Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Waschmaschinenmotor testen?


von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Hallo liebe Tüftler,

mal eine ziemlich analoge Frage. Wie kann man einen mehrpoligen 
Waschmaschinenmotor an 230V anschliessen um ihn messen und testen zu 
können?

Unser Waschmaschine hat den Geist augegeben. Sie lief zunächst 
unzuverlässig an, blieb manchmal im Programm stehen, bis sie gar nicht 
mehr geht. Also der Motor dreht nicht mehr.

"Klarer Fall", die Kohlen. Überhitzt worden ist sie nicht und die Kohlen 
hatten auch die typische Verschleisslänge erreicht. Nur, die Kohlen 
waren es nicht. Anderen Motor rein (UOZ112 G70, 1400 U/min) und sie 
läuft.

Wie kann man den Motor ausgebaut testen? Er hat ja nett viel Anschlüsse, 
Rechts/linkslauf, Tachosignal T, doch keine Idee was wie angesteuert 
werden muss.
Das ist schon der zweite Motor der aufgibt. Jetzt will ich wissen was da 
ohne Überhitzung dran kaputt gehen kann.
Einen Kollektorkurzschluss am Kollektor, also zwischen den Kontakten, 
kann ich ausschliessen, weil ich den mechanisch kontrolliert hatte.

Danke in die Runde.

von Helge (Gast)


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Ich würde vorher den Widerstand der beiden Wicklungen 1-5 und 1-10 
vergleichen. Die sollten annähernd gleich sein. Widerstandsmessung über 
den Anker machen. Es darf keine hochohmige Stelle da sein.

Brücken: 1-6, 7-8. N an 9. L über Glühbirne z.B. 40W an 5 oder 10. Der 
Motor muß spätestens nach "anschubsen" laufen.

An der Tachospule läßt sich bei drehendem Motor eine Wechselspannung 
messen. der funktioniert genau wie ein gewöhnlicher Seitenläuferdynamo 
vom Fahrrad.

von Elektrofan (Gast)


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Reihenschlussmotoren (auch) von Waschmaschinen lassen sich z.B. mit 
einem
Labornetzteil gefahrlos testen.
Auf 30 V einstellen, hier an Klemme 5 und 8 anschliessen,
9 und 10 verbinden.
Bei Umpolen von Feld ODER Anker muss sich die Drehrichtung
umkehren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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30V ist schon ordentlich. Der Motor läuft auch
mit 12V an wenn er in Ordnung ist.

von Elektrofan (Gast)


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> 30V ist schon ordentlich.

Angsthasen fangen mit weniger an!     ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rotor prüfen:
Ohmmeter an den Rotor und Motor langsam durchdrehen. Der gemessene 
Widerstand darf nur wenig schwanken und sollte immer etwa den gleichen 
Wert haben.
Ansonsten hat der Rotor einen Windungsschluss, was gar nicht so selten 
ist.

von Überlaster (Gast)


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Ben B. schrieb:
> 30V ist schon ordentlich. Der Motor läuft auch
> mit 12V an wenn er in Ordnung ist.


Mit mehr läuft er auch an. Unter Umständen läuft er da sogar blau an.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Habe mal nach Spec's durchgemessen:

1-5 = 0,41 Ohm (Feld)      gemessen 0,4 Ohm
5-10 = 1,26 Ohm (Stator) gemessen 1,2 Ohm
8-9  =  1,75 Ohm (Rotor)  gemessen 4,0 Ohm

6-7 = ?              gemessen 0 Ohm

3-4  = 135 Ohm (Tacho)   gemessen 136 Ohm

Das einzige was abweicht ist der Rotor, aber den kann ich inkremental 
weiterdrehen und messen und messen, die ca. 4 Ohm bleiben bei jedem 
Drehwinkel erhalten... (?)

von Helge (Gast)


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schauen, ob die Kohlen noch genug Andruck haben, die federn nicht blau 
sind,  und der flexible Leiter noch gut ist. 6-7 ist die abschaltung bei 
Übertemperatur, das ist OK.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Die Kohlen und damit die Federn sind neu. Die alten waren auch nicht 
ausgeglüht.

