Forum: Fahrzeugelektronik Wie bekommen Autohersteller eine genaue GPS position?


von Frank (Gast)


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Einen schönen guten Abend

ich habe ein GPS-Modul geschenkt bekommen (bn 880) und diesen mal an 
einem FTDI angesteckt. Nach kurzer Zeit hatte ich auch schon eine 
Position (ca. 10m daneben). Was ich gefunden habe ist, dass die GPS 
Module entweder eine UART oder RS232 Schnittstelle haben.

Meine Frage ist, wie es die Autohersteller machen. Haben die einfach nur 
bessere Module? Oder haben die da noch andere Tricks um die Genauigkeit 
zu erhöhen?
Gerade auch für Autonomes fahren sollte es die Position ja schon richtig 
ausgeben (auch wenn hier auch noch andere Sensoren für Unfallvermeidung 
gibt).

Trecker zum Beispiel haben glaub ich keine anderen Sensoren für (z.B. 
Radar)? Die können ja auch autonom schon die Felder fertig machen und da 
sollte die Position ja auch schon genau sein.

Frank

: Verschoben durch Moderator
von Thomas S. (Gast)


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Es kommt darauf an, wie viele Satteliten, das Auto, bzw Dein kleines 
Modul auswerten.
Wobei ich meine, dass 10 Meter nicht übermäßig viel ist. Das geht auch 
nicht genauer meiner Meinung.

von Positionsfinder (Gast)


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Frank schrieb:
> Trecker zum Beispiel haben glaub ich keine anderen Sensoren für (z.B.
> Radar)? Die können ja auch autonom schon die Felder fertig machen und da
> sollte die Position ja auch schon genau sein.

Das funktioniert mit GPS RTK - Real Time Kinematik:
https://www.vboxautomotive.co.uk/index.php/de/wie-funktioniert-es-rtk

von Walter T. (nicolas)


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Frank schrieb:
> ich habe ein GPS-Modul geschenkt bekommen (bn 880) und diesen mal an
> einem FTDI angesteckt.

Unter freiem Himmel?

von Positionsfinder (Gast)


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Kosten tut das auch nur noch einige hundert Euro. z.B. 
https://www.antratek.de/gps-rtk-board-neo-m8p-2-qwiic

von my2ct (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Es kommt darauf an, wie viele Satteliten, das Auto

Ja, ja - bei Auto ist man auch schnell beim Thema Pferd und Sattel

> Wobei ich meine, dass 10 Meter nicht übermäßig viel ist. Das geht auch
> nicht genauer meiner Meinung.

Erstmal kommt es sehr drauf an, dass so ein GNSS-Empfänger möglichst 
freie Sicht in alle Richtungen hat. Mit aktivem SBAS sollte die Position 
dann schon deutlich besser als auf 10m sein.

Frank schrieb:
> Nach kurzer Zeit hatte ich auch schon eine Position (ca. 10m daneben).

Die erste Positionen nach dem Einschalten sagen recht wenig über die 
Genauigkeit. Erst wenn der Empfänger viele der sichtbaren Satelliten 
auch auswertet, erreicht er die volle Genauigkeit.

von Martin (Gast)


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von my2ct (Gast)


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Martin schrieb:
> oder mann setzt nicht nur auf GPS ...

Schlauberger, was meinst du wohl, warum beim BN-880 angegeben ist:
"Formate: GPS, GLONASS, GALILEO, BEIDOU, QZSS und SBAS"

von Martin (Gast)


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my2ct schrieb:
> Schlauberger

Hast du auch noch etwas sachliches bezutragen oder trollst du nur rum?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Frank schrieb:
> Meine Frage ist, wie es die Autohersteller machen. Haben die einfach nur
> bessere Module?
Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der 
Straße in den Rabatten herumfährst. Und dann weiß das Auto auch noch, wo 
du um eine Kurve fährst und auch wie schnell du fährst und kann auch 
diese Informationen zum Präzisieren der Position nutzen.

Frank schrieb:
> Trecker zum Beispiel haben glaub ich keine anderen Sensoren für (z.B.
> Radar)? Die können ja auch autonom schon die Felder fertig machen und da
> sollte die Position ja auch schon genau sein.
https://www.diegruene.ch/artikel/gps-genau-oder-ungefaehr
https://www.schwarzmayr.at/service/gps-spurfuehrungssysteme/
https://www.fieldbee.com/de/product/gps-app-subscription/

von Hmmm (Gast)


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Frank schrieb:
> Meine Frage ist, wie es die Autohersteller machen.

Innerhalb eines gewissen Toleranzfensters gehen Navigationssysteme davon 
aus, dass Du auf der Strasse statt ein paar Meter daneben fährst.

Bei aktiver Zielführung hat dann auch noch die berechnete Route 
Priorität - das sieht man besonders dann, wenn man eine Aufforderung zum 
Verlassen der Autobahn ignoriert und sich auf der Karte trotzdem ein 
paar Sekunden von der Autobahn entfernt.

Um Ausfälle zu kompensieren (z.B. im Tunnel), kann auch eine zeitlang 
mit Sensorwerten (Räder etc.) gearbeitet werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der
> Straße in den Rabatten herumfährst.

Das kann aber ins Auge gehen. Wenn 10m neben der Strasse keine 
Brombeerhecke sondern ein Parkplatz ist, der eine magische 
Anziehungskraft auf eben diesen Algorithmus hat.

Diese Ortungssysteme sind bei Höhe schlechter, besonders am 
Tunnelausgang. Wenn direkt danach 20m unter der folgenden Brücke eine 
Querstrasse ist, die schneller zum Ziel führt, kann ein Automat schon 
mal in Verwirrung geraten. Und abbiegen wollen. Oben auf der Brücke.

