Forum: Platinen Lötkolben für SMD


von Rudi M. (Gast)


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ich habe eine Lötstation ERSA RDS80 mit diversen Lötspitzen ab 1mm

Im Modellbaubereich löte ich immer mehr SMD Bauteile.
zB SMD LEDs Baugrösse 605

Ich überlege nun, mir den kleinen Lötkolben ERSA Minor S  zu kaufen, 
oder wäre eine 0,4 mm Lötspitze für meine Lötstation genauso brauchbar?

Hat da jemand Erfahrung und teilt sie mir mit ?

Danke schon mal und Grüssle
Rudi

: Verschoben durch Moderator
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Rudi M. schrieb:
> Hat da jemand Erfahrung und teilt sie mir mit ?

Hallo Rudi,
Ich löte tag täglich SMD in fast jeder Größe.
Eine kleine spitze reicht eigentlich wenn du nicht vor hast sehr häufig 
SMD zu verarbeiten.

Ich besitze 5 ERSA EMD lötstationen i-CON-2V mit unterschiedlichen 
zangen und Spitzen. "aber wenn ich nur mal schnell eben" ein SMD löte, 
(Auch CPU's mit 0.5 er raster nehme ich den ganz gewöhnlichen lötkolben 
und auch mit ner breiten Spitze, Warum?

Wenn ich so ein kleinen 100Füßler löte geht es damit besser mal Zinn 
Fluxer alles schön benetzen und dann den Kolben rüberziehen 
(Kurzversion).
Durch das gute Wärmeverhalten des "Großen" Lötkolbens geht das 
kurzchlußfrei :-).
Bei 0204 Bauteile nimm ich dan meist die Zange des i-CON, damit lässt 
sich das Bauteil einfach in einem Arbeitsgang wechseln.
Bei neu Bestückung geht dass aber ebenso einfach mit dem normalen 
"Bruzzeleisen".

Wen du Tipps brauchst frag ;-)

Gruß Patrick

von Klaus R. (klara)


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Rudi M. schrieb:
> Ich überlege nun, mir den kleinen Lötkolben ERSA Minor S  zu kaufen,
> oder wäre eine 0,4 mm Lötspitze für meine Lötstation genauso brauchbar?

Ich habe als kleinste Spitze ein 0,8 mm Typ. Ein MSOP8 Lässt sich gerade 
noch PIN für PIN löten, an guten Tagen. Eine feinere Spitze könnte da 
u.U. hilfreich sein.

Meine 0,8 er Spitze wird mit 80 W geregelt geheizt. Weniger sollte es 
auch nicht sein. Heute würde ich sogar ein 100 W Gerät bevorzugen. Das 
Wichtigste beim Löten der IC ist nämlich die Entlötlitze und ein gutes 
Flussmittel.

Bei einer 0,4 mm Lötspitze muß die Wärme auch an die Spitze kommen. Ob 
Du damit dann auch entlöten kannst ist fraglich.
mfg Klaus

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Rudi M. schrieb:
> ich habe eine Lötstation ERSA RDS80 mit diversen Lötspitzen ab 1mm

Mit dieser Station solltest du eigentlich genug Leistung haben und so 
wie ich die ERSA Löt spitzen kenne, sind die sehr gut wärme-leitend.
Also denke ich kauf dir ne kleinere Spitzen vor allem für Reparbeiten 
;-)
aber ich verwende dazu auch oft die 0.1 Spitze von ERSA, vor allem für 
löten der 0.04 Litze ;-)

von Wolfgang (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich habe als kleinste Spitze ein 0,8 mm Typ. Ein MSOP8 Lässt sich gerade
> noch PIN für PIN löten, an guten Tagen. Eine feinere Spitze könnte da
> u.U. hilfreich sein.

Pin für Pin zu löten, ist eher die falsche Strategie.
Guck mal nach "Drag solder" und Flussmittel in Gel-Form.

von Stefan F. (Gast)


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Ich komme mit diesen ganz dünnen Spitzen überhaupt nicht zurecht.

Viel Flussmittel und eine breite Spitze liegen mir eher. Ich habe mir 
aus China eine Kombinierte Station mit Lötkolben und Heißluft gekauft. 
Die Heißluft benutze ich zum auslöten von SMD Bauteilen. Dazu habe ich 
mir eine Warmhalte-Platte für die Gastronomie besorgt, womit ich 
Platinen auf bis zu 90°C vorheizen kann. Damit kann man viel schneller 
und sauberer löten, muss aber auch vorsichtig sein, wo man seine Finger 
hin tut :-)

Einlöten geht wahlweise mit Heißluft oder Lötkolben. Da habe ich keine 
eindeutigen Präferenzen.

von Schlaumaier (Gast)


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Ich löte meine SMD (bis einschl. 0805) mit meiner ZD-931 und einer 1 mm 
spitzen Spitze.  Das geht prima. Anpinseln mit Flußmittel-Stift, 1 Punkt 
verzinnen, SMD-Teil auf den verzinnten Punkt ausrichten und fest löten. 
Danach den Rest verlöten. Das Ergebnis ist von eine Maschinenlötung 
nicht zu unterscheiden.

