Hallo, Wollte das Thema unter einem aktuellen, neuen Thread diskutieren. Habt ihr Erfahrungen in AT/CH gesammelt? Lohnt es sich, dort eine Zeit zu arbeiten/Erfahrungen zu sammeln? Wie hoch sind/waren eure Löhne vgl. zu eurer Berufserfahrung/Ausbildung? Dominik
Warum einen Thread für Österreich/Schweiz? in beiden Ländern gibt es ganz andere Gehaltsstrukturen. Nur weil beide Länder Alpenländer sind und man Deutsch spricht (zumindest im Großteil der Schweiz), kann man die Wirtschaft der Länder absolut nicht vergleichen. Genauso könnte man einen Thread "Gehälter Deutschland/Tschechien" machen ...
Karrierist schrieb: > Nur weil beide Länder Alpenländer sind und man Deutsch spricht > (zumindest im Großteil der Schweiz), kann man die Wirtschaft der Länder > absolut nicht vergleichen. Ja schon, die Unterschiede aber ergeben doch gerade eine interessante Diskussion: beides Alpenländer, teils deutschsprachig, aber evtl. unterschiedliche Industrien, Möglichkeiten, Löhne. Mentalität und Lebensqualität sind für mich fast mehr ausschlaggebend. Genau die Unterschiede wären interessant. Hab einen Kollegen der in AT arbeitet (Industrie) aber auch in CH (IT). Mir scheinen die Löhne in AT ziemlich niedrig, in CH hoch, aber auch viel höhere Lebenskosten. Die Mentalität in zB Wien find ich viel offener (auch die Mädels) gegenüber Züri, war schon in beiden Städten. Wie auch immer, würd auch gern eure Erfahrungen lesen :-)
Dominik schrieb: > Genau die Unterschiede wären interessant. Hab einen Kollegen der in AT > arbeitet (Industrie) aber auch in CH (IT). Und was sagst du zu deren Gehältern? Was sagen die zu ihren Entscheidungen? Dominik schrieb: > Mentalität und > Lebensqualität sind für mich fast mehr ausschlaggebend. Deutsche Mentalität und Deutsche Lebensqualität ist vermutlich am besten in Deutschland, dicht gefolgt von Mallorca.
Dominik schrieb: > Die Mentalität in zB Wien find ich viel offener (auch die Mädels) > gegenüber Züri, war schon in beiden Städten. Das muss differenziert betrachtet werden, Freizeit gegen Business. Die Österreicher sind locker unterwegs, im geschäftlichen Umgang sind sie mir eher zum Feindbild geworden. Ich nenne Sie mal Wadenbeißer, vorne wedeln und hinten zwicken. Die Schweizer sind anders gestrickt, arbeiten extrem penibel und formulieren klar, was sie wollen. Als Geschäftspartner sind sie besser kalkulierbar und kommen nicht von hinten. Das sind jetzt meine Erfahrungen mit wenigen Vertriebs- / Servicepartnern in einem recht speziellen Marktsegment, vielleicht haben andere Leute abweichende Erfahrungen. Karl Georg schrieb: > Deutsche Mentalität und Deutsche Lebensqualität ist vermutlich am besten > in Deutschland, [Mentalität] Das ist garnicht so abwegig, ich bin auf Dienstreisen in benachbarten Europa einige Male angeeckt. Das heißt dann Erfahrung und man kann lernen, das weitgehend zu vermeiden. [Lebensqualität] In dem Punkt scheinen uns einige Länder überlegen, was mir erst bewusst wurde, nachdem ich mehrere Tage mit lokalen Servicetechnikern unterwegs war. Ich glaube, dass da ein hohes Risiko für den deutschen Fremdarbeiter liegt, sich nicht zügig anzupassen.
Karl Georg schrieb: > Und was sagst du zu deren Gehältern? Was sagen die zu ihren > Entscheidungen? Ok, vorher wollte ich noch einige Gehaltsposts hier sehen, bevor ich Erfahrungen ein paar Zahlen von Kollegen Erzählungen etc. poste (um halt nichts vorweg zu nehmen oder beeinzuflussen): Einstieg in AT: Erzählungen von mehereren Absolventen Msc (univ.): DI Werkstofftechnik/Mech. Engineering. Aufgaben: Projektleitung, Einstieg nach Praktika, Erfahrungen als Werkstudent, Konzern (Erzeugung Stahl, Automatisierung etc.) - im Rahmen von: ca. 3000-3400 € brutto/Monat x 14 (jährlich) Pensum: 40h / Woche Kantinenzuschuss, Spesen bei Reisen In AT gibts mehr netto für ein vgl.bares Brutto in DE Kollegen sind teilw. zufrieden (Mentalität, Freizeit Berge), auch mit der Tätigkeit: man kann schon früh Verantwortung übernehmen. Gehalt: bissl mehr könnte es schon sein zum Vgl. Bierpreis: min. 2-3 Euro (am Land) - bis 4-5 Euro (Wien) Einstieg in CH: Absolventen in IT / ET (FH / univ.): Automatisierung / Softwareentwicklung. Aufgaben: Inbetriebnahme Logistikcenter / Hochregallager Lagersoftware Steuerung / Programmierung in C/C++, DB Kenntnisse Oracle etc., auch Einstieg nach Praktika, Konzern (Bau von Hochregallager, Verteilcenter, Lagerlogistik) - im Rahmen von: ca. 6200 - 6500 CHF brutto / Monat x 13 (jährlich) Pensum: 42h meistens 45-50h Woche (jede Zeit kann kompensiert / ausbezahlt werden) Kantinenzuschuss, Spesen bei Reisen zum Vgl. Bierpreis: min. 4-5 CHF (am Land) - bis 8-9 CHF (Zürich) Gehalt klingt am Papier hoch, stressiger Job (manchmal >12 h Tage, Anlage muss laufen), Spesen und Km-geld werden bezahlt Kollegen sind teilw. zufrieden, schielen aber nach viel besser bezahlten Jobs (Pharma, Banken in Zürich). Ewig macht man so einen Job nicht. evtl. nach dem Job möchten sie auf der ETH Zürich noch eine Zusatzausbildung machen (macht sich auch gut für Gehaltsforderungen im nächsten Job, basierend auf der ganzen Erfahrung) Manfred schrieb: > Die > Österreicher sind locker unterwegs, im geschäftlichen Umgang sind sie > mir eher zum Feindbild geworden. Ich nenne Sie mal Wadenbeißer, vorne > wedeln und hinten zwicken. Es geht, hängt davon ab wie man ihnen entgegenkommt. Hab auch die Erfahrung gemacht, dass einige Klartext sagen, oder man ist noch auf einer Feierabend-Bierrunde, was gemütlich ist. Danach ist das meiste Eis eigentlich schon gebannt. Manfred schrieb: > Die Schweizer sind anders gestrickt, arbeiten extrem penibel und > formulieren klar, was sie wollen. Als Geschäftspartner sind sie besser > kalkulierbar und kommen nicht von hinten. Naja, hab durch Kollegen erfahren, dass sie vor allem in Konzernen, stark politisieren, Seilschaften bilden (schon auch in AT auch so). Wenden Tricks an und können sich gut verstellen / lügen. Wie überall, ist nicht jeder von der Sorte. Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Abteilungsleiter nur ehem. Freunde oder Kollegen eingestellt hat, die er von früheren Firmen kennt (!). Somit ist der politisch abgesichert, selten wird so ein "Freund" von hinten ein Messer in den Rücken stechen.