: Bearbeitet durch User
von Moritz (Gast)


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Stichwort Sensor Fusion:

es werden Daten von GPS, Beschleunigungssensoren, Odometer, Vision usw. 
kombiniert.
Dazu werden meisten Bayes Filter verwendet:

https://github.com/rlabbe/Kalman-and-Bayesian-Filters-in-Python

von bingo (Gast)


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Ein ehemaliger   Schulfreund ist im Vermessungsamt tätig, die messen per 
GPS inzwischen  unter 10 cm genau

von (prx) A. K. (prx)


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bingo schrieb:
> im Vermessungsamt

Ohne Referenzpunkt? Vermessungsämter sind bei ihrer Arbeit evtl. etwas 
im Vorteil.

Dass es genauer als 10m geht ist klar, Handys sind nicht wirklich das 
Mass der Dinge und es gibt allein schon aus den Signalen heraus mehr 
Möglichkeiten.

: Bearbeitet durch User
von Rudi Radlos (Gast)


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bingo schrieb:
> unter 10 cm genau

Das mag bei bei Fußgängern richtig sein. Bei 100 km/h sind weniger als 
36s Zeit die nächste Kreuzung in 1km genau zu berechnen und auf 
Plausibilität zu prüfen (Kamera?). So manche Fußgängerinsel hat bei 
Tesla schon für "kleine" Überraschung gesorgt... (siehe YT)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das kann aber ins Auge gehen. Wenn 10m neben der Strasse keine
> Brombeerhecke sondern ein Parkplatz ist, der eine magische
> Anziehungskraft auf eben diesen Algorithmus hat.
>
> Diese Ortungssysteme sind bei Höhe schlechter, besonders am
> Tunnelausgang. Wenn direkt danach 20m unter der folgenden Brücke eine
> Querstrasse ist, die schneller zum Ziel führt, kann ein Automat schon
> mal in Verwirrung geraten. Und abbiegen wollen. Oben auf der Brücke.

Ich kenn das eher umgedreht. Man steht auf dem Parkplatz und das Navi 
meint immer noch man steht auf der Straße. Wenn man dann losfährt 
bekommt das Navi die große Verwirrung, weil man plötzlich quer zur 
Straße fährt oder so. Gibt gelegentlich einen schönen Ansagesalat bis 
man erstmal wieder einige Km auf der eigentlichen Straße lang gefahren 
ist.

Sehr schön ist diese "Festkleben" an der Straße auch wenn das 
Kartenmaterial die aktuellen Straßenverlauf nicht kennt und der 
Tatsächliche/Temporäre/Bauarbeiten usw. Straßenverlauf etliche Meter 
abseits verläuft oder gar ein ganz neuer Straßenverlauf gebaut wurde. Da 
dauert es auch eine ganze Zeit bis mal "off road" gemeldet wird und Ruhe 
herrscht.

Sehr schön ist auch das mit mehreren Straßen die zum Teil parallel in 
dieselbe Richtung verlaufen. Schöne Sonderform davon ist wenn über den 
"kleinen" Straßen eine Etage höher eine Autobahn parallel drüber 
verläuft.
Das Navi will dann gerne mal Abbiegen wo es gar keine Kreuzung gibt weil 
das Teil einfach nicht rafft das man sich auf der Autobahn darüber 
befindet und nicht auf der Straße unten.

Das ganze Satellitenzeugs ist halt nur ein grobes Schätzeisen...

von 1234567890 (Gast)


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Frank schrieb:
> Trecker zum Beispiel haben glaub ich keine anderen Sensoren für (z.B.
> Radar)? Die können ja auch autonom schon die Felder fertig machen und da
> sollte die Position ja auch schon genau sein.

In dem Fall hilft DGPS.

von oszi40 (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> auch wenn das Kartenmaterial die aktuellen Straßenverlauf nicht kennt

Vor ein paar Jahren wurden Karten noch mit der Hand gezeichnet. Da wäre 
schon eine Differenz möglich (meinte eine Hand-Kartenzeichnerin). 
Anderseits wurden auch Karten etwas verzerrt wenn es um militärische 
Sachen ging. Inwieweit alle heutigen Karten cm-genau sind, wäre zu 
untersuchen.

von Andreas M. (amesser)


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In der Vermessung werden schon seit vielen Jahren Korrekturdaten 
benutzt. Typischerweise werden die per Onlineverbindung heruntergeladen. 
Dafür gibt es verschiedene Dienstleister. Wenn ich mich richtig an ein 
Gespräch mit einem Involvierten erinnere, dann ist das inzwischen 
kostenlos.

Aber beim Auto-Navi funktioniert das wie oben beschrieben, das kennt ja 
die Straßen, ein bisschen Mathematik...

von Positionsfinder (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Wenn ich mich richtig an ein Gespräch mit einem Involvierten erinnere,
> dann ist das inzwischen kostenlos.

Das sind die SAPOS Dienste:
https://www.lgln.niedersachsen.de/startseite/online_angebote_amp_services/webdienste/sapos/sapos-r-ab-oktober-2019-gebuhrenfrei-nutzen-179127.html

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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(prx) A. K. schrieb:
> Dass es genauer als 10m geht ist klar, Handys sind nicht wirklich das
> Mass der Dinge und es gibt allein schon aus den Signalen heraus mehr
> Möglichkeiten.

Wobei die absolute Genauigkeit ganicht mal für alle Anwendungen so 
relevant ist. Anfangsposition manuell anfahren und "Start" drücken. 
Selbst wenn das GPS 10m daneben liegt bleibt dieser zur nächsten Spur in 
den nächsten Minuten gleich und man kann einfach den relativen Abstand 
zum Startpunkt verwenden.

