Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Taupunktsteuerung


von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Mein Keller ist leider zu feucht. Also habe ich einen Entfeuchter 
gekauft. Der Verbraucht leider viel Strom. Also möchte ich mit einer 
Taupunktsteuerung einen Ventilator steuern. Nur wenn der Ventilator es 
nicht mehr schafft, soll der Entfeuchter anspringen.

Ich möchte dazu dieses Gerät verwenden:
https://www.h-tronic.de/shop/profi-luftfeuchteschalter-pls-1000/
Das sind im Wesentlichen zwei Sensoren und vier Relais mit einer 
geeigneten Elektronik.

Ich sehe nun zwei Möglichkeiten das Teil zu beschalten:
1. Die Relais schalten zwei Steckdosen, welche sich durch ein Relais an- 
und ausschalten lassen. Das hat den Vorteil, dass ich nicht mit 
Leitungen die Spannungen von 230V führen hantieren muss. Kennt jemand 
eine geeignete Steckdose? Ich habe leider nichts gefunden.
2. Ich verbinde zwei Steckdosen mit den Relais. Hier möchte ich alles 
normgerecht verschalten.
Wäre es zulässig die Schutzleiter der beiden Steckdosen mit dem 
Schutzleiter des Stromeingangs des PLS 1000 in dem Gehäuse des PLS 1000 
mit WAGO-Klemmen zu verbinden? Alternativ könnte auch alles auf eine 
Hutschiene, falls das irgendwelche Vorteile bringt.

Danke!

Gruß
Philipp

von Günni (Gast)


Lesenswert?

Besser ist es, die Lüftung von außen von der Temperaturdifferenz außen - 
innen abhängig zu machen. Wenn es draußen deutlich kälter als im Keller 
ist, die Luft im Keller durch Außenluft austauschen. Wenn die kalte Luft 
sich dann im Keller erwärmt, nimmt sie Feuchtigkeit auf. So bekommt man 
auf Dauer den Keller trocken.

Wenn der Keller irgendwann richtig trocken ist, muss man die Methode 
verfeinern. Wenn man im Keller eine Temperatur von 20°C bei einer 
Luftfeuchtigkeit von 40% hat und lässt dann von außen Luft mit einer 
Temperatur von 17°C und einer Feuchtigkeit von 80% rein, wird es im 
Keller feuchter. Aber wie man das vernünftig steuert wird erst 
interessant, wenn der Keller schon trocken ist. Für den Anfang reicht 
die oben beschriebene einfache Steuerung. Nachdem ich das so (besonders 
über Winter) gemacht habe, ist in unserem vormals feuchten Keller nur 
noch eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50% und unser elektrischer 
Luftentfeuchter steht verstaubt in der Ecke rum.

von Günni (Gast)


Lesenswert?

Sorry, aber ich war ein wenig nachlässig. Wenn man die Luft im Keller 
ausgetauscht hat, kann man den Lüfter natürlich weiterlaufen lassen. 
Aber besser wäre, ihn abzuschalten, bis sich die Luft im Keller erwärmt 
und Feuchtigkeit aufgenommen hat. Dann den Lüfter wieder anschalten - 
feuchte warme Luft raus, kalte Luft rein. Das ist das Prinzip des 
Stoßlüftens. Im Winter verhindert das, dass der Keller zu sehr auskühlt. 
Gut ist, wenn der Lüfter eine Klappensteuerung hat die verhindert, dass 
Luft von außen kommt, wenn sie das gerade nicht soll. Sonst kann es an 
schwülen Tagen sein, dass feuchte heiße Luft von außen sich im Keller 
abkühlt. So werden Keller bei falscher Lüftung im Sommer nass.

von Felix W. (fhwe)


Lesenswert?

Ich verfolge gerade ein ähnliches Projekt, mit ähnlichen Überlegungen 
wie Günni. Allerdings verzichte ich auf Ventilatoren und kippe 
stattdessen 2 gegenüberliegende Fenster per Motor.
Hauptvorteil ist der geringere Stromverbrauch, so ein Ventilator hat 30W 
und läuft Stunden. Die üblichen Klappensteuerungen funktionieren mit 
Thermoelementen, die auch wieder ca. 20 Watt verbrauchen. Der 
Fenstermotor dagegen läuft nur 2 mal am Tag kurz an. Billiger sind die 
Motoren auch, zumindest billiger als Marken-Lüfter wie Helios. Außerdem 
bleiben die Fenster komplett lichtdurchlässig, der Keller ist also 
heller.
Vielleicht eine Alternative?

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Ach schau. Eine Billigkopie von:
https://www.ramser-elektro.at/der-hydrothyr/

Nur dass das Origianl mehr kann.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Günni schrieb:
> Besser ist es, die Lüftung von außen von der Temperaturdifferenz
> außen -
> innen abhängig zu machen. Wenn es draußen deutlich kälter als im Keller
> ist, die Luft im Keller durch Außenluft austauschen. Wenn die kalte Luft
> sich dann im Keller erwärmt, nimmt sie Feuchtigkeit auf. So bekommt man
> auf Dauer den Keller trocken.
>
> Wenn der Keller irgendwann richtig trocken ist, muss man die Methode
> verfeinern. Wenn man im Keller eine Temperatur von 20°C bei einer
> Luftfeuchtigkeit von 40% hat und lässt dann von außen Luft mit einer
> Temperatur von 17°C und einer Feuchtigkeit von 80% rein, wird es im
> Keller feuchter. Aber wie man das vernünftig steuert wird erst
> interessant, wenn der Keller schon trocken ist. Für den Anfang reicht
> die oben beschriebene einfache Steuerung. Nachdem ich das so (besonders
> über Winter) gemacht habe, ist in unserem vormals feuchten Keller nur
> noch eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50% und unser elektrischer
> Luftentfeuchter steht verstaubt in der Ecke rum.