Dominik schrieb: > Einstieg in CH: [...] > zum Vgl. Bierpreis: min. 4-5 CHF (am Land) - bis 8-9 CHF (Zürich) Hier mal die erstbeste Seite, die brauchbar funktioniert hat zum Lohnvergleich in der Schweiz und je nach Kanton: https://www.jobs.ch/de/lohn/?canton=ch&term=elektrotechnik%20ingenieur Bierpreisindex ist schon mal eine OK Idee. Was beim Vergleich mit den Schweizer Löhnen schnell verpasst wird sind: - Netto Lohn ist VOR der Steuer - Krankenkasse ist privat zu zahlen und min. 300.- CHF/Monat (comparis.ch als vergleich) - Mieten sind teuer (aber das zu vergleichen ist innerhalb Deutschlands ja auch nötig) - Die Mehrwertsteuer ist tiefer, das spart vor allem bei Anschaffungen wie Computer, Autos etc. Ohne Kinder ist die Sparquote in CH sicher höher als in DE. Mit Kindern kann ich nicht berichten.
Christoph Z. schrieb: > Hier mal die erstbeste Seite, die brauchbar funktioniert hat zum > Lohnvergleich in der Schweiz und je nach Kanton: ja, gar nicht so schlecht für den Anfang. hab noch das gefunden: https://www.lohncomputer.ch/ Christoph Z. schrieb: > Bierpreisindex ist schon mal eine OK Idee. Was beim Vergleich mit den > Schweizer Löhnen schnell verpasst wird sind: > ... ja, das darf man nicht unterschätzen. Es gab mal früher die Regel dass ein Schweizer Monats-bruttolohn min. 2x des aktuellen deutschen Bruttolohns sein soll, ob das heute noch so gilt, weiss ich nicht (Euro/CHf Kurs, Lebenskosten etc.) Ja, das Krankenkassensystem ist anders / privatisiert und die Prämien selbst je nach Versicherungsschutz zu zahlen, hat auch Vorteile. Steuern sollen ja allgemein sehr niedrig gehalten sein (je nach Kanton, und sogar je nach Gemeinde), MWSt auch nur 7%. Löhne sind am höchsten in Branchen wie: Banking, Pharma, Consulting. Was ich gehört / gelesen habe: in Zürich kann es angeblich ganz schön schwierig sein, mal jemand (Mädels etc.) kennenzulernen, die sind nur innerhalb/mit ihren Cliquen unterwegs. Da ist man zuerst natürlich mal ein Aussenseiter. Man lernt dort Frauen nur über bestehende Kontakte bzw. über ein paar Ecken kennen.
Gehalt: Sieht in AT erstmal niedriger aus als in DE, aber du bekommst 14 Monatsgehälter, 2 davon mit kaum Abgaben. Bleibst du mindestens 10 Jahre im Land, erwirbst du einen im Vergleich zu Deutschland exorbitanten Pensionsanspruch. Es gibt ein vergieichsweise sehr gutes Gesundheitssystem. Gesellschaft: Du bist AUSLÄNDER. In manchen Ecken fast so arg wie in CH. Da kanns dir passieren, daß du beim Krämer nicht einmal ignoriert wirst.
Helge schrieb: > Gehalt: Sieht in AT erstmal niedriger aus als in DE, aber du bekommst 14 > Monatsgehälter, 2 davon mit kaum Abgaben. Ist ja schön und gut, aber in Summe kommt da in Österreich immer noch viel zu wenig Nettojahresgehalt bei rum. Es gibt in dem kleinen Alpenland einfach zu wenig Industrie und Großkonzerne.
Die Unterschiede sind viel zu gross und versteckt, um als Zahl verglichen zu werden. Dinge und Details, die fuer dich ganz klar sind, sind bei näherem Hingucken unerwartet gegenteilig. Ein Kollege von mir, Chef einer kleineren mittelstaendischen Firma, sandte schon einige Male Deutsche nach der ersten Woche wieder nach Hause, weil die am Freitag um 17 Schluss machen wollten, weil sie ihre Stunden beisammen hatten. Keine Ahnung weshalb die nicht darauf aufmerksam gemacht wurden. Die Arbeit ist das Leben, Stunden sind weniger relevant. Nicht ganz wie in Japan, aber in dieser Richtung.