"Auf 30 V einstellen, hier an Klemme 5 und 8 anschliessen,
9 und 10 verbinden.
Bei Umpolen Anker muss sich die Drehrichtung
umkehren.
"
Das funktionert einwandfrei. Links und rechtsrum. 30V, beide Seiten ca. 
0,6A.
Er läuft ab 4V DC an, ca. 0,5A.

"Und nun..." ?

Motor festschnallen und mit 230V beaufschlagen? Wie oben vorgeschlagen?

"Brücken: 1-6, 7-8. N an 9. L über Glühbirne z.B. 40W an 5 oder 10. " ?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wenn der Motor mit 12/30V läuft, dann läuft er mit 230V erst recht. Du 
wirst irgendwo einen Wackelkontakt an einem Stecker oder einen 
Kabelbruch haben.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Wackeln habe ich schon in der Waschmaschine versucht, kein Auswirkung. 
Das Tachosignal geht auch, bei 30V DC Input ist Tacho 10V AC.

Für alle Interessierten, hier ist noch die Serviceschrift von Elektrolux 
für alle Universalmotoren:

http://monitor.espec.ws//files/597en_145.pdf

von Dirk B. (dirkb2)


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Dietmar P. schrieb:
> 6-7 = ?              gemessen 0 Ohm

Das ist der Thermoschalter.
Den mußt du demnach manuell in Reihe schalten oder auswerten.

von Timmi (Gast)


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waschst ihr mehrfach hinterinander ? Das mögen viele Motoren nicht, dann 
haben sie zu wenig Zeit um abzukühlen

von Helge (Gast)


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OK verstehe. Die 4Ω Rotorwiderstand bei dir können von den nagelneuen 
Kohlen kommen, wenn die noch gar nicht eingeschliffen sind.

Hat der motor kurz angeruckt, wenn er starten soll in der Maschine? Oder 
gleich Stillstand?

Hören sich die Lager noch gut an?

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Ich habe mir an einer anderen baugleichen Wama mal die Steckkontakte für 
den Motor angeschaut. Die sind sehr solide ausgeführt und haben kaum 
Potential für Aussetzer.
Der Motor selbst hat zu 99% kein Kabel-Zuleitungsbruch.

Die Lager sind neuwertig, alles ist leichtgänging und geräuscharm.

So weit ich es sehen konnte, hat der Motor keinen Mucks gemacht, wenn er 
dran gewesen wäre.
Das sieht dann so aus, dass die Wama mit der Laugenpumpe anfängt, dann 
müsste der Motor beim Waschen oder Schleudern angesteuert werden. Wie 
sich mit dem anderen Motor zeigt, nach ca. 20 Sekunden Abpumpen.

Ich habe keine Idee mehr, aber durch euch was dazugelernt.

Was ich physikalisch noch nicht verstehe, dass der Motor mit DC und AC 
läuft. Heisst der deswegen Universalmotor?
Und ich weiss auch nicht wieviel Leistung der überhaupt hat.

von janvi (Gast)


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Reihenschlussmotoren sind eigentlich DC Motoren weil sie mit Kollektor 
kommutiert werden. Mit AC ist die Nennspannung höher weil XL der 
Induktivität bei 50 Hz eben auch höher ist. Man kann das auch andersrum 
sehen: Bei DC läuft der Motor mit viel kleinerer Spannung weil im 
Stillstand dann nur noch der ohmsche Widerstand da ist. Die Leistung ist 
in erster Linie eine thermische Begrenzung. Kurzzeitig kann 
Reihenschluss ein riesiges Drehmoment aufbringen. D.h. es gibt keinen 
Kippmoment wie bei Asynchronmotoren und man kann ihn praktisch nicht 
abwürgen. Deshalb wurde er früher klassischerweise vor allem für 
Fahrantriebe verwendet. Je kleiner die Drehzahl, desto kleiner der 
(Blind)widerstand, desto größer der Strom und damit auch der Drehmoment. 
Sozusagen ein automatisch stufenloses Getriebe weshalb heutige 
Elektroautos auch praktisch kein Getriebe mehr haben.

von Dirk B. (dirkb2)


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Dietmar P. schrieb:
> Unser Waschmaschine hat den Geist augegeben. Sie lief zunächst
> unzuverlässig an, blieb manchmal im Programm stehen, bis sie gar nicht
> mehr geht. Also der Motor dreht nicht mehr.