Hallo,

danke für den Hinweis. Diese Steuerung verwendet deine "verbesserte 
Methode". D.h. sie misst die Luftfeuchtigkeit und Temperatur innen und 
außen.  Wenn es sich "lohnt" schaltet sie dann den Ventilator an.  Ich 
nehme an, es lohnt sich immer dann wenn die absolute! Luftfeuchtigkeit 
(d.h. Dimension Mass von Wasser pro Volumen) drinnen größer ist als 
draußen.

von Justin S. (Gast)


Lesenswert?

Das ist alles fast richtig und wäre ganz richtig, wenn noch die 
Luftfeuchtigkeit außen und innen berücksichtigt würde. Die ist nämlich 
entscheidend:

Wichtig für das Austrocknen durch Luftaustausch ist, dass die absolute 
Feuchtigkeitsmenge in der Luft draußen geringer als drinnen ist (nicht 
die relative in Prozent!).

Sobald die Feutigkeitsmenge in der Luft draußen deutlich geringer als 
drinnen ist, kann man aktiv Luft austauschen und die wird immer den 
Keller austrocknen, egal welche Temperatur. Sobald aber die absolute 
Luftfeutigkeit draußen so groß wie im Keller oder sogar größer ist, 
sollte man aufhören zu lüften.

Im Winter ist das ganz oft der Fall, im Sommer meistens nur an seltenen 
Vormittagen.

In unseren Sommern ist allerdings die Luftfeuchtigkeit draußen meistens 
bereits dann zu hoch, wenn die Luft nur wenige Grad wärmer als im Keller 
ist. Deswegen funktioniert der alleinige Blick auf die Temperatur 
manchmal auch ein bischen.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Felix W. schrieb:
> Ich verfolge gerade ein ähnliches Projekt, mit ähnlichen Überlegungen
> wie Günni. Allerdings verzichte ich auf Ventilatoren und kippe
> stattdessen 2 gegenüberliegende Fenster per Motor.
> Hauptvorteil ist der geringere Stromverbrauch, so ein Ventilator hat 30W
> und läuft Stunden. Die üblichen Klappensteuerungen funktionieren mit
> Thermoelementen, die auch wieder ca. 20 Watt verbrauchen. Der
> Fenstermotor dagegen läuft nur 2 mal am Tag kurz an. Billiger sind die
> Motoren auch, zumindest billiger als Marken-Lüfter wie Helios. Außerdem
> bleiben die Fenster komplett lichtdurchlässig, der Keller ist also
> heller.
> Vielleicht eine Alternative?

Wir haben leider nur ein Fenster. Das reicht bei uns sicher nicht.

von Justin S. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde vermutlich einen Schmitt-Trigger nehmen:

Luftaustausch starten bei:

absolute Luftfeutigkeit draußen < 90% absolute Luftfeuchtigkeit drinnen

Luftaustausch beenden bei:

absolute Luftfeutigkeit draußen > 95% absolute Luftfeuchtigkeit drinnen

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Das Ramser Gerät scheint auch eine Maximale Aussentemperatur Abschaltung 
zu haben.
Den Rest auch über die absolute Luftfeuchtigkeit.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Also möchte ich mit einer Taupunktsteuerung einen Ventilator steuern.
> Nur wenn der Ventilator es nicht mehr schafft, soll der Entfeuchter
> anspringen.
> Ich möchte dazu dieses Gerät verwenden

Ich sehe  nicht, dass dieses Gerät das beides kann. Man wird 2 Geräte 
kaufen müssen.

von Cool (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Schalter schrieb:
>> Also möchte ich mit einer Taupunktsteuerung einen Ventilator steuern.
>> Nur wenn der Ventilator es nicht mehr schafft, soll der Entfeuchter
>> anspringen.
>> Ich möchte dazu dieses Gerät verwenden
>
> Ich sehe  nicht, dass dieses Gerät das beides kann. Man wird 2 Geräte
> kaufen müssen.

Der Originale kanns:
https://www.ramser-elektro.at/der-hydrothyr/

von GayWin (Gast)


Lesenswert?

H-Tronic ist nicht das gelbe vom Ei. Billige ungenaue Chinaböller als 
Sensoren.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

"Früher" war es üblich einen Neubau den Winter über auszutrocknen. 
Eingezogen ist man dann im Frühjahr. Ohne irgendwelchen Heizkram...ist 
heute natürlich nicht mehr dran zu denken...
Gruß Rainer

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Wir setzen den Hydrothyr ein, weil man ihn im Verteiler montieren kann.
Dadurch ersparen wir uns den extra Kasten im Raum.
Hat meist einen grösseren WAF.
Wurde aber in diversen Fachmagazinen auch schon angepriesen.

https://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/2653/Differenzfeuchteregler

Stellt also wirklich die Königsklasse dar.
Sensoren aus Deutschland (TiTec). Vor allem 0-10V Schnittstelle.
Wenn es die Ösifirma nicht mehr gibt kann ich die Sensoren immer 
ersetzen.
Und falls mal ein Relais defekt wird, nehme ich einfach ein Anderes.
Sind ja 4 auf dem Gerät drauf.

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> "Früher" war es üblich einen Neubau den Winter über auszutrocknen.
> Eingezogen ist man dann im Frühjahr. Ohne irgendwelchen Heizkram...ist
> heute natürlich nicht mehr dran zu denken...
> Gruß Rainer

Kenn ich auch noch.
Ausfrieren nannte man das.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Günni schrieb:
> Besser ist es, die Lüftung von außen von der Temperaturdifferenz außen -
> innen abhängig zu machen. Wenn es draußen deutlich kälter als im Keller
> ist, die Luft im Keller durch Außenluft austauschen. Wenn die kalte Luft
> sich dann im Keller erwärmt, nimmt sie Feuchtigkeit auf. So bekommt man
> auf Dauer den Keller trocken.

