Hallo alle Neugierige, heute frisch aus der E-Schrottmulde gehoben: ein LINEARHTERMOMETER. Wohl in den 80ern selbstgebaut (s. Datecodes der HL), Schaltungsprinzip dürfte älter sein (wg. BE Wahl). Ich habe es gereinigt (entstaubt) und ihm frische Batterien spendiert. Naja: es scheint zu funktionieren, bei heute 30.5'C (digitales Wohnzimmerthermometer aus den 90ern, unkalibriert) schwingt der Zeiger am Dtehspulmesswerk auf 300uA. Ich will noch BOM erfassen und die Leiterzüge schematsch erfassen (ja die geätzte Schrift ist spegelverkehrt, alle DIL-Lötaugen sind oval aber neben Pin1 ist je ein kl. Cu-Rechteck zur Orientierung) vorab mal die Fotos und die Halbleiter sind: + DIL14: LM723CN (M8444, Nat.Semi) + DIL8: UA/LM741CH (8533H, S=Signetics?) + TO-18: BC103A (N827, PH=Philips?) + 5mm LED, rot + temp.fühler: kl. Diode in transp. Glassgehãuse, innen orange, aufgemalte Farbringe Gelb(breit) Lila Weiss + KerKo n10 beim LM723 + R... + 2 Trimmer je 1k Ohm
Hm, mit DIY wäre ich vorsichtig, hatte erst vor kurzen ein Lanzenthermometer auf den Tisch, das sah genauso aus, war aber von einer Firma. Alle Lötstellen wegen Zinnpest erneutert und das Ding rennt wieder wie am ersten Tag. (Den Orginalhersteller gibt es immer noch, nur will der mittlerweile deinen Erstgeborenen)
collectionneur de trouvailles schrieb: > Wohl > in den 80ern selbstgebaut Die Platine ist schwallgelötet, kein Bastelobjekt. Eher 10 Jahre vorher. Sonst hätte man das mit LED-Anzeige gemacht.
michael_ schrieb: > Sonst hätte man das mit LED-Anzeige gemacht. Hat ja eine LED :-) Ist das nur eine Betriebsanzeige, oder kann man da noch irgendwo ein Limit oder so einstellen? Mir scheint, als ob der 723 irgendwas damit zu tun hat. Die Leiterplatte gefällt mir gut. Damals hat man noch mit Kurven gezeichnet. Für DIY spricht der Monacor Schriftzug und das es keine richtige Skala für °C hat.
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_Gast schrieb: > Alle Lötstellen wegen Zinnpest erneutert... Das müsstest Du anhand der Fotos genauer erklären.
collectionneur de trouvailles schrieb: > + temp.fühler: kl. Diode in transp. Glassgehãuse, innen orange, > aufgemalte Farbringe Gelb(breit) Lila Weiss Da dürfte die Flußspannung (TK etwa -2mV/K) gemessen werden. Die größte Herausforderung dürfte die Erzeugung einer stabilen Referenzspannung für den Nullabgleich sein. Wenn in der BOM nichts diesbezügliches zu finden ist, könnte auch die LED, zusammen mit einem OPV dafür genutzt worden sein. Bin schon mal gespannt, auf die weitere Analyse :-)
Ingo W. schrieb: > stabilen Referenzspannung LM723 https://electronicprojectsforfun.wordpress.com/silly-circuits/silly-circuits-a-heated-lm723-reference/ Ziemlich weit unten!
Einer schrieb: > michael_ schrieb: >> Die Platine ist schwallgelötet > > Nee, galvanisch verzinnt kann ich nicht einschätzen > und handgelötet. Definitiv, da war mehr angebräuntes Kolophonium und zwar an jeder Lötstelle. Hab ich natürlich für die Fotos mit Spiritus zu ca. 3/4 wegeputzt. Aber welcher Profi lässt schon spiegelverkehrte Schrift auf PCBs seiner Produkte... ev. Nullserie. Auch das "Gehäuse" und die Montageart der Fühlerdiode deuten klar auf Prototyp oder Lab-Hilfsmittel; darum DIY. Ich googelte gestern noch etwas rum nach Thermometerschaltungen mit LM723, ist ja nicht die naheliegendste Schaltung mit diesem Spannungsregler-IC. Ich bin leider noch nicht fündig geworden...
