Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Identifikation Diode


von Mark U. (residuum)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich habe ein Netzteil, das 24V ausgibt daraus auch 12V erzeugt. Durch 
ein Missgeschick gab es einen Kurzschluss von 12V nach GND, so dass 
statt 12V jetzt auch knapp 24V ausgegeben werden.

Ich hänge ein Foto und einen Schaltplan an, den ich hoffentlich richtig 
abgezeichnet habe.

Mit dem Diodentester sehe ich, dass die rote Diode in beide Richtungen 
einen Kurzschluss hat.
Die schwarze Diode mit dem Code B44 scheint OK zu sein.

Meine Frage: Was ist das für eine Diode? Ich würde die ersetzen in der 
Hoffnung, dass das Netzteil dann wieder die 12V liefert.

Danke und Grüße
Markus

von Andreas M. (andreas_m62)


Lesenswert?

Die rote ist eine Z-Diode.

von Banana (Gast)


Lesenswert?

Muss Wohl Eine 12V Zener sein

von Helmut K. (hk_book)


Lesenswert?

Das ist wohl eine Z-Diode mit 10V oder 12V, hier eingesetzt als 
Widerstand mit definiertem Spannungsabfall. Kann man so machen, ist aber 
riskant. ein 7812 an dieser Stelle wäre besser.

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Das wäre dann eine 12 Volt Zenerdiode mit etwa 400mW Belastbarkeit.

Angenommen, Du hast die Schaltung richtig aufgenommen (sieht schlüssig 
aus), dann wäre die 12 Volt-Spannung aber nur recht gering belastbar. Da 
die Zenerdiode dieser Baugrösse rund 400mW in Wärme umwandeln kann, 
sozusagen als Reihenwiderstand, bleiben auch nur die restlichen 12 Volt 
mit gleicher Belastbarkeit übrig. Also etwa 30mA.

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Zutreffend ist auch, dass die Z-Diode bei Überlastung, hier der 
versehentliche Kurzschluss des 12V-Ausgangs, "durchlegiert". Ein 
normales Vethalten. Sie wird also zum "Stück Draht", am Ausgang stehen 
jetzt 24Volt an.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Nichtverzweifelter schrieb:
> Also etwa 30mA.

Sie wird ja auch mit 6k8 bei 12V belastet, also nur 1.7mA, ein Zeichen 
für geringen Stromverbrauch.


B44 könnte eine MBR0540 Schottky Diode in SOT123 sein, die schafft 
höchstens 0.5A, ausreichend um die Z-Diode zu grillen.

von Mark U. (residuum)


Lesenswert?

Vielen Dank für die Erklärungen und auch die Bestimmung der Diode!

Ich habe sie noch nicht ausgelötet und kann deshalb nicht gut messen, 
man kommt schlecht dran. Sie ist ca. 4-5mm lang und hat einen 
Durchmesser von gut 2mm. Ist also etwas größer als Mini-Melf.

Leider finde ich die hier aber nicht:
https://www.reichelt.de/zenerdioden-c8533.html?ACTION=2&GROUPID=8533&SEARCH=%2A&START=0&OFFSET=16&nbc=1&SID=955f36a3290db9b046da08240d05e652c746e0e0817c340bb237d

Zur Not könnte ich auch eine bedrahtete mit 1,3W nehmen.

Oder hat jemand eine rumliegen und würde sie mir zuschicken? Die Kosten 
übernehme ich natürlich gerne. Wäre halt günstiger, als die regulären 
Versandkosten. Und ja, ich bin Schwabe ;-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Ich vermute, dass sich hier ein sattes Geschäft für irgendjemanden 
anbahnt... 🤣

von Mark U. (residuum)


Lesenswert?

Hallo nochmal,

habe beim örtlichen Fernsehtechniker so eine Diode bekommen. Damit läuft 
das Netzteil jetzt wieder!

Ich habe eine Zener-Diode mit 12V und 2W bekommen. Die gemessene 
Spannung beträgt allerdings nur 11,3V.
Wäre die Spannung etwas höher, wenn ich eine Diode mit nur 0,5W nehme?

Jedenfalls ist so gezeigt, dass tatsächlich nur diese Diode kaputt war. 
Vielen Dank nochmal für die Hilfe bei der Bestimmung des Typs!

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Mark U. schrieb:
> Wäre die Spannung etwas höher, wenn ich eine Diode mit nur 0,5W nehme?

Nein, das ändert nichts.
Eine 11V-Z-Diode hätte dir 12.3V gebracht. Oder zwei in Reihe mit je 
5.6V wären noch etwas näher dran gewesen.
Die Frage ist, was braucht man an der Stelle als Spannung. Bei 
12V-Schaltungen sind 10% Ablage meistens verkraftbar. Moderne CPUs 
wollen schon mal ihre Spannungen auf 3% genau haben.

von Mark U. (residuum)


Lesenswert?

Naja, das weiß ich leider nicht, wieviel Spannung wirklich gebraucht 
wird.
Ich hatte mir halt aufgeschrieben, dass mit der alten (defekten) Diode 
die Spannung 11,9V betrug.

Demnach bräuchte ich eine Zener-Diode, die 12V - 0,6V = ca. 11,5 V 
beträgt, damit die Ausgangsspannung etas höher wird. Aber so etwas gibt 
es offenbar nicht.

Die originale Diode ist inzwischen ausgelötet, da steht leider gar 
nichts drauf...

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

HildeK schrieb:
> Eine 11V-Z-Diode hätte dir 12.3V gebracht.

Oder auch nicht, 5% Toleranz kannst' selbst rechnen.
Das schwarze, rechteckige Dingens wird ein Schotte sein.

Mark U. schrieb:
> Demnach bräuchte ich eine Zener-Diode, die 12V - 0,6V = ca. 11,5 V
> beträgt, damit die Ausgangsspannung etas höher wird.

Wer eine Schaltung so auslegt, wird mit dieser Abweichung zurechtkommen.

Funktioniert das Gerät?
JA - dann so lassen.
NEIN - den weiteren Fehler suchen.

von Mark U. (residuum)


Lesenswert?

Das Gerät funktioniert tatsächlich wieder. Es ist halt nur so, dass ich 
versuchen wollte, so nah wie möglich an den ursprünglichen Wert zu 
kommen. Aber dann lasse ich das einfach so.

Danke nochmal!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.