Man muss die Taupunkte berechnen, dazu braucht man die Temperatur und 
Luftfeuchte. Hab ich vor langer Zeit mal mit einem AVR + 2x SHT21 
gebaut.

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Günni schrieb:
>> Besser ist es, die Lüftung von außen von der Temperaturdifferenz außen -
>> innen abhängig zu machen. Wenn es draußen deutlich kälter als im Keller
>> ist, die Luft im Keller durch Außenluft austauschen. Wenn die kalte Luft
>> sich dann im Keller erwärmt, nimmt sie Feuchtigkeit auf. So bekommt man
>> auf Dauer den Keller trocken.
>
> Man muss die Taupunkte berechnen, dazu braucht man die Temperatur und
> Luftfeuchte. Hab ich vor langer Zeit mal mit einem AVR + 2x SHT21
> gebaut.

ODER die absolute Feuchte.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Ich sehe  nicht, dass dieses Gerät das beides kann. Man wird 2 Geräte
> kaufen müssen.

Ich befürchte du hast recht. Die Funktion „Entfeuchten“ im Modus 
TF-Schalter verwendet nicht den Taupunkt sondern die relative 
Luftfeuchtigkeit. Das hatte ich überlesen. Und der Modus 
"Kellertrocknung" kann nur ein Relais bedienen.

von GayWin (Gast)


Lesenswert?

Die Alternative, was das kann wurde mehrfach genannt.

von Tippgeber (Gast)


Lesenswert?

Auch wenn der Hydrothyr funktioniert: er ist frech teuer.
Wie MaWin gesagt hat, zwei gute (nicht zu billige) Sensoren, ein Arduino 
mit 20 Zeilen Code und ein Relais für den Lüfter.
Für die Komfort-Version ein Display. Kosten: unter 20 Euro.
Ob man Taupunkt oder absolute Feuchte berechnet, ist egal.

Evtl. ist ein stillgelegter oder im Sommer unbenutzer Kamin da, den man 
für die Abluft nutzen kann (der Kamineffekt kann Lüfter ersetzen).
Trockene Luft nach unten leiten, die Luft erwärmt sich, nimmt Feuchte 
auf und steigt nach oben. Dort absaugen.
Empfiehlt sich auch für den aktiven Luftentfeuchter: feuchte Luft oben 
ansaugen und getrocknete Luft im Raum maximal diagonal entfernt unten 
hinblasen.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

nochmal vielen Dank für die Tipps. Ich überlege mir das nochmal und 
entscheide dann zwischen der biligen H-Tronic, dem frech teuren 
Hydrothyr oder den coolen Arduino. ;-)

Hier noch ein paar Fragen und Kommentare:
Für jemanden der noch nie Programmiert hat (außer was man halt im 
Studium muss) wie lange dauert das mit dem Arduino? Wie lange dauert das 
ganze Drumherum, bis es eine gangbare Lösung ist? Jetzt mal den Spaß 
beim ausgeklammert.

Ist die H-Tronic wirklich so schlecht? Dass etwas aus China kommt heißt 
ja überhaupt nicht dass es schlecht ist. Ich bestelle beruflich oft 
Bauteile aus China. Schwierig ist die Kommunikation (auf englisch) aber 
die Produkte sind in der Regel deutlich besser und schneller da als 
deutsche - zumindest solange es sich um einfache Bauteile für 
Präzisionsfrästeile handelt. Zudem ist es ja bei einer 
Differenzsteuerung in erster Näherung egal, wie groß der Fehler ist 
solange er gleich ist.

Und das letzte (meine eigentliche Frage): Ich kann als Bastler ja 
problemlos so eine Schaltung bauen. Sobald ich jedoch auf 230V besteht 
doch in gewisses Restrisiko und es ist ja eigentlich nicht zulässig. 
(Bitte hier keine Diskussion über den Sinn und Unsinn solcher Aussagen 
oder Regelungen!!) Eleganter wäre es also ein Steckdose mit einem 
Relaiseingang zu steuern. Gibt es sowas?

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Kennt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik aus 
Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert? Ich würde 
aus meiner Garagenbelüftung gerne float und pow verbannen ...

LG, Sebastian

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> Ich würde aus meiner Garagenbelüftung gerne float und pow verbannen ...

Viel Spaß. Hast du dir die Magnus Formel mal angesehen?

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Ich verstehe zugegeben das in vielen Threads genannte Problem mit den 
feuchten Kellern immer noch nicht

Meist wird versucht das Problem durch Taupunktsteuerung usw zu lösen

Sind das so alte Keller das durch das umgebende Erdreich ständig 
nachgekühlt wird?

Mein Keller ist beheizt, deshalb habe ich dort das Problem nicht
Meine Garage ist nicht beheizt - aber auch dort habe ich keine Probleme

Würde man den Keller nicht beheizen - alle Fenster raus reisen - man 
hätte keine Probleme - aber es wäre halt im Winter entsprechend kalt

Warum muss man in einem kühlen Keller Fenster und Türen von Januar bis 
Juni geschlossen haben, kommt dann auf die Idee das man gerade jetzt im 
Sommer massivst lüften muss?

von Harri (Gast)


Lesenswert?

Moin,

ich hatte die gleiche Herausforderung und das ganze dann mit einem Raspi 
und Domoticz Smart Home umgesetzt. Kann diverse Sensoren (ich nehm 
billige 433MHz Teile drinnen und draußen mit RTL-SDR Empfänger am Raspi) 
und Aktoren nutzen (z.B. Relais am Raspi oder auch fertige 
WLAN-Steckdosen wir z.B. Shelly) ansprechen.
Domoticz war auch für mich als Linux-Laien relativ einfach aufzusetzen, 
recht flache Lernkurve und flotte Ergebnisse. Es gibt aber auch viele 
andere Systeme, die sowas könnten.