Pandur S. schrieb: > weil die am Freitag um 17 Schluss machen wollten, weil sie ihre > Stunden beisammen hatten. Keine Ahnung weshalb die nicht darauf > aufmerksam gemacht wurden. Die Arbeit ist das Leben, Stunden sind > weniger relevant. Nicht ganz wie in Japan, aber in dieser Richtung. Das ist in der Schweiz häufig so, nicht überall, aber häufiger als in Deutschland und sehr viel häufiger als in Konzernen, die nach IG Metall Tarif bezahlen. In der Schweiz ist Arbeit nicht einfach nur ein Weg sein Geld zu verdienen, Arbeit ist ein Wert an sich. Viel zu arbeiten und erfolgreich zu sein hat einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Da muss ich Pandur zustimmen. Zumindest waren das meine Erfahrungen als ich damals in der Schweiz gearbeitet habe. Dinge wie Gewerkschaft oder Betriebsrat sind da Fremdworte. Wer nicht entsprechend performt, der fliegt. Daher ist der Druck auch entsprechend da. Ist eine wichtige Deadline einzuhalten, fallen also auch mal unbezahlte Überstunden an oder man kommt am Wochenende, ohne extra Gehalt, versteht sich. Es ist natürlich nicht überall so in der Schweiz, aber in Tendenz ist es so. Wie Pandur sagte, nicht ganz wie Japan, aber in diese Richtung.
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Pandur S. schrieb: > Die Arbeit ist das Leben, Stunden sind weniger relevant. Nicht ganz wie > in Japan, aber in dieser Richtung. Tolle Wurst, also mehr Arbeiten für weniger Geld. Nein, danke. Das Gras ist gegenüber also doch nicht immer grüner.
Karrierist schrieb: > Pandur S. schrieb: >> weil die am Freitag um 17 Schluss machen wollten, weil sie ihre >> Stunden beisammen hatten. Keine Ahnung weshalb die nicht darauf >> aufmerksam gemacht wurden. Die Arbeit ist das Leben, Stunden sind >> weniger relevant. Nicht ganz wie in Japan, aber in dieser Richtung. > > Das ist in der Schweiz häufig so, nicht überall, aber häufiger als in > Deutschland und sehr viel häufiger als in Konzernen, die nach IG Metall > Tarif bezahlen. In der Schweiz ist Arbeit nicht einfach nur ein Weg sein > Geld zu verdienen, Arbeit ist ein Wert an sich. Viel zu arbeiten und > erfolgreich zu sein hat einen sehr hohen Stellenwert in der > Gesellschaft. Da muss ich Pandur zustimmen. Zumindest waren das meine > Erfahrungen als ich damals in der Schweiz gearbeitet habe. Dinge wie > Gewerkschaft oder Betriebsrat sind da Fremdworte. Wer nicht entsprechend > performt, der fliegt. Daher ist der Druck auch entsprechend da. Ist eine > wichtige Deadline einzuhalten, fallen also auch mal unbezahlte > Überstunden an oder man kommt am Wochenende, ohne extra Gehalt, versteht > sich. Es ist natürlich nicht überall so in der Schweiz, aber in Tendenz > ist es so. Wie Pandur sagte, nicht ganz wie Japan, aber in diese > Richtung. Hi ihr, danke für die Infos. Ja das hat mein Kollege der mal in CH gearbeitet auch gesagt, Betriebsrat etc. ist ein Fremdwort. Ausserdem gilt dort eine schnörkellose, protestantische Arbeitskultur. Keiner macht da am Fr. früher Schluss, wenn noch schnell Arbeit zu tun ist. So etwas wie ein Leistungsethos, dazu noch sauberer Garten, gepflegtes Haus mit Schweizer Fahne vorne draussen die im Wind hängt. Es gibt aber auch dort strenge Arbeitsgesetze (z.B. muss für Sonntagsarbeit / Wochenendarbeit von der Firma erst eine kantonale Bewilligung eingeholt werden)
und wie schwierig ist so eine Bewilligung zu bekommen? habe so den Verdacht dass das eher ein Formsache ist. so wie die Gesetze zur Arbeitszeit hier in de auch nicht zwingend eingehalten werden. unterm Strich scheint mir die Schweiz auch nicht mehr das zu sein was es mal war. Österreich kann bei pauschaler Betrachtung auch knicken.
> Es gibt aber auch dort strenge Arbeitsgesetze (z.B. muss für
Sonntagsarbeit / Wochenendarbeit von der Firma erst eine kantonale
Bewilligung eingeholt werden)
Das gilt fuer Sonntagsverkaeufe von Sportfirmen, Kleiderverkaeufern,
Lebensmittelverteilern, Irgendwas mit Oeffentlichkeit. Aber nicht fuer
Industrie, auch andere nicht.
Abgesehen davon sind diese leicht zu bekommen. Vierfach Sonntagsverkauf
ueber Advent, Tag der offenen Tuer, fuer fehlenden Umsatz - passt.
Und ja, Gewerkschaften fuer den Industriebereich gibt es nur fuer
Metaller und dergleichen, Industrien welche eh am serbeln sind.
Gewerkschaften werden mit serbeln gleichgesetzt. Ein Pferd von welchem
man absteigen sollte.
Betriebsrat gibt es im deutschen sinne nicht. Nichts mit Pflicht ab
einer Anzahl Mitarbeiter. Das wollen auch die Angestellten in den
nicht-serbelnden Industrien nicht.
Die gewerkschaftlich festgesetzten Loehne sind sowieso am unteren Ende.
Diese Industrie bringt zuwenig Marge um vernuenftige Loehne bezahlen zu
koennen, und dann streitet man sich darum.