Hat die Maschine einen Fehlercode geliefert?
Meine Wama hatte mal einen Wicklungsschluss.
Zumindest hat es der Elektronik nicht gefallen.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Nein, einen Fehlercode gibt sie nicht aus.

Aber "Neuigkeiten" gibt es trotzdem. Auf der einen Seite ein Motor der 
eigentlich nicht kaputt wäre, laut Test, auf der anderen Seite, das nach 
einem Motorwechsel die Wama sofort wieder lief.

Heute erneut Schleudern getestet und sie geht wieder nicht. Die 
Umlaufpumpe läuft, also Türverriegelung schaltet und Programm ist 
gestartet.
Nochmal ausgeschaltet, neu gestartet, nichts.
Und nochmal, und sie läuft.

Weiss jemand wie der Motor geschaltet wird? Mit Triac oder Relais?
Anbei mal ein Bild von der AEG 74800 Baujahr ca. 2008.
Ich hatte sie mal gebraucht mit Lagerschaden gekauft und man konnte von 
einer exzessiven Nutzung ausgehen, über Jahre täglich Wäsche gewaschen. 
Was für ein Relais sprechen könnte.
Ich weiss jetzt nicht, ob ggf.ein Triac diese sporadischen 
Startschwierigkeiten auslösen könnte.

// Für Leute, die das Thema Waschmaschine auch noch "vertiefen" möchten, 
hier noch ein bemerkenswerter Bericht:
http://www.zabex.de/site/waschmaschine.html#demo

von Helge (Gast)


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Gibt es auf der steuerplatine ein relais 2xUM? Oder 2 relais 1xUM? 
Direkt neben dem Stecker zum Motor? die Leiterbahnen müssen dick genug 
sein, daß man das gut nachverfolgen kann.

von Karadur (Gast)


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Ich vermute mal der Motor wird über einen Triac gesteuert.
Über den Tacho wird die Drehzahl geregelt.
Vor/Rück kann ein Relais sein.

von U. B. (Gast)


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> Je kleiner die Drehzahl, desto kleiner der
> (Blind)widerstand, desto größer der Strom und damit auch der
> Drehmoment.
> Sozusagen ein automatisch stufenloses Getriebe weshalb heutige
> Elektroautos auch praktisch kein Getriebe mehr haben.

Der Blindwiderstand hängt (praktisch) nicht von der Drehzahl ab.

Bei Reihenschlussmotoren steigt das Drehmoment quadratisch mit dem
Strom (im linearen Bereich).

Die meisten Blechkisten mit Batterie-Antrieb haben keinen
Reihenschlussmoter.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Dietmar,

nur so eine Idee - eventuell hast Du es aber bereits geprüft.
Hast Du möglicherweise ein kleines Leck, z.B. in der Pumpe,
so dass in der Auffangwanne unter der WM der Wasser-Niveau-Schalter
die WM deaktiviert, wenn ein gewisser Stand erreichtist, falls sie
so eine Vorrichtung hat.

So einen Fall hatte ich mal.

Weiterhin viel Glück beim erkunden der Ursache.

Markus

von Dirk B. (dirkb2)


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Dietmar P. schrieb:
> Weiss jemand wie der Motor geschaltet wird? Mit Triac

Die Maschine hat eine Drehzahlregelung. Sind da Relais die richtige 
Wahl?

Für diese „alte“ Baureihe von AEG/Electrolux sollte sich doch was in den 
Tiefen des Internet zu finden sein.


Dietmar P. schrieb:
> Nein, einen Fehlercode gibt sie nicht aus.