Du kannst die Regeln zum Lüften mit recht einfacher Syntax selber 
programmieren. Den Taupunkt berechnet Domoticz selber aus der Temperatur 
+ relativer Feuchte der Sensoren.

Und man hat was zum basteln ;-)

LG, Harri

von Felix W. (fhwe)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Hallo,
>
> nochmal vielen Dank für die Tipps. Ich überlege mir das nochmal und
> entscheide dann zwischen der biligen H-Tronic, dem frech teuren
> Hydrothyr oder den coolen Arduino. ;-)
>

Dann noch ein Tipp aus meinem Projekt: Ich verwende 2 Sonoff-Relais mit 
ESP8266 und habe Tasmota draufgespielt. Da kann man problemlos jeweils 
einen BME280 anschließen, der Temperatur und Luftfeuchte misst. Ein 
Sensor ist im Keller, der andere an der Fassade. Die Taupunktberechnung 
ist damit billiger Beifang. Die Koordination werde ich wohl auch mit 
Domoticz machen, ginge aber auch auf einem der beiden Sonoffs, wenn ich 
Tasmota etwas umstricke.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Hier noch ein paar Fragen und Kommentare:
> Für jemanden der noch nie Programmiert hat (außer was man halt im
> Studium muss) wie lange dauert das mit dem Arduino? Wie lange dauert das
> ganze Drumherum, bis es eine gangbare Lösung ist? Jetzt mal den Spaß
> beim ausgeklammert.

Wochen bis Monate.

> oder Regelungen!!) Eleganter wäre es also ein Steckdose mit einem
> Relaiseingang zu steuern. Gibt es sowas?

Sicher. Aber bitte keine Relaiskarten, Shields etc. aus China!

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> nt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik aus
> Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert? Ich würde
> aus meiner Garagenbelüftung gerne float und pow verbannen ...

Vollkommener Unsinn. Fließkomma ist weder giftig noch verboten. Es gibt 
schon viele Fällle, wo die vollkommen sinnvoll ist.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Würde man den Keller nicht beheizen - alle Fenster raus reisen - man
> hätte keine Probleme

Doch, auch.


Bis die Kellermauern warm werden im Frühling, hast du kondensierende 
Feuchtigkeit an den Wänden.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Ich verstehe zugegeben das in vielen Threads genannte Problem mit den
> feuchten Kellern immer noch nicht


Naja spätestens wenn man (oder der Nachbar) wäsche trocknet ist der 
Keller halt nass. Nur im Sommer - im Winter hat der 40% Feuchtigkeit, 
egal was man macht.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Naja spätestens wenn man (oder der Nachbar) wäsche trocknet ist der
> Keller halt nass. Nur im Sommer

Ich vermute, dass das vielen nicht klar ist.

Wenn man wirklich Massen im Keller trocknet, weil man keinen 
Balkon/Terrasse/Garten hat, sollte man über einen WP-Trockner 
nachdenken. Ja, ist richtig Geld, vermutlich so 1€ pro Wäsche, aber auch 
1l Wasser, dass ich nicht in den Raum kippe.

Nur kaufen jene, die im Sommer den Keller lüften, dann einen 
Ablufttrockner und wundern sich, dass der nichts, aber auch gar nichts 
bringt.

von Mehmet K. (mkmk)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> Kennt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik aus
> Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert?

Soweit mir bekannt, ist dies ohne Kenntnis des momentanen Luftdrucks 
nicht möglich.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Mehmet K. schrieb:
>> Kennt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik aus
>> Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert?
>
> Soweit mir bekannt, ist dies ohne Kenntnis des momentanen Luftdrucks
> nicht möglich.

Doch, das geht.

http://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html

Mit den Formeln hab ich das damals das berechnet, in Fließkomma.

von typ (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

anbei mal mein anti-Feuchtescript für 2 Innensensoren, 1 Außensensor 
(SI7021)
relaiskarte
alles am raspi angeschlossen
20 Minuten Lüfter EIN
40 Minuten Lüfter AUS
die Luft braucht Zeit um wieder Feuchte aufzunehmen und der Keller soll 
im Winter nicht zu stark auskühlen

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

Mehmet K. schrieb:
> Sebastian schrieb:
>> Kennt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik aus
>> Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert?
>
> Soweit mir bekannt, ist dies ohne Kenntnis des momentanen Luftdrucks
> nicht möglich.

Im Augenblick mache ich das so:
1
Deci dewpoint (Deci relhumi, Deci temp) {
2
    // http://www.mikrocontroller.net/topic/306226#3292459
3
    // http://wwwcaps.ou.edu/arpsbrowser/arps5.2.4browser/html_code/adas/mthermo.f90.html#DWPT
4
    //
5
    //    baker, schlatter  17-may-1982     original version.
6
    //
7
    //   this function returns the dew point (celsius) given the temperature
8
    //   (celsius) and relative humidity (%). the formula is used in the
9
    //   processing of u.s. rawinsonde data and is referenced in parry, h.
10
    //   dean, 1969: "the semiautomatic computation of rawinsondes,"
11
    //   technical memorandum wbtm edl 10, u.s. department of commerce,
12
    //   environmental science services administration, weather bureau,
13
    //   office of systems development, equipment development laboratory,
14
    //   silver spring, md (october), page 9 and page ii-4, line 460.
15
16
    if (relhumi==INVALDECI || temp==INVALDECI) return INVALDECI;
17
    float x = (1000-relhumi)/1000.0;
18
    float dpd = (14.55+0.0114*temp)*x + pow((2.5+0.0007*temp)*x,3) + (15.9+0.0117*temp)*pow(x,14);
19
    return temp-(int16_t)(dpd*10.0);
20
}

Deci ist int16_t und enthält die relative Feuchte in Deziprozent (also 
‰) beziehungsweise die Temperatur in Dezicelsius (also in 
Zehntel-Celsius).