Pflegeberufe, Lebensmittelverarbeitung, und -verkauf, und ein paar mehr
sind auch mit Gewerkschaften versehen. Dort ist man besser nicht.
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Dominik schrieb: > ca. 6200 - 6500 CHF brutto / Monat x 13 (jährlich) > Pensum: 42h meistens 45-50h Woche (jede Zeit kann kompensiert / > ausbezahlt werden) > Kantinenzuschuss, Spesen bei Reisen > zum Vgl. Bierpreis: min. 4-5 CHF (am Land) - bis 8-9 CHF (Zürich) Als Einstiegsgehalt realistisch. Als Vergleich: Du kannst damit etwa so gut leben, wie in DE mit knapp 50k Brutto. Den O. schrieb: > und wie schwierig ist so eine Bewilligung zu bekommen? Sobald du einen Arbeitsvertrag hast. Dominik schrieb: > gepflegtes Haus mit > Schweizer Fahne vorne draussen die im Wind hängt. Ja, das Bünzlietum erfreut sich grösster Verbreitung dort. Wichtig ist, die Mülltonnen wöchentlich zu kärchern. Ich kann es nur wiederholen: Wer wegen dem Geld zum Arbeiten in die Schweiz geht, wird sicher nicht glücklich. Es ist kaum vorstellbar, aber die Schweiz ist doch mehr als ein Haufen Banker die auf einem grossen Felsen hocken und mit Geldscheinen um sich werfen. Man ist halt Ausländer im Ausland. Die Erkenntnis tut manchen sicher auch mal ganz gut ;-)
Karl Georg schrieb: > Als Einstiegsgehalt realistisch. Als Vergleich: Du kannst damit etwa so > gut leben, wie in DE mit knapp 50k Brutto. Eben. Das ist gehopst wie gesprungen. Ein sparsamer Single oder ein sparsames DINK Paar kann sicher mehr sparen als in Deutschland, vorallem wenn man Gastarbeiter-Style da hin geht, so wenig wie möglich ausgibt, sich kaum integriert, selten mit Arbeitskollegen oder Freunden mal was unternimmt was Geld kostet. So ein Verhalten wird in der Schweiz gar nicht gerne gesehen. Will man dort aber gut leben, geht das ziemlich ins Geld. Ich kenne Leute die arbeiten seit 10 Jahren in der Schweiz und haben kaum Ersparnisse, vorallem sobald Kinder kommen, zerinnen selbst hohe Gehälter wie Sand zwischen den Fingern. Karl Georg schrieb: > Dominik schrieb: >> gepflegtes Haus mit >> Schweizer Fahne vorne draussen die im Wind hängt. > > Ja, das Bünzlietum erfreut sich grösster Verbreitung dort. Wichtig ist, > die Mülltonnen wöchentlich zu kärchern. In der ländlichen Schweiz kann das gut sein. Ordnung und Sauberkeit werden groß geschrieben. Aber: so lebt nur ein Bruchteil der Schweizer, meist die Bio-Schweizer mit Erbschaft. Die typische Mittelschicht ohne wohlhabende Eltern oder Erbschaft, Mittelstand wie man in der Schweiz sagt, wohnt irgendwo in einem Vorort eines Ballungszentrums in einer Mietswohnung, in einem Mehrfamilienhaus, ganz ohne Garten und ohne eine reele Chance jemals ein Haus mit Garten sein Eigen nennen zu können.
Dominik schrieb: > Wollte das Thema unter einem aktuellen, neuen Thread diskutieren. Oh nein..nicht schon wieder .... Merke eins..jeder der hierzu was postet verdient min 100K im Jahr
> von Thomas K. (thomas2021) > 14.07.2021 13:04 > .jeder der hierzu was postet verdient min 100K im Jahr Aber Locker ! Mindestens jedoch Dreieinhalbtausendfünfhundert !
Karrierist schrieb: > Ich kenne Leute die arbeiten seit 10 Jahren in der Schweiz und > haben kaum Ersparnisse, vorallem sobald Kinder kommen, zerinnen selbst > hohe Gehälter wie Sand zwischen den Fingern. Ja das glaub ich, zur Not gehts zum Urlaub nach DE / AT etc. nach hause, mal im Schwarzwald, oder angrenzende Gebiete. Einkaufen nach DE zum Aldi / Lidl ;-) Jedenfalls es gibt schöne Gebiete in der Schweiz und auch gleich in den Nachbarländern, F/Elsass, DE/Schwarzwald, IT/Südtirol, AT/Bodensee etc. das ist alles nur ein Katzensprung. > Die typische Mittelschicht ohne > wohlhabende Eltern oder Erbschaft, Mittelstand wie man in der Schweiz > sagt, wohnt irgendwo in einem Vorort eines Ballungszentrums in einer > Mietswohnung, in einem Mehrfamilienhaus, ganz ohne Garten und ohne eine > reele Chance jemals ein Haus mit Garten sein Eigen nennen zu können. Ja.. was genau definiert Mittelschicht (welches Einkommen, Besitz etc.?); das hab ich noch gefunden: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/wie-reich-ist-die-mitte-die-mittelschicht-ist-aermer-als-man-meint Zitat: "Die Mittelschicht ökonomisch zu definieren, fällt leicht: Wer zwischen 75 und 150 Prozent des Bruttomedianeinkommens von 6538 Franken verdient, gehört laut Bundesamt für Statistik dazu. Also knapp zwei Drittel der Bevölkerung." Die Schweiz ist also nicht ganz so reich, wie man allgemein hin meint. Die wirklich reichen machen wohl nur einen kleinen Teil aus, von dem man aber am meisten hört (Manager, Bankster, Schwarzgeldaffären, Steuerparadies etc.) Weiters, Verteilung Wenig-, Mittel-, Vielverdiener: https://www.republik.ch/2019/07/22/wo-die-reichen-kerle-wohnen
Karrierist schrieb: > Ich kenne Leute die arbeiten seit 10 Jahren in der Schweiz und haben > kaum Ersparnisse, vorallem sobald Kinder kommen, zerinnen selbst hohe > Gehälter wie Sand zwischen den Fingern. Solche Leute kenne ich auch in Deutschland. Es ist keine Frage des Landes oder Gehalts, manche können Sparen und andere nicht. Letztere reden sich dann ein, dass sie das Leben genießen müssen, indem jeder Euro ausgegeben wird, weil es ja jederzeit vorbei sein könnte. Wären sie jedoch gut in Statistik, wäre klar wie wichtig Investitionen sind, um unabhängig zu werden. Dann würde man gewöhnlich aber auch den Zinseszins verstehen und schon deswegen investieren.