Das ist schon sehr merkwürdig.

von Christian M. (likeme)


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Ich habe die selbe Maschine, die wollte nicht mehr Schleudern. Hab dann 
pauschal alle 4 Relais gewechselt (Reichelt 1,5 Euro), die Platine 
nachgelötet und die Kohlen gewechselt, die waren zwar noch lang aber in 
sich zerbrochen. Seit dem Wechsel vor 2 Jahren ist wieder Ruhe. Die 
Maschine haben wir doppelt. Eine für Arbeitsklamotten und eine für das 
tolle Zeug. Meine Frau hat einen Waschfimmel! Die beiden laufen seit 
2005 jeden 2. Tag. und .... die Lager sind bei beiden auch schon 
erneuert worden. Sonst alles in allem ein solides Gerät.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Dirk B. schrieb:
> Die Maschine hat eine Drehzahlregelung. Sind da Relais die richtige
> Wahl?

Für Drehrichtung und Feldumschaltung schon.

von Christian M. (likeme)


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H. H. schrieb:
> Dirk B. schrieb:
>> Die Maschine hat eine Drehzahlregelung. Sind da Relais die richtige
>> Wahl?
>
> Für Drehrichtung und Feldumschaltung schon.

Die Drehrichtung legen die Relais fest, Richtig!

von Carsten W. (eagle38106)


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von Onkel Hotte (Gast)


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Dirk B. schrieb:
> Die Maschine hat eine Drehzahlregelung. Sind da Relais die richtige
> Wahl?

Ja natürlich, für den Richtungswechsel. Findet man so in gaaaaanz vielen 
Maschinen.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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@Christian,
super, habe ich auch. 3 Stück habe ich "rumstehen", alle vor der 
Verschrottung gerettet bis auf die 6kg-Machine, die hat noch was 
gekostet. Die anderen sind noch 5kg.
Es gibt Leute die sagen, grösser als 5kg geht gar nicht, weil die 
Aussenabmessungen 60cm bleiben. Aber die 6kg hat tasächlich mehr 
Volumen. Wie das bei den 8kg Machinen aussieht (??) Die tollen neuen 
Wegwerf-Maschinen mit verschweisstem Bottich, ohne 
Lagerreparaturmöglichkeit.

Dieses sporadische Nichtstarten würde ich auch eher einem Elko im 
Schaltnetzteil zutrauen.
Das sie erst beim Schleudern stehen bleibt kenne ich auch. Das waren 
dann die Kohlen. Die verklemmen auch gerne. Wohl besonders, wenn das am 
Tacho gelegene Lager heiss wird. Habe auch schon einen geschmolzenen 
Tachogeber deswegen gehabt.
Aber wenn sie das Programm erst gar nicht sauber anfängt...? "Bleiben 
wir dran."

Den Niveauschalter schaue ich mal nach.Ich habe ja dann sowieso die 
Front ab.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Dirk B. schrieb:
> Die Maschine hat eine Drehzahlregelung. Sind da Relais die richtige
> Wahl?

Ein Relais kann trotzdem noch vorhanden sein. Zumindest in älteren 
Maschinen wurde damit die Drehrichtung während des Waschgangs 
umgeschaltet ("Reversierrelais").

EDIT: Ich sehe, es ist schon darauf hingewiesen worden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Helge schrieb:
> schauen, ob .. die Federn nicht blau sind

Was würde das dann bedeuten, wenn sie blau sind?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian M. schrieb:
> Meine Frau hat einen Waschfimmel!

Wie hältst Du das aus?

Dietmar P. schrieb:
> Heute erneut Schleudern getestet und sie geht wieder nicht.

Dieser Satz ist mir noch aufgefallen. Spricht häufig für abgenutzte 
Kohlen, kann aber auch sein, dass die Unwuchtkontrolle eingegriffen hat. 
Das ist besonders der Fall, wenn die Stoßdämpfer - inzwischen sind es 
längst Reibungsdämpfer - abgenutzt sind. Diese Reibungsdämpfer halten 
nicht lange, sind aber günstig zu bekommen.

