Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Generatorspannung regeln.


von x3oo (Gast)


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Hallo ich habe erfolgreich einen Asynchronmotor aus einer Waschmaschine 
als Generator zum Leben erweckt. Das Projekt hat das Ziel eine Lampe und 
vielleicht sogar einen Kühlschrank an einem Fahrrad zu betreiben. Dazu 
sollte möglichst alles aus ausgeschlachteten Elektroteilen sein.

Stand der Dinge ist:
Der Motor ist über Kondensatoren selbsterregt.
Mit einer Bohrmaschine über einen Zahnrippenriemen schaffe ich 230 Volt 
bei 90Hz mit drei 6µF Kondensatoren und 240 Volt bei 75Hz und 12µF.

Mit dem Fahrrad das Direkt an der Motorwelle reibt, komme ich auf: 90V 
mit 12µF und 50Hz und oder 160V bei 76Hz mit 6µF.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich Schlupf zwischen Motorwelle und 
Fahrradreifen bekomme. Deswegen werde ich wahrscheinlich den Motor über 
einen Damenstrumpf antreiben. Der Zahnrippenriemen aus der Waschmaschine 
ist leider zu Kurz um über die Fahrradfelge zu passen anzutreiben.

Mein Ziel ist es 230V übers Fahrrad zu erzeugen. Mir fallen dazu mehrere 
Möglichkeiten ein:

1. Noch größere Kondensatoren zu besorgen. Wo kann ich größere 
Folienkondensatoren ausschlachten?
2. Ein Fahrrad mit Gangschaltung in höherem Gang Fahren. Dann bekäme ich 
sicher die höhere Spannung aber auch mit der hohen Frequenz. Zur not 
muss ich den Reifen über einen Damenstrumpf antreiben.
3. Ein Trenntrafo mit bspw. 2:1 oder sogar 3:1 Wicklung. Wo könnte ich 
so etwas Ausschlachten? oder muss ich das selber Wickeln?

Zusätzlich würde ich gerne ein Relais ausschlachten, wo bekäme ich das 
raus?

Bin für weitere Tips dankbar

von H. H. (Gast)


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x3oo schrieb:
> sogar einen Kühlschrank

Kannst du vergessen, der braucht gleich mal 5-6A Anlaufstrom.

Nimm eine Autolichtmaschine und einen Akku.

von Helge (Gast)


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Ein guter anfang! 15-20uF versuchen.

wenn du das Treibrad aus der Waschmaschine statt dem Zahnkranz auf das 
Tretlager setzt, wie hoch würde dann die Drehzahl? Läßt sich das 
überhaupt mechanisch passend machen?

von x3oo (Gast)


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H. H. schrieb:
> Kannst du vergessen, der braucht gleich mal 5-6A Anlaufstrom.

haha, ok das wäre eine große kondensatorbank.
ok, meine 230Volt Glühbirne reicht mir auch.

sehe ich das richtig, dass die frequenz des ausgangsstromes einfach nur 
etwas kleiner ist als die umdrehungen des motors?

von H. H. (Gast)


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x3oo schrieb:
> sehe ich das richtig, dass die frequenz des ausgangsstromes einfach nur
> etwas kleiner ist als die umdrehungen des motors?

Man nennt das Schlupf.

von Günni (Gast)


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Es gibt bei solchen Projekten immer mehrere Probleme - so auch hier. Die 
Eisenbleche sind für 50 Hz ausgelegt. Bei höheren Frequenzen steigen die 
Wirbelstrom und die Ummagnetisierungsverluste. Aber auch ein 
nachgeschalteter Trafo hat Verluste. Nun können "halbwegs fitte" 
Radfahrer durchaus 200 W mechanische Leistung erreichen, aber das nicht 
über längere Zeit. Und wenn von der Leistung dann noch die Verluste 
abgehen, bleibt nicht sehr viel übrig. Da ist es dann bei Verwendung von 
vorhandenem Material besser, den Verbraucher an den Generator 
anzupassen, also Lampen für kleinere Spannungen so in Reihe schalten, 
dass die Ausgangsspannung des Generators erreicht wird.

von Thomas S. (Gast)


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x3oo schrieb:
> Das Projekt hat das Ziel eine Lampe und
> vielleicht sogar einen Kühlschrank

Der Kühlschrank will 50Hz haben. Und die LED-Lampe vermutlich auch. 
Wenns ne herkömmliche Glübirne ist, dann wärs egal.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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x3oo schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Kannst du vergessen, der braucht gleich mal 5-6A Anlaufstrom.
>
> haha, ok das wäre eine große kondensatorbank.
> ok, meine 230Volt Glühbirne reicht mir auch.
Die Kondensatoren sind dein kleinstes Problem. 230V * 6A = 1,4KW und das 
auch nur bei 100% Wirkungsgrad deiner Konstruktion. In der Realität 
wirst du wohl so um die 2KW treten müssen:-)

H. H. schrieb:
> x3oo schrieb:
>> sehe ich das richtig, dass die frequenz des ausgangsstromes einfach nur
>> etwas kleiner ist als die umdrehungen des motors?
>
> Man nennt das Schlupf.
Und die Auswirkung davon Wärme und Abrieb usw. Was wiederum zur Folge 
hat das der Wirkungsgrad ganz schnell in den Keller geht. 
Kraftschlüssige, reibungsarme Verbindungen sind hier eigentlich das a&o.

von Helge (Gast)


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Das Leistungsmaximum von normalen Trafoblechkernen ist bei ca. 
120-180Hz. So viel dicker sind die Motorbleche auch nicht, daß bei 75Hz 
schon großartig Wirbelstromverluste auftreten.

