Hallo, angenommen ich habe einige Computer die 24/7 laufen und einen Grundverbrauch von 800W haben. Wenn ich das zu 100% mit einer Insel-Solaranlage abdecken möchte, kommen dann folgende Überlegungen in etwa hin? Ich schätze, dass die Sonne im Schnitt ca 5h pro Tag scheint (siehe Statistiken für Deutschland). Das bedeutet, dass in den restlichen 19h die Anlage die Energie aus den Akkus liefern soll, womit ich auf eine Energie von 19h*800W=15.2kWh komme welche zwischengespeichert werden muss. Diese Energie soll in den 5 Sonnenstunden in die Akkus geladen werden, was also einer Leistung von 15,2kWh/5h=3040W entspricht. Zusammen mit den 800W Grundverbrauch sollen die Solarpaneels also ca 3.8kW Peak-Leistung liefern. Nicht eingerechnet sind hier Verluste beim Laden/Entladen/Wechselrichten etc. Die Anlage ist für 200 Sonnenstunden pro Monat ausgelegt. D.h. in den Wintermonaten wird sie die Akkus nicht vollständig laden können und die Insel-Anlage muss mit Strom aus dem Netz unterstützt werden. Würde es hier finanziell Sinn machen, zusätzliche Paneels anzuzapfen, damit die Akkus auch in den Wintermonaten zu 100% geladen werden?
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Nein. Das reicht nicht. Du benötigst 595 kWh im Monat. Wir haben eine 10kWhp Anlage auf dem Dach. Da erreichen wir Oktober bis Februar diese 600kWh/Monat nicht.
Maxim S. schrieb: > Diese Energie soll in den 5 Sonnenstunden in die Akkus geladen werden Warst du ein Mal in den letzten 10 Jahren draussen, hast dir angesehen wie unterschiedlich Tage ausfallen oder sitzt du nur in deiner virtuellen Computerwelt ? Du brauchst einen Akku, und wenn du nur mit Mittelwerten des Jahres rechnest, dann eben einen mit 7000kWh. Wenn du den SCHLECHTESTEN Tag (der letzten 10 Jahre...) zu Grunde legst, nur dann reicht ein Akku von 1 Tag also 15kWh, und eben ein Solarpanel das auch an diesem schlechten Tag (vielleicht 100 lux?) noch 20kWh bringt, also vielleicht 80kWp. Egal wie: autarke Versorgung nur über Solar geht im Weltall, ohne Atmosphäre und Wolken, aber hier auf der Erde legst du gefälligst ein Stromkabel.
Wenn die Computer nicht ausfallen dürfen: nein. Im Winter kann Schnee auf den Paneels liegen und dadurch länger Zeit kein Strom gewonnen werden. Somit ist ein Backup übers Netz auf jeden Fall notwendig.
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Ich muß grad an Innsbruck denken bei Schnee. Da hatte die BWA ergeben, daß die Schneeräumgeräte nur <1% des Jahres laufen. Einige wurden abgeschafft. Dann kam Schneee. Zur Freude der BWLer waren die Räumgeräte zwar 24/7 im Einsatz und konnten den jahresdurchschnittlichen Schnee entfernen (auf 12 Monate gerechnet). Trotzdem konnte man wochenlang nicht durch die Stadt fahren. :-) Also: 14 Tage Novemberregen abfangen, 2 Tage Ausfall des solar wegen Plattenbruch (bis dahin muß repariert sein), Zeit zun Schnee räumen, downtime für Reinigen und Wartung, Alterung einrechnen. Dann wirds was mit bitcoins aus der Sonne (oder was auch immer das werden soll).
JensMa schrieb: > Nein. Das reicht nicht. > Du benötigst 595 kWh im Monat. > Wir haben eine 10kWhp Anlage auf dem Dach. > Da erreichen wir Oktober bis Februar diese 600kWh/Monat nicht. Wenn die Sonne statistisch 5h pro Tag scheint (nur als Beispiel), wie wird diese Zeit berechnet? Die Sonne scheint ja durchgängig, nur manchmal mit 100% und manchmal mit weniger als 5%. Wird die Einstrahlleistung einfach über den Tag integriert um auf die 5h zu kommen?
Maxim S. schrieb: > Ich schätze, dass die Sonne im Schnitt ca 5h pro Tag scheint (siehe > Statistiken für Deutschland). Da brauchst du gar nicht selber zu schätzen, sondern kannst dich direkt der Daten und der Modellierungssoftware im PV GIS der EU bedienen, z.B. Monatsertrag bei 3.8kWp, 35° Neigung, S-Azimut für Raum Stuttgart. Das sind aber nur die statistischen Monatserträge, d.h. du brauchst einen großen Speicher, der über Perioden mit geringem Sonnenertrag drüber mittelt oder entsprechend höhere Peak-Erträge. Bei steilerer Aufstellung verringern sich jahreszeitliche Schwankungen (und der Schnee rutscht besser ab). https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/#PVP
p.s. Mit dem Off-Grid Rechner kannst du auch direkt die Batteriekapazität und die zulässige Entladung eingeben und es wird dir die Jahressumme des Fehlbedarfs ausgerechnet.
Maxim S. schrieb: > Die Sonne scheint ja durchgängig, nur > manchmal mit 100% und manchmal mit weniger als 5%. Wird die > Einstrahlleistung einfach über den Tag integriert um auf die 5h zu > kommen? Nein, so einfach ist das nicht (s. DWD Bericht Nr. 181, Kap. 1 Definition der meteorologischen Größe "Sonnenscheindauer") https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_berichte/pdf_einzelbaende/181_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=4
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