Die Maschine versucht vor dem Schleudern, mittels der Unwuchtkontrolle 
eine gleichmäßige Verteilung der Wäsche in der Trommel zu erreichen. 
Hast Du vielleicht schon beobachtet. Einige Umdrehungen hin, einige 
zurück. Bis die Unwuchtkontrolle meldet, dass es passt. Wenn diese 
Reibungsdämpfer hinüber sind, kann es sein, dass der Schleudervorgang 
erst gar nicht zustande kommt.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Sie läuft gar nicht an.

Habe mal mit dem Hämmerchen auf die Hauptplatine geklopft, nachdem sie 
schon wieder garnicht startete. Jetzt läuft der Motor ganz kurz an und 
beendet das Schleuderprogramm.
Anbei die Platine mit 4 x omron g5le-1-vd 12V.
Die Elkos vom Schaltnetzteil sind laut Komponententester alle ok.

----------
Wenn die Federn blau sind, sind sie ausgeglüht und verlieren 
Anpressdruck.

von Stefan F. (Gast)


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Ich sehe auf dem zweiten Foto rechts unten ein Bauteil, das mit TYACS2 
beschriftet ist. Sieht ziemlich schwarz auch, ebenso der VDR1 daneben.

Die drei Widerstände R86, R87 und R88 auf dem ersten Foto haben offenbar 
auch schon gelitten. Allerdings würde vermutlich gar nichts mehr gehen, 
wenn diese kaputt wären.

Vielleicht hilft es schon, bei diesen Bauteilen die Lötstellen 
aufzufrischen. Bei der Gelegenheit würde ich auch gleich die großen 
Kondensatoren, den Transformator und die Relais nachlöten. Vielleicht 
haben die sich lose gewackelt.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Problem gelöst.

Die Umschaltrelais waren alle in Ordnung. Anhängender Steckkontakt war 
korrodiert. Das ist ein Relais-Schaltausgang für den Motor. Ich habe 
Kabel direkt angelötet und den Stecker mit einer Lüsterklemme ersetzt.

Danke für eure ganzen Infos.

Und jetzt würde ich mich nicht wundern, wenn der Motor, den ich vor 3 
Jahren ersetzt habe auch noch geht. Ich weiss ja jetzt wie man den 
testet.

von Stefan F. (Gast)


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Na dann fixiere die Kabel mal gut, denn gelötete Verbindungen sind 
spröde.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dann deklariere ich meine Vermutung
mit dem Wackelkontakt mal als Sieg. :)

Immerhin hast Du nun genug Motoren für die nächsten Jahre in Reserve.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass das eine Treffervermutung war.

Es gibt auch noch einen Nachschlag.
10x ist sie gestartet, dann 2 h in Ruhe gelassen, erneut probiert, geht 
nicht.
Allerdings jetzt mit dem Unterschied, das die Laugenpumpe nicht endlos 
schnorchelt, sondern nach dem Timerablauf von ca. 15 Sekunden, wo der 
Motor anfangen sollte, zuckt er jetzt.

Dann vielleicht 5-10 Mal neu gestartet, danach starte sie immer.

Alle Relais raus und bei dem Relais fündig geworden, wo das Kabel 
korrodiert war.
Alle anderen 3 Relais sehen noch gut innen aus.

4 Relais trotzdem geordert, mal sehen was dann kommt.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Wer nochmal schmunzeln will, hier der Rest bis zur vollständigen 
Lösung.Sie läuft endlich wieder zuverlässig.

Ich habe die Bastelkisten mal durchwühlt und passende Relais eingebaut. 
Ein 12A Relais für das ausgefallene 10A-Relais. Alles ganz gewissenhaft 
und mit viel Ruhe.

Alles wieder eingebaut, - die ganze Waschmaschine ist tot. Keine LED an, 
kein Nichts. "Das kann überhaupt nicht sein, ich habe nichts falsch 
gemacht". Aber es geht nichts..
Ausgebaut, Relais vermessen, alles ok. Keine Rauchspuren auf dem 
Mainboard. wenigstens das. Dann mit dem TNY253G bekannt gemacht und 
Schaltbild gesucht um die 230V Einspeisung durchmessen zu können. Und 
schon mal geguckt was der Waschmaschinenmarkt momentan hergibt.
Absolut kein Idee was da passiert sein soll.