- https://www.fendt.com/de/smart-farming/spurfuehrung

- Standard: Korrektursignal: SBAS (EGNOS & WAAS) ± 15–30 cm 
Spur-zu-Spur-Genauigkeit; ± 150 cm wiederholbare Genauigkeit
- RTK: Korrektursignal: RTK ± 2cm Spur-zu-Spur-Genauigkeit; ± 2 cm 
wiederholbare Genauigkeit


Wenn man es genauer haben will kommen dann zusätzliche Sender am Boden 
wohl nicht herum:
- https://de.wikipedia.org/wiki/RTK-Vermessung
- https://de.wikipedia.org/wiki/Differential_Global_Positioning_System
- 
https://www.dlg.org/de/landwirtschaft/themen/technik/digitalisierung-arbeitswirtschaft-und-prozesstechnik/dlg-merkblatt-388
- https://www.fieldbee.com/de/product/rtk-gps-system/
Von den Geo-Leuten wird kaum einer das nackte Satelliten-Signal alleine 
verwenden (für eine Insel auf einer Seekarte wird es langen:-).

von Manfred (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der
> Straße in den Rabatten herumfährst.

Vielleicht, oder auch nicht: Wenn ich aus der Garage fahre und ein Ziel 
eingebe, stehe ich etwa 5..7 Meter rechtwinklig neben der Straße. Mein 
Navi zeigt mir dabei zuverlässig, dass ich außerhalb der Route stehe. 
Das Gerät empfängt außer GPS auch Russe und EU.

In einer Kleinstadt mit enger Bebauung kam das Symbol "GPS gestört", da 
ist irgendwas in der Software abgestürzt und ich bekam total 
abenteurliche Ansagen. Das parallel im Fußraum liegende Mobil-Navigon 
hatte kein Problem mit nur GPS. Mal gut, dass ich das Städtchen kenne, 
sonst wäre ich verloren gewesen.

Irgend W. schrieb:
> Ich kenn das eher umgedreht. Man steht auf dem Parkplatz und das Navi
> meint immer noch man steht auf der Straße. Wenn man dann losfährt
> bekommt das Navi die große Verwirrung,

Ist vielleicht vom Gerät und der Software abhängig, meines erkennt das. 
Ärgerlich, dass ich dann den aktuellen Ort nicht speichern kann, weil 
ich ja außerhalb bin.

> Schöne Sonderform davon ist wenn über den
> "kleinen" Straßen eine Etage höher eine Autobahn parallel drüber
> verläuft.
> Das Navi will dann gerne mal Abbiegen wo es gar keine Kreuzung gibt weil
> das Teil einfach nicht rafft das man sich auf der Autobahn darüber
> befindet und nicht auf der Straße unten.

Oder andersherum: Navi sagt, ich solle jetzt rechts abbiegen 
(Kreisstraße) und danach links, ich würde also meine Straße per Brücke 
überqueren. Tue ich aber nicht, ich fahre einfach geradeaus weiter ... 
gibt ein paar abenteuerliche Ansagen, bis das Ding 200m weiter wieder 
die korrekte Position erkennt und neu berechnet.

Natürlich kennt mein Festeinbau Navi gesperrte Straßen, auch welche, die 
mein Mobilnavi mit TMC-plus nicht hat. Nun gab es fast ein Jahr ein 
gesperrtes Stück Bundesstraße, die tatsächliche Sperrung war aber kürzer 
als die dem Navi bekannte. Ich fahre dann also über die Nachbardörfer 
auf diese Straße "Route wird neu berechnet" - und das Ding hängt zwei 
Kilometer in dieser Dauerschleife.

Insgesamt tolle Sache, ich nutze das Navi häufig in vertrauter Gegend 
und habe damit ein Gefühl, wie weit ich dem vertrauen kann. Was mir 
dabei aufgefallen ist, dass die Genauigkeit bei starker Bewölkung 
deutlich abnimmt.

von Heinz R. (heijz)


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schon vor 25 Jahren hat ein Auto-Navi GPS nur für die ungefähre 
Startposition genutzt - Positionsbestimmung ging dann über Radsensor und 
Kompass

Nach jedem Abbiegevorgang wurde intern neu kalibriert

von my2ct (Gast)


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bingo schrieb:
> Ein ehemaliger   Schulfreund ist im Vermessungsamt tätig, die messen per
> GPS inzwischen  unter 10 cm genau

Du meinst 1cm, oder?
https://www.geomatik.de/content/gnss-infos/wann-welches-gnss/

von oszi40 (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> - RTK: Korrektursignal: RTK ± 2cm Spur-zu-Spur-Genauigkeit; ± 2 cm
> wiederholbare Genauigkeit (auf dem Feld mit dem Traktor)

Es besteht ein Unterschied zwischen Sat-Genauigkeit und 
Kartengenauigkeit.
Selbst wenn Dein Auto µm-genaue Sat-Signale errechnen könnte, bleibt 
noch gespeicherte Autokarte, die höchst ungenau erfasst sein könnte weil 
z.B. eine Kehrmaschine oder parkende Autos bei der Erfassung der Karte 
Ärger gemacht haben? Von Tagesbaustellen sprechen wir noch nicht.

von Thomas G. (conquistador)


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Irgend W. schrieb:

>
> Ich kenn das eher umgedreht. Man steht auf dem Parkplatz und das Navi
> meint immer noch man steht auf der Straße. Wenn man dann losfährt
> bekommt das Navi die große Verwirrung, weil man plötzlich quer zur
>
Hast wohl einen Dacia oder ein deutsches Auto, oder ist die Gurke 25 
Jahre alt?
Aber selbst die billigen China GPS Module bringen doch nach 2-3 Minuten 
nach Kaltstart metergenaue Ergebnisse. Im Auto könnte ich mir 
vorstellen, daß der GPS Empfänger kaum kaltstart macht, der läuft halt 
immer mit. Irgendwo müssen ja die 20-30mA Dauerverbrauch bei neueren 
Karren herkommen.

von Karl (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Vor ein paar Jahren wurden Karten noch mit der Hand gezeichnet.