Ingo W. schrieb: > collectionneur de trouvailles schrieb: >> + temp.fühler: kl. Diode in transp. Glassgehãuse, innen orange, >> aufgemalte Farbringe Gelb(breit) Lila Weiss > Da dürfte die Flußspannung (TK etwa -2mV/K) gemessen werden. Hat jemand ein Tipp, was das für ein Diodentyp sein könnte? Bitte etwas zielführender als "DUS": ja, die -2mV/K erfüllen alle Si-Dioden. > Die größte > Herausforderung dürfte die Erzeugung einer stabilen Referenzspannung Dafür ist der LM723 bekannt, weiss ich. V.a. preislich attraktiv, solange man Platz dafür hat. für > den Nullabgleich sein. Wenn in der BOM nichts diesbezügliches zu finden > ist, könnte auch die LED, zusammen mit einem OPV dafür genutzt worden > sein. In der Tat leuchtet die LED gar nicht. Ich muss da mal rummessen... Ev. ist das bloss eine Grenzwertanzeige? > > Bin schon mal gespannt, auf die weitere Analyse :-) Ditto :-) Bitte Geduld... Im Wohnzimmer zeig das Digitalthermometer jetzt 26.4'C und der Analogzeiger geht auf ca.250uA. Eine Nachjustage ist wohl fällig, mache ich aber NOCH nicht.
H. H. schrieb: > LM723 Autsch - das war ein freudscher Vergucker. Den hatte ich doch gar als LM324 gelesen und mich gefragt, warum 2x9V nötig sind. Aber so dürfte die Funktion schon geklärt sein.
collectionneur de trouvailles schrieb: > Hat jemand ein Tipp, was das für ein Diodentyp sein könnte? > Bitte etwas zielführender als "DUS": ja, die -2mV/K erfüllen alle > Si-Dioden. Die Markierung könnte auf 1N479 hindeuten, eine goldgebondete Diode. Aber das ist wirklich nur eine wilde Vermutung. Zur LED ist meine Vermutung (obwohl ich den 723 so gut wie überhaupt nicht kenne), das das eine Batteriewarnung ist. Der schaltende Transistor hängt ja am Ausgang Vz, der über die interne Z-Diode am Regelausgang des 723 ist.
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collectionneur de trouvailles schrieb: > Ich googelte gestern noch etwas rum nach Thermometerschaltungen mit > LM723, ist ja nicht die naheliegendste Schaltung mit diesem > Spannungsregler-IC. Ich bin leider noch nicht fündig geworden... Könnte aber noch kommen, denn das ist/war ziemlich sicher ein gekaufter Bausatz. Zumindest die Platine hat wohl niemand selbst entworfen und geätzt. Das sind weder Abreibe-Leiterbahnen, noch wurde es mit Edding gekritzelt, noch war damals FR4/Verzinnung bei Selberätzern üblich.
michael_ schrieb: > Die Platine ist schwallgelötet, kein Bastelobjekt. Defintiv nicht, denn dann wären die Leiterbahnen auch (dick) verzinnt. Aber sehr gut handgelötet ist sie. Matthias S. schrieb: > Damals hat man noch mit Kurven gezeichnet. Bzw. mit Brady-Klebebändern Kurven geklebt. (War das Brady?) Abrubbel-Buchstaben für die Beschriftung (die gab es dummerweise nicht spiegelverkehrt) und Aufkleber für die IC-Symbole, gerne mit ovalen Pads. Ich glaube, ich habe davon sogar noch was von dem ganzen Zeug. Immerhin sauber gemacht, nicht so lieblos zusammengebraten, wie viele "Hauptsache, es funktioniert"-Projekte.
Matthias S. schrieb: > Die Markierung könnte auf 1N479 hindeuten, Germanium ? Eher nicht Ingo W. schrieb: > Die größte Herausforderung dürfte die Erzeugung einer stabilen > Referenzspannung für den Nullabgleich sein. Dafür wohl den 723.
weiß-braun-gelb wäre 1N914. Braun kann zu lila verfärbt sein. Da die 1N479 ge ist, laäßt sich das an der flußspannung auseinanderhalten.
