halon-Löschanlagen, 
heute CO2 oder Novec.

Beitrag #6737154 wurde vom Autor gelöscht.
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