Und diese Funktion ist der einzige Ort wo float und pow gebraucht 
werden. Und float und pow benötigen einen Kladderadatsch an 
Bibliotheksfunktionen, die Platz im Flash brauchen, den ich gern 
vermeiden würde.

LG, Sebastian

Beitrag #6735908 wurde vom Autor gelöscht.
von Holger T. (holgert)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Deci ist int16_t und enthält die relative Feuchte in Deziprozent (also
> ‰) beziehungsweise die Temperatur in Dezicelsius (also in
> Zehntel-Celsius).

Lt. Datenblatt hat der SHT21 eine Genauigkeit von 1% für die Temperatur 
(-10..20°C) und 3% für die Relative Luftfeuchte (20..80%). Es ist also 
gar nicht sinnvoll, mit Zehnteln zu rechnen.

Ich würde mir ein 2-dimensionales Array ("x-Achse" T; "y-Achse" RH) mit 
vorberechneten Größen des Taupunktes erstellen. Als Stützstellen würde 
ich mit Temperaturschritten von 5 K und RH-Schritten von 10% beginnen. 
Für einen Wertebereich von -30°C..+45°C (T) und 20%..100% (RH) ergeben 
sich so 1440 Stützstellen (entspricht 2880 Byte Flash-verbrauch).

Vielleicht reicht die Auflösung ja schon, ggf durch "Dreisatz" im 
Zielquadrat linear interpolieren. Dürfte immer noch weniger Flash 
verbrauchen, als die Float-Lib, ganz zu schweigen von der 
Geschwindigkeitssteigerung.

von Holger T. (holgert)


Lesenswert?

Achso, da die Daten in binärer Form vorliegen, sind natürlich 
Stützstellendifferenzen von 3,2K oder 6,4K für die Temperatur und 12,8% 
für die Rel. Feuchte sinnvoller.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Ich vermute, dass das vielen nicht klar ist.
>
> Wenn man wirklich Massen im Keller trocknet, weil man keinen
> Balkon/Terrasse/Garten hat, sollte man über einen WP-Trockner
> nachdenken. Ja, ist richtig Geld, vermutlich so 1€ pro Wäsche, aber auch
> 1l Wasser, dass ich nicht in den Raum kippe.
>
> Nur kaufen jene, die im Sommer den Keller lüften, dann einen
> Ablufttrockner und wundern sich, dass der nichts, aber auch gar nichts
> bringt.

Es gibt ja fast nur noch Wärempumpentrockner (WP). Aber erstens machen 
die die Wäsche kaputt, zweitens will man ja aus Kosten- und 
Umweltgründen nicht beliebig viel Strom verbrauchen (Solardach wäre 
natürlich ne Lösung...) und drittens machen die den Keller auch etwas 
feucht.

Davon abgesehen ist unser Keller auch nach drei Wochen Urlaub >60% rel. 
Feuchtigkeit. In meinen Augen führt da an einen Entfeuchter oder 
Ventilator nichts vorbei.

von Günni (Gast)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Wir haben leider nur ein Fenster. Das reicht bei uns sicher nicht.

Es geht übrigens auch. Dafür die Luft im Keller ansaugen und nach 
draußen blasen (ideal, wenn sie über ein Rohr noch ein Stückchen vom 
Fenster weggeblasen wird). Durch die  Strömung bewegt sich die feuchte 
Luft in eine Richtung, die Außenluft, die als "Ersatz" in den Keller 
kommt, stammt aber aus allen Richtungen um das Fenster herum. Man saugt 
also nicht genau die Luft wieder an, die man gerade hinausgeblasen hat. 
(Deshalb wird man bei einem Helmholzresonator mit einem weichen 
verformbaren Gehäuse immer einen Luftstrom herauskommen fühlen, wenn man 
das Gehäuse verformt.)

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Günni schrieb:
> Schalter schrieb:
>> Wir haben leider nur ein Fenster. Das reicht bei uns sicher nicht.
>
> Es geht übrigens auch. Dafür die Luft im Keller ansaugen und nach
> draußen blasen (ideal, wenn sie über ein Rohr noch ein Stückchen vom
> Fenster weggeblasen wird). Durch die  Strömung bewegt sich die feuchte
> Luft in eine Richtung, die Außenluft, die als "Ersatz" in den Keller
> kommt, stammt aber aus allen Richtungen um das Fenster herum. Man saugt
> also nicht genau die Luft wieder an, die man gerade hinausgeblasen hat.
> (Deshalb wird man bei einem Helmholzresonator mit einem weichen
> verformbaren Gehäuse immer einen Luftstrom herauskommen fühlen, wenn man
> das Gehäuse verformt.)

Verstehe. Ich würde jetzt einfach mal Luft reinpressen/Raussaugen. Es 
gibt noch ein 10cm Rohr, vermutlich für Trockner gedacht. Da kommt das 
Luft rein/raus. Zudem sind die inneren Wände sicher nicht richtig 
luftdicht.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Ich würde jetzt einfach mal Luft reinpressen/Raussaugen

Geile Idee, wenn man eine Treppe vom Keller in die Wohnung hat.

Dann wird entweder warme Luft auf der Wohnung zum Kondensieren in den 
kalten Keller gesaugt  oder muffige Kellerluft in die Wohnung gepustet.

von Mehmet K. (mkmk)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Doch, das geht.

Danke für die Korrektur (und den Link).

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Holger T. schrieb:
> Für einen Wertebereich von -30°C..+45°C (T) und 20%..100% (RH) ergeben
> sich so 1440 Stützstellen (entspricht 2880 Byte Flash-verbrauch).
>
> Vielleicht reicht die Auflösung ja schon, ggf durch "Dreisatz" im
> Zielquadrat linear interpolieren. Dürfte immer noch weniger Flash
> verbrauchen, als die Float-Lib, ganz zu schweigen von der
> Geschwindigkeitssteigerung.