Hier sind einige in der Zeit stehengeblieben. Außerdem werden Straßen 
vermessen, nicht "gezeichnet". Und das hat der alle Gauß schon ziemlich 
genau hingekommen.

von Karl (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Irgend W. schrieb:
>
>> Ich kenn das eher umgedreht. Man steht auf dem Parkplatz und das Navi
>> meint immer noch man steht auf der Straße. Wenn man dann losfährt
>> bekommt das Navi die große Verwirrung, weil man plötzlich quer zur
>
> Hast wohl einen Dacia oder ein deutsches Auto, oder ist die Gurke 25
> Jahre alt

Das habe ich mir auch gedacht. Der eingebaute Navis wissen heute auch in 
Parkhäusern und Tunneln, wo sie sind. Und auch Google Maps auf den 
Telefon mehr schnell, wenn man auf der Abfahrt fährt.

von Karl (Gast)


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oszi40 schrieb:
> bleibt noch gespeicherte Autokarte, die höchst ungenau erfasst sein
> könnte weil z.B. eine Kehrmaschine oder parkende Autos bei der Erfassung
> der Karte Ärger gemacht haben?

Du weißt schon, dass es in Deutschland ein Katasterwesen gibt?

von oszi40 (Gast)


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Karl schrieb:
> ein Katasterwesen gibt

Das garantiert aber noch keine cm-genaue aktuelle Karte im Auto!

Beitrag #6739208 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sebastian S. (amateur)


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Die genaue Position bekommt Dein Auto, weil die Hersteller falsch 
spielen.
Du kannst sogar im Tunnel ziemlich korrekte Positionsdaten bekommen, 
obwohl es dort kein GehPehEss gibt.
1. Das Auto GPS ist mit Kartenmaterial versorgt/hinterlegt.
2. Etwas Logik hilft natürlich auch. Wird mit konstant 50 km/h durch
   die Gegend gezuckelt, so kann man die Position 8 Km voraus verwerfen
   und in Ruhe die aktuelle Position extrapolieren.
3. Es gibt da so ein Teil (z.B. im Tunnel zusammen mit dem
   Kartenmaterial) anhand dessen man feststellen kann, wo man gerade
   ist. Nennt sich Kilometerzähler. Vielleicht wird sogar die Stellung
   des Lenkrades (Innerstädtisch) berücksichtigt.

: Bearbeitet durch User
von Jens (Gast)


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Selbst in einem Parkhaus, unterste Ebene, funktioniert das Navi. Das 
beeindruckt mich immer wieder. Z.B. am Flughafen Frankfurt.

von oszi40 (Gast)


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Jens schrieb:
> Selbst in einem Parkhaus,

Wenn das Parkhaus eine GPS-Antenne auf dem Dach hat, wäre das einfach zu 
erklären. Manche Autovermietung legt Wert darauf zu wissen, wo ihre 
Autos stehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Nicht die Sicht nach oben ist für GNSS Verfahren entscheidend, sondern 
schräg zur Seite. Ein hoch stehender Satellit bringt eine gute 
Höhenangabe, trägt aber sonst nicht zur Position bei. Obendrein sind 
Sats querab auch viel häufiger.

von Heinz R. (heijz)


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Jens schrieb:
> Selbst in einem Parkhaus, unterste Ebene, funktioniert das Navi. Das
> beeindruckt mich immer wieder. Z.B. am Flughafen Frankfurt.

wie gesagt - schon vor 25 Jahren - BMW / Philips Carin:

Positionsbestimmung erfolgt über Radumdrehungen / Kreiselkompass - der 
Rechner prüft wo man gerade auf der "Karte" sein könnte

GPS wird nur für die Startposition genutzt

Beim MK1 - erste Generation musste man noch die Reifen ab und an 
kalibrieren - also eine bestimmte Wegstrecke abfahren
Ab MK2 erfolgte dann auch dies automatisch

Der Rechner hat dann einfach ausgewertet:
Aha, wir sind jetzt in der Maierstraße, Auto biegt rechts ab in die 
Müllerstraße
Eigentlich wäre die Müllerstraße erst 10m später gekommen - er wusste 
dann das er mal wieder die Strecke / Radumdrehung angleichen muß

Schon damals wurden die Radumdrehungen einfach über die ABS-Sensoren 
abgenommen

Theoretisch weiss so ein Auto immer auch komplett ohne GPS-Empfang wo es 
gerade ist - sofern es nicht auf einem Schiff, Autotransporter usw 
war...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
>> Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der
>> Straße in den Rabatten herumfährst.

Das konnte schon das alte Garmin vor 15 Jahren.

> Das kann aber ins Auge gehen. Wenn 10m neben der Strasse keine
> Brombeerhecke sondern ein Parkplatz ist, der eine magische
> Anziehungskraft auf eben diesen Algorithmus hat.