Helge schrieb: > weiß-braun-gelb wäre 1N914. Braun kann zu lila verfärbt sein. Da die > 1N479 ge ist, laäßt sich das an der flußspannung auseinanderhalten. Ja, jetzt bei Sonnenlicht (Vollspektrum) sehe ich noch ein weiterer Ring an der Sensordiode. (unter dem Messwerk sind nochmals 4 selbe Dioden bestückt - Foto wird folgen...) Gelb (breit) ¦ braun o. lila ¦ gelb o. weiss ¦ grau BOM ist hingekrizelt, will ich n.d. Mittagessen (+Siesta) hier eintippen. Malzeit!
"BOM" kenne ich nur als die "Bill Of Material". Du meinst sicherlich die Schaltung.
Helge schrieb: > 4148, ähnlich der 914. Gut. Ich kenne eigentlich beide bereits seit Jahrzehnte. Allerdings sind mir 1n4148 soweit ausschliesslich mit in schwarz aufgedruckten Zeichen untergekommen. Für diese Schaltung also wohl DUS: kleinsignal und haupsache Silizium.
BC103A?! Ist mir noch nie begegnet. Wird wohl ein BC108A mit schwächelnder Beschriftung sein. Aus dieser Familie war das damals wohl der preiswerteste.
So: Foto Bestückungsseite u. Bauteilliste (BOM). Orientierung gem. Schriftzug. Reihenfolge v.l.n.r./v.o.n.u. M1: Drehspulmesswerk 500uA FS. D1, D2, D3, D4, D5 (sensor): 1n4148 BR1: Drahtbrücke R1: 1k R2: 47k R3, R4: 100k LED1: rot 5mm R5: 1k (1%) R6: 4k7 (1%) R7: 10k (1%) R8: 2k7 (1%) BR2: Drahtbrücke C1: KerKo n10 Q1: BC103A BR3: Drahtbrücke U1: LM723CN R9: 10k Tr1: Spindeltrimmer 1k U2: LM741CN Tr2: Spindeltrimmer 1k Der fliegend verdrahtete Taster ist als Schliesser einfach in der +Versorgungsleitung, die Schaltung wird also nur kurzzeitig bestromt solange man abliest. Die Versorgung ist unipolar, nominal 0..<18V (2x 9V Block)
Mark S. schrieb: > BC103A?! Ist mir noch nie begegnet. Wird wohl ein BC108A mit > schwächelnder Beschriftung sein. Aus dieser Familie war das damals wohl > der preiswerteste. So las ich es von blossem Auge. Hier eine Sonntagsmakroaufnahme: demnach gebe ich dir BC107A und sage ich bin mit blossem Auge einer "opt. Illusion" aufgesessen. Allerdings ist der Aufdruck schon nicht mehr so wie neu, resp. scheint es mir dass der TinCan Angriffsstellen in seiner Oberfläche aufweist (Pünktchen) welche die entzifferung erschweren... Der exakte Transistortyp dürfte in der Tat nicht so kritisch sein. Letztlich ist das Messwerk auch nur von Genauigkeitsklasse 2%.
Könnte eine Absolutanzeige für die Temperatur in °C sein, leuchtet die rote LED bei negativen Temperaturen?
Hier das "Schnittmuster", ich hoffe ich habe beim nachzeichnen keinen Fehler gemacht. Der "error amp" vom LM723 wird da wohl nur als Schwellwertschalter eingesetzt und treibt die LED. Ev. ist das bloss eine Abgleichhilfe? Müsste da nicht noch irgendeine Rückkopplung verschaltet sein? Vom LM723 ist wie zu erwarten war, nur die Referenzspannung relevant um die eigentliche Thermometerfunktion zu realisieren. Die Skalierung der Spannungsschwankung an der Sensordiode macht der LM741, ohne(!) Offsetkompensation... naja. Was ich noch nicht ganz durchschaue, ist der "Stromknoten" im Trimmpoti Tr1: der Querstrom durch die Sensordiode läge su um die 1.1mA wenn der Schleifer von Tr1 nubeschaltet wäre. Der Strom durchs Messwerk ist =<0.5mA, also bis zur Hälfte des Sensorquerstroms (sagen wir typ. ein Viertel bei Raumtemperatur). D.h. der Sensorquerstrom variert doch beträchtlich. Müsste der Sensorquerstrom nicht möglichst konstant eindesigned sein? Also die Flusspannung der Sensordiode möglichst hochohmig abgegriffen sein? Ausserdem: warum muss im Stromkreis des Messwerkes 2x Diodenflusspannung zusätzlich abfallen? Ich versuche mich weiter schlau-zu-googlen...