Realist schrieb: > eil es ja jederzeit vorbei sein könnte. Wären sie > jedoch gut in Statistik, wäre klar wie wichtig Investitionen sind, um > unabhängig zu werden. Dann würde man gewöhnlich aber auch den Zinseszins > verstehen und schon deswegen investieren. Ja das ist so. Allerdings ist die Schweiz wohl mit das Land, wo es am schwierigsten ist, finanziell unabhängig zu werden, vor dem Renteneintrittsalter, vorallem als "Gastarbeiter", also ohne viel Kapital von Haus aus. Daher glaube ich, ich kenne einige Deutsche in der Schweiz, konsumieren dort sehr viele sehr intensiv. Sparen macht dort, ausser die steueroptimierte 3. Säule zur Altersvorsorge, kaum Sinn. Wozu auch? Eigenheime sind unbezahlbar und machen wirtschaftlich nicht so viel Sinn wie in Deutschland, wegen dem Eigenmietwert. Wohnungen zur Anlage kaufen? da braucht man richtig Kohle dafür, als kleiner Angestellter kommt man da nicht weit. Um von Dividenden oder gespartem Kapital leben zu können, braucht man in der Schweiz einfach sehr viel Geld. 2-3k pro Monat das wäre schon der Lebenstandard auf in etwa Sozialhilfeniveau. Soviel passives Einkommen braucht man erstmal. Daher wohnen viele Schweizer Frührentner oder Privatiers im Ausland, sei es in den Mittelmeerländern oder in Asien, teils auch in Deutschland.
Karrierist schrieb: > Wozu auch? Auswandern. Man muss ja nicht auch noch während der Rente das schlechte europäische Wetter genießen.
Hier noch ein Link zum Vgl. Österreich: welche Einkommen usw. zählen zur "Mittelschicht": https://www.derstandard.at/story/2000101623822/onlinerechner-gehoeren-sie-noch-zur-mittelschicht
Dominik schrieb: > Hier noch ein Link zum Vgl. Österreich: welche Einkommen usw. zählen zur > "Mittelschicht": > > https://www.derstandard.at/story/2000101623822/onlinerechner-gehoeren-sie-noch-zur-mittelschicht Interessant. Mit mindestens 45k € Nettoeinkommen p.a. gehört man als Single in Österreich bereits zu den oberen 10%. Das ist aus deutscher Sicht jetzt nicht gerade eine wahnsinnig hohe Summe.
Senf D. schrieb: > Interessant. Mit mindestens 45k € Nettoeinkommen p.a. gehört man als > Single in Österreich bereits zu den oberen 10%. Das ist aus deutscher > Sicht jetzt nicht gerade eine wahnsinnig hohe Summe. Das ist wohl relativ. Vielleicht aus Sicht einiger gutsituierter Ingenieure oder Informatiker in Deutschland ist es keine wahnsinnig hohe Summe. Aber 45k Euro netto entsprechen für einen Alleinstehenden in Deutschland (St.Kl. I) ca. 80k Euro brutto. Das muss man auch erstmal bekommen.
Zero Knowledge schrieb: > Aber 45k Euro netto entsprechen für einen Alleinstehenden in Deutschland > (St.Kl. I) ca. 80k Euro brutto. Das muss man auch erstmal bekommen. Es sind 76.550 € Bruttojahresgehalt (ohne Kirchenmitgliedschaft natürlich). Das ist ein ganz gutes, aber kein hohes Gehalt in Deutschland.
Senf D. schrieb: > Zero Knowledge schrieb: >> Aber 45k Euro netto entsprechen für einen Alleinstehenden in Deutschland >> (St.Kl. I) ca. 80k Euro brutto. Das muss man auch erstmal bekommen. > > Es sind 76.550 € Bruttojahresgehalt (ohne Kirchenmitgliedschaft > natürlich). Das ist ein ganz gutes, aber kein hohes Gehalt in > Deutschland. Allerdings gehört ein Single mit diesem von dir genannten Bruttojahreseinkommen in Deutschland mindestens ebenfalls schon zu den oberen 10 Prozent der Einkommensbezieher.
Zero Knowledge schrieb: > Allerdings gehört ein Single mit diesem von dir genannten > Bruttojahreseinkommen in Deutschland mindestens ebenfalls schon zu den > oberen 10 Prozent der Einkommensbezieher. Mit 4000 €/Monat netto (80k p. a. brutto) sind sogar nur 6 % reicher bezogen auf die Geamtbevölkerung. Senf D. meint halt immer, jeder in der BRD mit weniger als 100k p. a. ist ein Versager und hat selbst schuld. Hier mal zwei Rechner zum Spielen: https://service.destatis.de/DE/gehaltsvergleich/beruf.html https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-08/institut-der-deutschen-wirtschaft-einkommen-singlehaushalt-gehalt?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2F Man kann mit 80k p. a. brutto in Deutschland sehr gut leben und man sieht, dass in Österreich ähnliche Zahlen und Sozialstandards gelten. In der Schweiz hingegen kann man zwar netto deutlich mehr verdienen, hat aber auch deutliche Nachteile bei Sozialstandards, Lebenshaltung und im Job: 1. weniger Urlaubstage 2. mehr Wochenarbeitszeit 3. geringer Kündigungsschutz 4. quasi keine Chance auf Wohneigentum 5. weniger Jobauswahl, gerade in der Industrie In Deutschland hat man zudem den Vorteil, dass es viele strukturstarke, preisgünstige Gegenden gibt und man nicht auf eine teure Großstadt angewiesen ist wie in AT (Wien) oder CH (Zürich, Basel, Genf).
