Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ServoMotor 230VAC oder 48VDC?


von Bert S. (kautschuck)


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Hi

Es gibt ja viele Servo Controller auf dem Markt, am meisten sieht man 
solche für 230VAC oder solche für 48VDC. Nun stellt sich mir die Frage, 
was ist der Vorteil der Jeweiligen Spannung?

Bei 230VAC muss ich kein Netzteil verwenden, das wäre ja klar ein 
Vorteil. Wie sieht es aber mit Netzstörungen aus? Ohne PFC kann ich 
Flicker ja nicht erfüllen, oder muss ein Servo Controller die Flicker 
Norm gar nicht decken?

Bei 48VDC habe ich halt im Netzteil schon PFC drin. Weiter ist diese 
Spannung noch ungefährlich. Die höheren Ströme dürften aber mehr 
Störungen verursachen als bei 230VAC.

Was meint ihr dazu?

von Peter D. (peda)


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Ich würde erstmal die Leistung festlegen.
Ein Modellservo hat vielleicht 500mW, ein Ruderservo eines 
Kreuzfahrtschiffes vielleicht 500kW.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bert S. schrieb:
> Nun stellt sich mir die Frage, was ist der Vorteil der Jeweiligen Spannung?
Vorrangig: der nötige Strom für eine bestimmte Leistung.

> am meisten sieht man solche für 230VAC
Kommt drauf an wie man schaut.
Ich würde da sogar eher noch 400V (oder weitere Spannungsbereiche) ins 
Rennen werfen.

von Bert S. (Gast)


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Ok, und wie ist das wegem PFC und Flicker? Muss ein Servocontroller 
einen hohen PFC wert haben, bzw. das finale Produkt oder kommt es auf 
die Umgebung an (industrie oder Home)? Muss Flicker auch für 
Motorsteuerungen berückstichtigt werden?

von Helge (Gast)


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Ich kenne Servocontroller eher für 400V~ bzw. 560V Zwischenspannung - 
oder die Dinger in den aufgemotzten Tretrollern mit 24-48V.

Also wär schon schau zu sagen, was das nun werden soll.

von Maxe (Gast)


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Es geht wohl eher um Industrieservoantriebe.

Die Ausgangsfrage kann ich auch nicht direkt beantworten, was ich aber 
an Produkten so gesehen habe, wird 48V eher dort eingesetzt, wo der 
Servocontroller Huckepack auf dem Motor sitzt. Dann duerfte es mit der 
Kompaktheit (Netzteil ausgelagert) und der Sicherheit (Steuerung 
ausserhalb vom Schaltschrank) zu tun haben.

Ich denke das ist auch eine Frage der Leistung. Bei vielen kleinen, 
leistungsschwachen Stellantrieben kann es sich eher lohnen, die 
Versorgung zusammenzufassen.

von Werner H. (werner45)


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48V ist doch "Schutzkleinspannung" oder wie das heißt.

In den 1960ern hatte ich ein Praktikum im Krupp-Behälterbau gemacht. Da 
wurden riesige Destillierkolonnen aus Sonderlegierungen mehrschichtig 
zusammengeschweißt, also auch von innen. Alle Lampen, Bohrmaschinen, 
Schleifmaschinen und Schweißumformer (400 Hz) liefen mit 48 V. Die Kabel 
waren entsprechend groß und schwer.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das kommt auf die Anwendung und die erforderliche Leistung an. 
Kleinspannungsservos sind erst seit ca. 10-12 Jahren gängig, seit 
Beckhoff Feldbus-Klemmen für Schritt-, DC- und später EC-Motoren 
eigneführt hat. Inzwischen dürfen alle größeren SPS-Anbieter etwas 
vergleichbares haben.

Damit kann man Nennleistungen von 100W bis max. 200W abdecken. Für alles 
was darüber hinaus geht muss man dann Nennspannungen 230V~ oder 400V~ 
umsteigen. Da braucht man dann in der Regel externe Netzfilter. Bei den 
Kleinspannungsantrieben muss das Schaltnetzteil die Filterung 
übernehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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