Verbrauchen der ezeugten Leistung (50-80W kriegste hin außer du bist 
Radrennfahrer) wird schon komplizierter. Verbraucher, die Trafo haben 
oder 50Hz brauchen, fällt auf direktem weg flach. Aber zum Glück erzeugt 
der Motor ja Drehstrom, und es gibt Schaltnetzteile. Ich würde eine 
3-Phasen-Brücke einbauen und den Gleichstrom in ein 
Batterielader-Schaltnetzteil leiten.

von x3oo (Gast)


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Der Motor ist auf maximal 300Hz ausgelegt, laut beschriftung.

von x3oo (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Der Kühlschrank will 50Hz haben. Und die LED-Lampe vermutlich auch.
> Wenns ne herkömmliche Glübirne ist, dann wärs egal.

die led lampe leuchtet.

von x3oo (Gast)


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Helge schrieb:
> Ich würde eine
> 3-Phasen-Brücke einbauen und den Gleichstrom in ein
> Batterielader-Schaltnetzteil leiten.

welches batterielade schaltnetzteil verträgt 100V?

von Helge (Gast)


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Jeder Lader, der für 'Weitspannung', d.h. 110-230V geeignet ist. Nach 
den Erfehrungen mit Solarpanels laufen viele SNT ab 80-90V= an und dan 
stabil weiter.

von echt schlüpfrig (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> In der Realität wirst du wohl so um die 2KW treten müssen:-)

Als ob das möglich wäre. Wer soll er sein? "Der Hulk"? ;-)))

> H. H. schrieb:
>> x3oo schrieb:
>>> sehe ich das richtig, dass die frequenz des ausgangsstromes einfach nur
>>> etwas kleiner ist als die umdrehungen des motors?
>>
>> Man nennt das Schlupf.
> Und die Auswirkung davon Wärme und Abrieb usw. Was wiederum zur Folge
> hat das der Wirkungsgrad ganz schnell in den Keller geht.

Nichts UND, einfach Schlupf. U.a. der Grund, weshalb man das
Ding *A*synchronmaschine nennt.  ;)  Also natürlichst haben

> Kraftschlüssige, reibungsarme Verbindungen

Auswirkungen auf den Wirkungsgrad. (So auch die Drehzahl des
Generators (insgesamt). Wenn das Treten schwerer geht, ...)

Insoweit nicht falsch (wie denn auch, das trifft ja so gut
wie immer zu bei so etwas) - Schlupf bleibt jedoch Schlupf,
den kann man nicht wegoptimieren bei ASMs (g00gle die mal).


[Solltest Du beides nicht (so) sagen haben wollen, arbeite
bitte ganz gewaltig an sachlich korrekter, verständlicher
Formulierung - in Deinem Post steht jdfs. beides falsch.]

von x3oo (Gast)


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Na es gibt einmal schlupf im motor, aber mein problem ist schlupf 
zwischen reifen und rolle

Beitrag #6744743 wurde von einem Moderator gelöscht.
von x3oo (Gast)


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Helge schrieb:
> Jeder Lader, der für 'Weitspannung', d.h. 110-230V geeignet ist. Nach
> den Erfehrungen mit Solarpanels laufen viele SNT ab 80-90V= an und dan
> stabil weiter.

Auch wenn ich bspw. Drehstrom gleichrichte?
Also die drei phasen zusammen gleichrichte und an das batterieladegerät 
hänge?

von Helge (Gast)


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Das ist genau gut. Gleichgerichteter Drehstrom hat ja keine Löcher wie 
gleichgerichteter Wechselstrom. Sollte halt nicht groß über 300V= 
werden.

von Rainer V. (a_zip)


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x3oo schrieb:
> aber mein problem ist schlupf
> zwischen reifen und rolle

...wenn das Papa Schlupf wüßte...

von Stefan F. (Gast)


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x3oo schrieb:
> Das Projekt hat das Ziel eine Lampe und
> vielleicht sogar einen Kühlschrank an einem Fahrrad zu betreiben.

Ist dir bewusst, dass die Profi-Sportler nur wenige Minuten lang etwa 
500W schaffen und dann auf ca 150W abfallen? Da wird das mit deiner 
Lampe +Kühlschrank aber knapp - und anstrengend.

Ein entprechendes Experiment hatten sie mal im Fernsehen präsentiert. Es 
reichte nicht einmal für eine einzelne Scheibe Toastbrot in einem 
entsprechend kleinen Toaster.

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