Wer ein µA-Meter ordentlich ansteuern will, nimmt eine STROM-Quelle, die lässt sich bei +/-9 V nicht von 2 x Diodenflussspannung beeinflussen. Und das Messwerk ist im Fehlerfall gegen Falschpolung geschützt.
Ping schrieb: > Wer ein µA-Meter ordentlich ansteuern will, nimmt eine STROM-Quelle, > die lässt sich bei +/-9 V nicht von 2 x Diodenflussspannung > beeinflussen. > > Und das Messwerk ist im Fehlerfall gegen Falschpolung geschützt. Umbenennung des Threads in: "Schrottfund ausreichend dokumentiert, nun im Schrank, aktuell soll eine i.a.B. verbesserte Neuauflage her."?
Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb: > Bzw. mit Brady-Klebebändern Kurven geklebt. (War das Brady?) > Abrubbel-Buchstaben für die Beschriftung (die gab es dummerweise nicht > spiegelverkehrt) und Aufkleber für die IC-Symbole, gerne mit ovalen > Pads. Ich glaube, ich habe davon sogar noch was von dem ganzen Zeug. #MeToo ;-) Das waren schwarze selbstklebende Kreppbänder in den benötigten Breiten, die man auf eine stabile und mit blauem 1/10"-Raster bedruckte Polyesterfolie geklebt hat. Meist hat man damit im Maßstab 4:1 gearbeitet und das "Artwork" dann vom Platinenmacher auf den für die Belichtung verwendeten Film verkleinern lassen. Die Verzinnung der Platine diente nicht so sehr der Schönheit, sondern das war die eigentliche Ätzmaske. Mit dieser Technik konnte man auch durchkontaktierte Leiterplatten herstellen. Über die Diode -wenn es denn eine ist- wurde schon genug gesagt, ausser: Ein als Diode beschalteter npn-Transistor (C mit B verbunden) hat eine "idealere" Diodenkennlinie als eine gewöhnliche Sperrschichtdiode! Ansonsten gab es auch damals schon zur Temperaturmessung eng tolerierte PTC aus Si (KTY..) mit meist 1kOhm, deren Bauform einer Diode völlig gleicht. Anhand des Schaltplans kann man leicht feststellen, ob der negative Temperaturkoeffizient der Diodenflussspannung, oder der positive Tk eines Siliziumwiderstandes benutzt wird.
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kondi schrieb: > Umbenennung des Threads in: > > "Schrottfund ausreichend dokumentiert, nun im Schrank, > aktuell soll eine i.a.B. verbesserte Neuauflage her."? F4: «...Du bist übers Wasser gegangen und wir sollen vom Affen abstammen?» Mach dir deinen eigenen Thread auf, kondi!
Hp M. schrieb: > Über die Diode -wenn es denn eine ist- wurde schon genug gesagt, ausser: > Ein als Diode beschalteter npn-Transistor (C mit B verbunden) hat eine > "idealere" Diodenkennlinie als eine gewöhnliche Sperrschichtdiode! ACK, ist bekannt. Aber... > Ansonsten gab es auch damals schon zur Temperaturmessung eng tolerierte > PTC aus Si (KTY..) mit meist 1kOhm, deren Bauform einer Diode völlig > gleicht. Haben müssen vor verbauen können. Die Randbedingungen bei der Entstehung dieser Schaltung kennen wir leider nicht. Aber... > Anhand des Schaltplans kann man leicht feststellen, ob der negative > Temperaturkoeffizient der > Diodenflussspannung, oder der positive Tk eines Siliziumwiderstandes benutzt wird. Und dann das Messwerk in eine Grätzbrücke verschalten? Ok, da ist ja noch die "Vorzeichen-LED" die hilft. Aber... ABER alle diese Veredelungsmassnahmen von Linearisierung und Genauigkeit würde man beim ablesen des ~4*5cm^2 kleinen Zeigerschwenkers von Genauigkeitsklasse NUR 2% ja gar nicht mitbekommen. Das "Gesamtkonzept SCHÄTZEISEN" passt doch hier schon. Bei einer "Echten MESSSCHALTUNG" wäre doch die VRef auch dauerhaft am Saft zu lassen, nicht nur wenige Sekunden auf Tastendruck, nicht wahr? Deswegen bleibe ich immernoch bei meiner Einstufung dieser Schaltung als DIY o.Ä.