stimmt schrieb: > Senf D. meint halt immer, jeder in der BRD mit weniger als 100k p. a. > ist ein Versager und hat selbst schuld. Nein, das meine ich nicht. Das ist höchstens deine Interpretation. Ein geringes Gehalt zu beziehen kann tausend Gründe haben, u.a. der ausgeübte Beruf, persönliches Versagen wäre jedenfalls nur einer davon. Sicher gibt es den ein oder anderen Mitbürger, der auf der Einnahmenseite weit unter seinen Möglichkeiten bleibt, aber auch das kann eine persönliche Entscheidung sein, weil einem Geld und dessen Möglichkeiten wenig bedeuten. Aber ganz generell sind 77k € Bruttojahresgehalt als Ingenieur oder Informatiker in Deutschland wirklich nichts besonderes, da beißt die Maus keinen Faden ab.
77k brutto für einen ing. oder inf. würde ich nie zahlen. Welche tätigkeit führt diese person aus die nicht auch jemand für 50-60k ausführen kann?
Kommt drauf an ob schneller bachelor oder promovierter spezialist mit Erfahrung
Den O. schrieb: > Welche > tätigkeit führt diese person aus die nicht auch jemand für 50-60k > ausführen kann? Für das Geld kriegt man ja auch 10 Inder
Das Ding an sich und sein Hineinragen ins Nichts schrieb im Beitrag #6758930: > Kommt drauf an ob schneller bachelor oder promovierter spezialist mit > Erfahrung Richtig, ein spezialisten ist das wert. Aber die werden selten benötigt und sind daher keinesfalls im durchschnittsbereich angesiedelt. Weich W. schrieb: > Für das Geld kriegt man ja auch 10 Inder Wahrscheinlich ist das so, aber macht auch kein spaß dann. -- Wir zahlen Ing. Und inf. Knapp unter 50k bei unter 10 jahren be. Mehr als 10 jahre be und gut passendem lebenslauf/kenntnissen zur aufgabenstellung 50-60k. Bei 60k ist grundsätzlich schluss weil industrielle standardprojekte die komplexität nicht haben um mehr zu bezahlen. Heißt das knowhow könnte man damit nicht abrufen, die marge wäre zu gering und ja es gibt genug andere die es für weniger geld machen. Geschieht so im unteren mittelstand. Wer glück hat und im oberen mittelstand oder sogar konzern mit igm arbeiten kann dem sei ein gehalt von über 60k vergönnt. Standard ist das aber keines falls. Ebenso wird die flut an ing. Und co. Die die nächsten jahre weiterhin auf den markt kommen dies noch weiter verschlechtern. Senf d. Mag ein guter ing. Sein, sei ihm das gehalt auch gegönnt. Aber er merkt gar nicht mehr wie rosarot seine brille.
Den O. schrieb: > Wir zahlen Ing. Und inf. Knapp unter 50k bei unter 10 jahren be. > Mehr als 10 jahre be und gut passendem lebenslauf/kenntnissen zur > aufgabenstellung 50-60k. > Bei 60k ist grundsätzlich schluss weil industrielle standardprojekte die > komplexität nicht haben um mehr zu bezahlen. Das ist wirklich arm. Da hatte ich schon mehr Einstiegsgehalt. Allerdings musste ich auch über 100 Bewerbungen schreiben, um mal so ein Angebot zu bekommen. Die Mühe hat sich aber scheinbar gelohnt.
Ich würde liebend gern mehr bezahlen aber ich muss bei meiner arbeit wirtschaftlich handeln. Das angebot ausreichend gut ausgebildeter leute ist da und die bereitschaft der kunden mehr zu zahlen fehlt. Es bleibt letztlich nichts anderes übrig wie ich oben beschrieben hatte. Für mich wirklich schockierend waren erste projektübergaben an ein partnerunternehmen in thailand. Die haben die projekte für um !!!faktor 10!!! billiger realisiert. Es war nicht ganz das niveau was man aus de kennt und erwartet, aber nicht so weit weg. Diese erfahrungen haben mich jedenfalls zum nachdenken angeregt wie das deutsche mittelfeld gegen diese konkurrenz bestehen will. Selbst wenn dort das doppelte verlangt werden würde ist man dagegen immer noch chancenlos
"stimmt "schrieb
>In der Schweiz hingegen kann man zwar netto deutlich mehr verdienen, hat
aber auch deutliche Nachteile bei Sozialstandards, Lebenshaltung und im
Job:
3. geringer Kündigungsschutz
Was willst du mit Kuendigungsschutz ?
Es gibt 2 Gruende gekuendigt zu werden :
1) du bist eine Pfeife und bringst die Leistung nicht
2) das Projekt wurde gestoppt, die Firma umstrukturiert
Wobei ein Projekt auch gestoppt wird wenn es zu lange
dauert, zu teuer ist, die Leute es nicht koennen.
Als MINT Absolvent mit normaler Leistungsfaehigkeit
findet man immer einen Job.
Pandur S. schrieb: > Als MINT Absolvent mit normaler Leistungsfaehigkeit > findet man immer einen Job. Möglich aber - Man verliert Zeit & Geld durchs neu suchen - Die Ausgangslage "gekündigt bis zum Monatsende in drei Monaten" ist deutlich schlechter für die Jobsuche & Verhandlung als "Festanstellung bei XYZ" Aber jeder wie er es mag. In Amerika ists noch lockerer ...