Ob Widerstand oder pcf8574 ist egal. Die Größe liegt nur an meinen 
Augen. Weil selbst mit Vorhänger kann ich kleineres nicht mehr genau 
sehen.

von Rudi M. (Gast)


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zunächst mal danke für eure Tipps.
Mein aktuell anstehendes Vorhaben ist an 0605-er Duo-LEDs 
Kupferlackdraht anzulöten, also 3 Drähte pro LED.  Dazu ist meine 
1mm-Spitze doch etwas zu gross.
Die billigste Lösung wäre eben eine 0,4mm Spitze für die vorhandene 
Station. Könnte das klappen ?
Oder doch einen speziellen Lötkolben wie den kleinen ERSA Minor S ?

Mit Flussmittel habe ich keine Erfahrung

Oder gäbe es eine schlauere Lösung ?

Rudi

von Quelle (Gast)


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Quelle für gutes und preiswertes Flussmittel Gel oder flüssig?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Quelle schrieb:
> Quelle für gutes und preiswertes Flussmittel Gel oder flüssig?

Ach, immer die gleiche Frage... Benutzt doch mal die Suche und gebt 
"Flussmittel" ein. Dann tut sich ein regelrechter Glaubenskrieg auf mit 
teuren, sehr teuren Wässerchen, Spüli-Qualität aus China und 
DIY-Lösungen mit Kolophonium und Lösungsmittel. Das Fass muss hier nicht 
nochmal aufgemacht werden.

von Rudi M. (Gast)


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@ Klaus/Klara
danke für Deine Antwort

es geht mir eher um´s Anlöten von Kupferlackdraht an SMD LEDs

Rudi

von Marek N. (Gast)


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Probieren Sie mal statt Kupferlackdraht Fädeldraht aus TEFZEL der KYNAR.
Da muss man nicht den Lack wegbrennen, was den Draht brüchig macht, 
sondern kann es präzise Abisolieren.

von Rudi M. (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Probieren Sie mal statt Kupferlackdraht Fädeldraht aus TEFZEL der KYNAR.
> Da muss man nicht den Lack wegbrennen, was den Draht brüchig macht,
> sondern kann es präzise Abisolieren.

Fädeldraht kenne ich nicht.  Bei Reichelt finde ich zwar einen 
Fädelstift, aber nicht den Fädeldraht dazu. Bei Mouser finde ich 
wire-wrap Draht, dort kann ich privat und in Kleinmengen nicht kaufen.
Wo und mit welchen Aussendurchmessern kann ich solchen Draht finden ?
Der Aussendurchmesser sollte im Bereich wie Lackdraht liegen.

Rudi

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Rudi M. schrieb:
> Fädeldraht kenne ich nicht.

wenn ich für Modellbastelei LED an Dräte löte verwende ich diesen:
https://modellbau-schoenwitz.de/de/kabel-und-litzen/mikrokabel-0-014mm

oder diese:
https://modellbau-schoenwitz.de/de/kabel-und-litzen/miniaturkabel-0-04mm

und da ist die 0.4 Spitze gut aber ich habe für Modellbastelei da auch 
den:
https://modellbau-schoenwitz.de/de/werkzeuge/loettechnik/mini-ltkolben-ltstation-8-watt-mls-98-blau-100-450c

dazugekauft ist sehr leicht in der Hand bei so feinen Arbeiten an LED's.

von Schlaumaier (Gast)


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Also diese "10 Meter Spulen Mikrokabel Litze flexibel FEP 0,014mm²" 
Litzen verarbeite ich fast nur. Besonders für LED's.

Du musst aber dazu in einen Automatische Abisolierzange investieren. 
Kosten meiner : ca. 10 Euro (Eine rot-Schwarze).

Dann die LED mit einen Flussmittelstift an tippen. Stanol hat einen 
feinen.
Nun die Kabelenden verzinnen und mit den Lötkolben kurz an die LED 
drücken, FERTIG.

Wobei ich sagen muss, das ich diese Kupferlack-Zeug hasse. Es stinkt und 
ich weiß nie ob die wirkliche eine saubere Verbindung haben, oder ob nur 
das Lötzinn den Draht an der Stelle fest klebt.

Ja ich weiß ich gebe zu ich bin zu blöd für das Lackzeug. Aber ich 
brauche es auch nicht. Ich kann Kabel richtig abmessen und verlegen. Und 
ein anderen Grund gibt es nicht für das Kupferlack-Zeug. Das wurde nur 
für Leute entwickelt die schlimmer verkabeln als die Stickmuster meiner 
Mutter.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Schlaumaier schrieb:
ein anderen Grund gibt es nicht für das Kupferlack-Zeug. Das wurde nur
> für Leute entwickelt die schlimmer verkabeln als die Stickmuster meiner
> Mutter.