Nachts kam dann die Erleuchtung. Den korrodierten Steckverbinder oben 
habe ich verpolt. Anfangs gar nicht drauf geachtet, es lief zufällig 
gleich richtig, später dann durch den erneuten Ausbau der Platine eben 
nicht.Eigentlich war das nur ein Schaltkonatkt vom Relais für den Motor. 
"Denkste" ;) Die schleifen die 230V über den Motor zur Hauptplatine.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Und, falls noch jemand eine Idee hat, bitte gerne.
Auch wenn ich zusehends glaube, dass hier programmierte, geplante 
Obsoleszenz vorliegen könnte. Das habe ich bei einem Siemens Trockner 
schon erlebt. Nichts dran gewesen, beinahe alle Teile gemessen und 
erneuert, ausser dem uP, und er liess sich nicht mehr einschalten. Dann 
den gleich Trockner mit Vorgänger-Motorola uP (ältere Steuerung) 
gekauft, das ist über 10 Jahre her, er fällt nicht aus.

Die Wama startet nicht, wenn sie ein paar Stunden steht. Der Motor zuckt 
und schaltet ab Dann ca. 5 x starten und danach startet sie immer 
zuverlässig ohne Probleme.

Ich habe den Riemen abgenommen, gleiches Problem, den Motor vor dm 
ersten Einschalten schon angeschubst, das Problem bleibt. Den alten 
(siehe oben) getestetn Motor wieder eingebaut, gleiches Verhalten.
Kein Wackelkontakt feststellbar, wenn sie funktioniert.

Was könnte das sein...?

von Helge (Gast)


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Korrosion an Steuerplatine hatte ich dieses Jahr auch schon 2x. 
Vollkommen ärgerlich, daß z.T. mittlerweile sogar diese Schutzfolie 
gegen Spritzer weggelassen wird. Dann sammelt sich irgendwo ein 
Waschmittelkrümel an einem SMD-Widerstand und verstimmt den. Goenje 
toppts damit, daß die Fügestelle vom Deckel direkt über der Platine 
sitzt :/

Der temperaturkontakt (6-7 an deinem Motor) gibt den motorstrom frei, 
häufig direkt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Häufiger Fehler auch bei Miele. Dabei ist es nicht der 
Temperaturschalter selber, aber die Kontakte am Anschlussstecker 
verschmoren bzw. verkokeln regelrecht. Überprüfen lohnt. Über diesen 
Temperaturschalter geht (jedenfalls bei Miele) nicht nur der komplette 
Motorstrom, sondern die Versorgung der Steuerplatine, d.h. es wird 
bereits dort die Versorgung einschließlich des Motors unterbrochen.

von Stefan F. (Gast)


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Helge schrieb:
> Korrosion an Steuerplatine hatte ich dieses Jahr auch schon 2x.
> Vollkommen ärgerlich, daß z.T. mittlerweile sogar diese Schutzfolie
> gegen Spritzer weggelassen wird.

Damit endete meine vorherige Waschmaschine. Innen drin wurde ein 
schlauch-Anschluss undicht, das Wasser spritze auf die Platine - Ende im 
Gelände. Die Platine war völlig ungeschützt - WTF?

Es gibt sogar ein Ersatzteil, das kostet aber so viel wie die ganze 
Maschine (als Vorführmodell). Wenn dir aber ein Haken an der Türe 
abbricht, dass heißt es: Für Maschinen dieser Preisklasse werden keine 
Ersatzteile gelagert.

Da ist die Frage nach böser Absicht schon berechtigt.

Das erinnert mich an einen Fotokopierer, dessen Dokumenteinzug 
vergessene Büroklammern zuverlässig vom Dokument trennte und dann auf 
eine Hochspannungsplatine fallen lies. Das war allerdings nur ein 
einziges Modell, den Fehler hat der Hersteller nicht wiederholt.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Versorgung über 6-7 am Motor habe ich ja. Sonst wären die LED's aus.