Den O. schrieb: > 77k brutto für einen ing. oder inf. würde ich nie zahlen. Welche > tätigkeit führt diese person aus die nicht auch jemand für 50-60k > ausführen kann? Das ist der Grund, warum in Deutschland die Ingenieursgehälter im Vergleich zu Norwegen, Schweiz, USA vergleichsweise schlecht sind. Besonders Führungskräfte verdienen in vielen Ländern deutlich mehr als in Deutschland. Länder wie die USA hat halt verstanden, dass es besser ist ordentlich das Portmonnaie zu öffnen, weil Geld mehrfach durch viele Taschen zirkuliert, und die Verschuldung zu akzeptieren, als auf die schwarze Null zu setzen und niedrige Gehälter etc zu akzeptieren. Wie sind denn die grossen Unternehmen entstanden? In Kalifornien durch Gelder des Militärs. Den O. schrieb: > Ich würde liebend gern mehr bezahlen aber ich muss bei meiner arbeit > wirtschaftlich handeln. > Das angebot ausreichend gut ausgebildeter leute ist da und die > bereitschaft der kunden mehr zu zahlen fehlt. > Es bleibt letztlich nichts anderes übrig wie ich oben beschrieben hatte. > Für mich wirklich schockierend waren erste projektübergaben an ein > partnerunternehmen in thailand. Die haben die projekte für um !!!faktor > 10!!! billiger realisiert. > Es war nicht ganz das niveau was man aus de kennt und erwartet, aber > nicht so weit weg. > Diese erfahrungen haben mich jedenfalls zum nachdenken angeregt wie das > deutsche mittelfeld gegen diese konkurrenz bestehen will. Selbst wenn > dort das doppelte verlangt werden würde ist man dagegen immer noch > chancenlos Die Erfahrungen kann ich bestätigen. Das Tochterunternehmen hat in Thailand die gleiche Maschine für Faktor 10 billiger beschafft. 5k anstatt 50k. Die anderen 45k gehen an die vielen Mittelsmänner, die keine Wertschöpfung betreiben. Aber ohne die Leute, die auf Kosten der anderen leben (Steuerberater, Makler, Versicherungsvertreter, Produktweiterreicher jeglicher Form), würde Deutschland doch eine Arbeitslosenquote von 50% haben.
Realist schrieb: > Die anderen 45k gehen an die vielen Mittelsmänner, die > keine Wertschöpfung betreiben. Aber ohne die Leute, die auf Kosten der > anderen leben (Steuerberater, Makler, Versicherungsvertreter, > Produktweiterreicher jeglicher Form), würde Deutschland doch eine > Arbeitslosenquote von 50% haben. Wohl war, nennt sich dann "Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft". Herstellen, Produzieren, Fertigen und Bauen sind als Tätigkeiten in Deutschland auf dem absteigenden Ast. Je weiter weg von der Wertschöpfung bzw. der Produktion, desto besser wird verdient: intern Controller, Cost Engineering, Trainer, Referenten, Projektmanagement, Compliance, Substainability Officer, HR, sonstiger Wasserkopf extern Consultants, Anwälte, Lobbyisten, Steuerberater, Notare, Makler, Vermittler, Händler, etc. Schade...
BRD 1987 schrieb: > Schade... Warum? Es ist doch gut so, denn auf diese Weise muss man sich nicht mehr die Hände schmutzig machen, um gutes Geld zu verdienen.
im großkonzern gehen 100k wenn man den abteilungsleiter zum grillen einlädt
BRD 1987 schrieb: > Wohl war, nennt sich dann "Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft". > > Herstellen, Produzieren, Fertigen und Bauen sind als Tätigkeiten in > Deutschland auf dem absteigenden Ast. > > Je weiter weg von der Wertschöpfung bzw. der Produktion, desto besser > wird verdient: > > intern > Controller, Cost Engineering, Trainer, Referenten, Projektmanagement, > Compliance, Substainability Officer, HR, sonstiger Wasserkopf > > extern > Consultants, Anwälte, Lobbyisten, Steuerberater, Notare, Makler, > Vermittler, Händler, etc. > > Schade... Ja, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: nach dem Studium: Informationstechnik / Entwicklung in der Industrie (Leitsysteme Lagerlogistik, Fördertechnik, etc.). Sehr spannend, viel gelernt, aber oft frustrierend und lange Arbeitszeiten (IBN, etc. 12-14h) Danach folgend: Wechsel als ext. Consultant 20% Lohnerhöhung (ein bisschen Software Architektur, Excel, Ppt), nicht mehr ganz so schlimme Arbeitszeiten, Arbeit zu Bürozeiten, Danach folgend: Übernahme in int. IT Compliance, noch sinnlosere Aufgaben, noch eine 20% Lohnerhöhung teilw. Schluss schon am Freitag gegen 16 Uhr, etc. danach noch auf ein Bier - völlig neu für mich, soviel Freizeit. Fazit: mehr Geld, weniger Arbeit dank Dienstleistungs- & Wissensgesellschaft ! klausi
klausi schrieb: > Fazit: mehr Geld, weniger Arbeit dank Dienstleistungs- & > Wissensgesellschaft ! Eben. Früher war also doch nicht alles besser. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie richtig (körperlich) für Moneten gearbeitet.
Senf D. schrieb: > Eben. Früher war also doch nicht alles besser. Ich glaube, ich habe in > meinem Leben noch nie richtig (körperlich) für Moneten gearbeitet. Wirklich noch nie? das erklärt vielleicht, warum Du trotz gutem Einkommen und Börseninvestments die Grünen wählst! ich musste schon als Schüler oft körperlich arbeiten, als Student im Grundstuium sowieso. Erst später hatte ich fachbezogene Studentenjobs. Aus meiner Zeit wo ich körperlich anstrengende Hilfsarbeiten gemacht habe, kenne ich immer noch viele Arbeiter. Von denen wählt kein einziger die Grünen, die haben eher eine tiefe Abscheu gegen diese Partei. Wer körperlich hart arbeiten muss für sein Geld, dabei aber keine IGM Industrie Gehälter verdient, der hat doch oft ganz andere Prioritäten als die Grünen.