Die Geschwindigkeit ist vollkommen egal, denn man rechnet mit Millionen 
Taupunkte pro Sekunde aus, bestenfalls einen alle paar Sekunden.
Ich hab gerade mal nachgesehen, meine Firmware im .elf Format hat ca. 
9kB, da ist aber noch ein wenig LCD Kram mit drin sowie die I2C 
Funktionen für die SHT21. So what! Für ein Hobbyprojekt vollkommen egal! 
Ich hab nen ATmega32 genommen, weil der gerade rumlag! Verschwendung!!! 
;-)

von Tippgeber (Gast)


Lesenswert?

> Kennt jemand eine Taupunktberechnung als Festkomma-Arithmetik
> aus Temperatur und relativer Feuchte wie sie ein SHT21 liefert?
> Ich würde aus meiner Garagenbelüftung gerne float und pow verbannen ...

Ging mir auch so, ich habe dann die pow-Werte in eine Tabelle gelegt, 
weil ich sehen wollte, ob es geht.

Als Temp-Sensor einen DS18B20, und dessen Rohwerte (1/16°C) gleich 
direkt verwurstet. Den Code kann ich bei Gelegenheit posten.
Aber Falk hat schon Recht, für unbenutzes Flash bekommt man kein Geld 
zurück.

von Cool (Gast)


Lesenswert?

Wir verwenden den Hydrothyr profesionell.
Den Planer eines Krankenhauses, Bahnhofes, Flughafens,... möchte ich 
sehen, der eine Bastellösung in sein LV lässt :-D

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Tippgeber schrieb:
> Aber Falk hat schon Recht, für unbenutzes Flash bekommt man kein Geld
> zurück.

Bei mir waren die 32K des Atmega328P voll und ich hatte noch Pläne. Ich 
habe jetzt aber die Display-Bibliothek gewechselt und den Zeichensatz 
beschnitten und so 4K zurückgewonnen, insofern ist weiteres Sparen zur 
Zeit nicht dringend. Aber immer gut Optionen zu kennen ...

LG, Sebastian

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

wie hat man das alles nur vor 100 Jahren, so ganz ohne Strom gemacht?

Ok, jetzt hat man mit Strom , Microcontrollern, Sensoren,.. alle 
Möglichkeiten - warum gibt es kaum professionelle Hersteller?

Ich behaupte weiterhin das es ein fragwürdiger Zeitvertreib ist -hätte 
ich im Keller zu viel Feuchte würde ich mir einen Lufttrockner leisten

Wenn das Dach rostet ist der Keller feucht....

von Kellerkind (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> Ich behaupte weiterhin das es ein fragwürdiger Zeitvertreib ist -hätte
> ich im Keller zu viel Feuchte würde ich mir einen Lufttrockner leisten

Zu dem Ergebnis bin ich auch gekommen.

Die Steuerung ist das geringste Übel.
- Fenster muss geöffnet und geschlosssen werden
- unter 8°C (Winter) soll nicht mehr gelüftet werden
- es gibt zu wenig Tage im Jahr, an denen der Taupunkt es zuläßt, zu 
lüften
- wenn das Kellerfenster auf steht und jemand ein "Dauerausleihe" 
durchführt, was sagt Versicherer dazu?

Hier ein paar Links zum Basteln

http://gemander.org/2017/02/11/arduino-kellerentfeuchtung-mit-arduino-und-dht22/

https://www.elektormagazine.com/labs/feuchtegesteuerte-kellerluftung-humidity-basement-ventilation-140154

von my2ct (Gast)


Lesenswert?

Kellerkind schrieb:
> - wenn das Kellerfenster auf steht und jemand ein "Dauerausleihe"
> durchführt, was sagt Versicherer dazu?

Die Luft kommt durch jedes vernünftige Gitter ohne Probleme durch.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> wie hat man das alles nur vor 100 Jahren, so ganz ohne Strom gemacht?
>
> Ok, jetzt hat man mit Strom , Microcontrollern, Sensoren,.. alle
> Möglichkeiten - warum gibt es kaum professionelle Hersteller?
>
> Ich behaupte weiterhin das es ein fragwürdiger Zeitvertreib ist -hätte
> ich im Keller zu viel Feuchte würde ich mir einen Lufttrockner leisten
>
> Wenn das Dach rostet ist der Keller feucht....

Hm vermutlich hat man am Anfang des Jahrhrunderts keine Sachen im Keller 
gehabt die nicht nass werden dürfen oder hatte einen Eiskeller. Dann hat 
man ein paar Jahrzehnte versucht die Häuser über dem Keller mit Bomben 
zu entfernen. Hat die Belüftungssituation stark verbessert. Das war wohl 
auch nicht ideal, weil es rein geregnet hat. Daher hat man hat die 
Häuser wieder aufgebaut. Jetzt stellt man sich Lufttrockner rein und 
stellt fest, das der Strom doch nicht nur aus der Steckdose kommt. Daher 
fängt man langsam an über eine sinnvolle Lösung nachzudenken.

von Helge (Gast)


Lesenswert?

Ist ein freier Luftschacht vorhanden?

Bei einem Bau letztes Jahr ist ein Waschraum incl. Wäscheleinen und 
Trocknern und alles für 12 Kleinstwohnungen. Der ist trotzdem immer 
trocken. Meist reicht die Wärme im Waschraum aus, die Feuchte über einen 
Abluftschacht zu entfernen. Wenn das nicht reichen sollte, gibts einen 
20W-Lüfter, so ein uraltes Ding von Maico, mit 30-Minuten-Timer.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

Helge schrieb:
> Ist ein freier Luftschacht vorhanden?
>
> Bei einem Bau letztes Jahr ist ein Waschraum incl. Wäscheleinen und
> Trocknern und alles für 12 Kleinstwohnungen. Der ist trotzdem immer
> trocken.

ansonsten fließt man den Raum halt - Feuchtraum
Im Bad macht das tägliche duschen ja auch nichts aus wenn alles 
entsprechend gebaut wurde

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> ansonsten fließt man den Raum halt - Feuchtraum
> Im Bad macht das tägliche duschen ja auch nichts aus wenn alles
> entsprechend gebaut wurde

Irrtum: Man fliest den Raum, weil man es einfacher haben will. Besser 
wäre es, die obere Hälfte Lehm oder Tapete zu haben.