Beim Garmin: in der Bahn gefahren, die teilweise neben einer Straße 
verläuft. Versehentlich das "track keeps on road"-Feature eingeschaltet 
gelassen, und der Track "rastet" immer mal wieder auf die Straße ein …

von Heinz R. (heijz)


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Jörg W. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>>> Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der
>>> Straße in den Rabatten herumfährst.
>
> Das konnte schon das alte Garmin vor 15 Jahren.

das ist was grundlegend Anderes als die Funktionsweise bei PKW-Navis

Das Garmin geht halt davon aus das man immer auf der nächstgelegenen 
Straße ist

Das Fahrzeug-Navi weiss auch ganz ohne GPS wo es gerade ist
(zumindest meistens :-) )

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz R. schrieb:
> das ist was grundlegend Anderes als die Funktionsweise bei PKW-Navis

Jein.

Das mit dem "auf der Straße bleiben" ist ja durchaus immer noch ein Teil 
des Algorithmus', aber dass sie mehr Details mit einbeziehen, ist 
einfach mal Weiterentwicklung. Mittlerweile lässt sich da ja selbst mit 
doppelter Integration der IMS-Sensorik bereits eine recht gute Näherung 
erreichen. Wenn man die noch mit dem bekannten Straßenverlauf koppelt, 
kommst du halt selbst durch ein paar Kilometer Tunnel noch durch (beim 
Garmin gab's da nur das Kalman-Filter).

von Max (Gast)


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BMW funkt nach Hause und in die App die Fahrzeugposition. Ich parke im 
Hof einer Wohnanlage (keine Strasse), die gemeldete Position auf der 
hinterliegenden Karte passt auf 0,5m genau, zwischen zwei anderen Autos. 
Fast verdächtig genau.

von Manfred (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>>> Die gehen davon aus, dass du mit deinem Auto nicht 10m neben der
>>> Straße in den Rabatten herumfährst.
>
> Das konnte schon das alte Garmin vor 15 Jahren.

Nicht nur Garmin, auch mein Navigon. Das führt aber zu genau diesem 
beschrieben Fehler:
>> Das kann aber ins Auge gehen. Wenn 10m neben der Strasse keine
>> Brombeerhecke sondern ein Parkplatz ist, der eine magische
>> Anziehungskraft auf eben diesen Algorithmus hat.

> Beim Garmin: in der Bahn gefahren, die teilweise neben einer Straße
> verläuft. Versehentlich das "track keeps on road"-Feature eingeschaltet
> gelassen, und der Track "rastet" immer mal wieder auf die Straße ein …

Bei Flügen nach Paris, London, Wien .. hatte ich immer mein Mobilenavi 
dabei. Wenn das Ding eine Position hat, bevor man einsteigt, hält es die 
auch im Flieger bis zum Zielort. Steigt man ohne Fix in den Flieger, 
leider verloren.

Dann mal ein Ziel eingegeben, bekommt man in 10.000 Metern Flughöhe 
schön brav die Abbiegeanweisungen :-)

Ins Desaster kam das Gerät, als wir per Meßsender eine Position in 
Irland erzeugt haben und dann wieder in die reale Umgebung gegangen 
sind, 1300 km Versatz binnen 10 Minuten überfordert die Technik.

Wir fahren zum Flughafen Paris, Navi aus und zwei Stunden später mache 
ich es in Hannover wieder an, das sind zwar nur 700km, aber die 
gespeicherten Ephemeridendaten passen garnicht, sowas haben die 
Entwickler nicht vorgesehen. Dauert dann mal fast eine halbe Stunde, bis 
sich das Ding wieder einrenkt.

Max schrieb:
> BMW funkt nach Hause und in die App die Fahrzeugposition. Ich parke im
> Hof einer Wohnanlage (keine Strasse), die gemeldete Position auf der
> hinterliegenden Karte passt auf 0,5m genau, zwischen zwei anderen Autos.
> Fast verdächtig genau.

Das können andere auch ohne "zuhause telefonanieren". Ich denke aber, 
dass meiner dazu außer GPS auch Gallileo nutzt.

von Heinz R. (heijz)


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die bei uns früher weit verbreiteten Garmins usw waren z.B. in der 
Schweiz ungebräuchlich - dort gibt es zu viele Tunnel

da kann man noch so viele Algorithmen usw haben - der Radsensor macht 
die Genauigkeit auch in Tunneln usw aus

Selbst mein 20 Jahre altes Becker Traffic Pro im Oldtimer braucht genau 
deshalb ein Tachosignal

(wobei ich zugegeben auch hier heute lieber das Handy nutze, die 
Rechenzeit und das Monochromdisplay des Becker,....)

Woher soll so ein Handy usw - selbst mit 4 verschiedenen GPS / 
Glonass/.. Systemen wissen wo es gerade im Tunnel ist?  Dafür sind 
Beschleunigungssensoren bei weitem nicht genau genug

Hier ist auch heute noch jedes 20 Jahre alte Werksnavi mit Radsensor 
besser...

: Bearbeitet durch User
von Oszi0815 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wenn das Parkhaus eine GPS-Antenne auf dem Dach hat, wäre das einfach zu
> erklären.

Grandiose Logik.
Mit einer GPS Antenne auf dem Dach des Parkhauses wird bestenfalls die 
Position des Parkhauses bestimmt du Experte...

von Wolfgang (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wenn das Parkhaus eine GPS-Antenne auf dem Dach hat, wäre das einfach zu
> erklären.

Ganz tolle Idee.
Die Antenne auf dem Dach des Parkhauses soll wem genau nützen. Das 
Parkhaus wird sich nicht bewegen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz R. schrieb:
> Woher soll so ein Handy usw - selbst mit 4 verschiedenen GPS /
> Glonass/.. Systemen wissen wo es gerade im Tunnel ist?

Schrieb ich schon: doppelte Integration der Sensordaten der 
Inertialsensoren.