Im Modellbau sehr Beliebt, auch ohne Strickmuster. LOL
Wenn du ein "Zinnbad" hast lässt sich das sehr gut abisolieren ;-)

wobei ich meistens keine Lust habe das Zinnbad wegen 2-3 Kabeln 
anzuheizen dann geht auch folgendes:
Lötkolben auf 280°
Eine richtig schöne Lötkugel drauf bilden und den Lackdrat rein halten, 
schauen dass das Flussmittel nicht verbrannt ist, dann ist der Ruckzuck 
abisoliert und Verzinnt ;-)

Ich weiß es gibt auch welche die machen das mit Skalpell oder 
Schleifstein,
aber damit ist die Gefahr gross dass der Draht kerben hatt und dann 
irgendwann bricht ;-)

Die 0.04 Litze kann man sehr praktisch mit den Fingernägel abisolieren 
da nimmt das Kupfer auch kein Schaden ;-)

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Die 0.04 Litze kann man sehr praktisch mit den Fingernägel abisolieren
> da nimmt das Kupfer auch kein Schaden ;-)

Damit habe ich kein Glück. Und auch viel zu kurze Fingernägel, weil bin 
ein Mann :)

Deshalb habe ich vor ca. 20 Jahren diese gekauft.

https://www.conrad.de/de/p/brueder-mannesmann-072676-m1099-automatische-abisolierzange-0-2-bis-6-mm-10-bis-24-82823.html

Wird seit einer geschätzten Ewigkeit in genau der selben Form + Farbe 
hergestellt. Hab sie auch schon 1:1 unter anderen Namen + No-Name 
gesehen.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag: Die Zange SCHNELL durchziehen, dann nimmt die problemlos 
dünnere Drähte als Angegeben.

Grundsätzlich gilt : Je Dicker je langsamer drücken.

von Rudi M. (Gast)


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hallo Schlaumaier,

also im Modellbau arbeite ich öfters mal mit Kupferlackdraht. Warum?
Weil ich keine Litzen mit 0,12 mm Aussendurchmesser kenne. Und das 
brauche ich eben ab und zu bei der Verkabelung von SMD LEDs.
Und wenn ich 2mm des Lacks wegschmelze riecht das nichteinmal mein Hund. 
Lötverbindungen gelingen mir auch gut und sicher, da kann ich mit auf 
meine Lötkünste verlassen.

Natürlich verarbeite ich auch dünne Litzen. Eine spezielle 
Abisolierzange brauche ich dazu nicht. Das mache ich mit einem scharfen 
Seitenschneider und Gefühl. So habe ich schon gearbeitet als es weder 
LEDs noch SMD Bauelemente gab. Von Röhrengeräten bis hin zu mehreren 
elektronischen Orgeln, damals noch in Dampfelektronik mit bis zu 65.000 
Lötstellen.
Ich will Dich damit nur ermuntern mal fleissig zu üben, dann kriegst 
auch Du das mit dem "Kupferlack-Zeug" hin, falls Du doch mal so dünne 
Leitungen brauchst.

Grüssle
Rudi

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Schlaumaier schrieb:
> Deshalb habe ich vor ca. 20 Jahren diese gekauft.

Ja so eine habe ich auch (glaub sogar 2 ) die sind gut.
Aber die 0.04 Litze mögen sie nicht :-D
Da rutschen sie meistens durch. oder sind grad K.O. LOL

Rudi M. schrieb:
> Weil ich keine Litzen mit 0,12 mm Aussendurchmesser kenne.

Schon mal geschaut?
https://modellbau-schoenwitz.de/de/kabel-und-litzen/mikrokabel-0-014mm
oder
https://modellbau-schoenwitz.de/de/kabel-und-litzen/miniaturkabel-0-04mm/10-meter-ring-miniaturkabel-litze-hochflexibel-lify-0-04mm-rot

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Aber die 0.04 Litze mögen sie nicht :-D
> Da rutschen sie meistens durch. oder sind grad K.O. LOL

Wie oben geschrieben. Es kommt wirklich auf den Geschwindigkeit an, mit 
der du den "Abzug" ziehst. Bist du zu schnell, rutscht der Greifer über 
das Plastik, bist du zu langsam kommt es vor das er nen Drähtchen mit 
nimmt.

Aber ich habe schon von 5 adrigen NYM-Kabel bis zu den 0.014 er alles 
damit ab isoliert. Wobei ich bei den  Nym vorher einmal mit den Cutter 
den Hauptmantel "anritzen" um den Greifer zu unterstützen. So gut ist 
das Teil sonst auch nicht ;)

von Rudi M. (Gast)


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hallo Patrik,
ich habe bei Schönwitz nicht nur geschaut, sondern diese Litzen auch 
gekauft.

Aussendurchmesser 0,28mm  bzw.  0,5mm
(Lackdraht 0,12mm)

Aber meine ursprüngliche Frage nach der Lötspitze ist längst geklärt und 
deshalb sind weitere Antworten nicht mehr nötig. Aber danke an alle, die 
hier sachdienlich geholfen haben

Und zu Abisolierzangen gibt es im Forum sicherlich eigene Threads

Rudi
.

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