Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Durchschlagsfestigkeit


von Uwe (Gast)


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Hallo,
ich habe eine Vergussmaße mit einem Durchschlagsfestigkeit 16.6kV/mm
https://de.rs-online.com/web/p/vergussmasse/1991402/

Ich möchte einen 4-poligen Stecker vergiessen. Der Stecker kann 2,6kV.

Was ist die Durchschlagsfestigkeit?

: Verschoben durch Moderator
von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Uwe schrieb:
> Was ist die Durchschlagsfestigkeit?

Uwe schrieb:
> 16.6kV/mm

Das es bis 16,5kV bei 1mm gut geht. Da drüber schlägt die Leitung 
über(Lichtbogen). Natürlich nimmt man immer Reserve damit man auf der 
sicheren Seite ist.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (Gast)


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Umso darf ich die Vergussschicht nicht dicker als 6 mm machen, damit ich 
die Leitung bei 2,6kV nicht durch schlägt. Hab ich es richtig 
verstanden?

von Dorolf Donar (Gast)


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Uwe schrieb:

> Ich möchte einen 4-poligen Stecker vergiessen. Der Stecker kann 2,6kV.

Normalerweise vergießt man den Stecker nicht bis zum Rand/Spitze der 
Anschlussstifte, weil man ja dann die Stifte nirgends mehr hineinstecken 
kann, es sei den die Stifte sind in real Hülsen, aber dann wäre es ja 
eher eine Buchse statt eines Steckers ...

Und wo die vergussmasse nicht heranreicht, gilt deren verbesserte 
Festigkeit nicht, sondern der für 'freistehend'.


Also ohne genaue Beschreibung (Fotos) deines Vier-Pol Steckers wird man 
das ganze nicht beantworten können.

von Uwe (Gast)


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von Dorolf Donar (Gast)


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von Falk B. (falk)


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Uwe schrieb:
> Umso darf ich die Vergussschicht nicht dicker als 6 mm machen, damit ich
> die Leitung bei 2,6kV nicht durch schlägt. Hab ich es richtig
> verstanden?

Wie kommt man auf so eine Logik? Wenn 1mm Isolierstoff 16,6kV aushält, 
wieviel kV halten dan 6mm aus?

Das Ganze gilt nur unter nahezu idealen Bedingunen bei ausreichend 
runden, großen Elektroden. Wenn man das nicht hat und alles klein, 
kantig und spitz wird, wird die Maximalfeldstärke schon bei deutlich 
kleinerer Spannung erreicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wahrscheinlich ist der publizierte Wert die Feldstärke. Das hat erst mal 
wenig mit der angelegten Spannung zu tun, als viel mehr mit der 
Geometrie. Bedeutet Spitzen vermeiden.

von e1128631 (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> Wahrscheinlich ist der publizierte Wert die Feldstärke. Das hat
> erst mal wenig mit der angelegten Spannung zu tun, als viel mehr mit der
> Geometrie. Bedeutet Spitzen vermeiden.

ja, das stimmt. Die Angabe sollte man als el. Feldstärke interpretieren. 
Bei der Ermittlung des Kennwertes im Labor wird in einem annähernd 
homogenen Feld  gemessen, weshalb

E = U / d

mit der der Dicke (d) des Prüfkörpers.    In der Praxis sollte man die 
im Datenblatt angegebene Feldstärke nicht überschreiten. Wird der Wert 
nur lokal überschritten kommt es nicht zwangsläufig zum Durchschlag. Es 
kann aber zu einer lokalen Überbelastung der Isolierung kommen, welche 
die Lebensdauer des Bauteiles verringern kann.

Anmerkung: Vergiesen erhöht nicht zwangsläufig die Spannungsfestigkeit 
des Steckers. Wenn der Durchbruch (am nicht vergossenen Stecker) in 
einem Bereich stattfindet, der nicht vergossen wird, wird die 
Spannungsfestigkeit auch nach dem Vergießen gleich bleiben.
Im ungünstigsten Fall kann das Vergiesen auch Kontraproduktiv sein. Z.B. 
wenn durch das Vergießen Kriechstrecken verkürtzt werden, etc.