Das ist nicht sonderlich genau, aber wenn man zusätzlich noch dem von 
der Karte vorgegebenen Straßenverlauf folgt, deutlich besser als ein 
simples Kalmanfilter, das beim Ausfall des GNSS nur noch eine konstante 
Geschwindigkeit vermuten kann.

von Heinz R. (heijz)


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Diese GPS-Simulatoren werden übrigens gerne auf Messen genutzt :-)

Die einen Hersteller verbringen viel Zeit damit die Autos vor der Halle 
ihre Position finden zu lassen - fahren sie dann rein

Der Standnachbar hat einen Simulator - plötzlich sind dann alle Autos, 
auch die der Mitbewerber,  an seinem Firmensitz :-)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Manfred schrieb:
> Natürlich kennt mein Festeinbau Navi gesperrte Straßen, auch welche, die
> mein Mobilnavi mit TMC-plus nicht hat. Nun gab es fast ein Jahr ein
> gesperrtes Stück Bundesstraße, die tatsächliche Sperrung war aber kürzer
> als die dem Navi bekannte. Ich fahre dann also über die Nachbardörfer
> auf diese Straße "Route wird neu berechnet" - und das Ding hängt zwei
> Kilometer in dieser Dauerschleife.

Das Stichwort dürfte hier TMC sein. Wenn man sich in einem Land aufhält 
wo dies recht genaue Infos liefert mag das passen.
Wenn man allerdings in einigen Ländern nur grobe Infos so in der Art 
Störung auf der Straße irgendwo zwischen A und B (wobei A und B durchaus 
mehr als 100Km auseinander liegen können) und die Störung auch nur der 
Rasenmäher sein kann oder aber da fehlen mal eben 50Km Straße und man 
muss da auf irgendwelchen Feldwegen drum herum Fahren. Wenn man Glück 
hat - manchmal darf man auch etliche Stunden werten bis die Baustelle 
mal für eine paar Minuten weggeräumt wird - ich durfte auch schon mal 
zwei Tage warten bis ein Steinschlag beseitigt wurde). Die Skandinavier 
haben da etwas andere Vorstellungen was Genauigkeiten/Zeiträumen/Umwegen 
usw. bei solchen Sachen als wir in Deutschland gewohnt sind. Die bauen 
aber auch mal eben in ein paar Wochen neue Straßenverläufe oder Tunnel, 
da ist das Kartenmaterial schneller veraltet als man sich umschauen 
kann. Gedrucktes Notfall-Material ist da meist noch viel schlimmer 
veraltet und somit total unbrauchbar.

GB/IR ist auch sehr schön, da scheint das blöde Teil keine 
Straßenkategorien zu kennen. Da ist die sechsspurige Schnellstraße 
dasselbe wie der einspurige Regionalweg. Nur die Route über die kleine 
Straße ist meinst einige Meter kürzer als über die sehr viel besser zu 
befahrenden große Straße - Grrrrr...

Die Navis sind noch lange nicht perfekt - aber doch deutlich perfekter 
als so manche(r) BeifahrerIn. Ich benutze es aber gerade in unbekannten 
Regionen sehr gerne und möchte es nicht mehr missen. Wenn ich da an 
frühere Zeiten denke, alle paar Km anhalten, auf die Karte schauen, 
feststellen das der Punkt den man gezeigt bekommen hat wo man sich 
angeblich gerade befindet nicht stimmt, die Kreuzung wo man hätte 
Abbiegen müssen schon vor zig Km war und die "Beifahreransage" einfach 
geschwiegen hat. Auch schön sind solche Gegenden bei Nacht und ohne 
Beifahrer nur mit gedruckter Karte…

von Heinz R. (heijz)


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Irgend W. schrieb:
> Die Navis sind noch lange nicht perfekt - aber doch deutlich perfekter
> als so manche(r) BeifahrerIn. Ich benutze es aber gerade in unbekannten
> Regionen sehr gerne und möchte es nicht mehr missen.

perfekt sind sie nicht - aber es gibt da dch massivste unterschiede 
zwischen den Herstellern - auch aus Deutschland

Ich will jetzt keine Werbung machen - aber wenn ich dann mal mit einem 
Kollegen mit fahre - es gibt hier massivste Unterschiede

So Dinge wie TMC sind komplett von vorgestern....

Beitrag #6739558 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Autofahrer mit Abschluß (Gast)


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Frank schrieb:
> Meine Frage ist, wie es die Autohersteller machen. Haben die einfach nur
> bessere Module? Oder haben die da noch andere Tricks um die Genauigkeit
> zu erhöhen?

Nö, die benutzen die Karte um die Position genauer als die 100m von GPS 
zu drücken. Höchstens das für Kurzstrecke um einen Referenzpunkt 
Trägheitsnavigation benutzt wird.

von oszi40 (Gast)


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Oszi0815 schrieb:
> Grandiose Logik.
> Mit einer GPS Antenne auf dem Dach des Parkhauses wird bestenfalls die
> Position des Parkhauses bestimmt du Experte...

Mit einer Antenne auf den Dach kannst Du die Daten bis in den Keller 
bringen. Nicht umsonst gibt es einige Tunnel wo das GPS richtig 
funktioniert und andere wo es nicht funktioniert. Lies 
https://www.gps-repeater.com/aucon-gps-products/gps-retransmission-systeme-fuer-lange-tunnel/

von Heinz R. (heijz)


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oszi40 schrieb:
> Mit einer Antenne auf den Dach kannst Du die Daten bis in den Keller
> bringen.

Auch hiermit wird nur eine Position - die der Empfangsantenne - 
übermittelt

https://www.gps-repeater.com/aucon-gps-products/globales-navigationssatellitensystem-gnss/

Man kann natürlich in einem langen Tunnel mehrere Repeater eissetzen . 
z.B. alle 300m

Aber selbst das halte ich für fragwürdig - wo sollen diese Empfänger 
sitzen wenn der Tunnel unter einem hohen Berg oder Fluss ist?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Heinz R. schrieb:

> Aber selbst das halte ich für fragwürdig - wo sollen diese Empfänger
> sitzen wenn der Tunnel unter einem hohen Berg oder Fluss ist?