Lass mal in der Badewanne Wasser stehen, dann schimmelt es Dir überall. 
Das Bad schimmelt nicht, weil es belüftet wird, oft relativ warm ist und 
das Wasser abläuft.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Besser wäre es, die obere Hälfte Lehm oder Tapete zu haben.

Oder Putz. Oder offenes Holz. Puffert den Feuchtestoss vom Duschen ab.

LG, Sebastian

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Oft sind moderne luftdichte Fenster ein Problem. Jeder Einbau sollte 
zwingend ein Lüftungskonzept verlangen. Nicht nur wegen Schimmel, auch 
wegen der Luftwechselrate.

Bodenkühle Räume sind noch mal ein eigenes Thema. Da ist Luftdichtheit 
im absolut feuchten Sommer hilfreich. Aber man sollte die Radonbelastung 
im Auge behalten ...

LG, Sebastian

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> Bodenkühle Räume sind noch mal ein eigenes Thema. Da ist Luftdichtheit
> im absolut feuchten Sommer hilfreich. Aber man sollte die Radonbelastung
> im Auge behalten ...

Jaja. Nicht jeder wohnt im Erzgebirge oder Schwarzwald!!!

von Lutz S. (lutzs)


Lesenswert?

Hier ist der Keller auch feucht. Haus ist über 100 Jahre alt, 
Ziegelwände stehen einfach so im Erdreich, die Feuchtesperre ist 
darüber.

Die Wände haben auch im Sommer lange Zeit noch um die 9-10 Grad, wenn da 
warme Luft von aussen reinkommt kondensiert die.

Im Winter bringt die Heizung Abhilfe, der regelmässige Luftdurchzug mit 
der kalten Luft von aussen trocknen alles aus. Zuluft erfolgt über 
denselben Querschnitt wie der Schornstein, deshalb kaum Wärmeverluste 
wie z.B. bei einem offenen Fenster.

Und ausserdem ist damit auch das Radon weg, falls hier welches austreten 
sollte.

Sommer ist ca. 2 Monate ein Problem. Wenn ich einen Lüfter einsetzen und 
nicht viel Aufwand treiben wollte würde ich den nachts laufen lassen, 
sofern die Temperatur aussen weit genung unten ist. Die im Keller ändert 
sich ohnehin kaum.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> wie hat man das alles nur vor 100 Jahren, so ganz ohne Strom gemacht

Damals hatte man nasse Keller mit muffigem Inhalt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> ansonsten fließt man den Raum halt -

Schwachsinn. Eine wasserdampfschichte Schicht verhindert weder nasse 
Keller noch schützt sie ein Bad. Wenn hinter den Fliesen die Wand feucht 
ist, durchfeuchtet sie halt und die Fliesen fällt eines Tages ab, wenn 
ein Bad völlig verkachelt wäre, bleibt es darin feucht wie in einer 
Tropfsteinhöhle, nicht ohne Grund bleibt im normalen Bad 1/3 der Wand 
unverfliest auf dampfdurchlässigem Mauerwerk und Bäder aus Beton oder 
Dampfsperrfolie hinter OSB haben ein Feuchteproblem und brauchen einen 
Badbelüfter.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Schwachsinn....   Wenn hinter den Fliesen die Wand feucht
> ist, durchfeuchtet sie halt und die Fliesen fällt eines Tages ab,

Oberschwachsinn...

Man kann so was schon richtig machen

fallen bei Dir die Fliesen in der Dusche ab?

Es soll sogar Schwimmbäder geben in denen die Becken gefliest sind

Aber Du hast Recht- in irgendwelchen selbst gefliesten Hartz-4 Bädern 
kann das schon mal passieren - hoffe Du sprichst nicht aus Erfahrung...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> fallen bei Dir die Fliesen in der Dusche ab?
> Es soll sogar Schwimmbäder geben in denen die Becken gefliest sind

Da geht es nicht darum, die Feuchtigkeit aus bzw. von hinter der Wand 
(oder Fussboden) vom Raum fernzuhalten wir du es schwachsinnigerweise im 
Keller vorschlagen wolltest, sondern die Wand vor Feuchtigkeit, oder 
sogar direkt Nässe, aus dem Raum zu schützen, also genau andersrum 
wirkend, und das geht ja auch, dafür sind Fliesen da.

Du begreifst nichtmal die grundlegendsten Unterschiede.

von Heinz R. (heijz)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Du begreifst nichtmal die grundlegendsten Unterschiede.

ich weiss zugegeben nicht wo oder wie Du wohnst - aber mein Beileid...

woher soll die Feuchtigkeit hinter den Fliesen kommen?
Ist dahinter eine undichte Kellerwand?
Dann Schaufel nehmen, aussen alles ausbuddeln, ordentliche Drainage 
verlegen, Abdichtung anbringen

: Bearbeitet durch User
von my2ct (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> ansonsten fließt man den Raum halt ...

Wenn, dann fließt das Wasser

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> woher soll die Feuchtigkeit hinter den Fliesen kommen?

Einfach mal den thread lesen statt dumm rumtublubbern.

Lutz S. schrieb:
> Hier ist der Keller auch feucht. Haus ist über 100 Jahre alt,
> Ziegelwände stehen einfach so im Erdreich, die Feuchtesperre ist
> darüber.

