Ich habe zwei 1TB SSDs der Marke MP600 von Corsair. In Windows bekomme ich 5GB/s lesend und 4GB/s schreibend. In Ubuntu (mit dem Tool disks) allerdings 5GB/lesend und 700MB/schreibend. Manchmal sehe ich auch durchgehend 2GB/s schreibend, aber das ist inkonsistent und ich weiß nicht, warum dieser Wert immer wieder anders ausfällt. Eigentlich wollte ich ein schnelles RAID0-Array mit mdadm aus beiden SSDs erstellen. Das Array schafft aber gerade einmal 1GB/s schreibend. Jedoch werden lesend 10GB/s erreicht, was genau die erwartete Leistung ist. Das Block-Alignment ist korrekt auf 4096 Byte gesetzt. Woran könnte diese geringe Schreibrate liegen?
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Abend , Richtiger scheduler (io/CPU)? Rechte? Falsches Tool ? disks ist mir nicht bekannt ,bewährt hat sich dd mit richtigen einstellungen z.B. Als Root (wenn /root auf dem dm0 liegt) dd if=/dev/zero of=/root/testfile bs=10G count=1 oflag=direct
Maxim S. schrieb: > Ich habe zwei 1TB SSDs der Marke MP600 von Corsair. In Windows bekomme > ich 5GB/s lesend und 4GB/s schreibend. In Ubuntu (mit dem Tool disks) > allerdings 5GB/lesend und 700MB/schreibend. Manchmal sehe ich auch > durchgehend 2GB/s schreibend, aber das ist inkonsistent und ich weiß Ohne Randbedingungen vollkommen sinnlose Aussagen/Werte.
Maxim S. schrieb: > Woran könnte diese geringe Schreibrate liegen? Dateisystem=? https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Dateisystemen
Heutige SSDs mit TLC/QLC Zellen fangen mit hoher Schreibrate in einen Quasi-SLC-Cache an, die sich dann aber nach 2-3stelligen GB kräftig bis dramatisch drosseln kann. Denn dieser SLC-Cache ist irgendwann voll. Diese Grenze variiert stark zwischen den Modellen und kann stark vom Füllungsgrad aus Sicht der SSD abhängen - und der muss nicht viel mit dem Füllungsgrad des Filesystems zu tun haben. Hat die SSD dann etwas Ruhe, verschiebt sie den Inhalt vom SLC-Cache in den normalen Bereich. Kriegt sie keine Ruhe, konkurrieren die Schreiboperationen mit dieser Kopierarbeit, und/oder es wird direkt in TLC/QLC geschrieben. Und dann wird es langsam. Da können manche Typen bei unter 100 MB/s ankommen. Die Schreibrate hängt somit von einigen Faktoren ab, die man vielleicht nicht überblickt. Wiederholbare Ergebnisse setzen u.U. eine wiederholbare Vorgeschichte voraus. Dieser Effekt ist bei normalem Betrieb als Systemdisk eher unauffällig, denn da wird nicht so viel so schnell geschrieben. Er kann sich aber bei Verarbeitung sehr grosser Files bemerkbar machen. Und kann bei SSDs als Backup-Medium kräftig einschlagen.
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(prx) A. K. schrieb: > Hat die SSD dann etwas Ruhe, verschiebt sie den Inhalt vom SLC-Cache in > den normalen Bereich. Kriegt sie keine Ruhe, konkurrieren die > Schreiboperationen mit dieser Kopierarbeit, und/oder es wird direkt in > TLC/QLC geschrieben. Und dann wird es langsam. Da können manche Typen > bei unter 100 MB/s ankommen. > > Die Schreibrate hängt somit von einigen Faktoren ab, die man vielleicht > nicht überblickt. Wiederholbare Ergebnisse setzen u.U. eine > wiederholbare Vorgeschichte voraus. Und vor allem vergleichbare Tests. Weiß ja niemand, wie getestet worden ist. Zudem muß, sofern der 1. Test auf die leere SSD lief, diese für den 2. Test wieder gelöscht werden, sonst kann es tatsächlich so sein, daß beim 2. Test der SLC Cache, sofern vorhanden, noch voll ist. So sehen die vom TE gelieferten Daten nämlich aus.
Maxim S. schrieb: > Eigentlich wollte > ich ein schnelles RAID0-Array mit mdadm aus beiden SSDs erstellen. Das > Array schafft aber gerade einmal 1GB/s schreibend. Deine Werte passen doch recht exakt zu den Benchmarks hier: https://www.tomshardware.com/reviews/corsair-mp600-pro-m2-nvme-ssd-review-faster-speed-less-endurance/2 Relevante Graphiken daraus angehängt. (Hast du die "Pro"-Variante der MP600?)