Dann nimm einen Transmitter, und keine Transceiver. Es ist kein 
Hexenwerk einen GPS Signal Emulator zu bauen.

von oszi40 (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Auch hiermit wird nur eine Position - die der Empfangsantenne -
> übermittelt

Das ist nur die halbe Wahrheit. Bevor Dein GPS in der Tiefgarage richtig 
anläuft, muss es einige Minuten den langwierigen Akquiseprozesss 
durchlaufen für ein gültiges GPS-Signal (wenn das Navi einige Tage ohne 
Empfang im Keller war).

von Wolfgang (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Bevor Dein GPS in der Tiefgarage richtig
> anläuft, muss es einige Minuten den langwierigen Akquiseprozesss
> durchlaufen für ein gültiges GPS-Signal (wenn das Navi einige Tage ohne
> Empfang im Keller war).

Die Warterei ist nur nötig, wenn der GPS-Empfänger nicht in der Lage 
ist, sich die gültigen Almanachdaten über Mobilfunk zu holen 
(Assisted-GPS).

von Formatierung (Gast)


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Frank schrieb:
> Meine Frage ist, wie es die Autohersteller machen. Haben die einfach nur
> bessere Module? Oder haben die da noch andere Tricks um die Genauigkeit
> zu erhöhen?

Also die Hersteller der Autos die ich bisher gefahren habe, haben keine 
Tricks.
Beispielsweise steht mein Nissan gerne bis zu 50m abseits von der 
Position, die in der App angezeigt wird.
Das Tomtom-Navi zeigt gerne auch mal die falsche Straße an, auf der ich 
unterwegs wäre und dergleichen mehr.

Die Navihersteller tricksen, indem sie das Auto auf die nächste Straße 
"setzen", und Beim Abbiegen eine genauere Position festmachen können 
(man kann das aus der Art und Weise erkennen, wie das Navi reagiert wenn 
eine falsche Position angezeigt wird). Auch verwenden sie offensichtlich 
DAten vom Tacho.

Aber Wunder wirken können sie auch nicht.

von Matthias S. (da_user)


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Heinz R. schrieb:
> Auch hiermit wird nur eine Position - die der Empfangsantenne -
> übermittelt
>
> 
https://www.gps-repeater.com/aucon-gps-products/globales-navigationssatellitensystem-gnss/

Ich zitiere daraus mal:

"AuCon hat mit seinem Partner GPS Source eine Lösung entwickelt, um das 
natürliche GPS-Signal in den Tunnel zu leiten."

Ein natürliches GPS-Signal? Interessant...
Verkaufen die ansonsten noch Globuli?

von Joachim B. (jar)


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ich habe alles erlebt mit GPS im Auto, intern extern per Navi und 
Smartphone im Flieger.

Mal passt auch im Flieger, es mal fährt man 15m neben der Strasse, 
Malaga Spanien 2006 mit Medion Navi als auch mit eingebautem Navi im 
2015er FiFo facelift.

Aktuell im Tunnel sieht man keine Kartenaktualisierung, "KEIN GPS" aber 
zumindest bleibt man in der Karte auf der Strasse.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> Aktuell im Tunnel sieht man keine Kartenaktualisierung, "KEIN GPS" aber
> zumindest bleibt man in der Karte auf der Strasse.

Eine ältere Navi-App konnte das zwar auch ziemlich gut, auch ohne 
zusätzliche Sensoren. Dafür wollte sie im Tunnel aber schon mal in die 
Querstrasse an der Oberfläche abbiegen.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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(prx) A. K. schrieb:
> Dafür wollte sie im Tunnel aber schon mal in die
> Querstrasse an der Oberfläche abbiegen.

das schafft mein Sonie Navi im PKW (Originalausstattung) auch, auf der 
Autobahn soll ich ab und an auch mal links abbiegen.
Hat denen in Japan niemand gesagt das wir auf BAB nie links abbiegen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Hat denen in Japan niemand gesagt das wir auf BAB nie links abbiegen?

Vielleicht waren sie nur in den USA hospitieren, dort geht sowas. :)

von Matthias S. (da_user)


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: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> hüstel

gibts überall, aber da sollte das NAvi dann sagen "halten sie sich 
rechts und folgen der Autobahn in Richtung" und nicht "biegen sie rechts 
ab"

von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Apropos falsch abbiegen - einen verkehrten drehenden Kreisverkehr gibt 
es ebenso. Hat jemand schon mal ein Navi in Swindon ausprobiert?
https://www.bbc.com/news/uk-england-wiltshire-19726385
https://de.wikipedia.org/wiki/Magic_Roundabout_(Swindon)

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Joachim B. schrieb:
> gibts überall, aber da sollte das NAvi dann sagen "halten sie sich
> rechts und folgen der Autobahn in Richtung" und nicht "biegen sie rechts
> ab"

Hmm..
guck dir das Bild an, das ist nicht "links geht die eine Autobahn 
weiter, rechts die andere", das ist eine Abfahrt, nach links.
Auch die im Text erwähnte Ausfahrt A100 Siemensdamm schaut bei 
Google-Maps interessant aus.
Klar, es ist kein links abbiegen wie an einer Kreuzung, aber schon was 
anderes als "links halten".

(prx) A. K. schrieb:
> Apropos falsch abbiegen - einen verkehrten drehenden Kreisverkehr gibt
> es ebenso. Hat jemand schon mal ein Navi in Swindon ausprobiert?