collectionneur de trouvailles schrieb: > Der Strom durchs Messwerk ist =<0.5mA, also bis zur Hälfte des > Sensorquerstroms (sagen wir typ. ein Viertel bei Raumtemperatur). D.h. > der Sensorquerstrom variert doch beträchtlich. Nein. Der Strom durch die Diode ist immer gleich. Der LM741 ist eine Konstantstromquelle für die Diode. R6 ist der Messwiderstand. TR2 bildet die Referenzspannung und stellt den Skalierungsfaktor Temperatur->µA für die Anzeige ein. Über TR1 wird die Regelspannung des LM741 in den Stromkreislauf des Sensors eingekoppelt. Je nachdem ob diese größer oder kleiner als die Position des Schleifers ist fließt der Strom vom LM741 in die Diode oder der LM zwackt sich Strom aus dem Pfad ab. Und damit versteht man auch den Rest der Schaltung. Der Stromfluss vom LM zu TR1 kann also positiv oder negativ sein. Die Gleichrichterschaltung sorgt dafür das das Messinstrument nur den Betrag sieht. Außerdem gibt das je nach Stromsrichtung +- 2*V_Diode zwischen Ausgangssignal des LM741 und der Spannung an TR1. Für die Funktion der Messschaltung spielt das keine wesentliche Rolle aber für den LM723 und die Diode. Der zeigt im wesentlichen an ob der Strom in die eine oder andere Richtung fließt. Ergo ist TR1 der Null-Grad Abgleich. Wie also schon geschrieben: Helge schrieb: > Wie vermutet, Absolutwert in °C und LED bei Temperaturen unter Null.
Ich denke nochmal über meine Behauptung mit TR1 und TR2 nach. Bin etwas verwirrt. Eventuell ists auch umgedreht oder eine Mischung aus Beidem.
Andreas M. schrieb: > Ergo ist TR1 der Null-Grad Abgleich. Sehe ich nicht so. TR2 ist der Nullabgleich und TR1 stellt die Verstärkung und damit den Skalierungsfaktor des nichtinvertierenden Verstärkers (741) ein. Der Diff des 723 schaut sich die Spannung über dem Anzeigegleichrichter an und ermittelt die Polarität und damit das Vorzeichen (pos./neg.) Temperaturen.
collectionneur de trouvailles schrieb: > kondi schrieb: >> Umbenennung des Threads in: >> >> "Schrottfund ausreichend dokumentiert, nun im Schrank, >> aktuell soll eine i.a.B. verbesserte Neuauflage her."? > > F4: «...Du bist übers Wasser gegangen und wir sollen vom Affen > abstammen?» > > Mach dir deinen eigenen Thread auf, kondi! Nö
collectionneur de trouvailles schrieb: > Mach dir deinen eigenen Thread auf, kondi! Zu welchem Thema, bitte?
Andreas M., danke für den Denkanstoss, langsam beginne ich die Schaltung um den LM741 zu verstehen. Zumindest fast... s.u. Zuerst noch: NUR der Trimmer der Teil des Rückkopplungszweiges ist kann die Verstärkung (=Skalierung zu °C) beeinflussen und das kann nur Tr1 sein. Tr2 wird nur von seinem (Uref sei dank) konstanten Querstrom durchflossen UND ist hochohmig abgegriffen (LM741.in+) ergo frei von Einfluss von was am LM741.out passiert. Tr2 muss die Referenz sein. Der Kniff mit den "zusätzlichen" 2xUf der Dioden am Messwerk ist schon fast genial: damit wird der Einfluss von Offsetspannungen sowol vom LM741 aber besonders vom "error amp" im LM723 (Vorzeichen-LED) stark reduziert. Er fügt doch sowas wie eine Hysterese, besser Toten Bereich um 0°C (oder worauf mit Tr2 abgeglichen wird) ein, nicht? Sobald der LM741 auch nur minimal etwas Strom durchs Messwerk treiben (oder ziehen) will, muss das mit mind. + oder - (2xUf(+UM1)) passieren, was definitiv grösser als Offsetspannung eines jeden integrierten OpAmps ist. Nochmals mein K(r)ampf mit dem Rückkopplungskreis. Wenn der LM741 für die Sensordiode D5 als KSQ wirkt, diese also letztlich mit variablem Strom beschickt wird, dient dieser variable Strom noch zur