Εrnst B. schrieb: > Maxim S. schrieb: >> Eigentlich wollte >> ich ein schnelles RAID0-Array mit mdadm aus beiden SSDs erstellen. Das >> Array schafft aber gerade einmal 1GB/s schreibend. > > Deine Werte passen doch recht exakt zu den Benchmarks hier: > > https://www.tomshardware.com/reviews/corsair-mp600-pro-m2-nvme-ssd-review-faster-speed-less-endurance/2 > > Relevante Graphiken daraus angehängt. > > (Hast du die "Pro"-Variante der MP600?) Danke für den Link. Ich habe die nicht-Pro. In der Grafik https://cdn.mos.cms.futurecdn.net/232WpiobGanev6Zb3zDjMU-970-80.png.webp sieht man ja, dass sie die ersten 90 Sekunden ca. 4GB/s schreibt und erst danach auf ca. 700MB/s einbricht. Unter Linux bekomme ich aber gleich 700MB/s und danach kein Einbruch, unabhängig von der Schreibdauer. Vermutlich wird also der Cache nicht richtig genutzt, oder wie soll man das verstehen? Es gibt viele ähnlich klingende Beiträge in verschiedenen Foren, z.B. hier: https://askubuntu.com/questions/1005396/ssd-slow-write-speed-on-ubuntu Dort gibt es sogar einen Kommentar von Maxime (das bin nicht ich!), der das auf Ubuntu 20.04 bestätigt. ;)
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Das wird dir nicht gefallen und erklärt wahrscheinlich auch nicht die Unterschiede, aber: Maxim S. schrieb: > MP600 von Corsair Kein DRAM, Phison-Controller. Hau weg, kauf was ordentliches. Entgegen der einschlägigen Google-Treffer "rockt" Phison keinesfalls.
Onkel Hotte schrieb: > Das wird dir nicht gefallen und erklärt wahrscheinlich auch nicht die > Unterschiede, aber: > > Maxim S. schrieb: >> MP600 von Corsair > > Kein DRAM, Phison-Controller. Hau weg, kauf was ordentliches. Entgegen > der einschlägigen Google-Treffer "rockt" Phison keinesfalls. Ich habe auch was "ordentliches" da, eine Samsung PM1735 3.2TB, aber auch da bekomme ich nicht mehr als 2GB/s Schreibrate. Es sieht nach einem generellen Problem von Ubuntu/Linux aus.
Maxim S. schrieb: > Samsung PM1735 3.2TB OK, das muss ordentlich schnell gehen ;) Maxim S. schrieb: > Es sieht nach > einem generellen Problem von Ubuntu/Linux aus. Probiere doch mal eine andere Distri, ggf. live vom Stick.
Maxim S. schrieb: > Es sieht nach > einem generellen Problem von Ubuntu/Linux aus. Könnte sein. Kurzer Apfel/Birne Vergleichslauf: Samsung SSD 970 EVO @debian bullseye, Ryzen 2400G: 2660.61 MB/sec WD Ultrastar DC SN640 @ubuntu 20.04, EPYC 7452: 1133.17 MB/sec Vermutlich aber kein fairer Vergleich, der Server mit dem Epyc war nicht ganz idle, und hat insgesamt 12 der SSDs verbaut, bin mir nicht sicher wie da die PCIe-Lanes verteilt sind, ob die alle direkt zur CPU laufen oder nochmal über eine Bridge...
Maxim S. schrieb: > Danke für den Link. Ich habe die nicht-Pro. In der Grafik > https://cdn.mos.cms.futurecdn.net/232WpiobGanev6Zb3zDjMU-970-80.png.webp Sequential Write unter idealen Voraussetzungen: SSD gelöscht, also absolut leer. > sieht man ja, dass sie die ersten 90 Sekunden ca. 4GB/s schreibt und > erst danach auf ca. 700MB/s einbricht. Unter Linux bekomme ich aber > gleich 700MB/s und danach kein Einbruch, unabhängig von der > Schreibdauer. Wenn das der selbe Test ist wie der Test der "Gnome Disk Utilis" ist, dann ist das ein Random Read/Write Test und da ich mal annehme, daß Du die SSD nicht unmittelbar vor dem Test gelöscht hast, unter erschwerten Bedingungen, z.B. dürfte der Cache nicht leer gewesen sein, warum auch. Und selbst wenn Du einen Sequential Write Test machen würdest, müßte vorher der Cache gelöscht sein, was vermtl. nur erreicht wird, wenn die Festplatte gelöscht wird, also IMHO z.B. mit Secure Erase. > Vermutlich wird also der Cache nicht richtig genutzt, oder wie soll man > das verstehen? Nee, ja, siehe oben. Ansonsten sind obige Tests micht vergleichbar. Der zitierte Test ist vergleichbar einem Geschwindigleitstest mit Auto auf einer abgesperrten Rennstrecke. Dein Test dürfte ein Geschwindigkeitstest im Stadtverkehr gewesen sein. Unterschied klar?
Bei Tests kommt es sehr auf die benutzte Dateigröße an. Viele kleine Dateien brauchen oft länger und nach hinten kann es noch langsamer werden. Kannst diese SSD gerne auch unter MS testen mit H2testw und anschließend 1000 kleine Fotos oder 3 große Filme zum Vergleich speichern. Es wird 3 verschiedene Schreib-Raten geben. https://www.heise.de/download/product/h2testw-50539
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