Wir schaffen es ja noch nicht mal unsere normalen kleinen Kreisverkehre 
zu fahren. Wir haben hier einen sehr großen Zweispurigen. Da wird 
mittlerweile der Verkehr per Linienführung gezwungen die innere Spur zu 
benutzen, damit man von außen besser einfahren kann.
Führt nur dazu, dass sofort wenn die rechte Spur wieder da ist, 
gewechselt wird. Bevorzugt ohne oder mit ganz kurzem Pseudoblinken.

Aber schon mal von den deutschen unechten Kreisverkehren gehört? Also 
ohne Vorfahrtsschilder. Ist tatsächlich für viele Menschen schwer, hier 
wieder auf die Grundkenntnisse zurückzugreifen, was an nicht 
beschilderten Kreuzungen gilt...

: Bearbeitet durch User
von DoS (Gast)


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Eine Zeit lang hatten Auto-Navis neben GPS auch die Geschwindigkeit vom 
CAN-Bus, einem Gyro-Sensor und sogenanntes Map-Matching, d.h. das Auto 
"schnappt" auf die wahrscheinlichste Straße. Die Sensordaten wurden mit 
einem Kalmann-Filter gewichtet fussioniert, was auch noch zusätzliche 
Genauigkeit brachte. Was heute noch davon benutzt wird, kann ich nicht 
sagen.

von Oliver S. (oliverso)


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DoS schrieb:
> Eine Zeit lang hatten Auto-Navis neben GPS auch die Geschwindigkeit vom
> CAN-Bus, einem Gyro-Sensor und sogenanntes Map-Matching, d.h. das Auto
> "schnappt" auf die wahrscheinlichste Straße.

Geschwindigkeit haben die immer noch alle, das Schnappen sowieso (das 
haben alle Auto-Navis, auch die Standalonesysteme). Gyro glaube ich 
nicht, früher hatten die da eher die Geschwindigkeitssignale der 
einzelnen Räder zur Kurvenerkennung.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Oliver S. schrieb:
> Gyro glaube ich
> nicht, früher hatten die da eher die Geschwindigkeitssignale der
> einzelnen Räder zur Kurvenerkennung.

doch, die hatten Gyro
Geschwindigkeit der einzelnen Räder wäre wegen Schlupf usw viel zu 
ungenau

Wie oben gesagt - eigentlich braucht so ein Navi gar keinen GPS-Empfang
Bekannte Startposition, Gyro und Tachosignal reicht aus um sich in einer 
digitalen Karte zurecht zu finden

von DoS (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> DoS schrieb:
>
>> Eine Zeit lang hatten Auto-Navis neben GPS auch die Geschwindigkeit vom
>> CAN-Bus, einem Gyro-Sensor und sogenanntes Map-Matching, d.h. das Auto
>> "schnappt" auf die wahrscheinlichste Straße.
>
> Geschwindigkeit haben die immer noch alle, das Schnappen sowieso (das
> haben alle Auto-Navis, auch die Standalonesysteme). Gyro glaube ich
> nicht, früher hatten die da eher die Geschwindigkeitssignale der
> einzelnen Räder zur Kurvenerkennung.
> Oliver

Also mit Glauben hat das nichts zu tun. Ich habe um die Jahrtausendwende 
die Hardware für Autonavigationenen gebaut, und wir hatten immer einen 
Gyro drin. Derbwar sogar recht teuer (MEMS kamen später). Wir haben 
natürlich auch  Konkurrenzprodukte auf gemacht und die hatten auch Gyros 
drin. Damals war das GPS auch noch nicht so gut. In Häuserschluchten gab 
es gar keinen Empfang und ein Hotfix dauerte auch eine gefühlte 
Ewigkeit. Heute fixen die Teile schneller, es gibt mehr Satellitten und 
die Empfindlichkeit ist auch besser. Klar, es gibt auch deutlich mehr 
Rechenleistung. Damals war Navigation noch Magic und die Stimme und die 
Karte kam von der CD - heute kaum vorstellbar.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Hmmm schrieb:
> Innerhalb eines gewissen Toleranzfensters gehen Navigationssysteme davon
> aus, dass Du auf der Strasse statt ein paar Meter daneben fährst.

Ist mir mal in der Eifel passiert: Die Landstraße führte am Nürburgring 
vorbei. Plötzlich wanderte der Pfeil (Standort des Autos) wie von 
Geisterhand von der Landstraße auf die benachbarte Rennstrecke. Das 
waren bestimmt 30 bis 50 Meter.

Nach 100 Metern Weiterfahrt kam dann die Ansage: "Bitte wenden!". 
Wenden? Auf dem Nürburgring?!? Lieber nicht! ;-)

Nach ein paar Sekunden war der Spuk auch wieder vorbei.

: Bearbeitet durch Moderator
von Reinhard S. (rezz)


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Joachim B. schrieb:
> Hat denen in Japan niemand gesagt das wir auf BAB nie links abbiegen?

Ausnahmen bestätigen die Regel. Vor Jahren hab ich auf der A81 von Süden 
kommend kurz vor Stuttgart eine Abfahrt links gesehen. Aber ohne 
Verzögerungsstreifen.

von oszi40 (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Plötzlich wanderte der Pfeil (Standort des Autos) wie von
> Geisterhand von der Landstraße auf die benachbarte

Das ist heikel, besonders im Raum Paris, wo man Autobahnen so nah 
nebeneinander hat, dass sie nur durch eine dünne Mauer getrennt sind. 
Was nützt ein supergenaues GPS, wenn die zugehörige Karte zu ungenau 
ist? Gut wenn es noch Schilder gibt.

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