Aber heute morge wieder probiert, jetzt geht sie gar nicht mehr an. Das 
Zucken beim Ansteuern des Motors ist geringer geworden. Zwischenzeitlich 
nichts dran verändert, sie steht einfach nur da und reagiert immmer 
anders.

Frage, welches Bauelelement kann zu so einem sporadischen bis 
dauerhaften Fehlverhalten führen?

Beim Triac habe ich "Glück". Da steht die Konsumernummer drauf, ein 
btw16 700bw.
Den könnte man noch investieren, wenn jemand vielleicht weiss, dass ein 
Triac so ein Verhalten auslösen könnte?

Der Fehler könnte ja gut aus der Motorregelung kommen (?) Der Motor ist 
in Ordnung, die Relais, das nächste Regelglied wäre der Triac.

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Mir wird es zu dumm.
- Anderen Triac eingebaut, die Waschmaschine ging sofort. 10 x 
hintereinander, kein Problem.

Nach 1 Stunde erneut probiert, wie gehabt, sie läuft nach 3-5 Mal 
starten an.
Oder auch nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Dietmar P. schrieb:
> Mir wird es zu dumm.

Erinnert mich an mein Motorrad. Manchmal reagiert es nicht, wenn ich auf 
den Anlasser-Knopf drücke. Was da alles schon verdächtigt wurde:
Steckverbindungen, ein kleines Relais, das große Anlasser-Relais, zwei 
Sicherheits-Schalter, der Anlasser-Taster, Kabelbrüche, die alte 
Batterie, die neue Batterie, ...

Ich habe aufgegeben. Dieses billige Fahrzeug ist weder die Zeit noch die 
Nerven Wert. Ich denke nicht mehr drüber nach. Manchmal geht der 
Anlasser halt nicht, dann benutze ich eben den Kickstarter. Ansonsten 
ist ja alles OK.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Meine elektronischen Kenntnisse sind begrenzt. Spätestens, wenn der 
Austausch des Triacs und ggfls. des Treibers nichts mehr bringt, schaue 
ich nach der kompletten Elektronik bei ebay, da wird zumindest für 
ältere Jahrgänge erstaunlich viel angeboten.

Kommt für mich aber nur bei Miele infrage. Bei anderen Modellen muss ich 
in kurzer Zeit mit weiteren Ausfällen rechnen.

Sorry für diesen harten Standpunkt. Bin selber jemand, der lieber 
repariert statt entsorgt.

von Chaos (Gast)


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janvi schrieb:
> der Drehmoment.

DAS Drehmoment. Das hat nichts mit einem zeitlichen Moment zu tun. Es 
kommt von Momenten.

von Chaos (Gast)


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Autokorrektur...
Es kommt von Momentum

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Den Triac mal getestet, dabei sieht man, dass im Internet viel 
Falsches/Widersprüchliches steht über den Schaltzustand, wenn das Gate 
wieder spannungsfrei ist.
Das es, wenn auch eins malträtiert, nicht die Relais waren, und die 
Kontaktkorrosion vom Stecker auch nicht.

-Das Projekt ist abgeschlossen, sieht sehr gut mit einem neuen ULN2004 
aus.Innerhalb 24h keine Startprobleme mehr.
-------------
@Stefan
das sollte man aber hinbekommen.
Den dicksten Bug hatte ich in meinem VW Bus T3, Anlasser lief immer 
langsamer.
Störte zunächst nicht, aber nachdem ich die Kohlen deswegen mal erneuern 
wollte und die nicht runter waren, wurde es interessanter.
Zumal ich mich schon immer gewundert hatte, dass mein Ölthermometer nur 
im 1.Gang 5°C veränderte Werte anzeigte.(??)
Ursache war die Verschraubung Getriebe-Kupplungsglocke, obwohl unmöglich 
möglich bei den vielen Schrauben.

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