Gruß
Michael

von Wühlhase (Gast)


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Das mit den Spitzen wollte ich auch gerade schreiben.
Mit welcher Spannung willst du den Stecker denn belasten? Kantige 
Schraubenköpfe oder Gewindeenden, Muttern, usw. werden dir den Tag 
versauen, wenn du zu hohe Spannungen anlegst und Teilentladungen im 
Isolierstoff bekommst.

Das Schöne dabei ist: Du weißt nie, welcher Tag dir versaut wird. 
Teilentladungen können ziemlich lange unbemerkt den Isolator nach und 
nach beschädigen, bevor der sich mehr oder weniger spektakulär 
unaufgefordert vom Dienst abmeldet.
Da sind so einige Betreiber von Kabelnetzen und Windparks in jüngerer 
Vergangenheit auf die Schnauze gefallen. Schlecht oder gar nicht 
geschultes Personal montiert Kabelmuffen, baut versehentlich Sand in die 
Vergußmasse ein oder benutzt Schrauben die keine Freigabe hatten...und 
nach zwei Jahren versagt die erste Muffe.

von Forist (Gast)


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Uwe schrieb:
> Ich möchte einen 4-poligen Stecker vergiessen. Der Stecker kann 2,6kV.

Hoffentlich nicht zum Anschluss von irgendwelchen Mikrocontrollern oder 
sonstiger digitale Elektronik. Darum geht es hier nämlich.

von Zero V. (Firma: Angestellter/Freelancer) (gnd)


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Uwe schrieb:
> Der Stecker kann 2,6kV.
> Was ist die Durchschlagsfestigkeit?

2,6kV, weil du musst ja was freilassen wo du was dran stecken willst

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Viel wichtiger, als die Frage nach der Geometrie der Leiter, ist die 
verwendete Spannungsform. Üblicherweise gilt die Durchschlagfestigkeit 
für AC. Hat der TO aber eh nur DC, kann sie mal eben um den Faktor 10, 
teils sogar 20 steigen. Hat er hingegen hochfrequente Wechselspannung, 
so kann sie auch deutlich sinken. Besonders bei thermisch sehr leicht 
zerstörbarer Vergussmasse, oder Vergussmaße, wie der TO es so herrlich 
schreibt...;-)

von Georg (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Hat der TO aber eh nur DC, kann sie mal eben um den Faktor 10,
> teils sogar 20 steigen

Sie kann aber auch durch galvanische oder Migrationseffekte sinken.

Vermutlich sind eh die Steckkontakte und ihre Anordnung der begrenzende 
Faktor und das Vergiessen bewirkt in dieser Beziehung garnichts. 
Möglicherweise beruhigt es die Nerven.

Georg

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Georg schrieb:
> Möglicherweise beruhigt es die Nerven.

Das halte ich beim Umgießen von Steckern für beinahe aussichtslos. Alles 
was erst flüssig ist, und dann aushärtet, erreicht auf den abstraktesten 
Wegen immer irgendwie die Kontakte.
Es kriecht um drei Ecken und entgegen der Schwerkraft genau da hin, wo 
du es nicht haben willst.

von Rainer V. (a_zip)


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Ich sehe das Problem jetzt nicht. Das Datenblatt spezifiziert den 4-pol. 
Stecker für 5KV DC und 4,xxA. Die geeigneten Kabel sind aufgeführt, 
sowie eine detailierte Montageanleitung. Was willst du da mit 
Vergießen?? Damit machst du die Steckverbindung nur unmöglich, denn 
Stecker und Buchsen sind immer irgendwie beweglich verbaut. Wenn dir die 
5KV nicht reichen, dann mußt du einen anderen Steckertyp suchen...
Gruß Rainer

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