Heinz R. schrieb:
> Würde man den Keller nicht beheizen - alle Fenster raus reisen - man
> hätte keine Probleme - aber es wäre halt im Winter entsprechend kalt

Doch, hat man, Keller erwärmen sich langsam, warme Frühlingsluft 
kondensiert an kalten Wänden, so wie hier:

Lutz S. schrieb:
> Die Wände haben auch im Sommer lange Zeit noch um die 9-10 Grad, wenn da
> warme Luft von aussen reinkommt kondensiert die.

Heinz, schreib nicht so viel, du fällst jedesmal durch grobe Unkenntnis 
auf.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Lutz S. schrieb:
> Die Wände haben auch im Sommer lange Zeit noch um die 9-10 Grad, wenn da
> warme Luft von aussen reinkommt kondensiert die.

Könntest Du das (reinkommen) irgendwie verhindern?

von Lutz S. (lutzs)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Könntest Du das (reinkommen) irgendwie verhindern?

Bestimmt nicht komplett, die kommt ja auch aus dem Flur in den Keller.

Es ist aber so dass die Heizung für einen gewissen Luftdurchsatz sorgt 
(macht im Sommer auch das Warmwasser), das verhindert z.B. auch dass es 
muffig riecht.

Das ist hier eine Kombination aus manchmal von aussen anstehendem Wasser 
und Kondensation auf den Flächen. So einen 100 Jahre alten Keller, der 
von aussen nicht isoliert ist, bekommt man mit vernünftigem Aufwand 
nicht trocken.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Lutz S. schrieb:
> Das ist hier eine Kombination aus manchmal von aussen anstehendem Wasser
> und Kondensation auf den Flächen. So einen 100 Jahre alten Keller, der
> von aussen nicht isoliert ist, bekommt man mit vernünftigem Aufwand
> nicht trocken.

Und selbst wenn durch fleißiges Lüften das Mauerwerk trocknet, besteht 
die Gefahr, dass mit dem Wasser transportierte Salze auskristallisieren 
und das Mauerwerk zermürben und damit destabilisieren.

von Schalter (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe die H-Tronic in der Zwischenzeit ausprobiert. Sie ging erstmal 
nicht, d.h. Display geht nicht. Dann habe ich das Gehäuse aufgemacht um 
zu schauen ob Strom anliegt. Beim aufmachen ging sie auf einmal wieder. 
Beim zumachen wieder nicht. Ich bin nicht darauf gekommen woran es 
liegt. Vermutlich drückt das Gehäuse auf die Platine oder es wird zu 
viel Wechselspannung in eines der Datenkabel zu der Platine induziert. 
Das ist mir auch ziemlich egal, ein Teil welches solche Fehler hat 
möchte ich nicht betreiben. Ich hätte wohl eher auf euch hören sollen. 
;-)



Nebenbei habe ich auch einen Ventilator in Betrieb genommen. Alles 
theoretisch ok. Dummerweise geht der Schacht aus meinem Keller zu einer 
Nachbarin die permanent auf ihrem Balkon raucht. Der Keller stinkt dann 
dermaßen nach Rauch, dass das keine Option ist. Ich muss also die 
Luftrichtung umkehren... Oder nur von 2:00 bis 8:00 belüften... 
vermutlich ist dass sowieso der sinnvollste Zeitraum.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Schalter schrieb:
> Der Keller stinkt dann
> dermaßen nach Rauch, dass das keine Option ist

Also neues Projekt. Rauchdetektor...unabhängig von der Person der 
Nachbarin oder könnte man sie überreden, beim Rauchen auf dem Balkon 
einen Knopf zu drücken. Tolle Sachen :-)
Gruß Rainer

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Jaja. Nicht jeder wohnt im Erzgebirge oder Schwarzwald!!!

https://www.bfs.de/SharedDocs/Bilder/BfS/DE/ion/umwelt/radon-karte-boden.jpg?__blob=poster&v=21

LG, Sebastian

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Heinz R. schrieb:
> woher soll die Feuchtigkeit hinter den Fliesen kommen?
> Ist dahinter eine undichte Kellerwand?
> Dann Schaufel nehmen, aussen alles ausbuddeln, ordentliche Drainage
> verlegen, Abdichtung anbringen

Das mach mal bei einem Keller, der maximal eine dünne Lehmschicht um die 
gemauerten Fundamente als Feuchtesperre hatte!
Vor allem unter dem Fundament und der Bodenplatte (so denn vorhanden)

Merke: Nicht jeder wohnt in einem Neubau der auch noch tatsächlich so 
dicht ist wie es der Architekt versprochen hatte.

von Rainer V. (a_zip)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> Das mach mal bei einem Keller, der maximal eine dünne Lehmschicht um die
> gemauerten Fundamente als Feuchtesperre hatte!
> Vor allem unter dem Fundament und der Bodenplatte (so denn vorhanden)

Wenn jemand wirklich in einen 200Jahre alten Keller ausgerechnet ein Bad 
einbauen muß, der hat doch ganz andere Probleme...ich meine, nass ist es 
und bleibt es sowieso...und wenn dann auch noch die Nachbarin auf dem 
Balkon raucht -:)
Gruß Rainer

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Wenn jemand wirklich in einen 200Jahre alten Keller ausgerechnet ein Bad
> einbauen muß, der hat doch ganz andere Probleme

Wo hat der TO "Schalter" etwas von Bad geschrieben?
Es ging nur darum einen Keller halbwegs trocken zu halten und noch um 
einen Wäschetrockner im Keller.

Unser Haus ist BJ 1912-14 und hat als Boden Backsteine und gemauertes 
Fundament aus Bruchsteinen.
Ich kümmere mich um zwei Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern aus 
den 60gen und 70gern. Da ist der Keller auch nur halbwegs trocken wenn 
gut gelüftet wird.
Wirklich dichte Keller mit einer Feuchtigkeitssperre unter der 
Bodenplatte wurden frühestens in den 80.ern eher erst in den 90.ern oder 
sogar noch später gebaut.
Und die sind bei weiten nicht alle noch dicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.