Karrierist schrieb: > Wirklich noch nie? Nicht für Geld. > das erklärt vielleicht, warum Du trotz gutem > Einkommen und Börseninvestments die Grünen wählst! Das hat aus meiner Sicht nichts miteinander zu tun. Die Grünen werden hoffentlich Juniorpartner in der nächsten Regierungskoalition (schwarz-grün), dann bin ich schon zufrieden.
Senf D. schrieb: > klausi schrieb: >> Fazit: mehr Geld, weniger Arbeit dank Dienstleistungs- & >> Wissensgesellschaft ! > > Eben. Früher war also doch nicht alles besser. Ich glaube, ich habe in > meinem Leben noch nie richtig (körperlich) für Moneten gearbeitet. Noch nie? Wie hast du dir als Student das Auskommen verdient (Sommer / Semesterferien, etc.)? Hattest du reiche Eltern, oder machtest du "Weichei" Jobs ;-) ? Ich war auch Werkstudent und wie vorher schon geschrieben wurde: Karrierist schrieb: > Erst später hatte ich fachbezogene Studentenjobs. Aus meiner Zeit wo ich > körperlich anstrengende Hilfsarbeiten gemacht habe, kenne ich immer noch > viele Arbeiter. Von denen wählt kein einziger die Grünen, die haben eher > eine tiefe Abscheu gegen diese Partei. Wer körperlich hart arbeiten muss > für sein Geld, dabei aber keine IGM Industrie Gehälter verdient, der hat > doch oft ganz andere Prioritäten als die Grünen. Kenne da auch keinen. Das mit den Grünen kann wirklich ein jeder verstehen, der schon mal richtig "hart" gearbeitet hat. Meistens kommen solch grüne Fantasievorstellungen eher von anderen Leuten anderen Schlags... Auch ich machte diese Hilfsarbeiten aber auch fachbezogene Arbeiten als Student. Damals als Werkstudent war ich auch mal eingeteilt in "Reparaturschicht" in der Stahlindustrie. Das bedeutet abdampfen (gewisse Gerüste gemit Hochdruckreiniger abspritzen), Walzen reinigen, Anlagenteile auseinandermontieren, reinigen und wieder zusammenbauen. Oder ab in die "Kanäle Venedigs" wie es dort genannt wurde: Knietief in Schlacke, zu den Öltanks, diese von innen reinigen. Oder Schicht am Hochofen: Helfen dass der Betrieb läuft, Dinge melden, Entfernen von Zunder bei der Stranggussanlage etc. etc. bei Umgebungstemperaturen von 50-70° (mit feuerfester Unterwäsche). Dabei mehrere Liter Wasser am Tag getrunken (manchmal am Feierabend noch Bier mit den Kollegen bis 12-1 Uhr morgens), danach nächsten Tag aber wieder um 5 uhr morgens wieder bereit sein. Da gabs auch viele Unfälle von anderen Werkstudenten: einer konnte den Vorschlaghammer nicht richtig halten, schlug sich ins Schienbein -> Rettung. Ein anderer ging mit Feuerzeug in der Hemdtasche in der Montur zu Hochofenumgebungstemperatur -> kleinere Explosion -> verarztet. Alles so Geschichten von harter Männerarbeit, weit weg von grünen Fantasien, dort wo Männer noch ihre Brötchen verdienen müssen ;-) Aber trotzdem, wenn man heimging hatte man noch das Gefühl, heut hat man wirklich was geleistet, dies war eine erfüllende Arbeit! Und jetzt halt als Absolvent "dank Dienstleistungs- & Wissensgesellschaft" weit weg von Produktion - dafür mehr Geld aber die Arbeit an sich weit weniger erfüllend und sinnloser. Und es heisst ja: Umso weniger sinnstiftend (und eben weiter weg von Wertschöpfung), umso mehr bezahlt ist heutzutage solch eine Arbeit. klausi
klausi schrieb: > Noch nie? Wie hast du dir als Student das Auskommen verdient (Sommer / > Semesterferien, etc.)? Hattest du reiche Eltern, oder machtest du > "Weichei" Jobs ;-) ? Sowohl als auch. Wobei meine Eltern nicht wirklich reich sind, aber ich bekam im Studium quasi alles bezahlt, so konnte ich mich auf andere Dinge konzentrieren anstatt im Supermarkt Regale einzuräumen o.ä. Werkstudenten-Jobs und Praktika waren alle ohne körperliche Arbeit. klausi schrieb: > Und jetzt halt als Absolvent "dank Dienstleistungs- & > Wissensgesellschaft" weit weg von Produktion - dafür mehr Geld aber die > Arbeit an sich weit weniger erfüllend und sinnloser. Ich habe kein Problem damit meine Arbeit als halbwegs sinnvoll und erfüllend anzusehen, das mag aber neben meinem Charakter auch mit der Branche (Medizintechnik) zu tun haben. > Und es heisst ja: Umso weniger sinnstiftend (und eben weiter weg von > Wertschöpfung), umso mehr bezahlt ist heutzutage solch eine Arbeit. Wie bereits erwähnt, mir kommt das sehr entgegen, ich begrüße es sogar.
Für das ausgewählte Individuum ist es zu begrüßen, für die Masse leider nicht
Hier ist eine Zusammenfassung der oesterreichischen Gehaelter im Thread damit ihr nicht suchen muessst. Fuer die Leute denen die Oesterreichischen Gehaelter zu niedrig sind: Wer mehr will, muss auswandern oder eine Firma gruenden. Ganz simpel also.
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