kompensierung von irgendwas? Auch der "Stromshunt" R6 bekommt diesen variablen Strom und ist sicher nicht frei von Nebenwirkungen seiner eigener Erwärmung... Letztlich wird die Diode mit Ruhestrom+/-"Temperaturstrom" doch schon ausser dem Knick ihrer Kennlinie betrieben und da ist die Steilheit ja bereits so gross, dass variabilität im Diodenstrom keinen Einfluss auf ihre Vorwärtsspannung hat. Die Vorwärtsspannung hat zwar die -2mV/K Temperaturabhängigkeit die hier interessiert, aber wie beeinflusst diese nun den Strom durchs Messwerk: da sind noch weitere 2 Dioden (durchaus anderer Temp. ausgesetzt als der Sensor) deren Uf offensichtlich "niemand interessiert"... Ich habe wohl noch ein Knopf, mit der Beschreibung der Zusammenhänge... Mag noch jemand mir weiter auf die Sprünge helfen? (ich hoffe richtig von der PCB abgezeichnet zu haben, nicht dass da noch ein Fehler lauert...)
Deine Funktionsbeschreibung ist soweit richtig, außer für den Rückkopplungskreis. collectionneur de trouvailles schrieb: > Wenn der LM741 für die Sensordiode D5 als KSQ wirkt, diese also > letztlich mit variablem Strom beschickt wird, dient dieser variable > Strom noch zur kompensierung von irgendwas? Der Strom durch D5 ist nicht variabel. Das sieht man daran, daß der 741 am +Eingang eine konstante Spannung hat und er mit der Rückkoppelschleife auf Eingangsdifferenzspannung =0 regelt, also auch auf konstante Spannung an 4k7 und somit konstanten Strom durch D5. Das wird dadurch erreicht, daß der 741 durch einspeisen bzw abzweigen von Strom (= Anzeigestrom) in den Schleifer von TR1 die geänderte Spannung von D5 ausgleicht. Der 1k ist schaltungstechnisch nicht nötig, vielleicht dient er dem Überlastschutz des Messwerks beim Einschalten. Der 47k ist auch überflüssig.
collectionneur de trouvailles schrieb: > Wenn der LM741 für die Sensordiode D5 als KSQ wirkt, diese also > letztlich mit variablem Strom beschickt wird, dient dieser variable Der Strom durch D5 ist wirklich konstant. Der Trick der Schaltung besteht darin, dass die Diode bereits über TR1 und Vref einen "Grundstrom" aufgeprägt bekommt. Das Signal vom LM741 speist dann zusätzlich über den Schleifer von TR1 was ein oder zieht was raus. Man kann die Schaltung besser verstehen, wenn man sich klarmacht, das an R6 temperaturunabhängig immer die gleiche Spannung anliegt und zwar die, die an TR2 eingestellt wurde. Über D5 fällt immer eine Temperaturabhängige Spannung ab. Damit wird aber die Spannung über TR1 (zwischen Vref und D5) ebenfalls temperaturabhängig werden( und damit dann eigentlich auch der Strom in D5). Aber der LM741 speist über den Schleifer zusätzlich Strom ein ( oder zieht welchen heraus) und zwar genau so, das über R6 ( und damit auch die Diode) immer der gleiche Strom fließt. Eventuell wird es einfacher wenn man sich TR1 als zwei getrennte Widerstände vorstellt. Die Spannung zwischen D5 Anode und dem Schleifer ist immer konstant, weil über R6 und diesen Teilwiderstand der gleiche (konstante) Strom fließt. Was sich jedoch ändert, ist die Spannung über den oberen Teilwiderstand von TR1. Und damit auch der Strom über diesen Teil. Das Messgerät sieht genau die Differenz von diesem Strom und dem (konstanten) Strom über die Diode/R6. Damit ist dann auch klar, das meine ursprüngliche Aussage falsch war. TR1 stellt die Skalierung deltaU Diode -> Messtrom ein während TR2 den Nullabgleich macht. TR2 wird zwar den Arbeitspunkt der Diode etwas verschieben, aber das ist vermutlich nicht so kritisch.
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